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Religiöse Spinner in anderen Foren
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Soll man in Foren Präsenz zeigen, in denen religiöse Fanatiker unterwegs sind?
Ja, man darf sie nicht unwidersprochen ihren Unsinn verbreiten lassen
47%
 47%  [ 20 ]
Nein, das ist der Mühe nicht wert
52%
 52%  [ 22 ]
Stimmen insgesamt : 42

Autor Nachricht
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1767194) Verfasst am: 16.07.2012, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:

Den Stalinismus und Kommunismus sehe ich hingegen klar als atheistische Strömung, weil er Religion bewusst ablehnt.

Atheismus ist einfach ein formales Kriterium (Nicht-Glauben an Götter), nicht eine Weltanschauung, schon gar nicht eine mit Ströhmungen, sehr im Unterschied zum Sozialismus, von dem Kommunismus und Stalinismus abstammen. Man kann das sehr leicht daran sehen, daß sich Atheisten unter Konservativen, Liberalen und Linken finden, politische Ströhnungen und Konzepte, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben. Selbst unter Religiösen findet man sie (Bsp. manche Richtungen des Buddhismus).
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Flat
ich war's nicht



Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1767196) Verfasst am: 16.07.2012, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Flat hat folgendes geschrieben:

Den Stalinismus und Kommunismus sehe ich hingegen klar als atheistische Strömung, weil er Religion bewusst ablehnt.

Atheismus ist einfach ein formales Kriterium (Nicht-Glauben an Götter), nicht eine Weltanschauung, schon gar nicht eine mit Ströhmungen, sehr im Unterschied zum Sozialismus, von dem Kommunismus und Stalinismus abstammen. Man kann das sehr leicht daran sehen, daß sich Atheisten unter Konservativen, Liberalen und Linken finden, politische Ströhnungen und Konzepte, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben. Selbst unter Religiösen findet man sie (Bsp. manche Richtungen des Buddhismus).


Moin,

Hmm, unter Konservativen, Liberalen und Linken finde ich auch Christen. Das beweisst was?

Wird Atheismus nicht so etwas wie Weltanschauung und Strömung, wenn Menschen sich als Atheisten definieren, sich in Gruppen zusammen finden, diese Überzeugung einen Großteil ihres Selbst einnimmt?

Was istdenn eine atheistische Bewegung anderes als eine Strömung?

Vergleich: Es gibt auch Christen (und zwar nicht wenige), die ihr Christsein nicht als Weltanschauung, Strömung und mitunter nicht mal als Religion ansehen sondern schlicht als Teil ihres Selbst.

Meines Erachtens bleibt es dennoch bei diesen Christen Religion und bei Atheisten eine Strömung.

Tschüss

Jörg
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1767198) Verfasst am: 16.07.2012, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Wirklich? "Du sollst nicht morden" kommt erst an fünfter Stelle..........


Moin,

und was sagt diese Reihenfolge aus?
(ich vermute mal, Du beziehst Dich auf die 10 Gebote Mose)

Tschüss

Jörg




Dass Niederwerfung vor Gott wichtiger ist als Achtung vor Menschen.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1767201) Verfasst am: 16.07.2012, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Selbst unter Religiösen findet man sie (Bsp. manche Richtungen des Buddhismus).


Ein Bekenntnis zum Buddhismus und Theismus schließen sich aus.
Die terriorial vorkommende Einbeziehung von Gottheiten in das Lehrgebäude ist traditionell bedingt und zu vernachläßigen.
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Sticky
vae victis



Anmeldungsdatum: 12.10.2005
Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!

Beitrag(#1767203) Verfasst am: 16.07.2012, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Die Nazis waren keine Atheisten.

Und Kommunisme kann man getrost als (pseudo)Religion klasifizieren.


Moin,

bezüglich der Nazis sehe ich das ähnlich, da diese ja so einem Pseudo-germanischen Kult zumindest offiziell huldigten, aber auch keine Probleme hatten, Christen und andere für sich einzunehmen.

Den Stalinismus und Kommunismus sehe ich hingegen klar als atheistische Strömung, weil er Religion bewusst ablehnt.

