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Männliche Beschneidung
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1767429) Verfasst am: 17.07.2012, 09:47    Titel: Re: Beschneidungskonfliktberatung Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Einst sprach Gott durch brennende Büsche, aber wer weiß, vielleicht spricht Gott heute durch ein Kölner Landgericht.


Chapeau!
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1767430) Verfasst am: 17.07.2012, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:

Zitat:

1: Kinder einer schmerzhaften, medizinisch nicht gebotenen Prozedur zu unterziehen, ist falsch..

Abstehende Ohren werden auch korrigiert. zwinkern
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1767431) Verfasst am: 17.07.2012, 09:52    Titel: Mein Körper! - Meine Entscheidung? Antworten mit Zitat

Artikel von Serdar Akin vom Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland:
http://www.bdaj.de/index.php?option=com_content&view=article&id=526&catid=61
Er ist klar gegen die Beschneidung von Kindern, sieht aber auch eine strafrechtliche Verfolgung kritisch. Leider gibt es noch viel zu wenig beschneidungskritische Stimmen aus muslimischer Richtung - und die Aleviten werden von einigen muslimischen Richtungen nicht zur Umma gerechnet, weil sie zu "aufgeklärt" sind.
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Flat
ich war's nicht



Anmeldungsdatum: 17.06.2008
Beiträge: 614

Beitrag(#1767433) Verfasst am: 17.07.2012, 10:00    Titel: Re: Mein Körper! - Meine Entscheidung? Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
die Aleviten werden von einigen muslimischen Richtungen nicht zur Umma gerechnet, weil sie zu "aufgeklärt" sind.


Moin,

Stellungname der alevitischen Gemeinde Deutschlands zum Urteil:
http://alevi.com/de/das-urteil-des-landgerichts-koln-ist-ein-juristisch-und-gesellschaftliches-fehlurteil/

Tschüss

Jörg
_________________
Flat: for fun just add water
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1767435) Verfasst am: 17.07.2012, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Damit man sich mal ein Bild macht, worum es eigentlich geht:

http://www.youtube.com/watch?v=nbYNU1D31T0

Wenn es antisemitisch ist, so etwas abzulehnen, dann nennt mich gern einen Antisemiten.

Ich. In nicht über die ersten 25 Sekunden hinausgekommen und schließe mich dir voll an!!

ich auch nicht - grausam!!!
und das wollen unsere politiker im ernst erlauben? Erbrechen

ich habe diesen video-link an die SPD BaWü geschickt, und gefragt, ob sie das wirklich zulassen wollen, ob sie das tatsächlich unterstützen, das ist die antwort
Zitat:
Sehr geehrte Frau ******,

wir danken ihnen für ihre Mail. Inhaltlich vertritt die SPD mehrheitlich eine andere Position als sie und achtet Jahrtausende alte religiöse Traditionen. Und es werden ja keine neuen Forderungen aufgestellt, sondern unter dem nicht belegbaren Argument, die Beschneidung schade den Kindern, werden diese Traditionen angegriffen. Solchen durchsichtigen Interessen wird sich die SPD in Verteidigung der Religionsfreiheit in unserem Land immer entgegenstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Thomas



Joachim Thomas
Assistenz Landesgeschäftsführer
SPD Landesverband Baden-Württemberg
Wilhelmsplatz 10, 70182 Stuttgart
Tel.: 0711 / 61936-29
Fax: 0711 / 61936-52
mailto:joachim.thomas@spd.de
http://www.spd-bw.de

Erbrechen

gefettet von mir


Da ich auch in der SPD bin (noch), habe ich dem Kerl mal geschrieben:

Zitat:
Sehr geehrter Genosse Thomas,

folgendes Schreiben von dir haben ich im Internet als Antwort zum Thema Beschneidung gefunden:

Sehr geehrte Frau ******,
wir danken ihnen für ihre Mail. Inhaltlich vertritt die SPD mehrheitlich eine andere Position als sie und achtet Jahrtausende alte religiöse Traditionen. Und es werden ja keine neuen Forderungen aufgestellt, sondern unter dem nicht belegbaren Argument, die Beschneidung schade den Kindern, werden diese Traditionen angegriffen. Solchen durchsichtigen Interessen wird sich die SPD in Verteidigung der Religionsfreiheit in unserem Land immer entgegenstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Thomas

Hierzu mein Kommentar (SPD-Mitglied seit über 20 Jahren, 8 Jahre Ortsvorstand, in dieser Zeit der erste SPD-Bürgermeister im Ort und die größte Fraktion im Gemeinderat):

1.) Dein Tonfall gegenüber einer Nicht Genossin, die eine Anfrage an Dich gerichtet hat, ist schlicht unverschämt.

2.) Woher weißt du, welche Meinung die SPD mehrheitlich vertritt? Hast Du wenigstens im Landesverband Baden-Württemberg eine Befragung durchgeführt? Nein? Oder sprichst du hier von der mehrheitlichen Meinung der Spitzenfunktionäre? Ich bin nicht derselben Meinung wie Du, und viele Genossinnen und Genossen die ich kenne ebenso wenig. Nimm nicht die Genossen für etwas in Beschlag, von dem Du keine Ahnung hast.
Müssen auch diese Genossen jetzt austreten: http://www.laizistische-sozis.eu/nachrichten/pressemitteilungen-von-bundes-und-laendergruppen/91-pm-beschneidung-1 ?

3.) „Nicht belegbar, das Beschneidung schadet“: Also dümmer geht’s nicht. Wo hast Du Dich denn da informiert? Versuche es mal hier:
http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/maennliche-beschneidung.html
http://www.pflegewiki.de/wiki/Komplikationen_der_Beschneidung
Desweiteren: Bist Du überhaupt darüber informiert, dass z.B. bei orthodoxen Juden die Beschneidung auch hier in Deutschland nicht beim Arzt, sondern von einem Mohel (Beschneider ohne ärztliche Ausbildung) in Privaträumen oder der Synagoge nach wie vor OHNE Betäubung durchgeführt wird? Diese werben auch ganz offen via Internet für diese Dienste:
http://www.beschneidung-mohel.de/ablauf_und_heilungsprozess.html
Auch die meisten Bilder von muslimischen Beschneidungen als großes Fest, die ich gefunden habe, sind alle in Privaträumen und meistens ohne Arzt:
http://www.google.de/search?q=Beschneidung&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=6xMFUKKcHsvEtAbB0ci-Bg&biw=1366&bih=638&sei=7RMFUP6rEZDSsgbo7ODtBg



4.) „Jahrtausende alte Traditionen“: Es gibt eine gut belegbare christliche Tradition der Schwulenverfolgung, eindeutig biblisch Begründbar, dito. für Schläge an Kindern mit der Rute (christliche Bücher, die genau dies empfehlen werden ganz legal via Amazon vertrieben). Ich denke Du bist so wie ich ganz froh, dass es gelungen ist diese uralten Traditionen zumindest gesellschaftlich zu ächten.
Was soll also das Gelabere von uralten Traditionen?

