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Männliche Beschneidung
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1768372) Verfasst am: 20.07.2012, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Ich kann also davon ausgehen, dass Du Beschneidungen aus anderen Gründen, als dem Recht auf Religionsfreiheit ablehnen tust?


Moin,

- unbestritten zulässig sind sie bei medizinischer Notwendigkeit



Das stand niemals zur Diskussion, bei medizinischer Notwenidgkeit ist jede Operation erlaubt.

Aber darum ging es gar nicht!

Zitat:


(also deutlich mehr als nur ein medizinischer Vorteil)



Die Existenz eines medizinischen Vorteils ist mehr als Fraglich, und scheint an den Haaren herbeigezogen zu sein, aber der medizinische Nachteil, das Operationsrisiko, die Schmerzen des Beschnittenen, die Unumkehrbarkeit dieses Eingriffs, die gewaltsame Verletzung des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit des des Betroffenen steht dem gegenübern.

Zitat:



- aus hygienischen Gründen (wie in den USA sehr verbreitet) sollte man warten, bis der Mensch erwachsen ist, dann soll er selbst entscheiden. Ich sehe hier keine dringende Notwendigkeit und auch keine gravierenden Vorteile einer Kinderbeschneidung (sollte es diese geben und ich sie einfach nicht kennen, müsste ich erneut abwägen).


Aus religiösen Gründen bin ich ebenfalls nicht einfach dafür:



Hat bei dir ein Sinneswandel stattgefunden?

Zitat:



Die Schwere und das Risiko der Beschneidung (Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit) ist abzuwägen mit dem (wenn auch zukünftigen) Nutzen (eher ein Nebenaspekt, der allein nicht reichen würde, siehe Begründung vorher) und vor allem der religiösen Notwendigkeit



Es gibt keine "religiöse Notwendigkeit", ja Religion selbst ist noch nicht einmal Notwendig, sondern Optional.

Zitat:


einschließlich des elterlichen Rechts, solche Entscheidungen zu treffen.



Ein solches Recht haben Eltern nicht, denn diese Operation ist gegen das Kindeswohl.

Zitat:


Ich komme bei der in Deutschland üblichen Beschneidung hier nur zu einem anderen Ergebnis als viele User hier.

Ich würde diese Beschneidung allerdings nur von Ärzten in medizinisch geeigneter Umgebung vornehmen lassen.



Und in wie weit würde eine Beschneidung durch Ärzte jetzt nicht das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Betroffenen verletzen?

Zitat:



Diese letzte Einschränkung berührt keine religiösen Rechte, denn sowohl das Judentum wie auch der Islam läßt ohne Probleme eine Beschneidung z.B. im Krankenhaus zu. Es gibt dagegen meines Wissens keine religiösen Einwände, also auch keine Abwägungsgründe.


War das genau genug?



Nein. Nach wie vor werden, auch bei einem Eingriff im Krankenkaus, die Rechte des Kindes verletzt, denn der Eingriff ist objektiv betrachtet völlig unnötig und ist gegen das Wohl des Kindes gerichtet.

Und Religionsfreiheit bedeutet NICHT, dass der Religion alles erlaubt ist, sondern Religionsfreiheit ist ein Ausdruck der Toleranz der Zivilgesellschaft, die jedem zubilligt, frei in seiner Entscheidung zu sein, welcher Religion er angehören mag oder was er glauben mag.

Dieses Recht der Religionsfreiheit wird durch das Verbot der Beschneidung nicht eingeschränkt!

nv.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1768375) Verfasst am: 20.07.2012, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wer davon überzeugt ist, dass das Kind mit Abkehr von der Religion des Teufels oder was immer ist, jedenfalls ganz arg von rechten Weg abgekommen ist und das ihm schadet, der setzt vieles daran, das zu verhindern.

Man könnte ja auch Gebühren für Beschneidungen verlangen, so 10.000 Euro pro Beschneidung, zu zahlen von denjenigen, die eine Beschneidung beantragen. Die gehen in einen Fonds, der dann eventuelle zukünftige Regressforderungen der betroffenen Kinder bedienen könnte. Wenn ich es mir recht überlege, könnte man auf diese Weise dieses Ritual in seiner praktizierten Anzahl sicherlich deutlich einschränken Mit den Augen rollen

Wenn dann die ausführenden Ärzte per Gesetz (mind.) 75% ihres Honorars ebenfalls in diesen Fonds zahlen müssten...

ich wäre schon froh, wenn die krankenkassen das nicht bezahlen, genauso, wie die evtl. folgekosten den eltern aufgebürdet werden sollten. das sollten die eltern vorher unterschreiben und man sollte sie auch aufklären, mit was sie so rechnen müssen.
_________________
I'm tapping in the dusternis
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Thebe
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2012
Beiträge: 54

Beitrag(#1768376) Verfasst am: 20.07.2012, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wer davon überzeugt ist, dass das Kind mit Abkehr von der Religion des Teufels oder was immer ist, jedenfalls ganz arg von rechten Weg abgekommen ist und das ihm schadet, der setzt vieles daran, das zu verhindern.

Man könnte ja auch Gebühren für Beschneidungen verlangen, so 10.000 Euro pro Beschneidung, zu zahlen von denjenigen, die eine Beschneidung beantragen. Die gehen in einen Fonds, der dann eventuelle zukünftige Regressforderungen der betroffenen Kinder bedienen könnte. Wenn ich es mir recht überlege, könnte man auf diese Weise dieses Ritual in seiner praktizierten Anzahl sicherlich deutlich einschränken Mit den Augen rollen

Wenn dann die ausführenden Ärzte per Gesetz (mind.) 75% ihres Honorars ebenfalls in diesen Fonds zahlen müssten...


Hört sich einerseits gut an, der jüdische Teil der Betroffenen könnte das aber als versteckten Antisemitismus deuten, da man damit ja das Vorurteil des "reichen Juden" ausdrücken könnte.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1768378) Verfasst am: 20.07.2012, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Thebe hat folgendes geschrieben:
Erstmal Hallo zusammen, ich verfolge diese Debatte in den Foren und in den Medien ja auch schon einige Zeit auch lese ich in diesem Forum schon einige Zeit die Beiträge. Und heute ist mir auch in diesem zusammenhang noch ein gedanke gekommen den ich hier auch mal mit einbringen möchte.


