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Intelligent Design ein Schritt in die richtige Richtung?
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Grusu
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Anmeldungsdatum: 30.06.2012
Beiträge: 10

Beitrag(#1764223) Verfasst am: 03.07.2012, 00:11    Titel: Intelligent Design ein Schritt in die richtige Richtung? Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe versucht mich etwas über Intelligent Design (ID) zu informieren, und habe da noch einige Fragen.
So verstehe ich den Unterschied zwischen Evolutionstheorie und ID nicht ganz. Ist denn der einzige Unterschied, dass die Anhänger von ID davon ausgehen, dass Gott als treibende Kraft hinter der Evolution steht und die natürliche Selektion wollte. Das würde dann ja bedeuten, dass sie die Erkenntnisse der Evolutionstheorie anerkennen und auch sagen, dass sich der Mensch so entwickelt hat, wie von Biologen beschrieben.
Die Interpretation, dass Gott die antreibende Kraft ist oder nicht, hat dann mit Wissenschaft ja nichts mehr zu tun.

Analogie:
Wenn ich mit einem Würfel würfel, kann ich ja entweder behaupten, das Resultat ist zufällig, oder Gott hat das Resultat bestimmt. Da man Gottes Motivation dazu ja nicht kennt (werden wohl auch Anhänger von ID zugeben), kann ich keine Vorhersage treffen und ich kann es aus wissenschaftlicher Sicht nur als Zufall beschreiben.

Mit einem Schritt in die richtige Richtung meine ich, dass die Kreationisten nun eigentlich auch zugeben könnten, dass die Evolutionstheorie die Vorgänge nach aktuellem Stand der Wissenschaft am besten beschreibt.

Aber wahrscheinlich habe ich ID einfach nicht richtig verstanden und bitte daher um Aufklärung.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1764225) Verfasst am: 03.07.2012, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Such Dir eine Version aus:

Version A:
ID geht davon aus, dass man die Entwicklung des Lebens naturalistisch nicht komplett erklären kann schlägt daher vor, die Erklärungslücken durch das Einwirken eines intelligenten Designers zu füllen.

Version B:
Nachdem in den USA höchstrichterlich verboten wurde, religiöse Inhalte im Biologieunterricht zu lehren, haben die Kreationisten in ihren Lehrbüchern den Begriff "Gott" einfach durch "Intelligent Designer" ersetzt und es nochmal versucht.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1764227) Verfasst am: 03.07.2012, 00:54    Titel: Re: Intelligent Design ein Schritt in die richtige Richtung? Antworten mit Zitat

Grusu hat folgendes geschrieben:
Analogie:
Wenn ich mit einem Würfel würfel, kann ich ja entweder behaupten, das Resultat ist zufällig, oder Gott hat das Resultat bestimmt. Da man Gottes Motivation dazu ja nicht kennt (werden wohl auch Anhänger von ID zugeben), kann ich keine Vorhersage treffen und ich kann es aus wissenschaftlicher Sicht nur als Zufall beschreiben.

Wieso nicht: Gott = Zufall ?

Immerhin: Zufall >> Schicksal

Im AT trug der Hohepriester immer 2 Los-Steine ("Urim" und "Thummim") bei sich die er warf um Gott zu befragen.

Solche Zufallsbestimmungen begegnen einem im AT öfter, selbst noch im NT, das war üblich um den jeweiligen "Gott" zu befragen.
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1764239) Verfasst am: 03.07.2012, 07:57    Titel: Re: Intelligent Design ein Schritt in die richtige Richtung? Antworten mit Zitat

Grusu hat folgendes geschrieben:
Ist denn der einzige Unterschied, dass die Anhänger von ID davon ausgehen, dass Gott als treibende Kraft hinter der Evolution steht und die natürliche Selektion wollte.

Beim letzten größeren Prozess vertrat der wichtigste Zeuge der Gegenseite diese Auffassung: Kenneth Miller. Es ist wirklich nicht einfach, Unterschiede zu finden zwischen der theistischen Evolution eines Kenneth Miller und des ID unter Anerkennung der gemeinsamen Abstammung, wie Michael Behe es vertritt. Bei ID kommt es darauf an, das Wirken Gottes nachzuweisen, etwa mit Strukturen, die nicht durch natürliche Selektion entstehen können.

