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Landtagswahl Niedersachsen 2013
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#1809410) Verfasst am: 21.01.2013, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe die niedersaechsische landespolitik nicht verfolgt. wird das wahlergebnis, sofern wirklich eine SPD/Gruene-koalition zu stande kommt, irgendwelche speziellen konsequenzen haben?


Ja. Rot-Grün hat jetzt eine Mehrheit im Bundesrat.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809411) Verfasst am: 21.01.2013, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe die niedersaechsische landespolitik nicht verfolgt. wird das wahlergebnis, sofern wirklich eine SPD/Gruene-koalition zu stande kommt, irgendwelche speziellen konsequenzen haben? also wird irgendein grossprojekt gestoppt oder eine schulform geschlossen oder eine neue eingefuehrt, rauchen in gaststaetten ohne ausnahme verboten oder sowas?

Die SPD hatte ja angekuendigt, ueber den Bundesrat eine Initiative zur Neuverhandlung des Vertragsentwurfes mit der Schweiz zum Thema Steuerflucht starten zu wollen. Nichtkooperativen Schweizer Geldinstituten solle fuer Niedersachsen die Banklizenz entzogen werden. Gorleben als Endlager duerfte von der Landespolitik nicht laenger bedingungslos unterstuetzt sein.

Fuer Weiteres siehe:

http://www.wahl-o-mat.de/niedersachsen2013/main_app.php
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809412) Verfasst am: 21.01.2013, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe die niedersaechsische landespolitik nicht verfolgt. wird das wahlergebnis, sofern wirklich eine SPD/Gruene-koalition zu stande kommt, irgendwelche speziellen konsequenzen haben?


Ja. Rot-Grün hat jetzt eine Mehrheit im Bundesrat.


Nein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrat_%28Deutschland%29#Stimmenverteilung_auf_die_Parteien
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wesen
ist mal wieder da



Anmeldungsdatum: 10.03.2011
Beiträge: 398
Wohnort: Essen

Beitrag(#1809416) Verfasst am: 21.01.2013, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe die niedersaechsische landespolitik nicht verfolgt. wird das wahlergebnis, sofern wirklich eine SPD/Gruene-koalition zu stande kommt, irgendwelche speziellen konsequenzen haben?


Ja. Rot-Grün hat jetzt eine Mehrheit im Bundesrat.


Nein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrat_%28Deutschland%29#Stimmenverteilung_auf_die_Parteien


Wohl aber von SPD/Grüne, SPD/Grüne/SSW, SPD/Linke und SPD allein regierte Länder. Die kommen zusammen auf 36 Stimmen.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809421) Verfasst am: 21.01.2013, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

wesen hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe die niedersaechsische landespolitik nicht verfolgt. wird das wahlergebnis, sofern wirklich eine SPD/Gruene-koalition zu stande kommt, irgendwelche speziellen konsequenzen haben?


Ja. Rot-Grün hat jetzt eine Mehrheit im Bundesrat.


Nein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrat_%28Deutschland%29#Stimmenverteilung_auf_die_Parteien


Wohl aber von SPD/Grüne, SPD/Grüne/SSW, SPD/Linke und SPD allein regierte Länder. Die kommen zusammen auf 36 Stimmen.


So ist es korrekt.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809423) Verfasst am: 21.01.2013, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Das wird u.U. einigen Parteifreunden der CDU, die aufgrund der Empfehlung, die FDP zu wählen, ihr Abgeordnetenmandat verlieren, sauer aufstoßen.

Wer sollte das denn sein? Die CDU wird jetzt doch ueber die Erststimmen nichts an die FDP abgeben muessen. Und aufgrund der Ueberhangmandate zog doch schon beim letzten Mal die Landesreserveliste der CDU nicht. Es waren doch gerade die CDU-Direktkandidaten, die lokal jeweils Zweitstimmenkampagne fuer die FDP gemacht haben. Schulterzucken


Die CDU hat bei den ERSTSTIMMEN im Vergleich zur Landtagswahl 2008 jetzt 14 Direktmandate an die SPD verloren. Die so errungenen 54 CDU-Direktmandate (von 87 Wahlkreisen insges.) liegen aber immer noch ueber der Mandatsanzahl, welcher der CDU nach den ZWEITSTIMMEN von 135 Abgeordneten zustuende. Daher erhielt die SPD ein Ausgleichsmandat.