Wer z.B. einem Christen vorhält, was einzelne Strömungen des Christentums angerichtet haben, der muss sich wohl auch als Atheist die Strömungen des Atheistentums vorhalten lassen.

Ansonsten würde er ähnlich wie diejenigen Christen argumentieren, die sagen 'ach, diese Mörder und Hexenverbrenner damals waren gar keine richtigen Christen'


Wer allerdings auch bei Christen und anderen Religionen sauber differenziert (mir hier im Forum aber noch nicht besonders aufgefallen Lachen ), der kann natürlich auch zu recht sauber beim Atheismus sauber differenzieren.

Tschüss

Jörg


Du machst da einen falschen Umkehrschluss. Stalinismus und Kommunismus waren u.a. auch atheistisch, was aber nicht bedeutet, dass der Atheismus automatisch stalinistisch/kommunistisch ist.

Der Atheismus selbst hat keine Lehre; er verweist nur auf den Nichtglauben an übernatürliche Kräfte, unabhängig des Beweggrundes! Deshalb kann aus dem Atheismus selbst keine Rechtfertigung zum Verbrechen an Menschen abgeleitet werden. Auch Stalin konnte das nicht!

Das Christentum jedoch besitzt allerdings eine solche Lehre. Luther z.B. befürwortete die Hexenverbrennung und berief sich dabei auf das 2. Buch Mose, 22;17 mit dem Gebot, Zauberinnen nicht am Leben zu lassen. Dies und vieles andere in der Bibel macht diese nun zur Anweisungslektüre für jene besagten Verbrechen an Menschen. Niemand behauptet, dass alle Christen Hexenbrenner wären, genausowenig, wie jeder kath. Priester ein Kinderschänder sei.
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Gruss: Sticky

Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.

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„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)

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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1767204) Verfasst am: 16.07.2012, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

@Flat u.a.: Ich verstehe die Disskusison nicht. Man kann sich über das Verständnis von Christentum, Islam ua wunderbar steiten, aber das Wesen vom Atheismus ist so simpel, dass es langweilig wird.

Entweder gibt es nach Überzeugung des Betroffenen einen Gott (die Eigenschaften wie Allmacht, Allwissen und andere sind beliebig einstellbar) oder es gibt ihn nicht.

Die einizige Spielerei wäre noch "Ich weiss es nicht", also Agnosizismus.

Also watt solln dit... Mit den Augen rollen
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1767205) Verfasst am: 16.07.2012, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:
...................
Der Atheismus selbst hat keine Lehre; er verweist nur auf den Nichtglauben an übernatürliche Kräfte, unabhängig des Beweggrundes! Deshalb kann aus dem Atheismus selbst keine Rechtfertigung zum Verbrechen an Menschen abgeleitet werden. ..................



Eben!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1767206) Verfasst am: 16.07.2012, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:

Die terriorial vorkommende Einbeziehung von Gottheiten in das Lehrgebäude ist traditionell bedingt und zu vernachläßigen.

Wer entscheidet das? Die Nicht-Buddhisten?
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1767207) Verfasst am: 16.07.2012, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ich würde bei aller Aufklärungsliebe nicht in einem Forum posten, in dem eine - wie soll ich sagen - gesamtbildprägende Menge an Fundamentalisten egal welcher Sorte aktiv ist.


dto.
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"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

www.ag-evolutionsbiologie.de
www.facebook.com/AGEvolutionsbiologie
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1767208) Verfasst am: 16.07.2012, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Die terriorial vorkommende Einbeziehung von Gottheiten in das Lehrgebäude ist traditionell bedingt und zu vernachläßigen.

Wer entscheidet das? Die Nicht-Buddhisten?



Die Gottheiten erheben jedenfalls keine Anspruch, ewig und allmächtig zu sein (bzw. werden nicht als solche beschrieben).

Man kann Buddhist sein, ohne an solche Wesenheiten zu glauben (oder überhaupt zu glauben).

Der Kern der Lehr ist u.a. gerade, dass es nichts gibt, was ewig wäre.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1767210) Verfasst am: 16.07.2012, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich würde bei aller Aufklärungsliebe nicht in einem Forum posten, in dem eine - wie soll ich sagen - gesamtbildprägende Menge an Fundamentalisten egal welcher Sorte aktiv ist.


dto.



