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Glaubenszweifel
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#181565) Verfasst am: 20.09.2004, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Tja, Analogien sind eben immer ungenau. Der Unterschied ist: Eltern lieben ihre Kinder. Yehova hingegen ist ein liebloses Arschloch.


wenn glaube ins spiel kommt, würde auch eltern nicht mehr vertrauen.
das beispiel mit der herdplatte ist mir auch nicht so zugeflogen, sondern ich habe mich an ein esoterikbuch (irgendwas mit hindus und körperbeherrschung) erinnert. in dem buch wurde behauptet, man solle sein kind ruhig auf die heisse platte greifen lassen, denn es wird sich nicht verbrennen Ausrufezeichen
kinder müssen das verbrennen erst erlernen, und wenn eltern dazwischengehen, und vor der verbrennung warnen, wird sich das kind zukünftig immer bei hitze verbrennen, während es ohne warnung oder ermahnung die hitze und verletzungen - und sei sie noch so hoch - nicht fürchten müsse. Argh


gwarpy
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#181567) Verfasst am: 20.09.2004, 20:37    Titel: zur Hölle mit der Hölle Antworten mit Zitat

Zitat:
Tod bedeutet leiblicher Tod aber auch geistige Trennung
Ein Ungläubiger stirbt zuerst leiblichen Tod und befindet sich danach
getrennt von Gott für immer in geistiger Trennung
Dies ist der Lohn der Sünde
Dies bedingt aber keinesfalls Auslöschung der Existenz, da selbst nach
leiblichem Tod und geistiger Trennung von Gott im Jenseits die
Existenz dennoch problemlos weitergeht


Die Existenz ist allumfassend und nicht individuell. Sie ist das Sein.
Was Du, Magnusfe, meinst, ist die Fortexistenz der individuellen Existenz, das Fortbestehen des "Ichs". Du hast übrigens die Schlangenlüge wiederholz mit Deinem "da selbst nach dem leiblichen Tod... die Existenz ... problemlos weitergeht".
Es mag, so die Bibel recht hat und ich sie richtig verstehe, aber subjektiv der Eindruck einer Kontinuität entstehen ähnlich einem Tiefschlaf oder Narkose, so dass der letzte bewußte Gedanke anknüpft an den ersten bewußten Gedanken nach der Auferstehung. Die Schrift lehrt Auferstehung und nicht Metempsychosis. Ein Jenseits gibt es nicht - das ist Okkultismus. Das hat ja den alten jüdischen Glauben so besonders gemacht, dass er die Seelengeschichten der Ägypter, Babylonier, etc. nicht übernommen hat sondern in Opposition zu ihnen stand.
Ich bleibe dabei: Hölle ist heidnische Lehre - basta.
Im übrigen empfehle ich wieder einmal den Prediger, der erstaunlich realistisch ist, den Zufall kennt, aussagt, dass der Mensch stirbt wie das Vieh und die Toten kein Bewußtsein haben. Sela.
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#181571) Verfasst am: 20.09.2004, 20:51    Titel: Jesus Antworten mit Zitat

sagte zu dem Mann, der mit ihm gekreuzigt wurde

"Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein"

Das bedeutet : Der Mann war seelisch zusammen mit Jesus im Paradies bei vollem Bewusstsein, zwar ohne Körper, aber bei Bewusstsein, einen Körper bekommt er erst wieder bei der 1. Auferstehung der Gläubigen, bis dahin ist er zwar im Paradies aber körperlos, aber bei Bewusstsein

Ebenso war der reiche Mann an einem unangenehmen Ort und Lazarus war an einem angenehmen Ort obwohl sowohl Lazarus als auch der Reiche keinen Körper hatten damals

Körper bekommt der Reiche bei der 2. Auferstehung (zum Gericht) nach dem 1000 jährigen Reich

Körper bekommt der Arme wie der Mann am Kreuz bei der 1. Auferstehung

Aber ein Bewusstsein haben alle diese Verstorbenen im Jenseits,
sie befinden sich nur in unterschiedlichen Bereichen/Kammern/Zonen
bereits jetzt körperlos und später nach der Auferstehung in unterschiedlichen Bereichen/Zonen/Kammern mit Körper


Zuletzt bearbeitet von magnusfe am 20.09.2004, 20:53, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#181574) Verfasst am: 20.09.2004, 20:53    Titel: Re: Jesus Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
sagte zu dem Mann, der mit ihm gekreuzigt wurde

"Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein"

Das bedeutet : Der Mann war seelisch zusammen mit Jesus im Paradies bei vollem Bewusstsein, zwar ohne Körper, aber bei Bewusstsein, einen Körper bekommt er erst wieder bei der 1. Auferstehung der Gläubigen, bis dahin ist er zwar im Paradies aber körperlos, aber bei Bewusstsein


