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Das gute Leben?
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1805222) Verfasst am: 01.01.2013, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Bastelt nicht jede sich seine Lebensweise zusammen?

Mir kommts immer so vor, dass alle die sich nach eine Ideologie, oder Religion (prinzipiell dasselbe) richten, sichselber am "freien Denken" hindern.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1805223) Verfasst am: 01.01.2013, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... Aus meiner Sicht wäre in einem solchen Fall der einzige Grund dafür, sie zu hinterfragen bzw. zu ändern, wenn derjenige einen Wert, ein Ziel benennen könnte, dessen Verfolgung ihn glücklicher machen würde als jetzt.
Wer sich auf die Suche nach einer anderen Lebensphilosophie begibt tut das doch immer aus dem Grund heraus, glücklicher oder zufriedener zu werden als er es ist. Wenn etwas prima funktioniert besteht imo kein Anlass irgendwas zu ändern

Eben. Und von dem wenigen, was ich von vrolijke weiß, hat er das gut hingekriegt. Ziemlich gut sogar.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Monoid
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1805233) Verfasst am: 02.01.2013, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bastelt nicht jede sich seine Lebensweise zusammen?

Mir kommts immer so vor, dass alle die sich nach eine Ideologie, oder Religion (prinzipiell dasselbe) richten, sichselber am "freien Denken" hindern.


Kann sein. Aber was wenn einem das eigene Denken krank 'macht', oder einem daran hindert sich so zu verhalten wie man will?
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1805239) Verfasst am: 02.01.2013, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bastelt nicht jede sich seine Lebensweise zusammen?

Mir kommts immer so vor, dass alle die sich nach eine Ideologie, oder Religion (prinzipiell dasselbe) richten, sichselber am "freien Denken" hindern.


Kann sein. Aber was wenn einem das eigene Denken krank 'macht', oder einem daran hindert sich so zu verhalten wie man will?


Darin habe ich absolut keine Erfahrung.

Wenn einem das eigene Denken krank macht, sollte man vielleicht versuchen "in Begleitung" seine Gedanken zu sortieren. Vielleicht kommt man dann auch drauf, welche Gedanken, wo das Verhalten hindert.
_________________
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1805242) Verfasst am: 02.01.2013, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Monoid
Als erstes solltest du überlegen, ob deine Fragen die ganz normalen Fragen sind, die wir uns im Leben stellen, oder ob du professionelle Hilfe brauchst. Am Ende kannst nur du das entscheiden. Philosophie ist weder dafür gedacht noch geeignet, eine kranke Seele zu heilen.

Wenn du dagegen bei einem ehrlichen Blick nach innen dir die Kraft zutraust, dich aus deinem Tief selbst herauszuarbeiten, und wenn Gedanken dabei eine Hilfe sind (da bin ich nicht so ganz sicher), so bin ich nach den Posts, die ich hier gelesen habe, sicher, daß du sie hier finden wirst.

@all
Dieser erstaunlich nachdenkliche Thread ist eine Zierde dieses Forums. Cool
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1805258) Verfasst am: 02.01.2013, 02:35    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Vor allem versuche ich immer mich selber zu sein.

Und daran arbeite ich das ganze Leben:
Zitat:
Ich möchte die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Sind zwar alles Schlagwörter, aber besser kann ich es nicht erklären.


Wer oder was ist das denn das "Ich", das du versuchst zu sein? Wieso möchtest Du Dinge ändern, in welche Richtung? Meine Lebensphilosophie war nie der Versuch "Ich" zu sein, sondern ein "Ich" zu suchen. Das hat viel damit zu tun, dass ich recht früh auch Unzufriedenheit mit mir selbst gespürt habe. All die Erfahrungen, die ich gemacht habe, haben mich geprägt, aber ich habe nur meine Erfahrungen gemacht - nicht, die von anderen, die mir andere Einsichten hätten geben können. Es gibt sehr viele Entdeckungen, die ich nicht gemacht habe, nie machen werde. Gefühle, die ich nicht haben kann. Ich bin das, was meine Entscheidungen, meine Herkunft, mein Körper, meine zufälligen Begegnungen aus mir gemacht haben - vieles hätte ich anders machen können, vieles anders sehen. Manchmal bin ich zufrieden mit mir, manchmal enttäuscht. Ich werde nie eine innere Zufriedenheit finden, die daraus resultiert, bereits "fertig" zu sein - und doch glaube ich, auf einem guten Weg zu sein. Da mag ich mich sogar täuschen. Ich bin Resultat des Zufalls, wie kann ich dann "Ich" sein? Ich könnte nur "ich" sein, wenn ich mich selbst bestimmen könnte. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Und doch ist man ja bereits durch seine Erfahrungen im Umgang mit diesen Mitteln beschränkt... da verstecken sich mögliche Bauteile eines "Ichs", das doch nur eine Illusion ist. Das ist paradox, gewiss.