5.) „Solchen durchsichtigen Interessen“: Was soll nun diese Anspielung wieder?? Es dreht sich um das Kindeswohl, die körperliche Unversehrtheit der Kinder, Grundrechte, die auch und gerade Kinder in Deutschland haben. Darüber hinaus dreht es sich natürlich auch um Religionsfreiheit: nämlich die Religionsfreiheit der Kinder, und nicht die der Eltern!

6.) „wird sich die SPD in Verteidigung der Religionsfreiheit in unserem Land immer entgegenstellen.“: Ich nicht! Und die oben angeführten Laizisten auch nicht!
Bin ich jetzt nicht mehr SPD? Müssen nun alle andersdenkenden Genossinnen und Genossen austreten? Also wenn ich hier schreiben würde, was ich wirklich über solche Sätze denke ….

Noch einige letzten Bemerkungen zur Beschneidung (für Deinen Wissensstand):
Bedenke bitte: Eine Ohrfeige ist strafbar. Diese hier gezeigte Handlungen willst du straffrei stellen:

(hier sind ein paar Bilder eingefügt)

Und schaue Dir bitte unbedingt folgende Videos an (ich konnte es nicht):
http://www.youtube.com/verify_age?next_url=http://www.youtube.com/watch?v%3DXgaCgG3CETI
http://www.youtube.com/watch?v=nbYNU1D31T0


Mit welcher Begründung sollten denn aus religiösen Gründen unnötige irreversible körperliche Eingriffe bei Babys und Kleinkindern statthaft sein?????
Mir fällt da absolut gar nichts ein.
Wo soll denn der Anfang und wo das Ende sein? Vorhautabschneiden Ok, Beschneidung der Klitorisvorhaut bei Mädchen (laut Ärzten vergleichbar mit der Vorhautbeschneidung bei Jungen, wird auch in Europa bei Erwachsenen als Schönheits-OP durchgeführt, auch genannt Beschneidung Typ I, Quelle: Wikipedia) gerade noch, Zunähen oder Klitorisentfernung hingegen nicht mehr?
Darf aus religiösen Gründen ein Penisring eingesetzt werden?
„Es kann nicht sein, dass im Zeitalter der minimal invasiven Chirurgie und der organerhaltenden Operationstechniken ein gesunder oder nur teilweise erkrankter Körperteil meist sogar ohne direkte Zustimmung des Betroffenen einfach entfernt wird. […] Von drei erogenen Zonen am Penis (Eichel, Vorhaut, Frenulum) werden zwei beseitigt und die dritte schutzlos gemacht und damit ebenfalls geschädigt – Steinzeitchirurgie am Beginn des 3. Jahrtausends!"
Zitat von Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Rauchenwald, Urologe
Beschneidung wird übrigens in einigen christlichen-orthodoxen Kirchen (koptisch-, äthiopisch- und eritreisch) ebenfalls noch durchgeführt: Darf man das dann auch als Christ bei Kindern durchführen? Oder auch als Atheist, wenn man einen beschnittenen Penis einfach optisch schöner findet? Wie soll denn dieses merkwürdige Legalisierungsgesetz aussehen??

Auch bei Juden ist die Beschneidung im Übrigen durchaus umstritten (http://www.jewsagainstcircumcision.org/), und wird bei Konvertiten sowieso nur symbolisch durchgeführt (kleiner Piks mit der Nadel, so dass wenigstens ein kleiner Tropfen Blut fliesst). Vier von fünf Juden in Deutschland sind nicht beschnitten. Es gibt auch Juden, die die Beschneidung von Kindern symbolisch durchführen: http://www.jewsagainstcircumcision.org/brisshalom.htm.

Auch in den USA (http://www.mgmbill.org/, http://www.nocirc.org/mgmMenu.php ) ist dieses Thema mittlerweile sehr umstritten. Wurden dort früher bis zu 70% der Babys beschnitten, sind es mittlerweile nur noch 30%. Hintergrund ist Herr Kellog (ja, der Erfinder der Kellogs: http://de.wikipedia.org/wiki/John_Harvey_Kellogg), der Ende des 19. Jhd. die Beschneidung als Mittel zur Verhinderung von Masturbation propagiert hat. Im Übrigen gibt es gesetzliche Beschränkungen in Schweden und Australien.

Und noch ein paar Infoquellen. Bei Bedarf kann ich dir viele weitere geben:
Rund 70%* aller rituell beschnittenen philipinischen Jungen leiden infolge ihrer Beschneidung fortan an einer posttraumatische Belastungsstörung.
*Ramos, S., & Boyle, G. J. (2001). Ritual and medical circumcision among Filipino boys: Evidence of post-traumatic stress disorder. In G. C. Denniston, F. M. Hodges, & M. F. Milos (Eds.), Understanding circumcision: A multi-disciplinary approach to a multi-dimensional problem. New York: Kluwer/Plenum.
„Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 100 Babys allein in den USA an den direkten Folgen der Beschneidung.**
**Bollinger D. "Lost Boys: An Estimate of U.S. Circumcision-Related Infant Deaths". Thymos: Journal of Boyhood Studies 2005; 4(1): 78-90)
Wenn du erst einmal generell kulturelle oder religiöse Gründe bzw. sogar Notwendigkeiten für eine Beschneidung akzeptierst, so musst du auch akzeptieren, dass sie unter den Bedingungen durchgeführt werden, die in der jeweiligen Region der Welt gegeben sind.
Gott hat NICHT gesagt: "Du sollst als Zeichen des ewigen Bundes dich und dein Nachkommen beschneiden lassen, sofern ein steriler OP-Raum und Betäubungsmittel vorhanden sind."
Und du wirst niemals durchsetzen: "Gottes Gebot gilt nur unter obiger Voraussetzung".
Zu sagen: "Na ja, aber wenigstens bei uns, überall anders gehört Beschneidung natürlich verboten!" ist schon mehr als scheinheilig und frech.
Nein, entweder ist es religiös notwendig (laut AT am 8. Tag), dann egal wie und wo, oder es ist es nicht.

