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Männliche Beschneidung
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hardi
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Anmeldungsdatum: 25.07.2008
Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck

Beitrag(#1787165) Verfasst am: 08.10.2012, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Normenkontrollklage so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, klagen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.

Ich kann die Benachteiligung damit begründen, dass die Beschneidung von Jungen erlaubt ist.

Aber ich werde nur durch die Norm, Mädchen nicht beschneiden zu dürfen, benachteiligt und kann also nur gegen diese Norm Klagen.

Das Erbebnis wäre also bestenfalls, dass die Richter diese Ungleichbehandlung bestätigen zu Gunsten der Mädchen. Im schlechtesten Fall gewinne ich und habe damit das Recht erstritten, auch Mädchen beschneiden zu dürfen.

Na Bravo.
_________________
und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein lichtlein her.
Frag nicht nach dem Sinn des Lebens, gib ihm einen!
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1787193) Verfasst am: 08.10.2012, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

hardi hat folgendes geschrieben:
Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Normenkontrollklage so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, klagen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.


Was Du meinst ist eine Verfassungsbeschwerde. Normenkontrollklagen können nur von bestimmten Staatsorganen an das BVerfG herangetragen werden (bedürfen dann aber auch keiner betroffenen Person und keines langen Weges durch die niederen Instanzen).
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1787200) Verfasst am: 08.10.2012, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Normenkontrollklage so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, klagen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.


Was Du meinst ist eine Verfassungsbeschwerde. Normenkontrollklagen können nur von bestimmten Staatsorganen an das BVerfG herangetragen werden (bedürfen dann aber auch keiner betroffenen Person und keines langen Weges durch die niederen Instanzen).



Ja, so ist es. Der Kreis der Antragsteller ist jedoch ziemlich überschaubar.

Am "einfachsten" wäre es mit einem Viertel der BT-Abgeordnenten. Da jedoch die Grünen es zu Schöpfer gefunden haben, sehe ich da schwarz. Böse
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hardi
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Anmeldungsdatum: 25.07.2008
Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck

Beitrag(#1787210) Verfasst am: 08.10.2012, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Auf Anregung Kivals (vielen Dank dafür) korrigiert:

Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Verfassungsbeschwerde so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, beschwerde einlegen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.

Ich kann die Benachteiligung damit begründen, dass die Beschneidung von Jungen erlaubt ist.

Aber ich werde nur durch die Norm, Mädchen nicht beschneiden zu dürfen, benachteiligt und kann also nur gegen diese Norm Beschwerde einlegen.

Das Erbebnis wäre also bestenfalls, dass die Richter diese Ungleichbehandlung bestätigen zu Gunsten der Mädchen. Im schlechtesten Fall gewinne ich und habe damit das Recht erstritten, auch Mädchen beschneiden zu dürfen.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1787216) Verfasst am: 08.10.2012, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

hardi hat folgendes geschrieben:
Auf Anregung Kivals (vielen Dank dafür) korrigiert:

Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Verfassungsbeschwerde so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, beschwerde einlegen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.

Ich kann die Benachteiligung damit begründen, dass die Beschneidung von Jungen erlaubt ist.

Aber ich werde nur durch die Norm, Mädchen nicht beschneiden zu dürfen, benachteiligt und kann also nur gegen diese Norm Beschwerde einlegen.

Das Erbebnis wäre also bestenfalls, dass die Richter diese Ungleichbehandlung bestätigen zu Gunsten der Mädchen. Im schlechtesten Fall gewinne ich und habe damit das Recht erstritten, auch Mädchen beschneiden zu dürfen.



Müßtest du da nicht substantiiert unter unter Beweisantritt vortragen, einer Religion anzugehören, die die Bescheidung von Mädchen gebietet? zwinkern Und wo nimmst du das Mädchen her?
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1787221) Verfasst am: 08.10.2012, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
Auf Anregung Kivals (vielen Dank dafür) korrigiert:

Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Verfassungsbeschwerde so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, beschwerde einlegen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.

Ich kann die Benachteiligung damit begründen, dass die Beschneidung von Jungen erlaubt ist.

Aber ich werde nur durch die Norm, Mädchen nicht beschneiden zu dürfen, benachteiligt und kann also nur gegen diese Norm Beschwerde einlegen.

Das Erbebnis wäre also bestenfalls, dass die Richter diese Ungleichbehandlung bestätigen zu Gunsten der Mädchen. Im schlechtesten Fall gewinne ich und habe damit das Recht erstritten, auch Mädchen beschneiden zu dürfen.