Krass. Gröhl...
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#181576) Verfasst am: 20.09.2004, 20:59    Titel: Re: Jesus Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Körper bekommt der Reiche bei der 2. Auferstehung (zum Gericht) nach dem 1000 jährigen Reich ... sie befinden sich nur in unterschiedlichen Bereichen/Kammern/Zonen

Klingt wie schlechte Fantasy.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#181577) Verfasst am: 20.09.2004, 20:59    Titel: Re: Jesus Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Aber ein Bewusstsein haben alle diese Verstorbenen im Jenseits,
sie befinden sich nur in unterschiedlichen Bereichen/Kammern/Zonen
bereits jetzt körperlos und später nach der Auferstehung in unterschiedlichen Bereichen/Zonen/Kammern mit Körper


erste assoziation: ein gefängnis.
besuchsräume, zellen, bereich für die schwerverbrecher, etc. Sehr glücklich

und mit dem fegefeuer werden die kammern wohl ausgeräuchert. es will ja keiner, dass die seligen läuse bekommen. zynisches Grinsen


gwarpy
_________________
Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#181609) Verfasst am: 20.09.2004, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
in dem buch wurde behauptet, man solle sein kind ruhig auf die heisse platte greifen lassen, denn es wird sich nicht verbrennen Ausrufezeichen
kinder müssen das verbrennen erst erlernen, und wenn eltern dazwischengehen, und vor der verbrennung warnen, wird sich das kind zukünftig immer bei hitze verbrennen, während es ohne warnung oder ermahnung die hitze und verletzungen - und sei sie noch so hoch - nicht fürchten müsse. Argh


AUTSCH! Argh

Btw. erinnert mich an Dethlef Thorwaldsen oder Thorwald Dethlefsen oder so, der behauptet, man solle auf Präventivmedizin komplett verzichten, weil Krankheit zum "Erwachen" gehöre. DOPPELAUTSCH! Argh

magnusfe hat folgendes geschrieben:
sagte zu dem Mann, der mit ihm gekreuzigt wurde

"Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein"

Das bedeutet : Der Mann war seelisch zusammen mit Jesus im Paradies bei vollem Bewusstsein, zwar ohne Körper, aber bei Bewusstsein, einen Körper bekommt er erst wieder bei der 1. Auferstehung der Gläubigen, bis dahin ist er zwar im Paradies aber körperlos, aber bei Bewusstsein

Ebenso war der reiche Mann an einem unangenehmen Ort und Lazarus war an einem angenehmen Ort obwohl sowohl Lazarus als auch der Reiche keinen Körper hatten damals

Körper bekommt der Reiche bei der 2. Auferstehung (zum Gericht) nach dem 1000 jährigen Reich

Körper bekommt der Arme wie der Mann am Kreuz bei der 1. Auferstehung

Aber ein Bewusstsein haben alle diese Verstorbenen im Jenseits,
sie befinden sich nur in unterschiedlichen Bereichen/Kammern/Zonen
bereits jetzt körperlos und später nach der Auferstehung in unterschiedlichen Bereichen/Zonen/Kammern mit Körper


Ich würde jetzt darauf eingehen, nur leider fällt mir auf die Schnelle kein sinnloser Konter ein, und sinnvolle Konter hätten bei dir keinen Sinn.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#181646) Verfasst am: 20.09.2004, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich würde jetzt darauf eingehen, nur leider fällt mir auf die Schnelle kein sinnloser Konter ein, und sinnvolle Konter hätten bei dir keinen Sinn.


ich hab das gefühl das ist sehr wahr. leider.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#181649) Verfasst am: 20.09.2004, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Die Hölle, das sind die Anderen.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16342
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#181663) Verfasst am: 20.09.2004, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Hölle, das sind die Anderen.


Immer. Für die Nazis sind die Demokraten die Hölle, für Christlich-Konservative die Liberalen, für die Stalinisten die Konterrevolutionäre, oder auch umgekehrt.

Im Trivial-TV hat ein Psi-Mensch, ich glaube es war Valeriu Borgos, mal eine Geschichte erzählt. Ein Mann kommt in die Hölle, er darf aber einmal gucken, wie es im Himmel gewesen wäre. Dort sitzt man gerade zu Tisch. Die Gäste kriegen Gabeln und Messer angezogen, die man nur so handhaben kann, daß man bei seinem Gegenüber abschneidet. Die Leute füttern sich gegenseitig.

