Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779294) Verfasst am: 01.09.2012, 17:05 Titel: Internet und klassische Medien |
|
|
Mal eine Frage: Wie nützt ihr und was ist Euer Eindruck von diesem auch nicht mehr so neuem „Medium“ Internet?
Ich selber habe die absolute „Gründerphase“ des Internets – die war wohl so mitte der 80er des letzten Jahrhunderts – leider verpaßt und bin erst Ende der 90 er dazugestoßen. Inzwischen habe ich sogar einen tollen schnellen Computer.
Ich finde das Internet interessant, aber ich bin heute noch viel weniger als vor 10 – 14 Jahren dazu bereit, mit diesen ganzen Müll, den das Internet auch bietet, mir rein zu ziehen.
Gestern las ich
http://www.webwatching.info/editorial.php
Einige ganz interessante Interviews, die sich mit diesem Thema beschäftigen, einige aber auch langweilig. Ich glaube die große Euphorie des Internets ist wohl vorbei. Gewisse Trends sind sogar völlig an mir vorbeigegangen, ich nutze weder Facebook, noch Twitter.
Umgekehrt lerne ich die „klassischen“ Medien wieder sehr schätzen, ob das nun eine gute Tageszeitung wie die taz oder Faz ist, oder der Spiegel. Es ist meine Lebenszeit und guter Journalismus ist mir auch etwas wert.
Umgekehrt gibt es auch so Phasen, wo man im Internet auch mal stöbert und vielleicht auch etwas interessantes entdeckt. Es gibt bestimmte Seiten, die ich schätze.
Was ich heute sehr kritisch sehe, ist dieser Gründerjahrewahn, daß nun jeder sein eigener Journalist wird. Da stimmt etwas nicht, schon dieser Unsinn, daß man etwas „veröffentlicht“, wenn man einen Beitrag schreibt, den 10 Leute lesen. Man kann das zwar im Internet nicht abschätzen, aber auch das Internet in dieser Gebrauchsform ist nicht mehr als ein Stammtisch. Im allgemeinen Sinne sogar etwas schlimmeres. Ich kenne kein einziges gutes Politikforum oder ähnliches, ich war heute auf den Seiten des ZDFs, bzw. „Heute“ und war erstaunt, was für völlige Blödiane da Kommentare schreiben.
Also da gehe ich lieber in die Kneipe und zwar am besten in eine bessere – da führt man bessere Gespräche. Man hat teilweise auch wirklich den Eindruck, daß das Internet eine bestimmte Form von Blödianen auch anzieht, gerade auch im politischen Bereich des Radikalismus und der Verschwörungstheorie. Das kann man sich auch mal angucken, aber es ist beileibe nichts, mit dem man seine Zeit verbringt.
Aber klar: Wikipedia möchte ich nicht missen, Google möchte ich nicht missen.
Als ich vor ein paar Wochen meinen neuen Computer bekam, dachte ich: Jetzt wirst Du völlig im Internet versacken. Aber das Gegenteil war der Fall. Na ja vielleicht nicht exakt das Gegenteil.
Es ist eben ein „Umsonst“ Medium. Alle Informationen bekommt man umsonst. Was man umsonst bekommt, kann nicht viel wert sein, so sagt es der gesunde Menschenverstand und er hat recht. Es gibt immer die Ausnahmen und ich kenne ein paar, und es ist durchaus mal interessant, Liechtensteinische Zeitungen im Internet zu lesen, oder eine deutschsprachige Zeitung aus Namibia.
Man lernt interessante Leute kennen, zum Beispiel diskutiere ich im deutschsprachigen Forum von Radio China. Ich lese wöchentlich ein paar Artikel aus Al Ahram Weekly, einer englischsprachigen Edition einer bekannten ägyptischen Zeitung. Oder die russische Presseagentur. Sowas.
Trotzdem: Was nichts kostet ist nichts wert, was noch am ehesten etwas wert ist, sind die Dinge, die sich an die klassischen Medien anhängen. Jeder Mensch ein Journalist? Inzwischen finde ich selbst die „Perlen“ teilweise ziemlich matt, wie zum Beispiel die Seite www.fernsehkritik.tv .
Ich komme also auf die klassischen Medien zurück und lese selbst im Internet meistens nur Online Editionen der klassischen Medien. Und die teilweise aggressive Werbung nervt.
Ich muß sagen, ich beneide oft die Journalisten in den Zeitungen und denke, so was ähnliches hätte ich vielleicht auch machen können, aber ich respektiere, daß sie meistens gut sind. Und sowas versiertes und stilistisch gut geschriebenes will ich lesen. Aber dazu muß man Geld in die Hand nehmen, aber ich denke, so teuer sind Zeitungen nicht.
Interessant fand ich halt die Angabe in einem Interview, daß heute nur noch 30 Prozent der Jungen Zeitungen lesen, während es bei den älteren doch immerhin 65 Prozent sind, Tendenz fallend. Wächst da, frage ich, so ein Computer Proletariat heran, Leute, die sich nur noch übers Internet informieren und die einen gut geschriebenen Artikel in einer Zeitung nie schätzen gelernt haben?
Wie geht es Euch nun mit dem Internet und was sind eure Erfahrungen?
Gruß Martin
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
|
|
Nach oben |
|
 |
Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
|
(#1779296) Verfasst am: 01.09.2012, 17:15 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Wie geht es Euch nun mit dem Internet und was sind eure Erfahrungen?
|
Internet ist nicht so toll. Zu zeitaufwändig. Verführt zu schlampiger Ausdrucksweise.
Gut, dass es abgeschaltet wird: http://www.der-postillon.com/2010/01/internet-wird-am-montag-abgeschaltet.html
Dann muss ich mir meine Pornos halt wieder kaufen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air
|
(#1779407) Verfasst am: 02.09.2012, 01:16 Titel: |
|
|
Da werden sich manche sagen: "Naja, liest man halt weiter Bild-Zeitung".
Will heißen (das sagt man aber über jedes Medium): Jeder sucht sich letztlich die Inhalte aus, die seinen Interessen entsprechen. Der Eine Wildlachs, der Andere Pommes mit Currywurst, oder vielleicht auch mal so, mal so. Manches funktioniert im Internet vielleicht nicht oder nicht in der Form, wie man es zuvor gewöhnt war. Mag sein, daß es uninteressant ist, was die Leute zum Mittagessen hatten, und auch viele Cranks auftauchen oder Argumentation manchmal durch Lautstärke und Facebook-"likes" ersetzt wird.
