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Kurioses aus dem kalten Krieg

 
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1791189) Verfasst am: 29.10.2012, 07:55    Titel: Kurioses aus dem kalten Krieg Antworten mit Zitat

Immer wieder liest man ja wie sich die Menschen während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den dritten Weltkrieg vorbereiteten, wie sie sich den Atomkrieg und das Leben danach vorstellten oder wie sie den politischen Gegner mit Rekorden zu übertrumpfen versucht haben.
Ob nunmehr veröffentlichte Geheimakten zur Vorgehensweise im Ernstfall, bedrohliche Zwischenfälle, beachtenswerte Leistungen auf dem Gebiet des wissenschaftlichen, technischen oder sozio-kulturellen Fortschritts, oder einfach Kuriositäten aus dem Alltag, die der Bedrohungssituation geschuldet waren - immer her damit!

Hier z.B. ein Bericht über die erste vollständig getauchte Umrundung der Erde in einem Atom-U-Boot:
http://einestages.spiegel.de/s/tb/25862/operation-sandblast-im-atom-u-boot-triton-um-die-erde.html


Bin gespannt auf eure Artikel und vielleicht gibt es sogar ein paar Erfahrungsberichte! Sehr glücklich
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1799103) Verfasst am: 05.12.2012, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erinnere mich noch eines Faltblattes, das von der Bundesregierung in Umlauf gebracht wurde. Da war zu lesen - mit kleinen Zeichnungen illustriert - wie man sich im Falle eines nuklearen Angriffes verhalten solle. Auch gab es da Hinweise für die Leute, die sich einen Atombunker bauen wollten. Berühmt wurde dabei der Ratschlag, wenn man sich im Freien befände solle man sich eine Aktentasche über den Kopf halten. Sowas trugen damals fast alle Männer mit sich herum, ich auch. Ich hatte da die Butterbrote und die Thermosflasche drin, wenn ich zur Arbeit ging.
Die Aktentasche wurde berühmt, Dieter Hildebrandt hat sich in der Lach- und Schießgesellschaft weidlich darüber lustig gemacht.
Nicht ganz so lustig war es, als eines morgens auf einem südfranzösischen Campingplatz mein Freund Horst mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtete um mich aufzuwecken. In dem Moment träumte mir, der nukleare Weltkrieg wäre losgegangen und eine Atombombe gefallen. Man sieht, sogar wir unbekümmerten jungen Burschen hatten unbewußt Angst davor.
Ich habe grade mal bei google Aktentasche Atom eingegeben. Macht das, da kommt einiges!
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1799105) Verfasst am: 05.12.2012, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich noch eines Faltblattes, das von der Bundesregierung in Umlauf gebracht wurde. Da war zu lesen - mit kleinen Zeichnungen illustriert - wie man sich im Falle eines nuklearen Angriffes verhalten solle. Auch gab es da Hinweise für die Leute, die sich einen Atombunker bauen wollten. Berühmt wurde dabei der Ratschlag, wenn man sich im Freien befände solle man sich eine Aktentasche über den Kopf halten. Sowas trugen damals fast alle Männer mit sich herum, ich auch. Ich hatte da die Butterbrote und die Thermosflasche drin, wenn ich zur Arbeit ging.
Die Aktentasche wurde berühmt, Dieter Hildebrandt hat sich in der Lach- und Schießgesellschaft weidlich darüber lustig gemacht.
Nicht ganz so lustig war es, als eines morgens auf einem südfranzösischen Campingplatz mein Freund Horst mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtete um mich aufzuwecken. In dem Moment träumte mir, der nukleare Weltkrieg wäre losgegangen und eine Atombombe gefallen. Man sieht, sogar wir unbekümmerten jungen Burschen hatten unbewußt Angst davor.
Ich habe grade mal bei google Aktentasche Atom eingegeben. Macht das, da kommt einiges!


Solche senile Filmchen sollten sogar den Eindruck erweckt, mann könnte sich schützen: http://www.youtube.com/watch?v=-2kdpAGDu8s
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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wesen
ist mal wieder da



Anmeldungsdatum: 10.03.2011
Beiträge: 398
Wohnort: Essen

Beitrag(#1799106) Verfasst am: 05.12.2012, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Berühmt wurde dabei der Ratschlag, wenn man sich im Freien befände solle man sich eine Aktentasche über den Kopf halten. [...]

Mir fällt dazu "Bert The Turtle Civil Defense Film" ein. (klick)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1799119) Verfasst am: 05.12.2012, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
.... Auch gab es da Hinweise für die Leute, die sich einen Atombunker bauen wollten. ....

