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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1812144) Verfasst am: 29.01.2013, 22:31 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | .... Und der "Neger" leistet da eben seinen Beitrag. Dieses Wort ist überflüssig, es gibt ja auch keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
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Natürlich gibt es entsprechende Bezeichnungen für den "weißen Menschen", in Ostasien heißen die Europäer z.B. Langnasen. Die Welt zu unterteilen in verstoffwechselbar und nicht verstoffwechselbar (Zellebene), fressbar, ungenießbar, giftig, gefährlich... usw. (Organismenebene) ist Kennzeichen des Lebens überhaupt, und das waren am Anfang immer Einteilungen von außen, weil die Objekte nicht gefragt werden konnten, wie sie heißen. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, Neues zuerst nach der hervorstechendsten Eigenschaft zu bezeichnen, also der Eigenschaft des Neuen, die sich am stärksten von ähnlichen Objekten, die man bereits kennt, abhebt.
Worum es hier geht, sind immer Außenbezeichnungen von Völkern, die sich z.T. selbst überhaupt nicht als etwas Gemeinsames erleben und es genetisch auch nicht sein müssen (Die "Afrikaner" haben erheblich größere genetischen Unterschiede als der Rest der Weltbevölkerung). Aber als die Europäer anfingen, sich die Erde untertan zu machen, war die erste Gemeinsamkeit der Leute im nichtmediterranen Afrika, dass sie alle dunkel waren.
Ähnlichen Schwierigkeiten gibt es bei den amerikanischen Indianern, die sich erst, nachdem sie sich selbst durch die Brille der europäischen Kultur sehen und dabei gleichzeitig ihren Gegensatz dazu formulieren möchten, überhaupt als eine gemeinsame Gruppe begreifen. Es gab (gibt?) keinen gemeinsamen Namen für die amerikanischen Ureinwohner. Für die Eskimos hatte ich das schon beschrieben. Und die Selbstbezeichnungen sind insofern eigentlich unbrauchbar, weil sie in der Übersetzung eigentlich immer nur Mensch heißen - einen Namen braucht man nur für die anderen.
Aber wir sind alle die anderen, zum Teil sogar in der eigenen Sicht, je nachdem, auf welche Abstraktionsebene wir uns gerade begeben. Insofern ist es Blödsinn, zu behaupten, es gäbe keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812176) Verfasst am: 30.01.2013, 00:52 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | .... Und der "Neger" leistet da eben seinen Beitrag. Dieses Wort ist überflüssig, es gibt ja auch keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
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Natürlich gibt es entsprechende Bezeichnungen für den "weißen Menschen", in Ostasien heißen die Europäer z.B. Langnasen. Die Welt zu unterteilen in verstoffwechselbar und nicht verstoffwechselbar (Zellebene), fressbar, ungenießbar, giftig, gefährlich... usw. (Organismenebene) ist Kennzeichen des Lebens überhaupt, und das waren am Anfang immer Einteilungen von außen, weil die Objekte nicht gefragt werden konnten, wie sie heißen. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, Neues zuerst nach der hervorstechendsten Eigenschaft zu bezeichnen, also der Eigenschaft des Neuen, die sich am stärksten von ähnlichen Objekten, die man bereits kennt, abhebt.
Worum es hier geht, sind immer Außenbezeichnungen von Völkern, die sich z.T. selbst überhaupt nicht als etwas Gemeinsames erleben und es genetisch auch nicht sein müssen (Die "Afrikaner" haben erheblich größere genetischen Unterschiede als der Rest der Weltbevölkerung). Aber als die Europäer anfingen, sich die Erde untertan zu machen, war die erste Gemeinsamkeit der Leute im nichtmediterranen Afrika, dass sie alle dunkel waren.
Ähnlichen Schwierigkeiten gibt es bei den amerikanischen Indianern, die sich erst, nachdem sie sich selbst durch die Brille der europäischen Kultur sehen und dabei gleichzeitig ihren Gegensatz dazu formulieren möchten, überhaupt als eine gemeinsame Gruppe begreifen. Es gab (gibt?) keinen gemeinsamen Namen für die amerikanischen Ureinwohner. Für die Eskimos hatte ich das schon beschrieben. Und die Selbstbezeichnungen sind insofern eigentlich unbrauchbar, weil sie in der Übersetzung eigentlich immer nur Mensch heißen - einen Namen braucht man nur für die anderen.
Aber wir sind alle die anderen, zum Teil sogar in der eigenen Sicht, je nachdem, auf welche Abstraktionsebene wir uns gerade begeben. Insofern ist es Blödsinn, zu behaupten, es gäbe keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
fwo |
Blablablaber... Du ignorierst völlig die koloniale Geschichte Europas und Amerikas, den historischen Sklavenhandel, und vor allem den biologischen Rassismus der Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Die Rassentheorien, die eine singuläre Entwicklung der westlichen Wissenschaft (!) waren, ermöglichten erst die Unterteilung in höher und minderwertige Rassen und legitimierten so noch zusätzlich, dass man den "Neger" als etwas Minderwertiges betrachten konnte...