Aber "journalistische Kontrolle" hat eben auch zwei Seiten: Auf der einen Seite mag das so etwas wie ein "Relevanzfilter" sein, auf der anderen Seite aber wird damit auch gesteuert, was erscheint: Irgendjemand wählt ja die Inhalte und Meinungen nach bestimmten Kriterien - oder auch Interessen - aus, ohne daß "die Anderen" einen Anspruch darauf hätten, sich dazu vergleichbar öffentlichkeitswirksam zu äußern:
Wie man so hört, gab es auch vorher schon Proteststürme, bei denen die Journalisten die Reaktionen der Leute über den Schmumpf oder die Skandale dann auf dem AB hatten. Aber wenn sie Mist erzählt hatten, dann konnten sie aufgebrachte Reaktionen einer ganzen Masse von Leuten auch viel leichter als "Zwergenaufstand von einigen wenigen kranken Individuen" darstellen als in den letzten Jahren. Heute kann man sich da ja hinsetzen und etwas tippen, das dann vielleicht auch jemand liest. Sprich, das Netz als solches erleichtert - aus einer besseren Sicht - auch die Kritik. Gedrucktes, Radio und Fernsehen sind ja Ein-Richtungs-Medien.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1779435) Verfasst am: 02.09.2012, 11:15 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
7 Monate zu früh.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#1779438) Verfasst am: 02.09.2012, 11:22 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
7 Monate zu früh. |
Zweieinhalb Jahre zu spät...
Zitat: | Freitag, 29. Januar 2010 |
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1779439) Verfasst am: 02.09.2012, 11:29 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
astarte hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
7 Monate zu früh. |
Ein-einhalb Jahre zu spät...
Zitat: | Freitag, 29. Januar 2010 | |
Helf mir auf die Sprünge??
"David Garrett erweitert Herbsttournee" wirds eher nicht sein.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
|
Nach oben |
|
 |
unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
|
(#1779452) Verfasst am: 02.09.2012, 13:19 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Wie geht es Euch nun mit dem Internet und was sind eure Erfahrungen? |
Das Internet ist kleiner als man denkt
|
|
Nach oben |
|
 |
AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
|
(#1779455) Verfasst am: 02.09.2012, 13:21 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
|
|
Nach oben |
|
 |
narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
|
(#1779493) Verfasst am: 02.09.2012, 16:28 Titel: |
|
|
Internet macht Schlaue schlauer und Dumme dümmer, genauso wie Fernsehen.
Bücher und Zeitungen können das auch, allerdings werden davon konsum-orientierte Leute eher abgeschreckt. Wer es aber schafft, bei Bild, Herz der Frau, Kicker und Groschenromanen zu bleiben ...
|
|
Nach oben |
|
 |
Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
|
(#1779495) Verfasst am: 02.09.2012, 16:29 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Mal eine Frage: Wie nützt ihr und was ist Euer Eindruck von diesem auch nicht mehr so neuem „Medium“ Internet?
...
Trotzdem: Was nichts kostet ist nichts wert, was noch am ehesten etwas wert ist, sind die Dinge, die sich an die klassischen Medien anhängen. Jeder Mensch ein Journalist? Inzwischen finde ich selbst die „Perlen“ teilweise ziemlich matt, wie zum Beispiel die Seite www.fernsehkritik.tv .
...
Ich muß sagen, ich beneide oft die Journalisten in den Zeitungen und denke, so was ähnliches hätte ich vielleicht auch machen können, aber ich respektiere, daß sie meistens gut sind. Und sowas versiertes und stilistisch gut geschriebenes will ich lesen. Aber dazu muß man Geld in die Hand nehmen, aber ich denke, so teuer sind Zeitungen nicht.
...
Gruß Martin |
Schreib ruhig öfter mal was, dein Text liest sich sehr schön, mindestens semiprofessionell, wenn ich das mal so sagen darf.
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1779497) Verfasst am: 02.09.2012, 16:31 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Mal eine Frage: Wie nützt ihr und was ist Euer Eindruck von diesem auch nicht mehr so neuem „Medium“ Internet? |
Gibt es außer dem Internet auch noch andere Medien?
Tja - aehm... das Internet ist ein riesiger Müllhaufen, der so groß ist, dass man darin auch sehr viele gute und interessante Sachen findet, und dieser "Müllhaufen" ist so groß, dass man imho fast völlig auf andere Medien verzichten kann, wenn man sich im Internet aus kenn, und weiß, wo man was findet.
...und ein bischen wundert es mich, dass noch so viele Dinge auf Papier gedruckt werden...
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1779522) Verfasst am: 02.09.2012, 18:01 Titel: Re: Internet und klassische Medien |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Was man umsonst bekommt, kann nicht viel wert sein, so sagt es der gesunde Menschenverstand und er hat recht.
|
Meinst du... Wie bemisst du den Wert der Dinge? Was ist der "gesunde Menschenverstand", und woher weißt du, ob das, was du dafür hältst "gesund" ist?
Zitat: |
Es gibt immer die Ausnahmen und ich kenne ein paar, und es ist durchaus mal interessant, Liechtensteinische Zeitungen im Internet zu lesen, oder eine deutschsprachige Zeitung aus Namibia.
|
Och ... man kann auch über Internet (weitgehend kostenlos) alle anderen Zeitung lesen. Nun hab ich mir nicht die Mühe gemacht, und kontrolliert, ob im Onlineangebot irgendwelche Artikel fehlen, die in der Todholzausgabe vorhanden sind, aber die Fülle des Internets kompensiert das vollständig...
Zitat: |
Trotzdem: Was nichts kostet ist nichts wert, ....
|
Dadurch, dass du deine "Lebensweisheiten" mantraartig wiederholst, werden sie auch nicht richtiger.
Den einzigen Vorteil, den in in einer Zeitung aus Todholz sehe, ist, das man keine teure Elektronik braucht um sie zu sehen, und dass der Schaden, falls mal ne Tasse Kaffe darüber ausgelehrt wird sich in engen Grenzen hält. Somit ist imho die papierene Zeitung das Medium für Umstände, in denen die Verwendung von Notebooks unzweckmäßig oder gerade nicht möglich ist, weil nicht dabei, oder so halt...