Es gab nicht nur Ratschläge, für den Bau privater Luftschutzräume wurde auch massiv Geld lockergemacht. Wir haben 67 mit Bundeszuschüssen gebaut, unter der Auflage Luftschutzraum zu schaffen. Das bedeutete eine sogenannte trümmersichere Kellerdecke aus Stahlbeton. Die Stahlmatten in dieser Decke waren so dicht gelegt, dass der maximale Abstand zwischen zwei Streben höchstens 4 - 5 cm betragen hat. Ich erinnere mich deshalb mit Grausen daran, weil wir vergessen hatten den Durchbruch für das Klo vorzuplanen und ich den dann von Hand mit Hammer und Meißel geschaffen habe. Der Architekt, der die Statik für uns gemacht hat, meinte, dass sei in etwa soviel Stahl, wie er normalerweise in einer Großbaustelle verbraucht. Es waren also auch Ratschläge in Umlauf, die geringfügig über die Aktentasche hinausgingen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1799123) Verfasst am: 05.12.2012, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

<a href="http://www.youtube.com/watch?v=-a4RgZIjmPc">Loriot - K 2000</a>
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1799946) Verfasst am: 09.12.2012, 06:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hihihi
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich deshalb mit Grausen daran, weil wir vergessen hatten den Durchbruch für das Klo vorzuplanen und ich den dann von Hand mit Hammer und Meißel geschaffen habe. Der Architekt, der die Statik für uns gemacht hat, meinte, dass sei in etwa soviel Stahl, wie er normalerweise in einer Großbaustelle verbraucht.

Das ist noch gar nix, wir haben mal in der Kolonne am heißesten Tag des Jahres geteert, da kommt ein Blechdeckel auf den Kanal und dann 15 - 25cm Schwarzdecke einfach drüber. Von unten 180°, von der Sonne oben 60°, dann mit der Hand die Kanaldeckel freipickeln, jawoll. Vor allem die Schwarzdecke ist bei jedem schon ein Stück härter, d.h. die Arbeit wird es auch. Aber es heißt ja: Arbeit schändet nicht. zwinkern

Hab eben meine ABC-Taschenkarte gefunden, die dürfte noch ziemlich aus dem kalten Krieg stammen.
Dort heißt es z.B. bei A-Warnung
Zitat:

- Kameraden warnen
- Kampfanzug schließen, Handschuhe anziehen, Halstuch umbinden, wenn möglich Feldparka anziehen und Kapuze aufsetzen
- Trommelfellverletzte. Ohrenpfropfen einführen,
-Wunden mit ABC-Schutzverband abdecken
-persönliche ABC-Schutzausrüstung griffbereit halten

A-Warnung vor Fallout
Grün unterlegte Maßnahmen durchführen, zusätzlich:
Zitat:
- essen, trinken, Feldflasche auffüllen, offene Verpflegung möglichst dicht verpacken oder im Kochgeschirr aufbewahren
- Notdurft verrichten
- Maskenbrille und Gläser der ABC-Schutzmaske mit Klarsichttuch einreiben, Maskenbrille mit Bändern aufsetzen.


Überraschend Atomdetonation
Beim Lichtblitz sofort in die nächste Deckung springen, Augen schließen, Gesicht auf den Boden pressen, Hände unter den Körper. Nach Durchgang der Druck- und Sogwelle Verbindung zu Kameraden und zum Vorgesetzten aufnehmen.

Beobachtungsmeldung nach Einsatz von Atomsprengkörpern durch den Feind
Zitat:
Nach Durchgang der Druck- und Sogwelle sofort beobachten:
- Uhrzeit der Detonation......................................als Datum-Zeit-Gruppe
- eigener Standort..............................................verschleiert
- Richtung zur Detonation....................................als Kompaßzahl
- Knallzeit.........................................................in Sekunden gezählt
- Detonationsart................................................Stamm, Färbung
5 Minuten nach der Detonation.
- Breite der Detonationswolke...............................in Grad oder Strich
10 Minuten nach der Detonation:
- Höhe der oberen oder unteren............................in Grad oder Strich
Grenze der Detonationswolke


Schon irgendwie krass. Mir läufts jedesmal kalt den Rücken runter wenn ich den Scheiß durchles.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1799965) Verfasst am: 09.12.2012, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
....
Zitat:
...
- Notdurft verrichten
...

....

Das ist das sogenannte taktische Kacken.

fwo
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1799970) Verfasst am: 09.12.2012, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
....
Zitat:
...
- Notdurft verrichten
...

....

Das ist das sogenannte taktische Kacken.

fwo
Lachen
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#1799973) Verfasst am: 09.12.2012, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Überraschend Atomdetonation

Korrektes Verhalten:
"Da mußt du dich mit den Füßen in Richtung der Explosion hinlegen und zum nächsten Friedhof robben."
(Strugazki, Die zweite Invasion der Marsmenschen)
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1800012) Verfasst am: 09.12.2012, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich noch ein Kind war haben wir im Winter hier gerodelt.



Drin hat die USAF und die NSA gesessen und so ziemlich alles an kommunikation abgehört,was es abzuhören gab.Regelmäßig sind schwer bewaffnete GI's auf der Innenseite des Zaunes patroulliert.
Alles war streng geheim,kein Einheimischer wuße eigentlich wirklich,was die da machen.

Gerne gesehen haben sie das Rodeln nicht,und eigentlich war es auch untersagt.Aber verjagt wurden wir nie.

Ganz lustig nebenbei war auch,daß die GI's offenbar Süßigkeitenrationen hatten,um sie an einheimische zu verschenken.Das hat aber nicht so gefruchtet,weil uns Kids von unseren Eltern eingebleut wurde, niemals zu nahe an den Zaun zu gehen,um nicht aus versehen abgeknallt zu werden.-Diejenigen die sich trotzdem rangetraut haben und mit dem Süßzeug zurrückkamen,galten als Helden.


Heute ist nichts mehr von der Anlage übrig.Stattdessen ist dort ein Park.Und die beiden Rodelbahnen fangen auf der "Berg"spitze an,und nicht mehr so weit unten wie früher.



