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Einführung von Eurobonds |
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mir egal |
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Stimmen insgesamt : 16 |
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Autor |
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1763376) Verfasst am: 28.06.2012, 17:31 Titel: Eurobonds ja oder nein oder wie? |
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Unsere Kanzlerin hat sich ja bislang erfolgreich geweigert einer Vergemeinschaftung der Schulden anderer Euro-Staaten zuzustimmen. Ob es dabei bleibt bezweifle ich dennoch. Das ist aber nicht die Frage, sondern ob oder ob nicht.
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299792458 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 626
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(#1763397) Verfasst am: 28.06.2012, 18:41 Titel: |
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Alle drei Antworten sind unbefriedigend. Die Wahl ist doch, ob die Staaten sich einzeln oder gemeinsam (weiter) verschulden sollen oder ob es mir egal ist. Solche Maßnahmen lösen keine Probleme, sie verschieben sie nur geographisch und evtl. zeitlich. Aber die chronische Krankheit "Schulden" und mit ihnen die unasweichliche, Gesellschaften destabilisierende Umverteilung von Geld=Macht werden damit nicht behandelt. (s. USA und ihre "Wahlen", the best elections money can buy)
Eine völlige Strukturveränderung muss her, eine Revolution im Geldsystem. Aber bis jetzt bewegt sich niemand. An Vorschlägen mangelt es nicht, nur haben Politiker andere Sorgen als die Weltverbesserung.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1763399) Verfasst am: 28.06.2012, 18:44 Titel: |
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Ihc kann jetzt nicht abschleißens beurteilen, ob Eurobonds das einzige geeignete Mittel sind, um den Euro zu retten. Es spricht aber m.E. einiges dafür, da es mir einleuchtend erscheint, daß eine Währungsunion ohne gemeinsame Geldpolitik nicht funktionieren kann. Und da Deutschland bisher von der Währungunion übermäßig profitiert hat, erscheint mir die Forderung auch legitim, daß Deutschland stärker haften soll.
Sollte es so sein, daß Euro-Bonds für die Rettung der Währungsunion nötig sind, so bin ich dafür, da deren Ende für uns noch viel gravierendere Folgen hätte.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1763414) Verfasst am: 28.06.2012, 19:16 Titel: |
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Eurobonds sind doch nur dazu da noch mehr Haftung für die Gläubiger zu übernehmen.
So können die Geldmänner weiter ohne Risiko Monopoly spielen.
Schulden werden damit nicht getilgt, nur Risiken.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#1763611) Verfasst am: 29.06.2012, 14:02 Titel: |
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Ich glaube wir sind am scheideweg. Entweder wir führen eurobonds ein, sprich brd zahlt für schulder anderer, erleben steuererhöhungen, staatsverschuldung,... Oder die eurozone bricht auseinander, und einzelne länder erleben massive inflation, negativwachstum, soziale unruhen, armut. Ich bin für eurobonds, abgefedert durch transaktionssteuer.
_________________ "Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1763615) Verfasst am: 29.06.2012, 14:13 Titel: |
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Ich bin gegen Eurobonds und gegen Transaktionssteuer.
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1763616) Verfasst am: 29.06.2012, 14:17 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Und da Deutschland bisher von der Währungunion übermäßig profitiert hat, erscheint mir die Forderung auch legitim, daß Deutschland stärker haften soll. |
Wer bitte ist "Deutschland". Die 1-Euro Jobber oder Leiharbeiter, die die Arbeitslosen-Statistik aufhübschen?
Die Haftung wird sozialisiert, die Gewinne privatisiert.
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LingLing registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.04.2007 Beiträge: 2720
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(#1763621) Verfasst am: 29.06.2012, 14:42 Titel: Re: Eurobonds ja oder nein oder wie? |
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pera hat folgendes geschrieben: | Unsere Kanzlerin hat sich ja bislang erfolgreich geweigert einer Vergemeinschaftung der Schulden anderer Euro-Staaten zuzustimmen. Ob es dabei bleibt bezweifle ich dennoch. Das ist aber nicht die Frage, sondern ob oder ob nicht. |
Die aktuelle Lösung geht doch inzwischen über Eurobonds hinaus.
Spanien und Italien bekommen ohne großartige Auflagen und Kontrollen Geld aus dem unbegrenzten ESM. Griechenland, Irland und Portugal beanspruchen inzwischen für sich die gleiche Regelung.