Immer groeszer wird bei den Wahlergebnissen uebrigens der Stadt/Land - Unterschied.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1809426) Verfasst am: 21.01.2013, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

So langsam beginne auch ich an einen knappen Wahlsieg fuer rot/gruen zu glauben. Smilie
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#1809428) Verfasst am: 21.01.2013, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
So langsam beginne auch ich an einen knappen Wahlsieg fuer rot/gruen zu glauben. Smilie


Ist das noch eine Frage des Glaubens oder schon eine rationale Erkenntnis? zwinkern
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Skeptiker
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1809433) Verfasst am: 21.01.2013, 06:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
23:42 Uhr Vorläufiges amtliches Ergebnis ZWEITSTIMMEN (in Klammern das Ergebnis 2008)

CDU 36,0 % (42,5) SPD 32,6 % (30,3) FDP 9,9 % (8,2) Grüne 13,7 % (8,0) Linke 3,1 % (7,1) Piraten 2,1 % (-) Sonstige 2,5 % (3,9)

CDU/FDP 45,9:46,3 SPD/Gruene (+ 0,4%)

Mandate [in Klammern das Ergebnis 2008]
CDU 54 [68] SPD 49 [48] FDP 14 [13] Grüne 20 [12] Linke – [11] gesamt 137 [152]

CDU/FDP 68:69 SPD/Gruene

Wahlbeteiligung: 59,4% (57,1%)


Wenn man sich dieses Wahlergebnis anguckt, hat man den Eindruck, dass es den Leuten - die nicht zu den 40% zu Hause gebliebenen gehören - insgesamt mehr oder weniger egal ist, wer oder was da auf irgend welchen Regierungsbänken kauert. Sie sind offenbar gar nicht mehr in der Lage zwischen "rot-grün", "gelb-schwarz" oder lila Einhorn zu unterscheiden. - Was ich auch verstehen kann.

Denn die wirkliche Politik wird sowieso in den Konzernetagen gemacht. Und das dortige Personal kann man nicht wählen und auch nicht abwählen.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
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Beitrag(#1809440) Verfasst am: 21.01.2013, 08:16    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:

ausserdem unterstützt der ungültig- wie der nichtwähler genau das ergebnis, was die gültig-wähler gewählt haben - er hat ja nicht selbst gewählt....


Demokratietheoretisch hat jemand der Ungültig gewählt hat, gewählt - er hat nämlich von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Das unterscheidet ihn vom Nicht-Wähler. Ich persönlich habe da lange mit mir gerungen und es mir genau überlegt, denn letztendlich gab's in Niedersachsen nur zwei Optionen: eine CDU- oder eine SPD-geführte Landesregierung. Und mit beiden Landesverbänden bin ich nun absolut nicht einverstanden - weder mit dem der UNION, noch mit dem von der SPD. Beide sind mir definitiv viel zu nah an dem Sumpf von Hannover, der immer noch nicht trocken gelegt ist, dran.

Die FDP ist für mich in ihrem derzeitigen Zustand und den von ihr vertretenen Positionen vollkommen unwählbar, bei den GRÜNEN hat mich die Ausschließeritis gestört. Die PIRATEN kamen für mich nicht in Frage, weil ich sie - ähnlich, wie die FDP - für einen neoliberalen Egoistenhaufen halte. Und die LINKE war für mich nicht wählbar, weil die es ganz einfach nicht hinbekommen haben, ihre Parlamentsarbeit auch nur ansatzweise in die Öffentlichkeit zu transportieren. Es wurde nicht aufgezeigt, welches Schmierentheater die SPD bei der Wulff-Affäre aufführte, als sie sich mit Händen und Füßen gegen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß wehrte und da dann lieber mit den Regierungsfraktionen stimmte.

