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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#1812301) Verfasst am: 30.01.2013, 16:16 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Weil ich Feminismus und Chauvinismus als zwei Seiten der selben Medallie empfinde. Man kann nicht das eine annehmen und das andere anlehnen ohne sich gleichzeitig vom Grundsatz der Gleichberechtigung zu verabschieden. Da ich dazu aber nicht bereit bin, lehne ich Feminismus und Chauvinismus gleichermaßen und mit den selben Argumenten ab. |
Wenn du die Worte nicht verstehst - guck ins Lexikon.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1812305) Verfasst am: 30.01.2013, 16:39 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Und, was bin ich jetzt? Chauvinistin oder Feministin? |
Gut das du nicht in so eine Schublade passt.
_________________ SUUM CUIQUE
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1812309) Verfasst am: 30.01.2013, 17:01 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Und, was bin ich jetzt? Chauvinistin oder Feministin? |
Gut das du nicht in so eine Schublade passt. |
*freu
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1812312) Verfasst am: 30.01.2013, 17:08 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Und, was bin ich jetzt? Chauvinistin oder Feministin? |
Gut das du nicht in so eine Schublade passt. |
*freu |
Vielleicht bist du ja beides!
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1812314) Verfasst am: 30.01.2013, 17:11 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Und, was bin ich jetzt? Chauvinistin oder Feministin? |
Gut das du nicht in so eine Schublade passt. |
*freu |
Vielleicht bist du ja beides! |
Weil?
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1812316) Verfasst am: 30.01.2013, 17:14 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Und, was bin ich jetzt? Chauvinistin oder Feministin? |
Gut das du nicht in so eine Schublade passt. |
*freu |
Vielleicht bist du ja beides! |
Weil? |
Keine Ahnung, ich kenne dich doch nicht. Deswegen das "vielleicht".
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1812318) Verfasst am: 30.01.2013, 17:38 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Heute habe ich mit einer Freundin telefoniert. Sie erzählte mir von einem Film, den sie ausgeliehen hatte: Was Männer wollen (oder so). Es ging um eine Gruppe von Männern, die in unterschiedlichen Stadien von Beziehungen steckten. Deren Frauen hatten sich durch die Bank weg ein Buch gekauft, in dem es darum ging, wie man mit psychologischen Tricks den Mann dazu bringen könnte, sich zu ändern.
Mein Kommentar: Na so toll ist das aber nicht, den Partner ohne sein Wissen zu manipulieren wie ein kleines Kind.
Meine Freundin: Das ist jetzt nicht Dein Ernst!
Ich: Doch, eigentlich schon. In einer Beziehung muß es andere Möglicheiten geben, ohne den Partner wie ein Kind zu erziehen.
Und, was bin ich jetzt? Chauvinistin oder Feministin? |
Psycho-Tricks funktionieren bei Männern nicht. Die sind doch viel zu primitiv.
Männer muss frau erziehen wie Hunde:
http://www.frauenzimmer.de/cms/liebe-singles/2010-03/galerie/ehe-probleme-mann-erziehen.html
In den Neunzigern gabs auch auf dem deutschen Markt so ein Buch.
Was Du bist? Ich denke mal Feministin mit eingefärbter FGH-Verderbnis.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1812323) Verfasst am: 30.01.2013, 17:53 Titel: |
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http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regiolinecities/muenchen/article113243662/zu-gute-Zensuren-fuer-Maedchen.html
Zitat: | Bayerns Schüler bringen eine neue Sichtweise in die Sexismus-Debatte: Die Jugendlichen beklagen die Benachteiligung von Buben. «Sexismus ist in der Schule alltäglich geworden», kritisierten die Schülervertreter Melissa Büttner und Simon Schrauth am Mittwoch. Sexismus zeige sich nicht nur durch anzügliche Bemerkungen, sondern auch in Form von geschlechtsspezifischer und damit ungerechter Benotung. Renommierte Pädagogen und Pädagoginnen bestätigten, «dass Mädchen in der Schule häufig besser benotet werden als Jungen, und das trotz gleicher Leistung.» |
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1812325) Verfasst am: 30.01.2013, 17:57 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Noch etwas: "Warum machen sich Frauen dann überhaupt hübsch?" macht als Frage auch nur in der Form Sinn. Die Varianten: "Warum haben viele Frauen so viele Schuhe?", "Warum nutzt diese Frau einen dicken Lidstrich?","Warum trägt diese Frau lieber enge Jeans als Röcke?" oder "Warum bevorzugt diese Frau Blusen?" würde das Hauptmotiv nämlich offen legen: Weil fucking fashion! Weil Menschen gern einen Stil definieren. Und weil der sicher nicht dazu dient, sich unvorteilhaft darzustellen (es sei denn, man neigt dem Punk zu). |
Ja, interessant. Da knüpfen einige Fragen an.