Edith
Was mir beim schreiben noch eingefallen ist:

'87 haben wir mal in Reichstagnähe nachts im Suff faustgroße Trockeneisklumpen in die Spree geworfen.Das brodelte wie verrückt und genebelt hat es natürlich auch.
Die DDR Grenzer haben das volle Programm aufgefahren.Boote,Scheinwerfer,Leuchtkugeln und Lastwagenladungen voller Soldaten...... Lachen




Und natürlich das Kubat Dreieck mit dem Mauersprung.



Zitat:
Die größte Anzahl von Mauerspringern gab es 1988. Vor einem Gebietstausch zwischen der DDR und West-Berlin wurde das zu diesem Zeitpunkt noch zum DDR-Gebiet gehörende, aber auf der Westseite der Mauer befindliche Lenné-Dreieck durch linke Aktivisten besetzt. Als die West-Berliner Polizei das Gelände am 1. Juli 1988 räumte, kletterten 182 Demonstranten über die Mauer nach Ost-Berlin. Dort wurden sie von den Grenztruppen auf drei Lastkraftwagen verladen und in eine Betriebskantine verbracht. Später verließen sie in kleinen Gruppen über reguläre Grenzübergänge die DDR. Im Vorfeld der „Fluchtaktion“ hatten Vertreter der Demonstranten Kontakt zum Ministerium für Staatssicherheit aufgenommen, das sich auf den Übertritt vorbereitete, ohne ihn zu unterstützen

http://de.wikipedia.org/wiki/Mauerspringer




Das Kubat Dreieck
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Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1800031) Verfasst am: 09.12.2012, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Also heute liest sich das ungemein lustig, ich habe darüber lachen müssen.
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Waryo
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2011
Beiträge: 19

Beitrag(#1800042) Verfasst am: 09.12.2012, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Atombombe in Ö
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1800113) Verfasst am: 09.12.2012, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Als ich noch ein Kind war haben wir im Winter hier gerodelt.

Ach das war die INspiration von Pixars "Up"/"Oben"
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1801645) Verfasst am: 16.12.2012, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Die DDR hat unter dem Namen 'Deutsche Reichsbahn' einen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs in West-Berlin geregelt. noc
Zitat:
Nach dem Kriegsende existierte die Deutsche Reichsbahn auch weiterhin in allen vier Besatzungszonen Deutschlands. Der Befehl Nr. 8 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) vom 11. August 1945 hatte den gesamten Eisenbahnverkehr in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Groß-Berlin den deutschen Eisenbahnen – also de facto der DR – übertragen, die westlichen Alliierten hatten diese Entscheidung gebilligt.[3] Im September 1949 erfolgte allerdings eine Umbenennung in Deutsche Bundesbahn für die Westzonen, in der SBZ dagegen behielt sie den alten Namen, da eine Umbenennung zum Verlust der Betriebsrechte in West-Berlin geführt hätte. So behielt die Deutsche Reichsbahn der DDR die Betriebsrechte für den Eisenbahnverkehr einschließlich der S-Bahn im Westteil Berlins.

Die Bediensteten dort haben ihr Geld 60% in Westgeld ausgezahlt bekommen und 40% in Ostmark, das dann der (West-)Berliner Senat 1:1 gegen Westmark umgetauscht hat.

Streit gabs natürlich auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Berliner_S-Bahn#Der_erste_Reichsbahnerstreik_1949
Zitat:
...am 17. August 1961 riefen der DGB und der Regierende Bürgermeister Willy Brandt zum S-Bahn-Boykott auf. Studenten, Gewerkschafter, aber auch einfache Bürger ausgerüstet mit Schildern, auf denen beispielsweise „Kein Pfennig mehr für Ulbricht“ oder „Jeder West-Berliner S-Bahn-Fahrer bezahlt den Stacheldraht“ stand, übten Druck auf Fahrgäste der S-Bahn aus.

Man rief zum Boykott der S-Bahn unter anderem auf, weil man hoffte, in einer gefährlich explosiven Stimmungslage die Wut kanalisieren zu können (man befürchtete schwere Auseinandersetzungen an der Mauer und Blutvergießen); schließlich konnte weder die Regierung, noch die Bürger, die nun von engsten Angehörigen getrennt waren, etwas anderes wirkungsvolles gegen die Abriegelung unternehmen. Außerdem erschien es widersinnig, der Reichsbahn durch Fahrgeldeinnahmen der S-Bahn zusätzlich Devisen zuzuführen. Hierbei kam es auch zu „Entgleisungen“, indem man Bedienstete der S-Bahn, aber auch ihre Fahrgäste kurzerhand als „Kommunistenfreunde“ brandmarkte, was sich mitunter sogar in gewalttätigen Übergriffen auswirkte.