Mein Mann hat in den letzten Monaten, viel Zeit damit verbracht, sich in Nazi-Foren argumentativ herunmzutreiben. Er wurde immer wieder gesperrt... Ob er jenanden überzeugen konnte, glaube ich nicht...

edit: Ich will damit sagen: Man muss sich nicht alles antun, und nicht jeder Irre ist besserungsfähig.
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Flat
ich war's nicht



Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1767219) Verfasst am: 16.07.2012, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:

Dass Niederwerfung vor Gott wichtiger ist als Achtung vor Menschen.


Moin,

in der christlichen Bibel wird der Gottesglaube und die Nächstenliebe als gleichwertig angesehen.


Im Judentum ist beides vollkommen eins.


Habe schon vermutet, dass Du da die falschen Schlüsse bezogen hast. Danke für die Bestätigung.

Meine Empfehlung: Du solltest Dich vielleicht mal etwas mehr mit dem Inhalt von Religionen auseinander setzen, bevor Du etwas kritisierst, was Du selbst reingedichtet hast.

Tschüss

Jörg
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1767223) Verfasst am: 16.07.2012, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
............

Meine Empfehlung: Du solltest Dich vielleicht mal etwas mehr mit dem Inhalt von Religionen auseinander setzen, bevor Du etwas kritisierst, was Du selbst reingedichtet hast.




Das werde ich sicherlich nicht, wozu?
Wenn beides (Achtung vor Menschen/Niederwerfung vor Gott) eins ist, kann ich mich mit aktiver Achtung vor Menschen begügen. Wozu da noch Gott-Glaube und Gottesanbetung?
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1767224) Verfasst am: 16.07.2012, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Dass Niederwerfung vor Gott wichtiger ist als Achtung vor Menschen.


Moin,

in der christlichen Bibel wird der Gottesglaube und die Nächstenliebe als gleichwertig angesehen.


Im Judentum ist beides vollkommen eins.



Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die moralischen Ansprüche der meisten Gläubigen die Konfrontation mit dem RL nicht unbeschadet überstehen und sie in ihrer Angst vor anderen Menschen eher Gott lieben lernen, als ihre Nächsten (bei den Übernächsten hört´s eh auf).
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Flat
ich war's nicht



Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1767226) Verfasst am: 16.07.2012, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sticky hat folgendes geschrieben:

Du machst da einen falschen Umkehrschluss. Stalinismus und Kommunismus waren u.a. auch atheistisch, was aber nicht bedeutet, dass der Atheismus automatisch stalinistisch/kommunistisch ist.

Der Atheismus selbst hat keine Lehre; er verweist nur auf den Nichtglauben an übernatürliche Kräfte, unabhängig des Beweggrundes! Deshalb kann aus dem Atheismus selbst keine Rechtfertigung zum Verbrechen an Menschen abgeleitet werden. Auch Stalin konnte das nicht!

Das Christentum jedoch besitzt allerdings eine solche Lehre. Luther z.B. befürwortete die Hexenverbrennung und berief sich dabei auf das 2. Buch Mose, 22;17 mit dem Gebot, Zauberinnen nicht am Leben zu lassen. Dies und vieles andere in der Bibel macht diese nun zur Anweisungslektüre für jene besagten Verbrechen an Menschen. Niemand behauptet, dass alle Christen Hexenbrenner wären, genausowenig, wie jeder kath. Priester ein Kinderschänder sei.


Moin,

zunächst mal ziehe ich den Schluss bezüglich Deines ersten Absatzes genauso wie Du. Natürlich ist nicht jeder Atheist Kommunist.

Dein Schluss allerdings ist meines Erachtens falsch.

Atheismus kann selbstverständlich Grundlage für Mord und Verfolgung von Gläubigen sein. Und das war sicher einer der Beweggründe im Stalinismus und Sozialismus, der ja Religion als Opium für das Volk definierte. Und wie Du selbst schreibst: Beide waren auch atheistisch.