Zitat: |
Jeder Mensch ein Journalist?
|
Eine Frage, wie man Journalismus definiert.... nicht alles, was ein "hauptamtlicher" Journalist schreibt macht Sinn und ist von Interesse, wie auch nicht alles, was ein Laienschreiber von sich gibt blöd und langweilig ist - es kommt immer darauf an....
Zitat: |
Inzwischen finde ich selbst die „Perlen“ teilweise ziemlich matt, wie zum Beispiel die Seite www.fernsehkritik.tv .
|
Und du meinst, dass diese eine Seite representativ für das ganze Internet stehe?
Es gibt im Internet so viel interessantes zu lesen, dass hierfür die Lebenszeit bei weitem nicht ausreicht. Demzufolge stellt sich meiner Meinung nach die Frage, weshalb es nötig ist, bei so viel Überfluss noch auf gedruckte Medien auszuweichen?
Zitat: |
Ich komme also auf die klassischen Medien zurück und lese selbst im Internet meistens nur Online Editionen der klassischen Medien. Und die teilweise aggressive Werbung nervt.
|
....was sind denn jetzt "klassiche Medien"? Gelegentlich lese ich auch mal in "taz", "FR", "FAZ" "Die Zeit" etc kostenlos im Internet - sind das jetzt "klassiche Medien" oder ist das jetzt "Das Internet"?
Nun - eine dieser Zeitungen online zu abonnieren kommt mir aus diversen Gründen nicht in den Sinn.... aber ich bezweifle, dass mir deshalb viel entgeht...
Zitat: |
Ich muß sagen, ich beneide oft die Journalisten in den Zeitungen
|
Ich nicht. Nicht wenig sind "arme Schweine", die unter Zeitdruck und bei beschissener Bezahlung sich Texte aus den Fingern saugen müssen, die andere Leute für interessant halten....
Zitat: |
und denke, so was ähnliches hätte ich vielleicht auch machen können,
|
Warum machst du es nicht? Schreibe einen Artikel und bewerbe dich als "Starjounalist" bei den Zeitungsverlagen, als das Journalismusgenie, nach dem sie lange schon gesucht hätten....
Zitat: |
aber ich respektiere, daß sie meistens gut sind. Und sowas versiertes und stilistisch gut geschriebenes will ich lesen. Aber dazu muß man Geld in die Hand nehmen, aber ich denke, so teuer sind Zeitungen nicht.
|
Das ist immer relativ zum Einkommen zu sehen. Eine Internetflatrate ist mittlerweile billiger als ein Zeitungsabonnement....und ist wesentlich vielseitiger.
Und dann mal "Hand aufs Herz" - wieviel % einer abonierten Zeitung liest du oder der durchschnitteliche Abonnet? Ich vermute mal, wenn es im Durchschnitt 20% sind, dann ist es viel - die restlichen 80% wandern ungelesen in den Müll... zumindest wenn es sich um eine "richtige Zeitung" handelt und nicht ein Boulevardkäseblatt...
Zitat: |
Interessant fand ich halt die Angabe in einem Interview, daß heute nur noch 30 Prozent der Jungen Zeitungen lesen, während es bei den älteren doch immerhin 65 Prozent sind, Tendenz fallend.
|
.... was heist den jetzt schon wieder "Zeitungen" lesen? Wenn ich irgendwo bin, und habe gerade keinen Computer dabei, und es liegt da eine Zeitung rum, dann lese ich sehr gerne mal eine Zeitung....oder wenn ich eine kostenlos abstauben kann. Aber ich bin deswegen alles andere als "ungebildet" - ganz im Gegenteil, von vielen Dingen habe ich erst seit es Internet gibt einen Durchblick gewonnen, oder gelernt, mich damit zu beschäftigen, und das geht glaube ich nicht nur mir so....
... früher...in der Zeit, _bevor_ es Internet gab, hat man von irgend etwas in der Zeitung gelesen, da einem (zumindest mir) häufig das Hintergundwissen fehlte, konnte man mit diesen Meldungen nicht so arg viel anfangen. Das hat sich heutzutage grundlegend geändert.
Zitat: |
Wächst da, frage ich, so ein Computer Proletariat heran, Leute, die sich nur noch übers Internet informieren und die einen gut geschriebenen Artikel in einer Zeitung nie schätzen gelernt haben?
|
Auf welche Artikel oder welche Themen beziehst du dich denn da, in denen die gleichen Informationen nicht genau so gut im Internet nachlesen kannst?
Zitat: |
Wie geht es Euch nun mit dem Internet und was sind eure Erfahrungen?
|
Nun - das Internet ist für mich sowas wie ein "Tor zu Welt", welches mich zu erschwinglichem Preis über alles informiert... ...man muss nur wissen, wie und wo man zu suchen hat, und man findet (fast) alles.
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
|
|
Nach oben |
|
 |
rawuzl registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.04.2012 Beiträge: 48
|
(#1779557) Verfasst am: 02.09.2012, 19:32 Titel: |
|
|
meine internet-aktivitäten peilen das ziel an, eines tages allwissend zu werden *lach*.
kein anderes medium außer dem www bietet mir kenntniserwerb an, den ich mit anderen usern zu diskutieren vermag. lexikalisch gestaltete bildungsangebote zeichnen sich durch oberflächlichkeiten aus und bringen - mir zumindest - nicht viel, unreflektiertes wissen weitet horizonte nicht, nützt dem denken nur wenig.
hervorragende blogs finden ihren weg in der tat in die hirnkästen nicht vieler besucherinnen, vom umstand, mich vermittels wortmeldung mit dem autor eines eintrags resp. anderen leserinnen austauschen zu können, profitieren jedoch alle beteiligten enorm (wenn sie die sachliche gesprächsebene zu verlassen nicht vorhaben).
prima finde ich auch die möglichkeit, vor dem käuflichen erwerb eines buches beispielsweise rezensionen zu lesen, einige alte werke kann ich sogar kostenlos downloaden (zeno und projekt gutenberg), für musiknoten scheinchen hinzublättern entfällt heute gleichfalls. als sehr praktisch gestaltet sich das speichern von notenmaterial dann, wenn vergleiche zwischen interpretationen eines stückes angstrebt werden. musikantinnen stöbern auch gerne in der tube um zu prüfen, wieso eine gespielte passage nicht zufrieden stellt, und wie andere klampfinistinnen es bewerkstelligen, wohlklang zu produzieren.