und Misswirtschaft:
Zitat:
Als verheerend für die West-Berliner S-Bahn erwies sich der Bau von neuen U-Bahn-Linien, die mehr oder weniger parallel zu vorhandenen S-Bahn-Strecken verliefen und ebenso zu deutlichen Fahrgastverlusten führten. Auch achtete man beim Neubau von U-Bahnhöfen oft nicht auf günstige Umsteigewege zur S-Bahn, so beispielsweise am Bahnhof Steglitz. Diese heute widersinnig erscheinenden Baumaßnahmen waren nur zu Zeiten des Kalten Krieges möglich. Typisches Beispiel ist die erst zu West-Berliner Zeiten entstandene U 7, die auf längeren Streckenabschnitten parallel zur Ringbahn verläuft und deren Westverlängerung nach Spandau fast parallel zur (bei der Fertigstellung allerdings schon stillgelegten) S-Bahn nach Spandau verläuft. Weitere Beispiele sind die damals geplante U 10, die zu großen Teilen in nur wenigen 100 Meter Abstand parallel zur Wannseebahn verlaufen wäre, und die noch zu Mauerzeiten geplante, und sogar erst nach BVG-Übernahme der S-Bahn und zum Teil sogar nach dem Mauerfall gebaute Nord-Verlängerung der U 8, die heute am S-Bahnhof Wittenau (Nordbahn) endet.


http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Reichsbahn_%281945%E2%80%931993%29
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1801652) Verfasst am: 16.12.2012, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Die DDR hat unter dem Namen 'Deutsche Reichsbahn' einen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs in West-Berlin geregelt. noc
Zitat:
Nach dem Kriegsende existierte die Deutsche Reichsbahn auch weiterhin in allen vier Besatzungszonen Deutschlands. Der Befehl Nr. 8 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) vom 11. August 1945 hatte den gesamten Eisenbahnverkehr in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und Groß-Berlin den deutschen Eisenbahnen – also de facto der DR – übertragen, die westlichen Alliierten hatten diese Entscheidung gebilligt.[3] Im September 1949 erfolgte allerdings eine Umbenennung in Deutsche Bundesbahn für die Westzonen, in der SBZ dagegen behielt sie den alten Namen, da eine Umbenennung zum Verlust der Betriebsrechte in West-Berlin geführt hätte. So behielt die Deutsche Reichsbahn der DDR die Betriebsrechte für den Eisenbahnverkehr einschließlich der S-Bahn im Westteil Berlins.

Die Bediensteten dort haben ihr Geld 60% in Westgeld ausgezahlt bekommen und 40% in Ostmark, das dann der (West-)Berliner Senat 1:1 gegen Westmark umgetauscht hat.

Streit gabs natürlich auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Berliner_S-Bahn#Der_erste_Reichsbahnerstreik_1949
Zitat:
...am 17. August 1961 riefen der DGB und der Regierende Bürgermeister Willy Brandt zum S-Bahn-Boykott auf. Studenten, Gewerkschafter, aber auch einfache Bürger ausgerüstet mit Schildern, auf denen beispielsweise „Kein Pfennig mehr für Ulbricht“ oder „Jeder West-Berliner S-Bahn-Fahrer bezahlt den Stacheldraht“ stand, übten Druck auf Fahrgäste der S-Bahn aus.

Man rief zum Boykott der S-Bahn unter anderem auf, weil man hoffte, in einer gefährlich explosiven Stimmungslage die Wut kanalisieren zu können (man befürchtete schwere Auseinandersetzungen an der Mauer und Blutvergießen); schließlich konnte weder die Regierung, noch die Bürger, die nun von engsten Angehörigen getrennt waren, etwas anderes wirkungsvolles gegen die Abriegelung unternehmen. Außerdem erschien es widersinnig, der Reichsbahn durch Fahrgeldeinnahmen der S-Bahn zusätzlich Devisen zuzuführen. Hierbei kam es auch zu „Entgleisungen“, indem man Bedienstete der S-Bahn, aber auch ihre Fahrgäste kurzerhand als „Kommunistenfreunde“ brandmarkte, was sich mitunter sogar in gewalttätigen Übergriffen auswirkte.

und Misswirtschaft:
Zitat:
Als verheerend für die West-Berliner S-Bahn erwies sich der Bau von neuen U-Bahn-Linien, die mehr oder weniger parallel zu vorhandenen S-Bahn-Strecken verliefen und ebenso zu deutlichen Fahrgastverlusten führten. Auch achtete man beim Neubau von U-Bahnhöfen oft nicht auf günstige Umsteigewege zur S-Bahn, so beispielsweise am Bahnhof Steglitz. Diese heute widersinnig erscheinenden Baumaßnahmen waren nur zu Zeiten des Kalten Krieges möglich. Typisches Beispiel ist die erst zu West-Berliner Zeiten entstandene U 7, die auf längeren Streckenabschnitten parallel zur Ringbahn verläuft und deren Westverlängerung nach Spandau fast parallel zur (bei der Fertigstellung allerdings schon stillgelegten) S-Bahn nach Spandau verläuft. Weitere Beispiele sind die damals geplante U 10, die zu großen Teilen in nur wenigen 100 Meter Abstand parallel zur Wannseebahn verlaufen wäre, und die noch zu Mauerzeiten geplante, und sogar erst nach BVG-Übernahme der S-Bahn und zum Teil sogar nach dem Mauerfall gebaute Nord-Verlängerung der U 8, die heute am S-Bahnhof Wittenau (Nordbahn) endet.


http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Reichsbahn_%281945%E2%80%931993%29


An diesen S-Bahn Boykott kann ich mich noch dunkel erinnern.
Damals gab es parallel zu jeder S-Bahnlinie eine Buslinie.