In der Hoffnung, dass du dich mit dem Thema auch mal auseinandersetzt:

Mit freundlichen Grüßen

_________________
Grüßle
klauswerner


Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 17.07.2012, 12:37, insgesamt einmal bearbeitet
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alex6
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Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#1767448) Verfasst am: 17.07.2012, 11:24    Titel: SPD Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
...scharfe Töne...


Ich bin zwar nicht in irgendeiner Partei, aber ich erlaube mir doch mal einen Kommentar. So sehr ich Dir in der Sache rechtgebe und so sehr ich Deinen Ärger über Deinen "Genossen" verstehe, so sehr finde ich Deinen Ton falsch. Ich habe zwar schon öfter gehört, daß es in keiner Partei so heftig zugeht wie in der SPD (Steigerungsform: Gegner, Feind, Parteifreund), aber Dein pöbliger Ton setzt Dich und Deine Argumente scheinbar ins Unrecht und Du schadest damit Deinem Anliegen.

Es wäre wirklich interessant, festzustellen, wie die Mehrheiten innerhalb der Parteien bzgl. der Zwangsbeschneidung aussehen. Ich vermute, daß es in allen Parteien eher eine Mehrheit für das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder gibt, aber vielleicht bin ich auch nur naïv.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1767449) Verfasst am: 17.07.2012, 11:33    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
...scharfe Töne...


Ich bin zwar nicht in irgendeiner Partei, aber ich erlaube mir doch mal einen Kommentar. So sehr ich Dir in der Sache rechtgebe und so sehr ich Deinen Ärger über Deinen "Genossen" verstehe, so sehr finde ich Deinen Ton falsch. Ich habe zwar schon öfter gehört, daß es in keiner Partei so heftig zugeht wie in der SPD (Steigerungsform: Gegner, Feind, Parteifreund), aber Dein pöbliger Ton setzt Dich und Deine Argumente scheinbar ins Unrecht und Du schadest damit Deinem Anliegen.

Es wäre wirklich interessant, festzustellen, wie die Mehrheiten innerhalb der Parteien bzgl. der Zwangsbeschneidung aussehen. Ich vermute, daß es in allen Parteien eher eine Mehrheit für das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder gibt, aber vielleicht bin ich auch nur naïv.

Ich sehe da kein Problem in der Formulierung. Wer solchen Müll absondert, seine Partei"freunde" vereinnahmt und selbst von oben herab eine Diskussion abzuwürgen versucht, muss auch mal mit Gegenwind leben können. Ich finde die Reaktion von KW insofern gerade als "pöbeliger" Parteianhänger ganz passend.

Nachdem nunmehr die "Öffentlichkeit" von Politik, Religion und teilweise gar Medienseite Stellung bezogen hat, fürchte ich doch um den Ausgang einer solchen Befragung. Noch dazu, wenn den Leuten selektive Antwortmöglichkeiten vorgegeben werden, wie man es ja so oft beobachtet.
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
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Beitrag(#1767450) Verfasst am: 17.07.2012, 11:35    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
...scharfe Töne...


Ich bin zwar nicht in irgendeiner Partei, aber ich erlaube mir doch mal einen Kommentar. So sehr ich Dir in der Sache rechtgebe und so sehr ich Deinen Ärger über Deinen "Genossen" verstehe, so sehr finde ich Deinen Ton falsch. Ich habe zwar schon öfter gehört, daß es in keiner Partei so heftig zugeht wie in der SPD (Steigerungsform: Gegner, Feind, Parteifreund), aber Dein pöbliger Ton setzt Dich und Deine Argumente scheinbar ins Unrecht und Du schadest damit Deinem Anliegen.


Mein Ton ist nicht "falsch" oder "pöblig", sonder direkt. Innerhalb der Partei sollte man mit Klartext zurecht kommen. Ich kann keine Pöbelei in dem Text erkennen. Und ganz ehrlich, wenn der Typ lauter solche Antworten verschickt (dessen Tonfall ist ja wohl eine Katastrophe!) darf man sich nicht über die Folgen (Wahlergebnisse) wundern.

Ich arbeite auch in einem "Dienstleistungsbetrieb", und ein solcher Ton hin zu einem zumindest potentiellen "Kunden" käme mir nicht unter.

Keines meiner Worte würde ich ihm nicht auch direkt sagen - was mir aber prinzipiell lieber wäre.
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klauswerner
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Beitrag(#1767451) Verfasst am: 17.07.2012, 11:36    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
...scharfe Töne...


Ich bin zwar nicht in irgendeiner Partei, aber ich erlaube mir doch mal einen Kommentar. So sehr ich Dir in der Sache rechtgebe und so sehr ich Deinen Ärger über Deinen "Genossen" verstehe, so sehr finde ich Deinen Ton falsch. Ich habe zwar schon öfter gehört, daß es in keiner Partei so heftig zugeht wie in der SPD (Steigerungsform: Gegner, Feind, Parteifreund), aber Dein pöbliger Ton setzt Dich und Deine Argumente scheinbar ins Unrecht und Du schadest damit Deinem Anliegen.


Mein Ton ist nicht "falsch" oder "pöblig", sonder direkt. Innerhalb der Partei sollte man mit Klartext zurecht kommen. Ich kann keine Pöbelei in dem Text erkennen. Und ganz ehrlich, wenn der Typ lauter solche Antworten verschickt (dessen Tonfall ist ja wohl eine Katastrophe!) darf man sich nicht über die Folgen (Wahlergebnisse) wundern.

Ich arbeite auch in einem "Dienstleistungsbetrieb", und ein solcher Ton hin zu einem zumindest potentiellen "Kunden" käme mir nicht unter.

