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Biologen scheuen Formeln
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1763171) Verfasst am: 27.06.2012, 17:30    Titel: Biologen scheuen Formeln Antworten mit Zitat

Noch zum Thema Biologie und wisssenschaftliche Methode:

Zitat:
Forscher scheuen Formeln

Eigentlich gilt Wissenschaft dann als besonders solide, wenn sie von einer mathematisch formulierten Theorie untermauert ist. Das war der Grund, warum die Physik lange Zeit als Königin der Wissenschaft galt und Biologen früher von manchen Forschern eher als Käfersammler und Grashalmzähler verspottet wurden. Doch das hat sich mit der theoretischen Biologie geändert, die versucht etwa ökologische oder evolutionäre Prozesse mathematisch zu beschreiben - dabei aber offenbar manchen Fachkollegen alter Schule verstört: Sobald nämlich Formeln in einem Fachaufsatz aus der Ökologie oder Evolutionstheorie auftauchen, wird er dramatisch seltener zitiert, berichten Tim Fawcett und Andrew Higginson im Fachmagazin PNAS (online). Eine von ihnen erstellte Statistik ergab, dass mit jeder zusätzlichen Formel pro Seite im Aufsatz die Zitationsquote um durchschnittlich 28 Prozent sinkt. ...


Süddeutsche Zeitung, 27. Juni 2012, S.18
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pera
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Beitrag(#1763174) Verfasst am: 27.06.2012, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/schreckgespenst-mathematik-formeln-schrecken-forscher-ab-a-840966.html

In Spiegel-Online ist der Artikel auch. Die Aussage wundert mich aber nicht besonders.
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fwo
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Beitrag(#1763181) Verfasst am: 27.06.2012, 18:03    Titel: Re: Biologen scheuen Formeln Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Noch zum Thema Biologie und wisssenschaftliche Methode:

Zitat:
Forscher scheuen Formeln

Eigentlich gilt Wissenschaft dann als besonders solide, wenn sie von einer mathematisch formulierten Theorie untermauert ist. Das war der Grund, warum die Physik lange Zeit als Königin der Wissenschaft galt und Biologen früher von manchen Forschern eher als Käfersammler und Grashalmzähler verspottet wurden. Doch das hat sich mit der theoretischen Biologie geändert, die versucht etwa ökologische oder evolutionäre Prozesse mathematisch zu beschreiben - dabei aber offenbar manchen Fachkollegen alter Schule verstört: Sobald nämlich Formeln in einem Fachaufsatz aus der Ökologie oder Evolutionstheorie auftauchen, wird er dramatisch seltener zitiert, berichten Tim Fawcett und Andrew Higginson im Fachmagazin PNAS (online). Eine von ihnen erstellte Statistik ergab, dass mit jeder zusätzlichen Formel pro Seite im Aufsatz die Zitationsquote um durchschnittlich 28 Prozent sinkt. ...


Süddeutsche Zeitung, 27. Juni 2012, S.18

Lachen Kommt mir irgendwie bekannt vor. Mein persönliches Urteil vor 30 Jahren war:

Zitat:
Wenn ein Biologe eine Zahl sieht, ist seine erste Reaktion, davor wegzulaufen. Und wenn er von ihr eingeholt wird, macht er, was ihm am einfachsten erscheint, aber im Grunde das Schlimmste ist, was er machen kann: Er glaubt an sie.


Integrale und Summenzeichen in Veröffentlichungen wurde als Schmuckzeichen bezeichnet und ich habe einmal erheblichen Ärger mit einem "federführenden" Autoren (sein Anteil betrug 5 - 10%) bekommen, als ich die Arbeit um derartige Zeichen erweiterte. Sie ist trotzdem gut angekommen. Aber auch das ist typisch: Wegen des wirklich ernsthaften Streites habe ich mich an der Schlussredaktion nicht mehr beteiligt, was dazu führte, dass dann im Druck ein Fehler in einer der Formeln war. Sooft diese Arbeit zitiert wurde, an dieser Stelle hatte niemals jemand etwas auszusetzen.