Eurobonds würden bedeuten, man haftet gemeinsam für die Staatsschulden. Da sich aber auch die Banken am ESM bedienen dürfen, haften wir nun auch für alle Banken.
Außerdem will die EZB über die Notenpresse Staatshaushalte finanzieren, in dem sie Staatsanleihen von Pleitekanditaten kauft, über eine Begrenzung der Ankäufe habe ich nichts gelesen.
Die Vergemeinschaftung der Schulden ist mit den Beschlüssen von gestern ausgemachte Sache, nur halt in einer Form, die weit über Eurobonds hinaus geht, da der ESM ja unbegrenzt aufgestockt werden kann.
Zuletzt bearbeitet von LingLing am 29.06.2012, 14:46, insgesamt einmal bearbeitet |
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1763622) Verfasst am: 29.06.2012, 14:43 Titel: |
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Das grundsätzliche Problem ist, das es keine tragfähige europäische Identität gibt, die einen substantiellren Sozialtransfer rechtfertigt. Finanzlasten wie bei der deutschen Einheit oder der Länderfinanzausgleich in Deutschland lassen sich nur über eine wie auch immer begründete gemeinsame Identität rechtfertigen. Spätestens mit der beabsichtigten EU Mitgliedschaft der Türkei ist der Zug zu einer europäischen Identität endgültig abgefahren. Aber auch ohne Türkei ist die EU bereits so weit aufgeblasen worden, dass es eine von der Bevölkerung getragene europäische Integration kaum geben wird. Höchstens eine Zwangs-Integration von oben, wo Eliten sich als Visionäre verstehen, und die Kollateralschäden dem einfachen Steuerzahler oder zukünftigen Rentenempfänger (Inflation) überlassen.
Wer eine europäische Sozialunion fordert, dem sollte doch wohl klar sein, dass der in Deutschland erreichte Sozial Level deutlich gesenkt würde. Da hilft auch keine Transaktionssteuer. Womit soll eine solche Absenkung begründet werden?
Es ist den Menschen nicht vermittelbar, das sie eine Rente mit 60 in einem anderen Land indirekt finanzieren sollen, wenn es im eigenen Land eine Rente mit 67 gibt. Oder dass der europäische Steuerzahler den maroden griechischen Beamtenapparat (der noch nicht mal in der Lage ist, halbwegs effektiv Steuern einzutreiben) querfinanzieren muss.
Und "mehr demokratische Legitimierung" in Europa hilft da auch nicht, da in einem europäischen Parlament deutsche Interessen unter gehen würden.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1763623) Verfasst am: 29.06.2012, 14:51 Titel: |
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Dominik hat folgendes geschrieben: | Ich glaube wir sind am scheideweg. Entweder wir führen eurobonds ein, sprich brd zahlt für schulder anderer, erleben steuererhöhungen, staatsverschuldung,... Oder die eurozone bricht auseinander, und einzelne länder erleben massive inflation, negativwachstum, soziale unruhen, armut. Ich bin für eurobonds, abgefedert durch transaktionssteuer. |
Die Armut wird auch mit Eurobonds steigen. Denn das erste wo gespart wird sind immer die sozialen Sicherungssysteme. In Dt. haben wir eine Grenze erreicht wo Stromrechnungen nicht mehr bezahlt werden können. Von gesellschaftlicher Teilhabe wollen wir gar nicht erst sprechen.
Die Lösung für Probleme wie die Überalterung Europa´s bieten Eurobonds auch nicht.
Froh dagegen dürften Banken sein, die mit der Erweiterung der Haftung durch Staaten mit höherer Bonität, noch Kredite vergeben und noch mehr Zinsforderungen stellen können. Eurobonds machen nur das Aufnehmen neuer Schulden einfacher, zur Tilgung tragen sie nichts bei. Man versucht also die degenerative Krankheit eines bereits hirntoten Patienten mit ihren Symptomen zu bekämpfen.
Die einzige Chance sehe ich in einer Reform des Geldsystems, aber da wird sich kein Politiker rantrauen, schon gar nicht auf europäischer Ebene.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1763624) Verfasst am: 29.06.2012, 14:55 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | Die einzige Chance sehe ich in einer Reform des Geldsystems, aber da wird sich kein Politiker rantrauen, schon gar nicht auf europäischer Ebene. |
Genau das ist der Kasus Knacktus!
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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