Keines meiner Worte würde ich ihm nicht auch direkt sagen - was mir aber prinzipiell lieber wäre.


Ergänzung: Der Typ ist dort als Assistenz angestellt, verdient also auch sein Geld damit, die SPD zu vertreten. Auf solche Mitarbeiter kann die SPD gut verzichten. Der ist wohl seinem Job nicht gewachsen!
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klauswerner


Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 17.07.2012, 11:38, insgesamt einmal bearbeitet
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NineBerry
Zahmer Wolf



Anmeldungsdatum: 27.04.2009
Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1767452) Verfasst am: 17.07.2012, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht kann man diese Online-Petition ja puschen:

http://www.avaaz.org/de/petition/Schutz_der_Kinder_vor_Beschneidungen/?wpOyxbb
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1767454) Verfasst am: 17.07.2012, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Brief an die Grünen mit Kopie an Roth und Beck:
Zitat:
Moin @ gruene.de

Ich wundere mich gerade sehr, dass die Partei, die sich so sehr für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung eingesetzt hat, sich in ihrer Angst, religiösen Minderheiten auf die Füße zu treten über das Recht auf religiöse Selbstbestimmung der Kinder hinwegsetzt.

Wir haben an dieser Stelle sowieso ein perfides System, nämlich mit der Taufe bereits eine rechtsverbindliche Entscheidung der Eltern, von der das Kind aktiv zurücktreten muss.

Danach erfolgt noch die Konfirmation oder Firmung, normalerweise bereits im Alter der "Religionsmündigkeit", die mit Absicht so festgesetzt wurde, dass das Kind sich in Wirklichkeit vor allem gefühlsmäßig noch fest in den Händen der Eltern befindet. Hier wird das Kind als also mit Geldgeschenken und sozialem Druck (bei mir war zusätzlich ein körperlicher Druck nötig) genötigt, sich "freiwillig" zur Kirche zu bekennen und damit minderjährig unter mehr oder weniger großem Druck einen sehr weitreichenden Geschäftsabschluss zu tätigen, vor dessen Aufkündigung eine psychische Barriere sitzt: Die öffentliche Erklärung des religiösen Dissens zu den Eltern.

Dieses System lässt sich nur noch dadurch steigern, dass man dem Kind die Religionszugehörigkeit irreversibel mit dem Messer in die Haut schneidet.

Mir kommt das Kotzen, wenn ich mir ihre Reaktion auf dieses Urteil ansehe. Ich dachte immer, dass Menschenrecht auch Kinderrecht beinhaltet.


Immerhin kam von Roth die erste Antwort, auch wenn die zeigt, dass man in ihrem Bürö überfordert ist, auf die überschaubare Anzahl der Argumente mit einer überschaubaren Anzahl von Standardbriefen zu reagieren:
Zitat:

Sehr geehrter Herr *********,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 01.07. und entschuldigen Sie unsere verspätete Antwort. Frau Roth erhält täglich eine Vielzahl von Anfragen und obwohl wir uns bemühen, diese stets zeitnah zu beantworten, gelingt uns dies leider nicht immer. Im Namen von Claudia Roth möchte ich Ihnen hiermit nun gerne antworten.

In Ihrer E-Mail kritisieren Sie Claudia Roths Position zum Urteil des Landgerichts Köln zum Beschneidungsverbot, das die frühkindliche Beschneidung bei Jungen als rechtswidrige Körperverletzung bewertet hat.

Bei Beschneidungen von Jungen geht es um eine Debatte im Spannungsfeld zwischen Religionsfreiheit, Selbstbestimmungsrecht, kulturellen Riten, medizinischer Indizierung und elterlicher Sorge. Wir sind davon überzeugt, dass diese Debatte nur im Diskurs mit den Religionsgemeinschaften und nicht per Gerichtsbeschluss gegen sie geführt werden kann. Deshalb ist nun die Politik gefragt, zu einem verantwortlichen und sensiblen Umgang mit dem Thema zu kommen. Denn der Beschneidung von Jungen, ein tatsächlich irreversibler Eingriff, kommt im Judentum und Islam eine identitätsstiftende Bedeutung zu.

Wir sehen in dem Kölner Urteil zum Beschneidungsverbot daher die Gefahr der Ausgrenzung einer langen kulturellen und religiösen Tradition jüdischen und muslimischen Lebens. Im Grundgesetz wird die Religionsfreiheit in besonderem Maße geschützt, was auch deren Ausübung miteinschließt. Das „Beschneidungsurteil“ stellt insofern einen Eingriff in die Religionsfreiheit dar, weil es einen Teil der religiösen Ausübung des Islam und des Judentums unter Strafe stellt.

Wenn die Frage der Beschneidung allein auf den Willen der Kinder abgestellt würde, müsste das gesamte System der elterlichen Fürsorge fundamental neu geregelt werden. Als erste Schritte sehen wir begleitende Maßnahmen, wie breit angelegte Aufklärungsarbeit oder die Durchführung der Beschneidung nur von Ärzten vorzuschreiben, um mögliche negative Folgen von Beschneidungen zu reduzieren. Das vom Kölner Landgericht ausgesprochene Beschneidungsverbot könnte sich hingegen sogar kontraproduktiv auswirken, da es das Kindswohl insofern gefährdet, als Beschneidungen in Deutschland zukünftig vermutlich vor allem von Nichtmedizinern durchgeführt werden oder die Eltern für den Eingriff in die europäischen Nachbarstaaten reisen würden.

Irreführend ist auch der Vergleich der religiösen Beschneidung von Jungen mit der Genitalverstümmlung von Mädchen. Diese brutale Menschenrechtsverletzung stammt aus archaischer Zeit und wird von Juden und Muslimen gleichermaßen entschieden verurteilt. BefürworterInnen der weiblichen Beschneidung können sich auf keine kulturellen Gründe berufen, stattdessen geht es bei dieser Praxis um die reine Unterdrückung von Frauen. Zudem ist auch im medizinischen Sinne die Eingriffstiefe bei der Genitalverstümmlung von Mädchen deutlich stärker und kann nicht – wie bei der Beschneidung von Jungen - durch hygienische oder medizinische Gründe gerechtfertigt werden.

Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, hat die Bundesregierung am Wochenende erklärt, die religiös begründete Beschneidung gesetzlich regeln zu wollen, um rasch einen „Rechtsfrieden“ zu schaffen. Nach Ansicht der Bundesregierung soll diese in Deutschland weiterhin straffrei bleiben und so einer verant-wortungsvollen Beschneidung durch Ärzte schnellstmöglich Rechtssicherheit geben. Damit unterstreicht die Bundesregierung die Freiheit der religiösen Betätigung als hohes Rechtsgut.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Antwort unsere Position deutlich machen konnten. Für Ihre Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen,
*********

Mitarbeiterin

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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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klauswerner
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Beitrag(#1767458) Verfasst am: 17.07.2012, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

@alex6: egal was inhaltlich drin steht, vergleiche einfach mal den Tonfall mit dem SPD-Brief.
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klauswerner
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vrolijke
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Beitrag(#1767459) Verfasst am: 17.07.2012, 11:45    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
...scharfe Töne...


Ich bin zwar nicht in irgendeiner Partei, aber ich erlaube mir doch mal einen Kommentar. So sehr ich Dir in der Sache rechtgebe und so sehr ich Deinen Ärger über Deinen "Genossen" verstehe, so sehr finde ich Deinen Ton falsch. Ich habe zwar schon öfter gehört, daß es in keiner Partei so heftig zugeht wie in der SPD (Steigerungsform: Gegner, Feind, Parteifreund), aber Dein pöbliger Ton setzt Dich und Deine Argumente scheinbar ins Unrecht und Du schadest damit Deinem Anliegen.


Mein Ton ist nicht "falsch" oder "pöblig", sonder direkt. Innerhalb der Partei sollte man mit Klartext zurecht kommen. Ich kann keine Pöbelei in dem Text erkennen. Und ganz ehrlich, wenn der Typ lauter solche Antworten verschickt (dessen Tonfall ist ja wohl eine Katastrophe!) darf man sich nicht über die Folgen (Wahlergebnisse) wundern.

Ich arbeite auch in einem "Dienstleistungsbetrieb", und ein solcher Ton hin zu einem zumindest potentiellen "Kunden" käme mir nicht unter.

Keines meiner Worte würde ich ihm nicht auch direkt sagen - was mir aber prinzipiell lieber wäre.


Ergänzung: Der Typ ist dort als Assistenz angestellt, verdient also auch sein Geld damit, die SPD zu vertreten. Auf solche Mitarbeiter kann die SPD gut verzichten. Der ist wohl seinem Job nicht gewachsen!


Sorry, aber Dein Brief steckt voller Polemik.

Wenn ein Brief an mich gerichtet wird, und ganz am Anfang steht "ich hätte keine Ahnung", würde ich kaum weiterlesen.

Fundierte Kritik sieht anders aus.
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Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1767460) Verfasst am: 17.07.2012, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
[...]In der Hoffnung, dass du dich mit dem Thema auch mal auseinandersetzt [...]

Coole Sache, das...

Genau das ist der Punkt! Die Antwort des Jochim Thomas auf Misterfritz war arrogant und ohne Argumente, weil er sich eben nicht, wie beispielsweise Klaus Werner, mit der Materie beschäftigt hat. Völlig in Ordnung das genauso zu kritisieren. Die Politpfeifen sonnen sich in einer nicht mehr zu ertragenden Selbstherrlichkeit, dass es einem kotzübel werden kann.

Auch ich war jahrelang Parteimitglied und immer erfreut über die wenigen Lichtblicke durch wirklich (an der jeweiligen Sache interessierten) engagierte Mitglieder. Klaus Werner demonstriert, wie man den sog. Spitzenfunktionären den Marsch blasen sollte!
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1767461) Verfasst am: 17.07.2012, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Sehr geehrter Herr *********,


Wir sehen in dem Kölner Urteil zum Beschneidungsverbot daher die Gefahr der Ausgrenzung einer langen kulturellen und religiösen Tradition jüdischen und muslimischen Lebens.

...

Irreführend ist auch der Vergleich der religiösen Beschneidung von Jungen mit der Genitalverstümmlung von Mädchen. Diese brutale Menschenrechtsverletzung stammt aus archaischer Zeit ...
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1767464) Verfasst am: 17.07.2012, 12:01    Titel: Re: SPD Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
würde ich kaum weiterlesen.


Genau das ist der Punkt, auch für meinen Tonfall:
Als Privatperson kannst du einen solchen Brief wegschmeissen, als Klopapier verwenden, etc.

Als Assistent des Vorstandes des Landesverbandes Baden-Würrtemberg, der dort auch noch sein Geld verdient und beruflich mit solchen Schreiben umgeht, wie jede Reklamationsabteilung in irgendeinem Betrieb, MUSS er solche Briefe lesen.
Und egal was drin steht MUSS er sie höfflichst beantworten. Das erwarte ich von solchen Mitarbeitern.

Der hätte bei mir ein Vorgesetztengespräch.

Bedenke: den bezahle ich auch noch mit meinen Mitgliedsbeiträgen. Da darf man auch schon mal verärgert sein Smilie
_________________
Grüßle
klauswerner
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wasser
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Beitrag(#1767482) Verfasst am: 17.07.2012, 13:07    Titel: Re: Beschneidungskonfliktberatung Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:

Es wird Zeit für sie, wieder in den Dialog mit ihrem Gott einzutreten. Einst verlangte Gott von Abraham, seinen Sohn zu opfern, aber Gott erkannte, dass der blinde Gehorsam wohl zu weit geht und schickte ein Zeichen. Abraham hat das verstanden, und hat seinen Sohn nicht geopfert.
Einst sprach Gott durch brennende Büsche, aber wer weiß, vielleicht spricht Gott heute durch ein Kölner Landgericht.