fwo
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#1763184) Verfasst am: 27.06.2012, 18:25    Titel: Re: Biologen scheuen Formeln Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Noch zum Thema Biologie und wisssenschaftliche Methode:

Zitat:
Forscher scheuen Formeln

Eigentlich gilt Wissenschaft dann als besonders solide, wenn sie von einer mathematisch formulierten Theorie untermauert ist. Das war der Grund, warum die Physik lange Zeit als Königin der Wissenschaft galt und Biologen früher von manchen Forschern eher als Käfersammler und Grashalmzähler verspottet wurden. Doch das hat sich mit der theoretischen Biologie geändert, die versucht etwa ökologische oder evolutionäre Prozesse mathematisch zu beschreiben - dabei aber offenbar manchen Fachkollegen alter Schule verstört: Sobald nämlich Formeln in einem Fachaufsatz aus der Ökologie oder Evolutionstheorie auftauchen, wird er dramatisch seltener zitiert, berichten Tim Fawcett und Andrew Higginson im Fachmagazin PNAS (online). Eine von ihnen erstellte Statistik ergab, dass mit jeder zusätzlichen Formel pro Seite im Aufsatz die Zitationsquote um durchschnittlich 28 Prozent sinkt. ...


Süddeutsche Zeitung, 27. Juni 2012, S.18


Ich vermute, dass das auch damit zu tun hat, dass "formalisierte" Erklärungen in der Biologie keinen sonderlich hohen Erkenntniswert haben. Das Interessante an der Biologie ist ja gerade, dass sie von komplizierten und einzigartigen Systemen handelt. Solche lassen sich naturgemäß mathematisch kaum beschreiben. Dort, wo Beschreibungen möglich sind, beispielsweise in der Populationsgenetik, handelt es sich entweder um idealisierte Vereinfachungen, die mit den realen Verhältnissen oft nicht mehr viel zu tun haben, oder die Konsequenzen sind fürs Weltbild so "lau", dass diese Berechnungen nicht weiter interessieren.

Z.B. ist das Interessante an der Evolution nicht Allelverschiebung, die man mathematisch modellieren kann, sondern qualitative Neuerung. Eine mathematische Modellierung solcher Innovationen könnte höchstens in Richtung "Ausbreitung morphogenetischer Felder" gehen, aber das ist aufgrund der Komplexität der wechselseitigen Beeinflussung von Embryonalzustand und Genaktivierung sowie der konstitutiven Rolle des Zufalls außerordentlich schwierig und eigentlich witzlos. Man sieht daran aber auch, dass sich die Biologie längst von der Wissenschaftstheorie der Physik emanzipiert hat. Das Zentrale an den Naturwissenschaften ist sowieso nicht die mathematische Modellierung an sich, sondern die mechanismische Erklärung.
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step
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Beitrag(#1763185) Verfasst am: 27.06.2012, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

@DU:

Du meinst, die Zitationsquote ist deshalb geringer, weil die Zitierenden gleich davon ausgehen, daß Publikationen mit Formeln bzw. mathematischen Ausdrücken in der Biologie tendenziell irrelevant sind?

Überigens muß ich dem von Dir konstruierten Zusammenhang "Zufall spielt wesentliche Rolle <> math. Modell witzlos" in aller Entschiedenheit widersprechen.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#1763188) Verfasst am: 27.06.2012, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
@DU:

Du meinst, die Zitationsquote ist deshalb geringer, weil die Zitierenden gleich davon ausgehen, daß Publikationen mit Formeln bzw. mathematischen Ausdrücken in der Biologie tendenziell irrelevant sind?


Nicht zwangsläufig, aber das könnte auch eine Rolle spielen, ja.

step hat folgendes geschrieben:
Überigens muß ich dem von Dir konstruierten Zusammenhang "Zufall spielt wesentliche Rolle <> math. Modell witzlos" in aller Entschiedenheit widersprechen.