Die "Sonstigen" erübrigen sich.
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Sermon
panta rhei



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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809443) Verfasst am: 21.01.2013, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

ausserdem unterstützt der ungültig- wie der nichtwähler genau das ergebnis, was die gültig-wähler gewählt haben - er hat ja nicht selbst gewählt....


Demokratietheoretisch hat jemand der Ungültig gewählt hat, gewählt - er hat nämlich von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Das unterscheidet ihn vom Nicht-Wähler.


Die Zahl der ungueltigen Stimmen war bei der Landtagswahl 2013 in Niedersachsen im Vergleich zur LTW 2008 eindeutig ruecklaeufig.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1809444) Verfasst am: 21.01.2013, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

FDP-Doping kannibalisiert schwarz-gelbes Bündnis

Zitat:
Ein Feldherr ist gerettet, die Schlacht ging verloren. Man verleiht nichts, was man selber zum Leben braucht. Die CDU hat Stammwähler an die FDP ausgeliehen. Das passiert im Herbst nicht noch einmal.




Die Parteien nach der Landtagswahl in Niedersachsen: Alles gewonnen und alles verloren
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809446) Verfasst am: 21.01.2013, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Der knappe Wahlsieg von Rot-Grün in Niedersachsen bringt erstmals seit 1999 wieder eine linke Mehrheit im Bundesrat. Wenn SPD und Grüne in Hannover wie angekündigt eine Regierungskoalition bilden, dann haben die von SPD, Grünen und der Linken gemeinsam regierten Länder genügend Stimmen zur Anrufung des Vermittlungsausschusses oder um Gesetze anzustoßen.

Zitat:
Die neue Mehrheit wollen SPD und Grüne dazu nutzen, die schwarz-gelbe Bundesregierung vor sich her zu treiben. Angekündigt haben SPD und Grüne schon Initiativen für einen gesetzlichen Mindestlohn, zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung, zum Kitaausbau und zur Abschaffung des Betreuungsgeldes.

Allerdings hat auch die rot-grüne Mehrheit im Bundesrat nicht automatisch eine echte Gestaltungsmehrheit. Beschließt der Bundesrat einen Gesetzentwurf, wird er in den Bundestag eingebracht. Dort muss er wie jeder andere Gesetzentwurf der Fraktionen eine Mehrheit bekommen. Und im Bundestag verfügen Union und FDP ohnehin über 330 von 620 Stimmen.

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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11053
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1809454) Verfasst am: 21.01.2013, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Bemerkenswert: Doris Schröder-Köpf hat den eigentlich sehr sicheren SPD-Wahlkrei Hannover-Döhren nicht gewonnen. Sie war dort gegen das Votum der Parteibasis auf dem Deligiertenparteitag in einer fragwürdigen Kampfabstimmung als Direktkandidatin durchgesetzt worden. Die bisherige Direktkandidatin wurde politisch entsorgt und ist inzwischen aus der SPD ausgetreten.

Schröder-Köpf nutzte am Ende weder die Hilfe ihres Ehemannes, noch die massive Hilfe durch die SPD-Bundesspitze: sie verlor den Wahlkreis.
Allerdings ist sie abgesichert: über einen sicheren Listenplatz ist sie die politische Newcomerin in den Landtag eingezogen und gilt als prädestiniert für eine herausragende Funktion.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1809466) Verfasst am: 21.01.2013, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
23:42 Uhr Vorläufiges amtliches Ergebnis ZWEITSTIMMEN (in Klammern das Ergebnis 2008)

CDU 36,0 % (42,5) SPD 32,6 % (30,3) FDP 9,9 % (8,2) Grüne 13,7 % (8,0) Linke 3,1 % (7,1) Piraten 2,1 % (-) Sonstige 2,5 % (3,9)