Für das Christentum und andere Religionen muss man genauso schauen, ob diese Auslegung nur eine Strömung innerhalb der Religion ist oder Gesamtbestandteil.

Genauso wie beim Atheismus diese speziellen Verbrechen hier bei der Unterströmung Kommunismus/Stalinismus erfolgten, gibt es in den Religionen eben auch oft Unterströmungen (die teilweise allerdings so groß werden können, dass sie religionsbestimmend erscheinen), die gegen die eigentliche Lehre handeln oder eben eine spezielle Interpretation von dieser haben.


Bei all meiner Kritik am Christentum: Hexenverbrennung ist nicht Teil der eigentlichen christlichen Lehre. Sprenger und Institores mussten bei ihrer theologischen Begründung derselben schon ziemlich die Grundlagen verdrehen.

Hexenverbrennung ist übrigens auch nicht Teil der jüdischen Lehre. Man sollte nämlich nicht einfach einen Teil herausnehmen sondern schon immer das Gesamtwerk betrachten und den Zusammenhang. Oder bist Du derart talmudkundig, dass Du das belegen kannst (also ich bin das nicht). Und ohne Talmud geht das nicht im Judentum (etwas, was Christen auch immer gern unter den Tisch fallen lassen)

Tschüss

Jörg
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1767228) Verfasst am: 16.07.2012, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

OK, Flat, dann sag du mir: Wozu soll ich Gott anbeten?

Und was passiert, wenn ich es nicht tue?

Und was passiert, wenn ich Gott nicht anbete und aber die Menschen achte?


edit: r.sch


Zuletzt bearbeitet von Naastika am 16.07.2012, 12:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Flat
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Beitrag(#1767229) Verfasst am: 16.07.2012, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:


Das werde ich sicherlich nicht, wozu?


moin,

ich ging in meiner Naivität davon aus, dass jeder halbwegs seriöse Diskussionsteilnehmer Falschbehauptungen zu vermeiden versucht..

Sorry, da lag ich dann wohl bei Dir dann falsch.

Du hast Recht: Warum sich mit den Inhalten, die man kritisiert, auch nur annähernd beschäftigen. Eine eigene ausgedachte Vermutung, was dort steht, reicht doch genauso.

Tschüss

Jörg
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1767230) Verfasst am: 16.07.2012, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:


Das werde ich sicherlich nicht, wozu?


moin,

ich ging in meiner Naivität davon aus, dass jeder halbwegs seriöse Diskussionsteilnehmer Falschbehauptungen zu vermeiden versucht..

Sorry, da lag ich dann wohl bei Dir dann falsch.

Du hast Recht: Warum sich mit den Inhalten, die man kritisiert, auch nur annähernd beschäftigen. Eine eigene ausgedachte Vermutung, was dort steht, reicht doch genauso.

Tschüss

Jörg


LOL

Ich hatte Reli als Abifach.
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Flat
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Beiträge: 614

Beitrag(#1767231) Verfasst am: 16.07.2012, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
OK, Flat, dann sag du mir: Wozu soll ich Gott angeben?

Und was passiert, wenn ich es nicht tue?

Und was passiert, wenn ich Gott nicht anbete und aber die Menschen achte?


Moin,

wo schrieb ich, dass Du Gott anbeten sollst?

Mir geht es darum, dass Du etwas als Religionsinhalt behauptest, was so nicht stimmt.

Lüge und Wahrheit hat zunächst mal nichts mit Deinen Glaubensansichten zu tun.


Ich meine nicht, dass Du einen Glauben annehmen sollst, um Dich mit ihm dann kritisch auseinander setzen zu können.

Ich meine, dass Du Dich vielleicht erstmal mit seinen tasächlichen Aussagen auseinander setzen solltest, bevor du diese kritisierst.

Tschüss

Jörg
PS: Deine obige Frage könnte ich Dir aus meinem Glauben heraus beantworten, aber das wäre dann ein anderes Thema.
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Flat
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Beiträge: 614

Beitrag(#1767232) Verfasst am: 16.07.2012, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:

LOL

Ich hatte Reli als Abifach.