_________________ ohne musik wäre das leben ein irrtum. (friedrich nietzsche)
|
|
Nach oben |
|
 |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779578) Verfasst am: 02.09.2012, 20:17 Titel: |
|
|
Hallo Navigator,
Du verteidigst hier das Internet und mit einer solchen Reaktion habe ich auch gerechnet. Allerdings gehst Du mir etwas zu leicht über meinen zugegebenermaßen provokanten Beitrag hinweg.
Ich nutze das Internet selbstverständlich auch, aber als Ergänzung zu den Printmedien. Es ist mitnichten der Fall, daß in den Onlineausgaben der Zeitungen dassselbe steht wie in den Printeditionen, wobei das eine Sache genauerer Überprüfung wäre.
Daß ich auch nicht immer alles aus einer Zeitung lese, wie Du sagst, gebe ich zu, nur ist das kein Argument. Das muß und sollte man auch nicht, lesen sollte man nur das, was einen interessiert.
Wenn ich mir die Seiten von Spiegel online und dergleichen ansehe, so ist das nur ein besserer Videotext. Das heißt, wenn ich mich oberflächlich aber aktuell informieren will, lese ich im Internet, aber wenn ich Hintergründe wissen will, wenn ich gute Artikel lesen will, greife ich zur Zeitung.
Es ist eben eine große Lüge, daß das Internet die Information "demokratisiert". Das Gegenteil ist der Fall. Erst durch das Internet ist diese informationstechnische Zweiklassengesellschaft entstanden von Leuten, die ihre Informationen nur aus "Umsonst" Medien beziehen und Leuten, die die käuflichen Printmedien schätzen und die auch wissen, wofür sie hier ihr Geld ausgeben.
Ein guter Tip für Printmedien mal. Am 14.9. erscheint die taz wie jeden monat mit einer Ausgaber der Le Monde Diplomathik. Die taz ist dann 70 Cent teurer, aber sich diese Zeitung einzeln zu kaufen ist sehr viel teurer. Diese Ausgabe der taz versäume ich nie.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1779630) Verfasst am: 02.09.2012, 23:58 Titel: |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Hallo Navigator,
Du verteidigst hier das Internet
|
Mir ist nicht bewußt, dass ich das Internet "verteidige" - ich versuche nur das "richtig" zu stellen, was mir an deinen Äußerungen als sinnarm erscheint
Zitat: |
und mit einer solchen Reaktion habe ich auch gerechnet. Allerdings gehst Du mir etwas zu leicht über meinen zugegebenermaßen provokanten Beitrag hinweg.
|
Da müsstest du jetzt konkreter werden - sicher hab ich einige dienser Texte gelöscht, auf die ich nicht einging, ansonsten wäre das Posting zu lang geworden...
Zitat: |
Ich nutze das Internet selbstverständlich auch, aber als Ergänzung zu den Printmedien. Es ist mitnichten der Fall, daß in den Onlineausgaben der Zeitungen dassselbe steht wie in den Printeditionen, wobei das eine Sache genauerer Überprüfung wäre.
|
Du sagst es - es beadarf einer genaueren Prüfung.
Du liest meinetwegen einen Beitrag in der Bezahlausgabe, die in der kostenlosen Internetausgabe nicht enthalten ist - das mag sein, aber ... dieses Wissen, oder diese Info, die finde ich dafür über eine andere Onlinezeitung, über Google oder über Wikipedia, oder sonst wo.
Bezahlmedien wären nur dann wirklich wichtig, wenn diese Info 1. wichtig und 2. nicht im Internet leicht zugänglich wäre.
Zitat: |
Daß ich auch nicht immer alles aus einer Zeitung lese, wie Du sagst, gebe ich zu,
|
...ich lese auch nicht alles aus dem Internet...
Zitat: |
nur ist das kein Argument.
|
Weshalb soll das "kein Argument" sein?
Du gibst einen Haufen Geld für Printmedien aus, und schmeißt einen großen Teil davon weg - das klingt nach Verwendung und läßt den Erwerb von Printmedien zweifelhaft erscheinen.
Zitat: |
Das muß und sollte man auch nicht, lesen sollte man nur das, was einen interessiert.
|
Jo... ich lese auch nur im Internet, was ich für interessant halte.
Die Frage ist: Wo steht mehr Interessantes drinnen - in der Zeitung oder im Internet?
Zitat: |
Wenn ich mir die Seiten von Spiegel online und dergleichen ansehe, so ist das nur ein besserer Videotext. Das heißt, wenn ich mich oberflächlich aber aktuell informieren will, lese ich im Internet, aber wenn ich Hintergründe wissen will, wenn ich gute Artikel lesen will, greife ich zur Zeitung.
|
Und? Hast du ein riesiges Zeitungsarchiv bei dir zu Hause?
Ich finde, du schreibst - mir Verlaub - Blödsinn.
Wenn ich etwas (auch geanau) wissen will, dann suche ich in google oder in Wikipedia.
Google zeigt mir dann die Zeitungsartikel, für die du Geld bezahlt hast.
Und mit Verlaub - ohne das nötige Hintergrundwissen sind viele Zeitungsartikel unverständlich, oder hinterlassen für den nichtinformierten Leser mehr Fragen, als sie beantworten. Ich kann das aus der Vor-Internet-Zeit gut beurteilen.
Hinzu kommt, dass man als "Arbeissklave im System" häufig nicht die Zeit hat, regelmäßig Zeitung zu lesen. Und dann liest man etwas von einem Krieg...dass Land A in Land B einmarschiert, oder dass die Gruppe A die Gruppe B terrorisiert, und man fragt sich, warum(?), wie ist es dazu gekommen(?) - und vieles mehr.
Eine Antwort auf diese Fragen erhält man aus der Zeitung meistens nicht.
Und das ist die Stärke des Internets - hier kann man alle Einzelheiten recherchieren, und alle er denklichen Quellen zu rate ziehen.