Nirgendwo hat der "schweinchenfarbene" Mann unter rassistischen Gesetzen leben müssen, die ihn aufgrund seiner Hautfarbe als zweitrangig einstuften. Allerdings galt dies für den "schwarzen Mann", den "Neger" sehr wohl - warum man für diese historische Tatsache blind sein will, erschließt sich mir nicht. Selbst heute noch, werden in Europa und Amerika Menschen aus rassistischen Gründen diskriminiert. Dass Dir aufgrund dieser offensichtliche Tatsache das weiße Gesicht nicht vor Schamesröte glüht und du endlich aufhörst mit deinen bescheuerten Ablenkungsthesen von wegen Langnasen herumzueiern, macht mich ganz narrisch...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812185) Verfasst am: 30.01.2013, 01:47 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Einerseits gibt es zwischen den Flunkereien, die Pippi über alle möglichen Länder erzählt, und König Ephraim von Taka-Tuka-Land ja einen wesentlichen Unterschied: Die Flunkereien sind auf der Ebene der Geschichte auch solche und werden auch von den anderen Figuren oft als solche erkannt. Dagegen ist es auf der Ebene der Geschichte tatsächlich so, dass Ephraim Langstrumpf König der Takatukaner wurde. Er holt sie ja später ab und sie, Thomas und Annika leben einige Zeit da. Deswegen würde es auf der Ebene der Geschichte tatsächlich so aussehen, als wäre es normal, dass ein Europäer bei den "Negern" sofort König wird. |
Mit dem Einwand habe ich gerechnet. Ich kann dem wenig entgegen setzen, da ich nicht in Astrid Lindgrens Kopf schauen kann. Hat sie das Takatuka-Motiv aufgegriffen, um die Geschichte fortspinnen zu können? Hat sie damit eine Absicht verfolgt, indem sie die Pippis Flunkerwelt plötzlich in die Realität der Geschichte hineingeholt hat? Ich persönlich finde ja, dass die Pippi-Bücher mit dem Auftauchen von Ephraim Langstrumpf über den Hai springen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812188) Verfasst am: 30.01.2013, 02:04 Titel: |
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Eben gerade gelesen. Die letzte Sitzung des deutschen Ethikrates fand in Berlin in der Mohrenstraße statt. Tststs...
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812190) Verfasst am: 30.01.2013, 02:11 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Eben gerade gelesen. Die letzte Sitzung des deutschen Ethikrates fand in Berlin in der Mohrenstraße statt. Tststs... |
Eben gerade auf Wikipedia gelesen, dass die Berliner CDU sich gegen eine Umbenennung der Mohrenstraße wehrt. Tja, das intellektuelle und moralische Niveau des Herrn Kramer entspricht der Berliner CDU. Wie entlarvend. Tststs...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812191) Verfasst am: 30.01.2013, 02:13 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Na, warum sagen wir dann nicht einfach gleich "Nigger"? |
Weil der Begriff negativ denotiert ist. |
Konnotiert. Die Denotation ist dieselbe wie bei "Neger", "Schwarzer" etc. |
Denotiert. Die Bedeutung ist nicht die selbe wie Neger, welches auf Englisch negroe heißt, und eben nicht nigger. |
Natürlich ist die Bedeutung von "Neger", "Nigger", "Schwarzer" usw. nicht dieselbe. Der Bedeutungsunterschied liegt aber in der Konnotation, nicht der Denotation. Behaupte ich jetzzt jedenfalls mal, bis ich außer Wikipedia auch noch zu Hause mein Linguistikwörterbuch zu Rate gezogen habe. Vielleicht beziehen wir uns auf unterschiedliche Definitionen. |
Unterschiedliche Definitionen von was? Mit der denotativen Bedeutung eines Wortes ist immer dessen Hauptbedeutung gemeint. Ich gebe zu, dass man beim Wort "Neger" inzwischen darüber streiten kann, ob die negative Bedeutung schon denotativ oder noch konnotativ ist. Aber es gibt genug Beispiele für die Verwendung des Wortes "Neger", in der die denotative Bedeutung nicht abwertend war, z.B. das Jazzbuch. Für das Wort "Nigger" fällt mir da spontan kein vergleichbares Beispiel ein.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812193) Verfasst am: 30.01.2013, 02:27 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Eben gerade gelesen. Die letzte Sitzung des deutschen Ethikrates fand in Berlin in der Mohrenstraße statt. Tststs... |
Eben gerade auf Wikipedia gelesen, dass die Berliner CDU sich gegen eine Umbenennung der Mohrenstraße wehrt. Tja, das intellektuelle und moralische Niveau des Herrn Kramer entspricht der Berliner CDU. Wie entlarvend. Tststs... |
Man findet da interessante Links in der Wikipedia-Seite zur Mohrenstrasse, z.B. diesen hier: http://www.welt.de/print-welt/article352335/Nicht-nur-der-Mohr-soll-gehen.html
Zitat: | Das Umbenennungs-Vorhaben ist jedoch zumindest in Sachen Mohrenstraße auch in der PDS umstritten: Die Straße heiße bereits seit 300 Jahren so, und das habe "rein gar nichts mit rassistischen Diskriminierungen des 20. oder 21. Jahrhunderts zu tun". Deswegen könne der Name beibehalten werden, sagte der Kulturexperte der PDS, Wolfgang Brauer. |
Jetzt bewegt sich mein intellektuelles und moralisches Niveau also zwischen der Berliner CDU und der Berliner PDS. Da ist soviel Platz, da könnten die glatt noch einen Flughafen bauen.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812195) Verfasst am: 30.01.2013, 02:43 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Eben gerade gelesen. Die letzte Sitzung des deutschen Ethikrates fand in Berlin in der Mohrenstraße statt. Tststs... |
Eben gerade auf Wikipedia gelesen, dass die Berliner CDU sich gegen eine Umbenennung der Mohrenstraße wehrt. Tja, das intellektuelle und moralische Niveau des Herrn Kramer entspricht der Berliner CDU. Wie entlarvend. Tststs... |