Es geht nicht nur um Zufall, sondern um die Komplexität und Einzigartigkeit der Arten und Organismen. Allgemein gültige Evolutionsgesetze zu formulieren ist unmöglich, es sei denn sie sind so oberflächlich wie etwa die "Dollosche Regel" oder die Selektion. Damit ist aber noch nicht viel erklärt.

Andererseits: Wie gedenkst Du den Zufall in der Biologie zu modellieren? Du könntest höchstens statistische Aussagen treffen, aber das dürfte bei "endlichen Populationen" und einzigartigen Spezies bzw. Organismen relativ schwer fallen. Du hast es hier eben nur selten mit 10²³ Entitäten zu tun, die sich wie Atome allesamt mehr oder weniger gleich verhalten. zwinkern
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1763194) Verfasst am: 27.06.2012, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nehmen wir als Beispiel mal die Verhulst-Gleichung zur Beschreibung des Wachstums, beispielsweise von einer Raupenpopulation:



Xn ist die relative Populationsgröße (zwischen 0 und 1) im Jahr n, und c eine positive Zahl, welche die Auswirkung von Vermehrung und Nahrungsknappheit wiederspiegelt. In Abhängigkeit von c lässt sich nun zeigen, dass beim Überschreiten kritischer Parameterwerte die Populationsgröße periodisch zwischen diversen "Attraktoren" hin- und herpendelt, oberhalb eines Grenzwerts dagegen völlig ins Chaos abgleitet...



Solche Berechnungen sind zwar schön anzusehen, in praxi aber so gut wie nutzlos, da Milieuschwankungen dafür sorgen, dass c so gut wie nie konstant bleibt, sondern in unvorhersagbarer Weise variiert. Der Erkenntnisgewinn ist hier also sehr eingeschränkt.
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Kival
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Beitrag(#1763224) Verfasst am: 27.06.2012, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Unvohersehbar? Es gibt keine Möglichkeiten ein stochastisches Modell dafür aufzustellen?
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fwo
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Beitrag(#1763226) Verfasst am: 27.06.2012, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
....Allgemein gültige Evolutionsgesetze zu formulieren ist unmöglich, es sei denn sie sind so oberflächlich wie etwa die "Dollosche Regel" oder die Selektion. Damit ist aber noch nicht viel erklärt. ....

Nun besteht aber die Biologie nicht nur aus Evolution.

In meinem Beispiel aus dem prallen Leben gab es noch einen 2. Teil, den ich dann wegen des Streites komplett aus der Veröffentlichung ausgeklinkt habe: Ich hatte darin 20 Jahre wissenschaftliche Tradition vom Kopf auf die Füße gestellt und den mathematischen Hintergrund dafür skizziert. Es ging um den Zusammenhang zwischen zwischen fünf Größen, der leider nicht ohne Integrale modellierbar war. Es war dieser theoretische Hintergrund, der unser praktisches Ergebnis, das den vor x Jahren aus dem Bauch eines sehr bekannten Kollegen getroffenen und oft zitierten Aussagen widersprach, auch logisch sinnvoll machte. Aus der Sicht des Federführenden handelte es sich nur um unverständliche Beleidigungen seines alten Freundes.

Solch überschaubare Objekte machen den größten Teil der Forschung aus, und ich finde es eher bedauerlich, dass der formale Ansatz in der Biologie so selten ist. Das kann aber nicht wirklich durch das Fach erklärt werden, die Erklärung liegt mehr in der durchschnittlichen Motivation und den durchschnittlichen Vorlieben der Leute, die dieses Fach wählen. Auch in ihren Fähigkeiten: Zitat aus der Lebensgeschichte eines (Fischerei-)Biologen:
Zitat:
Eigentlich hatte ich ja mal angefangen Chemie zu studieren. Aber dann habe ich relativ schnell gemerkt, dass es dazu bei mir nicht reicht, und so bin ich zur Biologie gekommen.