Zitat: |
Es ist eben eine große Lüge, daß das Internet die Information "demokratisiert". Das Gegenteil ist der Fall. Erst durch das Internet ist diese informationstechnische Zweiklassengesellschaft entstanden von Leuten, die ihre Informationen nur aus "Umsonst" Medien beziehen und Leuten, die die käuflichen Printmedien schätzen und die auch wissen, wofür sie hier ihr Geld ausgeben.
|
Ich finde, du schreibst großen Unsinn!
Früher - als es noch kein Internet gab, war für mich Israel irgend ein kleines Land im "Nahen Osten", in dem ziemlich häufig "was los ist" - das wieso - weshalb und warum, die Hintergründe, nichts davon erfährt man aus einer Zeitung! - Zumindest nicht, wenn man die Zeitung nur sporadisch liest. Dort steht nur, dass die Einen am Tag X eine bestimmte Anzahl der Anderen umgebracht haben. Warum sie die umgebracht haben, wie dieser Konflikt entstand, und wer an diesem Konflikt schuld ist - nix davon steht in der tagesaktuellen Zeitung ... meistens wenigstens, und wenn es doch mal eine Ausgabe gab, in der die Hintergünde erklärt wurden, dann nützt einen das auch nix, wenn das vor 6 Wochen war und die Zeitung längst beim Altpapier ist.
Aber im Internet kann ich den Fragen, die sich mir stellen, gezielt nachgehen, und finde dann u.U. genau den Zeitungsartikel von vor 6 Wochen, die ein nur Zeitungsleser wahrscheinlich nicht mehr zu Gesicht bekommt, weil die Suchfunktionen von Papier noch recht unterentwickelt sind...
Erst seit dem Internet verstehe ich die Hintergründe.
Ähnlich erging es mir mit dem Krieg in Jugoslawien.
Nun ich will dir die Zeitung nicht abspenstig machen - aber wenn du Zeitung mit dem Internet als Ganzes vergleichst, dann ist die Zeitung weit hinten abgeschlagen.
Zitat: |
Ein guter Tip für Printmedien mal. Am 14.9. erscheint die taz wie jeden monat mit einer Ausgaber der Le Monde Diplomathik. Die taz ist dann 70 Cent teurer, aber sich diese Zeitung einzeln zu kaufen ist sehr viel teurer. Diese Ausgabe der taz versäume ich nie.
Gruß Malcolm |
Ja gut, danke für den Tipp, ich werde sie trotzdem nicht kaufen, weil ich genug zum lesen hab...mehr als ich lesen kann....
....kürzlich bekam ich mal eine Zeitung geschenkt....und, was lese ich? Genau - einen Artikel, den ich kurz vorher im Internet gelesen hatte.......wirklich überzeugend, diess Konzept Zeitung.
Nun - ich denke mal, dass das Konzept "bedrucktes Papier" immer mehr auf dem absteigenden Ast ist. Wie sich das auf die Qualität des Journalismus auswirken wird ist noch nicht abzuschätzen, aber auch bei den Zeitungen ist Medienkompetenz gefragt, und nicht jeder, der eine Zeitung aus Papier liest, ist deshalb ein informierter und kluger Kopf, denn auch hier ist Medienkompetenz gefragt, und wer so einen Dreck wie Bildzeitung, Junge Freiheit, Nationalzeitung oder Deutsche Stimme liest, der wird dadurch niemals ein gebildeter Mensch, sondern auch weiterhin je nach dem ein kleiner Spießer oder ein rechtsextremer Idiot bleiben. Und Menschen mit Bildung, die können die taz, FAZ, die Zeit oder was auch im Netz lesen.... zumindest große Teile davon...
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
rawuzl registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.04.2012 Beiträge: 48
|
(#1779633) Verfasst am: 03.09.2012, 00:31 Titel: |
|
|
österreichische printmedien stellen artikel von morgen bereits heute nachmittag online. ihnen fehlt meistens bloß der chronik-teil, was meinem leseverhalten sehr entgegen kommt, weil ich den auch in einer tageszeitung überginge. gerne durchforste ich auch blätterwälder deutschsprachiger nachbarländer oder wage einen blick über den großen teich. prinzipiell konsumiere ich acht oder neun virtuelle blätter täglich.
insiderwissen zu einzelnen beiträgen fische ich aus blogs oder auch mal aus "schrägen kanälen". sei mir nicht böse, malcolm, aber die informationsbeute gekaufter blätterwälder stinkt hier im vergleich locker ab.
_________________ ohne musik wäre das leben ein irrtum. (friedrich nietzsche)
|
|
Nach oben |
|
 |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779636) Verfasst am: 03.09.2012, 00:59 Titel: |
|
|
Hallo Navigator,
Du schreibst hier wirklich endlos weitschweifig, so daß eine Diskussion hier überhaupt nicht entsteht. Es ist wahr: ich liebe das Printmedium als Printmedium, aber das ist letzlich nicht der Punkt. Man kann auch die taz vollständig gegen einen gewissen Obulus als Onlinemedium bestellen.
Der entscheidende Punkt ist: Bin ich bereit, für guten Journalismus auch etwas zu bezahlen? Ich bin es, Du offensichtlich nicht. Du hältst guten bezahlten Journalismus offensichtlich für überflüssig, ich nicht.
Es ist wohl wahr, daß Printmedien oft einen gewissen Fokus hat und daß, wer ein spezielles Interesse hat, das Internet hervorragend zur Recherche benutzen kann. Das tue auch ich, jedoch weiß ich bezahlten Journalismus, also von mir bezahlten Journalismus zu schätzen. Das mußt Du natürlich nicht, aber das von mir gesagte einfach als "Unsinn" zu bezeichnen, ist die Verweigerung der Diskussion, nicht ein Einstieg.
Gruß Malcom
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air
|
(#1779645) Verfasst am: 03.09.2012, 02:27 Titel: |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Hallo Navigator,
Du schreibst hier wirklich endlos weitschweifig, so daß eine Diskussion hier überhaupt nicht entsteht. Es ist wahr: ich liebe das Printmedium als Printmedium, aber das ist letzlich nicht der Punkt. Man kann auch die taz vollständig gegen einen gewissen Obulus als Onlinemedium bestellen.