Müßtest du da nicht substantiiert unter unter Beweisantritt vortragen, einer Religion anzugehören, die die Bescheidung von Mädchen gebietet? zwinkern


Müsste man nicht. Die Beschneidung von Jungen ist ja auch nicht auf religiöse Gründe angewiesen.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1787222) Verfasst am: 08.10.2012, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
Auf Anregung Kivals (vielen Dank dafür) korrigiert:

Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Verfassungsbeschwerde so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, beschwerde einlegen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.

Ich kann die Benachteiligung damit begründen, dass die Beschneidung von Jungen erlaubt ist.

Aber ich werde nur durch die Norm, Mädchen nicht beschneiden zu dürfen, benachteiligt und kann also nur gegen diese Norm Beschwerde einlegen.

Das Erbebnis wäre also bestenfalls, dass die Richter diese Ungleichbehandlung bestätigen zu Gunsten der Mädchen. Im schlechtesten Fall gewinne ich und habe damit das Recht erstritten, auch Mädchen beschneiden zu dürfen.



Müßtest du da nicht substantiiert unter unter Beweisantritt vortragen, einer Religion anzugehören, die die Bescheidung von Mädchen gebietet? zwinkern


Müsste man nicht. Die Beschneidung von Jungen ist ja auch nicht auf religiöse Gründe angewiesen.


OK, jetzt sehe ich es. Die Religon kommt nur ins Spiel bei 6 Monate alten Jungs. Sonst wird das Wort nicht erwähnt. "B. Lösung
Vorgesehen ist, im Recht der elterlichen Sorge (§§ 1626 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuchs
– BGB) klarzustellen, dass die Personensorge der Eltern grundsätzlich auch das Recht
umfasst, bei Einhaltung bestimmter Anforderungen in eine nicht medizinisch indizierte
Beschneidung ihres nicht einsichts- und urteilsfähigen Sohnes einzuwilligen. Dies soll nur
dann nicht gelten, wenn im Einzelfall durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung
ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.
In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Sohnes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen die Beschneidung vornehmen, wenn sie
dafür besonders ausgebildet und für die Durchführung der Beschneidung einer Ärztin oder
einem Arzt vergleichbar befähigt sind."
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hardi
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Anmeldungsdatum: 25.07.2008
Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck

Beitrag(#1787226) Verfasst am: 08.10.2012, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
Auf Anregung Kivals (vielen Dank dafür) korrigiert:

Die Juristen hier im Forum mögen mich korrigieren, ich habe das mit der Verfassungsbeschwerde so verstanden:
Ich kann gegen eine Norm, die mich benachteiligt, beschwerde einlegen.
Im Falle von Eltern, die ihr Mädchen beschneiden lassen wollen also gegen das Verbot, Mädchen zu beschneiden.

Ich kann die Benachteiligung damit begründen, dass die Beschneidung von Jungen erlaubt ist.

Aber ich werde nur durch die Norm, Mädchen nicht beschneiden zu dürfen, benachteiligt und kann also nur gegen diese Norm Beschwerde einlegen.

Das Erbebnis wäre also bestenfalls, dass die Richter diese Ungleichbehandlung bestätigen zu Gunsten der Mädchen. Im schlechtesten Fall gewinne ich und habe damit das Recht erstritten, auch Mädchen beschneiden zu dürfen.



Müßtest du da nicht substantiiert unter unter Beweisantritt vortragen, einer Religion anzugehören, die die Bescheidung von Mädchen gebietet? zwinkern


Müsste man nicht. Die Beschneidung von Jungen ist ja auch nicht auf religiöse Gründe angewiesen.


OK, jetzt sehe ich es. Die Religon kommt nur ins Spiel bei 6 Monate alten Jungs. Sonst wird das Wort nicht erwähnt. "B. Lösung
Vorgesehen ist, im Recht der elterlichen Sorge (§§ 1626 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuchs
– BGB) klarzustellen, dass die Personensorge der Eltern grundsätzlich auch das Recht
umfasst, bei Einhaltung bestimmter Anforderungen in eine nicht medizinisch indizierte
Beschneidung ihres nicht einsichts- und urteilsfähigen Sohnes einzuwilligen. Dies soll nur
dann nicht gelten, wenn im Einzelfall durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung
ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.
In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Sohnes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen die Beschneidung vornehmen, wenn sie
dafür besonders ausgebildet und für die Durchführung der Beschneidung einer Ärztin oder
einem Arzt vergleichbar befähigt sind."