Nämlich die Angst, die eigenen Kinder könnten sich gegen die Tradition stellen, denn ein Neugeborenes kann seinen Schmerz nicht in Worten ausdrücken, es kann nur schreien.

Angenommen, sie müssten damit per Gesetz jetzt wirklich warten bis die Kinder zu Jugendlichen wurden, so könnte es sehr wahrscheinlich sein, das die Kinder es ablehnen werden. Weil ihnen von anderen erzählt wurde welche postoperativen Schmerzen damit verbunden sind. So würde dann eine unbeschnittene Generation daraus und diese würde das auch an ihre Kinder weiter geben und dieser wiederum an ihre Kinder. Das würde unweigerlich zum vergessen dieser Tradition führen.
Oder auch zur Abkehr von der Religion der Eltern, weil die Kinder so abgestoßen werden von dem gedanken das ihre Eltern ihnen absichtlich Schmerz zufügten um ihren eigenen Glauben zu bestätigen und nicht den ihres Sohnes, der ja zum Zeitpunkt noch keine Meinung zu einem Glauben haben kann.


Und was wäre daran so schlimm, wenn sich die Menschen von der Religion abwänden? Ich kann darin nur Positives sehen, nämlich die Emanzipation der Menschen vor unterdrückerischen und volksverdummenden Lehren und Riten.

Lediglich diejenigen, die ihren Profit aus der Religion herausschlagen und dafür die gewissenlose Volksverdummung betreiben fürchten um ihre Pfründe, deswegen bilden ja die Religionsmafiosis von Juden, Muslimen und Katholen hier eine Einheitsfront, weil sie schon ihre Felle wegschwimmen sehen, denn mit jedem Fall von historischen Riten wird die Menschheit ein Stückchen schlauer und emanzipierter, und damit bröckelt die Macht der Religionsmafia. Gut so!

Und damit wird dann auch klar, weshalb Millionen Männern die Vorhaut abgeschnippelt wird - es geht nicht um Glaube, sondern um Machterhalt der Religionsmafia.

nv.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1768390) Verfasst am: 20.07.2012, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Es wird noch schriller:

http://www.fr-online.de/kultur/beschneidungs-debatte-die-macht-der-ahnungslosen,1472786,16669356.html
_________________
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Thebe
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2012
Beiträge: 54

Beitrag(#1768391) Verfasst am: 20.07.2012, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, jetzt sind also die Atheisten schuld. Nur weil man als solcher nicht von religösen Dingen geblendet ist. Dieser Dirk Pilz ist nicht zufällig ein Gläubiger oder?

@navigator

Ich sehe in solch einem Szenario auch nur positives.
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1768392) Verfasst am: 20.07.2012, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Es wird noch schriller:

http://www.fr-online.de/kultur/beschneidungs-debatte-die-macht-der-ahnungslosen,1472786,16669356.html

Wenn man mal die zwei FR-Artikel vergleicht:
http://www.fr-online.de/politik/beschneidung--das-wohl-des-kindes-ist-nicht-verhandelbar-,1472596,16659000.html
http://www.fr-online.de/kultur/beschneidungs-debatte-die-macht-der-ahnungslosen,1472786,16669356.html

Ist irgendwo im letzteren ein Argument versteckt, warum diese Körperverletzung straffrei bleiben sollte?

Zitat:
Wer aber Beschneidung verbieten und damit kriminalisieren will, muss sich klarmachen, dass man damit genau das tut, was man den Anhängern des religiösen Ritus vorwirft: in übergriffiger Weise, anderen die Akzeptanz einer Glaubensposition aufzuzwingen.
Argh Argh Argh
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1768394) Verfasst am: 20.07.2012, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Dirk Pilz ist zufällig ein Gläubiger, schreibt auch in der Berliner Zeitung.

Die Macht der Ahnungslosen hat folgendes geschrieben:
Die Debatte über Beschneidung zeigt dies einmal mehr: Sie ist ein Kampf unter fundamentalistischen Ahnungslosen um verschiedene Götter, die zu Götzen geworden sind. Vernunft gegen Gott, Recht gegen Ritus. Bedrohlich für eine demokratische Gesellschaft ist dieser Glaubenskampf, weil sich weder mit Ahnungslosen noch mit Fundamentalisten streiten lässt: Sie haben keine Argumente, sondern nur Meinungen.

Naja, da stellt sich dann wohl die Frage, was denn der völlig argumentfreie Pilz ist: ein Ahnungsloser oder ein Fundamentalist. Die völlig argumentlosen aber polemikvollen Beiträge zu dem Thema von Christian Bommarius (z.B. hier - wie kann man nur so unredlich argumentieren? Bisher habe ich ihn immer sehr geschätzt.) haben mich auch schrecklich enttäuscht. Werde nächste Woche mein Berliner-Zeitung-Abo kündigen.
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1768408) Verfasst am: 20.07.2012, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das Kölner Landgericht war nicht das erste!

Zitat:
Nach Auffassung des Landgerichts Köln soll es sich bei der Beschneidung aus religiösen Gründen um eine "schwere und irreversible Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit" handeln. Diese sei weder durch die Religionsfreiheit noch das Elternrecht gedeckt.

Diese Ansicht haben allerdings auch schon andere deutsche Gerichte vertreten. Die meisten Entscheidungen drehen sich aber um zivilrechtliche Fragen, etwa die Überschreitung des Sorgerechts durch Eltern oder Schmerzensgeldansprüche beschnittener Jungen.


http://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/06/26/richter-erklren-beschneidung-von-jungs-fr-strafbar/
_________________
Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1768414) Verfasst am: 20.07.2012, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
in Richtung mehr Integration, wenn die Muslime dieses Ritual auch für Mädchen öffnen würden? Die Überlegung ist rein theoretisch, aber es würde daraus hinaus laufen, dass man einen Schritt in Richtung von Gleichstellung von Mann und Frau im Islam von vorne herein unterbinden würde.


