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Sprache und Diskriminierung
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1819984) Verfasst am: 27.02.2013, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


Nö, der ist Deutscher. Wozu braucht man da den Migrationshintergrund?
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1819989) Verfasst am: 27.02.2013, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht das Gleiche.


Ich hatte dich missverstanden. Trotzdem möchte ich dir widersprechen: Ich hatte Klassenkameraden, deren Eltern Amerikaner und Belgier waren. Die Kinder waren für uns ebenfalls Amerikaner bzw. Belgier.

Das war auch richtig, wenn es sich auch um eine ziemlich perverse deutsche Spezialität handelt: Wir sind mW das einzige Land, das eine Staatbürgerschaft vom "Blut" abhängig macht. Deshalb ja auch die Möglichkeit zu "Spätheimkehrern", "Auslandsdeutschen" in der x-ten Genration.

fwo

nein, wir sind nicht die einzigen, auf die schnelle habe ich noch japan und saudi arabien gefunden, bei denen das abstammungsprinzip (ius sanguinis) die staatsbürgerschaft regelt.


Naja, aber fast die einzigen.

Nicht zu vergleichen mit der Staatsbürgerschaft in GB, USA, oder Frankreich z.B.

Ich hatte immer Probleme damit. Mir war immer schleierhaft, wo die "Deutschen" aus dem Osten immer wieder herkamen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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wesen
ist mal wieder da



Anmeldungsdatum: 10.03.2011
Beiträge: 398
Wohnort: Essen

Beitrag(#1819990) Verfasst am: 27.02.2013, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
wesen hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht das Gleiche.


Ich hatte dich missverstanden. Trotzdem möchte ich dir widersprechen: Ich hatte Klassenkameraden, deren Eltern Amerikaner und Belgier waren. Die Kinder waren für uns ebenfalls Amerikaner bzw. Belgier.

Das war auch richtig, wenn es sich auch um eine ziemlich perverse deutsche Spezialität handelt: Wir sind mW das einzige Land, das eine Staatbürgerschaft vom "Blut" abhängig macht. Deshalb ja auch die Möglichkeit zu "Spätheimkehrern", "Auslandsdeutschen" in der x-ten Genration.

fwo

nein, wir sind nicht die einzigen, auf die schnelle habe ich noch japan und saudi arabien gefunden, bei denen das abstammungsprinzip (ius sanguinis) die staatsbürgerschaft regelt.


Naja, aber fast die einzigen.

Nicht zu vergleichen mit der Staatsbürgerschaft in GB, USA, oder Frankreich z.B.

Zum dritten mal in diesem Thread: Liste der Länder mit Staatsbürgerschaft nach dem Abstammungsprinzip: Englischsprachige Wikipedia

Und bitte... Das heißt nicht, dass ich das für gut halte.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1819995) Verfasst am: 27.02.2013, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

wesen hat folgendes geschrieben:

Zum dritten mal in diesem Thread: Liste der Länder mit Staatsbürgerschaft nach dem Abstammungsprinzip: Englischsprachige Wikipedia

Und bitte... Das heißt nicht, dass ich das für gut halte.
Tschuldigung, mein English ist zu schlecht, als dass ich das mühsam entziffere.
In Deutschland hatte ich immer das Gefühl, die "Abstammung" gilt über 12 Generationen.

Aber wir kommen vom Thema ab.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1820000) Verfasst am: 27.02.2013, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/politisch-korrektes-deutsch-verbaende-wollen-soziale-unwoerter-zensieren-12094314.html

Zitat:
Die Armutskonferenz will „soziale Unwörter“ aus dem Sprachgebrauch verbannen. Das Bündnis hat dazu eine Liste mit 23 abwertenden Begriffen erstellt. Nach Ansicht der Sprachwächter sind selbst Worte wie „alleinerziehend“ oder „arbeitslos“ diskriminierend.

die sollen sich lieber gedanken machen, wie man den betroffenen helfen kann, statt dessen doktern die an den symptomen rum.

Letzteres ist halt so viel einfacher ...


Da könnte schon wieder der Blutdruck ins Ungeheuere steigen.
Jedenfalls ist schön zu sehen, wie die Euphemismustretmühle funktioniert.
Menschen mit Migrationshintergrund, ok, der Begriff war von vornherein Scheisse. Arbeitslos? Alleinerziehend?
Was treibt diese Leute um? Müssen sie quartalsweise irgendwelche papers vorlegen, als Nachweis, dass sie überhaupt irgendwas tun?
Zitat:
Unglücklich ist die Armutskonferenz übrigens auch mit dem Ausdruck „bildungsferne Schichten“. Besser sei „fern vom Bildungswesen“ oder „vom Bildungswesen nicht Erreichte“. Korrekterweise sei darauf hingewiesen, dass auch vom Bildungswesen Erreichte bisweilen an geistiger Armut leiden.


