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Analphabeten mit Schulabschluss

 
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Namronia
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1820387) Verfasst am: 28.02.2013, 16:54    Titel: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1820392) Verfasst am: 28.02.2013, 17:02    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.


Kommt drauf an, was Du als "Schulabschluss" bezeichnest.
Ich halte das erst mal für ein Gerücht.

Dass Menschen zur Schule gehen, und trotzdem dort nichts lernen, kann ja sein.
Ich vermute, die "mogeln" sich so durch, bis die Schulpflicht zu ende ist.
Das Bisschen was hängen geblieben ist, vergessen sie denn, weil sies eh nicht brauchen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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katholisch
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl

Beitrag(#1820395) Verfasst am: 28.02.2013, 17:08    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.


Kommt drauf an, was Du als "Schulabschluss" bezeichnest.
Ich halte das erst mal für ein Gerücht.

Dass Menschen zur Schule gehen, und trotzdem dort nichts lernen, kann ja sein.
Ich vermute, die "mogeln" sich so durch, bis die Schulpflicht zu ende ist.
Das Bisschen was hängen geblieben ist, vergessen sie denn, weil sies eh nicht brauchen.



das mit der hohen Analphapethenquote haben wir auch; es ist glaub ich auch eine Frage, wie man das genau definiert. Ich glaube kaum, dass damit jene gemeint sind, die überhaupt nicht lesen und schreiben können, sondern halt jetzt nicht sooo die Überrechtschreibexperten sind und iregendwelche Wirtschafts-und hochpolitische oder medizinische Fachartikel nciht ganz verstehen. Da rechne ich micht durchaus auch ein. ABer - es mag schon sein, dass es immer mehr gibt, die schon leichtere Texte nicht im Kontext verstehen .Da zähle ich mich nicht dazu.
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r.-k. und
gemeiner Feld-, Wald- und Wiesenchrist
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Zoff
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Beiträge: 21668

Beitrag(#1820396) Verfasst am: 28.02.2013, 17:11    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.


Die Hauptschule kennt keine Abschlussprüfung.
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katholisch
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl

Beitrag(#1820398) Verfasst am: 28.02.2013, 17:22    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.


Die Hauptschule kennt keine Abschlussprüfung.



Frage - heisst es bei euch auch Hauptschule? Bei uns heißt ja z.B. Volksschule was bei euch glaub ich Grundschule heißt. Bei uns gibs ab sofort fast nur mehr neue Mittelschulen und kaum noch Hauptschulen. Da gibt es glaub ich auch so Art Abschlußzeugnisse....
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1820418) Verfasst am: 28.02.2013, 19:07    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

katholisch hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.


Die Hauptschule kennt keine Abschlussprüfung.



Frage - heisst es bei euch auch Hauptschule? Bei uns heißt ja z.B. Volksschule was bei euch glaub ich Grundschule heißt. Bei uns gibs ab sofort fast nur mehr neue Mittelschulen und kaum noch Hauptschulen. Da gibt es glaub ich auch so Art Abschlußzeugnisse....


Was hat das mit dem Thread-Thema zu tun?
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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1820434) Verfasst am: 28.02.2013, 20:00    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen.


Bist du dir da sicher? Wenn von Analphabeten mit Schulabschluss die Rede ist, meint man m.E. funktionale Analaphabeten. Die können ja durchaus schreiben und einfache, kurze Texte lesen. Erst wenn die Texte etwas länger oder vom Satzbau komplizierter werden, schaffen sie es nicht mehr, dem Buchstabensalat in adäquater Zeit einen Sinn zu entlocken.

Dass man denen einen Hauptschulabschluss gibt (nicht selten gar den Realschulabschluss) gibt, ist natürlich trotzdem merkwürdig.

Daneben gibt es natürlich noch das Phänomen, dass Leute wieder verlernen, was ihnen einst beigebracht wurde.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1820445) Verfasst am: 28.02.2013, 21:18    Titel: Re: Analphabeten mit Schulabschluss Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Ich hab mir letztens eine Frage gesteltl. Es gibt ja durchaus einige Leute mit Schulabschluss, die zu den Analphabeten zählen. Nicht nur "Schlechtleser" und "Schlechtschreiber", sondern richtige Analphabeten.

Wie genau sieht für diejenigen der Tag der schriftlichen Abschlussprüfung aus und wie haben die das bestanden?

Ich finde dazu bei google nichts. Weiß jemand, wie man das schafft, eine ganze Abschlussarbeit zu schreiben, ohne lesen und schreiben zu können und dann noch damit durchzukommen? Guttenbergen ist ja auch schwierig, wenn ein Lehrer vorn sitzt.