- zielst Du hier eher auf den tendenziell gleichschaltenden Aspekt von Mode ab, oder auf die individuellen Freiheiten einer kreativen Modeschöpferin? |
Unbestimmt. Manche laufen der aktuellen Mode hinterher, andere mögen einfach, einen Stil zu definieren.
step hat folgendes geschrieben: |
- warum interessieren Frauen sich i.a. mehr für Mode? Ist das wie bei Männern, die sich für sagen wir Autos interessieren? Warum brauchen Frauen i.a. länger im Bad? Interesse am eigenen Körper? Mangelndes Selbstbewußtsein? Äußere Erwartungen? |
Das wäre gleich mehrere wissenschaftliche Studien wert und ich hab nicht die intersubjektive Wahrheit gepachtet. (Außer vielleicht: Dat is aba janz schön veralljemeinert, du!)
Vereinfacht nochmal: Frauen wird Schönheit durchaus stärker als Wert an sich, bzw. als Wert, den sie zu erfüllen haben vermittelt (Medien, soziales Feedback). In Folge dessen mag es ein thematisches Interesse werden, in das entsprechend Zeit investiert wird (wobei aber die meisten Frauen meines Wissens nicht (viel?) länger im Bad brauchen) und es wird sicherlich ein Aspekt, der ins Selbstbewusstsein integriert wird.
"Sexismus" trifft das allerdings eher in dem Rahmen, dass Mädchen zu wenige weibliche Vorbilder präsentiert werden, die mehr als (oder auch mal nicht:) sanft, schön und vornehmlich folgenlos sind.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1812327) Verfasst am: 30.01.2013, 18:02 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Murphy hat folgendes geschrieben: | Jemandes Unbehagen zählt zum Empfinden und Erleben, kann man also nicht sehen, grad bei Frauen, (Achtung: Sexismus!) die sind falsch und lachen dann oder tun ganz locker, um ihre Unsicherheit zu überspielen.
Im Ernst: Man kann in andere Menschen nie ganz hinein sehen und mit seinem Innenleben muss jeder selbst klar kommen.
Oder was ist mit meinem Unbehagen, wenn mich irgendeine Psychotante seltsam anschielt oder irgendein abgerissener, bulliger Kerl nachts im Park hinterherschleicht. Denkst Du nur Frauen haben Angst?
Es geht sogar soweit, das ich mich mittlerweile unwohl fühle und ängstlich bin, wenn ich arbeitsmäßig allein mit einer aufgetakelten Tussi in einem Raum bin und wir etwas besprechen müssen, weil ich immer Angst haben muss, dass die Frau hinterher Annäherungsversuche oder eine Belästigung erfindet (oder versehentlich etwas missverstanden hat und dies nun als so etwas interpretiert) und ich dann als der böse molester dastehe.
Ist aber doch mein Problem und nicht das der Frau, oder? |
Wenn Du den nötigen Sicherheitsabstand von etwa einer Armlänge einhältst, sollte das kein Problem sein, daß sie irgendwas meint.
Ich war auch schon öfters mit männlichen Kollegen oder Chefs allein und hab noch nie was erfunden. Es hat mich aber auch noch keiner belästigt und ängstlich war ich deswegen auch noch nicht bei der Arbeit.
Das läßt in mir eher Assoziationen aufkommen, daß Du entweder auf der Arbeit ein "Biest" als Kollegin hast, oder Du allgemein gemobbt wirst. |
Nein, das ist einfach ganz normales Lebensrisiko: So wie die Frau sich fürchtet von einem Mann belästigt oder bedrängt zu werden, so fürchte ich mich eben von einer Frau verleumdet zu werden. Nur weil sie so auf mich wirkt, kann ich nicht hergehen und sie eine 'biatch' nennen und genauso bescheuert ist es Männer, die solche Signale aussenden als 'creepy' zu brandmarken.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1812335) Verfasst am: 30.01.2013, 18:23 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Vereinfacht nochmal: Frauen wird Schönheit durchaus stärker als Wert an sich, bzw. als Wert, den sie zu erfüllen haben vermittelt (Medien, soziales Feedback). |
Ja, das denke ich ebenfalls. Und ich hoffe auch, daß "die Emanzipationsbewegung" sich dieses Themas in Zukunft stärker annimmt.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1812337) Verfasst am: 30.01.2013, 18:31 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Desweiteren: Selbst wenn man damit Aufmerksamkeit erregen will, will man aber nur die Reaktion von Wenigen. |
Die der anderen erregst du aber trotzdem. Und zwar bewusst (wenn auch nicht absichtlich). In rechtlichem Vokabular, das du ja in diesem Zusammenhang so gerne verwendest, wäre das bedingter Vorsatz. Also Vorsatz.
