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Sitzenbleiben abschaffen? Reform des Bildungssystems...

 
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Ist es sinnvoll, das "Sitzenbleiben" abzuschaffen und auch schlechte Schüler bis zum "bitteren Ende" mitzuschleifen?
Ja, halte ich sinnvoll, weil ... (ggf. Begründung anfügen)
16%
 16%  [ 2 ]
Nein, halte ich nicht sinnvoll, weil ... (ggf. Begründung anfügen)
41%
 41%  [ 5 ]
Nein, halte ich nicht sinnvoll, statt dessen würde ich ein individuell belegbares Kurssystem bevorzugen.
25%
 25%  [ 3 ]
Ich würde mir ohnehin ein anderes Schulkonzept wünschen (ggf. vorstellen welches)
16%
 16%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 12

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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1819996) Verfasst am: 27.02.2013, 01:21    Titel: Sitzenbleiben abschaffen? Reform des Bildungssystems... Antworten mit Zitat

Sitzenbleiben abschaffen?

...gerade nachgegoogelt: Niedersächsische Regierung will das "Sitzenbleiben" abschaffen.

Nun ja, ich persönlich halte das für eine Schapps-Idee, und zwar aus folgenden Gründen:

Wissenserwerb basiert in der Regel auf vorangegangenem Wissen, welches die Grundlage und die Basis von neu zu erwerbendem Wissen darstellt.

Man kann niemandem die Potzenzrechnung beibringen, der nicht die der Potenzrechnung zugrundeliegenden Multiplikation begriffen hat, und man kann niemandem erweiterte gramatische Strukturen beibringen, der die grundlegenden gramatischen Strukturen nicht begriffen hat.

Dieses Prinzip, dass neues Wissen und neue Fähigkeiten zum Verständnis und zur Festigung zwingend auf vorangegangenes Wissen angewiesen ist, das trifft auf ziemlich viele Fächer, wenn nicht gar auf alle Fächer zu. Zumindest ist das meine Erfahrung und meine Überzeugung. Deshalb halte ich diese Absicht, das "Sitzenbleiben" abzuschaffen für puren Unfug, mögen die beabsichtigten Motive wie der Vermeidung eines Stigmas auch noch so wohlmeinend sein.

Wenn es mir nach ginge, dann würde ich feste "Schuljahre" als inkompatibel mit der Individualität der Schüler ohnehin abschaffen.

Statt dessen würde ich auf ein flexibles Kurssystem setzen, welches jeder Schüler entsprechend seiner persönlichen Neigungen, Begabungen und seiner individuellen lerngeschwindigkeit durchlaufen könnte. Am Ende eines Kurses besteht die Möglichkeit einer freiwilligen Prüfung, die je nach dem Ergebnis der Prüfung, entweder dem Schüler den Fortsetzungskursus oder den Wiederholungskurs nahelegen.

Auch würde ich das unflexible und festgefügte System von "Schulabschlüssen" abschaffen, denn es handelt sich hierbei um ein nichtssagendes inhumanes Bewertungssystem, welches nichts, oder wenig über die tatsächlichen Fähigkeiten und Begabungen von Schüler aussagt, welches mehr darauf ausgelegt ist, Schüler mit zum Teil unsinnigen Lehrinhalten zu triezen anstatt ihnen sinnvolle Inhalte beizubringen.

nv.
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1820014) Verfasst am: 27.02.2013, 08:52    Titel: Re: Sitzenbleiben abschaffen? Reform des Bildungssystems... Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Dieses Prinzip, dass neues Wissen und neue Fähigkeiten zum Verständnis und zur Festigung zwingend auf vorangegangenes Wissen angewiesen ist, das trifft auf ziemlich viele Fächer, wenn nicht gar auf alle Fächer zu. Zumindest ist das meine Erfahrung und meine Überzeugung. Deshalb halte ich diese Absicht, das "Sitzenbleiben" abzuschaffen für puren Unfug, mögen die beabsichtigten Motive wie der Vermeidung eines Stigmas auch noch so wohlmeinend sein.

Es geht doch darum, zu fragen: warum hat einer das zu vermittelnde Wissen beim ersten Mal nicht gelernt?