Dir ist aber schon klar, dass diese - in der öfffentlichen Debatte kaum eine Rolle spielende Argumentation - auch eher dafür sprechen könnte, die Mädchenbeschneidung ebenfalls zuzulassen als die Knabenbeschneidung zu verbieten?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1768415) Verfasst am: 20.07.2012, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Wer aber Beschneidung verbieten und damit kriminalisieren will, muss sich klarmachen, dass man damit genau das tut, was man den Anhängern des religiösen Ritus vorwirft: in übergriffiger Weise, anderen die Akzeptanz einer Glaubensposition aufzuzwingen.
Argh Argh Argh

es ist wohl echt das Beste, wenn man in dieser Debatte schweigt. Man muss auf beiden Seiten so viel Schwachsinn entgegentreten, dass kaum Raum zur Entwicklung einer eigenen Position bleibt Mit den Augen rollen
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1768416) Verfasst am: 20.07.2012, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn wir schon bei Schwachsinn sind:
http://www.lokalkompass.de/witten/leute/auf-ein-wort-streitfall-beschneidung-d190938.html

Zitat:
Anders als die Beschneidung von Mädchen ist die Beschneidung von Jungen mit keinen gesundheitlichen Beeinträchtigung verbunden - und: besser sie wird medizinisch kontrolliert durchgeführt als illegal.


Die Kommentare auf der Seite sind Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1768417) Verfasst am: 20.07.2012, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
in Richtung mehr Integration, wenn die Muslime dieses Ritual auch für Mädchen öffnen würden? Die Überlegung ist rein theoretisch, aber es würde daraus hinaus laufen, dass man einen Schritt in Richtung von Gleichstellung von Mann und Frau im Islam von vorne herein unterbinden würde.

Dir ist aber schon klar, dass diese - in der öfffentlichen Debatte kaum eine Rolle spielende Argumentation - auch eher dafür sprechen könnte, die Mädchenbeschneidung ebenfalls zuzulassen als die Knabenbeschneidung zu verbieten?

Hum? Verstehe ich das richtig: Du behauptest, dass in der öffentlichen Diskussion (in sozialen Netzen, in der Berichterstattung und auch in der Bundestagsdebatte) die Mädchenbeschneidung kaum eine Rolle spielt?

Oder wie meinst Du das sonst?
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1768419) Verfasst am: 20.07.2012, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:

Gerade Eltern sollten über diesen Eingriff genauestens informiert werden, auch welche Risiken und Folgen der Eingriff mit sich bringen kann, die sie stellvertretend für ihren Sohn in Kauf nehmen:
http://www.circumstitions.com/Complic.html


Eine sehr gute Seite, um allen Beschneidungsbefürwortern ordentlich in den Arsch treten zu können.

Nun ist klar, dass auch Todesfälle aufgrund von Beschneidungen zu beklagen sind - und damit ist also streng genommen Beschneidung auch nach der jüdischen Religion verboten, wenn sie sich selbst ernst nehmen - denn das Leben steht ja in der jüdischen Religion über allem - also auch über der Beschneidung mit seinem Todesrisiko.

Schande über jeden, der Beschneidung befürwortet!

Ich stelle mir gerade vor, wenn die Idioten in unserem Bundesplapperment ein Gesetz herausbringen, welches die Beschneidung erlaubt, und dann die ersten Eltern den Tod ihres Kindes aufgrund von Beschneidung beklagen...

....dann wird aber kräfig zurückgerudert.... so ähnlich wie bei Fukushima.... wer konnte aber auch ahnen, dass Atomkraftwerke gefährlich sind....


Erbrechen
nv.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1768420) Verfasst am: 20.07.2012, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
in Richtung mehr Integration, wenn die Muslime dieses Ritual auch für Mädchen öffnen würden? Die Überlegung ist rein theoretisch, aber es würde daraus hinaus laufen, dass man einen Schritt in Richtung von Gleichstellung von Mann und Frau im Islam von vorne herein unterbinden würde.

Dir ist aber schon klar, dass diese - in der öfffentlichen Debatte kaum eine Rolle spielende Argumentation - auch eher dafür sprechen könnte, die Mädchenbeschneidung ebenfalls zuzulassen als die Knabenbeschneidung zu verbieten?

Hum? Verstehe ich das richtig: Du behauptest, dass in der öffentlichen Diskussion (in sozialen Netzen, in der Berichterstattung und auch in der Bundestagsdebatte) die Mädchenbeschneidung kaum eine Rolle spielt?

Oder wie meinst Du das sonst?

Das von Kramer angeführte Argument der Gleichberechtigung und gleichwertigkeit der "harmlosen" Mädchenbeschneidung spielt in de rTat kaum eine Rolle.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1768423) Verfasst am: 20.07.2012, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Das von Kramer angeführte Argument der Gleichberechtigung und gleichwertigkeit der "harmlosen" Mädchenbeschneidung spielt in de rTat kaum eine Rolle.

Hm, bin doppelt verwirrt. Erstens war das gar nicht Kramers Argument, zumindest habe ich das ganz anders verstanden und zweitens spielt das (Diskriminierung von Jungs) in der öffentlichen Diskussion sehr wohl eine Rolle und ist mE sehr wohl auch ein juristisches Problem.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1768428) Verfasst am: 20.07.2012, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Das von Kramer angeführte Argument der Gleichberechtigung und gleichwertigkeit der "harmlosen" Mädchenbeschneidung spielt in de rTat kaum eine Rolle.


Es geht da weniger um Gleichberechtigung, als um das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften. Mal angenommen, die katholische Kirche hätte bisher nur die Taufe von Jungen zugelassen und würde sich jetzt entscheiden, dieses Ritual auch für Mädchen zu öffnen. Da würde ja niemand sagen, dass die das nicht dürfen. Ein Gesetz, das so eine Reform unterbinden würde, wäre wohl höchst merkwürdig und wohl kaum verfassungsgemäss. Aber genau so ein Gesetz soll jetzt in Bezug auf den islamischen Glauben erlassen werden.
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1768430) Verfasst am: 20.07.2012, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Es wird noch schriller:

http://www.fr-online.de/kultur/beschneidungs-debatte-die-macht-der-ahnungslosen,1472786,16669356.html

Wenn man mal die zwei FR-Artikel vergleicht:
http://www.fr-online.de/politik/beschneidung--das-wohl-des-kindes-ist-nicht-verhandelbar-,1472596,16659000.html
http://www.fr-online.de/kultur/beschneidungs-debatte-die-macht-der-ahnungslosen,1472786,16669356.html

Ist irgendwo im letzteren ein Argument versteckt, warum diese Körperverletzung straffrei bleiben sollte?