Man findet da interessante Links in der Wikipedia-Seite zur Mohrenstrasse, z.B. diesen hier: http://www.welt.de/print-welt/article352335/Nicht-nur-der-Mohr-soll-gehen.html
Zitat: | Das Umbenennungs-Vorhaben ist jedoch zumindest in Sachen Mohrenstraße auch in der PDS umstritten: Die Straße heiße bereits seit 300 Jahren so, und das habe "rein gar nichts mit rassistischen Diskriminierungen des 20. oder 21. Jahrhunderts zu tun". Deswegen könne der Name beibehalten werden, sagte der Kulturexperte der PDS, Wolfgang Brauer. |
Jetzt bewegt sich mein intellektuelles und moralisches Niveau also zwischen der Berliner CDU und der Berliner PDS. Da ist soviel Platz, da könnten die glatt noch einen Flughafen bauen. |
Weil die Europäer die Mohren vor 300 Jahren auch als gleichwertige Menschen ansahen... Und diese Einzelstimme aus der "PDS" hat das Thema sowieso verfehlt. Da es diese "PDS" nicht mehr gibt, ist genügend Platz zwischen Berlin und dem Mond für deine abstruse sprachliche Rassendiskriminierung.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812197) Verfasst am: 30.01.2013, 02:52 Titel: |
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Ja, das Thema war 2004 aktuell. Seitdem hat sich da wenig getan. Jedenfalls habe ich keine neueren Links zum Thema gefunden. In Berlin ticken die Uhren wohl anders.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812199) Verfasst am: 30.01.2013, 03:09 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Ja, das Thema war 2004 aktuell. Seitdem hat sich da wenig getan. Jedenfalls habe ich keine neueren Links zum Thema gefunden. In Berlin ticken die Uhren wohl anders. |
http://www.taz.de/%21107763/
Zitat: | Die Treitschkestraße in Steglitz wird weiter den Namen eines Antisemiten tragen. Bei einer am Mittwoch ausgezählten Anwohnerbefragung per Briefwahl, an der sich seit Anfang November 305 von 428 Stimmberechtigten beteiligten, sprachen sich 74 Prozent gegen eine Umbenennung aus. |
Hm, in Sachen Diskriminierung gehen die Berliner tatsächlich nicht mit Beispiel voran... aber vielleicht sind die Juden immer noch unser Unglück...?
Zitat: | SPD und Grüne mühten sich um eine Umbenennung. Die CDU war dagegen – sie sah die 1906 erfolgte Straßenbenennung als eine Art historisches Dokument. |
Treitschke, Mohren, Neger... sind das noch wirklich nötige "historische Dokumente"?
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#1812202) Verfasst am: 30.01.2013, 03:21 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Eben gerade gelesen. Die letzte Sitzung des deutschen Ethikrates fand in Berlin in der Mohrenstraße statt. Tststs... |
Eben gerade auf Wikipedia gelesen, dass die Berliner CDU sich gegen eine Umbenennung der Mohrenstraße wehrt. Tja, das intellektuelle und moralische Niveau des Herrn Kramer entspricht der Berliner CDU. Wie entlarvend. Tststs... |
Zwei steile Gedanken:
(1) Im Artikel findet man auch einen Link zu einem der Umbenennungsvorschläge, man könne die Straße doch der Afrodeutschen(*) May Ayim widmen. Diese hatte in einem Text über die "afro-deutsche Minderheit" geschrieben, auch das Wort "Mohr" sei problematisch, weil in der alten Literatur Schwarz-sein ohnehin mit Boshaftigkeit, Verworfenheit, dem Teufel assoziiert worden sei und dort Geschichten zu finden seien, in denen Weiße durch falsches Verhalten zu "Mohren" geworden seien (Link).
(*) = Ein Vorbild für diesen Begriff wird wohl der Begriff "Afroamerikaner" sein, und ist im Unterschied zu "Neger" oder "Farbiger" wohl auch selbst gewählt (Link). Ist nicht aber noch die Frage, ob es adäquat ist, Menschen, die ansonsten vielleicht keinen Bezug zu Afrika haben, deren Vorfahren vor Jahrhunderten in den USA verschleppt wurden, so einzuordnen. Der Eine oder Andere sieht es andererseits sicher auch als Teil seiner Identität an, kann es aber nicht andererseits auch als "Nicht-ganz-richtig-(US-)Amerikaner (oder Deutscher)" konnotiert werden, man es nicht als einen "dazu-konstruierten Teil" ansieht, wird das "Deutscher" dadurch nur bereichert, oder besteht nicht auch das Risiko, daß es gedanklich dadurch abgeschwächt wird?
(2) Apropos, noch ein anderes Beispiel, auch wenn das schon off-topic ist: Es gibt ja auch andere problematische Benennungen von Straßen, wenn diese etwa nach - gelinde gesagt, kontroversen - Personen benannt sind: So gab es in Berlin eine von-Einem-Straße, die nach Karl von Einem benannt war, einem preußischen General, der notorisch für seine Äußerungen gegen Sozialdemokraten und Homosexuelle ("...Bekämpfung..., ...Vernichtung...") und seine Elogen auf Deutschnationale und Nationalsozialisten ist (WP).
In Essen gibt (oder gab?) es neben einer von-Einem-Straße noch eine direkt angrenzende von-Seeckt-Straße, benannt nach Hans von Seeckt, einem anderen General, der maßgeblich daran beteiligt war, die Reichswehr zu einem "Staat im Staate" zu entwickeln und sie auch soweit ertüchtigt haben soll, daß der Aufbau der Wehrmacht in der NS-Zeit erheblich erleichtert worden sei, Sympathien für rechtsautoritäre und republikfeindliche Kräfte äußerte, dem auch eine zumindest ambivalent-taktierende Haltung gegenüber der Nazi-Bewegung unterstellt wurde, (wobei er allerdings auch einer der Vorsitzenden des sogenannten SeSiSo-Clubs war, eines informellen Zirkels, aus dem sich in der NS-Zeit verschiedene liberal-konservative Gegner und Gegnergruppen gegen die Nazis rekrutierten) (WP #1, WP #2).