Tatsächlich lehnen die meisten, die sich als ID-Anhänger bezeichnen, aber die gemeinsame Abstammung von Menschen und anderen Affen ab. Die ID-Blogs sind voll von Evolutionskritik, während eigene Forschung dort kaum zu finden ist.
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#1764242) Verfasst am: 03.07.2012, 08:53    Titel: Re: Intelligent Design ein Schritt in die richtige Richtung? Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:

Tatsächlich lehnen die meisten, die sich als ID-Anhänger bezeichnen, aber die gemeinsame Abstammung von Menschen und anderen Affen ab. Die ID-Blogs sind voll von Evolutionskritik, während eigene Forschung dort kaum zu finden ist.


Wie will man eigentlich unter ID Bedingungen forschen können?
Wie will man denn zeigen das etwas existiert, ohne die Annahmen das Naturgesetze immer und überall uneingeschränkt wirken und wirkten, indem man zeigen will das naturalistische Mechanismen das nicht leisten können, was man selbst widerum nicht aufzeigen kann?

Ich bin verwirrt! Am Kopf kratzen
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1764255) Verfasst am: 03.07.2012, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Die Reihenfolge ist umgekehrt.

Evolutionswissenschaftler suchen nach Antworten und erforschen zu diesem Zweck die Natur.

ID'ler haben ihre Antworten schon. Sie bauen lediglich die Forschungsergebnisse der Evolutionswissenschaftler in ihre bestehende Theorie ein um die offensichtlichen Widersprüche zu vertuschen.

Evolutionswissenschaftler schaffen neues Wissen, ID'ler nicht. Evolution ist Wissenschaft, ID nicht.
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Vektral Proximus
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Anmeldungsdatum: 09.05.2009
Beiträge: 1339

Beitrag(#1764281) Verfasst am: 03.07.2012, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Gott ist nicht nötig für die Evoltion bzw. natürlich Selektion.


Die geschieht zwangsläufig, wenn die richtigen Voraussetzungen Variablität, Selektionsfaktore etc. vorliegen.


Gott der das alle begründet ist schlicht unnötig, ein sich windender glitschiger Wurmforsatz, der mit Ockhams Rasiermesser abgesäbelt gehört.
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Grusu
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.06.2012
Beiträge: 10

Beitrag(#1764295) Verfasst am: 03.07.2012, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erwarte auch gar nicht, das Anhänger von ID selber forschen, da das Erkennen von intelligenten Strukturen ohne daraus irgendwelche wissenschaftlichen Aussagen ableiten zu können auch gar keine Forschung darstellt.
Wenn ich eure Kommentare soweit richtig verstehe, ist der Unterschied zwischen theistischer Evolution und Intelligent Design also, das ID'ler nach naturwissenschaftlichen Beweisen für Gott suchen, es also Mechanismen gibt, die naturwissenschaftlich nicht erklärt werden können (abgesehen von irgendwelchen philosophischen Fragen, auf die die Naturwissenschaft gar keine Antwort geben möchte).

Aber ID'ler glauben schon, dass das Universum eher 14 Milliarden als 6000 Jahre alt ist, im Gegensatz zu Anhängern des Kreationismus?
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1764299) Verfasst am: 03.07.2012, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Grusu hat folgendes geschrieben:
Aber ID'ler glauben schon

Das ist genau der Punkt. ID'ler glauben.
Wissenschaftler vermuten, hinterfragen, überprüfen.
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krypter
unglaublich



Anmeldungsdatum: 29.03.2008
Beiträge: 383

Beitrag(#1764321) Verfasst am: 03.07.2012, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Grusu hat folgendes geschrieben:

Aber ID'ler glauben schon, dass das Universum eher 14 Milliarden als 6000 Jahre alt ist, im Gegensatz zu Anhängern des Kreationismus?

ID selbst macht dazu keine Aussagen. Kurzzeitkreationisten können also durchaus auch ID vertreten.

Gruß

krypter
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1764324) Verfasst am: 03.07.2012, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Gott ist nicht nötig für die Evoltion bzw. natürlich Selektion.


Die geschieht zwangsläufig, wenn die richtigen Voraussetzungen Variablität, Selektionsfaktore etc. vorliegen.


Gott der das alle begründet ist schlicht unnötig, ein sich windender glitschiger Wurmforsatz, der mit Ockhams Rasiermesser abgesäbelt gehört.