Ich meine (= Wertung) dass man dir zumuten kann, mit den Reaktionen zu leben, die du selber vorsätzlich erzeugt hast. Das ist in jedem anderen gesellschaftlichen Kontext nämlich auch so. |
Frau kann keine Reaktionen in anderen auslösen. Außer dem Patellarsehnenreflex vielleicht.
Außerdem redest du an mir vorbei, wie du hier zeigst:
Fake hat folgendes geschrieben: |
Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Und denen wird man das schon signalisieren. Also aktiv. |
Aktiv? Ganz schön dreist von dir. Was ist wenn die anderen das gar nicht wollen...
Wie kommst du dazu dir etwas anzumaßen, das du anderen verbietest?
Du misst mit zweierlei Maß. Rosinentheorie. |
Da ich ja die ganze Zeit gegen Grenzüberschreitungen und nicht gegen normales Flirten argumentiere.
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Murphy hat folgendes geschrieben: | Jemandes Unbehagen zählt zum Empfinden und Erleben, kann man also nicht sehen, grad bei Frauen, (Achtung: Sexismus!) die sind falsch und lachen dann oder tun ganz locker, um ihre Unsicherheit zu überspielen.
Im Ernst: Man kann in andere Menschen nie ganz hinein sehen und mit seinem Innenleben muss jeder selbst klar kommen.
Oder was ist mit meinem Unbehagen, wenn mich irgendeine Psychotante seltsam anschielt oder irgendein abgerissener, bulliger Kerl nachts im Park hinterherschleicht. Denkst Du nur Frauen haben Angst?
Es geht sogar soweit, das ich mich mittlerweile unwohl fühle und ängstlich bin, wenn ich arbeitsmäßig allein mit einer aufgetakelten Tussi in einem Raum bin und wir etwas besprechen müssen, weil ich immer Angst haben muss, dass die Frau hinterher Annäherungsversuche oder eine Belästigung erfindet (oder versehentlich etwas missverstanden hat und dies nun als so etwas interpretiert) und ich dann als der böse molester dastehe.
Ist aber doch mein Problem und nicht das der Frau, oder? |
Da kann geholfen werden: http://feminismus101.de/flirten-ohne-creepen/ |
Ich habe mir mal Gedanken gemacht über das, was ich einem Typen, der diese Flirtregeln beherzigt, antworten würde, wenn ich eine Frau wäre, die gerade von ihm angegraben wird.
"Du musst noch einiges lernen bevor ich dich ranlasse. Ich sehe dein Anstrengungen nicht creepy wirken zu wollen; das finde ich ehrlich gesagt creepy. Ist dein natürliches Verhalten so scheiße, dass Du glaubst es nicht einsetzen zu können. Ich will bei einem Flirt etwas von der Persönlichkeit meines Gegenüber erfahren und keine Regeln, die Du irgendwo aufgeschnappt hast um als Frauenversteher durchzugehen. Im großen und ganzen empfinde ich dich als mehr seltsam denn beängstigend, nur dein Glaube, dass dieser Satz:
Zitat: | Für sie ist das noch beschissener, weil du sie belästigst und sie abgrundtief unglücklich machst und sie unwohl fühlen lässt. |
zutreffend ist, ängstigt mich etwas. Warum dieses ausufernde Schuldgefühl? Ich will dir jetzt nichts unterstellen, aber ich bewerte das als negativ.
Häng die Sache etwas tiefer. Auch ich bin ein voll funktionsfähiger Erwachsener und weiß, dass Flirts nicht immer gut laufen. Abgrundtief unglücklich bin ich garantiert nicht.
Tschüßikowski, und melde dich wieder, wenn Du glaubst dir ein authenthisches Verhalten leisten zu können." |
Mhm. Ich sehe, was du meinst. Der Leitfaden ist meines Wissens auch wirklich nur eine Reaktion auf "Sexismus-Debatte?! Wie soll man denn dann überhaupt noch flirten?!"
Tatsächlich ist die Lage doch für gewöhnlich viel einfacher.
Jemand hat Interesse an einer Frau? Dann hat er auch Interesse daran, dass sie sich in seiner Gegenwart wohl fühlt. Fühlt sie sich unwohl, und der Mann merkt das, wird er also das Verhalten, dass Unwohlsein hervor ruft, einstellen. Aus Eigeninteresse allein, wie Fake schon meinte.