Auch mit "richtigen" Analphabeten sind in diesem Kontext normalerweise Leute gemeint, die durchaus wissen, dass der Buchstabe A den Laut A repräsentiert, sie können "nur" keinen ganzen Satz tatsächlich lesen.

Vielleicht wirst du in dem unten zitierten Buch kundig. Der Autor erzählt von seinem Leben als (funktionaler) Analphabet, der dennoch Highschool und College abgeschlossen hat und dann als Immobilienmakler und Highschoollehrer gearbeitet hat, bis er mit 48 doch noch lesen gelernt hat.

http://www.amazon.de/The-Teacher-Who-Couldnt-Read/dp/1427798303
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Sylvia
Humanistin



Anmeldungsdatum: 01.05.2006
Beiträge: 423

Beitrag(#1831668) Verfasst am: 10.04.2013, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Also in den USA kann ich mir das ja noch vorstellen, vorausgesetzt meine Vorstellung ist richtig und da werden Tests sehr oft im Multiple-Choice-Verfahren durchgeführt. Die Amis stehen da wohl drauf. Falls das nicht stimmt, dann nehm ich alles zurück. Aber das könnte erklären, wie ein Analphabet durch Prüfungen kommen kann. Ansonsten kann ich mir das schwer vorstellen, vor allem bei uns. Man muss ja auch Klassenarbeiten schreiben. Am Kopf kratzen
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katholisch
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Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl

Beitrag(#1831803) Verfasst am: 11.04.2013, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sylvia hat folgendes geschrieben:
Also in den USA kann ich mir das ja noch vorstellen, vorausgesetzt meine Vorstellung ist richtig und da werden Tests sehr oft im Multiple-Choice-Verfahren durchgeführt. Die Amis stehen da wohl drauf. Falls das nicht stimmt, dann nehm ich alles zurück. Aber das könnte erklären, wie ein Analphabet durch Prüfungen kommen kann. Ansonsten kann ich mir das schwer vorstellen, vor allem bei uns. Man muss ja auch Klassenarbeiten schreiben. Am Kopf kratzen


---das wird bei uns auch immer häufiger!
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r.-k. und
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Sermon
panta rhei



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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1831828) Verfasst am: 11.04.2013, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sylvia hat folgendes geschrieben:
Also in den USA kann ich mir das ja noch vorstellen, vorausgesetzt meine Vorstellung ist richtig und da werden Tests sehr oft im Multiple-Choice-Verfahren durchgeführt.


Bei ueblichem Multiple-Choice gibt es bei jeder Frage unter den vorgegebenen Antwortalternativen immer exakt eine, die dazu korrekt ist. Die Kombination - von bei fast jedem vorhandenen Grundkenntnissen, mit Rateglueck - produziert natuerlich durchaus eine gewisse Anzahl an "Treffern". (Eigentlich muesste es fuer falsche Antworten nicht etwa auch 0 Punkte geben, wie bei Nichtbeantwortung, sondern einen Abzug! Das vermiest naemlich das blosze kenntnisfreie Rumraten.) Wenn dann das untere Quorum fuer "so gerade noch bestanden" ausreichend niedrig gesetzt ist, kommt auch ein Proband mit erheblichen Defiziten durch.

In einem System, in welchem die Leistung der Lehrenden oder des Bildungstraegers auch danach bemessen wird, wie wenige der Lernenden bei ihnen durchfallen, ist der Anreiz grosz, das Bestehen vielen zu ermoeglichen. Man kann durch besonders auffaellig unsinnige Antwortalternativen die Probanden deutlich zur richtigen Loesung 'anregen'. Man kann vor der Pruefung gezielt Musterfragen im Unterricht abhandeln.

Hier hilft nur, die Pruefenden und die Pruefungsfragen von den Lehrenden zu scheiden. Das kann nur funktionieren, wenn auch bereits der Unterricht standardisiert wurde. Das widerum kann leider auch zu einer Verarmung des Unterrichtes fuehren.

Solide Pruefungen sollten zudem nicht auf Wissensabfrage focussiert werden, sondern darauf, ob Schueler Methoden begriffen haben und selbstaendig [!] richtig anwenden koennen. Und das fuehrt eindeutig weg von Pruefung nach Multiple-Choice hin zu komplexeren Aufgaben. Und da Leistung immer Arbeit pro Zeit ist, haben jene dann spaeter keine Chance mehr, die immer noch zuviel Zeit auf blosze Routinen (Lesen, Schreiben) aufwenden muessen, statt die Aufgabe fachlich wirklich zu durchdringen und umgehend zu bearbeiten.