Als Kind war ich überängstlich, ich konnte nicht mit fremden Menschen sprechen. Mir fiel es schwer, mich überhaupt auszudrücken, ich war froh, wenn ich einen Satz fehlerfrei zustande bekommen habe. Ich wusste nicht, woher diese Unsicherheit kam, sie war einfach da und sie hat mein Ich weitgehend bestimmt und geformt. Als "Brücke" zur Welt habe ich den Humor verwendet, das Lachen begonnen auch wenn mir eigentlich immer Traurigkeit eigen war. Woher das kam? Eine "menschliche" Reaktion? Andere wären vielleicht noch zurückhaltender geworden. Durch den Humor habe ich die Ernsthaftigkeit vermieden, die ein Teil meiner Angst ausmachte. Flucht in lustigere Welten. Als weiteren Baustein habe ich den Atheismus (letztlich rationale Erkenntnis) für mein Leben genutzt - mir war Selbstkritik und Kritik immer sehr wichtig. Wer bereits recht früh mit sich selbst zufrieden ist, braucht sowas nicht unbedingt, um mit der Welt zurecht zu kommen. Für mich war "Philosophie" jedoch lebensnotwendig. Irgendwie verspürte ich den Drang etwas zu ändern, konnte das aber nicht nach außen nutzen.

Trotzdem möchte ich Marcellinus widersprechen - natürlich ist Philosophie letztendlich wichtig, um eine kranke Seele zu heilen - die Psychologie (das, was er mit "professioneller Hilfe" meint) ist dabei mitunter sehr hilfreich, diesen Weg zu beschreiten. Man braucht manchmal Kraft, um neue Gedanken zu finden, oder hinderliche Gedanken aus dem Weg zu räumen. Sich selbst zu erkennen, ist der erste Schritt. Doch am Ende wird und sollte immer etwas Neues stehen um die psychologisch erkannten Defizite auszuräumen: eine neue Weltsicht - man braucht eine "Vorstellung" von sich, von der Welt, von den Menschen, vom Leben - eine neue Sicht, das ist Philosophie, Psychologie ist nur die manchmal notwendige Technik, diese Sicht zu erlangen. Wobei die Trennung in Philosophie und Psychologie vielleicht auch nur akademisch ist...

Aber was immer man auch tut und denkt und macht... Um Hape Kerkeling aus "Total Normal" zu zitieren: "Das ganze Leben ist ein Quiz - und wir sind nur die Kandidaten. Das ganze Leben ist ein Quiz und wir raten, raten, raten." Und so falsch ist das gar nicht... zwinkern
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1805264) Verfasst am: 02.01.2013, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bastelt nicht jede sich seine Lebensweise zusammen?

Mir kommts immer so vor, dass alle die sich nach eine Ideologie, oder Religion (prinzipiell dasselbe) richten, sichselber am "freien Denken" hindern.


Kann sein. Aber was wenn einem das eigene Denken krank 'macht', oder einem daran hindert sich so zu verhalten wie man will?


Darin habe ich absolut keine Erfahrung.

Wenn einem das eigene Denken krank macht, sollte man vielleicht versuchen "in Begleitung" seine Gedanken zu sortieren. Vielleicht kommt man dann auch drauf, welche Gedanken, wo das Verhalten hindert.


Das werden nicht nur einzelne Gedanken sein, sondern verschiedene Grundannahmen wie die Welt, die Menschen oder man selbst zu sein hat bzw. ist.
Ein weltanschauungsneutraler Psychologe wird einem dann wohl kaum sagen was man dazu zu denken hat.

In diesem Sinne kann man auch Menschen die einer Religion beitreten ganz reales Eigeninteresse an ihrem Seelenheil bescheinigen.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1805267) Verfasst am: 02.01.2013, 04:15    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:

Gibt es noch Menschen die aktiv einen Stoizismus praktizieren? Wie sähe das praktisch aus?
Was gäbe es noch im Angebot an alltagstauglichen Lebensphilosophien für Atheisten?

Stoizismus beruht im Wesentlichen auf einem unerschütterlichen Glauben an ein vorbestimmtes Schicksal, also die Determiniertheit der Dinge und auf den drei Säulen Autarkia - Apathia - Ataraxia, also der Unabhängigkeit, der Leidenschaftslosigkeit und der Unerschütterlichkeit.