Missverständnisse sind daher nicht das Problem. Hier ist Sexismus eher insofern ein Problem, als dass vielleicht (vermutlich?) beide Beteiligte Opfer von Sexismus sind: Sie hat Erfahrungen mit Sexismus gemacht. Er muss entsprechend umso mehr signalisieren, kein A*sch zu sein. Dumme Sache.
Das ganze "aber ohne Flirten ist die Welt doch so grau!" geht deswegen total am Thema vorbei. Das Problem geht nämlich primär von beabsichtigten oder in Kauf genommenen Grenzüberschreitungen aus.
Es gibt da zum einen Männer, die wollen über sexuelle Anmerkungen/Gestern/Übergriffe Frauen verunsichern/verletzen. Die wollen nicht flirten. Für die sind Frauen einfach nur minderwertig und ihnen Angst zu machen oder sie wie Fleisch zu behandeln, macht denen ähnlich Freude, wie kleine Kinder, die Tauben aufscheuchen (was keine Gleichsetzung von Frauen und Tauben implizieren soll).
Zum anderen gibt es Männer, die vielleicht Interesse an einem Flirt hätten, die aber der Frau die Abweisung nicht zugestehen wollen. Die sprechen vielleicht eine Frau mehr oder weniger plump an und wenn diese abweisend reagiert, machen sie einfach weiter, werden zudringlicher. Oder werden aggressiv.
In beiden Fällen geht es irgendwo um Macht. Um Macht über Frauen. Darum, weibliche Interessen zu verletzen oder zumindest verletzen zu dürfen. Das ist der Sexismus.
Und da hilft auch kein Leitfaden. Diese Typen wollen ja gar nicht anders.
Die Sache ist nur, dass diese Typen ein massives Problem sind. Weil sie den Alltag vieler Frauen prägen (in verschiedenen Abstufungen). Und wie oben erwähnt, sind heterosexuelle Männer davon dann indirekt durch erschwerte Voraussetzungen beim Flirten betroffen.
(Wobei Probleme, die Frauen haben auch relevant sind, wenn Männer davon gar nicht negativ betroffen sind.)
Die guten Nachrichten sind jedenfalls: Hey! Es geht doch gar nicht um Männer vs. Frauen!
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1812344) Verfasst am: 30.01.2013, 18:43 Titel: |
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Funfact: Feministinnen haben im Schnitt ein bessere Männerbild als nicht-feministische Frauen.
Anderson et al hat folgendes geschrieben: | Despite the popular belief that feminists dislike men, few studies have actually examined the empirical accuracy of this stereotype. The present study examined self-identified feminists' and nonfeminists' attitudes toward men. An ethnically diverse sample (N = 488) of college students responded to statements from the Ambivalence toward Men Inventory (AMI; Glick & Fiske, 1999). Contrary to popular beliefs, feminists reported lower levels of hostility toward men than did nonfeminists. The persistence of the myth of the man-hating feminist is explored. |
(Leider ist auch nur dieses Abstract frei verfügbar)
Eigentlich wundert das nicht. Wer gegen Sexismus ist, hält diesen ja für das Übel und nicht Männer/die Geschlechter an sich.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1812348) Verfasst am: 30.01.2013, 18:48 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: |
Was Du bist? Ich denke mal Feministin mit eingefärbter FGH-Verderbnis. |
Wieso denn das jetzt?
Ich hab ehrlich gesagt weder Bekannte, die Feministen sind, noch hab ich jemals was darüber gelesen.
Ich sage, ich finde es nicht gut, wenn Männer nur als Geldautomat betrachtet werden.
Ich gehe davon aus, daß die meisten Männer nett sind (hab ich bisher so erlebt).
(ich war sogar eher gegen ein Burkaverbot)
Erklär mir das mal....das interessiert mich jetzt.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1812349) Verfasst am: 30.01.2013, 18:50 Titel: |
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Murphy hat folgendes geschrieben: | Nur weil sie so auf mich wirkt, kann ich nicht hergehen und sie eine 'biatch' nennen und genauso bescheuert ist es Männer, die solche Signale aussenden als 'creepy' zu brandmarken. |
Naja, aber wenn ich einen Fummler als Kollegen gehabt hätte, dann hätte ich den aber als Creep bezeichnen dürfen, oder?
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1812350) Verfasst am: 30.01.2013, 18:51 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: |
Was Du bist? Ich denke mal Feministin mit eingefärbter FGH-Verderbnis. |
Wieso denn das jetzt?
Ich hab ehrlich gesagt weder Bekannte, die Feministen sind, noch hab ich jemals was darüber gelesen.
Ich sage, ich finde es nicht gut, wenn Männer nur als Geldautomat betrachtet werden.