Meine Auseinandersetzung mit ihm ging übrigens darum, dass wir Gewichte, die wegen der äußeren Bedingungen (mechanischer Widerstand in der Waage, Seegang usw) nur auf 100g genau feststellen konnten, und die außerdem einen systematischen Fehler von bis zu 30% des Gesamtgewichtes (zwischen 3 und 10 Kg) haben konnten (dessen Ursache nicht mit protokolliert wurde), auf das Gramm genau aufschreiben sollten. ... Als ich dann aus Spaß mal noch drei Kommastellen hinter das Grammgewicht gesetzt habe, bekam er einen Schreianfall. zwinkern

Ich habe eher den Eindruck, dass die Biologie weniger für die Anwendung von Formeln zu komplex ist als für die Biologen.

fwo
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step
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Beitrag(#1763236) Verfasst am: 27.06.2012, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Brav! Da zitiere ich Dich gleich mal.
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narr
workingglass
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Beitrag(#1763244) Verfasst am: 27.06.2012, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

die überheblichen Kommentare hier übergehe ich mal... Mit den Augen rollen

ich hab mir den Artikel mal im Original angeschaut... keine einzige Formel! Lachen
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fwo
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Beitrag(#1763245) Verfasst am: 27.06.2012, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
.....
Brav! Da zitiere ich Dich gleich mal.

Das ist ja dann wohl auch typisch: Wenn da tatsächlich mal ein Biologe eine Formel schreibt, wird das höchstens von einem Physiker zitiert. qed

Wir Biologen vermeiden so zusammenhangslose Schmuckzeichen nämlich. Sehr glücklich

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step
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Beitrag(#1763246) Verfasst am: 27.06.2012, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Wir Biologen vermeiden so zusammenhangslose Schmuckzeichen nämlich. Sehr glücklich

Dafür findet man in Euren Publikationen zuweilen gar kunstsinnige Radierungen ...
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fwo
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Beitrag(#1763247) Verfasst am: 27.06.2012, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
die überheblichen Kommentare hier übergehe ich mal... Mit den Augen rollen

ich hab mir den Artikel mal im Original angeschaut... keine einzige Formel! Lachen

Stimmt nicht - in der Excel-Tabelle sind einige versteckt, wenn auch naturgemäß ohne Schmuckzeichen.

fwo
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#1763248) Verfasst am: 27.06.2012, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wir Biologen vermeiden so zusammenhangslose Schmuckzeichen nämlich. Sehr glücklich

Dafür findet man in Euren Publikationen zuweilen gar kunstsinnige Radierungen ...

Böse Hast Du schon wieder in unserem Standardwerk über die Rhinogradentia gebättert?

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pera
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Beitrag(#1763256) Verfasst am: 27.06.2012, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Möglicherweise liegt es einfach daran, dass Texte mit vielen Formeln dazwischen nicht gut lesbar sind.
Bei dem Text hat man ein gewisses Lesetempo, welches ermöglicht das gelesene auch zu verstehen. Bei Formeln, wenn man die nicht gerade im Kopf hat, benötigt man weit mehr Zeit, wenn man sie so wie den Text auch verstehen will.
Man könnte vielleicht im Text auf die Formeln im Anhang verweisen, wo auch Platz wäre diese, soweit notwendig, zu erläutern. Ich denke auch nicht, dass es ein spezielles Problem der Biologen ist.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1763261) Verfasst am: 28.06.2012, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Nun besteht aber die Biologie nicht nur aus Evolution.

Genau. Da gibt es mehr als Fishers Fundamentaltheorem.

Zusammenkopiert aus Ten Equations That Changed Biology: Mathematics in Problem-Solving Biology Curricula.

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Arashi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.05.2011
Beiträge: 185
Wohnort: Mainz

Beitrag(#1763265) Verfasst am: 28.06.2012, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Angesichts der Biologen, die ich so im Studium kennen gelernt habe, kommt mir doch direkt noch eine Erklärung in den Sinn: viele entscheiden sich für dieses Studium, weil sie glauben da nie mit Mathe und Statistik zu tun haben zu müssen. Deswegen scheuen sie dann auch im und nach dem Studium jeden Umgang damit, wenn es sich vermeiden lässt.
Ist auch bei uns Geographen ein häufiges Phänomen ...
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1763266) Verfasst am: 28.06.2012, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:

Ist auch bei uns Geographen ein häufiges Phänomen ...