Netter nebenefekt des ganzen : Weiße Flecken auf der Landkarte.
Das dazugehörige Bahngelände war natürlich auch in DDR Besitz.U.A: z.B: die gesammte damals nicht benutzte Ringbahnstrecke und die Bahnstrecke Richtung Dresden.Das war damals eine Trasse die teilweise 300-400 Meter breit vom Anhalter Banhof bis zur südlichen Stadtgrenze verlief.Am Nördlichen Teil inklusive der Ruinen eines Rangierbahnhofs.
Für uns Kinder (und später auch als Jugendlicher) war das ein riesiger Abenteuerspielplatz.
Alles war komplett überwuchert,es gab neben den Ruinen auch noch erhaltene Gebäude die wir für Partys nutzten-Obdachlose fanden immer ein trockenes Plätzchen-Es war ein Freiraum den die meisten Berliner irgendwann einmal entdecken gegangen sind.Alle außer irgendwelchen Beamten
Keine "Amtspersonen" wie Polizei,Bahnpolizei oder sonstwer durfte diese Flächen betreten oder dort irgendwie aktiv werden (Was man als Jugendlicher mit der Absicht ein BTM Vergehen zu begehen natürlich zu schätzen wußte.....)

Ähnliche weiße Flecken gab es auch im Botschaftsviertel am Tiergarten.Die Botschaftsgebäude wurden seit der Teilung nicht genutzt,waren aber immer noch Territorium der jeweiligen Länder.
Man mußte nur durch den Bauzaun schlüpfen und bafand sich in sowas wie einem rechtsfreien Raum.Ich denke da gerade an eine Party in der japanischen Botschaft...Mannomann-War doch nicht alles so schlecht in unserer Westberliner Idylle.
@ Japan-Sorry wegen des Parketts rose
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1801673) Verfasst am: 16.12.2012, 17:37    Titel: Folge dem Gruppenkomandanten, denn der hat immer Recht Antworten mit Zitat

Waryo hat folgendes geschrieben:
Atombombe in Ö


danke,
den Film
"ich gelobe"
kannte ich noch nicht. Ist vollständig auf Youtube.

Aus einem Werbevideo von 1990 des Bundesheeres - da wirkt der kalte Krieg noch ein bisschen nach,

habe ich dies hier gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=1jAruXQ7-lg#t=16m26

Der Gruppenkommandant wählt immer die Stelle, die der Feind am wenigstens erwartet.
Lachen

Interessant auch - ein Ortskampfvideo bereits zu Beginn des Jugoslawienkrieges zu haben - ich glaube nicht, dass die Bundeswehr damals Werbetechnisch schon so weit war
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beefy
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Beitrag(#1803049) Verfasst am: 21.12.2012, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin gerade zufällig auf ein Bild gestoßen daß mich an eine Geschichte erinnert hat die indirekt auch noch mit dem kalten Krieg zu tun hatte.

1992.
Die englische Künstlergruppe Mutoid Waste Company (berüchtigt für extrem chaotische Mad Max mäßige Skulpturen und Shows ) besuchte zum zweiten mal Berlin.Das war zu der Zeit als die russischen Truppen abgezogen sind und die Moral der Soldaten auf dem Tiefpunkt angelangt war.Damals war es z.B: möglich für eine Flasche Vodka ein AK74 von einem Soldaten einzutauschen (Panzerfaust war drei Flaschen wert ).

Ihren "Standort" haben sie gegenüber vom Reichstag auf der anderen Spreeseite gewählt.Damals war das alles noch eine riesige Brache.

Einer von denen hat dann diesen Russen kennengelernt-Es führte eines zum anderen,diverse Kisten Vodka wechselten den Besitzer und die Leute von MW konnten zwei ausrangierte Migs,drei Schützenpanzer und einen Hubschrauber an einer Kaserne im Umland abholen.
Mit den Dingern auf ihrem Tieflader sind sie dann in mehreren Touren immer Quer durch die Stadt zum "Lager" gefahren.

Dort wurden sie dann bemalt und aufgestellt.






Nach mehreren Tagen hat dann die BZ (?) die Frage aufgeworfen wie es eigentlich sein kann,daß irgendwelche mit Drogen vollgepumpte Punks am hellichten Tag mehrmals mit Kriegswaffen quer durch Berlin fahren können ohne ein einziges mal von der Polizei angesprochen zu werden.
Das gab einen riesen Aufruhr in der Polizeispitze und im Rathaus.Nicht zuletzt,weil erst nach dem Artikel mal die Polizei nach dem rechten sehen gekommen ist-Da war aber alle "Kriegstechnik" schon ausgebaut,zugeschweißt und/oder in Skulpturen verwandelt.

Hier noch ein Video von der damaligen Show
http://www.youtube.com/watch?v=5gGmt5ZZSC4

Ich hab auch als Statist mitgespielt. (Einer von denen, die mit den Flammenwerfern das Puplikum zurrückgedränt haben um Platz für die Akteure zu schaffen).
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Telliamed
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Beitrag(#1803336) Verfasst am: 23.12.2012, 03:31    Titel: Antworten mit Zitat

Es war im Frühjahr 1972. Auch wenn man gesundheitshalber nicht mit einer Knarre durch die Gegend robben musste, war an der Heimatfront des Kalten Krieges eine obligatorische Schulung angesagt, die man besser ohne Grund nicht versäumte.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1583099#1583099

Das Lernziel bestand im Erlernen zweckdienlichen Verhaltens nach einem Angriff mit Kernwaffen.
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Ahriman
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Beitrag(#1803366) Verfasst am: 23.12.2012, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade fällt mir da was wieder ein: Mein Freund Horst hatte sich um 1956 herum das Bogenschießen als neues Hobby zugelegt. Und er sagte dazu, diese Kunst könne man sicher nach einem Atomkrieg gut gebrauchen.
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Hatiora
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Beitrag(#1803454) Verfasst am: 23.12.2012, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Ich bin gerade zufällig auf ein Bild gestoßen daß mich an eine Geschichte erinnert hat die indirekt auch noch mit dem kalten Krieg zu tun hatte.