Ich gehe davon aus, daß die meisten Männer nett sind (hab ich bisher so erlebt).
(ich war sogar eher gegen ein Burkaverbot)
Erklär mir das mal....das interessiert mich jetzt. |
Mit deinen Meinungen bist Du eben viel zu männerfreundlich um Nichtfeministin zu sein.
(siehe das posting von Rohrspatz, das direkt über deinem steht)
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1812353) Verfasst am: 30.01.2013, 18:54 Titel: |
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Auch hier wieder wird aus etwas Sexismus, das, wenn Männer davon betroffen sind, eher als "Konzentration auf Äußerlichkeiten" wahrgenommen würde, falls es überhaupt wahrgenommen wird. Was die Bundestags-Grüne da berichtet, ist etwas wirklich Ärgerliches: das Politik sich, weil das sachliche Argumentieren ja so anstrengend ist, häufig um Äußerlichkeiten dreht. Ich kann mich noch an meinen ersten Leserbrief an den Spiegel erinnern, dürfte rund 30 Jahre oder länger her sein. Schon damals fiel es mir auf, wie mit ungünstigen Fotos von Politikern eine unterbewußte Verachtung für diese Politiker beim Leser/Bildbetrachter evoziert wird. Damals wurde Friedrich Genscher mit nacktem oberkörper auf irgendeinem Boot gezeigt - wohl von der Ferne mit Teleobjektiv geschossen. Ich weiß nicht mehr, worum genau sich der Artikel drehte, es war aber ein Artikel, in dem die FDP-Politik und Genscher als ein eben wichtiger Politiker vorkamen. Genscher war grad im Urlaub, also wurde er mit seiner bleichen dicken Wampe und mit nassem, klebrigem Haar und recht unvorteilhafter Pose abgebildet. Was mit dem eigentlich politischen Thema des Artikels in keinem Zusammenhang stand. Mich ärgerte das damals, weil mir so krass bewußt wurde, wie ich da zu einer Voreingenommenheit gegen Genscher (und damit einhergehend dessen politische Position) manipuliert werden sollte. Außer einer Standardantwort kam keine Reaktion.
Seither achte ich bei allen Zeitungsartikeln über Politiker sehr genau darauf, wie diese dargestellt werden und ob die Fotos nur ausgewählt werden, um gewissermaßen symptomatisch bezüglich des Themas zu wirken, oder um die Abgebildeten einfach nur lächerlich/unangenehm wirken zu lassen. Beispiel: Wenn die Überschrift eines Artikels "Wohin schwimmt die SPD?" lautet, dann ist ein Peer Steinbrück oder Sigmar Gabriel, die planlos umher glotzen, eine Visualisierung des Themas. Wenn aber die gesetzlichen Regelungen zur Stammzellenforschung das Thema sind und das Statement eines CDU-Abgeordneten zitiert wird und dazu ein möglichst häßlicher Schnappschuß dieses Abgeordneten - dann ist das Manipulation des Lesers und vorsätzliche Verächtlichmachung des Abgebildeten. Gegen die er sich nicht mal wehren kann, weil wohl kaum ein Politiker Lust hat, sich dem Shitstorm im Wasserglas auszusetzen, der entstünde, wenn er gegen so eine Bildwahl Protest einlegte.
Ob nun der Hintern einer Abgeordneten oder die Hängebrust eines urlaubenden Ministers ohne Themenbezug von den Medien ausgewählt werden - für mich ist das in beiden Fällen ganz einfach geschmacklos und zeugt von der Unfähigkeit, sich einer anständigen Diskussions-Kultur zu befleißigen. In beiden Fällen wird vom politischen Thema abgelenkt.
Interessant finde ich die Bemerkungen der Autorin über ihre falschen Vorstellungen, die Aufmerksamkeit durch das Arsch-Guck-Video nutzen zu können, um politische Inhalte in den Fokus zu rücken. Sie mußte auf die harte Tour erkenne, daß so die Aufmerksamkeitsökonomie nicht funktioniert.
Diese Instrumentalisierung funktioniert angeblich ja in anderen Bereichen immer noch, beispielsweise, indem man bei Demonstrationen immer die hübschen Frauen nach vorn stellt, damit Fotos des Demonstrationszugs dann gleich beim Betrachter eine Art Sympathie-Bonus bekommen. Bei mir läuft's anders rum. Wenn ich auf Fotos von einer Gruppe im Vordergrund auffällig hübsche junge Frauen sehe, werde ich sofort mißtrauisch und nehme erstmal an, das Bild sei inszeniert. Falls ich grad wieder in einer Prokrastinationsphase befindlich bin, zähle ich dann durch, wieviele Leute überhaupt da zu sehen sind, wieviele von ihnen männlich oder weiblich sind, und wie "repräsentativ" das Mädel da vorn tatsächlich für die Gruppe sein mag. Da kommt es dann mal vor, daß sich bei genauerer Bildanalyse herausstellt, daß doch verdammt wenige Leute auf der Demo zugegen und die mehrheitlich unsympathisch wirkende Gesichtsbaracken sind...