CDU/FDP 45,9:46,3 SPD/Gruene (+ 0,4%)

Mandate [in Klammern das Ergebnis 2008]
CDU 54 [68] SPD 49 [48] FDP 14 [13] Grüne 20 [12] Linke – [11] gesamt 137 [152]

CDU/FDP 68:69 SPD/Gruene

Wahlbeteiligung: 59,4% (57,1%)


Wenn man sich dieses Wahlergebnis anguckt, hat man den Eindruck, dass es den Leuten - die nicht zu den 40% zu Hause gebliebenen gehören - insgesamt mehr oder weniger egal ist, wer oder was da auf irgend welchen Regierungsbänken kauert. Sie sind offenbar gar nicht mehr in der Lage zwischen "rot-grün", "gelb-schwarz" oder lila Einhorn zu unterscheiden. - Was ich auch verstehen kann.

Denn die wirkliche Politik wird sowieso in den Konzernetagen gemacht. Und das dortige Personal kann man nicht wählen und auch nicht abwählen.



Ich würde mich hüten, diejenigen, die zur Wahl gegangen sind, nur als gleichgültig hinzustellen. Das geht nur, wenn man die beteiligten größeren Parteien alle als austauschbare Varianten ansieht. Bei den Wählern, dem Teil des Volkes, der zu Wahlen hingeht, kann man interessante Verschiebungen beobachten.

Diejenigen, die zur Wahl gegangen sind, haben ganz bestimmte Interessen und Wünsche, die die Politik zu berücksichtigen hat. Sechs Kilometer von der Asse entfernt, trauen viele den Grünen am ehesten zu, wieder mehr Schwung in die zähen Auseinandersetzungen um die sehr verspätete Räumung zu bringen.

Innerhalb des CDU- und FDP-Lagers habe ich mich selbst in meinem Eingangspost ziemlich verschätzt: die CDU hat trotz des McAllister-Bonus ganz schön eingebüsst und wurde, außer den Leihstimmen für die FDP, sicher auch für die Bundespolitik verantwortlich gemacht. Und die FDP wurde von den eigenen Wählern und den Unterstützern von außerhalb am Absturz gehindert.

Eigene Präferenzen verhindern oft, dass man Entwicklungen im anderen, entgegengesetzten politischen Lager nicht oder nicht rechtzeitig wahrnimmt. Wenn ich auch die einzelne Stimme eines Instituts mit 6 Prozent für die Linken nicht ernstgenommen habe, so bestand die leise, durch Realitäten nicht begründete Hoffnung, dass sie doch über die 5 Prozent kommen, weil ich nur auf die tourende Sahra Wagenknecht schaute. Die aber am Wattenmeer und im Hochharz doch nicht wahrgenommen wurde und bei etlichen auch wieder Abwehr und Widerspruch erweckte.

Wenn man sich sozusagen über die Wähler mokiert, muss man natürlich in Kauf nehmen, dass man mit der eigenen "positiven" Sicht auf die anzupackenden Probleme ziemlich einsam dasteht. Da erscheinen dann die Massen noch nicht als reif dafür, ihre wahren Interessen zu erkennen.
Ich erlaube mir da eine andere Sicht: es werden bei Wahlen schon sehr berechtigte und vielgestaltige Interessen der Bevölkerung erkennbar.

Einig werden wir allerdings in einem sein: Rechte Rattenfänger (in Hameln kostümierte sich ein Wähler als ein solcher) haben, wie so oft, überhaupt keine Chance gehabt. Das ist angesichts der ernsten sozialen Probleme schon mal wirklich ein gutes Zeichen, das zeigt, dass in einer Umwelt verbrachte Jahrzehnte, in der Demokratie hochgehalten wird (ich weiß, dass wir einen unterschiedlichen "Demokratie"-Begriff haben, deshalb diese Formulierung), ihre Wirkungen erzielt hatten.
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Misterfritz
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Beitrag(#1809484) Verfasst am: 21.01.2013, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