Der Vorschlag einer solchenKlage kam nicht von mir und ich wollte nur klarstellen, das mit so einer Klage nichts gewonnen werden kann.
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und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein lichtlein her.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1787229) Verfasst am: 08.10.2012, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Daß die Christen und erst recht die Katholiken nun den Juden und Muslimen in dieser Sache zur Seite treten dürfte doch wohl in deren zweitausend Jahre alten Lustfeindlichkeit begründet sein. Das wirkt wohl auch unterschwellig, denn am liebsten würden doch die Kleriker allen Knaben die Schwänze ganz abschneiden. Uta Ranke-Heinemann wird mir da vermutlich zustimmen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#1787231) Verfasst am: 08.10.2012, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Und ist das nicht auch ein fundamentaler Widerspruch? Das Christentum hat ja von seinen Lehren her einen Exklusivitätsanspruch, von daher müßte der Gläubige nicht eigentlich den Juden und Muslimen sagen, daß die Beschneidung falsch (oder zumindest nutzlos) sei -- oder gar die ganze Religion?

(Es ist natürlich nicht zielführend, mit theologischen Argumenten einer anderen Religion zu kommen, weil diese ja sowieso per definitionem nicht anerkannt werden und die eigene Position als wahr angenommen wird.)


Apropos Klage: "Reichte" es nicht auch, einen Juden zu finden, der stark im Gemeindeleben aktiv ist, nie nach dem Status seiner Beschneidung gefragt wurde und es nun für unerträglich hält, daß behauptet wird, ohne Beschneidung könne es kein jüdisches Leben geben, sich zu outen, daß er ja gar "kein richtiger Jude" sei? Hmm, auch eine hohe Hürde, weil man damit riskierte, von dem ausgegrenzt zu werden, was einem wichtig ist, und der Richter der Gemeinde am Ende noch Recht geben würde Am Kopf kratzen.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Skoenner
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Anmeldungsdatum: 04.05.2011
Beiträge: 54

Beitrag(#1787322) Verfasst am: 09.10.2012, 08:26    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehe das ganze als temporäre Verbrüderung im angesicht des teuflischen Säkularismus.
In einer Zeit wo die christlichen Kirchen ihre Felle bzw. Mitglieder wegschwimmen sehen, muss man eben zurückrudern und die wenigen Verbliebenen bzw. gegebenfalls an Religion Interessierten nicht noch durch Anfeindungen unter den Clubs zu vergrätzen.
_________________
Wer Freiheit gegen Sicherheit tauscht, verliert am Ende beides.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1787324) Verfasst am: 09.10.2012, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Skoenner hat folgendes geschrieben:
Verstehe das ganze als temporäre Verbrüderung im angesicht des teuflischen Säkularismus.
In einer Zeit wo die christlichen Kirchen ihre Felle bzw. Mitglieder wegschwimmen sehen, muss man eben zurückrudern und die wenigen Verbliebenen bzw. gegebenfalls an Religion Interessierten nicht noch durch Anfeindungen unter den Clubs zu vergrätzen.



Yo
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1787327) Verfasst am: 09.10.2012, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

hardi hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag einer solchenKlage kam nicht von mir und ich wollte nur klarstellen, das mit so einer Klage nichts gewonnen werden kann.

Das sehe ich nach wie vor anders.

Was wir mit dem Referentenentwurf vor uns haben ist ein Präzidenzfall für die Rechtsfigur "Ausnahme von der Rechtsstaatlichkeit aus Rücksicht vor Religion". Andere Ausnahmen stehen schon in den Startlöchern: mildere Bestrafung bei "Ehrenmorden" oder Körperverletzungen ungehorsamer islamischer Ehefrauen, Verbot von Schweinefleisch an öffentlichen Kantienen, keine zwingende Teilnahme an Sexualkunde- und Sportunterricht für islamische Kinder, Strafbarkeit von Blasphemie etc. etc. etc.

Wenn das ein schleichender Prozess bleibt, wird es keiner merken. Deswegen halte ich es sehr wohl für zielführend, das Problem auf die Spitze zu treiben und Gerichten zur Entscheidung vorzulegen. Nur indem man ernst nimmt, was hier passiert und die "neuen Rechte" der Religionen auch wahrnimmt, kann man die dahinter stehende Idee ad absurdum führen.

Das Schlagen von Ehefrauen lässt sich genauso gut begründen wie das Beschneiden von Kindern. Warum sollte das eine erlaubt und das andere verboten sein? Leuchtet mir nicht ein... Am Kopf kratzen
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hardi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.07.2008
Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck

Beitrag(#1787335) Verfasst am: 09.10.2012, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag einer solchenKlage kam nicht von mir und ich wollte nur klarstellen, das mit so einer Klage nichts gewonnen werden kann.

Das sehe ich nach wie vor anders.