Dann geht es zurück in die Hölle, dort gibt es auch gerade Mittagessen, man guckt aber nur bedröppelt in die Gegend, während der Hunger immer größer wird, und weiß weder ein noch aus. Sagt der Mann: "Also, ich war gerade im Himmel, und da hatten die Leute das selbe Problem. Sie füttern sich gegenseitig." Sagt sein Gegenüber: "Eher verhungere ich, als daß ich Dich füttere."
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#181666) Verfasst am: 20.09.2004, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigends, der Film "The Cube" basiert auf der geschlossenen Gesellschaft.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#181683) Verfasst am: 21.09.2004, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

christin hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:


christin, gibt es auf dieser Welt denn wirklich gar nichts, das um seiner selbst willen für dich von Bedeutung ist?
Kein Ziel, das du anstrebst?
Keine Tätigkeit, die dir Freude macht?
Kein Mensch, den du liebst?


natürlich. aber mir ist auch bewusst, wie fragil und vergänglich diese dinge sind, man kann sie mit einem schlag verliern, und was dann?

Ich bin mir darüber klar, dass ich in eine Situation geraten kann,
in der meine Antwort auf die Frage "und was dann?"
lauten würde:
"Dann will ich so nicht mehr länger leben. Dann will ich lieber sterben."

Aber die Einstellung,
dass dadurch das, was ich bis dahin erlebt habe, entwertet würde,
halte ich für töricht.
Mit einer solchen Einstellung kann man sich selbst um die Freude am Leben bringen.

christin hat folgendes geschrieben:
außerdem habe ich ein eher universales ziel oder einen globalen sinn des seins gemeint.

Als du meine oben zitierte Frage mit "natürlich" beantwortet hast,
habe ich bei mir gedacht:
"Siehste. Ganz so arg ist's doch nicht um sie bestellt.
Zur Hälfte war das mit der 'Sinnlosigkeit' dieser Welt doch nur hochgestochen dahergeredet."
Trotzdem gibt es auch die andere Hälfte:
Dass du immer wieder die Vergänglichkeit der Dinge dieser Welt bemängelst,
scheint mir doch zu zeigen, dass es dir an Wertschätzung für diese Dinge fehlt.

Wie du immer wieder ein "eher universales ziel oder einen globalen sinn des seins" oder dergleichen haben willst,
das erinnert mich an ein verwöhntes Kind,
das einen Berg Geschenke auspacken kann
und das doch nicht aufhören wird zu quengeln: "Soll das alles gewesen sein?!"

Anscheinend reicht es, dass Erwartungen geweckt werden auf Universalität, Globalität und Ewigkeit,
um Menschen zu jener Unersättlichkeit zu erziehen,
die es ihnen schwer macht,
sich an den begrenzten und vergänglichen Dingen dieser Welt
vorbehaltlos von Herzen zu freuen.

Wie ich schon einmal andeutete, leide ich selbst noch immer ein wenig an dieser "Krankheit".
Aber wenigstens bin ich nicht mehr stolz darauf.

christin hat folgendes geschrieben:
Zitat:
So hilfreich ein gläubiger Mensch das finden mag -
es ist lediglich eine Lösung für ein Problem, das er ohne seinen Glauben nicht hätte.
Ich glaube kaum, dass mit einer solchen "Von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge"-Lösung
die gleiche Intensität der Liebe zu den Menschen und Dingen dieser Welt
und die gleiche Freude daran
erreicht werden kann
wie durch das spontane natürliche menschliche Interesse an den Menschen und Dingen dieser Welt.


klar. nur, warum glauben menschen ?

Um diese Frage zu beantworten, könnte man ein ganzes Buch schreiben.
Nur zwei Punkte will ich kurz nennen:
  • Frühkindliche Indoktrination ist ein höchst effektives Mittel, um Menschen zu veranlassen,
    sich bestimmte religiöse Vorstellungen zu Eigen zu machen.
    Gerade im Bereich der Religion
    haben Menschen in besonders hohem Maße die Tendenz,
    die Vorstellungen von Eltern und/oder sonstigen Erziehenden zu übernehmen.
    Denkfaulheit und der Wunsch, im Einklang mit seiner Gruppe zu leben,
    verstärken diese Tendenz.
  • Seelische Bedürftigkeit kann ein starkes Motiv sein, an einem Glauben festzuhalten.
    Der starke Wunsch, einen vollkommenen Gott als Bezugsperson haben zu können,
    kann entstehen, wenn ein Mensch als Kind nicht die Erfahrung machen konnte,
    dass seine wichtigsten Bezugspersonen bei all ihrer Unvollkommenheit doch liebenswerte Menschen sind,
    und dass der Umgang mit ihnen eine große Bereicherung bedeuten kann.
    Wenn diese positiven Erfahrungen fehlen,
    dann fehlt ein wichtiger Vergleichsmaßstab;
    dann merken solche Menschen oft gar nicht, welch unzureichende Bezugsperson ein Gott ist,
    der nicht mal antwortet, wenn man etwas zu ihm sagt.

christin hat folgendes geschrieben:
durch ihre fähigkeit zur abstraktion, zur phantasie und durch ihre sinnsuche, unterscheiden sich die menschen von den tieren.