rösler gibt auf
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809609) Verfasst am: 21.01.2013, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tschüss, Kotzbrocken! Uwe Schünemann war nicht nur dumm, er war auch noch stolz darauf. Genau deshalb war er der beste Innenminister der Welt.
Zitat:
Ob Handyverbote für Terroristen, Bundeswehreinsätze gegen Killerspiele oder Fußfesseln für Schulschwänzer, ob Nachtischverbot für Stützeempfänger, Arbeitsdienst für Fünfjährige oder Hymnenpflicht für Blogger – keine Forderung, die zu absonderlich oder zu faschistoid gewesen wäre, als dass Schünemann im Laufe seiner zehnjährigen Amtszeit sie nicht erhoben hätte oder bei der man hätte sicher sein können, dass er sie nicht noch irgendwann erheben würde.

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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1809611) Verfasst am: 21.01.2013, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Mindestlohn fordern, Betreuungsgeld abschaffen: Rot-Grün in Niedersachsen will auch bundespolitisch mitmischen. Dank neuer Verhältnisse im Bundesrat.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1809701) Verfasst am: 22.01.2013, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Tschüss, Kotzbrocken! Uwe Schünemann war nicht nur dumm, er war auch noch stolz darauf. Genau deshalb war er der beste Innenminister der Welt.
(..)


http://www.bildblog.de/45489/alte-kotze-neu-erbrochen/
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1809706) Verfasst am: 22.01.2013, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Tschüss, Kotzbrocken! Uwe Schünemann war nicht nur dumm, er war auch noch stolz darauf. Genau deshalb war er der beste Innenminister der Welt.
Zitat:
Ob Handyverbote für Terroristen, Bundeswehreinsätze gegen Killerspiele oder Fußfesseln für Schulschwänzer, ob Nachtischverbot für Stützeempfänger, Arbeitsdienst für Fünfjährige oder Hymnenpflicht für Blogger – keine Forderung, die zu absonderlich oder zu faschistoid gewesen wäre, als dass Schünemann im Laufe seiner zehnjährigen Amtszeit sie nicht erhoben hätte oder bei der man hätte sicher sein können, dass er sie nicht noch irgendwann erheben würde.


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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1809927) Verfasst am: 23.01.2013, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Eigene Präferenzen verhindern oft, dass man Entwicklungen im anderen, entgegengesetzten politischen Lager nicht oder nicht rechtzeitig wahrnimmt. Wenn ich auch die einzelne Stimme eines Instituts mit 6 Prozent für die Linken nicht ernstgenommen habe, so bestand die leise, durch Realitäten nicht begründete Hoffnung, dass sie doch über die 5 Prozent kommen, weil ich nur auf die tourende Sahra Wagenknecht schaute. Die aber am Wattenmeer und im Hochharz doch nicht wahrgenommen wurde und bei etlichen auch wieder Abwehr und Widerspruch erweckte.


Ja, weil der westliche Antikommunismus die Menschen in Niedersachsen ziemlich verblödet hat.

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich sozusagen über die Wähler mokiert, muss man natürlich in Kauf nehmen, dass man mit der eigenen "positiven" Sicht auf die anzupackenden Probleme ziemlich einsam dasteht. Da erscheinen dann die Massen noch nicht als reif dafür, ihre wahren Interessen zu erkennen.
Ich erlaube mir da eine andere Sicht: es werden bei Wahlen schon sehr berechtigte und vielgestaltige Interessen der Bevölkerung erkennbar.


Es gibt doch kaum Variationsmöglichkeiten bei den Wahlen. Zur Wahl stehen im Grunde nur eine Handvoll Parteien, aber keine einzelnen politischen Konzepte oder gar integrierte Konzepte, etwa zur Energiepolitik, Wohnungspolitik, Arbeitspolitik, usw.