Einige Anwohner haben dagegen auch protestiert. Es gab auch einen Vorschlag, einen anderen "von Einem" und einen anderen "von Seeckt" zu suchen, denen man die Straße widmen könne, etwa einen Künstler oder einen preußischen Beamten. Die Frage, die zumindest zum Teil zum Threadthema zurückführt: Wie kann man zu einer Umwidmung stehen? Und was sollte man beibehalten? Ist ein Straßenname doch auch ein "ehrendes Angedenken". Andererseits gibt es in Deutschland zum Beispiel auch mehrere Gravelottestraßen (Schlachtort im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71) oder Königgrätzer Straßen (Schlachtort im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866). Kann man so etwas einfach umwidmen, also den "General von Einem" beispielsweise durch die "Schriftstellerin Lotte von Einem" ersetzen, ist der Name eines Schlachtortes von einer politischen Aussage - dem "ehrenden Angedenken" an militärische Siege - so ohne Weiteres zu entkoppeln? Dient auch das andererseits dem "historischen Erinnern" nach der heutigen Auffassung, worin man eher an Zeiten unsäglichen Leides bzw. eines übersteigerten Nationalismus denkt? Wo ist dabei die Grenze? Ist andererseits in Kauf zu nehmen, was einige Andere damit machen, woran man selbst so vorbeigeht?
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 30.01.2013, 03:29, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812203) Verfasst am: 30.01.2013, 03:24 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Treitschke, Mohren, Neger... sind das noch wirklich nötige "historische Dokumente"? |
Nun ja, wir können auch alle Zeugnisse unserer Geschichte beseitigen und so tun, als wäre nie etwas gewesen. Wir schreiben die Vergangenheit einfach um, indem wir all ihre Spuren in der Gegenwart beseitigen.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812204) Verfasst am: 30.01.2013, 03:58 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Treitschke, Mohren, Neger... sind das noch wirklich nötige "historische Dokumente"? |
Nun ja, wir können auch alle Zeugnisse unserer Geschichte beseitigen und so tun, als wäre nie etwas gewesen. Wir schreiben die Vergangenheit einfach um, indem wir all ihre Spuren in der Gegenwart beseitigen. |
Wir schreiben die Vergangenheit nicht um, sondern packen sie in Geschichtsbücher, Schulunterricht und in öffentliche Debatten (wie hier im Forum). Um über Stalin zu reden, brauchen wir keine Denkmäler von ihm rumstehen. Wir benötigen auch keine Stalinallee.
So brauchen wir keine Neger in Kinderbüchern, um die Problematik des Rassismus zu erfassen. So einfach ist das.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1812205) Verfasst am: 30.01.2013, 04:15 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | So brauchen wir keine Neger in Kinderbüchern, um die Problematik des Rassismus zu erfassen. So einfach ist das. |
Die Kinderbücher mit Negern drin können dann im Bus ja wieder hinten sitzen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1812208) Verfasst am: 30.01.2013, 04:52 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ....
Blablablaber... Du ignorierst völlig die koloniale Geschichte Europas und Amerikas, den historischen Sklavenhandel, und vor allem den biologischen Rassismus der Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Die Rassentheorien, die eine singuläre Entwicklung der westlichen Wissenschaft (!) waren, ermöglichten erst die Unterteilung in höher und minderwertige Rassen und legitimierten so noch zusätzlich, dass man den "Neger" als etwas Minderwertiges betrachten konnte...
Nirgendwo hat der "schweinchenfarbene" Mann unter rassistischen Gesetzen leben müssen, die ihn aufgrund seiner Hautfarbe als zweitrangig einstuften. Allerdings galt dies für den "schwarzen Mann", den "Neger" sehr wohl - warum man für diese historische Tatsache blind sein will, erschließt sich mir nicht. Selbst heute noch, werden in Europa und Amerika Menschen aus rassistischen Gründen diskriminiert. Dass Dir aufgrund dieser offensichtliche Tatsache das weiße Gesicht nicht vor Schamesröte glüht und du endlich aufhörst mit deinen bescheuerten Ablenkungsthesen von wegen Langnasen herumzueiern, macht mich ganz narrisch... |
Das Narrische brauchst Du nicht zu betonen, man kann es lesen. Was ich angeblich ignoriere, darauf habe ich hier bereits hingewiesen.
Man brauchte übrigens früher keinen besonderen Grund, um jemanden versklaven zu können, die militärische Macht reichte - außerdem war es auch nicht unbedingt die Hautfarbe, schon der fehlende Glaube reichte, um den Leuten das Menschsein abzusprechen - dagegen sind Feinheiten wie eine biologische Rasse mit ihrer angeblichen Minderwertigkeit Lapalien.
Das alles ändert aber nichts an unserer grundsätzlichen Art wahrzunehmen und Unterschiede festzustellen, die nichts mit Rassismus zu tun hat, sondern mit Wahrnehmung. Was gibt es sonst noch für Gründe für deinen Schaum vor dem Mund?
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812210) Verfasst am: 30.01.2013, 05:05 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ....
Blablablaber... Du ignorierst völlig die koloniale Geschichte Europas und Amerikas, den historischen Sklavenhandel, und vor allem den biologischen Rassismus der Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Die Rassentheorien, die eine singuläre Entwicklung der westlichen Wissenschaft (!) waren, ermöglichten erst die Unterteilung in höher und minderwertige Rassen und legitimierten so noch zusätzlich, dass man den "Neger" als etwas Minderwertiges betrachten konnte...