Was wir mit dem Referentenentwurf vor uns haben ist ein Präzidenzfall für die Rechtsfigur "Ausnahme von der Rechtsstaatlichkeit aus Rücksicht vor Religion". Andere Ausnahmen stehen schon in den Startlöchern: mildere Bestrafung bei "Ehrenmorden" oder Körperverletzungen ungehorsamer islamischer Ehefrauen, Verbot von Schweinefleisch an öffentlichen Kantienen, keine zwingende Teilnahme an Sexualkunde- und Sportunterricht für islamische Kinder, Strafbarkeit von Blasphemie etc. etc. etc.

Wenn das ein schleichender Prozess bleibt, wird es keiner merken. Deswegen halte ich es sehr wohl für zielführend, das Problem auf die Spitze zu treiben und Gerichten zur Entscheidung vorzulegen. Nur indem man ernst nimmt, was hier passiert und die "neuen Rechte" der Religionen auch wahrnimmt, kann man die dahinter stehende Idee ad absurdum führen.

Das Schlagen von Ehefrauen lässt sich genauso gut begründen wie das Beschneiden von Kindern. Warum sollte das eine erlaubt und das andere verboten sein? Leuchtet mir nicht ein... Am Kopf kratzen


Ich denke du brauchst nicht nach einer Familie zu suchen, die, obwohl gegen Beschneidung, ein Beschneidungsrecht für bzw. gegen ihre neugeborene Tochter erstreitet.
Im Islam ist die Mädchenbeschneidung zwar nicht vorgeschrieben aber erwünscht.
Da werden sich schon Spinner finden, die das ernst meinen. Böse
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2023

Beitrag(#1787402) Verfasst am: 09.10.2012, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Künast weist Kritik Charlotte Knoblochs an Beschneidungsdebatte zurück

Alle Achtung, die Künast, die traut sich was. Weist doch tatsächlich pauschale Antisemitismus-Vorwürfe zurück.
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Denny Crane!
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1787461) Verfasst am: 09.10.2012, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
Der Vorschlag einer solchenKlage kam nicht von mir und ich wollte nur klarstellen, das mit so einer Klage nichts gewonnen werden kann.

Das sehe ich nach wie vor anders.

Was wir mit dem Referentenentwurf vor uns haben ist ein Präzidenzfall für die Rechtsfigur "Ausnahme von der Rechtsstaatlichkeit aus Rücksicht vor Religion". Andere Ausnahmen stehen schon in den Startlöchern: mildere Bestrafung bei "Ehrenmorden" oder Körperverletzungen ungehorsamer islamischer Ehefrauen, Verbot von Schweinefleisch an öffentlichen Kantienen, keine zwingende Teilnahme an Sexualkunde- und Sportunterricht für islamische Kinder, Strafbarkeit von Blasphemie etc. etc. etc.

Wenn das ein schleichender Prozess bleibt, wird es keiner merken. Deswegen halte ich es sehr wohl für zielführend, das Problem auf die Spitze zu treiben und Gerichten zur Entscheidung vorzulegen. Nur indem man ernst nimmt, was hier passiert und die "neuen Rechte" der Religionen auch wahrnimmt, kann man die dahinter stehende Idee ad absurdum führen.

Das Schlagen von Ehefrauen lässt sich genauso gut begründen wie das Beschneiden von Kindern. Warum sollte das eine erlaubt und das andere verboten sein? Leuchtet mir nicht ein... Am Kopf kratzen


Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1787463) Verfasst am: 09.10.2012, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.
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krypter
unglaublich



Anmeldungsdatum: 29.03.2008
Beiträge: 383

Beitrag(#1787537) Verfasst am: 10.10.2012, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Das Kabinett hat den Gesetzentwurf verabschiedet.

Zitat:
(1) Die Personensorge umfasst auch das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll. Dies gilt nicht, wenn durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.

(2) In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen Beschneidungen gemäß Absatz 1 durchführen, wenn sie dafür besonders ausgebildet und, ohne Arzt zu sein, für die Durchführung der Beschneidung vergleichbar befähigt sind.


http://www.sueddeutsche.de/politik/gesetzentwurf-kabinett-bringt-gesetz-zur-beschneidung-auf-weg-1.1491979

Gruß

krypter
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1787557) Verfasst am: 10.10.2012, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.
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hardi
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Anmeldungsdatum: 25.07.2008
Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck

Beitrag(#1787563) Verfasst am: 10.10.2012, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.


Man kann fast jedes Thema nehmen und immer einen noch größeren Zusammenhang finden, um aus egal welcher Problemstellung eine Frage des Weltfriedens zu machen.