Nach und nach bin ich aber zu der Überzeugung gelangt, dass vielleicht gar keine Philosophie im Sinne eines die ganze Welt erklärenden Weltbildes notwendig ist, sondern dass Philosophie viel mehr gelebt werden muss. Die Grund- und Urfragen (Was ist der Mensch? Warum ist etwas und nicht nichts? Was ist weise? etc.) sind vielleicht nicht nur dazu da, um in ihrer möglichst systematischen, schrittweisen Beantwortung das Wissen zu mehren, sondern es sind auch Mantras, die dazu dienen uns immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und einzunorden.

Ich orientiere mich dabei an Diogenes von Sinope, der auch keine bedeutenden Schriften und Modelle zur Welterklärung hinterließ, der aber durch Bescheidenheit, Verstand, Geistesgegenwart und Witz jede Situation so zu meistern wusste, dass er die Größten seiner Zeit beeindruckt hat und noch heute durch seine Antworten verblüfft. Dabei folge ich der stoischen Maxime 'IN TEMPESTATE SECURITAS' - die mich an Unerschrockenheit erinnern und unerschütterlich machen soll, denn allen Situation spontan und ohne große vorherige Überlegung oder Plan zu begegnen erfordert sehr viel Mut und Kraft. Doch da man die Rückschläge dabei viel deutlicher zu spüren bekommt, da sie naturgemäß auch entsprechend härter ausfallen, lernt man schneller und intensiver, quasi mit dem Rücken zur Wand.

Von den richtig studierten Philosophen wird so eine Einstellung vielleicht belächelt, allerdings glaube ich, dass etwas von diesem Geist durch die Jahrhunderte neben der Schulphilosophie überdauert hat. Man betrachte nur Raffaels 'Schule von Athen' - während alle Philosophen im geschäftigen Treiben umhergehen und -stehen, nimmt Diogenes ganz privilegiert halb liegend auf den Stufen der Schule Platz.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1805286) Verfasst am: 02.01.2013, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bastelt nicht jede sich seine Lebensweise zusammen?

Mir kommts immer so vor, dass alle die sich nach eine Ideologie, oder Religion (prinzipiell dasselbe) richten, sichselber am "freien Denken" hindern.


Kann sein. Aber was wenn einem das eigene Denken krank 'macht', oder einem daran hindert sich so zu verhalten wie man will?


Darin habe ich absolut keine Erfahrung.

Wenn einem das eigene Denken krank macht, sollte man vielleicht versuchen "in Begleitung" seine Gedanken zu sortieren. Vielleicht kommt man dann auch drauf, welche Gedanken, wo das Verhalten hindert.


Das werden nicht nur einzelne Gedanken sein, sondern verschiedene Grundannahmen wie die Welt, die Menschen oder man selbst zu sein hat bzw. ist.
Ein weltanschauungsneutraler Psychologe wird einem dann wohl kaum sagen was man dazu zu denken hat.
Ist überhaupt jemand in der Lage, zu sagen, was man denken sollte?
Vor allem, weil man dazu noch nicht mal selber dazu in der Lage ist.
Gedanken kommen und gehen. Manch einem bekommt vor lauter denken nie einen klaren Kopf.
Ich habs mal in eine Zeit von extreme Unruhe in mir, mit autogenes Training geschafft.

Ich finde es wichtig, "seine Mitte zu finden".


Monoid hat folgendes geschrieben:
In diesem Sinne kann man auch Menschen die einer Religion beitreten ganz reales Eigeninteresse an ihrem Seelenheil bescheinigen.
Ohne jeden Zweifel!
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1805291) Verfasst am: 02.01.2013, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Vor allem versuche ich immer mich selber zu sein.

Und daran arbeite ich das ganze Leben:
Zitat:
Ich möchte die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Sind zwar alles Schlagwörter, aber besser kann ich es nicht erklären.


Wer oder was ist das denn das "Ich", das du versuchst zu sein? Wieso möchtest Du Dinge ändern, in welche Richtung? Meine Lebensphilosophie war nie der Versuch "Ich" zu sein, sondern ein "Ich" zu suchen. Das hat viel damit zu tun, dass ich recht früh auch Unzufriedenheit mit mir selbst gespürt habe. All die Erfahrungen, die ich gemacht habe, haben mich geprägt, aber ich habe nur meine Erfahrungen gemacht - nicht, die von anderen, die mir andere Einsichten hätten geben können. Es gibt sehr viele Entdeckungen, die ich nicht gemacht habe, nie machen werde. Gefühle, die ich nicht haben kann. Ich bin das, was meine Entscheidungen, meine Herkunft, mein Körper, meine zufälligen Begegnungen aus mir gemacht haben - vieles hätte ich anders machen können, vieles anders sehen. Manchmal bin ich zufrieden mit mir, manchmal enttäuscht. Ich werde nie eine innere Zufriedenheit finden, die daraus resultiert, bereits "fertig" zu sein - und doch glaube ich, auf einem guten Weg zu sein. Da mag ich mich sogar täuschen. Ich bin Resultat des Zufalls, wie kann ich dann "Ich" sein? Ich könnte nur "ich" sein, wenn ich mich selbst bestimmen könnte. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Und doch ist man ja bereits durch seine Erfahrungen im Umgang mit diesen Mitteln beschränkt... da verstecken sich mögliche Bauteile eines "Ichs", das doch nur eine Illusion ist. Das ist paradox, gewiss.