Der entscheidende Punkt ist: Bin ich bereit, für guten Journalismus auch etwas zu bezahlen? Ich bin es, Du offensichtlich nicht. Du hältst guten bezahlten Journalismus offensichtlich für überflüssig, ich nicht. |
Man kann da durchaus auch ambivalent sein:
Ich erinnere mich schon daran, daß gerade die taz immer wieder um zahlende Leser wirbt. Die Mitarbeiter brauchen ja genauso was zum Beißen und zum Wohnen wie unsereiner, und jeder Wirtschaftsbetrieb kann seine Mitarbeiter auch nur bezahlen und auch nur weiter produzieren, wenn er auch Geld einbringt.
Aber mir geht da gerade eine extrem schwarz-weiße Sicht im Kopf herum, nämlich die These, daß die Produzenten von Information aber auch eine gewisse soziale Bedeutung haben:
Andererseits könnte man vielleicht die Kritik haben, daß so gesehen natürlich nur Information kaufen kann, wer auch das Geld dazu hat. Es findet dann im Prinzip eine Zweiteilung zwischen denen statt, die das Geld haben, um sich die Information zu beschaffen, und denen, die es nicht haben. Und diese Teilung ist bei einer entsprechenden Entwicklung der Gesellschaft weitgehend identisch mit der Zweiteilung zwischen Besitzenden und Besitzlosen. Kostenlose Inhalte als den "Geburtsfehler des Internet" beklagen, würde in dieser extremen Sicht also heißen, daß man auch das, was man immer beklagt, nämlich daß das Präkariat an Büchern nur das Telefonbuch im Haus habe, zementieren könnte. (Oder anders gesagt ergäbe sich daraus eine optimistische These: Würden gute Informationen so preiswert, daß auch die Ärmeren sie sich leisten könnten, würden Einige die Blöd-Zeitung vielleicht durch Inhalte mit mehr Qualität ersetzen. Nunja, Blöd-Zeitung oder taz ist vielleicht preislich kein so großer Unterschied - und ehe ich Erstere lese, lese ich lieber auch nix -, aber es läppert sich ja auch. Ich habe im Leben auch schon im Zeitschriften- oder Buchladen gestanden und - real oder zumindest doch im Kopf - das Geld gezählt. Es ist ja bei einem gewissen Budget nicht mehr nur das Problem das Wollens oder nur ein Problem der Dummheit, sondern auch des Könnens: Wird man lieber lesen oder essen?)
(Man könnte natürlich weiterhin kritisieren, daß man nicht unbedingt an jeder Stelle ein Abo eingehen oder seine Konten- oder Kreditkartendaten hinterlassen wollte.) Man könnte also vielleicht auch noch fragen, wie es denn bezahlt werden sollte: In der Urheberrechtsdiskussion hatte ich schonmal angebracht, daß ein Jurist sogar soweit ging, auch die Beschaffung der Hardware für den Netzzugang schon diesen Kosten zuzuschlagen. Vielleicht sollte man aber zumindest sehen, daß der Ärmere sich ja vielleicht einen Internetanschluß zulegt, um einigermaßen informiert zu bleiben, Kontakte zu pflegen und so fort.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
|
(#1779648) Verfasst am: 03.09.2012, 07:06 Titel: |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Der entscheidende Punkt ist: Bin ich bereit, für guten Journalismus auch etwas zu bezahlen? |
Gar nichts was es im Internet gibt ist es wert dafür zu bezahlen, meine Meinung. Bücher, Zeitschriften, Spiele, Filme, Musik etc. - niemand sollte einen Cent dafür ausgeben, das Internet wäre die Chance gewesen freien Zugang zu Information und Medien für alle Menschen überall auf der Welt zu schaffen. Stattdessen der gleiche kommerzialisierte Konsumterror wie draußen im richtigen Leben.
Die haben den Müll da mit hineingeschleppt, die Mainstream-Brotschafe, ihre kleine geregelte Spießer-Ratenzahl-Scheißwelt, benutzerfreundlich und mit dem Gefühl der Rundumsicherheit. Echt übel das.
|
|
Nach oben |
|
 |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779748) Verfasst am: 03.09.2012, 14:58 Titel: |
|
|
Sargnagel hat folgendes geschrieben: | Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Der entscheidende Punkt ist: Bin ich bereit, für guten Journalismus auch etwas zu bezahlen? |
Gar nichts was es im Internet gibt ist es wert dafür zu bezahlen, meine Meinung. Bücher, Zeitschriften, Spiele, Filme, Musik etc. - niemand sollte einen Cent dafür ausgeben, das Internet wäre die Chance gewesen freien Zugang zu Information und Medien für alle Menschen überall auf der Welt zu schaffen. Stattdessen der gleiche kommerzialisierte Konsumterror wie draußen im richtigen Leben.
Die haben den Müll da mit hineingeschleppt, die Mainstream-Brotschafe, ihre kleine geregelte Spießer-Ratenzahl-Scheißwelt, benutzerfreundlich und mit dem Gefühl der Rundumsicherheit. Echt übel das. |
Tja ich weiß nicht, das klingt nach einem Anhänger der Piratenpartei, wenn ich offen sein soll. Am besten das Urheberrecht ganz abschaffen und freien Zugang von allem für alle. Tatsache ist, das kostenlose Internet leistet eine ganze Menge im Sinne des freien Zugangs aller zur Information.
Aber vielleicht auch das Kostenpflichtige! Die taz ist etwa so fair, ein Sonderangebot für Geringverdiener/ Arbeitslose einzurichteten. Die Onlineausgabe kostet dann 10 Euro im Monat, das ist nicht viel und ich denke darüber nach.
Und über den "Konsumterror" im Internet darf man sich nicht wundern - Werbung ist der Preis für kostenlose Information - Wikipedia ist da eine edle rühmliche Ausnahme.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
Zuletzt bearbeitet von Malcolm am 03.09.2012, 15:29, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779754) Verfasst am: 03.09.2012, 15:11 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: |
Ich erinnere mich schon daran, daß gerade die taz immer wieder um zahlende Leser wirbt. Die Mitarbeiter brauchen ja genauso was zum Beißen und zum Wohnen wie unsereiner, und jeder Wirtschaftsbetrieb kann seine Mitarbeiter auch nur bezahlen und auch nur weiter produzieren, wenn er auch Geld einbringt. |
Eben! Journalisten müssen bezahlt werden. Entweder durch Werbung oder durch einen Preis ihrer Medien. Die taz hat damals die grundsätzliche Entscheidung getroffen, auf Werbung fast grundsätzlich zu verzichten - viele lieben sie dafür.