So einfach ist das aber nicht. Es gibt viele Fragen, die nach wie vor offen sind, und einige davon werden naturgemäß immer offen bleiben, da sie unseren wissenschaftlichen Erforschungs- und Erkenntnismöglichkeiten prinzipiell nicht zugänglich sind.

Ich habe bis vor ein paar Monaten mit einem eher fanatischen Anhänger des ID in einem Forum diskutiert, das war teilweise erfrischend, da es von seinen Formulierungen her nicht eben unoriginell war, der Sache nach aber nicht besser, als der Lückenbüßergott der Theologen.

Was ist Information, wie entsteht sie, wie entstand sie ursprünglich, wie ist es mit diesen Dingern, wie heißen die noch, diese kleinen Biester, die sogenannten Geißelmotor-Bakterien, daraus wird eine Bauplanproblematik konstruiert, und die Fragen als solche sind ja auch nicht ohne Substanz.

Nur die Schlußfolgerung finde ich immer etwas billig, es werden in die Erkenntnislücken, die es immer geben wird, Gott oder eben der Designer eingeschoben, weil man diese Ideen nicht wissenschaftlich wiederlegen kann.


Der Typ, mit dem ich mich ausgetauscht hatte, war der festen Überzeugung, daß es eine Art intelligenter planerischer Kraft geben muß, und die Probleme lassen ihm ja genügend Freiraum dafür. Er war soger der Meinung, daß die moderne Wissenschaft nur deshlab betrieben wird, um die Vorstellung einer vorgängigen Intelligenz zu widerlegen, das hatte fast schon wieder etwas von einer wahnhaften Verfolgungsidee.

Es gibt keinen schlüssigen Grund, an einen Schöpfer oder einen Designer zu glauben, es gibt aber auch keine Möglichkeit, solchen Kram objektiv und vor allem beweiskräftig auszuschließen.

Eine Feststellung aber bleibt richtig, Gläubige sind wir in gewisser Weise wohl alle, jeder auf seine Weise.
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Vektral Proximus
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Anmeldungsdatum: 09.05.2009
Beiträge: 1339

Beitrag(#1764332) Verfasst am: 03.07.2012, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen schlüssigen Grund, an einen Schöpfer oder einen Designer zu glauben, es gibt aber auch keine Möglichkeit, solchen Kram objektiv und vor allem beweiskräftig auszuschließen.



Nun liegt die Beweislast aber bei den Menschen die sich bemüßigt sehen wieder aller Warscheinlichkeit einen Schöpfer zu vermuten. Mit den Augen rollen

Vobro hat folgendes geschrieben:
Eine Feststellung aber bleibt richtig, Gläubige sind wir in gewisser Weise wohl alle, jeder auf seine Weise.


Nun die einen "glauben" an empirische gewonnenene Information die im Rahmen von methodisch angelegten Untersuchungen erhoben worden sind, und die andere glauben an eine Wesenheit die ursprünglich wohl von jemandem erfunden wurde der mit Hühnerfedern geschmückt um ein Feuer tanzend die Asche von Giftkröten inhalierte. zwinkern
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Toasti
allseitig mit Möbiusbutter bestrichen



Anmeldungsdatum: 15.05.2006
Beiträge: 1026

Beitrag(#1764336) Verfasst am: 03.07.2012, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ein ID'ler sieht den Menschen als Krönung der Schöpfung (wie die meisten Religiösen). Für ihn ist die Evolution eine zielgerichtete (notwendige) Entwicklung mit dem Ziel : Mensch.

Stimmts ?
Smilie
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1764340) Verfasst am: 03.07.2012, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Gott ist nicht nötig für die Evoltion bzw. natürlich Selektion.


Die geschieht zwangsläufig, wenn die richtigen Voraussetzungen Variablität, Selektionsfaktore etc. vorliegen.


Gott der das alle begründet ist schlicht unnötig, ein sich windender glitschiger Wurmforsatz, der mit Ockhams Rasiermesser abgesäbelt gehört.


So einfach ist das aber nicht. Es gibt viele Fragen, die nach wie vor offen sind, und einige davon werden naturgemäß immer offen bleiben, da sie unseren wissenschaftlichen Erforschungs- und Erkenntnismöglichkeiten prinzipiell nicht zugänglich sind.