Als Kind war ich überängstlich, ich konnte nicht mit fremden Menschen sprechen. Mir fiel es schwer, mich überhaupt auszudrücken, ich war froh, wenn ich einen Satz fehlerfrei zustande bekommen habe. Ich wusste nicht, woher diese Unsicherheit kam, sie war einfach da und sie hat mein Ich weitgehend bestimmt und geformt. Als "Brücke" zur Welt habe ich den Humor verwendet, das Lachen begonnen auch wenn mir eigentlich immer Traurigkeit eigen war. Woher das kam? Eine "menschliche" Reaktion? Andere wären vielleicht noch zurückhaltender geworden. Durch den Humor habe ich die Ernsthaftigkeit vermieden, die ein Teil meiner Angst ausmachte. Flucht in lustigere Welten. Als weiteren Baustein habe ich den Atheismus (letztlich rationale Erkenntnis) für mein Leben genutzt - mir war Selbstkritik und Kritik immer sehr wichtig. Wer bereits recht früh mit sich selbst zufrieden ist, braucht sowas nicht unbedingt, um mit der Welt zurecht zu kommen. Für mich war "Philosophie" jedoch lebensnotwendig. Irgendwie verspürte ich den Drang etwas zu ändern, konnte das aber nicht nach außen nutzen.

Trotzdem möchte ich Marcellinus widersprechen - natürlich ist Philosophie letztendlich wichtig, um eine kranke Seele zu heilen - die Psychologie (das, was er mit "professioneller Hilfe" meint) ist dabei mitunter sehr hilfreich, diesen Weg zu beschreiten. Man braucht manchmal Kraft, um neue Gedanken zu finden, oder hinderliche Gedanken aus dem Weg zu räumen. Sich selbst zu erkennen, ist der erste Schritt. Doch am Ende wird und sollte immer etwas Neues stehen um die psychologisch erkannten Defizite auszuräumen: eine neue Weltsicht - man braucht eine "Vorstellung" von sich, von der Welt, von den Menschen, vom Leben - eine neue Sicht, das ist Philosophie, Psychologie ist nur die manchmal notwendige Technik, diese Sicht zu erlangen. Wobei die Trennung in Philosophie und Psychologie vielleicht auch nur akademisch ist...

Aber was immer man auch tut und denkt und macht... Um Hape Kerkeling aus "Total Normal" zu zitieren: "Das ganze Leben ist ein Quiz - und wir sind nur die Kandidaten. Das ganze Leben ist ein Quiz und wir raten, raten, raten." Und so falsch ist das gar nicht... zwinkern


Schöner Text.
Ich erkenne vieles wieder bei mir.

Ich habe mich im Laufe meines Lebens immer mehr dagegen gewehrt, dass jemand Besitz von mir ergreift.
Weder Institutionen, noch Personen, oder materielles.

Ich habe mich auch insofern trainiert, hauptsächlich das Schöne und Positive zu sehen.
Das mag erst mal nach Selbstbetrug aussehen.
Aber wie nennt man es, wenn man sich für "das Elend dieser Welt" verantwortlich fühlt?
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Landei
Gesinnungspolizist



Anmeldungsdatum: 27.02.2011
Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna

Beitrag(#1805312) Verfasst am: 02.01.2013, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aber wie nennt man es, wenn man sich für "das Elend dieser Welt" verantwortlich fühlt?


"dumm".
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Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1805313) Verfasst am: 02.01.2013, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bastelt nicht jede sich seine Lebensweise zusammen?

Mir kommts immer so vor, dass alle die sich nach eine Ideologie, oder Religion (prinzipiell dasselbe) richten, sichselber am "freien Denken" hindern.


Kann sein. Aber was wenn einem das eigene Denken krank 'macht', oder einem daran hindert sich so zu verhalten wie man will?


Darin habe ich absolut keine Erfahrung.

Wenn einem das eigene Denken krank macht, sollte man vielleicht versuchen "in Begleitung" seine Gedanken zu sortieren. Vielleicht kommt man dann auch drauf, welche Gedanken, wo das Verhalten hindert.