Zitat: | Es findet dann im Prinzip eine Zweiteilung zwischen denen statt, die das Geld haben, um sich die Information zu beschaffen, und denen, die es nicht haben. Und diese Teilung ist bei einer entsprechenden Entwicklung der Gesellschaft weitgehend identisch mit der Zweiteilung zwischen Besitzenden und Besitzlosen. |
Ganz so ist es nicht, weil gerade das kostenfreie Internet viele Möglichkeiten bietet, im Prinzip aber stimmt es, anderseits glaube ich, daß auch die "Besitzlosen" Geld dafür übrig haben könnten, aber sie sparen es halt.
Also als Student damals konnte ich mir mit meinem Bafög durchaus die taz leisten. Und ich glaube nicht, daß es einen Geringverdiener gibt, der sich die 10 Euro im monat für die Onlinetaz nicht leisten könnte. Oder die sich wenigstens mal ab und zu eine gute Zeitung leisten könnten.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
|
|
Nach oben |
|
 |
Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
|
(#1779759) Verfasst am: 03.09.2012, 15:26 Titel: |
|
|
Nur ein paar Zwischenfragen:
Was ist denn guter Journalismus?
Gibt es Urheberrecht auf die Berichterstattung des täglichen Geschehens?
Hintergrundrecherche? Zugang zu "nicht öffentlichen" Informationen von Journalisten?
Nun, und: Warum sollen andere entscheiden, welche Information wann für mich wichtig ist?
Oder eher noch: wann und warum nicht?
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1779763) Verfasst am: 03.09.2012, 15:38 Titel: |
|
|
Das vermeintlich "kostenlose" wird, genauso wie bereits beim Privatfernsehen, von allen bezahlt.
Bei manches im Internet hat man die Wahl; bezahl ich dafür, oder nehme ich den kostenlose im Anspruch?
Ich mag nicht so gerne mit Werbung zugemüllt werden, also nehme ich öfters mal die Bezahlversion. -Programme, Dienstanbieter-.
Wenns z.B. eine Bezahlversion für Facebook geben würde, wäre ich bestimmt Mitglied.
Met der Penetranz, wo man jetzt "verfolgt" wird, verzichte ich lieber.
Im übrigen glaube ich, dass immer weniger Zeitungen ihre Nachrichten selber recherchieren.
Man findet kaum noch Nachrichten, die man nicht bereits vorher, fast wortwörtlich, im Internet gelesen hat.
Schwierig schwierig.
Egal welchen "Hype" gerade wieder dran ist, wird durch sämtliche Medien durchgekaut.
Liegt vielleicht auch daran, dass der Mensch doch ein Herdentier ist, und ihm andere Nachrichten gar nicht interessieren.
Auf jeden Fall ist die Erfindung des Internets mit der des Buchdruckens zu vergleichen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779766) Verfasst am: 03.09.2012, 15:45 Titel: |
|
|
Hallo Defätist,
das sind interessante Fragen. Ein "Urheberrecht auf Informationen" gibt es wohl nicht, das würde den freien Strom der Information wohl behindern. Es gibt aber auch im Journalismus ein Recht auf geistiges Eigentum. Es ist also wohl möglich, eine bestimmte Information einem anderen Artikel zu entnehmen, aber kaum, den Artikel als solchen zu kopieren.
Was guter Journalismus ist, daran scheiden sich die Geister. Also die Bildzeitung ganz sicher nicht, obwohl die auf ihre Art gut gemacht ist, auch nicht die sonstige Yellowpress ( Hamburger Morgenpost - entsetzlich). Manche der Lokalzeitungen sind da schon besser, aber die Creme de la Creme sind halt die großen überregionalen Zeitungen.
Also insbesondere die Frankfurter Allgemeine, die taz und die Süddeutsche. Das ist Qualitätsjournalismus, diese Artikel sind gut recherchiert, stilistisch ausgefeilt, intelligent. Sie vermitteln wohl auch Meinung, tun dies aber auf wenig aufdringliche Weise und es gibt ja eben auch Zeitungen verschiedenster politischer Richtungen. Es gibt sicher mehr: Die Frankfurter Rundschau ist allerdings im Besitz der SPD, was ich nicht mag, es gibt den Tagesspiegel aus Berlin.
Es gibt eben auch gute Wochen- und Monatszeitungen wie den Spiegel und die Zeit.
Ich selber habe mir in den letzten Wochen immer den Spiegel gekauft und ab und zu die Frankfurter Allgemeine oder die taz. Ich finde das lohnt sich.
Das heißt nicht, daß ich das Internet nicht auch exzessiv nutze, hier aber sind es vor allem ausländische Zeitungen, sowohl englisch als auch deutsch, Internetpräsenzen von internationalen Radiostationen wie Radio China, oder Presseagenturen wie die russische, die ich regelmäßig frequentiere.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
|
|
Nach oben |
|
 |
Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
|
(#1779768) Verfasst am: 03.09.2012, 15:57 Titel: |
|
|
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Im übrigen glaube ich, dass immer weniger Zeitungen ihre Nachrichten selber recherchieren.
Man findet kaum noch Nachrichten, die man nicht bereits vorher, fast wortwörtlich, im Internet gelesen hat.
|
Die "Nachrichten" sind aber auch nur ein Teil des Journalismus. Wenn eine Zeitung wie etwa die taz darüber berichtet, wie eine Frau in Syrien die Aufständischen mit Suppe bekocht, ihre Söhne teilweise im Krieg verloren hat usw., dann ist daran wenig "Nachricht". Solche Berichte mit wenig Nachrichtenwert sind mir aber gerade mit die wichtigsten, weil sie mir ein Bild geben von den menschlichen Lebensumständen von ansonsten ziemlich gesichtslosen "Informationen".
Das ist aber eine Frage der persönlichen Recherche, die in Krisengebieten dazu noch besonders gefährlich sind. Ob nun die taz in diesem Fall persönlich recherchiert hat oder jemanden dort kontaktiert hat, ist eine andere Frage. Ein Großteil dessen, was in Zeitungen steht, ist sicherlich nicht persönlich recherchiert, zum zweiten hat ein Journalist aber möglicherweise auch "Kontakte", die Otto Normalverbraucher nicht hat, in bestimmten Fällen aber wird sicher auch heute noch persönlich recherchiert.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1779795) Verfasst am: 03.09.2012, 16:55 Titel: |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Hallo Navigator,
Du schreibst hier wirklich endlos weitschweifig, so daß eine Diskussion hier überhaupt nicht entsteht.
|
...vielleicht sollte ich mich wirklich auf die wesentlichen Sachen beschränken... aber wenn Tippen und Denken schon in einer Art "Symbiose" sind, dann verführt das zu einer Weitschweifigkeit...