Ich habe bis vor ein paar Monaten mit einem eher fanatischen Anhänger des ID in einem Forum diskutiert, das war teilweise erfrischend, da es von seinen Formulierungen her nicht eben unoriginell war, der Sache nach aber nicht besser, als der Lückenbüßergott der Theologen.

...

Nur die Schlußfolgerung finde ich immer etwas billig, es werden in die Erkenntnislücken, die es immer geben wird, Gott oder eben der Designer eingeschoben, weil man diese Ideen nicht wissenschaftlich wiederlegen kann.

Das liegt irgendwie in der Natur der Sache, für jede Antwort tauchen zwei neue Fragen auf. Ich find das auch erbärmlich Gott als Platzhalter einzusetzen sobald eine Lücke auftaucht und ihn dann bei nächster Gelegenheit zu verwerfen wenn man eine andere Erklärung gefunden hat. Ich meine, die Antwort war schon hundertmal falsch und jedesmal kommt sie wieder als erstes, weil sie keine andere haben, weil sie letztlich keine andere wollen.

Dabei sollte es doch das geringste Problem sein Nichtwissen einzugestehen. Aber es zeugt einfach nur von maßloser Arroganz auf alles eine Antwort parat haben zu wollen. Ein Gespenst, das jede Form annehmen kann und beliebig herbei und fortgezaubert werden kann nennen sie Gott. Das ist nichtmal dumm, nur dreist und müsste eigentlich jedem ernsthaft Gläubigen das Wasser in die Augen treiben.
Über etwas so Erhabenes wie einen Gott so frei nach belieben verfügen zu können ist schon fast anmassend, könnte man sagen, er sollte sich dringendst verbitten für jeden Kehrricht herbeizitiert zu werden.

Wie auch immer, was die IDler in einigermassen haltbaren Theorien an Boden gewinnen, so sie das denn tun, müssen sie ohnehin auf der anderen Seite beim Gottesbild wieder preisgeben. Denn es folgt nun die Frage warum der Gott dies gerade so eingerichtet hat und was er damit bezweckt. Hier sind Erklärungen erstaunlicherweise rasch gefunden und nicht zu knapp: Es wird einfach diktiert was den eigenen moralischen und weltanschaulichen Vorstellungen am ehesten entspricht.

Und ich zweifle keinen Augenblick daran, dass ID nur eine mehr oder weniger große Finte ist, dass das Entgegenkommen und dieses scheinbare Spiel nach den Regeln nur von dieser einen einzigen Tatsache ablenken soll. Religion kennt keine anderen verbindlichen Regeln als ihre eigenen, das ist wie mit einem, der jede Karte nur Joker spielt.
Vobro hat folgendes geschrieben:

Eine Feststellung aber bleibt richtig, Gläubige sind wir in gewisser Weise wohl alle, jeder auf seine Weise.

Ich ziehe die Bezeichnung "unwissend" vor, aber das ist Geschmackssache.
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1764413) Verfasst am: 03.07.2012, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen schlüssigen Grund, an einen Schöpfer oder einen Designer zu glauben, es gibt aber auch keine Möglichkeit, solchen Kram objektiv und vor allem beweiskräftig auszuschließen.



Nun liegt die Beweislast aber bei den Menschen die sich bemüßigt sehen wieder aller Warscheinlichkeit einen Schöpfer zu vermuten. Mit den Augen rollen

Vobro hat folgendes geschrieben:
Eine Feststellung aber bleibt richtig, Gläubige sind wir in gewisser Weise wohl alle, jeder auf seine Weise.


Nun die einen "glauben" an empirische gewonnenene Information die im Rahmen von methodisch angelegten Untersuchungen erhoben worden sind, und die andere glauben an eine Wesenheit die ursprünglich wohl von jemandem erfunden wurde der mit Hühnerfedern geschmückt um ein Feuer tanzend die Asche von Giftkröten inhalierte. zwinkern


Ich meine das mit dem glauben im Sinne von für wahr halten etwas anderes, denn ich als völliger naturwissenschaftlicher Laie kann nur sehr begrenzt, wenn überhaupt, nachvollziehen, was in Biologie- oder sonstigen Büchern steht und was man uns damals in der Schule so alles beigebracht hat. Wenn ich z.B. Bücher wie "Der blinde Uhrmacher" lese, muß ich mich entscheiden, ob ich das alls glaube, selbst wenn die Gedankengänge sehr klar dargelegt werden, da ich aber kein Biologe bin, bleibt immer vieles übrig, das ich selber niemals selber überprüfen kann.