Moin,

wenn man Dir dort beigebracht hat, dass die Reihenfolge der Gebote ihrer Wertigkeit ausdrücken, ist unser Bildungssystem noch schlechter als ich dachte.

Tschüss

Jörg
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1767235) Verfasst am: 16.07.2012, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Atheismus kann selbstverständlich Grundlage für Mord und Verfolgung von Gläubigen sein....

Für das Christentum und andere Religionen muss man genauso schauen, ob diese Auslegung nur eine Strömung innerhalb der Religion ist oder Gesamtbestandteil. ...

Genauso wie beim Atheismus diese speziellen Verbrechen hier bei der Unterströmung ....

Hexenverbrennung ist nicht Teil der eigentlichen christlichen Lehre. Sprenger und Institores mussten bei ihrer theologischen Begründung derselben schon ziemlich die Grundlagen verdrehen. ...

....

Entweder du billigst jedweder Ideologie zu, Mord und Totschlag zumindest zu Teilen wenn nicht zu begünstigen, so doch zumindest zu dulden, wenn es der Erreichung des ideologischen Zieles zugute kommt .... oder aber du machst es so, wie von dir oben praktiziert, dass du bestimmten Strömungen der jeweiligen Ideologie diese Merkmale zusprichst, diese jedoch bei speziell der christlichen Lehre ablehnst.
Damit machst du dich jedoch unglaubwürdig.

Genausowenig, wie Hexenverbrennung Teil der christlichen (TM) Lehre ist, ist Popenverbrennung Teil der sozialistischen (TM) Lehre oder Teil der atheistischen (TM) Lehre. Jetzt stößt das Konstrukt jedoch schon an seine Grenzen, da es keine atheistische (TM) Lehre gibt.
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1767236) Verfasst am: 16.07.2012, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

@Kommunismus als Atheismus: Im Kommunismus wurde jede Art der "Fremdherrschaft"verfolgt. Systemfremde Gedanken und vor allem systemfremde Autoritäten wurden als störend empfunden. Das liegt aber nicht an der Gottlosigkeit, sondern an dem Alleinherrschaftsanspruch des Kommunismus/Stalinismus.
Ich wüsste nicht wie aus Gottlosigkeit allein ein Alleinherrschaftsanspruch formuliert werden könnte.


@Flats Ansicht von Glaubensinhalten: das ist ein wesentlicher Kritikpunkt der Atheisten. Die Inhalte werden je nach Situation als Metapher, wörtlich oder sonstige interpretiert. Deine Interpretation des Glaubens ist keine allgemeine Ansicht. Auch die Wertigkeit der Gebote nach ihrer lfd. Nr. Habe ich bereits gehört. Das geschah im Gespräch mit Christen, die sich aktiv mit ihrem Glauben auseinandersetzten.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1767240) Verfasst am: 16.07.2012, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
OK, Flat, dann sag du mir: Wozu soll ich Gott angeben?

Und was passiert, wenn ich es nicht tue?

Und was passiert, wenn ich Gott nicht anbete und aber die Menschen achte?


Moin,

wo schrieb ich, dass Du Gott anbeten sollst?

Mir geht es darum, dass Du etwas als Religionsinhalt behauptest, was so nicht stimmt.

Lüge und Wahrheit hat zunächst mal nichts mit Deinen Glaubensansichten zu tun.


Ich meine nicht, dass Du einen Glauben annehmen sollst, um Dich mit ihm dann kritisch auseinander setzen zu können.

Ich meine, dass Du Dich vielleicht erstmal mit seinen tasächlichen Aussagen auseinander setzen solltest, bevor du diese kritisierst.

Tschüss

Jörg
PS: Deine obige Frage könnte ich Dir aus meinem Glauben heraus beantworten, aber das wäre dann ein anderes Thema.



Ich glaube nicht an Gott, auch gerade weil ich mit kritisch mit Theismus auseinander gesetzt habe.

Du spricht aber oft vom Gott.
Um sinnvoll mit dir darüber diskutieren zu könne, versuche ich zu verstehen, was du mit diesem Begriff meinst.