Kurzer Rede langer Sinn: Die Autorin durfte lernen, daß das manipulative Spiel mit den Medien und der Aufmerksamkeit nicht so einfach ist, wie man sich das im jugendlichen Wahn so vorstellt. Des weiteren durfte sie lernen, daß Diffamierung und Lächerlichmachung der Meinungsgegner einfacher und effektiver im medial-politischen Affenzirkus ist und deswegen von allen immer wieder genutzt wird, als das Sich-Auseinandersetzen über Sachthemen.
Sexismus ist nur eine von unterschiedlichen Ausformungen des Machtspiels. In welchem übrigens, wie mich dieser lesenswerte Artikel aus der FAZ überzeugte, die Stern-Reporterin gegenüber Brüderle den ersten Zug machte, als sie sein biologisches Alter zum Gesprächsgegenstand machte.
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
Zuletzt bearbeitet von Chinasky am 30.01.2013, 18:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1812356) Verfasst am: 30.01.2013, 18:58 Titel: |
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Hm.
Ehrlich gesagt, die einzige Schublade, die mir gefällt, ist Atheist. Yay!
Weil jede andere Denkrichtung, die auf -ismus endet, schon von so vielen Leuten vorgedacht/vorgekaut ist und unter Umständen auch viele Ideen enthält, die mir nicht gefallen, daß ich mich einfach damit schwertue, mich so einem Verein anzuschließen.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1812357) Verfasst am: 30.01.2013, 18:59 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
astarte hat folgendes geschrieben: | Hast du das größer geschriebene auch gesehen? |
Das mit Proximität? Ja, sehr interessant, mir war allerdings nicht ganz klar, worauf Du damit idZ hinauswillst, deswegen habe ich es mal so stehenlassen. Willst Du darauf hinaus, daß aktive Betonung sexueller Signalelemente auch als Abstecken eines privaten Claims gedeutet werden könnte, nach dem Motto: "Vorsicht, ich bin körper- und damit auch selbstbewußt"? |
Hä? Jeder hat seinen Claim, das sagt doch der Link. (selbst hübschgemachte Frauen, stell sich das einer vor.... )
Vielleicht so: Hübsches Haus ist ein Haus, das ein vorbeigehender Betrachter, vielleicht auch viele als hübsch empfinden. Aber selbst bei bewusst schön entworfenem Haus hat man nicht uneingeladen den Gartenweg reinzumarschieren und durchs Fenster zu schauen, sondern wenn man was will genau wie bei jedem Haus zu klingeln, und auf Antwort zu warten. Oder gilt das nur für nicht so schöne Häuser?
So und jetzt:
Frau mit Frauenkörper, den jemand als hübsch oder hübsch gemacht empfindet, möchte genauso eine der Beziehung angemessene Distanz hat wie jeder andere. Fremd=Abstand. Bekannt=weniger Abstand nötig. usw.
Ist daran irgendwas schwierig nachzuvollziehen?
Selbst Männer untereinander reagieren mit Unwohlfühlen auf zu viel Nähe oder zu starrende Blicke.
_________________ Tja
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1812359) Verfasst am: 30.01.2013, 19:01 Titel: |
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Mö, ich bin kein Feminist. Klar sollten alle Menschen die gleichen Rechte haben (auf Freiheit, Internet und Essen), aber sie sind nicht gleich. Das wär doch auch ätzend...
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1812360) Verfasst am: 30.01.2013, 19:07 Titel: |
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Nö, gibt ja auch Differenzfeminismus .
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Rohrspatz grobsinnig und feinschlächtig
Anmeldungsdatum: 25.12.2007 Beiträge: 3877
Wohnort: NRW
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(#1812362) Verfasst am: 30.01.2013, 19:10 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Nö, gibt ja auch Differenzfeminismus . |
Ui, hatte ich mir zwar im Prinzip schon gedacht, aber den Namen dazu kannte ich noch nicht.