Das werden nicht nur einzelne Gedanken sein, sondern verschiedene Grundannahmen wie die Welt, die Menschen oder man selbst zu sein hat bzw. ist.
Ein weltanschauungsneutraler Psychologe wird einem dann wohl kaum sagen was man dazu zu denken hat.
Ist überhaupt jemand in der Lage, zu sagen, was man denken sollte?
Vor allem, weil man dazu noch nicht mal selber dazu in der Lage ist.
Gedanken kommen und gehen. Manch einem bekommt vor lauter denken nie einen klaren Kopf.
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Monoid hat folgendes geschrieben:
In diesem Sinne kann man auch Menschen die einer Religion beitreten ganz reales Eigeninteresse an ihrem Seelenheil bescheinigen.
Ohne jeden Zweifel!


Man kann aber versuchen mit seinen Gedanken zu arbeiten, das geht ganz hervorragend auch ohne psychologische Beratung oder therapeutischer Unterstützung.

Einfach alles aufschreiben, was einem so durch den Kopf geht, egal ob es ungeordent oder wirr erscheint. Manchmal ergiebt sich bereits alleine aus dem Aufschreiben eine gewisse Struktur.

Manche Gedanken, die einem unnütz oder ungünstig ersscheinen, kann man zunächst auf dem Papier, dann vielleicht auch im Kopf verwerfen oder zur späteren "Bearbeitung" zurückstellen, manche gänzlich streichen.

Andere Gedanken sind es wert, daß man ihnen nachgeht, sie weiter denkt - als Vorbild dafür könnte die durchaus äußerst sinnvolle Technik der Assoziation, wie Freud sie entwickelt und angewendet hat, dienen, auch das kann man sehr gut für sich alleine machen, am besten wiederum alles aufschreiben und nach und nach irgendwie ordnen.

Man wird in aller Regel schnell merken, daß die aktive Beschäftigung mit den Gedanken zu einer Veränderung der Gedankentätigkeit selber führt.

Einen Schritt weiter könnte man sich in einen leichten Trancezustand begeben, um in leicht abgesunkenem Zustand seine Gedaken zu gliedern, das erfordert mitunter etwas Übung, geht aber hervorragend, indem man z.B. eine Art Schubladen- oder Ordnerstruktur visualisiert, und bestimmte Gedanken entsprechend einordent, eine solche Struktur könnte man wiederum vorher auf dem Papier entwerfen.

Natürlich fegen einem manchmal die Gedanken durch den Kopf, wie Herbstlaub im Wind (Hölderlin) aber dennoch kann man jederzeit damit beginnen, sich mit ihnen zu beschäftigen, so daß nach und nach immer mehr Ruhe und Klarheit eintritt.

Wie man mit Gedanken sehr tiefsinnig arbeiten kann, hat in der Literatur niemand so intensiv und meisterhaft dargestellt, wie Dostojewski, der die Gestalten in seinen Romanen und Erzählungen sich bis zum Exzeß aussprechen läßt. Stefan Zweig hat das sehr gut beschrieben, diese schier unendlichen Gespräche und Selbstgespräche, diese niemals endenden Reflexionen und Selbstreflexionen, wo manchmal kaum zu unterscheiden ist, wann ein Mensch sich im Monolog oder im Dialog befindet, die stets verwischenden Grenzen zwischen Gespräch und Selbstgespräch - wer dafür ein literarisches Vorbild sucht, wird bei dem großen russischen Schriftsteller Dostojewski mit Sicherheit fündig werden.
_________________
"Es gibt so stumpfsinnige Menschen, dass jeder Gedanke, der auf der Oberfläche ihres Gehirns aufginge, sogleich aus Einsamkeit Selbstmord begehen würde." - Emile Cioran
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Desperadox
Nischenprodukt



Anmeldungsdatum: 18.01.2012
Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1805316) Verfasst am: 02.01.2013, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Auf der Suche nach einer quasi vorgefertigten Lebensphilosophie zu sein, enthält auch ein gewisses Risiko. Man läuft Gefahr, Opfer einer Ideologie zu werden, die einem Sicherheit gibt und das Denken abnimmt.
_________________
SUUM CUIQUE
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vrolijke
Bekennender Pantheist
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1805318) Verfasst am: 02.01.2013, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Landei hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aber wie nennt man es, wenn man sich für "das Elend dieser Welt" verantwortlich fühlt?


"dumm".