Ja, so ist es.


Wenn ich "bildungsfern" sage, dann meine ich weder "fern vom Bildungswesen" noch "dumm".

Ich finde es aber jetzt ein bißchen ein Ablenkungsmanöver, über solche Vorschläge zu reden, die in erster Linie von Experten gemacht werden, um eventuell dann in irgendwelchen offiziellen Texten verwendet zu werden. Um jetzt ein bißchen ein bodenständigeres Beispiel zu bringen:

Wenn ein Bewohner Österreichs mit jugoslawischem Migrationshintergrund die Bezeichnung "Tschusch" beleidigend findet, dann hat er das nicht aus papers von einer Konferenz oder von Sozialarbeitern gelernt, sondern aus der alltäglichen Verwendung des Begriffs in seiner Gegenwart.

Die Etymologie ist für die Beurteilung der Schwere einer Beleidigung ziemlich nebensächlich.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26495
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1820007) Verfasst am: 27.02.2013, 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

wesen hat folgendes geschrieben:
....
Zum dritten mal in diesem Thread: Liste der Länder mit Staatsbürgerschaft nach dem Abstammungsprinzip: Englischsprachige Wikipedia

Und bitte... Das heißt nicht, dass ich das für gut halte.

Und diese Liste ist nicht mal vollständig - zumindest habe ich die Schweiz nicht gefunden. Es ist auch so, dass Staatsangehörigkeitsrecht 2000 geändert wurde und seit dem auch bei uns neben dem Abstammungsprinzip auch das Geburtsortsprinzip gilt. Ein kleiner praktischer Unterschied in der Anwendung des Jus sanguinis bestand bei uns allerdings darin, dass es mW bei uns keine Begrenzung der Generationenzahl gab, die im Ausland existierte.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1820009) Verfasst am: 27.02.2013, 03:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:

Menschen mit Migrationshintergrund, ok, der Begriff war von vornherein Scheisse.


Soso. Was ist denn deine Alternative?


Die Frage ist ja, ob "Menschen mit Migrationshintergrund" wirklich eine Option ist. Ich kenne keinen "Menschen mit Migrationshintergrund", der also hier geboren ist und die deutsche Staatsbürgerschaft hat, der beleidigt wäre, wenn man ihn in einer Situation, in der es relevant ist, als Angehöriger der Nation bezeichnet, aus der seine Familie stammt. "Sag mal, Manuel, du bist doch Portugiese. Ich wollte da nächstes Jahr mal hin, was würdest du mir..." Wie steif und fast schon abfällig klingt dagegen "Du hast doch einen Migrationshintergrund." Das klingt wie eine Krankheit, zumindest wie die euphemistische Umschreibung von etwas, das man nicht deutlich aussprechen mag. Nebenbei wirft man Menschen mit den unterschiedlichsten Migrationshintergründen in einen Topf - und zwar einen, der immer irgendwie auch einen Makel beinhaltet. Man attestiert demjenigen, den man so nennt, dass er immer noch nicht ganz bei uns angekommen ist, selbst wenn er hier geboren wurde, hier zur Schule ging und die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Ihm haftet etwas Fremdes an, das man aber nicht konkret benennen möchte, darum umschreibt man es, macht daraus einen Hintergrund, etwas hintergründiges und aus demjenigen, der schon immer hier gelebt hat, einen hintergründig Zugereisten. Man betont seine Fremdheit, die man durch das Nichterwähnen dessen, was fremd ist oder fremd sein könnte, zusätzlich im Assoziationscluster all dessen versenkt, was unter dem Label "Migrationshintergrund" durch die Medien geistert. Der Begriff "Menschen mit Migrationshintergrund" bezeichnet höchst korrekt den kleinsten gemeinsamen Nenner von Menschen, die in vielen Fällen überhaupt nicht viel gemeinsam haben - ausser der Eigenschaft, dass doch wohl keine vollwertigen Staatsbürger sind, sondern Abkömmlinge von irgendwelchen zugereisten Fremden, deren Fremdheit sie niemals wieder loswerden. Sie haftet ihnen auf ewig als Migrationshintergrund an.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1820010) Verfasst am: 27.02.2013, 03:57    Titel: Antworten mit Zitat

Oder so:

Wenn bei der Fußball-WM Italien ein Spiel gewinnt, dann fahren in Deuschland die Menschen mit italienischem Migrationshintergrund im Autokorso durch die Stadt. Gewinnt die Türkei, dann fahren die Menschen mit türkischen Migrationshintergrund im Autokorso durch die Stadt. Und gewinnt die Mannschaft der Menschen mit Migrationshintergrund, dann fahren die Deutschen im Autokorso durch die Stadt.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1820049) Verfasst am: 27.02.2013, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Allmählich wird es Zeit, auch das Wort "Politiker" abzuschaffen.
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goatmountain
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Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1820051) Verfasst am: 27.02.2013, 12:17    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Wie schätzt ihr die Benutzung von Beschimpfungen ein, die sich auf eine Minderheitengruppe beziehen?