Die Erzfeinde der Geographen sind aber doch die Geologen, oder? Meine Freundin ist Geologin und die erzählt Geschichten über Euch, da schlackern einem die Ohren. Cool
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evohum
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Beitrag(#1763269) Verfasst am: 28.06.2012, 03:49    Titel: Antworten mit Zitat

Die meisten Biologen oder Geographen (selbst Biochemiker o. Geologen), die ich kenne, ergreifen angesichts der Formel
R(t) = R(0) * e^(-k*t) (einfachste Formulierung des radioaktiven Zerfalls)
oder auch einer entsprechenden Formel für eine ansteigende Kurve
die Flucht.
Iss leider so. Kenne ich aus leidlicher eigener Anschauung (biotechn. Kurvenbeispiele mit Minimal-Mathe in www.kinomics.com).
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"Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen." Papst Benedikt XVI, 26.03.2007

Das Grundgesetz verbürgt die Religionsfreiheit, das 1. Gebot verurteilt sie.

Glaubst Du noch oder denkst Du schon?

...und sie bewegt sich doch!
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Arashi
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Anmeldungsdatum: 18.05.2011
Beiträge: 185
Wohnort: Mainz

Beitrag(#1763296) Verfasst am: 28.06.2012, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Die Erzfeinde der Geographen sind aber doch die Geologen, oder? Meine Freundin ist Geologin und die erzählt Geschichten über Euch, da schlackern einem die Ohren. Cool

Sie LÜGT! Sie gehört zur Achse BÖSEN! zwinkern
Weißt ja wie das geht, Physische Geographen machen sich über Humangeogrpahen lustig, Physische zusammen mit Humanern über Geologen, Geographen zusammen mit Geologen über alle anderen Naturwissenschaftler, alle Naturwissenschaftler über die Geistes- und Sozialwissenschaftler ...

evohum hat folgendes geschrieben:
Die meisten Biologen oder Geographen (selbst Biochemiker o. Geologen), die ich kenne, ergreifen angesichts der Formel [...] die Flucht.

Das ist leider wirklich oft so (in dem Fall bin ich aber tatsächlich mal die rühmliche Ausnahme ^^). So blind spots haben aber viele, wenn nicht alle, Fachbereiche. In den Chemieübungen sitzend Physikern und Medizinern mit leerem Blick das HSAB-Konzept zu erklären hat auch keinen Spaß gemacht - sobald die "Chemie" gehört haben, hat das Gehirn Feierabend gemacht, aber da gibt es sicher auch viele Ausnahmen.

Naja, genug Thread hijacking und über Disziplinen lustig gemacht: zurück zum Thema ^^
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
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Beitrag(#1763650) Verfasst am: 29.06.2012, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi evohum!

evohum hat folgendes geschrieben:

Die meisten Biologen oder Geographen (selbst Biochemiker o. Geologen), die ich kenne, ergreifen angesichts der Formel
R(t) = R(0) * e^(-k*t) (einfachste Formulierung des radioaktiven Zerfalls)
oder auch einer entsprechenden Formel für eine ansteigende Kurve die Flucht.
Iss leider so. Kenne ich aus leidlicher eigener Anschauung (biotechn. Kurvenbeispiele mit Minimal-Mathe in www.kinomics.com).


Und was sagen diese "meisten Biologen oder Geographen (selbst Biochemiker o. Geologen)", die Du kennst, zu der logistischen Gleichung, die Darwin Upheaval oben erwähnt hat? Die erscheint notgedrungen in der ersten Vorlesung, in der es um Ökologie geht und enthält Deine Zerfallsgleichung als Sterberate ... .