Nirgendwo hat der "schweinchenfarbene" Mann unter rassistischen Gesetzen leben müssen, die ihn aufgrund seiner Hautfarbe als zweitrangig einstuften. Allerdings galt dies für den "schwarzen Mann", den "Neger" sehr wohl - warum man für diese historische Tatsache blind sein will, erschließt sich mir nicht. Selbst heute noch, werden in Europa und Amerika Menschen aus rassistischen Gründen diskriminiert. Dass Dir aufgrund dieser offensichtliche Tatsache das weiße Gesicht nicht vor Schamesröte glüht und du endlich aufhörst mit deinen bescheuerten Ablenkungsthesen von wegen Langnasen herumzueiern, macht mich ganz narrisch... |
Das Narrische brauchst Du nicht zu betonen, man kann es lesen. Was ich angeblich ignoriere, darauf habe ich hier bereits hingewiesen.
Man brauchte übrigens früher keinen besonderen Grund, um jemanden versklaven zu können, die militärische Macht reichte - außerdem war es auch nicht unbedingt die Hautfarbe, schon der fehlende Glaube reichte, um den Leuten das Menschsein abzusprechen - dagegen sind Feinheiten wie eine biologische Rasse mit ihrer angeblichen Minderwertigkeit Lapalien.
Das alles ändert aber nichts an unserer grundsätzlichen Art wahrzunehmen und Unterschiede festzustellen, die nichts mit Rassismus zu tun hat, sondern mit Wahrnehmung. Was gibt es sonst noch für Gründe für deinen Schaum vor dem Mund?
fwo |
Deine Schaumschlägerei. Weil es andere Formen der Diskriminierung gibt, wird der Rassismus zur Lappalie? Das ist traurig. Schon aus Scham sollten deine Gehirnzellen kollektiven Selbstmord begehen.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812211) Verfasst am: 30.01.2013, 05:11 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | So brauchen wir keine Neger in Kinderbüchern, um die Problematik des Rassismus zu erfassen. So einfach ist das. |
Die Kinderbücher mit Negern drin können dann im Bus ja wieder hinten sitzen. |
Sag ich doch. Wir müssen nur Kramer und fwo lesen und der Rassismus erscheint uns ganz offen. Und wir laufen nicht Gefahr, ihn zu vergessen. Man kann ihn ganz leicht wahrnehmen.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1812212) Verfasst am: 30.01.2013, 05:21 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Es gibt ja auch andere problematische Benennungen von Straßen, wenn diese etwa nach - gelinde gesagt, kontroversen - Personen benannt sind: ... | Solche Straßen haben wir in Hamburg auch einige, zB solche die nach Kaufleuten benannt sind, die ihr Vermögen im Sklavenhandel gemacht haben. Das finde ich viel bedenklicher als Mohrenstraße, weil mit solchen Straßennamen bewusst Leute geehrt wurden, die es nicht verdient haben.
Und warum "May-Ayim-Straße" und nicht "Afrodeutschen-Straße"?
Oder gleich "Menschen-mit-Migrationshintergrund-Straße"?
_________________ SUUM CUIQUE
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mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
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(#1812220) Verfasst am: 30.01.2013, 10:23 Titel: |
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Bei Straßen kann ich das ganze voll verstehen. Ich würde - historisch hin oder her - nicht in einer Adolf-Hitler-Straße wohnen wollen. Schließlich ist es ja auch eine Art Würdigung der Person, eine Straße oder einen Platz nach jemandem zu benennen... gerne großzügig umbenennen, gerne auch zahlreiche Lutherstraßen, der war ja auch Antisemit der übelsten Sorte.
Wo ich diese umschreiberei kritischer sehe ist Literatur. Es gibt so viel Literatur, die "nicht zeitgemäß" ist, da hätte man - ähnlich wie es Hollywood ja mit alten Filmen macht - die nächsten 50 Jahre Arbeit, einfach in dem man recycelt und "modern umsetzt". Nach 50 Jahren kann man das dann noch mal tun... Ich wäre jedoch sehr dafür, die alte Literatur zu erhalten. Nichts gegen eine Gangster-Style Umsetzung von Romeo und Julia mit Gossensprache, Schußwaffen und modernem Szenario, aber muß man das Original so "berichtigen"? Das ist einfach der größte Unsinn den ich je gehört habe und zeugt davon, daß diese Leute wirklich nichts besseres zu tun haben.
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1812221) Verfasst am: 30.01.2013, 10:36 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ....
Deine Schaumschlägerei. Weil es andere Formen der Diskriminierung gibt, wird der Rassismus zur Lappalie? Das ist traurig. Schon aus Scham sollten deine Gehirnzellen kollektiven Selbstmord begehen. |
@ AD: Nur für dich noch mal auf ganz schlicht: Ich habe nicht geschrieben, dass Rassismus eine Lapalie ist, sondern Feinheiten wie die biologische Rasse als theoretisches Konstrukt, dessen Besonderheit in Bezug auf den Menschen Du betonst. Rassismus einschließlich ihres Extrems der Sklaverei ist viel älter und bedurfte nicht dieser Theorie.
Du solltest dir den Schaum vor dem Mund einmal wegwischen, er ist bereits in die Augen gestiegen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1812223) Verfasst am: 30.01.2013, 11:03 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ....
Deine Schaumschlägerei. Weil es andere Formen der Diskriminierung gibt, wird der Rassismus zur Lappalie? Das ist traurig. Schon aus Scham sollten deine Gehirnzellen kollektiven Selbstmord begehen. |
@ AD: Nur für dich noch mal auf ganz schlicht: Ich habe nicht geschrieben, dass Rassismus eine Lapalie ist, sondern Feinheiten wie die biologische Rasse als theoretisches Konstrukt, dessen Besonderheit in Bezug auf den Menschen Du betonst. Rassismus einschließlich ihres Extrems der Sklaverei ist viel älter und bedurfte nicht dieser Theorie.