Wie beurteilt ihr jemanden, der das Wort

1. "Neger"
2. "Schwuchtel"
3. "Spasti"
4. "Schwachsinniger"

gebraucht?

Wie flucht ihr eigentlich?

ich empfinde die bezeichnung "neger" nicht diskriminierend und falls ich das wort verwende, dann ist das nie diskriminierend gemeint.
"schwuchtel" verwende ich ueberhaupt nicht, genauso "spasti".
schwachsinnige, nicht im klinischen zusammenhang, sind ja wohl inzwischen eine mehrheit Sehr glücklich
fluchen tue ich meistens italienisch oder russisch. die haben fantasiereichere flueche als deutsche.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1820074) Verfasst am: 27.02.2013, 14:12    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Wie schätzt ihr die Benutzung von Beschimpfungen ein, die sich auf eine Minderheitengruppe beziehen?

Wie beurteilt ihr jemanden, der das Wort

1. "Neger"
2. "Schwuchtel"
3. "Spasti"
4. "Schwachsinniger"

gebraucht?

Wie flucht ihr eigentlich?

ich empfinde die bezeichnung "neger" nicht diskriminierend und falls ich das wort verwende, dann ist das nie diskriminierend gemeint.
"schwuchtel" verwende ich ueberhaupt nicht, genauso "spasti".

Als begeisterter Leser von Ralf-König-Comics weiß ich, daß "Schwuchtel" durchaus auch von Homosexuellen für Ihresgleichen mit bestimmten Merkmalen gebraucht wird. Als Hetero würde ich es allerdings auch nicht benutzen, um nicht mißverstanden zu werden, daß ich Schwule als solche so nenne.
Bei "Spasti" hingegen finde ich, daß sich das Wort ebenso wie "Idiot" von seiner ursprünglichen Bedeutung weit genug entfernt hat, als daß jemand unterstellen könnte, ich benutzte es als Schähung eines Behinderten im eigtenlichen Sinne. Ebenso wird heute keiner mehr beim Begriff "Schwachsinniger" eine ernstgemeinte medizinische Diagnose vermuten.

goatmountain hat folgendes geschrieben:
schwachsinnige, nicht im klinischen zusammenhang, sind ja wohl inzwischen eine mehrheit Sehr glücklich
fluchen tue ich meistens italienisch oder russisch. die haben fantasiereichere flueche als deutsche.

Das ist übrigens bemerkenswert, die deutsche Sprache ist die einzige, die bei der Vulgärsprache überwiegend auf Fäkalausdrücke zurückgreift. Damit beschreitet sie einen absoluten Sonderweg, denn in allen anderen Sprachen sind es überweigend Sexualausdrücke.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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katholisch
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
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Beitrag(#1820089) Verfasst am: 27.02.2013, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

auch hier nochmals, was ich schon weiter unten zum Thema Reliogolot geschrieben habe...

darf man (wenn man die momentanige Diskussion überall über Wörterersetzungen z.B. in Kinderbüchern, etc. ansieht) überhaupt noch Idiot sagen? ist das politisch korrekt? gibs da schon Meinungen von (jenen, die z.B.die Kinderbücher umändern..) dazu? Also Idiot im allgemeinen, das was hier erläutet wird wird von peniblen Worterklärern und Umbennen ja noch eher akzeptiert werden (man muss nur aufpassen, welche Religion man meint, ja nicht etwa.... ihr wisst schon, man sollte - um ganz politisch korrekt sein, auch bei diesem neuen Wort das politisch korrekt abgrenzen...)
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Grüß euch Gott - alle miteinander!


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caballito
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Beitrag(#1820180) Verfasst am: 27.02.2013, 18:33    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Als begeisterter Leser von Ralf-König-Comics weiß ich, daß "Schwuchtel" durchaus auch von Homosexuellen für Ihresgleichen mit bestimmten Merkmalen gebraucht wird.

Wobei Schwule allerdings derartige Schimpfworte durchaus auch auf Heterosexuelle anwenden.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Ahriman
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Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1820197) Verfasst am: 27.02.2013, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie beurteilt ihr jemanden, der das Wort

1. "Neger"
2. "Schwuchtel"
3. "Spasti"
4. "Schwachsinniger"

gebraucht?

Wie flucht ihr eigentlich?