...


Goil! Sehr glücklich
_________________
"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Murphy
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Beitrag(#1803530) Verfasst am: 23.12.2012, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Versuche, LSD als Waffe für Geheimdienste einzusetzen

Zitat:

Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren, in der Zeit des Kalten Krieges, wurden sowohl in der Sowjetunion als auch in den Vereinigten Staaten Versuche mit dem Ziel der Bewusstseinskontrolle von Menschen durchgeführt. Teilziele waren Gehirnwäsche und die Entwicklung von Wahrheitsseren, die in Verhören von Gegnern diese zwingen sollten, alles was sie wussten zu offenbaren. In den USA wurde im Rahmen groß angelegter, geheimer Forschungsprogramme des Geheimdiensts CIA die Wirkung von LSD erforscht. Die meisten dieser Experimente wurden an tausenden von unfreiwilligen und unwissenden Testpersonen durchgeführt, wobei es auch zu Todesfällen kam.
...


LSD Testing (British Troops) - Video




Operation Artischocke:

Zitat:
Während des kalten Krieges ließ die CIA in der Bundesrepublik Deutschland, in Japan sowie auf einem Marinestützpunkt in der Panamakanalzone Geheimgefängnisse errichten. Sie sollten im Speziellen Doppelagenten beherbergen, die geheime Informationen an die Kommunisten weitergaben, sowie die Räumlichkeiten für spezielle Verhörtechniken liefern. 1950 wurden insgesamt sechs vermeintliche Doppelagenten in den Geheimgefängnissen in Japan sowie in der Panamakanalzone verhört.
...
Die Verhörmethoden der Operation Artischocke wurden zusätzlich von Augenzeugenberichten über Experimente in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten geprägt. Während der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau berichteten die Überlebenden den US-Ärzten von Experimenten mit Drogen, Krankheitserregern (Malaria, Pest und Fleckfieber) und Chemikalien (Phenol und verschiedenen Chloriden). Kurz darauf wurde im Schloss Kransberg nördlich von Frankfurt die wissenschaftliche Elite der Nationalsozialisten verhaftet und unter dem Namen Operation Dustwind verhört. Unter den Kransberg-Gefangenen waren auch jene Wissenschaftler, die im KZ Dachau die Versuche an den Häftlingen durchführten. Der bekannteste nationalsozialistische Arzt war Kurt Blome, der vom Militärtribunal durch Intervention der CIA, trotz erdrückender Beweislast, die sich nicht zuletzt durch ein offenes Bekenntnis zum Nationalsozialismus und zu Adolf Hitler auszeichnete, freigesprochen wurde, um ihn im Gegenzug in eigene Dienste zu stellen. Dazu kam es jedoch nicht, weil er auf Druck des US-Botschafters in Deutschland kein Visum für die USA erhielt.

Im Verlauf der „Cooperation“ erlangte die CIA Wissen über B- und C-Waffen. Es fanden mit den Erkenntnissen von Kurt Blome und anderen nationalsozialistischen Wissenschaftlern Waffenexperimente mit Krankheitserregern, u. a. auch mit Anthrax, in der Karibik und in Alaska statt. Man ging sogar so weit, mit den Biokampfstoffen auf eigenem Boden, in der San Francisco Bay, zu experimentieren. Man wollte herausfinden, wie die Stadt auf einen B-Waffenanschlag der Sowjetunion reagieren würde.
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Telliamed
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Beitrag(#1803576) Verfasst am: 23.12.2012, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Überraschend Atomdetonation

Korrektes Verhalten:
"Da mußt du dich mit den Füßen in Richtung der Explosion hinlegen und zum nächsten Friedhof robben."
(Strugazki, Die zweite Invasion der Marsmenschen)


Das hat aber ganz langsam zu geschehen.

Warum?

Um keine Panik zu verursachen.

Zu Beginn eines jeden Semesters wurde in Berlin der Oberstleutnant Gansauge von den Grenztruppen der NVA eingeladen, der anhand von Bildern demonstrierte, wie infam der Klassengegner unseren friedlichen sozialistischen Aufbau stört.



Zu diesen schändlichen Methoden gehörte auch die Verbreitung politischer Witze. Deshalb galt es, folgende Einkleidung zu verwenden:

"In seinem Bestreben, unseren friedlichen sozialistischen Aufbau zu stören, setzt der Klassengegner auch auf politische Witze. In unserer Gewerkschaftsgruppe/unserem Studentenkollektiv bekämpfen wir gerade ganz konsequent den folgenden politischen Witz des Klassengegners:
..."