Du solltest dir den Schaum vor dem Mund einmal wegwischen, er ist bereits in die Augen gestiegen.
fwo |
Was die Theorie dann angerichtet hat, ersehe ich nicht als Lappalie an. Und was du damit aussagen willst, erschließt sich mir nicht. Mir ist die Konsequenz deiner Schaumlippensprache nicht klar. Weil es rassistische Diskriminierung schon länger gibt, macht es nichts aus, Schwarze weiterhin Neger zu nennen? Oder möchtest Du das Wort auch aus der Sprache tilgen?
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1812224) Verfasst am: 30.01.2013, 11:08 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Es gibt ja auch andere problematische Benennungen von Straßen, wenn diese etwa nach - gelinde gesagt, kontroversen - Personen benannt sind: ... | Solche Straßen haben wir in Hamburg auch einige, zB solche die nach Kaufleuten benannt sind, die ihr Vermögen im Sklavenhandel gemacht haben. Das finde ich viel bedenklicher als Mohrenstraße, weil mit solchen Straßennamen bewusst Leute geehrt wurden, die es nicht verdient haben.
Und warum "May-Ayim-Straße" und nicht "Afrodeutschen-Straße"?
Oder gleich "Menschen-mit-Migrationshintergrund-Straße"? |
"Menschen mit Migrations- + Menstruationshintergrundstraße"
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1812230) Verfasst am: 30.01.2013, 11:34 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | .... Und der "Neger" leistet da eben seinen Beitrag. Dieses Wort ist überflüssig, es gibt ja auch keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
.... |
Natürlich gibt es entsprechende Bezeichnungen für den "weißen Menschen", in Ostasien heißen die Europäer z.B. Langnasen. Die Welt zu unterteilen in verstoffwechselbar und nicht verstoffwechselbar (Zellebene), fressbar, ungenießbar, giftig, gefährlich... usw. (Organismenebene) ist Kennzeichen des Lebens überhaupt, und das waren am Anfang immer Einteilungen von außen, weil die Objekte nicht gefragt werden konnten, wie sie heißen. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, Neues zuerst nach der hervorstechendsten Eigenschaft zu bezeichnen, also der Eigenschaft des Neuen, die sich am stärksten von ähnlichen Objekten, die man bereits kennt, abhebt.
Worum es hier geht, sind immer Außenbezeichnungen von Völkern, die sich z.T. selbst überhaupt nicht als etwas Gemeinsames erleben und es genetisch auch nicht sein müssen (Die "Afrikaner" haben erheblich größere genetischen Unterschiede als der Rest der Weltbevölkerung). Aber als die Europäer anfingen, sich die Erde untertan zu machen, war die erste Gemeinsamkeit der Leute im nichtmediterranen Afrika, dass sie alle dunkel waren.
Ähnlichen Schwierigkeiten gibt es bei den amerikanischen Indianern, die sich erst, nachdem sie sich selbst durch die Brille der europäischen Kultur sehen und dabei gleichzeitig ihren Gegensatz dazu formulieren möchten, überhaupt als eine gemeinsame Gruppe begreifen. Es gab (gibt?) keinen gemeinsamen Namen für die amerikanischen Ureinwohner. Für die Eskimos hatte ich das schon beschrieben. Und die Selbstbezeichnungen sind insofern eigentlich unbrauchbar, weil sie in der Übersetzung eigentlich immer nur Mensch heißen - einen Namen braucht man nur für die anderen.
Aber wir sind alle die anderen, zum Teil sogar in der eigenen Sicht, je nachdem, auf welche Abstraktionsebene wir uns gerade begeben. Insofern ist es Blödsinn, zu behaupten, es gäbe keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
fwo |
Ich meinte die Situation bei uns. Und hier gibt es eben keine Bezeichnung für weiße Menschen. Dass Weiße irgendwo anders in der Welt, wo sie die Minderheit bilden, ggf. ebenfalls diskriminiert werden, kann kaum eine Rechtfertigung sein, in Deutschland brav damit weiterzumachen.
Schade aber, dass über diese Nebensächlichkeit, ob Weiße nun irgendwo in der Welt auch "Spitznamen" haben, der Kern meines Beitrags - es ging um die vielen kleinen, im einzelnen kaum spürbaren Diskriminerungen, zu denen die sprachliche Ausgrenzung dazugehört, und die sich in Summe zu einer feindseligen Atmosphäre aufaddieren - nicht weiter eingegangen wurde.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1812234) Verfasst am: 30.01.2013, 11:49 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | .... Und der "Neger" leistet da eben seinen Beitrag. Dieses Wort ist überflüssig, es gibt ja auch keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
.... |
Natürlich gibt es entsprechende Bezeichnungen für den "weißen Menschen", in Ostasien heißen die Europäer z.B. Langnasen. Die Welt zu unterteilen in verstoffwechselbar und nicht verstoffwechselbar (Zellebene), fressbar, ungenießbar, giftig, gefährlich... usw. (Organismenebene) ist Kennzeichen des Lebens überhaupt, und das waren am Anfang immer Einteilungen von außen, weil die Objekte nicht gefragt werden konnten, wie sie heißen. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, Neues zuerst nach der hervorstechendsten Eigenschaft zu bezeichnen, also der Eigenschaft des Neuen, die sich am stärksten von ähnlichen Objekten, die man bereits kennt, abhebt.