Seine Fähigkeit zur Abstraktion und seine Phantasie nutzt der Mensch
leider nicht immer nur zu seinem Vorteil.
Manchmal sind es die intelligentesten Menschen, die die absurdesten Spitzfindigkeiten ersinnen
oder darauf hereinfallen.

Und was die "Sinnsuche" angeht:
Manchmal versteht ein Jungtier, das an der Zitze seiner Mutter saugt oder mit seinen Geschwistern herumtollt,
mehr vom Sinn des Lebens
als ein menschlicher Philosoph, der gelehrte Abhandlungen über die Suche nach dem Sinn des Lebens schreibt.

christin hat folgendes geschrieben:
es gibt eine sehnsucht, die durch die facetten der irdischen lebens, so erfreulich und vielfältig sie auch sein mögen, nicht befriedigt werden kann. zumindest bei bei vielen menschen.

Eine solche Sehnsucht halte ich nicht für etwas Positives,
im Gegenteil, ich halte sie für die bedauerliche Folge einer Erziehung,
bei der wichtige seelische Bedürfnisse nur unzureichend befriedigt wurden.

christin hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zumal der Vergleich mit der Phantasie vom "vollkommenen" Gott dazu führen kann,
die unvollkommenen Menschen und Dinge dieser Welt
zweitklassig erscheinen zu lassen.


es bedarf keiner vollkommenheitsphantasie um zu empfinden, dass vieles mangelhaft und verbesserungswürdig ist. sonst würde niemand mehr nach irgendetwas streben, oder sich ein ziel setzen.

Das sehe ich auch, dass vieles mangelhaft und verbesserungswürdig ist.
Und ich halte sehr viel davon, sich das Ziel zu setzen, bestimmte Zustände zu verbessern.

Worum es mir aber ging:
Ich muss nicht alles erst verbessern, um eine positive Einstellung dazu zu haben.
Vor allem muss ich einen Menschen nicht erst verbessern, um ihn lieben zu können.
Das ist ja das Schöne an der Liebe:
dass man jemanden liebt, wie er ist, und dass man geliebt wird, wie man ist.
Einen Menschen erst "verbessern" zu wollen, bevor man ihn liebt, das wäre der Tod der Liebe.

christin hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das ist eine Haltung, die ihre negative Wirkung manchmal selbst dann nicht völlig verliert,
wenn ein Mensch mit dem Verstand
alle Vollkommenheitsphantasien als unsinnig und kontraproduktiv erkannt hat.
Diese Erkenntnis ist manchmal nur ein erster Schritt auf dem Wege dazu,
die unter christlichem Einfluss verlernte
spontane Wertschätzung der Menschen und Dinge dieser Welt
erneut zu erlernen.

ich sehe diese "vollkommenheitsphantasie" als orientierungshilfe, als ansporn, keineswegs als druckmittel.

Ich halte Vollkommenheitsphantasien für wenig geeignet als "Orientierungshilfe" oder als "Ansporn".
Ein allzu großer Abstand zwischen Soll- und Ist-Zustand wirkt entmutigend,
ja er kann deprimierend wirken.
Die beste Orientierungshilfe besteht in einer realistischen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten,
und den besten Ansporn bekommt man nach meiner Erfahrung durch Ziele, die in Reichweite der eigenen Möglichkeiten liegen.
Das schließt ehrgeizige Fernziele nicht aus:
Wer sie anstreben will, kann sich Zwischenziele setzen.
Beispiele:
  • Fernziel: eine Fremdsprache zu erlernen,
    Zwischenziel: Vokabeln und Grammatik einer bestimmten Lektion zu erlernen
  • Fernziel: die Abschaffung eines bestimmten Gesetzes zu erreichen,
    Zwischenziel: einen guten Leserbrief zu schreiben, in dem auf die Nachteile des Gesetzes hingewiesen wird

_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#181685) Verfasst am: 21.09.2004, 01:02    Titel: Der geniale Glaube Antworten mit Zitat

ist so genial den würde ich auch glauben wenn es Gott nicht gäbe

Was jetzt nicht bedeutet dass es Gott nicht gibt

Aber selbst wenn es Gott nicht gäbe wäre der Glaube einfach zu genial um nicht geglaubt zu werden

Aber es gibt ja Gott, noch ein Grund mehr für diesen genialen Glauben

Bibel : Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.