"Neger" ist für mich nicht negativ beladen, ich gebrauche es, wenn überhaupt, als wertneutrale Sammelbezeichnung. Nicht anders als bspw. Schimmel oder Rappe.
Ebendas gilt auch für "Schwachsinniger", schließlich ist meine Nachbarin eine.
Die Worte "Schwuchtel" und "Spasti" gehören nur halb zu meinem Wortschatz. "Halb" bedeutet, daß ich sie zwar kenne, aber in Wort und Schrift nie anwende.
Wie ich fluche? Willste das wirklich wissen? Gewöhnlich fluche ich nicht, wenn jemand in Hörweite ist. Mein Lieblingsfluch lautet: "Scheißerotzmistfurze!"
Den habe ich als kleiner Junge von meinem ältesten Bruder gelernt.
Oder ich sage: "Das ist doch zum Knochenkotzen!"
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1820203) Verfasst am: 27.02.2013, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:

Menschen mit Migrationshintergrund, ok, der Begriff war von vornherein Scheisse.


Soso. Was ist denn deine Alternative?


Die Frage ist ja, ob "Menschen mit Migrationshintergrund" wirklich eine Option ist. Ich kenne keinen "Menschen mit Migrationshintergrund", der also hier geboren ist und die deutsche Staatsbürgerschaft hat, der beleidigt wäre, wenn man ihn in einer Situation, in der es relevant ist, als Angehöriger der Nation bezeichnet, aus der seine Familie stammt. "Sag mal, Manuel, du bist doch Portugiese. Ich wollte da nächstes Jahr mal hin, was würdest du mir..." Wie steif und fast schon abfällig klingt dagegen "Du hast doch einen Migrationshintergrund." Das klingt wie eine Krankheit, zumindest wie die euphemistische Umschreibung von etwas, das man nicht deutlich aussprechen mag. Nebenbei wirft man Menschen mit den unterschiedlichsten Migrationshintergründen in einen Topf - und zwar einen, der immer irgendwie auch einen Makel beinhaltet. Man attestiert demjenigen, den man so nennt, dass er immer noch nicht ganz bei uns angekommen ist, selbst wenn er hier geboren wurde, hier zur Schule ging und die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Ihm haftet etwas Fremdes an, das man aber nicht konkret benennen möchte, darum umschreibt man es, macht daraus einen Hintergrund, etwas hintergründiges und aus demjenigen, der schon immer hier gelebt hat, einen hintergründig Zugereisten. Man betont seine Fremdheit, die man durch das Nichterwähnen dessen, was fremd ist oder fremd sein könnte, zusätzlich im Assoziationscluster all dessen versenkt, was unter dem Label "Migrationshintergrund" durch die Medien geistert. Der Begriff "Menschen mit Migrationshintergrund" bezeichnet höchst korrekt den kleinsten gemeinsamen Nenner von Menschen, die in vielen Fällen überhaupt nicht viel gemeinsam haben - ausser der Eigenschaft, dass doch wohl keine vollwertigen Staatsbürger sind, sondern Abkömmlinge von irgendwelchen zugereisten Fremden, deren Fremdheit sie niemals wieder loswerden. Sie haftet ihnen auf ewig als Migrationshintergrund an.


Da bin ich weitgehend einer Meinung mit dir.

Eins noch, wo ich der oben erwähnten Konferenz zustimme. Bei dem Begriff "sozial Schwache", der ist jedenfalls irreführend, gemeint sind Arme, also allenfalls finanziell Schwache.
Zitat:
Das Wort sozial (von lat. socius „gemeinsam, verbunden, verbündet“) bezeichnet wechselseitige Bezüge als eine Grundbedingung des Zusammenlebens, insbesondere des Menschseins (der Mensch als soziales Wesen).
Wiki

So verstanden findet man sozial Schwache gehäuft in den Vorstandsetagen, in der Politik und evtl. in klinischen Einrichtungen. Arm kann, muss aber nicht mit Defiziten im Sozialverhalten einhergehen.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1820224) Verfasst am: 27.02.2013, 21:41    Titel: Re: Sprache und Diskriminierung Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Wie schätzt ihr die Benutzung von Beschimpfungen ein, die sich auf eine Minderheitengruppe beziehen?

Wie beurteilt ihr jemanden, der das Wort

1. "Neger"
2. "Schwuchtel"
3. "Spasti"
4. "Schwachsinniger"

gebraucht?

Wie flucht ihr eigentlich?

ich empfinde die bezeichnung "neger" nicht diskriminierend und falls ich das wort verwende, dann ist das nie diskriminierend gemeint.
"schwuchtel" verwende ich ueberhaupt nicht, genauso "spasti".
schwachsinnige, nicht im klinischen zusammenhang, sind ja wohl inzwischen eine mehrheit Sehr glücklich
fluchen tue ich meistens italienisch oder russisch. die haben fantasiereichere flueche als deutsche.