Also: Was tut Gott so mit Menschen, die nicht an ihn glauben und keine Achtung vor ihm haben?
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Flat
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Beiträge: 614

Beitrag(#1767244) Verfasst am: 16.07.2012, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:


Ich glaube nicht an Gott, auch gerade weil ich mit kritisch mit Theismus auseinander gesetzt habe.


Moin,

auf welcher Basis hast Du Dich damit auseinander gesetzt?

Sorry, wenn ich nachhake, aber Deine bisherigen theologischen Äußerungen machen mich da ziemlich skeptisch, inwieweit Du Dich mit der tatsächlichen entsprechenden Theologie auseinander gesetzt hast.

Naastika hat folgendes geschrieben:


Du spricht aber oft vom Gott.
Um sinnvoll mit dir darüber diskutieren zu könne, versuche ich zu verstehen, was du mit diesem Begriff meinst.

Also: Was tut Gott so mit Menschen, die nicht an ihn glauben und keine Achtung vor ihm haben?



Das kann ich nicht allgemein beantworten.

Nach meinem Glauben wirst Du von Gott nach Deinen Taten (und zwar ausschließlich nach Deinen Taten und nicht nach Gedanken, Absichten usw.) gerecht beurteilt.

Maßstab sind: Ehebruch, Diebstahl, Achtung vor menschlichen Leben, Bewahrung der Umwelt, Eintreten für einen Rechtstaat.

Besonderes Gewicht von diesen 5 Punkten hat die Achtuung vor dem menschlichen Leben. Töten gilt als besonders schwerwiegend, das Retten von menschlichen Leben als besonders positiv.

Daneben sollte man sich dem Götzendienst enthalten und Gott achten.


Das letztere trifft auf Dich nicht zu

Die 6 anderen Punkte kannst Du auch als Atheistin für sinnvoll halten.



Im Gegensatz zum Christentum führt bei meiner religiösen Überzeugung nicht ein Verstoß (der nicht vergeben wird) zur ewigen Verdamnis sondern es werden wirklich gute und schlechte Taten aufgewogen. Bei positiven Überschuss giltst Du als gerecht, bei negativen wirst Du wohl vergehen (Hölle gibts nicht, ich vermute also, Deine Seele wird einfach verschwinden)


Beispiel: Im Noachidentum und genauso im Judentum gilt Oskar Schindler als sog. Gerechter (dürfte Dir bekannt sein: Film Schindlers Liste)

Schindler hat meines Wissens Zeit seines Lebens nicht an Gott geglaubt, war auch sonst wohl eher ein Betrüger und nicht so ein besonders tugendhafter Mensch.

Er hat aber sehr vielen Menschen das Leben gerettet.

Diese positive Zeit und positiven Taten wiegen alles sonstige in seinem Leben mehr als auf. Er wird deshalb im Judentum als 'Gerechter unter den Völkern' bezeichnet.

Ist sicher ein extremes Beispiel, aber ich hoffe, es macht deutlich, wie es glaubensmäßig bei mir aussieht.

Hättest Du z.B. als Rettungsschwimmerin schon mehreren Menschen das Leben gerettet, hättest Du derzeit bessere Chancen auf Erlösung als ich, obwohl Du Atheistin bist und ich glaubensmäßig Noachide.

Tschüss

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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
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Beitrag(#1767246) Verfasst am: 16.07.2012, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Flat, danke für die Erläuterung.

Zumindest mein Sympthiepegel ist merklich gestiegen... zwinkern
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Flat
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Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1767248) Verfasst am: 16.07.2012, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Flat, danke für die Erläuterung.

Zumindest mein Sympthiepegel ist merklich gestiegen... zwinkern


Moin,

ganz nebenbei, das, was ich geschrieben habe, ist jüdische Lehre.

Genauso werden nach jüdischen Glauben alle Nichtjuden von Gott beurteilt.
(Daher die Bezeichnung Noachide, da alle Menschen nach jüdischen Glauben von Noah abstammen und diese Regeln daher auch für alle Menschen gleich sind; daraus folgt übrigens, dass Nichtjuden auch keine Religionsgemeinschaften gründen sollen. Denn alle Menschen sind gleich und solche Gemeinschaften trennen nur)

Aber nenn mir mal einen Christen, der das irgendwann mal oder einen Schüler, der das im Religionsunterricht gelernt hat.