Ebenso geht es in allen anderen Bereichen, wer nicht selber forscht, oder wenigstens naturwissenschaftlich ausgebildet ist, muß dem letztlich Glauben schenken, was er in entsprechenden Büchern liest.

Daß es keinen wie auch immer gearteten Gott gibt, daran kann ich nur glauben, dafür brauche ich auch keine Wissenschaftler oder Philosophen, aber ich kann es nicht wissen, da es sich der Beweisbarkeit absolut entzieht. Ich kann nur sagen, daß mir bisher keine Gottesvorstellung begegnet ist, die ich auch nur für einigermaßen glaubwürdig halten kann, abgesehen von der Gestaltung der Welt, die für mich als Gegenbeweis gegen jede Gottesidee vollkommen genügt.

Dennoch ist es mein Glaube, daß es keinen Gott gibt, daran führt kein Weg vorbei. Auch eine feste Überzeugung beruht auf glauben.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1764418) Verfasst am: 04.07.2012, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Die Reihenfolge ist umgekehrt.

Evolutionswissenschaftler suchen nach Antworten und erforschen zu diesem Zweck die Natur.

ID'ler haben ihre Antworten schon. Sie bauen lediglich die Forschungsergebnisse der Evolutionswissenschaftler in ihre bestehende Theorie ein um die offensichtlichen Widersprüche zu vertuschen.

Evolutionswissenschaftler schaffen neues Wissen, ID'ler nicht. Evolution ist Wissenschaft, ID nicht.


Sehr gut beschrieben! Daumen hoch!
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Vektral Proximus
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Anmeldungsdatum: 09.05.2009
Beiträge: 1339

Beitrag(#1764439) Verfasst am: 04.07.2012, 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Dennoch ist es mein Glaube, daß es keinen Gott gibt, daran führt kein Weg vorbei. Auch eine feste Überzeugung beruht auf glauben.



Ich glaube Sehr glücklich, dass ist eines der Probleme der deutschen Sprache, das mich besonders nervt, dass "glauben" zwei Bedeutungen hat:


Zitat:
[1] religiös sein, an einen oder mehrere Götter glauben
[2] etwas glauben: eine Sachverhalt für wahr halten


Deshalb würde ich für alles nicht religiöse "überzeugt sein" oder eben "für wahr halten" vorschlagen, denn sonst hacken alle Monotheisten und sonstigen Spinner immer in diese Kerbe.

"Alle glauben aber an irgendwas! Menschen müssen doch an was glauben! Atheisten glauben doch auch das etwas existiert."


Derartig dummen Sprüchen wäre dann vorgebeugt.
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#1764449) Verfasst am: 04.07.2012, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Dennoch ist es mein Glaube, daß es keinen Gott gibt, daran führt kein Weg vorbei. Auch eine feste Überzeugung beruht auf glauben.



Ich glaube Sehr glücklich, dass ist eines der Probleme der deutschen Sprache, das mich besonders nervt, dass "glauben" zwei Bedeutungen hat:


Zitat:
[1] religiös sein, an einen oder mehrere Götter glauben
[2] etwas glauben: eine Sachverhalt für wahr halten


Deshalb würde ich für alles nicht religiöse "überzeugt sein" oder eben "für wahr halten" vorschlagen, denn sonst hacken alle Monotheisten und sonstigen Spinner immer in diese Kerbe.

"Alle glauben aber an irgendwas! Menschen müssen doch an was glauben! Atheisten glauben doch auch das etwas existiert."


Derartig dummen Sprüchen wäre dann vorgebeugt.


Es ist schon ein Unterschied ob jemand an den Weinachtsmann glaubt, oder ob jemand an
die Existenz von Atomen glaubt, weil sie über Therorienbildung erschlossen werden kann.

Wenn sich alle diesen Unterschied vor Augen führen würden, wäre solchen dummen Vergleichen vorgebeugt.
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Flat
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Beitrag(#1764455) Verfasst am: 04.07.2012, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:

Es ist schon ein Unterschied ob jemand an den Weinachtsmann glaubt, oder ob jemand an
die Existenz von Atomen glaubt, weil sie über Therorienbildung erschlossen werden kann.