-> Die Kreuzigung ist rational betrachtet Torheit

Bibel : Sehet doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viel Adelige;
27 sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen,

-> Gott wählt die Törichten um die Torheit verkündigen zu lassen

Ist wie Mathe, 2x Minus ergibt plus

-> Es wird wieder wahr, und die Kreuzigung ist genial vorgetragen von genialen Genies

Ein weiterer Grund für diesen genialen Glauben
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16342
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#181688) Verfasst am: 21.09.2004, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Darf ich das mal ummünzen?

Kopernikus' und Galileis Postulate, das Keplersche Gesetz zur Planetenbewegung und die Gravitationstheorie von Newton sind so einfach. Smilie Dagegen sind Ptolemäus "Megiste Syntaxis" (Geozentrismus, Zyklen und Epizyklen) und der mechanische "Rechner" von Antikythera (Gerät, das angeblich um 80 vdZ astronomische Berechnungen durchführen konnte) so genial, daß man einfach nicht umhin kann, daran zu glauben, die Erde sei das Zentrum des Universums...

Ergo: Wenn eine Theorie genial ist, muß sie noch lange nicht richtig sein. Es ist viel eher so, daß meistens die einfachste Erklärung - nämlich die mit den wenigsten Voraussetzungen, bzw. diejenige, die von allen möglichen Theorien das geringste drumherum erklärt - die richtige ist. Und damit meine ich nicht "einfache Parolen" wie "Gott hat das gemacht" oder "die Ausländer sind schuld", weil die in Wahrheit die "stärksten" sind, eben auf alles gemünzt werden können.
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Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 608

Beitrag(#181734) Verfasst am: 21.09.2004, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:


Ist das jetzt ein Rückzug oder warum willst du mir deine Ansichten nicht weiter erklären?
Stören dich meine Gedankengänge?


nö. wenn interesse besteht, mach' ich gerne weiter.
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Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 608

Beitrag(#181750) Verfasst am: 21.09.2004, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:


Aber die Einstellung,
dass dadurch das, was ich bis dahin erlebt habe, entwertet würde,
halte ich für töricht.
Mit einer solchen Einstellung kann man sich selbst um die Freude am Leben bringen.


wer redet denn von "entwertung"? ich bin dankbar für alles was ich erlebt habe, für das angenehme und das weniger angenehme, denn all dies hat mich geprägt und meinen charakter geformt.

Zitat:
Dass du immer wieder die Vergänglichkeit der Dinge dieser Welt bemängelst,
scheint mir doch zu zeigen, dass es dir an Wertschätzung für diese Dinge fehlt
.

das ist schon wieder ein falscher schluss von dir. ich habe wertschätzung für "diese dinge", erfreue mich auch daran, ich sehne mich aber nach "einem festen grund", nach etwas beständigem, worauf ich mich letzten endes verlassen kann, wenn nichts mehr hält.
hast du dir gedanken darüber gemacht, was für eine zielgerichtetheit, was für einen sinn das sein an sich hat?

Zitat:
Wie du immer wieder ein "eher universales ziel oder einen globalen sinn des seins" oder dergleichen haben willst,
das erinnert mich an ein verwöhntes Kind,
das einen Berg Geschenke auspacken kann
und das doch nicht aufhören wird zu quengeln: "Soll das alles gewesen sein?!"


ganz recht, denn an geschenken kann man sich eine weile erfreuen, aber leben tut man nicht dafür. geschenke sind ausdruck der liebe des schenkers. und man schenkt, um die freundschaft zu erhalten, oder?

Zitat:
Anscheinend reicht es, dass Erwartungen geweckt werden auf Universalität, Globalität und Ewigkeit,
um Menschen zu jener Unersättlichkeit zu erziehen,
die es ihnen schwer macht,
sich an den begrenzten und vergänglichen Dingen dieser Welt
vorbehaltlos von Herzen zu freuen.


du unterstellst, dass sehnsüchte und erwartungen nur von außen geweckt werden. das kann zum teil wohl sein, aber warum greift das bei den menschen? doch nur, weil sie sich wirklich nach mehr sehnen, nur, dass sie diese sehnsucht oft nicht arikulieren können.