Es spricht wenig dafür, daß es erfolgversprechend ist, einfach ein zweites Mal durchzuziehen, was schon beim ersten Mal keinen Erfolg brachte. Es geht ja nicht darum, es dem Schüler leichtzumachen und ihm den Abschluß hinterherzuwerfen, sondern darum, Maßnahmen zu ergreifen, die die Aussicht auf Lernerfolg schon beim ersten Mal erhöhen. Und da ist Sitzenbleiben kein effizientes Mittel, insbesondere, wenn der ausbleibende Lernerfolg nur partiell ist und dennoch der Stoff des gesamtem Schuljahrs wiederholt werden muß, auch in Fächern, in denen es völlig überflüssig ist.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1820226) Verfasst am: 27.02.2013, 22:00    Titel: Re: Sitzenbleiben abschaffen? Reform des Bildungssystems... Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Dieses Prinzip, dass neues Wissen und neue Fähigkeiten zum Verständnis und zur Festigung zwingend auf vorangegangenes Wissen angewiesen ist, das trifft auf ziemlich viele Fächer, wenn nicht gar auf alle Fächer zu. Zumindest ist das meine Erfahrung und meine Überzeugung. Deshalb halte ich diese Absicht, das "Sitzenbleiben" abzuschaffen für puren Unfug, mögen die beabsichtigten Motive wie der Vermeidung eines Stigmas auch noch so wohlmeinend sein.

Es geht doch darum, zu fragen: warum hat einer das zu vermittelnde Wissen beim ersten Mal nicht gelernt?



Ich denke, dass es da 1000 und noch mehr Gründe geben mag. Angefangen von "Liebeskummer", Scheidung der Eltern über über eine Antipathie zum Kursleiter bis zur intellektuellen Überforderung. Manche Schüler brauchen bei manchen Fächer eine bessere Förderung, eine andere Herangehensweise oder auch einfach ein geringeres Thempo bzw mehr Zeit, um den Stoff zu verarbeiten...

Zitat:


Es spricht wenig dafür, daß es erfolgversprechend ist, einfach ein zweites Mal durchzuziehen, was schon beim ersten Mal keinen Erfolg brachte.



Mag sein, jedoch die entstandenen Wissenlücken einfach zu ignorieren, und den Schüler bei seinen vorhandenen Schwächen zusätzlich noch mehr zu überfordern, so dass er überhaupt kein Land mehr sieht, das ist in jedem Fall noch schwachsinniger als wenn man den Stoff wiederholt.

Beim Sitzenbleiben, also beim einfachen wiederholen des Stoffes, besteht zumindest eher die Möglichkeit und eher die Wahrscheinlichkeit, dass beim zweiten Durchgang in Verbindung mit Teilen die teilweise begriffen wurden, der Stoff noch eher begriffen wird und dann vielleicht ausreichend begriffen wird.

Hingegen beim einfachen Ignorieren von Bildungslücken und Mitschleifen von Schülern ohne ihnen die Möglichkeit des "Sitzenbleibens" zu bieten, ist erst recht nicht zu erwarten, dass jemand die nicht begriffenen Lerninhalte kapiert.

Zitat:



Es geht ja nicht darum, es dem Schüler leichtzumachen und ihm den Abschluß hinterherzuwerfen,



Öhmmm... ich finde, es geht (oder es sollte gar nicht) um "den Abschluß" gehen - was ist schon ein Abschluß, was sagt ein Abschluß aus? ..., sondern es sollte darum gehen, dass Schüler bestimmte, festdefinierte Fähigkeiten lernen sollte, die zur Bewältigung seinen Lebensweges notwendig oder zweckmäßig sind.

Das ist es, was mich an dieser ganzen Diskussion um die Bildung immer wieder stört. Es geht immer darum, eine bestimmte "Stoffmenge" gewaltsam in Schüler zu stopfen, ohne zu fragen, ob dieser ganze Mist überhaupt gebracht wird und sinnvoll ist.