Tschüss

Jörg
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
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Beitrag(#1767250) Verfasst am: 16.07.2012, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
.............
(Daher die Bezeichnung Noachide, da alle Menschen nach jüdischen Glauben von Noah abstammen und diese Regeln daher auch für alle Menschen gleich sind; daraus folgt übrigens, dass Nichtjuden auch keine Religionsgemeinschaften gründen sollen. Denn alle Menschen sind gleich und solche Gemeinschaften trennen nur)
............



OK, ich will jetzt gar nicht wissen, was passiert, wenn sie es doch tun....

Obwohl, wenn die schlimmste Konsequenz beim sonst ethischen Handeln wäre, dass die Seele vergeht, na dann.... zwinkern
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Flat
ich war's nicht



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Beitrag(#1767254) Verfasst am: 16.07.2012, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:


OK, ich will jetzt gar nicht wissen, was passiert, wenn sie es doch tun....



Moin,

da passiert erstmal nichts (es ist ja zunächst kein Verstoß gegen die 7 Weisungen; und auch dann zählen alle guten Taten vs. den schlechten Taten). Es gilt nur als nicht so gut.

Tschüss

Jörg
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Naastika
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Beitrag(#1767262) Verfasst am: 16.07.2012, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:


OK, ich will jetzt gar nicht wissen, was passiert, wenn sie es doch tun....



Moin,

da passiert erstmal nichts (es ist ja zunächst kein Verstoß gegen die 7 Weisungen; und auch dann zählen alle guten Taten vs. den schlechten Taten). Es gilt nur als nicht so gut.

Tschüss

Jörg



Danke, Flat, zwar denke ich, dass du ein Irr....ähhh....dass du dich irrst, aber trotzdem bist du mir sympathisch und gehörst eher zu der harmlosen Sorte. zwinkern
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Telliamed
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Beitrag(#1767265) Verfasst am: 16.07.2012, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:


Ich glaube nicht an Gott, auch gerade weil ich mit kritisch mit Theismus auseinander gesetzt habe.


Moin,

auf welcher Basis hast Du Dich damit auseinander gesetzt?

Sorry, wenn ich nachhake, aber Deine bisherigen theologischen Äußerungen machen mich da ziemlich skeptisch, inwieweit Du Dich mit der tatsächlichen entsprechenden Theologie auseinander gesetzt hast.

Naastika hat folgendes geschrieben:


Du spricht aber oft vom Gott.
Um sinnvoll mit dir darüber diskutieren zu könne, versuche ich zu verstehen, was du mit diesem Begriff meinst.

Also: Was tut Gott so mit Menschen, die nicht an ihn glauben und keine Achtung vor ihm haben?



Das kann ich nicht allgemein beantworten.

Nach meinem Glauben wirst Du von Gott nach Deinen Taten (und zwar ausschließlich nach Deinen Taten und nicht nach Gedanken, Absichten usw.) gerecht beurteilt.

Maßstab sind: Ehebruch, Diebstahl, Achtung vor menschlichen Leben, Bewahrung der Umwelt, Eintreten für einen Rechtstaat.

Besonderes Gewicht von diesen 5 Punkten hat die Achtuung vor dem menschlichen Leben. Töten gilt als besonders schwerwiegend, das Retten von menschlichen Leben als besonders positiv.
Daneben sollte man sich dem Götzendienst enthalten und Gott achten.


Das letztere trifft auf Dich nicht zu

Die 6 anderen Punkte kannst Du auch als Atheistin für sinnvoll halten.



Im Gegensatz zum Christentum führt bei meiner religiösen Überzeugung nicht ein Verstoß (der nicht vergeben wird) zur ewigen Verdamnis sondern es werden wirklich gute und schlechte Taten aufgewogen. Bei positiven Überschuss giltst Du als gerecht, bei negativen wirst Du wohl vergehen (Hölle gibts nicht, ich vermute also, Deine Seele wird einfach verschwinden)


Beispiel: Im Noachidentum und genauso im Judentum gilt Oskar Schindler als sog. Gerechter (dürfte Dir bekannt sein: Film Schindlers Liste)

Schindler hat meines Wissens Zeit seines Lebens nicht an Gott geglaubt, war auch sonst wohl eher ein Betrüger und nicht so ein besonders tugendhafter Mensch.