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Einig werden wir allerdings in einem sein: Rechte Rattenfänger (in Hameln kostümierte sich ein Wähler als ein solcher) haben, wie so oft, überhaupt keine Chance gehabt. Das ist angesichts der ernsten sozialen Probleme schon mal wirklich ein gutes Zeichen, das zeigt, dass in einer Umwelt verbrachte Jahrzehnte, in der Demokratie hochgehalten wird (ich weiß, dass wir einen unterschiedlichen "Demokratie"-Begriff haben, deshalb diese Formulierung), ihre Wirkungen erzielt hatten.


Da bin ich aber trotzdem skeptisch. Ich traue dem Braten nicht. Es wäre besser, gar keine Faschisten - ob klassische oder "neue Rechte" - auf dem Wahlzettel zuzulassen.
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Beiträge: 16369
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Beitrag(#1809935) Verfasst am: 23.01.2013, 03:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
FDP-Doping kannibalisiert schwarz-gelbes Bündnis

Zitat:
Ein Feldherr ist gerettet, die Schlacht ging verloren. Man verleiht nichts, was man selber zum Leben braucht. Die CDU hat Stammwähler an die FDP ausgeliehen. Das passiert im Herbst nicht noch einmal.




Die Parteien nach der Landtagswahl in Niedersachsen: Alles gewonnen und alles verloren


Ja, das war wieder mal eine Wahl, bei der alle (außer denjenigen natürlich, die sowieso nicht ernstgenommen werden) gewonnen haben - selbst wenn sie die Wahl buchstäblich im Foto-finish verloren haben:

Laut wahlrecht.de haben die SPD-Kandidaten, die ihr die schöne Mehrheit kaputtgemacht haben, mit 334 bzw. 406 Erststimmen Vorsprung gewonnen (vgl. hier und im folgenden die Auswertung bei wahlrecht.de).

(Es war schon gut geschätzt, jemand hatte weiter oben geschrieben, daß bestimmt 7 von 10 Stimmen für die FDP eigentlich von CDU-Anhängern gekommen seien. Laut Wahlforschung scheint es sogar noch schlimmer zu sein, in Richtung 8 zu gehen. Ohne dem wäre die FDP demnach bei einem Ergebnis um die zwei Prozent gelandet, und man mag sich fragen, ob die Partei dann noch so richtig lebensfähig ist, und ob die Strategie, jetzt mal wieder so richtig klare wirtschaftsliberale Kante zu machen, wirklich nützlich ist.)

Andererseits ist es mit den "Leihstimmen" etwas komplizierter: Die Fraktion der CDU im Landtag wird komplett aus Abgeordneten bestehen, die ihre Wahlkreise gewonnen haben, ohne daß also die Liste zum Tragen kommt. Während die FDP so gut wie keine Chance hat, einen Kandidaten per Direktmandat in den Landtag zu bringen. Von daher wird da also nichts "kannibalisiert". Es dürfte natürlich eine gewisse Korrelation zwischen der Erst- und Zweitstimme eines Wählers bzw. dem Erst- und dem Zweitstimmenergebnis in der Wählerschaft bestehen, und wer als CDU-Wähler tatsächlich für einen FDP-Wahlkreiskandidaten stimmen würde, würde damit prinzipiell dem CDU-Direktkandidaten schaden. Aber es ging ja nicht um die Erststimmen, die anscheinend ja nicht stark verliehen wurden, sondern um die Zweitstimmen. Und in der Situation nützt eine Zweitstimme für die CDU dieser nicht zusätzlich. Wenn man aber seine Zweitstimme dann verleiht, kann davon die FDP profitieren - und damit letztendlich eine schwarz-gelbe Mehrheit erreicht werden.