Defizite beim dritten Punkt würde ich sagen.
Zitat:
Ich möchte die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1805321) Verfasst am: 02.01.2013, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Auf der Suche nach einer quasi vorgefertigten Lebensphilosophie zu sein, enthält auch ein gewisses Risiko. Man läuft Gefahr, Opfer einer Ideologie zu werden, die einem Sicherheit gibt und das Denken abnimmt.


Sie denken schon, dass sie denken. Lassen aber keine Alternative zu außerhalb ihr Denkmuster.
Alles wird umgedeutet, sodass es wieder ins Muster passt.
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Geobacter
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
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Beitrag(#1805352) Verfasst am: 02.01.2013, 17:26    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich wollte fragen welche Lebensphilosophie sich man zulegen könnte um die Alltäglichen Dinge geregelt zu bekommen, Ängste abzubauen und etwas glücklicher zu werden.

Gibt es noch Menschen die aktiv einen Stoizismus praktizieren? Wie sähe das praktisch aus?
Was gäbe es noch im Angebot an alltagstauglichen Lebensphilosophien für Atheisten?


Die einzige funktionierende Lebensphilosophie die ich diesbezüglich kenne, ist eine gesunde und kritische Selbstachtung. Von allen anderen Philosophien sollte man sich in dem von Dir angesprochenen Zusammenhang tunlichst fernhalten.
Dort geht es immer um das Ideal einer vollkommenen Begründung, oder einer noch heileren heilen Welt.
Die Vorstellung, dass unser Ich nur eine sehr nützliche und zweckdienliche Illusion ist, reduziert zudem die Gedanken auf das Wirkliche.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1805354) Verfasst am: 02.01.2013, 17:43    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Geobacter hat folgendes geschrieben:
Die Vorstellung, dass unser Ich nur eine sehr nützliche und zweckdienliche Illusion ist, reduziert zudem die Gedanken auf das Wirkliche.

Und ist das gut oder schlecht? zwinkern
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Geobacter
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Beiträge: 117
Wohnort: Italy

Beitrag(#1805356) Verfasst am: 02.01.2013, 18:08    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Geobacter hat folgendes geschrieben:
Die Vorstellung, dass unser Ich nur eine sehr nützliche und zweckdienliche Illusion ist, reduziert zudem die Gedanken auf das Wirkliche.

Und ist das gut oder schlecht? zwinkern


Kommt drauf an. Den neurotischen Egozentriker könnte es in den Suizid treiben. Für die Hinterbliebenen je nach dem wie viel sie erben.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1805471) Verfasst am: 03.01.2013, 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schön hier, noch immer.

Aber mich beschäftigt dabei, warum so viele Menschen sich an bestehende Philosophien anlehnen, diese als für sich kompatibel nachbauen oder auch komplett überstülpen und der Sache unbedingt eine Eigendefinition verpassen müssen.
Das "fühlt" sich für mich irgendwie nicht richtig an. Mir ist es Wurscht, ob bestimmte Haltungen, die ich mir für bestimmte Situationen zugelegt habe, weil sie mir gut tun, dem Stoizismus oder dem Christentum oder welcher Ideologie entlehnt sind oder zufällig damit übereinstimmen. In dem Zusammenhang erachte ich vergleichende Betrachtungen zu ideologischen und/oder philosophischen Grundwerten, Strömungen und Bewältigungen der Realität eigentlich eher als Hinder- oder Hemmnis bei der eigenen Persönlichkeitsentfaltung.

Mir helfen auch keine vorgefertigten Muster und Lösungswege zu sinnbildenden Fragen des Lebens, um mein Leben als Individuum auch individuell zu gestalten und eigenverantwortlich wahrzunehmen.
Keine Ahnung wie ich das verständlicher ausdrücken könnte, aber ich kann mit den Gedanken von anderen Leuten zum Sinn meines Lebens einfach nicht viel anfangen.
Am Kopf kratzen
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Landei
Gesinnungspolizist



Anmeldungsdatum: 27.02.2011
Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna

Beitrag(#1805510) Verfasst am: 03.01.2013, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Schön hier, noch immer.

Aber mich beschäftigt dabei, warum so viele Menschen sich an bestehende Philosophien anlehnen, diese als für sich kompatibel nachbauen oder auch komplett überstülpen und der Sache unbedingt eine Eigendefinition verpassen müssen.
Das "fühlt" sich für mich irgendwie nicht richtig an. Mir ist es Wurscht, ob bestimmte Haltungen, die ich mir für bestimmte Situationen zugelegt habe, weil sie mir gut tun, dem Stoizismus oder dem Christentum oder welcher Ideologie entlehnt sind oder zufällig damit übereinstimmen. In dem Zusammenhang erachte ich vergleichende Betrachtungen zu ideologischen und/oder philosophischen Grundwerten, Strömungen und Bewältigungen der Realität eigentlich eher als Hinder- oder Hemmnis bei der eigenen Persönlichkeitsentfaltung.