Cheers,

Lamarck
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„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

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narr
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Beiträge: 3884

Beitrag(#1763679) Verfasst am: 29.06.2012, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

wofür sollen wir Biologen uns mit so was lapidarem wie 'Formeln' abgeben - dafür hat man doch seine Hilfswissenschaften... Mathe, Physik, Chemie... Pfeifen
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fwo
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Beitrag(#1763715) Verfasst am: 29.06.2012, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
wofür sollen wir Biologen uns mit so was lapidarem wie 'Formeln' abgeben - dafür hat man doch seine Hilfswissenschaften... Mathe, Physik, Chemie... Pfeifen

z.B. um zu verstehen, was wir erzählen, wenn wir, weil man das so macht, etwa eine species diversity angeben, und um beim Ermitteln derselben nicht von einer Faunenliste, sondern von einer Artenliste auszugehen, weil uns klar ist was passiert, wenn wir das nicht machen.

Das Beispiel habe ich genommen, weil ich als Student in einem Aufbauseminar einen Prof als Dozenten hatte, dem das nicht klar war. Es gab einen kleinen Streit, als ich ihn darauf aufmerksam machte.

Die Statistik, die Du nach Kochbuch benutzt (weil sie in den Veröffentlichungen benutzt wurden, an denen Du dich gerade orientierst), hat wahrscheinlich irgendwelche Randbedingen, die Du nicht einhältst, weil Du sie nicht verstanden hast usw. Der nächste baut auf deinen Ergebnissen auf, der nächste auf dessen und am Ende sind Mannjahre Forschung für die Katz, weil der erste Bockmist gemacht hat und alle anderen hinterhergelaufen sind, weil sie auch nicht wirklich in der Lage waren, das zu hinterfragen.

Wie Du schon geschrieben hast: Du hast deine Hilfswissenschaften. Aber es wird von dir erwartet, dass Du sie selbst durchführst, denn dir stehen keine Hilfswissenschaftler zur Verfügung. denn: "Das haben wir früher auch ... Wir haben kein Geld ..." . Und das stimmt dann auch. Die haben auch früher schon Mist gemacht.

Natürlich gibt es auch gute Leute, aber was ich hier beschreibe, gibt es leider sehr oft, und manchmal auch im Lehrkörper.

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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
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Beitrag(#1763778) Verfasst am: 30.06.2012, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
was ich hier beschreibe, gibt es leider sehr oft, und manchmal auch im Lehrkörper.

Die folgenden Beispiele stammen vom Landesbildungsserver BW.

Immer wieder schön und offensichtlich nicht totzukriegen: die falsche Darstellung der Arbeitsweise der Augenlinse.





Der Lichtstrahl geht hier bis zum Zentrum der Linse, wird dort aus ungenannten Gründen gebrochen und landet schließlich auf der Netzhaut.


Sogar in schematischen Darstellungen findet sich der Fehler:






In Wahrheit wird der Lichtstrahl natürlich beim Übergang von einem Medium zum anderen gebrochen.

Bin ich zu pedantisch, wenn ich fordere, das man das ruhig so darstellen kann? Wären die armen Kinders damit überfordert? Ich denke nicht.


Diese Fehldarstellung ist übrigens kein Einzelfall. Ein Großteil der populären Erklärungen, warum ein Flugzeug fliegt, dürfte ebenso falsch sein.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1763779) Verfasst am: 30.06.2012, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Bin ich zu pedantisch, wenn ich fordere, das man das ruhig so darstellen kann? Wären die armen Kinders damit überfordert? Ich denke nicht.

Überfordert vielleicht nicht. Aber wo liegt der zusätzliche Erkenntnisgewinn, wenn ich das korrekt darstelle? Hier werden sogar nur zwei willkürlich ausgewählte Lichtwege dargestellt. Das ist natürlich falsch. Aber wo liegt der Erkenntnisgewinn, wenn ich alle quasi unendlich vielen Lichtwege darstelle, damit es richtig wird? Dann ist auf der Darstellung das, worum es eigentlich geht, nämlich "Hier beginnt der Lichtweg und da endet er" sogar noch eher verschleiert als in dieser Form.
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fwo
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Beitrag(#1763780) Verfasst am: 30.06.2012, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Bin ich zu pedantisch, wenn ich fordere, das man das ruhig so darstellen kann? Wären die armen Kinders damit überfordert? Ich denke nicht.