Zitat:
Wer aber Beschneidung verbieten und damit kriminalisieren will, muss sich klarmachen, dass man damit genau das tut, was man den Anhängern des religiösen Ritus vorwirft: in übergriffiger Weise, anderen die Akzeptanz einer Glaubensposition aufzuzwingen.
Argh Argh Argh

Manchmal bleibt mir aufgrund von Unglauben tatsächlich der Mund offen stehen...
Wie ist es möglich, dass solche Artikel von einem offensichtlichen Schwachkopf in einer Zeitung wie der FR veröffentlicht werden? Der beweist hier gerade eindeutig, dass er Kinder als Besitz ohne jegliche Rechte ansieht, um damit seine persönliche Weltanschauung zu schützen. Und dann schwadroniert der auch noch von fundamentalistischen Atheisten Geschockt

Gehts noch? Da gibt es ein Urteil und zwar immerhin das eines Landgerichtes, welches für Fälle ab 4 Jahren Knast zuständig ist. Dieses wurde von hochrangingen Religionsvertretern als "Ein Wald- und Wiesen Gericht" bezeichnet, welches mit einer Provinzposse in die Geschichte eingehen würde. Da fehlen einem die Worte...
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1768432) Verfasst am: 21.07.2012, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zu dem Vorwurf "atheistischer Fundamentalismus" kann ich nur sagen, da bin ich aber froh, dass die da sind. Wenn es denn sonst keine "weltanschaulichen Gruppierungen" gibt, die für die Rechte von Kindern streiten... Respekt vor den Atheisten!
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1768433) Verfasst am: 21.07.2012, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht versteht die Frankfurter Rundschau das unter Ausgewogenheit: auch totale Vollhorste sollen mal zu Wort kommen...

Ich weiß gar nicht wie der drauf kommt, dass es "der Atheismus" sei, der dieses Urteil begrüßt, bei dieser Vielzahl von Stimmen dafür.
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1768437) Verfasst am: 21.07.2012, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Falls diese Straffreiheit für Beschneidungen an Säuglingen und Kindern durchgesetzt wird, haben wir die groteske Situation, dass diese Genitalverstümmelung erlaubt:

http://video.google.com/videoplay?docid=-6584757516627632617&hl=en

Eine Ohrfeige (auch aus religiösen Gründen), genauso wie das Kupieren von Hundeohren/Schwänzen, als auch der sog. Schenkelbrand (Aigner: Aigner. "Der Tierschutz hat für die Bundesregierung hohe Priorität") hingegen strafrechtliche Konsequenzen hat.

Ist das nicht völlig irre? Schulterzucken
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16000
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1768448) Verfasst am: 21.07.2012, 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

(1)
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Volker Beck:"Auch der Atheismus kann fundamentalistische Züge annehmen"


Zitat:
Beck: Man geht ja nicht in die Politik, um anderen Leuten nach dem Mund zu reden und Karriere zu machen.

Gröhl...

So einen kann ich nicht Ernst nehmen Mr. Green
a. Heute habe ich auch ein Statement von Beck im Radio (Link MP3) gehört, wonach er zwar schon das Problem der körperlichen Unversehrtheit und des Kindeswohls sehe, wohl aber auch, daß das Beschneidungsgebot die erste religiöse Pflicht sei, und wenn man Kinder nicht frühzeitig beschneide, dann würde man sie dadurch auf Jahre vom Gemeindeleben ausgrenzen. Demnach könne die Beschneidung auch eine Frage des Kindeswohls sein.

Vielleicht ist das auch nur meine Sicht, aber ich finde eine solche Argumentation hochproblematisch und wenig konsistent: Diese Gebote sind ja - zumindest aus der Sicht der meisten hier - nicht irgendwie "göttlich gesetzt", sondern von Menschen aufgestellt worden, dann so traditionell geworden, daß sie meistens nicht mehr darüber nachdenken und sie einfach hinnehmen. Und zwar gleichermaßen das Beschneidungsgebot als auch das Gebot, Nichtbeschnittene auszugrenzen. Wenn eine Religionsgemeinschaft tatsächlich so argumentiert, dann erpreßt sie damit die Politik.

Und vielleicht ging es auch nur mir so, aber Eltern warnen ihre Kinder doch eher vor Gruppen, die ihre Akzeptanz beispielsweise vom Bestehen bestimmter Initiationsriten, der "richtigen" Kleidung oder ähnlichem abhängig machen?!


b. Ein anderes Argument, das ich nun schon mehrfach gehört habe, war, daß wenn man keine gesetzliche Regelung träfe, die die Beschneidung unter bestimmten Bedingungen weiterhin erlaube, die Eltern ihr Kind dann halt unter gefährlichen Bedingungen oder im Ausland beschneiden lassen würden. Allerdings hat man ja so auch nicht argumentiert, als es gegen die Beschneidung bei Mädchen, um Zwangsehen oder ähnliches ging, sondern da hat man halt trotzdem verboten (siehe auch 2b).


(2) Heute habe ich auch wieder ein interessantes Buch mit dem Titel "Genital Integrity: Protecting Personal Choice" (Link bei Google Books) entdeckt.

Gleichermaßen die Beschneidungsbefürworter als auch die -"gegner" geben zum Teil merkwürdige Statements ab. Etwa daß vor Jahrzehnten ein Arzt einmal behauptet habe, daß drei Viertel der männlichen Säuglinge "abnormale" Vorhäute hätten, und mit dieser merkwürdig widersinnig erscheinenden Behauptung versucht habe, die Beschneidung von Säuglingen zu rechtfertigen.

Darin werden allerdings auch einige interessante Befunde und Thesen erwähnt:


a. So habe die Beschneidungsfeier auch oder sogar vor allem eine soziale Funktion: man führe sie durch, um Andere zu "beeindrucken" - ich vermute, um Anderen zu versichern, daß man gläubig sei und diesen Glauben auch an die Kinder weitergeben werde.

Es wird folgend Bruno Bettelheim eine Funktion für eine patriarchale Gesellschaft theoretisiert: In dieser Sicht wird die Beschneidung als Gegenstück zur weiblichen Menstruation dargestellt. Dadurch, daß Männer die "Macht" der Frauen nachbildeten, würden sie ihrerseits ihre eigene Macht und ihre Legitimation sicherstellen, Frauen von der Macht auszuschließen. (Dazu paßt ja auch die Einlassung von Gollaher, wonach Frauen angeblich nicht wegen höherer Achtung oder größerer Auswirkungen nicht beschnitten, sondern weil sie in einer patriarchalen Gesellschaft ihr Heil nicht aus sich selbst, sondern durch den Mann bezögen.)


b. Auch wird die Frage des Zusammenhangs zwischen männlicher und weiblicher Beschneidung gestellt. Demnach würden auf der Welt noch 23 Kulturen (also: Stämme oder Naturvölker bzw. vorindustrielle Kulturen o.ä. im Rahmen ihrer Riten) die Genitalien ihrer Kinder und/oder Jugendlichen beschneiden - in keiner dieser Kulturen würden aber Mädchen beschnitten, wenn nicht auch Jungen beschnitten würden.