Du fluchst russisch! Geschockt Alle Achtung, das hätte ich nicht drauf (Mutterflüche). Wenn schon Fluchen (weil die heiße Teekanne wirklich weh getan hat), dann nur was ganz Harmloses: "Hölle, Arsch und hunderttausend Teufel!"
"Schwuchtel" und "Spasti" gibt es bei uns ebenfalls nicht, Schwule und Behinderte müssen nun wirklich nicht herhalten für irgendwelche Beschimpfungen. "schwachsinnig" nicht für Leute, sondern eher für die Qualität bestimmter geistiger Ausscheidungen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1820251) Verfasst am: 27.02.2013, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


Nö, der ist Deutscher. Wozu braucht man da den Migrationshintergrund?
+1

Das Problem hier ist die seltsame Idee "kultureller Wurzeln", die irgendwie erblich zu sein scheinen.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1820256) Verfasst am: 28.02.2013, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


Nö, der ist Deutscher. Wozu braucht man da den Migrationshintergrund?
+1

Das Problem hier ist die seltsame Idee "kultureller Wurzeln", die irgendwie erblich zu sein scheinen.

nein,
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1820259) Verfasst am: 28.02.2013, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


Nö, der ist Deutscher. Wozu braucht man da den Migrationshintergrund?
+1

Das Problem hier ist die seltsame Idee "kultureller Wurzeln", die irgendwie erblich zu sein scheinen.

nein,
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?
Ich meintem, es herrscht die Vorstellung, sie seien erblich.
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1820271) Verfasst am: 28.02.2013, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


Nö, der ist Deutscher. Wozu braucht man da den Migrationshintergrund?
+1

Das Problem hier ist die seltsame Idee "kultureller Wurzeln", die irgendwie erblich zu sein scheinen.

nein,
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?
Ich meintem, es herrscht die Vorstellung, sie seien erblich.
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.


Du hast eine seltsame Vorstellung von dem, was "lustig" und "absurd" in Bezug auf Identität ist. Findest du es auch lustig, wenn Adoptivkinder etwas über ihre leiblichen Eltern wissen wollen oder ist es nur absurd, wenn es um Kinder ausländischer Herkunft geht?

Deine Wortwahl, dass die anderen "glauben, dass kulturelle Wurzeln erblich sind", ist sehr eigenartig. Ich habe die Herkunft meiner Vorfahren nicht "geerbt", sondern diese Herkunft ist eine Tatsache und auch ein Teil meiner Identität. (Das inkludiert auch den Urgroßvater, der nur im Ahnenpaß, aber nicht auf dem Familienstammbaum zu finden ist.)
Klar ist das für mich zusätzlich interessant, weil es das Verhalten meines Großvaters besser verständlich macht, aber das Identitätgefühl kommt nicht von dieser praktischen Anwendung.

Die Annahme, weil eine menschliche Grundregung im eigenen Fall zufällig auch leicht argumentierbar von praktischem Nutzen ist, sei man selbst von rationalen Motiven bewegt, ist freundlich ausgedrückt naiv.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#1820272) Verfasst am: 28.02.2013, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


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Das Problem hier ist die seltsame Idee "kultureller Wurzeln", die irgendwie erblich zu sein scheinen.

nein,
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?
Ich meintem, es herrscht die Vorstellung, sie seien erblich.
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.


Du hast eine seltsame Vorstellung von dem, was "lustig" und "absurd" in Bezug auf Identität ist. Findest du es auch lustig, wenn Adoptivkinder etwas über ihre leiblichen Eltern wissen wollen oder ist es nur absurd, wenn es um Kinder ausländischer Herkunft geht?

Deine Wortwahl, dass die anderen "glauben, dass kulturelle Wurzeln erblich sind", ist sehr eigenartig. Ich habe die Herkunft meiner Vorfahren nicht "geerbt", sondern diese Herkunft ist eine Tatsache und auch ein Teil meiner Identität. (Das inkludiert auch den Urgroßvater, der nur im Ahnenpaß, aber nicht auf dem Familienstammbaum zu finden ist.)
Klar ist das für mich zusätzlich interessant, weil es das Verhalten meines Großvaters besser verständlich macht, aber das Identitätgefühl kommt nicht von dieser praktischen Anwendung.

Kurzgesagt: Ich glaube, dass jeder Mensch er selbst ist, egal, wer seine Vorfahren waren. In der Tat finde ich die Idee, die leibliche Elternschaft wäre etwas irgendwie wichtiges, befremdlich (vielleicht mal abgesehen von irgendwelchen Erbkrankheiten). Wichtig ist, wer einen sein Leben lang begleitet und geprägt hat.

Ich bin nicht meine Vorfahren und deren Vergangenheit, ich bin ich und meine Vergangenheit. Die Herkunft und Vergangenheit meiner Vorfahren spielt nur dann eine Rolle (jenseits der eventuell interessanten aber für sich konsequenzlosen bloßen Tatsache), wenn eben diese Personen in meinem Leben eine Rolle gespielt haben, über die diese Dinge auf mich prägen konnten oder wenn ich mich bewusst entscheide, daraus Schlüsse für mein Leben zu ziehen.
Welche mystische Kraft sollte denn Herkunft automatisch auf die Nachkommen übertragen?