Dasz Menschen nach dem Ende der Schulpflicht diese Bildungsstaetten verlassen, ohne richtig lesen und schreiben zu koennen, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass bereits in den Grundschulen etwas schiefgeht. Und wenn man der Forschung folgt, wonach Kinder im Alter von 2-5 am Besten lernfaehig* sind, muesste staatliche Bildungspolitik auch bereits viel frueher einsetzen, als erst mit dem ersten Schuljahr. Kein Kind sollte mit Malus (fehlende Sprachkenntnisse oder Artikulationsfaehigkeit, vermeidbare motorische Stoerungen usw.) eingeschult werden muessen.

* Wer schon mal mit Kleinkindern 'Memory' gespielt hat, weiss, die excellent deren eidetisches Gedaechtnis funktioniert!
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1831832) Verfasst am: 11.04.2013, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Sylvia hat folgendes geschrieben:
Also in den USA kann ich mir das ja noch vorstellen, vorausgesetzt meine Vorstellung ist richtig und da werden Tests sehr oft im Multiple-Choice-Verfahren durchgeführt.


Bei ueblichem Multiple-Choice gibt es bei jeder Frage unter den vorgegebenen Antwortalternativen immer exakt eine, die dazu korrekt ist. Die Kombination - von bei fast jedem vorhandenen Grundkenntnissen, mit Rateglueck - produziert natuerlich durchaus eine gewisse Anzahl an "Treffern". (Eigentlich muesste es fuer falsche Antworten nicht etwa auch 0 Punkte geben, wie bei Nichtbeantwortung, sondern einen Abzug! Das vermiest naemlich das blosze kenntnisfreie Rumraten.)


So ist es in der Uni auch üblich, mal abgesehen von Sonderfällen, wo die Aufgabensteller nicht so gut nachgedacht haben..
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1831846) Verfasst am: 11.04.2013, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:

Hier hilft nur, die Pruefenden und die Pruefungsfragen von den Lehrenden zu scheiden. Das kann nur funktionieren, wenn auch bereits der Unterricht standardisiert wurde. Das widerum kann leider auch zu einer Verarmung des Unterrichtes fuehren.

Das wiederum stimmt so nicht, denn es gibt mehr als nur die zwei Möglichkeiten "Standardisiertes Prüfen (und damit zwangsläufig standardisiertes Lehren)" und "Unkontrolliertes Prüfen durch die Lehrer", was von den Zentralabiaposteln so gern als Schreckgespenst an die Wand gemalt wird, sondern es gibt auch noch die Möglichkeit, dass Lehrer und Kontrolleure zusammenwirken, indem z.B. die von den Lehrern gemäß ihrem Unterricht entworfenen Fragen vorher auf Einhaltung der Standards geprüft werden.

Als ich, zugegeben vor langer Zeit, Abitur gemacht habe, mussten unsere Lehrer ihre Prüfungsaufgaben dem Kultusministerium zur Genehmigung vorlegen, und zwar jeweils drei Stück, aus denen das KuMi dann eine auswählte, pder auch mal alle zurückschickte. Aber wahrscheinlich überfordert sowas ja heutige Ministerialbeamte, die dafür ja erstmal die von anderen gestellten Fragen selber verstehen müssten. Die Fragen selber zu stellen, die dann die anderen verstehen müssen, ist da natürlich einfacher. Und vor allem billiger.

Wobei einfach alles den Lehrern zu überlassen natürlich noch billiger wäre ... aber das würde ja die Minsterialen Jobs gefährden.




War das jetzt zynisch?
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1831849) Verfasst am: 11.04.2013, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
War das jetzt zynisch?


Jop. zwinkern
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1831944) Verfasst am: 11.04.2013, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:

Hier hilft nur, die Pruefenden und die Pruefungsfragen von den Lehrenden zu scheiden. Das kann nur funktionieren, wenn auch bereits der Unterricht standardisiert wurde. Das widerum kann leider auch zu einer Verarmung des Unterrichtes fuehren.

Das wiederum stimmt so nicht, denn es gibt mehr als nur die zwei Möglichkeiten


Ich schrieb nicht, es gaebe nun gar keine anderen Moeglichkeiten, wie auf diesem Planeten Pruefungen gestaltet sind, sondern, ueber die im Vorposting erwaehnten in den USA sehr verbreiteten Multiple-Choice-Aufgaben. Die finden oft an solchen Bildungseinrichtungen statt, als einer deren Qualitaetsausweise die Erfolgsquote bei Pruefungen gilt und die daher ein veritables Eigeninteresse haben, Pruefungen ausreichend bestehbar zu gestalten.