Es geht hier nur um die Frage, ob eine weitgehend säkulare Gesellschaft von Religionen verlangen kann, dass sie ihre Rituale so anpassen, dass die individuellen säkularen Grundrechte ihrer eigenen Kinder nicht verletzt werden.

Bisher wurde die Forderung, mit der Beschneidung bis zur Entscheidungsfähigkeit des Kindes zu warten, "nur" mit der Vernichtung von 6 Millionen Juden gleichgesetzt. Das ist schon echt krass.
Du setzt jetzt auch noch den Weltfrieden ein... Was für eine unglaubliche Unverhältnismäßigkeit!

Ums nochmal ganz klr auf den Punkt zu bringen:
Die Forderung, das Jungen selbst entscheiden dürfen, ob sie beschnitten werden wollen, ist so schlimm wie die Vernichtung von SECHS MILLONEN JUDEN und GEFÄHRDET DEN WELTFRIEDEN.

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Beitrag(#1787567) Verfasst am: 10.10.2012, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht.


Israel würde Deutschland wegen eines Beschneidungsverbots nicht den Krieg erklären.
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Beitrag(#1787569) Verfasst am: 10.10.2012, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.
Musst nicht aufhören, ist lesens- und bedenkenswert. Man muss Dir nicht folgen, aber diesen Anspruch erhebst du ja auch nicht.

Einem jedoch muss ich vehement widersprechen. Es wurde kein Kompromiss gefunden, nicht im geringsten. Es wurden die Maximalforderungen der offiziellen jüdischen Vertreter und Lautsprecher zu 100% erfüllt und keinen Millimeter davon abgewichen. Lediglich ein wenig schmückendes Beiwerk in Form der Regeln der ärztlichen Kunst wurde beigefügt, welches aber aufgrund Absatz 2 schon nicht mehr auf Juden zutreffen wird.

Dem mässig interessierten Publikum waren jüdische Religionsvertreter bisher in der Regel immer nur im Zusammenhang mit Holocoust und 3. Reich präsent. Jetzt erlebten wir eine ganz andere Form der Präsenz und mich persönlich habem sowohl Form wie auch Inhalt masslos angewidert.
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Telliamed
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Beitrag(#1787579) Verfasst am: 10.10.2012, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht.


Israel würde Deutschland wegen eines Beschneidungsverbots nicht den Krieg erklären.


Es ging mir nur um einen in Kürze bevorstehenden Krieg Israels mit dem Iran und dessen möglichen Unterstützern. Sorry, wenn das nicht deutlich wurde.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
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Beitrag(#1787631) Verfasst am: 10.10.2012, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht.


Israel würde Deutschland wegen eines Beschneidungsverbots nicht den Krieg erklären.


Es ging mir nur um einen in Kürze bevorstehenden Krieg Israels mit dem Iran und dessen möglichen Unterstützern. Sorry, wenn das nicht deutlich wurde.


Ich finde ja die Entwicklung mit dem Iran ebenfalls äußerst unerfreulich, aber ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos, was Deutschland wirklich tun kann, wenn die Situation dort unten eskalieren sollte - etwa die Bundeswehr in dem Kampf schicken? Deutsche Bomben auf den Iran?

Es gab mal diesen heiligen Schwur, der mir noch sehr präsent ist, dass von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen dürfe, aber ich denke, dass dieses ein anderes Thema und eine andere Baustelle ist.

Hier in diesem Thread geht es um die Beschneidung von Knaben, die unter gar keinen Umstanden und absolut nicht mit unserem Grundgesetz oder mit den Menschenrechten kompatibel - no way!

Dass diese Unsitte nun mal gerade in der jüdischen Religion gang und gebe ist, ist bedauerlich, ändert aber nix daran, dass dieser Ritus verabscheuungswürdig hoch 5 ist.

Nun sehe ich die ganze Sache mal so, dass ich zwischen "Juden" und dem Staat Israel auf der einen Seite, und zwischen der jüdischen Religion auf der anderen Seite unterscheide.

Und die herbe Kritik, die ich an dem Beschneidungsritual und an den Leuten anbringe, die dieses Ritual durchführen will, sind auf gar keinen Fall gegen Juden oder gegen Israel gerichtet, sondern nur gegen Menschen, die so dermaßen borniert und neben der Kappe sind, dass sie dieses Ritual unbedingt beibehalten und praktizieren wollen.

Es ist wohl auch sicher nicht so, dass die Menge der Menschen, die sich als jüdisch verstehen identisch ist mit der Menge der Menschen, die dem Beschneidungsritual huldigen.