Worum es hier geht, sind immer Außenbezeichnungen von Völkern, die sich z.T. selbst überhaupt nicht als etwas Gemeinsames erleben und es genetisch auch nicht sein müssen (Die "Afrikaner" haben erheblich größere genetischen Unterschiede als der Rest der Weltbevölkerung). Aber als die Europäer anfingen, sich die Erde untertan zu machen, war die erste Gemeinsamkeit der Leute im nichtmediterranen Afrika, dass sie alle dunkel waren.
Ähnlichen Schwierigkeiten gibt es bei den amerikanischen Indianern, die sich erst, nachdem sie sich selbst durch die Brille der europäischen Kultur sehen und dabei gleichzeitig ihren Gegensatz dazu formulieren möchten, überhaupt als eine gemeinsame Gruppe begreifen. Es gab (gibt?) keinen gemeinsamen Namen für die amerikanischen Ureinwohner. Für die Eskimos hatte ich das schon beschrieben. Und die Selbstbezeichnungen sind insofern eigentlich unbrauchbar, weil sie in der Übersetzung eigentlich immer nur Mensch heißen - einen Namen braucht man nur für die anderen.
Aber wir sind alle die anderen, zum Teil sogar in der eigenen Sicht, je nachdem, auf welche Abstraktionsebene wir uns gerade begeben. Insofern ist es Blödsinn, zu behaupten, es gäbe keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
fwo |
Ich meinte die Situation bei uns. Und hier gibt es eben keine Bezeichnung für weiße Menschen. Dass Weiße irgendwo anders in der Welt, wo sie die Minderheit bilden, ggf. ebenfalls diskriminiert werden, kann kaum eine Rechtfertigung sein, in Deutschland brav damit weiterzumachen. |
Nun in Deutschland sind Weiße ja auch die norm und alle anderen in dem Sinne abartig, dass sie nur eine Minderheit darstellen und daher einer besonderen Bezeichnung bedürfen.
Ich gehe beispielsweise bei jedem in diesem Forum davon aus, dass es sich um einen weißen Mann handelt, bis mir das Gegenteil bewiesen wird. Das ist eine ganz natürliche Erwartungshaltung.
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1812238) Verfasst am: 30.01.2013, 12:03 Titel: |
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | .... Und der "Neger" leistet da eben seinen Beitrag. Dieses Wort ist überflüssig, es gibt ja auch keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
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Natürlich gibt es entsprechende Bezeichnungen für den "weißen Menschen", in Ostasien heißen die Europäer z.B. Langnasen. Die Welt zu unterteilen in verstoffwechselbar und nicht verstoffwechselbar (Zellebene), fressbar, ungenießbar, giftig, gefährlich... usw. (Organismenebene) ist Kennzeichen des Lebens überhaupt, und das waren am Anfang immer Einteilungen von außen, weil die Objekte nicht gefragt werden konnten, wie sie heißen. Und es ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, Neues zuerst nach der hervorstechendsten Eigenschaft zu bezeichnen, also der Eigenschaft des Neuen, die sich am stärksten von ähnlichen Objekten, die man bereits kennt, abhebt.
Worum es hier geht, sind immer Außenbezeichnungen von Völkern, die sich z.T. selbst überhaupt nicht als etwas Gemeinsames erleben und es genetisch auch nicht sein müssen (Die "Afrikaner" haben erheblich größere genetischen Unterschiede als der Rest der Weltbevölkerung). Aber als die Europäer anfingen, sich die Erde untertan zu machen, war die erste Gemeinsamkeit der Leute im nichtmediterranen Afrika, dass sie alle dunkel waren.
Ähnlichen Schwierigkeiten gibt es bei den amerikanischen Indianern, die sich erst, nachdem sie sich selbst durch die Brille der europäischen Kultur sehen und dabei gleichzeitig ihren Gegensatz dazu formulieren möchten, überhaupt als eine gemeinsame Gruppe begreifen. Es gab (gibt?) keinen gemeinsamen Namen für die amerikanischen Ureinwohner. Für die Eskimos hatte ich das schon beschrieben. Und die Selbstbezeichnungen sind insofern eigentlich unbrauchbar, weil sie in der Übersetzung eigentlich immer nur Mensch heißen - einen Namen braucht man nur für die anderen.
Aber wir sind alle die anderen, zum Teil sogar in der eigenen Sicht, je nachdem, auf welche Abstraktionsebene wir uns gerade begeben. Insofern ist es Blödsinn, zu behaupten, es gäbe keine entsprechende Bezeichnung für weiße Menschen.
fwo |
Ich meinte die Situation bei uns. Und hier gibt es eben keine Bezeichnung für weiße Menschen. Dass Weiße irgendwo anders in der Welt, wo sie die Minderheit bilden, ggf. ebenfalls diskriminiert werden, kann kaum eine Rechtfertigung sein, in Deutschland brav damit weiterzumachen. |
Nun in Deutschland sind Weiße ja auch die norm und alle anderen in dem Sinne abartig, dass sie nur eine Minderheit darstellen und daher einer besonderen Bezeichnung bedürfen.
Ich gehe beispielsweise bei jedem in diesem Forum davon aus, dass es sich um einen weißen Mann handelt, bis mir das Gegenteil bewiesen wird. Das ist eine ganz natürliche Erwartungshaltung. |
Erstmal wüsste ich nicht, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe einer besonderen Bezeichnung "bedürfen". Die Erwartungshaltung ist auch ein ziemlicher Schuss ins Blaue, die um 1950 noch relativ verlässlich gewesen sein mag, mittlerweile aber schon sehr gewagt ist. Und die Bezeichnung "abartig" empfinde ich einfach nur indiskutabel.