Es gibt natuerlich auch den umgekehrten Fall: die Bestrafung einer excellenten Lehrerin an einer staatlichen Schule in D, weil ihr Unterricht zu wenig schlechte Noten produzierte, wenn man ministeriell eine uebliche Notenverteilung als Norm unterstellt.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#1831954) Verfasst am: 11.04.2013, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
War das jetzt zynisch?


Jop. zwinkern


Als ich in die 5. Klasse kam, waren wir als geburtenstarker Jahrgang in drei Eingangsklassen mit jeweils deutlich ueber 30 Schuelern in einer Schule an der Kapazitaetsgrenze. Ziel der Lehrer war es, die Klassenstaerke trotz der Neuzugaenge aus den beiden Vorjahrgaengen (Sitzenbleiber) bis zum Beginn des 7. Schuljahres um ein Drittel zu reduzieren. Das haben sie geschafft. Damit war die Schuelerfrequenz pro Klasse immer noch oberhalb der Mindestgrenze, ab der Klassen haetten zusammengelegt werden muessen und einige Lehrkraefte die Schule haetten wechseln muessen.

Heute angesichts des demographischen Wandels kaempfen die weiterfuehrenden Schulen - in einem deutlichen Wettbewerb miteinander - um die ausreichende Anzahl von Anmeldungen, um ihren Stand zu sichern, also nicht bei den Eingangsklassen und damit insgesamt auf Dauer in ihrer Zuegigkeit reduziert zu werden, oder als Schule eines Tages gar von Schlieszung bedroht zu sein.

Hierbei gestaltet die Politik die Vorgaben. In meiner Stadt werden schon laenger zuerst die Anmeldungen fuer Gesamtschulen ermoeglicht, dann die Menge an Angemeldeten abgewiesen, welche ueber den vorgegebenen Bestand an Eingangsklassen bei maximaler Staerke hinausgehen und dann die Abgewiesenen zur Anmeldung zusammen mit allen noch nicht Angemeldeten zu den anderen Schulformen (Gymnasium, Realschule, Hauptschule) aufgefordert. Mitnichten duerfen sich aber nun die Gesamtschulen aus der Uebermenge an Angemeldeten die besten/vielversprechendsten Viertklaessler aussuchen. Und ebensowenig wird gefordert, aus der Ueberzahl an Gesamtschulanmeldungen einen Bedarf fuer eine weitere Gesamtschule zu folgern, als deren Konsequenz eines der Gymnasien wohl wegfallen muesste. Will sagen: das System bevorzugt die Gymnasien. Und die haben heuer eher weniger Interesse, ihre muehsam errungene Schuelerzahl arg grobschlaechtig zu reduzieren.

Hierzu tritt dann die Bildungsreform (G8, Zentralabitur usw.). Auch jetzt koennen Lehrkraefte noch Abiaufgaben einreichen. Sie erhalten aber nicht aus mehreren eigener Vorschlaege welche als genehmigt zurueck, sondern irgendwelche. Als muss der Unterricht zuvor sich sehr eng an die curricularen Vorgaben halten. Diese enthalten selbstverstaendlich auch methodische Standards. Mit copy&paste kommt ein Schuler dabei nicht weit. Und multiple-choice - Aufgaben sind dabei auch nicht vorgesehen.

Bei Menschen, welche die Schule ohne die ausreichende Faehigkeit des Lesens und Schreibens verflassen duerfte es sich aber auch heute noch kaum um Abiturienten handeln.
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caballito
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Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1832029) Verfasst am: 12.04.2013, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:

Ich schrieb nicht, es gaebe nun gar keine anderen Moeglichkeiten, wie auf diesem Planeten Pruefungen gestaltet sind, sondern, ueber die im Vorposting erwaehnten in den USA sehr verbreiteten Multiple-Choice-Aufgaben.

Ja. Aber selbst bei denen gibt es die Möglichkeit, die Fragebögen von einer Aufsichtsbehörde prüfen zu lassen.

Sermon hat folgendes geschrieben:
Die finden oft an solchen Bildungseinrichtungen statt, als einer deren Qualitaetsausweise die Erfolgsquote bei Pruefungen gilt und die daher ein veritables Eigeninteresse haben, Pruefungen ausreichend bestehbar zu gestalten.

Schon klar. Aber das wiederum hat wenig damit zu tun, ob es Multiple-Choice-Tests oder Essays sind. Jede Prüfung lässt sich idiotensicher gestalten.

Sermon hat folgendes geschrieben:
Es gibt natuerlich auch den umgekehrten Fall: die Bestrafung einer excellenten Lehrerin an einer staatlichen Schule in D, weil ihr Unterricht zu wenig schlechte Noten produzierte, wenn man ministeriell eine uebliche Notenverteilung als Norm unterstellt.

Das war natürlich Extraklasse ...

quote gerichtet. vrolijke
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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