Zitat:
Die Annahme, weil eine menschliche Grundregung im eigenen Fall zufällig auch leicht argumentierbar von praktischem Nutzen ist, sei man selbst von rationalen Motiven bewegt, ist freundlich ausgedrückt naiv.

Wovon genau sprichst du? Welcher praktische Nutzen von was?
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esme
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Beitrag(#1820274) Verfasst am: 28.02.2013, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

Jemand, dessen Eltern aus Italien sind, der aber einen deutschen Pass hat und immer hier gelebt hat, ist also ein Ausländer?


Nö, der ist Deutscher. Wozu braucht man da den Migrationshintergrund?
+1

Das Problem hier ist die seltsame Idee "kultureller Wurzeln", die irgendwie erblich zu sein scheinen.

nein,
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?
Ich meintem, es herrscht die Vorstellung, sie seien erblich.
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.


Du hast eine seltsame Vorstellung von dem, was "lustig" und "absurd" in Bezug auf Identität ist. Findest du es auch lustig, wenn Adoptivkinder etwas über ihre leiblichen Eltern wissen wollen oder ist es nur absurd, wenn es um Kinder ausländischer Herkunft geht?

Deine Wortwahl, dass die anderen "glauben, dass kulturelle Wurzeln erblich sind", ist sehr eigenartig. Ich habe die Herkunft meiner Vorfahren nicht "geerbt", sondern diese Herkunft ist eine Tatsache und auch ein Teil meiner Identität. (Das inkludiert auch den Urgroßvater, der nur im Ahnenpaß, aber nicht auf dem Familienstammbaum zu finden ist.)
Klar ist das für mich zusätzlich interessant, weil es das Verhalten meines Großvaters besser verständlich macht, aber das Identitätgefühl kommt nicht von dieser praktischen Anwendung.

Kurzgesagt: Ich glaube, dass jeder Mensch er selbst ist, egal, wer seine Vorfahren waren. In der Tat finde ich die Idee, die leibliche Elternschaft wäre etwas irgendwie wichtiges, befremdlich (vielleicht mal abgesehen von irgendwelchen Erbkrankheiten). Wichtig ist, wer einen sein Leben lang begleitet und geprägt hat.

Ich bin nicht meine Vorfahren und deren Vergangenheit, ich bin ich und meine Vergangenheit. Die Herkunft und Vergangenheit meiner Vorfahren spielt nur dann eine Rolle (jenseits der eventuell interessanten aber für sich konsequenzlosen bloßen Tatsache), wenn eben diese Personen in meinem Leben eine Rolle gespielt haben, über die diese Dinge auf mich prägen konnten oder wenn ich mich bewusst entscheide, daraus Schlüsse für mein Leben zu ziehen.
Welche mystische Kraft sollte denn Herkunft automatisch auf die Nachkommen übertragen?

Zitat:
Die Annahme, weil eine menschliche Grundregung im eigenen Fall zufällig auch leicht argumentierbar von praktischem Nutzen ist, sei man selbst von rationalen Motiven bewegt, ist freundlich ausgedrückt naiv.

Wovon genau sprichst du? Welcher praktische Nutzen von was?


DU !!! sprichst ständig davon, was "eine Rolle spielt" oder von "Erbkrankheiten".

Liest dir mal durch, was du schreibst. Wenn es um dich geht, geht es um "bewusste Entscheidung", wenn es um die anderen geht, um "mystische Kraft". DU redest von Mystik, von "Ich bin meine Vorfahren", nicht die anderen.

Die verspüren lediglich im Durchschnitt genau dieselben Interessen an der Herkunft wie ander auch, nur dass die anderen das schöner rationalisieren können.

Jetzt sag doch endlich, ob du es "lustig" und "absurd" findest, dass sich viele Adoptivkinder für ihre leiblichen Eltern interessieren.

Du schreibst einfach als Tatsache "Wichtig ist, wer einen ein Leben lang begleitet ..." (wobei das eigentlich relevante implizierte "NUR wichtig" noch verschämt verschwiegen ist) , obwohl gerade diese Tatsache hier zur Disposition steht, weil viele der Menschen, bei denen Herkunft und Betreuung überhaupt auseinanderfällt, deinem NUR eben nicht zustimmen.

Die Faktenfeststellung kann nun mal nur heißen, dass deine Behauptung falsch ist.

Du bist der Meinung, dass es den anderen nicht wichtig sein SOLLTE, schreibst das aber nicht so, weil dann offenkundig wird, dass du dich nicht mehr auf der neutralen, rationalen Faktenebene bewegst.
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Shadaik
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Beitrag(#1820275) Verfasst am: 28.02.2013, 02:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann deine Interpretation dessen, was ich geschrieben habe nicht einmal annähernd nachvollziehen.