Was das angeht, haben beispielsweise, als in Schweden die Beschneidung von Mädchen verboten wurde, somalische Frauen dagegen protestiert, mit der Begründung, daß die Form der Beschneidung, die sie traditionell durchführten, doch weniger Schaden hinterlasse als die Beschneidung bei Jungen. Andererseits würden sich Frauen heutzutage auch an ihren Genitalien piercen oder an ihnen Schönheitsoperationen durchführen lassen, was größere Auswirkungen habe, ohne daß dies kritisiert würde.

So werde der Frage nach der Beschneidung, also welche Rituale verboten und welche erlaubt seien, auch noch eine rassistische Komponente hinzugefügt: Demnach seien im Westen durchaus Dinge möglich, die, wenn ein afrikanischer Stamm sie durchführte, als grausame Verstümmelung verdammt würden. Aber auch eine vielleicht willkürliche Unterscheidung je nachdem, welcher Kult das verlange: Während das jüdische Ritual kaum Gegenstand von Gerichtsverhandlungen gewesen sei, würden die Vorstellungen von Zeugen Jehovas oder Mitgliedern anderer Glaubensgemeinschaften immer wieder verhandelt und möglicherweise übergangen, bzw. bestimmte andere Rechte als wichtiger angesehen als das Recht der Eltern, ihre Glaubensvorstellungen durch ihre Kinder zu leben. Oder es würde auch von Zwang und Gruppendruck gesprochen, die auf eine Person wirkten, eine solche Behandlung vornehmen zu lassen. Und daraus ergebe sich auch die Frage, ob da nicht aufgrund eigener z.B. religiöser Überzeugungen oder Vorstellungen von "Bekanntheit" und "Fremdheit" o.ä. mit zweierlei Maß gemessen werde. Argumentationsframeworks, die zwar nichtmedizinische Eingriffe verhindern, aber die religiöse Beschneidung ausnehmen wollten, seien jedenfalls widersprüchlich. Was sollte auch die religiöse Beschneidung von Jungen gerade ausnehmen?

Als ein möglicher Grund dafür wird auch eine unterschiedliche Betrachtung des weiblichen und des männlichen Geschlechtes hinsichtlich Rollenbildern oder Erwartungen angeführt: Frauen würden beispielsweise eher als potentielle Opfer gesehen, während dies bei Männern eher nicht der Fall sei. Der männliche Körper werde als schmerzunempfindlich(er) angesehen, bzw. sei dies das gesellschaftliche Ideal, das der Mann verkörpern und (z.B. durch sein Bestehen in Initiationsriten) demonstrieren müsse. Bestimmungen, die die weibliche Beschneidung verböten, die männliche aber erlaubten, würden demnach auch den Gleichheitsgrundsatz verletzen.


c. Schließlich werden auch einige exemplarische Gerichtsverfahren besprochen, in denen es um die Eltern- und Kinderrechte bei der Durchführung der Beschneidung ging, speziell bei Uneinigkeit der Eltern.

So wollte beispielsweise ein "nicht-praktizierender Moslem" seinen Sohn beschneiden lassen, die - ebenfalls "nicht-praktizierende christliche Mutter" nicht. Das Gericht ging davon aus, daß das Kind - ebensowenig wie die Eltern bisher an religiösen Riten teilgenommen hätten - auch in Zukunft wenig mit dem religiösen Leben in Berührung kommen werde, und verweigerte dementsprechend die Erlaubnis zur Beschneidung des Sohnes. (Zur Anmerkung: So lassen auch viele Juden, die so gut wie keinen religiösen Bezug mehr haben, ihre Kinder beschneiden, "um ihnen wenigstens insoweit jüdische Identität mitzugeben". Eine solche Praxis wäre demnach zu hinterfragen.)

In einem anderen Fall hatte sich ein Vater, dem nach der Trennung von seiner Partnerin das Sorgerecht für den Sohn zugesprochen worden war, dazu entschlossen, zum Judentum überzutreten, und wollte auch die Beschneidung für seinen damals 12jährigen Sohn organisieren. Die Mutter wollte ihrerseits eine Verfügung gegen die Durchführung erwirken.

Die Autoren beklagen im allgemeinen, daß der Meinung des Kindes häufig keine Bedeutung für die Frage nach der Erlaubtheit einer religiös motivierten Beschneidung zugesprochen werde. In dem Falle wurde das Kind allerdings mal gehört, weil man davon ausging, daß möglicherweise die Beziehung zum Vater gestört würde, sollte er es zu der Prozedur zwingen.

Sie argumentieren dann auch, daß Kinder und Jugendliche sehr wohl je nach ihrer Reife und ihrem Informationsstand dazu befähigt sein könnten, für oder gegen eine Behandlung zu entscheiden -- aber auch, daß dementsprechend die Entscheidung über eine Behandlung nach Möglichkeit solange aufgeschoben werden sollte, bis sie dies könnten. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, ob Jugendliche möglicherweise durch religiöse Erziehung, Gruppendruck o.ä. beeinflußt werden: In einem Falle urteilte ein Gericht, daß 13jähriger eine (in dem Falle womöglich lebenswichtige) medizinische Behandlung nicht aus Glaubensgründen verweigern könne, weil er in seinem sehr gläubigen Umfeld in seiner Entwicklung zu einer unabhängigen, selbstbestimmten Person eingeschränkt sei. (Und diese Meinung wird auch nicht als "Außenseitermeinung" dargestellt, sondern im Gegenteil bestehe sogar ein wachsender Konsens zu dieser Haltung.)