_________________ Dies ist keine Piep-Show.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1812363) Verfasst am: 30.01.2013, 19:12 Titel: |
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Rohrspatz hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Nö, gibt ja auch Differenzfeminismus . |
Ui, hatte ich mir zwar im Prinzip schon gedacht, aber den Namen dazu kannte ich noch nicht. |
Die sind eh doof : ). Übrigens gehen nur die radikalsten Formen des Gleichheitsfeminismus davon aus, dass es überhaupt keine biologischen Unterschiede gäbe. Zentral im Gleichheitsfeminismus ist, dass der Großteil dessen, was als typisch Frau, typisch Mann gilt, sozial konstruiert ist. Die Anatomieunterschiede wurde aber z.B. nicht prinzipiell abgewiesen.
Der dekonstruktivistische Femminismus ist eigentlich nochmal etwas anders; der lehnt Geschlecht als Klassifikationskriterium grundsätzlich ab, ohne dabei eigentlich eine Entscheidung zu treffen, ob es biologische Unterschiede gibt, oder nicht. Das ist für dessen Argumentation auch nahezu irrelevant.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1812365) Verfasst am: 30.01.2013, 19:17 Titel: |
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Hab`ich jetzt schon bei der ersten Frage verkackt, oder was?
Aber auf der verlinkten UN-Seite heisst es "equal in dignity and rights" und nicht equal.
Dann bin ich eindeutig kein Feminist. Aber natürlich unterstütze ich die "Declaration of Human Rights"
(Auch für Frauen )
_________________ SUUM CUIQUE
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#1812366) Verfasst am: 30.01.2013, 19:23 Titel: |
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Chinasky hat folgendes geschrieben: | In welchem übrigens, wie mich dieser lesenswerte Artikel aus der FAZ überzeugte, die Stern-Reporterin gegenüber Brüderle den ersten Zug machte, als sie sein biologisches Alter zum Gesprächsgegenstand machte. |
Wie ich oben schon mal sinngemäß sagte: Das biologische Alter ist dann legitimes Thema, wenn jemand nach einer sehr, sehr langen politischen Karriere in unterschiedlichsten Ämtern, der seiner Partei schon seit Ewigkeiten für alles mögliche zur Verfügung steht, in einem Alter, in dem Arbeitnehmer idR in den Ruhestand gehen, in einem Moment, in dem mehrere zT deutlich jüngere Politiker als gescheitert betrachtet werden, nun ausgerechnet zum "Hoffnungsträger" stilisiert wird.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1812368) Verfasst am: 30.01.2013, 19:32 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Chinasky hat folgendes geschrieben: | In welchem übrigens, wie mich dieser lesenswerte Artikel aus der FAZ überzeugte, die Stern-Reporterin gegenüber Brüderle den ersten Zug machte, als sie sein biologisches Alter zum Gesprächsgegenstand machte. |
Wie ich oben schon mal sinngemäß sagte: Das biologische Alter ist dann legitimes Thema, wenn jemand nach einer sehr, sehr langen politischen Karriere in unterschiedlichsten Ämtern, der seiner Partei schon seit Ewigkeiten für alles mögliche zur Verfügung steht, in einem Alter, in dem Arbeitnehmer idR in den Ruhestand gehen, in einem Moment, in dem mehrere zT deutlich jüngere Politiker als gescheitert betrachtet werden, nun ausgerechnet zum "Hoffnungsträger" stilisiert wird. |
Jo, diese "Verteidigungen" sind eigentlich immer noch faszinierender als das Verhalten selber...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1812371) Verfasst am: 30.01.2013, 19:39 Titel: |
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Alles, was Sie schon immer über Sexismus wissen wollten, aber nicht zu fragen trauten:
Zitat: | Gehören Männer und Frauen der gleichen Spezies an?
Die Journalistin Wibke Bruhns erklärte am Sonntag bei Günther Jauch, dass Männer und Frauen zwei unterschiedliche Spezies seien. Tatsächlich haben Wissenschaftler bereits in der Steinzeit herausgefunden, dass Männer und Frauen ein und derselben Spezies angehören. Das ist auch gut so, denn andernfalls wäre die Menschheit schon lange ausgestorben. Die Polizei ermittelt nun nach dem neuen Tierschutzgesetz, ob Wibke Bruhns in der Vergangenheit bewusst Geschlechtsverkehr mit einer (vermeintlich) anderen Spezies hatte.
Betrifft Sexismus nur Erwachsene?
Viele machen bereits im Kindesalter erste Erfahrungen mit Sexismus. So behauptet etwa der kleine Timmy (9) steif und fest, er hätte "schon mal einen Sexismus gehabt", als er mit der kleinen Susi (9) aus der Parallelklasse Händchen gehalten hat.
Wie geht es jetzt weiter?