Wenn sich alle diesen Unterschied vor Augen führen würden, wäre solchen dummen Vergleichen vorgebeugt.


Moin,

stimmt,

für den ersteren gibt es zig Millionen Augenzeugen (gut die meisten sind recht jung, aber auch Kinderaussagen zählen vor Gericht),

beim zweiten weiß man doch, dass die Wissenschaft auch solche Theorien irgendwann über den Haufen wirft und 'ne neue Erkenntnis/Theorie hat

Tschüss

Jörg

PS: Und was den gemeinsamen Ursprung von Affen und Menschen angeht: Ich glaube ja, dass die Affen diese Verwandschaft leugnen würden, wenn sie könnten. Wer könnte es ihnen verdenken, nicht mit dem homo sapiens in einen Topf landen zu wollen.
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aztec
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Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#1764460) Verfasst am: 04.07.2012, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:


für den ersteren gibt es zig Millionen Augenzeugen (gut die meisten sind recht jung, aber auch Kinderaussagen zählen vor Gericht),


Jedes Gericht ist das zu angehalten Augenzeugenaussagen zu überprüfen.
Die Erklärungskraft eines Weltbildes leitet sich nicht aus der Zahl seiner Anhängerschaft ab,
sondern auf dessen Fähigkeit eben dieses Weltbild begründen zu können. Speziell in der Wissenschaftstheorie spielen dann noch Dinge wie Falszifizierbarkeit und heuristische Fruchtbarkeit eine Rolle.

Flat hat folgendes geschrieben:


beim zweiten weiß man doch, dass die Wissenschaft auch solche Theorien irgendwann über den Haufen wirft und 'ne neue Erkenntnis/Theorie hat


Ja. Genau diesem Prozess verdanken wir die Erkenntniss, dass die Erde keine Scheibe ist.
Warum sollte jemand das Modell des Welle/ Teilchendualismus aufrechterhalten wenn bereits ein besseres existiert?
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Flat
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Beitrag(#1764469) Verfasst am: 04.07.2012, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:

Jedes Gericht ist das zu angehalten Augenzeugenaussagen zu überprüfen.
Die Erklärungskraft eines Weltbildes leitet sich nicht aus der Zahl seiner Anhängerschaft ab,
sondern auf dessen Fähigkeit eben dieses Weltbild begründen zu können.


Moin,

dennoch haben Augenzeugen ein erhebliches Gewicht und reichen oft aus.


Und zum begründeten Weltbild: Genau deshalb glaubte man doch, dass die Erde eine Scheibe ist. Ansonsten wurde man ja herunter fallen, wenn es eine Kugel wäre. Für mich ist diese Begründung zunächst einleuchtend und auch naturwissenschaftlich logisch.

Tschüss

Jörg
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aztec
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Beiträge: 966
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Beitrag(#1764470) Verfasst am: 04.07.2012, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Jedes Gericht ist das zu angehalten Augenzeugenaussagen zu überprüfen.
Die Erklärungskraft eines Weltbildes leitet sich nicht aus der Zahl seiner Anhängerschaft ab,
sondern auf dessen Fähigkeit eben dieses Weltbild begründen zu können.


Moin,

dennoch haben Augenzeugen ein erhebliches Gewicht und reichen oft aus.


Und zum begründeten Weltbild: Genau deshalb glaubte man doch, dass die Erde eine Scheibe ist. Ansonsten wurde man ja herunter fallen, wenn es eine Kugel wäre. Für mich ist diese Begründung zunächst einleuchtend und auch naturwissenschaftlich logisch.

Tschüss

Jörg


Und welches Bild der Erde hat sich letztlich durchgesetzt und weswegen?
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Flat
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Beitrag(#1764475) Verfasst am: 04.07.2012, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:

Und welches Bild der Erde hat sich letztlich durchgesetzt und weswegen?