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(Terry Pratchett)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1812246) Verfasst am: 30.01.2013, 12:49 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | ....
Ich meinte die Situation bei uns. Und hier gibt es eben keine Bezeichnung für weiße Menschen. Dass Weiße irgendwo anders in der Welt, wo sie die Minderheit bilden, ggf. ebenfalls diskriminiert werden, kann kaum eine Rechtfertigung sein, in Deutschland brav damit weiterzumachen.
Schade aber, dass über diese Nebensächlichkeit, ob Weiße nun irgendwo in der Welt auch "Spitznamen" haben, der Kern meines Beitrags - es ging um die vielen kleinen, im einzelnen kaum spürbaren Diskriminerungen, zu denen die sprachliche Ausgrenzung dazugehört, und die sich in Summe zu einer feindseligen Atmosphäre aufaddieren - nicht weiter eingegangen wurde. |
Du hast offensichtlich den Post nicht verstanden. Es geht nicht um Spitznamen, es geht um die Bezeichnung für die Anderen, bzw. Teilmengen der Anderen. Wenn z.b. die Inuit sich so bezeichnen und nur sich, dann stellen die Linguisten fest, dass Inuit eigentlich Mensch heißt .....
Sehr viele "Eigenbezeichnungen" bedeuten in der korrekten Übersetzung ganz schlicht Mensch (z.B. auch Kanake, woraus in der Seefahrt dann das Schimpfwort Kanacker abgeleitet wurde.) Es ist in der Menscheitsgeschichte eben nicht die unrühmliche europäische Ausnahme, die Anderen als anders zu beschreiben, sondern menschlicher Standard, und zum Rassismus wird das erst, wenn Du mit diesem Anderssein unterschiedliche Rechte verknüpfst - die europäische Erfindung sind höchstens die allgemeinen Menschenrechte.
Nochmals auch für dich: Es geht mir nicht darum, Rassismus zu verniedlichen, es geht mir nur gegen den Strich, den Rassismus da zu bekämpfen, wo er nicht ist. Und das ist z.B. in Pippi Langstrumpf.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1812248) Verfasst am: 30.01.2013, 12:59 Titel: |
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Da bin ich aber nun neugierig, was aus dem armen Monostatos in Mozarts Zauberflöte wird. Sarastro läßt ihn ja sogar auspeitschen! Nein, das muß unbedingt geändert werden! Da hat der Schikaneder ja eine schöne Sauerei angerichtet! Ein Negersklave, der singt:
Lieber guter Mond, vergebe!
Eine Weiße nahm mich ein.
Weiß ist schön, ich muß sie küssen!
Mond, verstecke dich dazu,
sollt es dich zu sehr verdrießen,
nun, dann mach die Augen zu!
Und gibt's da nicht bei Shakespeare auch einen Neger? Ist da nicht was mit einem Mohr?
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1812249) Verfasst am: 30.01.2013, 13:06 Titel: |
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Ich habe deinen Post voll und ganz verstanden. Es behauptet übrigens niemand, dass pippi Langstrumpf rassistisch sei. Es geht darum, dass das Buch Wörter enthält, die heute im 21. Jahrhundert geeignet sind, Diskriminierung von Minderheiten aufrecht zu erhalten. Und nochmal: Es ist eben ein Kinderbuch, bei dem man anders als bei Literatur für Erwachsene die Wortwahl unter pädagogischen Gesichtspunkten auf den Prüftstand stellen darf.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1812252) Verfasst am: 30.01.2013, 13:19 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | [...]
die Bezeichnung "abartig" empfinde ich einfach nur indiskutabel. |
Ich habe genau erläutert, warum ich sie wählte und bin der Meinung, dass sie in diesem Kontext durchaus angebracht ist; oder willst du behaupten es gäbe in Deutschland ein 50 : 50 Verhältniss zwischen Schwarzen und Weißen Menschen?
Nein - und daher erwartet man bei einem Menschen, der nicht genau beschrieben wird eben einen weißen Mann und muss es genauer ausführen wenn man ausnahmsweise von einem andersartigen Menschen spricht - dafür bedarf es eben des Wortes "Neger" so wie Chinesen die Kategorie "Langnasen" gebrauchen müssen.
Natürlich ist es möglich, das ganze rassistisch "aufzuladen" aber dieser Missbrauch darf ja nicht instrumentalisiert werden um das Wort aus dem Sprachschatz zu verbannen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1812255) Verfasst am: 30.01.2013, 13:31 Titel: |
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | [...]
die Bezeichnung "abartig" empfinde ich einfach nur indiskutabel. |
Ich habe genau erläutert, warum ich sie wählte und bin der Meinung, dass sie in diesem Kontext durchaus angebracht ist; oder willst du behaupten es gäbe in Deutschland ein 50 : 50 Verhältniss zwischen Schwarzen und Weißen Menschen?
Nein - und daher erwartet man bei einem Menschen, der nicht genau beschrieben wird eben einen weißen Mann und muss es genauer ausführen wenn man ausnahmsweise von einem andersartigen Menschen spricht - dafür bedarf es eben des Wortes "Neger" so wie Chinesen die Kategorie "Langnasen" gebrauchen müssen.
Natürlich ist es möglich, das ganze rassistisch "aufzuladen" aber dieser Missbrauch darf ja nicht instrumentalisiert werden um das Wort aus dem Sprachschatz zu verbannen. |
Dir ist schon klar, dass abartig nicht gleichbedeutend ist mit "nicht der Mehrheit entsprechend"? Selbst wenn man irgendwie versuchen würde, das Wort ab-artig neutral zu verwenden, würde es bedeuten, dass jemand "nicht der Art" entspricht. Also wenn das nicht rassistisch ist...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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