Wie groß die Menge der Menschen ist, die dem Beschneidungsritual huldigen und gleichzeitig "jüdisch" sind, kann ich nicht beurteilen. Mir ist bewußt, dass der Zentralrat der Juden (((- der sich wohl maximal als religiös und beschneidungsbefürwortend versteht, und den ich deshalb (...und zwar nur deshalb) verachte, weil ich diese Menschenrechtverletzung der Beschneidung so verachte, -))) bemüht ist, es so darzustellen, dass fast alle Juden beschneidungsbefürwortend eingestellt sind, jedoch hoffe ich, dass dem nicht so ist. Ich selbst kann es nicht beurteilen, wie groß der Anteil der Juden ist, die "beschneidungsbefürwortend-praktizierend" sind, ich hoffe, das er Anteil nur sehr klein ist.

Was ich versuche zu erklären, ist ganz einfach, dass mein Hass nicht auf "jüdische Menschen" gerichtet ist, sondern ausschließend auf die Menschen, die diesesm blutigen Ritual huldigen, weil ich mich instinktiv mit den Kindern solidarisiere, die da beschnitten werden sollen und ich eine irrsinnige Wut auf die Menschen entwickle, die wehrlosen Kindern so etwas antun, dass ich da am liebsten reinschlagen würde. Wenn es jetzt so ist, das es hier eine starke Überschneidung gibt zwischen den Menschen, die beschneidungswütig sind und die sich als "jüdisch" verstehen, dann täte mir das außerordentlich leid, aber dann wäre das nun mal nicht zu ändern.

Leute, die Kindern aus ihrer bekloppten Religiosität heraus an den Genitalien herumschneiden sind nun mal verachtenswert, und ich würde mir wünschen, dass das nur ganz wenige Juden sind, die so etwas den Kindern antun. Wenn das aber jetzt ganz viele Juden sind, die das den Kindern antun, dann kann ich das auch nicht ändern, dann ist das eben so.

Meine Verachtung für diese Menschen ist dann aber nicht aus antisemitischen Gründen motiviert, oder weil es "Juden" sind, sondern weil sie einem menschenverachtenden Ritus huldigen.

Ich hoffe, man kann das auseinanderhalten.

Und ob ein Beschneidungsverbot hier in Deutschland jetzt wirklich ein Affront gegen "die Juden" wäre, oder ob es nur einen mehr oder weniger kleinen Teil "jüdischer Menschen" beträfe, kann ich nicht beurteilen. Aber selbst wenn ein Beschneidungsverbot ein Affront gegen "die Juden" darstellen würde, dann wäre das nun mal so, und es wäre bedauerlich, aber wohl nicht zu ändern.

Deshalb können aber wir doch nicht unsere Ideale und die Menschenrechte verraten, ohne das wir zu heuchlerischen Arschlöchern werden würden! Die Kinder, die hier leben, die haben einen Anspruch darauf, dass sie vor dieser verachtenswerten Menschenrechtsverletzung geschütz werden.

Und deshalb kann es kein Sonderrecht für jüdische Religion geben, auch dann nicht, wenn uns deshalb Israel nicht mehr mögen wollen sollte, oder uns alle Juden, die hier leben, so gram sein sollten, dass sie hier abreisen. Es gibt Punkte, da gibt es einfach keine Kompromisse, und das Menschenrecht ist so ein Punkt.

Leider haben wir wohl jede Menge Abgeortnete in unserem Parlament, die so korrupt und verachtenswert sind, dass sie unser Ideale der Menschenrechte und unser Grundgesetz gewissenlos verraten, nur damit uns "die Juden" nicht böse sind.

Ich pfeife auf den "good will" einer jeden Gruppierung, egal ob Muslime oder Juden oder wer auch immer, denn die Menschenrechte sind heilig, und wer sich daran versündigt, der versündigt sich an der Menschheit.

Menschenrechte sind nicht teilbar und davon kann es keine Ausnahmen geben, auch nicht für Juden, denn sie gelten für jeden Menschen, auf für die Babys jüdischer Menschen.

Es ist normalerweise nicht meine Art, so pathetisch zu werden, aber mit diesem Beschneidungsgesetz wird die Axt an die Grundlage unserer Gesellschaft gelegt, und die Würde des Menschen (in Form von Kindern), in den Dreck getreten, denn dann haben es in unserer Gesellschaft sogar noch Hunde besser - bei denen wacht der Gesetzgeber darüber, dass man sie nicht beschneiden darf - bei Kindern soll man das jetzt plötzlich dürfen.

Wie blöd sind diese Politiker eigentlich? Man kann hier gar nicht genug fressen, wie man kotzen möchte....

nv.
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1787634) Verfasst am: 10.10.2012, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.