Moin,

das der Kugel bei der Erde; bei Kindern, dass es den Weihnachtsmann gibt und bei dem größten Teil der Weltbevölkerung, dass es einen oder mehrere Götter gibt.
(PS: Das Dir der Weihnachtsmann noch nicht persönlich begegnet ist, ist eher ein Beweis für ihn, er kommt nämlich nur zu braven Menschen)


Übrigens: Was ist eigentlich von wissenschaftlichen Theorien zu halten, die einerseits behaupten, dass Licht wäre ein Teilchen und gleichzeitig bei den Dingen, die sich damit nicht erklären lassen, es wäre eine Welle.
Und diese Theorie hat sich ja doch lange gehalten und mich entsprechend seinerzeit in der Schule mehr verwirrt als manche religiöse Ansicht.
Lachen


Tschüss

Jörg
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1764480) Verfasst am: 04.07.2012, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Kinder werden über den Weihnachtsmann bewußt getäuscht und von Vertrauenspersonen belogen, das gilt nicht.
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Flat
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Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1764482) Verfasst am: 04.07.2012, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Kinder werden über den Weihnachtsmann bewußt getäuscht und von Vertrauenspersonen belogen, das gilt nicht.


Moin,

das mag vereinzelt bei unartigen Kindern vorkommen, wenn die Eltern da quasi für Ersatz sorgen, aber so pauschal ist das eine gewagte Behauptung.

Andererseits wird es wohl immer Zweifler geben am Weihnachtsmann, George W. Bush, den Osterhasen, Alice Schwarzer und dem Yeti.

Tschüss

Jörg
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aztec
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Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#1764489) Verfasst am: 04.07.2012, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Und welches Bild der Erde hat sich letztlich durchgesetzt und weswegen?


Moin,

das der Kugel bei der Erde; bei Kindern, dass es den Weihnachtsmann gibt und bei dem größten Teil der Weltbevölkerung, dass es einen oder mehrere Götter gibt.
(PS: Das Dir der Weihnachtsmann noch nicht persönlich begegnet ist, ist eher ein Beweis für ihn, er kommt nämlich nur zu braven Menschen)


Würdest du ähnlich argumentieren wenn ich einen lokalen Babyboom mit der dortigen Storchenpopulation in Zusammenhang gebracht hätte?

Flat hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Was ist eigentlich von wissenschaftlichen Theorien zu halten, die einerseits behaupten, dass Licht wäre ein Teilchen und gleichzeitig bei den Dingen, die sich damit nicht erklären lassen, es wäre eine Welle.



Ob der Welle/ Teilchendualismus des Modells Licht bei dir Verwirrung auslöst oder nicht, ist für den Erklärungswert der Theorie irrelevant. Entscheidend ist ob damit die Teilchen- und Welleneigenschaften von Licht erklärt werden können. Solange kein besseres Modell zur Beschreibung von Licht existiert, wird das alte beibehalten.

Flat hat folgendes geschrieben:

Und diese Theorie hat sich ja doch lange gehalten und mich entsprechend seinerzeit in der Schule mehr verwirrt als manche religiöse Ansicht.
Lachen



Dann mag es sein das für dich ID, anders als Evolution, sinnstiftend ausfallen dürfte .
Das mag für viele Menschen wichtiger sein als der Erklärungswert komplexer kausaler
Zusammenhänge. zwinkern
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Letter to John Taylor
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#1764491) Verfasst am: 04.07.2012, 14:48    Titel: Re: Intelligent Design ein Schritt in die richtige Richtung? Antworten mit Zitat

Grusu hat folgendes geschrieben:
Hallo,
ich habe versucht mich etwas über Intelligent Design (ID) zu informieren, und habe da noch einige Fragen.
So verstehe ich den Unterschied zwischen Evolutionstheorie und ID nicht ganz. Ist denn der einzige Unterschied, dass die Anhänger von ID davon ausgehen, dass Gott als treibende Kraft hinter der Evolution steht und die natürliche Selektion wollte. Das würde dann ja bedeuten, dass sie die Erkenntnisse der Evolutionstheorie anerkennen und auch sagen, dass sich der Mensch so entwickelt hat, wie von Biologen beschrieben.
Die Interpretation, dass Gott die antreibende Kraft ist oder nicht, hat dann mit Wissenschaft ja nichts mehr zu tun.

Analogie:
Wenn ich mit einem Würfel würfel, kann ich ja entweder behaupten, das Resultat ist zufällig, oder Gott hat das Resultat bestimmt. Da man Gottes Motivation dazu ja nicht kennt (werden wohl auch Anhänger von ID zugeben), kann ich keine Vorhersage treffen und ich kann es aus wissenschaftlicher Sicht nur als Zufall beschreiben.