Kommt ein Genosse in der Parteiversammlung zum Parteisekretär: "Da hinten, in der letzten Reihe, da sitzt der Klassenfeind!" Umgehend wird eine Untersuchung eingeleitet - der Genosse hatte recht.
Der Parteisekretär belobigend zu dem Genossen: "Woran hast Du denn gemerkt, dass das der Klassenfeind ist?"
Der Genosse: "Es heisst nicht für umsonst: Der Klassenfeind schläft nie!"

_____

Sitzen zwei in der Kneipe. Der eine starrt trübsinnig in sein Bier. Der andere will ihn aufmuntern:
"Du, soll ich Dir mal einen politischen Witz erzählen?"
Der andere: "Vorsicht, ich bin bei der Polizei!"
Darauf der Muntere: "Dann erzähle ich ihn Dir eben gaanz langsam!"
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Telliamed
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Beitrag(#1803582) Verfasst am: 23.12.2012, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Manchmal, wenn ich mit meinem Kumpel in der Kneipe saß, kam auch ein neuer Gast hinzu, der sich an unseren Tisch setzte und dem man zwei Meilen gegen den Wind ansah, dass er aus "Memphis" war (Memphis = MfS)

In diesem Fall nahm unser Gespräch eine überraschende Wendung. Wir wandten uns der Ornithologie zu und deklinierten die Rabenvögel durch. Die Elster usw.

(ich weiß, @fwo will mir im Vogel-Thread klarmachen, dass ich ein falsches Verständnis von Saat- und Rabenkrähe habe).

Entscheidend war, dass es der Genosse auch nicht wusste, denn er wälzte die Augen heraus.

Und jetzt kamen wir zum nächsten Thema und gerieten darüber in Streit, welche Nebenlinien der sächsischen Herrscherhäuser es gab. Ich macht Otto klar, dass es gilt, die drei albertinischen Nebenlinien - Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Zeitz (bis 1718) und Sachsen-Merseburg (bis 1738) von den ernestinischen Nebenlinien zu unterscheiden. * Ich nahm einen tiefen Schluck aus meinem Bierglas*: Herzog Ernst der Fromme, der 1675 starb, teilte die Länder auf seine sieben Söhne auf: Sachsen-Gotha kriegte natürlich Friedrich I., dann gab es die Linien Sachsen-Eisenach, Sachsen-Hildburghausen (erinnerst Du Dich noch an den Feldmarschall von Sachsen-Hildburghausen im Siebenjährigen Krieg?), Sachsen-Römhild, Sachsen-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Eisenberg.
"Moment", sagte Otto, "Du vergisst Reuss-Obergreiz und Reuss-Untergreiz!"
"Otto, Du bringst mal wieder alles durcheinander! Das sind doch die Reussen, die alle Heinrich hießen. Wie schon Galletti richtig sagte: 'Alle Heinrichinger hießen Heinrich, bis auf einen, den Otto, der hieß Konrad!" Also Reuss-Schleiz Ältere Linie, Reuss-Schleiz Jüngere Linie, Reuss-Ebersdorf, Reuss-Köstritz (Geburtsort von Heinrich Schütz!), Reuss Lobenstein ..."


Irgendwann begehrte der uneingeladene Gast am Tisch vom Ober sofort die Rechnung und schlich verstört von dannen.
fool
Am schönsten aber war es, wenn der Bewohner von Memphis versuchte, in unserem Gespräch mitzuhalten, ohne im geringsten zu wissen, worum es geht.
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Murphy
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Beitrag(#1804499) Verfasst am: 29.12.2012, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Manchmal, wenn ich mit meinem Kumpel in der Kneipe saß, kam auch ein neuer Gast hinzu, der sich an unseren Tisch setzte und dem man zwei Meilen gegen den Wind ansah, dass er aus "Memphis" war (Memphis = MfS)

Ja, pass nur auf Du, Murphy is watching you! Suspekt
Aber mal im Ernst, ich dachte immer wenn einer vom MfS war, dann sagte er immer er arbeite beim MdI. Auf den Arm nehmen


So, zur Sache, Schätzchen:

Streng geheime Dokumente zur nuklearen Strategie 1959-68 freigegeben

Codename Furtherance - Top Secret

Zitat:
Eisenhowers Instructions

Bereits 1957 hatte Präsident Eisenhower erste Pläne [...] vorbereitet
[...]
Die CIA hatte gegenüber Eisenhower die Anzahl sowjetischer Interkontinentalraketen auf 500 taxiert, von denen sie wenige Jahre später mit den neu eingeführten Spionagesatelliten gerade einmal vier fanden.
[...]
Für den Fall, dass der Präsident bei einem sowjetischen Angriff auf die USA einmal nicht erreicht werden könnte, hatte der Commander des Strategic Air Command, einer ständig in der Luft befindlichen Bomberflotte, Befehl, das Gebiet der Sowjetunion mit Kernwaffen zu bombardieren. Auch im Ausland stationierte Kommandanten konnten bei Nichterreichbarkeit des Präsidenten nukleare Verteidigung anfordern, durften jedoch nicht eigenmächtig auch das sowjetische Territorium angreifen.
Die Pläne sollten insbesondere in Krisen einen durch Militärs eigenmächtig herbeigeführten Dritten Weltkrieg vermeiden, wie es etwa während der Berlinkrise leicht hätte geschehen können.