Vielleicht hat es Gott auch angesichts der Dummheit manch seiner Anhänger die Sprache verschlagen.
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wasser
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Beiträge: 254

Beitrag(#1767485) Verfasst am: 17.07.2012, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Grüne:
Bei Beschneidungen von Jungen geht es um eine Debatte im Spannungsfeld zwischen Religionsfreiheit, Selbstbestimmungsrecht, kulturellen Riten, medizinischer Indizierung und elterlicher Sorge. Wir sind davon überzeugt, dass diese Debatte nur im Diskurs mit den Religionsgemeinschaften und nicht per Gerichtsbeschluss gegen sie geführt werden kann. Deshalb ist nun die Politik gefragt, zu einem verantwortlichen und sensiblen Umgang mit dem Thema zu kommen. Denn der Beschneidung von Jungen, ein tatsächlich irreversibler Eingriff, kommt im Judentum und Islam eine identitätsstiftende Bedeutung zu.


In der Tat. Womit die Religionsfreiheit des zwangsweise beschnittenen Menschen negiert wird.

fwo hat folgendes geschrieben:

Grüne:
Wir sehen in dem Kölner Urteil zum Beschneidungsverbot daher die Gefahr der Ausgrenzung einer langen kulturellen und religiösen Tradition jüdischen und muslimischen Lebens. Im Grundgesetz wird die Religionsfreiheit in besonderem Maße geschützt, was auch deren Ausübung miteinschließt. Das „Beschneidungsurteil“ stellt insofern einen Eingriff in die Religionsfreiheit dar, weil es einen Teil der religiösen Ausübung des Islam und des Judentums unter Strafe stellt.


Was ja wohl ein Probem des Islam und des Judentums ist, aber nicht das des Staates.


fwo hat folgendes geschrieben:

Grüne:
Irreführend ist auch der Vergleich der religiösen Beschneidung von Jungen mit der Genitalverstümmlung von Mädchen. Diese brutale Menschenrechtsverletzung stammt aus archaischer Zeit und wird von Juden und Muslimen gleichermaßen entschieden verurteilt. BefürworterInnen der weiblichen Beschneidung können sich auf keine kulturellen Gründe berufen, stattdessen geht es bei dieser Praxis um die reine Unterdrückung von Frauen. Zudem ist auch im medizinischen Sinne die Eingriffstiefe bei der Genitalverstümmlung von Mädchen deutlich stärker und kann nicht – wie bei der Beschneidung von Jungen - durch hygienische oder medizinische Gründe gerechtfertigt werden.


Aha, wenn die weibliche Beschneidung als ebenso fragwürdig medizinisch gerechtfertig wäre und sie nicht ein Symbol der Unterdrückung, sondern ein religiöser Akt wäre, wäre sie auch ok.
Interessant.
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1767490) Verfasst am: 17.07.2012, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

@wasser:
Ist ganz interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Klitorisvorhautreduktion

Vorher konnte ich mir da auch nix Konkretes drunter vorstellen. Mittlerweile weiß ich, dass es eine beliebte Schönheits-OP bei westlichen Frauen ist (Intimchirurgie). Soll auch bei manchen Frauen die Orgasmusfähigkeit verbessern, da die Klitoris manchmal durch die zu enge (sic!) oder zu große Klitorisvorhaut bedeckt ist und daher nicht richtig/ausreichend stimuliert werden kann.

http://www.intim-esthetic.de/schamlippenverkleinerung/klitorisklitorisvorhaut.html

EDIT: Zumindest diese Form der Beschneidung (TYP I) hat also nix mit der Unterdrückung der Frau zu tun.
_________________
Grüßle
klauswerner
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Baba
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Anmeldungsdatum: 16.07.2012
Beiträge: 71

Beitrag(#1767493) Verfasst am: 17.07.2012, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin schon eine Weile Mitglied im IBKA aber hier im Forum war ich noch nie. Deshalb:

Hallo an alle!

Nomalerweise bin ich niemand, der in Foren schreibt, aber die Beschneidungsdebatte geht mir sehr zu Herzen.
Das ganze Thema ist mir ein bisschen unangenehm, also seid bitte lieb zu mir.

Ich habe gestern im Internet die Sendung von Anne Will über die Beschneidung von Jungen gesehen. Die Sendung weckte mein Interesse und ich begann mich in das Thema einzuarbeiten.

Mein Vater ist Muslim. Für ihn war meine Beschneidung sehr wichtig. So überzeugte er meine Mutter der Operation zuzustimmen und ich verlor im alter von fünf meine Vorhaut.
Ich persönlich teile nicht den Glauben meines Vaters und so sehe ich wenig Gutes und viel Schlechtes in dem Brauch. Die Schmerzen der Heilung, die Scham in der Umkleidekabiene und das verlorene Vertauen waren bis dato meine Hauptleiden.
Im Zuge meiner Recherchen sties ich auf die Internetseite: http://www.beschneidung-von-jungen.de
Dort warnt man vor den Risiken einer unnötigen Beschneidung. Auserdem beschreibt die Seite die sexuelle Funktion der Vorhaut und die Folgen ihrer Entfernung. So heißt es, dass die innere Vorhaut die meisten Nerven im Penis aufweist und im erheblichen Maße für die sexuelle Lust verantwortlich ist.
Da ich mich immer für meinen beschnittenen Penis geschämt habe, habe ich mich nie mit Freunden oder Freundinnen über die unterschiede unterhalten. Ich lerne sozusagen jetzt, mit 23, wie ein normaler Penis aussieht. Eine Sache, die mich zum Beispiel sehr gewunder hat, ist, dass eine Eichel weich, feucht und sensiebel ist. Die Internetseite behauptet, dass durch die trockene Luft und die ständige Reibung der Eichel an der Hose die Nerven abstumpfen und sich eine Chitinschnicht bildet, die die Eichel abhärtet. Das habe ich natürlich gleich nachgeprüft und ich kann bestätigen: Meine ist so trocken und gefühlsarm wie die Haut an der Oberseite meiner Hand.
Es wird weiter behauptet, dass beschnittene Männer die größte Lust beim stimulieren der Schnittnarbe haben, da dort noch Reste der inneren Vorhaut (die zwar durch Austrochnung nicht so sensiebel ist, wie eine Unbeschnittene, aber immernoch mehr als der Rest) verhanden sind. Auch das habe ich Experimentell bestätigt.
Es gibt auch einen Bereich, der die Gründe für die zahlreichen Beschneidungen in den USA und GB erklährt. So wurde die Beschneidung gegen die Selbstbefriedigung von Jungen verschrieben.
Aber der Teil, der mich am meisten schockierte ist ein Bereich, in dem Männer, die im Erwachsenenalter beschnitten wurden, die Zeit vor und nach ihrer Beschneidung beschreiben. Alle auf dieser Seite genanten Personen geben an, zwischen 70% und 90% ihrer Sensibilität verloren zu haben. So bedauern viele, dass Menschen wie ich niemals erfahren werden, wie schön Sex sein kann.
Internetseiten sind nie gute Quellen, aber je mehr ich suchte, desto mehr Artikel aus vertrauenswürdigen Quellen wie Zeitungen, die sich auf Studien stützten, fand ich, die die Aussagen bestätigten.