Richtig. Aber das, was Du hier schreibst, ist der Standpunkt der Vertreter einer theistischen Evolution. Diese hat mit Intelligent Design" nur wenig gemeinsam. Denn im Gegensatz zu den theistischen Evolutionisten, die Gott bestenfalls im quantenmechanischen Zufall verorten, sonst aber mit den Erklärungen der Evolutionsbiologie konform gehen, akzeptieren ID-Vertreter die evolutionswissenschaftliche Modellbildung nicht und damit über weite Strecken auch nicht deren Erkenntnisse.

Das heißt, artübergreifende Evolution wird strikt abgelehnt, stattdessen bedient man sich des altbekannten Lückenbüßer-Gottes. Hinzu kommt, dass sich ID-Vertreter üblicherweise der "Wedge-Strategie" bedienen, also eine weltanschauliche Agenda haben.

Jason Rosenhouse hat den Unterschied wie folgt formuliert:

Zitat:
But for all of that it [theistic evolution; D.U.] ’s not ID. The hallmark of anti-evolutionism, whether young-Earth creationism or intelligent design, is some implication that scientists are doing it wrong. They are not saying simply that evolution as scientists understand it fits within a larger metaphysical framework that involves God. They are saying that any understanding of natural history that does not make reference to God’s direct activity is just wrong.

Moreover, there is a clear political dimension to creationism and ID. To accuse someone of supporting ID is to imply that they support inserting religion into science classes. That certainly does not describe TE.

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Flat
ich war's nicht



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Beitrag(#1764501) Verfasst am: 04.07.2012, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:

Würdest du ähnlich argumentieren wenn ich einen lokalen Babyboom mit der dortigen Storchenpopulation in Zusammenhang gebracht hätte?


Moin,

natürlich! Das Beispiel wollte ich sogar ursprünglich selbst bringen. Es schien mir dann aber zu offensichtlich und ich wollte Dir zumindest noch etwas Luft lassen für eine Gegenargumentation.

aztec hat folgendes geschrieben:

Dann mag es sein das für dich ID, anders als Evolution, sinnstiftend ausfallen dürfte .
Das mag für viele Menschen wichtiger sein als der Erklärungswert komplexer kausaler
Zusammenhänge. zwinkern


Das wäre es wohl, wenn es mir schließlich nicht doch zu wissenschaftlich gewesen wäre.

Ich habe mich dann lieber auf diese auch eher als liberal anzusehende Gemeinschaft konzentriert; man kann ja nicht überall mitmischen:
http://www.rasputin.de/CF/index.html


Tschüss

Jörg
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aztec
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Beitrag(#1764506) Verfasst am: 04.07.2012, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Würdest du ähnlich argumentieren wenn ich einen lokalen Babyboom mit der dortigen Storchenpopulation in Zusammenhang gebracht hätte?


Moin,

natürlich! Das Beispiel wollte ich sogar ursprünglich selbst bringen. Es schien mir dann aber zu offensichtlich und ich wollte Dir zumindest noch etwas Luft lassen für eine Gegenargumentation.


Das ist dir offensichtlich gelungen!

Flat hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Dann mag es sein das für dich ID, anders als Evolution, sinnstiftend ausfallen dürfte .
Das mag für viele Menschen wichtiger sein als der Erklärungswert komplexer kausaler
Zusammenhänge. zwinkern


Das wäre es wohl, wenn es mir schließlich nicht doch zu wissenschaftlich gewesen wäre.


Ja, das habe ich auch schon gehört!
Es mag Leute geben, die das chronische Stopfen von Lücken mit öminösen Designern als
"wissenschaftlich" ansehen. Dann wären wir wieder an dem Punkt meines ersten Postings in diesem Topic.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



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Beiträge: 4289

Beitrag(#1764507) Verfasst am: 04.07.2012, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Kinder werden über den Weihnachtsmann bewußt getäuscht und von Vertrauenspersonen belogen, das gilt nicht.


Moin,

das mag vereinzelt bei unartigen Kindern vorkommen, wenn die Eltern da quasi für Ersatz sorgen, aber so pauschal ist das eine gewagte Behauptung.

Ne, ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Kinder von ihren Eltern flächendächend über den Weihnachtsmann belogen werden.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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