Er hat aber sehr vielen Menschen das Leben gerettet.

Diese positive Zeit und positiven Taten wiegen alles sonstige in seinem Leben mehr als auf. Er wird deshalb im Judentum als 'Gerechter unter den Völkern' bezeichnet.

Ist sicher ein extremes Beispiel, aber ich hoffe, es macht deutlich, wie es glaubensmäßig bei mir aussieht.

Hättest Du z.B. als Rettungsschwimmerin schon mehreren Menschen das Leben gerettet, hättest Du derzeit bessere Chancen auf Erlösung als ich, obwohl Du Atheistin bist und ich glaubensmäßig Noachide.

Tschüss

Jörg


Hallo Flat,

wenn ich mich mal dazwischen schiebe, das kommt in solchen Diskussionen vor.

Mir geht es um den von mir gefetteten Teil der "Achtung vor dem menschlichen Leben". Töten gilt als besonders schwerwiegend. Das ist an und für sich ein sehr sympathisches Gebot.

Nur, wie sieht es in der Praxis aus. Wenn ich das Töten menschlichen Lebens im Krieg generell vermeiden will, um im Sinne Gottes zu handeln, müsste ich konsequenterweise Radikalpazifist sein. In den bisherigen Gesellschaftsordnungen waren Gläubige in Systemzusammenhänge eingebunden, in denen ihnen von Staats wegen das Töten geboten wurde. Wenn der Einzelne eine individuelle Gewissensentscheidung treffen wollte, die ihm das Töten untersagte, blieb eigentlich nur die Möglichkeit, sich dem staatlichen Waffendienst zu entziehen. Das war etwa im Zweiten Weltkrieg bei den europäischen Gegnern dieses Weltanschauungskrieges nahezu unmöglich.

Um bei den Christen zu bleiben: da gab es immer radikale Pazifisten, die jeglichen Waffengebrauch ablehnten. Sie wurden verfolgt und verspottet, die Hutterer, auch "Stäbler" genannt, weil sie anstatt eines Schwertes einen hölzernen Stab als Zeichen der Friedfertigkeit trugen, von Staat und Kirche im 16. und 17. Jh. als "Wiedertäufer" mit dem Tode bedroht; friedliche Täufer, Mennoniten und Herrnhuter, später wurden Baptisten und Quäker schon nicht mehr verfolgt.
Wegen ihrer generellen Verurteilung des Waffengebrauchs wurden sie in den Friedensbewegungen geschätzt. In der DDR konnten sich die Bausoldaten zumindest dem Dienst mit der Waffe entziehen, da eine Kriegsdienstverweigerung nicht möglich war.

Und dann gab und gibt es richtiggehend ekelhafte Segnungen des Waffengebrauchs durch Geistliche, wie jene im "Schwejk" von Hasek karikierten Feldkuraten, die dem Kanonenfutter vor dem Verheizen an der Front den "Heldentod" als den schönsten vor Augen führten, oder
jene Amerikaner, die Atom-U-Boote "Jesus Christus" tauften und von Amerikanern geführte Kriege als gottgewollt hinstellen, weil sie ja gegen den bösen gottlosen Kommunismus geführt wurden. Da wurden in Korea und Vietnam Millionen von Zivilisten mit Napalm verbrannt und von Bomben zerfetzt, und die Kirchen schwiegen lange Zeit dazu.

Meinst Du, dass die Lehre vom "gerechten Krieg" gottgefällig sein könnte? Da kriegt man allerdings ein Problem, wenn die Geistlichkeit jeder Seite die eigene Sache als "gottgefällig" hinstellt, dann geht das Gemetzel los. Der Soldat wird geschickt, um zu töten, er tötet, und so mancher fällt, ohne zuvor begriffen zu haben, weshalb er sein junges Leben lassen muß.
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