Zitat:
Jetzt sag doch endlich, ob du es "lustig" und "absurd" findest, dass sich viele Adoptivkinder für ihre leiblichen Eltern interessieren.
Ich kann es nicht nachvollziehen.
Aber davon ab habe ich etwas ganz anderes als lustig bezeichnet (nämlich den Umgang einiger Eltern damit) und als absurd habe ich explizit einige Auswüchse dessen bezeichnet, nicht das Phänomen an sich.

Zitat:
Wenn es um dich geht, geht es um "bewusste Entscheidung", wenn es um die anderen geht, um "mystische Kraft".

Wie kommst du darauf, das eine würde für mich, das andere für die anderen gelten? Beides gilt für alle, für mich ebenso wie für andere.
Es gibt drei Arten, wie Herkunft Einfluss auf das Leben einer Person nehmen kann: Genetik, Kontakt oder bewusste Entscheidung. Du behauptest, die Herkunft der Vorfahren einer Person wäre auch dann Teil von ihr, wenn sie diese weder kennen noch Kontakt zu ihr haben würde.
Wie soll das funktionieren, wenn nicht durch eine geheimnisvolle mystische Kraft, die eine Person auf welche Weise auch immer mit ihrer Herkunft verbindet? Bitte nenne mir diese Kraft, dann streich ich die Adjektive. Gene sind nicht mehr als das, sie übertragen keine Nationalität, Muttersprache, Erfahrungen und Lebensläufe.
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Ahriman
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Beitrag(#1820319) Verfasst am: 28.02.2013, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?

Ja, merkwürdig. Und die Heimatvertreibenen aus Ostpreußen und so, die wachsen auch immer wieder nach.
Also, mir ist es völlig wurscht, daß mein Vater von der dänischen Grenze kam und meine Mutter aus Sachsen. Ich wohne in Bayern und es macht mir gar nichts, wenn man mich als "Zugroaster" oder "Preiß" tituliert. ubi bene ibi patria.
(Für junge Männer: uibi vagina, ibi patria)
Zitat:
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.

Zum Glück hat mein Vater nie versucht, mir Plattdeutsch beizubringen. Was hätte mir das genützt?
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Beitrag(#1820339) Verfasst am: 28.02.2013, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?

Ja, merkwürdig. Und die Heimatvertreibenen aus Ostpreußen und so, die wachsen auch immer wieder nach.
Also, mir ist es völlig wurscht, daß mein Vater von der dänischen Grenze kam und meine Mutter aus Sachsen. Ich wohne in Bayern und es macht mir gar nichts, wenn man mich als "Zugroaster" oder "Preiß" tituliert. ubi bene ibi patria.
(Für junge Männer: uibi vagina, ibi patria)
Zitat:
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.

Zum Glück hat mein Vater nie versucht, mir Plattdeutsch beizubringen. Was hätte mir das genützt?
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Beitrag(#1820365) Verfasst am: 28.02.2013, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

katholisch hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?

Ja, merkwürdig. Und die Heimatvertreibenen aus Ostpreußen und so, die wachsen auch immer wieder nach.
Also, mir ist es völlig wurscht, daß mein Vater von der dänischen Grenze kam und meine Mutter aus Sachsen. Ich wohne in Bayern und es macht mir gar nichts, wenn man mich als "Zugroaster" oder "Preiß" tituliert. ubi bene ibi patria.
(Für junge Männer: uibi vagina, ibi patria)
Zitat:
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.

Zum Glück hat mein Vater nie versucht, mir Plattdeutsch beizubringen. Was hätte mir das genützt?
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Beitrag(#1820369) Verfasst am: 28.02.2013, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
katholisch hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?

Ja, merkwürdig. Und die Heimatvertreibenen aus Ostpreußen und so, die wachsen auch immer wieder nach.
Also, mir ist es völlig wurscht, daß mein Vater von der dänischen Grenze kam und meine Mutter aus Sachsen. Ich wohne in Bayern und es macht mir gar nichts, wenn man mich als "Zugroaster" oder "Preiß" tituliert. ubi bene ibi patria.
(Für junge Männer: uibi vagina, ibi patria)
Zitat:
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.

Zum Glück hat mein Vater nie versucht, mir Plattdeutsch beizubringen. Was hätte mir das genützt?
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Na, dann ist er halt quasi Landsmann von Karl Valentin. Na und?
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Valentin



ja, den Valentin mit V.....den kenn ich auch. Und die Liesl Karstadt. Die ohne V.

naja, die Bayern dass sind für uns ja quasi......die naja, 'anderen' Deutschen, also die....ich will jetzt nicht da schreiben, wie man so da normalerweise bei da so dazusagt, - aber, man hat das Gefühl, da versteht man sich sprachlich halt schon ein bisserl besser. Jo mei....
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1820384) Verfasst am: 28.02.2013, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

katholisch hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
wohl eher anerzogen. oder wie kommt es, dass jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich als türke fühlt, obwohl er/sie das land auch nicht häufiger als der normale "deutsche" urlauber gesehen hat?