Mir helfen auch keine vorgefertigten Muster und Lösungswege zu sinnbildenden Fragen des Lebens, um mein Leben als Individuum auch individuell zu gestalten und eigenverantwortlich wahrzunehmen.
Keine Ahnung wie ich das verständlicher ausdrücken könnte, aber ich kann mit den Gedanken von anderen Leuten zum Sinn meines Lebens einfach nicht viel anfangen.
Am Kopf kratzen


Andere können immerhin Anregugungen liefern, aber mehr auch nicht...
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Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
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narr
workingglass
Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#1805785) Verfasst am: 04.01.2013, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Ich bin Resultat des Zufalls, wie kann ich dann "Ich" sein? ...

Na ja, auch wenn 'ich' ein Zufall ist, ist es doch einfacher von 'ich' zu sprechen als von 'diese zufällige Ansammlung von Molekülen, geprägt durch genetische Ausstattung und Erfahrung....'

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
- natürlich ist Philosophie letztendlich wichtig, um eine kranke Seele zu heilen - die Psychologie (das, was er mit "professioneller Hilfe" meint) ist dabei mitunter sehr hilfreich, diesen Weg zu beschreiten.

Was ist denn eine Seele? 'Ich' konnte noch keine bei mir finden.


AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Sich selbst zu erkennen, ist der erste Schritt.

Ist das nicht ein Widerspruch zu oben?

'Ich' finde schon, dass es ein 'Mich' gibt. auch wenn das Zufall ist. Menschliche Gehirne haben ein Level erreicht das es ihnen erlaubt sich sehr abstrahiert über sich selbst Gedanken zu machen. Ist faszinierend für mich. Einen Teil von meinem 'ich' von sich selbst Abstand nehmen zu lassen und sich quasi von außen anzuschauen hilft mir, mich nicht so wichtig zu nehmen und öfter über mich zu lachen.
Und das sind Techniken die man erlernen kann. Während einer Verhaltenstherapie zum Beispiel oder auch mit Meditationstechniken. Eine 'Lebensphilosophie' ist dazu imo gar nicht so unbedingt nötig.
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1811420) Verfasst am: 28.01.2013, 13:14    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich wollte fragen welche Lebensphilosophie sich man zulegen könnte um die Alltäglichen Dinge geregelt zu bekommen, Ängste abzubauen und etwas glücklicher zu werden.



" Lebe so, das "die Deutschen" ständig etwas an Dir zu bejammern und bemeckern haben ",

dann machst Du in der Regel alles richtig. zwinkern Man muss nur eben mit Menschen auskommen können.
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Sachiel
Genusstier



Anmeldungsdatum: 29.10.2010
Beiträge: 186

Beitrag(#1814081) Verfasst am: 04.02.2013, 14:12    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,
ich wollte fragen welche Lebensphilosophie sich man zulegen könnte um die Alltäglichen Dinge geregelt zu bekommen, Ängste abzubauen und etwas glücklicher zu werden.

Kluge Frage. Am Ende ist wohl alles nur Philosophie.
Auch jene die glauben sie hätten "physischere" Fakten auf ihrer Seite, leihen ihren Verstand ja doch nur am Ende einer 'hundsgewöhnlichen' Überzeugung, so wie alle anderen auch. zwinkern

In dem Sinne... kennst du "das Secret"?
http://www.youtube.com/watch?v=OZguh-SVUMM
^ in kurz: Wenn du die Willenskraft in Person bist, wirst du Dinge sehen und bemerken die andere als Wahn und Spinnerei bezeichnen würden.
Es funktioniert lustigerweise auch nur wenn man dran glaubt. ^^
Ist keine Selbsthypnose usw., mehr ein Naturgesetz das viele Leute nicht bemerken.
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" Lieber 'ne heiße Freundin im Bett als das neue Epik-Set. "
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Tom der Dino
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Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1814084) Verfasst am: 04.02.2013, 14:31    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Sachiel hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,
ich wollte fragen welche Lebensphilosophie sich man zulegen könnte um die Alltäglichen Dinge geregelt zu bekommen, Ängste abzubauen und etwas glücklicher zu werden.

Kluge Frage. Am Ende ist wohl alles nur Philosophie.
Auch jene die glauben sie hätten "physischere" Fakten auf ihrer Seite, leihen ihren Verstand ja doch nur am Ende einer 'hundsgewöhnlichen' Überzeugung, so wie alle anderen auch. zwinkern

In dem Sinne... kennst du "das Secret"?
http://www.youtube.com/watch?v=OZguh-SVUMM
^ in kurz: Wenn du die Willenskraft in Person bist, wirst du Dinge sehen und bemerken die andere als Wahn und Spinnerei bezeichnen würden.
Es funktioniert lustigerweise auch nur wenn man dran glaubt. ^^
Ist keine Selbsthypnose usw., mehr ein Naturgesetz das viele Leute nicht bemerken.