Bei wahlrecht.de hat man auch das nachgerechnet und aufgezeigt, daß wenn mehr Zweitstimmen von der CDU an die FDP "verliehen" worden wären, das Wahlergebnis in Richtung von schwarz-gelb gekippt wäre. Das wäre schon bei 1827 Leihstimmen mehr der Fall gewesen, dann hätte schwarz-gelb eine Mehrheit von einem Sitz gehabt. Es gibt noch Regularien, wann evtl. Ausgleichsmandate zum Tragen kommen, dann hätte es nochmal kippen können, z.B. bei 3260 bis 7389 Leihstimmen hätte rot-grün noch ein Mandat erhalten, und es hätte bis zu etwas mehr als 111.000 Stimmen immer mal wieder die Möglichkeit einer hauchdünnen rot-grünen Mehrheit oder wahrscheinlicher noch eines Gleichstands zwischen den Lagern gegeben. Umgekehrt hätte rot-grün von jeder Leihstimme weniger für die FDP profitiert: hätten also die CDU-Wähler auch mit der Zweitstimme CDU gewählt, hätte diese zwar zusätzliche Mandate erhalten, aber schwarz-gelb nicht retten können, weil mehr FDP-Mandate weggefallen wären.

Es ist natürlich die Frage, ob es wahrscheinlich ist, in Niedersachsen soviele Leihstimmen zu kriegen. Im Kern scheint also zu gelten, daß Leihstimmen tendentiell schon nützlich für schwarz-gelb gewesen wären.
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1809938) Verfasst am: 23.01.2013, 03:56    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Andererseits ist es mit den "Leihstimmen" etwas komplizierter: Die Fraktion der CDU im Landtag wird komplett aus Abgeordneten bestehen, die ihre Wahlkreise gewonnen haben, ohne daß also die Liste zum Tragen kommt.


Das war schon bei der LTW 2008 so und haengt an dem ERSTSTIMMEN-Wettbwerb mit der SPD und nicht an den Leihstimmen fuer die FDP bei den Zweitstimmen.

Zitat:
Während die FDP so gut wie keine Chance hat, einen Kandidaten per Direktmandat in den Landtag zu bringen. Von daher wird da also nichts "kannibalisiert".


Die CDU gewann 2008 mit den ERSTSTIMMEN von 87 Direktwahlkreisen 68. Diesmal errang sie immer noch 54. Der ANTEIL an Abgeordneten, welcher der CDU im Landtag zusteht, berechnet sich jedoch nach ihrem ZWEITSTIMMEN-Anteil. 2008 hatte die CDU 68 von 152 Angeordneten und diesmal hat sie 54 von 137.

Zitat:
Es dürfte natürlich eine gewisse Korrelation zwischen der Erst- und Zweitstimme eines Wählers bzw. dem Erst- und dem Zweitstimmenergebnis in der Wählerschaft bestehen, und wer als CDU-Wähler tatsächlich für einen FDP-Wahlkreiskandidaten stimmen würde, würde damit prinzipiell dem CDU-Direktkandidaten schaden. Aber es ging ja nicht um die Erststimmen, die anscheinend ja nicht stark verliehen wurden, sondern um die Zweitstimmen.


Der ERSTSTIMMENANTEIL der FDP ist gesunken und liegt knapp ueber 3%.

Zitat:
Und in der Situation nützt eine Zweitstimme für die CDU dieser nicht zusätzlich.


Selbstverstaendlich waere der CDU-Anteil im Landtag hoeher, haette die CDU deutlich mehr Zweitstimmen erzielt. Und aufgrund des Verlustes von 14 Direktmandaten an die SPD waere in dem Fall diesmal sogar die CDU-Landesreserveliste zum Zuge gekommen.

Zitat:
Wenn man aber seine Zweitstimme dann verleiht, kann davon die FDP profitieren - und damit letztendlich eine schwarz-gelbe Mehrheit erreicht werden.


Um 3% fuer eine entsprechende Koalition aufzupicken hat die CDU ueber 6% an die FDP abgegeben. Der Preis war einigen in der CDU wohl nachtraeglich zu hoch.