Ja, merkwürdig. Und die Heimatvertreibenen aus Ostpreußen und so, die wachsen auch immer wieder nach.
Also, mir ist es völlig wurscht, daß mein Vater von der dänischen Grenze kam und meine Mutter aus Sachsen. Ich wohne in Bayern und es macht mir gar nichts, wenn man mich als "Zugroaster" oder "Preiß" tituliert. ubi bene ibi patria.
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Zitat:
Da gibt es einige lustige Erlebnisse mit Kindern ausländischer Elternteile, die sie nie kannten, die (beispielsweise über Sprachkurse oder Islamunterricht) "ihre Wurzeln kennenlernen" sollten. Dieses Phänomen kann ziemlich absurde Ausmaße annehmen.

Zum Glück hat mein Vater nie versucht, mir Plattdeutsch beizubringen. Was hätte mir das genützt?
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Zitat:
2.4 Störungen der Diskussionskultur

Auch wenn im Einzelfall keine der vorstehenden Regeln eindeutig verletzt wird, kann manches Verhalten insbesondere dann, wenn es sehr gehäuft auftritt, die Diskussionskultur des Forums empfindlich stören und die Verwirklichung der Forenziele behindern. Dies kann der Fall sein:
(a) wenn durch aufstachelnde Beiträge oder persönliche Angriffe rationale Diskussionen behindert werden;
(b) wenn das Forum mit sinnfreien Beiträgen oder argumentfreien Missionierungsversuchen überflutet wird;
(c) wenn spezielle Themen notorisch in allen möglichen Zusammenhängen eingebracht werden, völlig unabhängig davon, ob sie dort passen;
(d) wenn die Absicht verfolgt wird, das Forum und seine Benutzer zu diffamieren und abzuwerten.


Wegen Störung der Diskusionskultur wirst Du dringend gebeten, Deine sinnlose Beiträge zu unterlassen.
Andernfalls sehen wir uns zu weitere Maßnahmen gezwungen.

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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Beitrag(#1820393) Verfasst am: 28.02.2013, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
rawuzl hat folgendes geschrieben:
die sache mit der pc ist recht einfach:
wenn eine junge dame dich bittet, pera, von dir nicht fräulein genannt zu werden, gehört es zum guten benehmen, sie so eben nicht zu titulieren. wenn ein dunkelhäutiger mensch die nase rümpft, weil du ihn den negern subsumierts, mag das beanstandete wort leicht durch ein anderes ersetzt werden. fühlen sich VIELE junge frauen geringgeschätzt, wenn sie fräulein genannt werden, möchten VIELE dunkelhäutige personen nicht neger heißen, beginnt - auch ohne wörterbuch - ein prozess des umdenkens VIELER. am schnellsten agiert meist die presse pc (weil ihre zielgruppen weit gefächert sind und es ihr daran gelegen ist, ihre produkte von vielen gekauft zu sehen). das binnen-I beispielsweise wurde von ihr sofort aufgegriffen, obwohl duden und wahrig ihm (noch) die kalten schultern zeigen.

na toll - welche junge frau wird hier eigentlich noch fräulein genannt? ausser vielleicht von ihren eltern in sehr jungen jahren?

und das binnen-I ist eine der schrecklichsten sprachlichen "erneuerungen!...




also - bei uns ist das Fräulein schon noch sehr gebräuchlich, vor allem im Gastgewerbe, obwohl es da Bestrebungen gibt ,dass Frau Ober oder Frau Oberin oder so gesagt wird. Aber auch so noch hie und da, obwohls weniger wird. Ist auch eine Alterfrage - ältere Herrschaften sagen das noch öfters. Das BinnenI - ist halt einem Möglichkeit, umd da keine Diskriminierungen aufkommen zu lassen. Wie würdest du denn das sagen? immer 2 Wörter hintereinander - liebe Zuhörerinnen und Zuhörer....oder Leserinnen und Leser...? da find ich das BinnenI nicht zeitabkürzender. Obwohl es wenn es übertrieben wird ganz schön den Diskussionsfluss stören kann, da bin ich ganz deinIer MeinunIng!
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Beitrag(#1820433) Verfasst am: 28.02.2013, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Na, dann ist er halt quasi Landsmann von Karl Valentin. Na und?

Nicht nur. Auch ein großer Verehrer.

Was das Servierfräulein betrifft sind wir hier in Bayern da auch fein raus. Hier ist schon seit Ludwig Thomas Zeiten und wohl noch länger "Kellnerin!" üblich.
"Oberin" ist scheiße. Klosterschwestern bedienen nicht in der Kneipe. "Mutter Oberin, die Rechnung!"
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