Zitat:
[*]Frühkindliche Indoktrination ist ein höchst effektives Mittel, um Menschen zu veranlassen,
sich bestimmte religiöse Vorstellungen zu Eigen zu machen.
Gerade im Bereich der Religion
haben Menschen in besonders hohem Maße die Tendenz,
die Vorstellungen von Eltern und/oder sonstigen Erziehenden zu übernehmen.
Denkfaulheit und der Wunsch, im Einklang mit seiner Gruppe zu leben,
verstärken diese Tendenz.
[*] Seelische Bedürftigkeit kann ein starkes Motiv sein, an einem Glauben festzuhalten.
Der starke Wunsch, einen vollkommenen Gott als Bezugsperson haben zu können,
kann entstehen, wenn ein Mensch als Kind nicht die Erfahrung machen konnte,
dass seine wichtigsten Bezugspersonen bei all ihrer Unvollkommenheit doch liebenswerte Menschen sind,
und dass der Umgang mit ihnen eine große Bereicherung bedeuten kann.
Wenn diese positiven Erfahrungen fehlen,
dann fehlt ein wichtiger Vergleichsmaßstab;
dann merken solche Menschen oft gar nicht, welch unzureichende Bezugsperson ein Gott ist,
der nicht mal antwortet, wenn man etwas zu ihm sagt. [/list]
deine auflistung mag ihre berechtigung haben, sie erklärt aber dennoch nicht, warum der mensch ein religiöses wesen ist. wieso lebt der mensch nicht rein instinktiv?
wenn du behauptest, dass gott nicht redet, dann kann ich aber das gegenteil bezeugen. man muss nur zuhören können.

Zitat:
Und was die "Sinnsuche" angeht:
Manchmal versteht ein Jungtier, das an der Zitze seiner Mutter saugt oder mit seinen Geschwistern herumtollt,
mehr vom Sinn des Lebens
als ein menschlicher Philosoph, der gelehrte Abhandlungen über die Suche nach dem Sinn des Lebens schreibt.


so lange meine bedürfnisse zu jeder zeit erfüllt werden, ich sozusagen im schlaraffenland lebe, frag' ich auch nicht nach dem sinn meines daseins, habe einen egoistischen, engen horizont und erlebe keinen wachstum.
erst wenn mir die "zitze" weggenommen wird, fange ich an, meine augen zu öffnen.

Zitat:
christin hat folgendes geschrieben:
es gibt eine sehnsucht, die durch die facetten der irdischen lebens, so erfreulich und vielfältig sie auch sein mögen, nicht befriedigt werden kann. zumindest bei bei vielen menschen.

Eine solche Sehnsucht halte ich nicht für etwas Positives,
im Gegenteil, ich halte sie für die bedauerliche Folge einer Erziehung,
bei der wichtige seelische Bedürfnisse nur unzureichend befriedigt wurden.


na, da sind wir eben unterschiedlicher meinung.


Zitat:
Vor allem muss ich einen Menschen nicht erst verbessern, um ihn lieben zu können.
Das ist ja das Schöne an der Liebe:
dass man jemanden liebt, wie er ist, und dass man geliebt wird, wie man ist.
Einen Menschen erst "verbessern" zu wollen, bevor man ihn liebt, das wäre der Tod der Liebe.


da hast du recht. wenn dein kind aber was unrechtes tut, würdest du nicht versuchen, es wieder auf den rechten weg zu bringen? ich meine hier nicht liebesentzug.
übrigens, ich weiß mich von gott geliebt so wie ich bin.
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christin
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Beiträge: 608

Beitrag(#181756) Verfasst am: 21.09.2004, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:

Wenn dein Gott für sich selbst entschieden hätte, dass er gern leiden und schwach sein wollte,
dann wäre das seine Angelegenheit.
Eine andere Sache ist es, wenn er so etwas für Menschen entscheidet,
die lieber glücklich, gesund und stark sein möchten.
Masochismus ist keine Rechtfertigung dafür, anderen Leiden und Schwäche aufzuzwingen.
Ein Gott, der so etwas tut, wäre extrem lieblos.
Er wäre ein Sadist im schlimmsten Sinne des Wortes.


was soll ich dazu noch schreiben? bei der annahme, es gäbe gott, dann braucht man nur in der bibel zu lesen, warum leid und schwäche über die menschen gekommen sind. wenn sie gesund und glücklich sein möchten, dann sollen sie die richtlinien, die gott stellt, befolgen. oder soll gott etwa den hampelmann spielen? alles leid verhindern und sich trotzdem spotten lassen? sollen die christen einen harmlosen opi, der blind vor liebe ist, predigen? welches gottesbild wäre für dich annehmbar ?
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fingalo
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Beiträge: 337
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#181764) Verfasst am: 21.09.2004, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ergo: Wenn eine Theorie genial ist, muß sie noch lange nicht richtig sein. Es ist viel eher so, daß meistens die einfachste Erklärung - nämlich die mit den wenigsten Voraussetzungen, bzw. diejenige, die von allen möglichen Theorien das geringste drumherum erklärt - die richtige ist. Und damit meine ich nicht "einfache Parolen" wie "Gott hat das gemacht" oder "die Ausländer sind schuld", weil die in Wahrheit die "stärksten" sind, eben auf alles gemünzt werden können.