Schließlich, so die Autoren, müsse es aber auch von der medizinischen Relevanz abhängig gemacht werden: In der Vergangenheit sei beispielsweise schon häufig die medizinische Relevanz behauptet worden, wofür - wenn man einmal von den Offensichtlichkeiten abgehe - nie ein Beweis erbracht worden sei. Viele dieser Behauptungen seien auch auf vormedizinische Vorstellungen zurückzuführen, daß die Vorhaut unschön oder "schmutzig" sei. Um so mehr aber, als die Behandlung keine therapeutische Wirkung habe oder nicht mit einer medizinischen Bedeutung gerechtfertigt werde, seien die Wünsche des Kindes oder Jugendlichen gegen eine Beschneidung zu respektieren. Während andererseits seine Zustimmung dazu strenger hinterfragt werden müsse und mehr mentale Reife erfordere als die Ablehnung, weil dies eine Entscheidung sei, die nicht rückgängig gemacht werden könne.

Sie betrachten nun eine Reihe anderer "Operationen", etwa Tätowierungen oder Schönheitsoperationen (an den Genitalien), für die schon ein bestimmtes Mindestalter - wenn nicht die Volljährigkeit - erforderlich sei - oder die womöglich gar nicht zustimmungsfähig sein könnten -, angenommen werde, und fragen, warum nun gerade für die Beschneidung eine Ausnahme gemacht werden sollte - ob eben die angeführten "religiösen Gründe" eine Ausnahme begründen könnten oder sollten. Dementsprechend raten sie dazu, daß eine nicht-medizinisch begründete Beschneidung, selbst wenn ein Jugendlicher diese von sich aus wünschen sollte, möglicherweise ein Gericht (oder zumindest eine Beratungsstelle, könnte man äußern) sich mit diesem Wunsch beschäftigen sollte.


(3) Ich hätte natürlich auch noch einen Gedanken zu den angeblichen oder vermeintlichen medizinischen Vorteilen:

Holm Putzke argumentiert etwa, daß man es wohl kaum einem Kind überantworten könne, für die Gesundheit möglicher künftiger Sexualpartnerinnen Sorge zu tragen. Oder man kann auch sagen, daß was man bei so seltenen Erkrankungen wie Peniskrebs möglicherweise gewinnen würde, die Komplikationen der Beschneidung aufwiegen. Auch kann man sagen, daß Kondome zur AIDS-Prävention sicherer und deutlich kosteneffizienter sind - und die entsprechenden Studien, auf die sich die WHO beruft, auch so nicht interpretiert werden könnten.

Schließlich aber noch ein Gedanke: Es gibt ja gewisse Lebensrisiken, die man in Kauf nimmt oder auch in Kauf nehmen muß, weil man nicht alles beeinflussen kann - manche davon sind viel wahrscheinlicher. Die obigen Autoren thematisieren das mit der Frage danach, ob es legitim sei, Mädchen die Brüste zu amputieren, um ihr Risiko zu beheben, vielleicht später an Brustkrebs zu leiden. Kann man dann also Vorkehrungen gegen jedes Risiko treffen? Das erscheint ja wenig erstrebenswert.
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Beitrag(#1768457) Verfasst am: 21.07.2012, 04:04    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
So werde der Frage nach der Beschneidung, also welche Rituale verboten und welche erlaubt seien, auch noch eine rassistische Komponente hinzugefügt: Demnach seien im Westen durchaus Dinge möglich, die, wenn ein afrikanischer Stamm sie durchführte, als grausame Verstümmelung verdammt würden. Aber auch eine vielleicht willkürliche Unterscheidung je nachdem, welcher Kult das verlange: Während das jüdische Ritual kaum Gegenstand von Gerichtsverhandlungen gewesen sei, würden die Vorstellungen von Zeugen Jehovas oder Mitgliedern anderer Glaubensgemeinschaften immer wieder verhandelt und möglicherweise übergangen, bzw. bestimmte andere Rechte als wichtiger angesehen als das Recht der Eltern, ihre Glaubensvorstellungen durch ihre Kinder zu leben. Oder es würde auch von Zwang und Gruppendruck gesprochen, die auf eine Person wirkten, eine solche Behandlung vornehmen zu lassen. Und daraus ergebe sich auch die Frage, ob da nicht aufgrund eigener z.B. religiöser Überzeugungen oder Vorstellungen von "Bekanntheit" und "Fremdheit" o.ä. mit zweierlei Maß gemessen werde. Argumentationsframeworks, die zwar nichtmedizinische Eingriffe verhindern, aber die religiöse Beschneidung ausnehmen wollten, seien jedenfalls widersprüchlich. Was sollte auch die religiöse Beschneidung von Jungen gerade ausnehmen?


Ich nehme mal nur diese Passage Deines informativen Beitrages, um zu behaupten, dass es mit unserem Grundgesetz einen richtig guten "Kompass" gibt, genau diese Problematiken zu beantworten.

Auch deshalb vielleicht diesen schönen Kommentar eines engagierten Mitmenschen zu einem grottenschlechten Statement des stellv. Redakteurs der TAZ:

Zitat:
20.07.2012 10:18 Uhr
von maSu:

Zitat:
===============
Den Sinn und Unsinn von Beschneidungen im Kindesalter zu diskutieren, das sollte man dagegen lieber kritischen Muslimen und Juden überlassen: eine Reform dieser uralten Bräuche kann nur von den Gläubigen selbst kommen und nicht von außen verordnet werden.
===============
Zitat Ende.

Warum muss man dauernd bei der Taz solch einen Unfug lesen?! Die Beschneidung ist nicht durch die Religionsfreiheit gedeckt und ist ein unnötiger, risikobehafteter Eingriff!

Zur Religionsfreiheit im Detail:
1)
Die Religionsfreiheit betrifft jedes einzelne Individuum in seinen eigenen(!) Entscheidungen. Ich kann eine Religion frei wählen. Ich kann aber nicht bestimmen, welche Religion jemand anderes wählt.
Eltern haben hier zwar gewisse Sonderrechte und können ihr Kind taufen lassen, aber dabei wird kein irreversibler Eingriff vorgenommen. Dem Kind entsteht dadurch kein Nachteil und kein Schaden. Bei der Beschneidung entsteht dem Kind aber ein Schaden und auch ein Nachteil: Es wird in seiner sexuellen Empfindsamkeit eingeschränkt oder zumindest verändert - für das ganze Leben.
2)
Die Beschneidung ist nicht notwendig um Jude oder Moslem zu sein. Es wird zwar gerne behauptet, dass die Beschneidung ja so super wichtig wäre, aber jeder Mensch kann zu den jeweiligen Religionen übertreten und das ohne dass Männer dann beschnitten werden müssten.
3)
Die Religionsfreiheit der Eltern würde durch ein Verbot der Beschneidung in keiner Weise eingeschränkt. Die Eltern können ihre Religion völlig ungeachtet der Beschaffenheit des Penis des Sohnes ausüben. Auch das Kind kann ohne diesen Eingriff religiös erzogen werden.