Das ist ja gar nicht mal kein Schwachsinn. Positive Einstellung, das Zurückführen positiver Erfolge auf das eigene Tun und das negativer Ereignisse auf den Zufall, hilft beim Aufstieg und beim Erreichen der Ziele, ist aber bereits bekannt und hat weniger etwas mit ans Universum ausgesandten Frequenzen, die Gedanken sind zu tun. Ist also doch eher etwas wie Selbsthypnose.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Tupã
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Beitrag(#1814112) Verfasst am: 04.02.2013, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monoid,

Zitat:

Hallo,
ich wollte fragen welche Lebensphilosophie sich man zulegen könnte um die Alltäglichen Dinge geregelt zu bekommen, Ängste abzubauen und etwas glücklicher zu werden.


ist Dir bzw. Euch die Werke von Seth-Jane Roberts bekannt?

Jane Roberts

„Secret“?
...naja!



In Deutschland sind die drei Foren

http://www.seth-leben.de


http://www.sethforum.de


http://www.seth-universum.de

die sich mit Seth’sphilosophien auseinandersetzten.


Sonstige Links:

http://www.seth-leben.de/Thread-Links-zu-Internetseiten-mit-Seth-als-Thema


Resümierend: Seth beschreibt was Michael Schmidt-Salomon & Lea Salomon im Vorwort des Buches die „Leibniz war kein Butterkeks - Den großen und kleinen Fragen der Philosophie auf der Spur“ auffordet:


» Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen ! «

...
Machen wir uns selber einen Reim auf die Welt !

...
Denn Nachdenken ist nicht nur vernünftiger als Nachbeten, es macht auch viel mehr
Spaß !



Viel Spaß beim „philosophieren“!


Tupã
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1814113) Verfasst am: 04.02.2013, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Immer wieder erstaunlich, wenn sich die Esoterik auf die Aufklärung beruft...
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1814206) Verfasst am: 04.02.2013, 20:24    Titel: Re: Das gute Leben? Antworten mit Zitat

Sachiel hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,
ich wollte fragen welche Lebensphilosophie sich man zulegen könnte um die Alltäglichen Dinge geregelt zu bekommen, Ängste abzubauen und etwas glücklicher zu werden.

Kluge Frage. Am Ende ist wohl alles nur Philosophie.
Auch jene die glauben sie hätten "physischere" Fakten auf ihrer Seite, leihen ihren Verstand ja doch nur am Ende einer 'hundsgewöhnlichen' Überzeugung, so wie alle anderen auch. zwinkern

In dem Sinne... kennst du "das Secret"?
http://www.youtube.com/watch?v=OZguh-SVUMM
^ in kurz: Wenn du die Willenskraft in Person bist, wirst du Dinge sehen und bemerken die andere als Wahn und Spinnerei bezeichnen würden.
Es funktioniert lustigerweise auch nur wenn man dran glaubt. ^^
Ist keine Selbsthypnose usw., mehr ein Naturgesetz das viele Leute nicht bemerken.



http://www.psiram.com/ge/index.php/The_Secret
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Tupã
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Anmeldungsdatum: 19.01.2013
Beiträge: 330
Wohnort: Jetzt?

Beitrag(#1814958) Verfasst am: 07.02.2013, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kival,

Kival hat folgendes geschrieben:
Immer wieder erstaunlich, wenn sich die Esoterik auf die Aufklärung beruft...


welche Esoterik?

Es wurde danach gefragt und es wurde von mir ein Tipp gegeben.
Die Werke von Jane Roberts sind schon wegen ihrer Entstehung eine Kunst - nMm beachtenswert.

Tupã
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1814960) Verfasst am: 07.02.2013, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tupã hat folgendes geschrieben:
Hi Kival,

Kival hat folgendes geschrieben:
Immer wieder erstaunlich, wenn sich die Esoterik auf die Aufklärung beruft...


welche Esoterik?

Es wurde danach gefragt und es wurde von mir ein Tipp gegeben.
Die Werke von Jane Roberts sind schon wegen ihrer Entstehung eine Kunst - nMm beachtenswert.

Tupã


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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1814961) Verfasst am: 07.02.2013, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jane Roberts channelte über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren einen Energiepersönlichkeitskern, der sich Seth nannte.


Esoterischer geht's kaum.
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