Occhams razor eignet sich nicht für alle Fragestellungen.
Und nicht jede Theorie ist dazu da, etwas zu erklären. Z.B. sind Ideologien Theorien, die nichts erklären, sondern ein bestimmtes Verhalten induzieren wollen. Dazu gehört das Christentum.
Der Schöpfungsbericht in der Genesis will nicht die Welt erklären. Diese Fragestellung lag den Verfassern völlig fern. Er will nur die Abhängigkeit der Welt im Mythos sichtbar machen. Außerdem wendet er sich gegen die Vergöttlichung der Gestirne, die damals en vogue war.
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Beitrag(#181768) Verfasst am: 21.09.2004, 11:33    Titel: Re: Der geniale Glaube Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
ist so genial den würde ich auch glauben wenn es Gott nicht gäbe

Was jetzt nicht bedeutet dass es Gott nicht gibt

Aber selbst wenn es Gott nicht gäbe wäre der Glaube einfach zu genial um nicht geglaubt zu werden

Aber es gibt ja Gott, noch ein Grund mehr für diesen genialen Glauben


AUTSCH!

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Die Kreuzigung ist rational betrachtet Torheit


Definitiv! Wenn sie passiert wäre, wäre sie Torheit...

Aber Jesus hat sich ja lieber mit seiner Maria Magdalena nach Deutschland verkrümelt... zynisches Grinsen

Und DAS war Klugheit!

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Ist wie Mathe, 2x Minus ergibt plus


Zwei mal kein Gehirn ist aber immer noch kein Gehirn! Gröhl...
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Beitrag(#181846) Verfasst am: 21.09.2004, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

christin hat folgendes geschrieben:
deine auflistung mag ihre berechtigung haben, sie erklärt aber dennoch nicht, warum der mensch ein religiöses wesen ist.
Der Mensch weiss, dass er endlich ist. Das Tier weiss nicht, das es endlich ist.

christin hat folgendes geschrieben:
wieso lebt der mensch nicht rein instinktiv?
Weil das bei Wesen, die mit so viel Verstand ausgestattet sind, dass sie ihre eigenen Handlungen reflektieren können, nicht mehr geht. Das heisst aber nicht, das instinktiv handelne Wesen besser/redlicher sind. Männliche Löwen töten nicht selten die Jungen ihrer Artgenossen. Seeelefanten-Bullen bekämpfen einander mit blutigem, ab und zu auch tödlichem Ausgang. Schimpansen sind relativ rabiat und manchmal auch unterdrückerisch ihren Artgenossen gegenüber. Auf die mit ihnen verwandten Zwergschimpansen trifft das hingegen überhaupt nicht zu.

christin hat folgendes geschrieben:
wenn du behauptest, dass gott nicht redet, dann kann ich aber das gegenteil bezeugen. man muss nur zuhören können.
Fragt sich nur, ob es dazu des Gottes aus der Bibel bedarf, oder ob gottgläubige Menschen mit einem nicht christlichen Gottesbild nicht dasselbe erleben. Ich bin jedenfalls sicher, dass viele gläubige Juden, Muslime und Pantheisten das nicht weniger so empfinden.
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Beitrag(#181862) Verfasst am: 21.09.2004, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

christin hat folgendes geschrieben:
[...]warum der mensch ein religiöses wesen ist.


Definiere "religiöses Wesen"!

christin hat folgendes geschrieben:
wenn du behauptest, dass gott nicht redet, dann kann ich aber das gegenteil bezeugen. man muss nur zuhören können.


Hm...
Wenn er mit dir redet...
Aber du ihn nicht ausserhalb von dir selbst wahrnimmst...
Wie kommst du dann auf die Idee, er wäre ausserhalb von dir?

Die Gotteserfahrung wird um so intensiver, wenn du erkennst, dass er/sie/es/beliebiges Personalpronomen einfügen eigentlich ein Teil der eigenen Psyche ist. So war es jedenfalls bei mir.
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Beitrag(#181880) Verfasst am: 21.09.2004, 14:54    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage

Hm, war nie besonders religiös, ehr so ein halbherziger "kann-ja-nicht-schaden" Gläubiger nach Pascalscher Manier. Aber als ich den ganzen Götterkrempel über Bord geworfen hatte (so mit 15), ging's mir schlagartig besser.
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Beitrag(#181886) Verfasst am: 21.09.2004, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Geht mir ganz genau so!
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Beitrag(#181902) Verfasst am: 21.09.2004, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn es mir mal dreckig geht, schaue ich mir den Sternenhimmel an und denke mir, in hundert Jahren kennt dich keiner mehr, in tausend Jahren interessieren unsere Nöte keinen mehr, in einer Million Jahre gibt es wohl keine Menschen mehr, und in 10 Millionen Jahren keine Erde mehr.
Aber den Sternenhimmel gibt es dann immer noch, und er wird sich nur unbedeutend verändert haben. Warum also sich Sorgen machen...