...ich werde versuchen mich in Zukunft kürzer verfassen, und nicht jeden Gedanken sofort einzutippen....
Zitat: |
Es ist wahr: ich liebe das Printmedium als Printmedium, aber das ist letzlich nicht der Punkt. Man kann auch die taz vollständig gegen einen gewissen Obulus als Onlinemedium bestellen.
Der entscheidende Punkt ist: Bin ich bereit, für guten Journalismus auch etwas zu bezahlen? Ich bin es, Du offensichtlich nicht. Du hältst guten bezahlten Journalismus offensichtlich für überflüssig, ich nicht.
|
Ganz einfach... ich bin nicht in der Lage, alle möglichen Berufsstände finanziell zu supporten, da ich selbst finanziell supportet werde, und daher meine finanziellen Mittel begrenzt sind, und ich mir daher Gedanken machen muss, wie ich meine fianziellen Mittel für *mich* am sinnvollsten einsetze.
Ne Zeitung zu kaufen wäre daher für mich die pure Verschwendung, und ein Zeitungsabonnement würde bereits ungefähr 10% meine Einkommens "auffressen". Und *das* ist es mir nicht wert.
Zitat: |
Es ist wohl wahr, daß Printmedien oft einen gewissen Fokus hat und daß, wer ein spezielles Interesse hat, das Internet hervorragend zur Recherche benutzen kann. Das tue auch ich, jedoch weiß ich bezahlten Journalismus, also von mir bezahlten Journalismus zu schätzen. Das mußt Du natürlich nicht, aber das von mir gesagte einfach als "Unsinn" zu bezeichnen, ist die Verweigerung der Diskussion, nicht ein Einstieg.
Gruß Malcom |
Nein - ich glaube da müsstest du meine Texte noch mals genauer lesen - wenn ich etwas als Unsinn bezeichne, dann aus dem Grunde, weil eine von deinen Aussagen keinen Sinn macht, als falsch ist oder auf fehlerhaften Prämissen, und idR erkläre ich dann auch noch, *warum* ich etwas als Unsinn ansehe.
Die Frage ist konkret: Was willst du überhaupt diskutieren?
Du hast quasi (so mein Eindruck) die Nicht-Zeitungsleser und Nur-Internetsurfer zu mentalen Idioten erklärt (...irgendwas von Proletaria oder so was ähnliches hast du geschrieben...), hast das damit begründet, dass "Nur-Internetsurfer" keinen "Qualitätsjournalismus" sehen, und dieser Gedanke ist in seiner vollen Breite Unsinn, weil:
(Begründung weshalb deine Aussage Unsinn ist!)
1. ... alles was in der Zeitung steht, man auch irgendwo im Internet lesen kann.
2. ... man auch im Internet "Qualitätsjournalismus" lesen kann (was immer das auch heißen soll...)
3. ... nicht alles Gold ist, was in der Zeitung steht, sondern auch viel Mist in der Zeitung steht.
Deshalb habe ich deine These verworfen und als Unsinn erklärt.
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26446
Wohnort: im Speckgürtel
|
(#1779801) Verfasst am: 03.09.2012, 17:04 Titel: |
|
|
Malcolm hat folgendes geschrieben: | .... Ein Großteil dessen, was in Zeitungen steht, ist sicherlich nicht persönlich recherchiert, zum zweiten hat ein Journalist aber möglicherweise auch "Kontakte", die Otto Normalverbraucher nicht hat, in bestimmten Fällen aber wird sicher auch heute noch persönlich recherchiert. |
Das ist auch nicht überall gleich: Während es Medien gibt, die im Wesentlichen die Nachrichten der Agenturen bringen, also die Recherche "outsourcen", sind die Nachrichten im lokalen Bereich immer selbst recherchiert (wenn sie nicht besonders wichtig/ärgerträchtig sind, dann wird auch im lokalen Bereich lieber zitiert).
Aber wenn Du z.b. mal ins Spiegelimpressum siehst, dann hast Du da die Redaktion, das sind Leute, die mit eigenen Recherchen beschäftigt sind, und davon getrennt die Dokumentation, das sind Leute, die nichts tun, als andere Kanäle (Zeitungen, Agenturen, Blogs usw) zu scannen und das systematisch zur Verifikation zu archivieren. Dieses Archiv, das natürlich um Größenordnungen größer ist als das Archiv des gedruckten Spiegels, steht dann gegen Bezahlung anderen offen., die wieder ihren Kram verifizieren müssen.
Man kann also nur insofern sagen, dass weniger recherchiert wird, als nicht mehr jeder alles und überall selbst recherchiert. Aber dieses "outsourcing" beschränkt sich nicht nur auf die Recherche, sondern betrifft in Zeiten, in denen der Verkauf von Nachrichten weniger einbringt, das ganze Zeitungsmachen von der Recherche über die Dokumentation/Verifikation bis zum Druck/Präsentation.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
|
|
Nach oben |
|
 |
Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
|
(#1779807) Verfasst am: 03.09.2012, 17:11 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | sondern auch des Könnens: Wird man lieber lesen oder essen?)
|
Jepp - genau, das ist der eine Punkt.
Der zweite Punkt ist aber, dass Internetverwender alle Informationen, die in der Zeitung stehen, auch im Internet zu beziehen sind.
Deshalb stellt sich gerade für Menschen, die "knapp bei Kasse" sind, welchen Vorteil sie davon hätten, wenn sie sich eine Zeitung kauften.
Das von Malcolm immer wieder gebrachte Argument des "Qualitätsjournalismus" ist nicht so besonders stichhaltig, denn auch im Internet findet man brilliant geschriebene Artikel und Analysen, wie man auch genau so hirnlosen Stuss in der Zeitung lesen kann.
Für mich wäre ein Zeitungsabonnement Luxus und pure Geldverschwendung, welches ich für meine Zwecke besser investieren kann.
nv.
|
|
Nach oben |
|
 |
|