==> Fazit: Mit Zwangsbekehrung hat das nichts zu tun. Wer in diesem Land leben will, der hat Grund- und Menschenrechte zu akzeptieren. Das ist die Basis dieser Gesellschaft und das GG ist nicht umsonst im Jahre 1949 exakt so ausgestaltet worden!

---------------------

Zur medizinischen Seite der Beschneidung im Detail:
1)
Bei der Beschneidung besteht das Risiko von medizinischen Komplikationen. Ohne Vollnarkose kann das Gewebe nicht einigermaßen schmerzfrei entfernt werden, da es sehr empfindlich ist. Örtliche Betäubungen reichen absolut nicht! Vollnarkosen haben jedoch immer erhebliches Restrisiko, dass der Patient dabei Schaden nimmt.
2)
Beim Eingriff selbst bestehen Risiken, dass Infektionen auftreten oder es kann auch zuviel abgeschnitten werden.
3)
Bei der Wundheilung kann es ebenfalls zu Blutungen und Entzündungen/Infektionen kommen.
4)
Durchblutungsstörungen im Penis können die Folge von Beschneidungen sein. Das kann soweit gehen, dass Teile des Penis absterben würden und daher amputiert werden müssen.
5)
Es kann zu div. Fehlbildungen kommen, wie Vernarbung einer eingeschnürten Eichel durch eine Vernarbung und so weiter.
6)
Die Vorhaut ist eben nicht nur irgendein Hautlappen, der total unnötig ist. Die Vorhaut ist sehr sensibel und trägt einen erheblichen Teil zur Empfindsamkeit des Penis bei!
7)
Die Beschneidung hat keinerlei relevante Vorteile. Wer Hygienebedenken hat, der möge bitte zur Seife, statt zum Skalpell greifen!
8 )
Gebärmutterhalskrebs und Aids wird gerne als "Grund" genannt, für eine Beschneidung. Beides ist quatsch.
Wer sich zuverlässig vor Aids schützen will nimmt ein Kondom und hofft nicht darauf, dass die Beschneidung das Risiko etwas senken könnte(!) und dass er heute nochmal Glück haben könnte!
Um Gebärmutterhalskrebs zu vermeiden sollte man evt. einfach häufiger Waschen und die evt. vorhanden Erreger so entfernen und ansonsten einen Facharzt konsultieren.
9)
Mit ist nicht bekannt, dass Kinder bereits am 8. Tag nach der Geburt sexuell aktiv sind und dann direkt zur Verbreitung von Aids nennenswert beitragen. Man kann auch einfach warten, bis das Kind alt genug ist, um einem solchen Eingriff zuzustimmen (idealer Weise mit 18, bis dahin sollten Kondome wohl reichen!)
10)
Die Beschneidung in den USA zB hat einen interessanten Hintergrund: Beschnittene Männer können sich weit weniger gut (meist nicht ohne Hilfsmittel wie Gleitgel o.Ä.) selbst befriedigen. Die männliche Masturbation wird durch das Vor- und Zurückschieben der Vorhaut erreicht, das wird stark erschwert. Je nach Art der Beschneidung, also wieviel Haut entnommen wurde, kann eine Masturbation unmöglich werden.
Damit hat die Beschneidung auch in religiösen Gruppen nicht nur die vorgeschobenen Gründe, sondern ist in jedem Falle ein gewollter und schwerer Eingriff in das Sexualleben der beschnittenen Person!

----------------

Gesellschaftliche Aspekte der Beschneidung:
1)
Es wird gerne behauptet, beschnittene Männer würden sich ja nicht beschweren. Da die Beschneidung in ihrem Kulturkreis zwingend mit "männlichkeit" oder mit "glauben" verknüpft wird, glauben diese Menschen auch, dass das nötig oder sinnvoll wäre. Das ist normale Verdrängung. Sonst müsste man sich eingestehen, dass man als Kind gegen seinen Willen verstümmelt wurde. Die Erziehung sorgt aber dafür, dass die Beschneidung des Mannes positiv gesehen wird. Analog dazu beschnittene Frauen zB in Afrika, die diesen Brauch auch gutheißen, weil er sie erst zur Frau und fruchtbar mache.
2)
Das sich Männer dagegen später nicht wehren ist im Übrigen Analog zu Burkas in der arabischen Welt zu sehen: Dort wehren sich auch nicht nennenswert viele Frauen gegen diese Unterdrückung. Aber nur weil sich niemand wehrt, da er/sie in einer gesellschaftlichen Zwangssituation ist, heißt das nicht ein Brauch wäre gut.
3)
Die Argumente, die für die Beschneidung des Mannes gebracht werden, könnte man 1:1 auch auf andere "fragwürdige" religiöse Rituale übertragen. Diese werden aber abgelehnt, weil die Beschneidung als harmlos gilt, was sie aber nicht ist (siehe medizinische Details).
Einige Menschen lassen sich leicht beschwatzen und glauben dann eben, dass dort ein "überflüssiges Stückchen Haut total harmlos abgemacht würde", das stimmt nicht!

------------------------------

Zur Beschneidung von Frauen am Rande:
Hier gibt es verschieden schwere Eingriffe. Manche sehen nur die Entfernung der Klitorisvorhaut vor, was das exakte Äquivalent zur Beschneidung beim Mann ist. Die Beschneidung der Frau wird völlig zu Recht gesamtgesellschaftlich abgelehnt - völlig egal in welcher Form!
Warum will man nun für Männer eine Ausnahme erlassen?!

---------------------

Egal wie das Gesetz aussehen wird, sobald es eine Ungleichbehandlung der Geschlechter und eine Benachteiligung eines Geschlechts vorsieht, wird es vom BVG in der Luft zerrissen.