(Hilft nicht bei suizidgefährdeten Personen.)
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Beitrag(#181904) Verfasst am: 21.09.2004, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
und er wird sich nur unbedeutend verändert haben.


Stimmt nicht! Der Nachthimmel wird bereits in 10000 Jahren vollkommen anders aussehen als heute! Sterne sind nämlich nicht unbeweglich...
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Beitrag(#181917) Verfasst am: 21.09.2004, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Stimmt nicht! Der Nachthimmel wird bereits in 10000 Jahren vollkommen anders aussehen als heute! Sterne sind nämlich nicht unbeweglich...


<Krümelkack on>
10 000 Jahre reichen für eine mit bloßem Auge bemerkbare signifikante Veränderung des Fixsternhimmel nicht aus. Da musst Du schon eine Zehnerpotenz drauflegen.
Hab das mal nachgeprüft, als im Fernsehen behauptet wurde, die Sternbilder seien Seekarten der Megalithiker (so 6-7000 v. Chr.). Da hat ein Wissenschaftler die Sternbilder auf die Küstenlinien der Erde gelegt. Und ich fragte mich, ob er denn die Sternbilder für die Zeit vor 8-9000 Jahren korrigiert habe, weil sie so aussahen wie heute.
Hab in einer Astrogroup nachgefragt. Ist ganz unwesentlich anders.
<Krümelkack off>
zwinkern
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Beitrag(#181922) Verfasst am: 21.09.2004, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, dann eben 100000! An meiner Hauptaussage ändert das nix!


PANTA RHEI!
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Beitrag(#181928) Verfasst am: 21.09.2004, 16:02    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Ich hege ja gegenwärtig naja... gelinde gesagt Glaubenszweifel, dass heisst mein Glaube nimmt in meinem Leben für mich persönlich eine immer geringer werdende Rolle ein.

Ich wollte hier mal eine Frage an alle, die dieses Stadium schon verlassen haben (ob nun atheistisch geworden oder nicht), richten:

Wie ist das bei Euch gewesen?
Hat das bei Euch z. B. eine gewisse Inkonsistentheit, oder gar eine Lebenskrise ausgelöst? Und wenn ja, wie habt ihr sie gemeistert? Mit den Augen rollen Frage


Mir gings ähnlich.
Aber ich sagte mir, bevor ich etwas wegwerfe, seh ichs mir genauer an.
Und da habe ich mich intensiv damit beschäftigt, mir ordentliche Lietratur besorgt und so.
Dann stieß ich noch auf Kierkegaard: "Philosophische Brocken", "Unwissenschaftliche Nachschrift", "Furcht und Zittern", "Der Liebe Tun".
Da wurde ich so "schwarz" (=gläubig), dass die Kohlen im Keller neben mir blaß aussahen Auf den Arm nehmen
Und dann kam wieder eine Wende - ohne Krise. Idee
Jetzt bin ich so was wie ein frommer Atheist Auf den Arm nehmen ,
Wahlspruch 1: Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, aber ich verlasse mich auf ihn.
Wahlspruch 2: Wenn es keinen Gott gibt, muss man ihn erfinden.
Der Mensch ist halt ein Paradoxon, wenn er wirklich Mensch ist.
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Beitrag(#181946) Verfasst am: 21.09.2004, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Okay, dann eben 100000! An meiner Hauptaussage ändert das nix!


PANTA RHEI!

An meiner auch nicht. Die Sternbilder haben sich verschoben, ein paar Sterne weniger, ein paar mehr. Na und? Im wesentlichen sieht der Sternenhimmel noch genauso aus wie jetzt. So wie eine Wiese wie die andere aussieht, obwohl überall andere Grashalme stehen.
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Beitrag(#181949) Verfasst am: 21.09.2004, 16:26    Titel: Re: Glaubenszweifel Antworten mit Zitat

fingalo hat folgendes geschrieben:

Mir gings ähnlich.
Aber ich sagte mir, bevor ich etwas wegwerfe, seh ichs mir genauer an.
Und da habe ich mich intensiv damit beschäftigt, mir ordentliche Lietratur besorgt und so.
Dann stieß ich noch auf Kierkegaard: "Philosophische Brocken", "Unwissenschaftliche Nachschrift", "Furcht und Zittern", "Der Liebe Tun".

Lies lieber mal ein paar Physikbücher. Am besten solche über relativistische Quantenmechanik, danach braucht man sich nicht mehr in solche Paradoxien flüchten:
Zitat:

Wahlspruch 1: Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt, aber ich verlasse mich auf ihn.

Zitat:

Wahlspruch 2: Wenn es keinen Gott gibt, muss man ihn erfinden.

Hat man doch schon. Hihihi
Bitte nicht NOCH einen...
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