Du schreibst, dass man der Bevölkerung einen Krieg nicht wirklich vermitteln kann. Nach der Debatte um Beschneidung, wäre es meiner Ansicht nach klüger gewesen, nicht so kopflos diese gesetzlich zu zementieren. Auch aus der Sicht der jüdischen Seite wäre es cleverer gewesen sich zurückzuhalten.
Der Verlauf zeigt jetzt vor allem, dass für unsere Regierung vernünftige Argumente nichts zählen, wenn es um jüdische Interessen geht. Die Beschneidungsdebatte hat polarisiert und damit Menschen aufmerksam gemacht und in die Opposition getrieben. Ein Krieg ist jetzt noch schwieriger zu vermitteln. Ich denke also entweder die Leute denken alle nicht nach, was ich bedauerlicherweise für möglich halte oder es geht hier nicht um den Krieg sondern tatsächlich nur um Beschneidung.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Misterfritz
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Beitrag(#1787635) Verfasst am: 10.10.2012, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.


Du schreibst, dass man der Bevölkerung einen Krieg nicht wirklich vermitteln kann. Nach der Debatte um Beschneidung, wäre es meiner Ansicht nach klüger gewesen, nicht so kopflos diese gesetzlich zu zementieren. Auch aus der Sicht der jüdischen Seite wäre es cleverer gewesen sich zurückzuhalten.
Der Verlauf zeigt jetzt vor allem, dass für unsere Regierung vernünftige Argumente nichts zählen, wenn es um jüdische Interessen geht. Die Beschneidungsdebatte hat polarisiert und damit Menschen aufmerksam gemacht und in die Opposition getrieben. Ein Krieg ist jetzt noch schwieriger zu vermitteln. Ich denke also entweder die Leute denken alle nicht nach, was ich bedauerlicherweise für möglich halte oder es geht hier nicht um den Krieg sondern tatsächlich nur um Beschneidung.

ich denke, es geht nur um beschneidung und dass man den juden in deutschland nicht ans bein pinkeln will, weil, wir haben ja holocaust als geschichte, da muss man rücksicht nehmen - wurde uns ja von jüdischer seite dauernd um die ohren gehauen. und die regierung zeigt jetzt, dass sie angeblich aus der geschichte gelernt hat.....
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Beitrag(#1787636) Verfasst am: 10.10.2012, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.


Nun ja... es ist so, wie du schon sagtest, die dramatischen Entwicklungen in Nah-Ost haben mir dem hier verhandelten Thema imho nix zu tun.

Und auch wenn wir aufgrund der deutschen Geschichte einiges gut zu machen haben, so hat auch hier imho alles seine Grenzen, insbesondere wenn es um so existentielle Dinge wie Krieg geht.

Man sollte sich wieder mal wieder des heiligen Gelöbnisses erinnern, dass von Deutschland nie wieder ein Krieg ausgehen dürfe. Die Entwickungen in Nah-Ost mit Iran sind in der Tat beängstigend, und dass es da ein gewisses Potential gibt, auf der Seite von Israel zu stehen und Israel einen moralischen Rückhalt zu geben, ist auch richtig - die gute Frage ist, wie weit diese moralische Verpflichtung, an der Seite Israels zu stehen, gehen darf.

Ich finde, hier ist insbesondere die Weltgemeinschaft gefragt. Und selbst wenn es noch so schäbig ist, bin ich dagegen, dass sich Deutschland in einen Krieg verwickeln läßt. Ich weiß, dass das für israelische Menschen bitter klingen muss, aber hier ist mir die eigene Haut dann doch näher als das Hemd.

nv.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
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Beitrag(#1787639) Verfasst am: 10.10.2012, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
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Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass dieses Gesetz so verabschiedet worden wäre, wenn es nur Muslime beträfe?

Exakt das ist der Punkt.
Es handelt sich um ein Gefälligkeitsgesetz für den Zentralrad der Juden (nicht für "die Juden"!) und um nichts anderes.


Ich habe mich bisher auf diesen 95 Seiten nur einmal zu dem Hauptthema dieses Threads geäußert, würde aber hier noch weiter gehen, auch wenn das fast allen hier als viel zu abseitig erscheint. Von dem Kölner Urteil vom Mai 2012 sind Gesetzgeber, Regierung und Justizwesen auf kaltem Fuß erwischt worden, ein Thema hat die gesellschaftlichen Debatten erfasst, in das zuvor nur wenige eingeweiht waren und das kaum jemanden als ernsthaftes Problem berührte.