Ich würde mich daher freuen, wenn die Redakteure bei der Taz sich nicht so bei Juden und Moslems anbiedern, sondern das Grundgesetz höher werten, als div. überlieferte Rituale. Menschen- und Grundrechte sind hier einfach wichtiger.
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Einsiedler
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Beitrag(#1768467) Verfasst am: 21.07.2012, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Yamato hat folgendes geschrieben:
Offenbar war Heiner Kamp der einzige Abweichler in der FDP. Ziemlich erbärmlich für eine angeblich liberale Partei.

Ja, was Westerwelle und van Essen dazu zu sagen hatten, war schon übel.
Von Serkan Tören habe ich (als Antwort auf eine Mail an den Fraktionschef Rainer Brüderle) ein Schreiben erhalten, das zwar inhaltlich die übliche Leier wiedergibt (harmloser Eingriff, schützenswerte Tradition etc.) aber zumindest im Tonfall teilweise fast wohlwollend-entgegenkommend wirkt (jedenfalls um Längen besser als die arrogant-herablassenden Reaktionen aus den Büros Roth/Özdemir).
Na ja, manche Parteien müssen eben stärker um Wählerstimmen zittern als andere ...

Yamato hat folgendes geschrieben:
Die Piraten haben sich noch gar nicht dazu geäußert, soweit ich das erkennen kann.

Den Beitrag von Marina Weisband habe ich nur kurz angelesen, der ist mir zu verschwurbelt.
Und meine Mail an Bernd Schlömer ist noch unbeantwortet. Wenn die Beschneidung GEMA-pflichtig wäre, sähe das vielleicht anders aus ...
Yamato hat folgendes geschrieben:
Bleibt also die Linke als Bastion des Rechtsstaats. Lachen

Mal sehen, ob sich das in den Wahlumfragen auswirkt ...

[Edit: Tippfehler]
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1768468) Verfasst am: 21.07.2012, 09:12    Titel: Einfach nur dumm, diese Daniela Kuzu von der Friedrich - Ebert - Stiftung Antworten mit Zitat

Es sind ja nicht nur die Politiker im Bundestag,
sondern auch die kleinen Parteisoldaten, wie hier Daniela Kuzu von der SPD nahen Friedrich Ebert Stiftung, denen jegliches Gespür für dieses Thema, sowie Interesse an Hintergrundinformationen fehlt:

Quelle: Post zu einer Karikatur von J.Tilly zum Thema Beschneidung, hier auf Facebook:

http://www.facebook.com/boeses.mettbroetchen?ref=stream



Was für eine hohle Birne. Das ist einfach nur ekelhaft und dumm.
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Thebe
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Beitrag(#1768471) Verfasst am: 21.07.2012, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Facebook post zeigt doch unter anderem Eindrucksvoll, wie wenig Ahnung Politiker und auch politiknahe Personen teilweise haben, trotzdem müssen sie ihren Senf dazu abgeben.

Vorallem zweifel ich daran, das sie als Frau wirklich dazu in der Lage ist zu beurteilen wie schmerzhaft sowas postoperativ wirklich ist.

Auch das Statement von Beck zeigt doch das er sich nicht wirklich Informiert hat sondern nur das nachlabert was er vom ZDJ und Co. hört. Das die Jungen angeblich nicht in die Gemeinde eingebunden seien wenn sie nicht beschnitten seien. Komisch nur das man massenweise Quellen findet, die genau das Widerlegen. Selbst in Israel wird man nicht ausgeschlossen wenn man nicht beschnitten ist.

Aber selbst wenn der Bundestag jetzt irgendwas beschließen sollte, wird wohl vor dem BVG geklagt werden.
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brf
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Beitrag(#1768473) Verfasst am: 21.07.2012, 10:30    Titel: Nein Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Vielleicht versteht die Frankfurter Rundschau das unter Ausgewogenheit: auch totale Vollhorste sollen mal zu Wort kommen...

Ich weiß gar nicht wie der drauf kommt, dass es "der Atheismus" sei, der dieses Urteil begrüßt, bei dieser Vielzahl von Stimmen dafür.

Ich habe die FR schon bei ihrem Übergang von der "SPD" zu Dumont abbestellt. Die ersten Artikel nach Entmachtung der Redaktion waren unerträglich. Also wundert mich das gar nicht.

Schlimmer ist eindeutig, dass es kaum noch unabhängig veröffentlichte Meinung gibt. Es wird alles von Holtzbrinck/Dumint/WAZ... kontrolliert.

Aber Leserbriefe bei dem Schwachsinn zu schreiben ist trotzdem gut, auch wenn die Hoffnung auf Verbesserung der Zeitung etwa bei -1e-999 liegt. (Negative Wahrscheinlichkeiten existieren nicht - ich weiss)
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Ahriman
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Beitrag(#1768483) Verfasst am: 21.07.2012, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Der Rockmusiker zu seinem Schneider: "Meister, machen Sie die Hose ganz eng! Meine Fans sollen sehen können, was ich zu bieten habe!"
"Wenn ich die Hose noch enger mache, kann man sogar Ihre Religion sehen."
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astarte
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Beiträge: 46493

Beitrag(#1768498) Verfasst am: 21.07.2012, 12:07    Titel: Re: Einfach nur dumm, diese Daniela Kuzu von der Friedrich - Ebert - Stiftung Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es sind ja nicht nur die Politiker im Bundestag,
sondern auch die kleinen Parteisoldaten, wie hier Daniela Kuzu von der SPD nahen Friedrich Ebert Stiftung, denen jegliches Gespür für dieses Thema, sowie Interesse an Hintergrundinformationen fehlt:

Quelle: Post zu einer Karikatur von J.Tilly zum Thema Beschneidung, hier auf Facebook:

http://www.facebook.com/boeses.mettbroetchen?ref=stream



Was für eine hohle Birne. Das ist einfach nur ekelhaft und dumm.

Ob sie wohl um ihr kleines Klitorisvorhäutchen auch keinen Terz machen würde, wenn man sie ihr ungefragt wegoperieren wollte?

Edit: wobei die Harnröhrenöffnung bei Klitorisvorhautbeschneidung nicht so beteiligt ist, wie bei Penisvorhautbeschneidung. Die Komplikationen Harnröhrenverengung also nicht so häufig sein dürfte.
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Beitrag(#1768507) Verfasst am: 21.07.2012, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Den "Terz um das kleine Häutchen" machen ja wohl eindeutig die Traditionalisten - es ist schon bemerkenswert, wie wichtig es ihnen ist, Menschen im Namen archaischer Riten die Verfügungsgewalt über gewisse Körperteile zu nehmen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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