Mir ist schlecht.

Ich kam mir nie Misshandelt vor, aber jetzt fühle ich mich verstümmelt. Wie ein Kastrat der Moderne.
Ich kann und will nicht zulassen, dass eine rituelle Verletzung von Kindern mit so schwerwiegenden Folgen aus religiösen Gründen einen Weg in unser Grundgesetz findet.

Kennt ihr Möglichkeiten, wie ich aktiv gegen diese Barbarei vorgehen kann?
Hat eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht eine Chance?
Was muss ich bei einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht alles vorbereiten?

NineBerry hat schon die Petition verlinkt. Ich bitte nochmal alle diese zu unterschreiben.
http://www.avaaz.org/de/petition/Schutz_der_Kinder_vor_Beschneidungen/?launch

Liebe Grüße

Baba
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Tarquitius
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Beiträge: 22

Beitrag(#1767497) Verfasst am: 17.07.2012, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es wird weiter behauptet, dass beschnittene Männer die größte Lust beim stimulieren der Schnittnarbe haben, da dort noch Reste der inneren Vorhaut (die zwar durch Austrochnung nicht so sensiebel ist, wie eine Unbeschnittene, aber immernoch mehr als der Rest) verhanden sind. Auch das habe ich Experimentell bestätigt.

Ist bei mir auch so....
_________________
"For those who believe in God, most of the big questions are answered. But for those of us who can’t accept the God formula, the big answers don’t remain stone-written. We adjust to new conditions and discoveries. We are pliable. Love need not be a command nor faith a dictum. I am my own god. [...] We are here to laugh at the odds and live our lives so well that Death will tremble to take us." Bukowski
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1767505) Verfasst am: 17.07.2012, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

wasser hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:

Grüne:
Irreführend ist auch der Vergleich der religiösen Beschneidung von Jungen mit der Genitalverstümmlung von Mädchen. Diese brutale Menschenrechtsverletzung stammt aus archaischer Zeit und wird von Juden und Muslimen gleichermaßen entschieden verurteilt. BefürworterInnen der weiblichen Beschneidung können sich auf keine kulturellen Gründe berufen, stattdessen geht es bei dieser Praxis um die reine Unterdrückung von Frauen. Zudem ist auch im medizinischen Sinne die Eingriffstiefe bei der Genitalverstümmlung von Mädchen deutlich stärker und kann nicht – wie bei der Beschneidung von Jungen - durch hygienische oder medizinische Gründe gerechtfertigt werden.


Aha, wenn die weibliche Beschneidung als ebenso fragwürdig medizinisch gerechtfertig wäre und sie nicht ein Symbol der Unterdrückung, sondern ein religiöser Akt wäre, wäre sie auch ok.
Interessant.


Weibliche Beschneidung kann auch ein Symbol der Befreiung sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung_weiblicher_Genitalien
Zitat:
Nachdem 1945 im Sudan ein Verbot erfolgte, wurden im darauffolgenden Jahr erstmals zwei Frauen diesbezüglich vor Gericht gestellt. Der Verhandlung folgten heftige, anti-koloniale Proteste, die Kolonialverwaltung schränkte die Umsetzung des Verbots daraufhin stark ein. Die Beschneidung wurde anti-koloniales Symbol und Ausdruck nord-sudanesischer Nationalidentität.[139] Im Jahr 1956 kam es zum Aufkommen der Ngaitana-Bewegung in Kenia. Der ausschließlich männliche Gemeinderat der Stadt Meru beschloss – unter dem Druck der Kolonialverwaltung – einstimmig ein Verbot der Genitalbeschneidung. Dies führte dazu, dass sich die bis dahin unbeschnittenen Mädchen und Frauen selbst beschnitten,[140] um gegen die Fremdbestimmung zu protestieren und ihrer körperlichen Autonomie Ausdruck zu verleihen. Die Ngaitana wurden Teil der politischen Mau-Mau-Bewegung, die in die kenianische Unabhängigkeitsbewegung mündete. Deren Führer und spätere Präsident Jomo Kenyatta betonte die kulturelle Bedeutung der Beschneidung.[141][142]

Die Mehrzahl der beschnittenen Mädchen und Frauen betrachtet sich selbst nicht als verstümmelt,[58] vielmehr wird die erfolgte Beschneidung als positiv bewerteter Teil der eigenen Identität betrachtet.


Hygienische Gründe für die weibliche Beschneidung werden auch häufiger vorgebracht.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1767507) Verfasst am: 17.07.2012, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Grad die Petition unterschrieben!
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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brf
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Beiträge: 366

Beitrag(#1767517) Verfasst am: 17.07.2012, 15:26    Titel: So jetzt ist mir wohler Antworten mit Zitat

Ich habe gerade 5 Briefe abgeschickt.
http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/briefaktion-zum-beschneidungsgesetz.html
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1767527) Verfasst am: 17.07.2012, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kinderärzte beziehen Stellung:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article108314004/Kinderaerzte-Koerperverletzung-wird-bagatellisiert.html

Zitat:
Bei der anhaltenden Diskussion um Beschneidungen wird nach Ansicht der deutschen Kinderärzte die körperliche Unversehrtheit von Minderjährigen infrage gestellt.

Die Debatte nehme fundamentalistische Züge an, und die Befürworter ritueller Beschneidungen "bagatellisieren diese Form der Körperverletzung". Das betonte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln.