Führende Sexisten in Politik und Wirtschaft hoffen, dass "sich die offensichtlich alle gleichzeitig menstruierenden Weiber schon wieder beruhigen werden", und ihnen "dann einen blasen". Führende Feministinnen hingegen wollen, dass die "schwanzgesteuerten Stelzböcke künftig Scheuklappen tragen und 20 Meter Sicherheitsabstand einhalten müssen". Ein möglicher Kompromiss liegt wohl irgendwo dazwischen.
http://www.der-postillon.com/2013/01/ratgeber-alles-was-sie-uber-die.html
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_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1812374) Verfasst am: 30.01.2013, 19:56 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Chinasky hat folgendes geschrieben: | In welchem übrigens, wie mich dieser lesenswerte Artikel aus der FAZ überzeugte, die Stern-Reporterin gegenüber Brüderle den ersten Zug machte, als sie sein biologisches Alter zum Gesprächsgegenstand machte. |
Wie ich oben schon mal sinngemäß sagte: Das biologische Alter ist dann legitimes Thema, wenn jemand nach einer sehr, sehr langen politischen Karriere in unterschiedlichsten Ämtern, der seiner Partei schon seit Ewigkeiten für alles mögliche zur Verfügung steht, in einem Alter, in dem Arbeitnehmer idR in den Ruhestand gehen, in einem Moment, in dem mehrere zT deutlich jüngere Politiker als gescheitert betrachtet werden, nun ausgerechnet zum "Hoffnungsträger" stilisiert wird. |
Natürlich ist das Thema legitim. Aber es ist trotzdem relativ normal, wenn diese Frage, gestellt von einem wesentlich jüngeren, als Anpissen verstanden wird.
Dann ist ein Wechsel des Themas durch einen Hinweis darauf, dass man den Gegenüber sexuell attraktiv findet, selbstverständlich auch legitim.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
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(#1812377) Verfasst am: 30.01.2013, 20:03 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Chinasky hat folgendes geschrieben: | In welchem übrigens, wie mich dieser lesenswerte Artikel aus der FAZ überzeugte, die Stern-Reporterin gegenüber Brüderle den ersten Zug machte, als sie sein biologisches Alter zum Gesprächsgegenstand machte. |
Wie ich oben schon mal sinngemäß sagte: Das biologische Alter ist dann legitimes Thema, wenn jemand nach einer sehr, sehr langen politischen Karriere in unterschiedlichsten Ämtern, der seiner Partei schon seit Ewigkeiten für alles mögliche zur Verfügung steht, in einem Alter, in dem Arbeitnehmer idR in den Ruhestand gehen, in einem Moment, in dem mehrere zT deutlich jüngere Politiker als gescheitert betrachtet werden, nun ausgerechnet zum "Hoffnungsträger" stilisiert wird. |
Damit hast Du prinzipiell auch recht. Nur: wenn eine junge, attraktive Frau so eine Frage außerhalb der "offiziellen" Gespräche einem älteren Politiker stellt, dann ist diese inhaltlich vielleicht berechtigte Frage im Kontext eben mehrdeutig. Auf diese Mehrdeutigkeit reagiert Brüderle übrigens sogar ziemlich geistreich, indem er ihr seine "Tanzkarte anbietet", also sich so verhält, wie es in seinen "alten Tagen" die besonders nachgefragten, d.h. attraktiven Damen gegenüber den um einen Tanz bittenden Herren taten - er dreht die eigentliche Situation ironisch um. Eine junge Frau spricht - in einer quasi-privaten Situation (abends an der Bar) einen alten Mann ausgerechnet darauf an, ob er in seinem Alter noch (etwas) könne. Was soll er darauf antworten? Soll er die Floskeln absondern, die für die offiziellen Interviews meterhoch geschichtet in den entsprechenden Schubladen ihrer Verwendung harren? Oder soll er locker-flapsig reagieren, wie man es im privaten Umfeld tut? Im privaten Umfeld jemanden auf sein biologisches Alter zu reduzieren, ist aber eigentlich beleidigend oder zumindest aggressiv. Wie soll er antworten? Soll er sich ihre Bemerkung verbitten? Soll er den Schwanz einkneifen (oha, jahrelange chauvinistische Indoktrination macht sich in meiner Wortwahl bemerkbar... ), und die Frechheit ihrer Frage auf sich beruhen lassen? Oder reizt ihn diese Herausforderung durch eine attraktive Frau, die mit ihrer Thematisierung seines Alters ja auch seine "Potenz" infrage gestellt haben könnte, und er läßt sich auf das Spielchen ein?
Hhmm... Ach nein, eigentlich sind alle Argumente, die meine Betrachtungsweise stützen, in dem von mir verlinkten FAZ-Artikel (hast Du ihn gelesen?) und den darunterstehenden Kommentaren schon enthalten, ich spare mir und Dir die Zeit, die jetzt hier alle aufzulisten.
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
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