SIOP-63

Im Kontrast zu den zur Verteidigungsszenarien gegen Angriffe beruhenden "Instructions" entwickelten allerdings die Militärs des damals aus ultrarechten Hardlinern bestehenden Vereinigten Generalstabs 1960 den berüchtigten Single Integrated Operational Plan (SIOP), der den möglichst schnellen Aufbau eines gigantischen atomaren Potenzials vorsah, das ohne besonderen Anlass im Wege eines Überraschungsangriffs zur Vernichtung des Kommunismus in der Sowjetunion und in China hätte eingesetzt werden sollen.

[...]
Für jeden militärischen Stützpunkt waren acht 20 Megatonnenbomben vorgesehen (in Stanley Kubricks satirischer Groteske Dr. Strangelove waren es gerade einmal drei). Die Zivilbevölkerung hätte zwei Wochen in Shelters den Fall Out abwarten sollen und wäre dann in eine Welt ohne Kommunismus zurückgekehrt. Die Tatsache, dass ein massiver Atomschlag einen nuklearen Winter zur Folge haben würde, war damals noch nicht erforscht. Nach Planung der Militärs sollte Ende 1963 die Erstschlagskraft so massiv sein, dass man den Überraschungsangriff effizient hätte durchführen können. Die Regierung Kennedy lehnte ab.

Flexible Response 1968

Der bereits von Kennedy mit Unverständnis aufgenommene Automatismus, bei irgendeinem Angriff sowohl die Sowjetunion als auch China anzugreifen, wurde aufgegeben. Stattdessen lautete nunmehr die Devise, einen Nuklearkrieg möglichst zu vermeiden und konventionelle Angriffe primär konventionell zu beantworten.
[...]

So vernünftig der Ansatz einer Begrenzung von atomaren Kriegen klang, so wurde durch die neue Strategie der "Flexible Response" der Einsatz von Nuklearwaffen durchaus wahrscheinlicher, da ein solcher Fall während der zahlreichen Spannungen durchaus hätte eintreten können, während ein gegenseitiger nuklearer Vernichtungsschlag für keine der Seiten akzeptabel gewesen und daher von rational denkenden Strategen vermieden worden wäre. Ironischerweise wurde also die Gefahr eines Atomkriegs durch die Begrenzung erhöht.

[...]

Bemerkenswert an der bis 1968 geltenden Lage war die Planung, dass auch eine Tötung oder Nichterreichbarkeit des Präsidenten eine Freigabe der Nuklearwaffen zum totalen Einsatz gegen den "sino-sowjetischen Block" ermöglicht hätte.
[...]

(fett und kursiv durch mich)

Erstaunlich, dass wir noch leben, liest man den letzten Satz und denkt dabei an Dallas '63. Überrascht

Überhaupt scheint es heute - nach weiteren 50 Jahren unter dem Damoklesschwert der nuklearen Bedrohung - unvorstellbar, dass ein Erstschlag überhaupt je ernstlich in Betracht gezogen wurde.

Gut, man muss den Leuten von damals zu Gute halten, dass ihre Berechnungen schon mal um 10.000.000 Tonnen (!) TNT-Äquivalent daneben gingen, so war auch das Phänomen des nuklearen Winters noch unbekannt - sagen wir wies ist: Der Schlüssel zur Hölle lag in der ersten Generation LSD noch in den Händen unschuldiger, ahnungsloser Kinder für die er nichts weiter bedeutete als das neueste Spielzeug in einem Spielzeugland.

Und mit was die gespielt haben! Hier:

Tsar Bomba

das mega-super-über-Spielzeug!

Die größte jemals von Menschenhand gebaute Wasserstoffbombe AN602 'Царь-бомба' wurde am 30. Oktober 1961 11:32 Uhr Moskauer Zeit bei einem Oberirdischen Test in einer Höhe von 4000 Meter gezündet und erreichte eine Sprengkraft von 50-60 MT.

Hier ein Vergleich der Größenordnungen Bombe und Großraum Paris:

Gelb = Ground Zero; Rot = auch platt;
Fronkreisch! Fronkreisch! kann ich da nur sagen.




Zum Vergleich, Links das größte Feuerwerk, das die Amis jemals abgefackelt haben,
ganz links 90.000 tote Zivilisten und ganz ganz links, das linkeste praktisch,
die nächsten 5-7 Milliarden Collateralschäden:
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1804502) Verfasst am: 29.12.2012, 11:01    Titel: Kemel - wo die Welt zu Ende ist Antworten mit Zitat

schon für die Römer war der Taunus eher Strafe als Freude,
dieses Motivationsmuster wurde auch im Kalten Krieg gepflegt, heute aber nicht mehr - schade eigentlich - denn öder als Kundus könnte Kemel doch der Idealeinödtrainingsstätte sein:








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Murphy
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Beitrag(#1804512) Verfasst am: 29.12.2012, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

N eschta >Geigazähla!< Is noch n büschn verstühümmt. Von gradvorhin. Weeste?
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Ahriman
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Beitrag(#1804515) Verfasst am: 29.12.2012, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
N eschta >Geigazähla!< Is noch n büschn verstühümmt. Von gradvorhin. Weeste?

Hä? Kannitverstan.
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Beitrag(#1804525) Verfasst am: 29.12.2012, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
N eschta >Geigazähla!< Is noch n büschn verstühümmt. Von gradvorhin. Weeste?

Hä? Kannitverstan.

Wat? Hää? Ick kann nüscht höarn mit meene ohre Tauben. Et pfeifft nua imma soo.
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