Die Regierung ist auf einen Krieg, den Israel beginnen und der unkalkulierbar werden kann, nicht vorbereitet, sie weiß nicht, wie sie ihn einer Bevölkerung vermitteln kann, die ihm größtenteils ablehnend gegenüber steht. Die deutsche Führung muß ihren durch Angela Merkel geäußerten Anspruch umsetzen, an der Seite Israels zu stehen und das zur deutschen Staatsdoktrin zu erheben. Bei der Kriegsplanung auf beiden Seiten kommen zu viele irrationale Momente ins Spiel, als dass man für die absehbare Zukunft einen Krieg ausschließen könnte, das Säbelrasseln dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit in einen Krieg münden, der die gefährlichste Krisenregion der Welt erfassen würde.
In den zurückliegenden Monaten haben höchste Kreise Israels verlauten lassen, dass sie über die deutsche Debatte beunruhigt sind. Damit wollen sie auch die Verlässlichkeit des Partners testen. Bei Charlotte Knobloch als Überlebender des Holocaust, Stephan Kramer und anderen deutschen Vertretern der Juden waren scharfe Reaktionen mit Sicherheit zu erwarten.
Die deutsche Regierung, Leutheusser-Schnarrenberger und andere, konnten nicht anders als mit einem Kompromiß reagieren, der vor allem die offiziellen Vertreter der jüdischen Seite in Deutschland und in Israel beschwichtigen soll. Hier fiel das Abwägen eindeutig aus.

Diese scheinbar vom Thema wegführenden Seitenblicke mögen hier als unangemessen bewertet werden. All diejenigen, denen es hier nur um Beschneidung und den Zusammenhang mit der im Zentrum des FGH stehenden Frage der Religionen ging, seien kurz auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht; man kann das OT finden,mir Alarmismus oder mangelnde Sensibilität für das Hauptthema vorwerfen, eine spezielle Debatte, zu der hier in aller Ausführlichkeit von anderen schon mit fast allen anstehenden Argumenten etwas gesagt wurde. Ich höre damit schon auf.


Du schreibst, dass man der Bevölkerung einen Krieg nicht wirklich vermitteln kann. Nach der Debatte um Beschneidung, wäre es meiner Ansicht nach klüger gewesen, nicht so kopflos diese gesetzlich zu zementieren. Auch aus der Sicht der jüdischen Seite wäre es cleverer gewesen sich zurückzuhalten.
Der Verlauf zeigt jetzt vor allem, dass für unsere Regierung vernünftige Argumente nichts zählen, wenn es um jüdische Interessen geht. Die Beschneidungsdebatte hat polarisiert und damit Menschen aufmerksam gemacht und in die Opposition getrieben. Ein Krieg ist jetzt noch schwieriger zu vermitteln. Ich denke also entweder die Leute denken alle nicht nach, was ich bedauerlicherweise für möglich halte oder es geht hier nicht um den Krieg sondern tatsächlich nur um Beschneidung.

ich denke, es geht nur um beschneidung und dass man den juden in deutschland nicht ans bein pinkeln will, weil, wir haben ja holocaust als geschichte, da muss man rücksicht nehmen - wurde uns ja von jüdischer seite dauernd um die ohren gehauen. und die regierung zeigt jetzt, dass sie angeblich aus der geschichte gelernt hat.....


In dem sie die Menschenrechte und die Grundrechte verrät, und so die Axt an das Fundament unser Gesellschaft legt? Geschockt

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Beitrag(#1787641) Verfasst am: 10.10.2012, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

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ich denke, es geht nur um beschneidung und dass man den juden in deutschland nicht ans bein pinkeln will, weil, wir haben ja holocaust als geschichte, da muss man rücksicht nehmen - wurde uns ja von jüdischer seite dauernd um die ohren gehauen. und die regierung zeigt jetzt, dass sie angeblich aus der geschichte gelernt hat.....


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sehe ich ja auch so,
aber, die befindlichkeiten liegen immer irgendwo anders, jeddenfalls nicht bei den kindern.

interessant finde ich ja, dass niemand der politker mal darauf hinweist, dass gerade unsere geschichte lehren sollte, keine gesonderten rechte für irgendwen zu schaffen.
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Beitrag(#1787671) Verfasst am: 11.10.2012, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Künast weist Kritik Charlotte Knoblochs an Beschneidungsdebatte zurück

Alle Achtung, die Künast, die traut sich was. Weist doch tatsächlich pauschale Antisemitismus-Vorwürfe zurück.


Ach was - vermutlich kriegt die bloß kalte Füsse, denn Künast ist bei den Grünenen eine der Anstifterinnen gewesen, welche darauf gedrungen hat, ein Beschneidung zu legalisieren.

nv.
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