Zitat:
Bei wahlrecht.de hat man auch das nachgerechnet und aufgezeigt, daß wenn mehr Zweitstimmen von der CDU an die FDP "verliehen" worden wären, das Wahlergebnis in Richtung von schwarz-gelb gekippt wäre. Das wäre schon bei 1827 Leihstimmen mehr der Fall gewesen, dann hätte schwarz-gelb eine Mehrheit von einem Sitz gehabt. Es gibt noch Regularien, wann evtl. Ausgleichsmandate zum Tragen kommen, dann hätte es nochmal kippen können, z.B. bei 3260 bis 7389 Leihstimmen hätte rot-grün noch ein Mandat erhalten, und es hätte bis zu etwas mehr als 111.000 Stimmen immer mal wieder die Möglichkeit einer hauchdünnen rot-grünen Mehrheit oder wahrscheinlicher noch eines Gleichstands zwischen den Lagern gegeben. Umgekehrt hätte rot-grün von jeder Leihstimme weniger für die FDP profitiert: hätten also die CDU-Wähler auch mit der Zweitstimme CDU gewählt, hätte diese zwar zusätzliche Mandate erhalten, aber schwarz-gelb nicht retten können, weil mehr FDP-Mandate weggefallen wären.

Es ist natürlich die Frage, ob es wahrscheinlich ist, in Niedersachsen soviele Leihstimmen zu kriegen. Im Kern scheint also zu gelten, daß Leihstimmen tendentiell schon nützlich für schwarz-gelb gewesen wären.


Wie hier grundsaetzliche Fragen ("Stimmernsplitting") mit Rechenbespielen hinsichtlich der Verteilung des letzten Listenmandates vermengt werden, ist arg irrefuehrend.

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern musste in einem Wahlkreis nachgewaehlt werden. Rechenkuenstler hatten herausgefunden, dass das letzte zur Verteilung anstehende Listenmandat bei entsprechendem Stimmenzuwachs am leichtesten seitens der Gruenen der NPD abgenommen werden koennte. Entsprechend trommelte ploetzlich ein ueberparteiliches Buendnis fuer "Jetzt Gruen". Das war insofern erfolgreich, als die Gruenen ein Listenmandat hinzugewannen. Indem jedoch diesmal zu wenige Waehler weiterhin die SPD mit ihrer Stimme unterstuetzten, blieb die NPD im Divisorverfahren erfolgreich. Das Splitting ging zu Lasten der Reserveliste der SPD und nicht jener der NPD. Die Summe taktischen Stimmverhaltens vieler Einzelner ist also nicht simpel planbar.

Dass aktuell in Niedersachsen zwischen Patt und Einstimmenmehrheit in beide Lagerrichtung alles mathematisch in einem sehr geringen Stimmverschiebungsbereich liegt, zeigt doch nur, wie knapp das Ergebnis ist.
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Misterfritz
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Beitrag(#1810428) Verfasst am: 25.01.2013, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

das ist jetzt aber tragisch Mr. Green

Süddeutsche hat folgendes geschrieben:
Wenn David McAllister (CDU) voraussichtlich am 19. Februar sein Amt abgibt, fehlen ihm noch 40 Tage bis zum Anspruch auf eine lebenslange Pension.

Der CDU-Politiker kommt nach der Abwahl von Schwarz-Gelb nur auf eine Amtszeit von zwei Jahren und 234 Tagen, wie die Nordwestzeitung unter Berufung auf einen Regierungssprecher berichtet. Während sich andere ausscheidende Mitglieder der schwarz-gelben Landesregierung nun zumindest über eine lebenslange Altersvorsorge freuen können, bleibt für McAllister dem Bericht zufolge ein vergleichsweise kleiner finanzieller Trost:

"Nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes erhält McAllister ein Übergangsgeld für drei Monate in Höhe des Amtsgehaltes (14 .155 Euro monatlich) sowie weitere 21 Monate in Höhe von 7077 Euro. Andere Einkünfte würden auf das Übergangsgeld angerechnet, die Diäten als Abgeordneter in dieser Zeit auf 1527 Euro gekürzt."

Knapp vorbei am Wahlsieg und auch knapp vorbei an der Pension

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