Zugleich verwies Verbandspräsident Wolfram Hartmann auf "lebenslange körperliche und vor allem seelische Verletzungen". Für die Politik scheine der Rechtsfrieden "mehr zu zählen als das persönliche Trauma".
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1767528) Verfasst am: 17.07.2012, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Baba hat folgendes geschrieben:
Ich kam mir nie Misshandelt vor, aber jetzt fühle ich mich verstümmelt. Wie ein Kastrat der Moderne.
Ich kann und will nicht zulassen, dass eine rituelle Verletzung von Kindern mit so schwerwiegenden Folgen aus religiösen Gründen einen Weg in unser Grundgesetz findet.

Kennt ihr Möglichkeiten, wie ich aktiv gegen diese Barbarei vorgehen kann?
Hat eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht eine Chance?
Was muss ich bei einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht alles vorbereiten?

NineBerry hat schon die Petition verlinkt. Ich bitte nochmal alle diese zu unterschreiben.
http://www.avaaz.org/de/petition/Schutz_der_Kinder_vor_Beschneidungen/?launch

Liebe Grüße

Baba

hi Baba,
mutiger erstpost zwinkern

als betroffener kannst du sicherlich klagen, stellt sich nur die frage, wen du verklagen kannst, arzt oder eltern (das dürfte emotional schwierig sein).
und die frage nach verjährung, kA, da müsste ein jurist drauf antworten.
ob du direkt ans verfassungsgericht gehen kannst, auch das müsste ein jurist klären.

aber ich finde diese idee sehr mutig und klasse!
_________________
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
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Beitrag(#1767531) Verfasst am: 17.07.2012, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/newsticker/news1/article108315387/Gesetzentwurf-zu-Beschneidungen-soll-im-Herbst-kommen.html

Zitat:
Nach Informationen des "Tagesspiegel" enthält die Resolution neben der Botschaft, dass hierzulande auch künftig Beschneidungen an Jungen möglich und straffrei sein sollten, einen Passus gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen, die weiterhin mit aller Kraft bekämpft werden müsse.


Na, dann ist ja alles in Ordnung.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1767539) Verfasst am: 17.07.2012, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
@wasser:
Ist ganz interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Klitorisvorhautreduktion

Vorher konnte ich mir da auch nix Konkretes drunter vorstellen. Mittlerweile weiß ich, dass es eine beliebte Schönheits-OP bei westlichen Frauen ist (Intimchirurgie). Soll auch bei manchen Frauen die Orgasmusfähigkeit verbessern, da die Klitoris manchmal durch die zu enge (sic!) oder zu große Klitorisvorhaut bedeckt ist und daher nicht richtig/ausreichend stimuliert werden kann.

http://www.intim-esthetic.de/schamlippenverkleinerung/klitorisklitorisvorhaut.html

EDIT: Zumindest diese Form der Beschneidung (TYP I) hat also nix mit der Unterdrückung der Frau zu tun.

Najanaja, das halte ich für eine ebenso gewagte Aussagen. wie manche Männer Vorteile in der Penisvorhautbeschneidung sehen. (können länger, haben daher besseren Sex oder so) Da andere das ganz anders beschreiben.

Ob das nicht vorgeschoben wird, damit sich schöner reden kann, dass man sich normen will und gängiger Mode entsprechen möchte?
http://de.wikipedia.org/wiki/Klitorisvorhautreduktion
Zitat:
Viele Frauen benötigen die Klitorisvorhaut, um ihre extrem empfindliche Klitorisspitze vor einer, oft unangenehm erlebten, direkten Reizung zu schützen. Nach dem Eingriff stellt sich häufig eine große Empfindlichkeit der entblößten Klitorisspitze ein. Masturbations- und Sexualpraktiken müssen daran angepasst werden. Ein sexualtherapeutisches Lernprogramm zur Verbesserung der Orgasmusfähigkeit wird im Vorfeld eines geplanten Eingriffs angeraten

Es scheint doch so zu sein, dass beide Vorhäute eine ganz ähnliche Funktion erfüllen.
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Beitrag(#1767541) Verfasst am: 17.07.2012, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich hoff auf eine Verfassungsklage.


Ich hab mittlerweile auch Zweifel an der 'wirklichen' Unabhängigkeit des Verfassungsgerichts Traurig.

Aber wie heißt das so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt...



.... ich meine gute, der Protest der musl/jüd. Religionsgemeinschaften ist im Prinzip nur ein Sturm im Wasserglas, vor dem einige Politfatzken einknicken... aber ich hat jetzt eine Umfrage gelesen, nach denen nur 15% der Deutschen der Beschneidung zustimmen, 65% die Beschneidung komplett ablehnen und 20% meinen, eine Beschneidung sei erst nach Einwilligung des Kindes zulässig.

nv.
1. Eh wissen: Die Zustimmung oder Ablehnung der Bevölkerung ist allerdings auch nicht der Maßstab, da sähe es auch bei anderen Ritualen und "Glaubenswahrheiten" übel aus. Es sollte also schon einen Minderheitenschutz geben. Vielmehr ist problematisch, daß es sich um eine Körperverletzung mit einer dauerhaften Auswirkung bzw. einen schwerwiegenden Eingriff handelt.

2. (Aber wäre die Mehrheit dafür, dann hätten wir wahrscheinlich auch ganz schnell Gesetze und Verfassung, die das unzweifelhaft erlaubten, daß man es nicht einmal gegen die körperliche Unversehrtheit abwägen könnte?!)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Grymner
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Beitrag(#1767552) Verfasst am: 17.07.2012, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Hörfunksendung habe ich mitgeschnitten:
Deutschlandfunk
Journal am Vormittag
Kontrovers
politisches 
Streitgespräch mit Hörern und
 Studiogästen
Der Streit um das Beschneidungsritual
Wie weit darf
 Religionsfreiheit in Deutsch
land gehen?


Studiogäste:

- Prof. Micha Brumlik

- Dr. Nadeem Elyas

- Prof. Matthias Franz

- Dr. Jörg Scheinfeld

Prof. Matthias Franz
 bring einige gute Argumente gegen die Beschneidung bei Säuglingen und Kindern aus psychosomatischer Sicht. Bei Interesse könnt ihr euch die Sendung hier anhören oder herunterladen. Ich lasse die Datei eine Woche auf dem Server:

http://www.mydrive.ch
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“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
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