Überfordert vielleicht nicht. Aber wo liegt der zusätzliche Erkenntnisgewinn, wenn ich das korrekt darstelle? Hier werden sogar nur zwei willkürlich ausgewählte Lichtwege dargestellt. Das ist natürlich falsch. Aber wo liegt der Erkenntnisgewinn, wenn ich alle quasi unendlich vielen Lichtwege darstelle, damit es richtig wird? Dann ist auf der Darstellung das, worum es eigentlich geht, nämlich "Hier beginnt der Lichtweg und da endet er" sogar noch eher verschleiert als in dieser Form.

Was nicht dazugesagt wird, ist dass das eigentlich zwei Zeichnungen sind: eine schematische der Bilderzeugung, die immer von einer idealen (= dünnen : mit der Dicke 0) Linse ausgeht, und in der mit einem Mittelpunktstrahl und einem Parallelstrahl oder einem Brennpunktstrahl das Bild erzeugt wird und darübergelegt ein Schnitt des Linsenapparates. Da im Auge sowohl die Hornhaut, das Kammerwsser als auch Linse und Glaskörper alle zusammen den optischen Apparat bilden, wären realistische Strahlengänge auch wahrscheinlich nicht so direkt verständlich.

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step
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Beitrag(#1763781) Verfasst am: 30.06.2012, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Bin ich zu pedantisch, wenn ich fordere, das man das ruhig so darstellen kann? Wären die armen Kinders damit überfordert? Ich denke nicht.

Überfordert vielleicht nicht. Aber wo liegt der zusätzliche Erkenntnisgewinn, wenn ich das korrekt darstelle? Hier werden sogar nur zwei willkürlich ausgewählte Lichtwege dargestellt. Das ist natürlich falsch. Aber wo liegt der Erkenntnisgewinn, wenn ich alle quasi unendlich vielen Lichtwege darstelle, damit es richtig wird? Dann ist auf der Darstellung das, worum es eigentlich geht, nämlich "Hier beginnt der Lichtweg und da endet er" sogar noch eher verschleiert als in dieser Form.

Hmm ... ich sehe es wie smallie. Der Schüler versteht den Mechanismus so nicht, er kann analoge Situationen dann nicht beurteilen. Zum Beispiel kann er nicht schließen, unter welchem Winkel ein Lichtstrahl innerhalb eines Kristalls läuft, wenn er sagen wir unter 0° eintritt und unter 20° austritt.
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caballito
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Beitrag(#1763783) Verfasst am: 30.06.2012, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:


Bin ich zu pedantisch, wenn ich fordere, das man das ruhig so darstellen kann?


Ja.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wären die armen Kinders damit überfordert?

Es geht nicht darum, dass die Kinder überfordert wären, es geht darum, dass es hier nicht um Wirkweise der Linse, sondern um Bildkonstruktion geht. Und nicht um Linsenfehler.
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caballito
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Beitrag(#1763784) Verfasst am: 30.06.2012, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Hmm ... ich sehe es wie smallie. Der Schüler versteht den Mechanismus so nicht, er kann analoge Situationen dann nicht beurteilen. Zum Beispiel kann er nicht schließen, unter welchem Winkel ein Lichtstrahl innerhalb eines Kristalls läuft, wenn er sagen wir unter 0° eintritt und unter 20° austritt.

Der Wirkmechanismus der Linse als optisches System ist etwas anderes als der Wirkmechanismus der Brechung an einer Oberfläche.

Selbstverständlich versteht der Schüler aufgrund der Darstellung des einen nicht den anderen. Genausowenig wie er anhand von Darstellungen der Strömungsdynamik die kinetische Gastheorie versteht. Das sind auch zwei unterschiedliche Abstraktionsebenen.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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