Und bei diesem ganzen Schwachsinn werden Reihenweise Schüler sinnlos getriezt, an den Rand der Verzweiflung, der Überforderung, des Selbstmords und des Amoklaufs getrieben. Insbesondere bei dem "12-jährigen Abitur". Die Schüler gehen dort sprichwörtlich vor Überforderung "auf dem Zahnfleisch", nicht weil der Stoff zu schwer wäre, sondern einfach weil zu viel Stoff in zu kurzer Zeit zu verarbeiten ist. Wenn der Stoff wenigstens Sinn machen würde, dann könnten die Schüler in der ganzen Plackerei wenigstens noch einen Sinn erkennen - so aber ist ein Großteil des ganzen Stoffs Schwachsinn. Selbst wenn die theoretische Möglichkeit bestünde, dass ein Schüler ein tieferes Interesse für ein bestimmtes Fach entwickeln sollte, so scheitert das bereits daran, dass der Schüler, der ja auf diesen Popanz "Schulabschluß" angewiesen ist, viel zu sehr im "Lernstreß" ist, als dass er sich einem Fach mit Muße widmen könnte....

Zitat:


sondern darum, Maßnahmen zu ergreifen, die die Aussicht auf Lernerfolg schon beim ersten Mal erhöhen.


Und einen Schüler mit Wissensdefiziten einfach mitzuschleifen halte ich für wenige sinnvoll.

Wenn es aber darum ginge, Maßnahmen zu ergreifen, um den Lernerfolg zu ergreifen, dann müsste man vielleicht erstmal den ganzen unsinnigen überflüssigen "Rotz" aus den Lehrplänen herausschmeißen, und für verschiedene Fächer verschiedene Kurse mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten anbieten, um die unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten von Schülern in verschiedenen Fächern angemessen zu berücksichtigen. Vor allem müssen auch entsprechende "Schnittstellen" definiert werden, an denen sinnvolle Übergänge möglich sind, und an denen das Wissensnivau vergleichbar ist.

Praktisch würde das bedeuten, dass das Niveau nach 1 Jahr "Normalgeschwindigkeitskurses" möglichst exakt dem des Niveaus nach 2 Jahren "Halbgeschwindigkeitskurses" entspricht, so dass man am Ende eine vergleichbare Qualifikation bescheinigen kann.

Zitat:

Und da ist Sitzenbleiben kein effizientes Mittel, insbesondere, wenn der ausbleibende Lernerfolg nur partiell ist und dennoch der Stoff des gesamtem Schuljahrs wiederholt werden muß, auch in Fächern, in denen es völlig überflüssig ist.


Die Frage ist, um welche Schüler es geh, über welche Schüler wir uns unterhalten. Meistens ist es so, dass Schüler, bei denen die Frage der Versetzung im Raum steht, in vielen Fächern Wissenslücken und deshalb Leistungsdefizite hat, so dass eine "Schnellreparatur", in dem man man eben schnell mal ein paar Theman nacharbeitet, nicht ausrecht. Nicht selten handelt es sich hierbei um Leute, die Defizite auf breiter Ebenen haben, und je länger diese Leute mitgeschleift werden, um so dramatischer werden deren Defizite, so bis sie gegen Ende ihrer Schulzeit bildungsmäßig "restlos versaut" sind.

Unter Umständen bekommen diese Schüler sogar ihren Schulabschluß, weil der "Abschuss" des vom System selbst erzeugten Bildungsausschusses dem System selbst schlechte Noten ausstellt, so dass die meisten Schüler, die irgendwie mit "4" bestehen nach objektiven Kriterien völlig unzureichende Leistungen abliefern, die mit dem, was angestrebt ist in keinster Wiese auch nur annähernd in Verbindung steht.


Und so werden dann Leute, die im eigentlichen Sinne "nichts können", mit 4 irgendwie aus dem System herausgeschleust, um die "Durchfallerquote" nicht zu hoch werden zu lassen....

Die Lösung des Problems sehe ich darin, zum einen "Schulabschlüsse" als sinn- und aussagefreier Popanz abzuschaffen. Statt dessen definierte Kurse in Kern- und und Nebenfächern anzubieten, die mit fest definierten Qualifikationsbescheinigungen (Prüfungen) abgeschossen werden. Am Ende der Pflichtschulzeit kann man dann zusammenzählen, wieviele und welche Qualifikationsbescheinigungen jemand errecht hat, man kann sogar, wenn man das will, ausrechenen, welchem "Bildungsäquivalent" die Summe der erreichten Qualifikationsbescheinigungen entspricht. Man kann beispielsweise festlegen, welche Qualifikationsbescheinigungen jemand zu einem bestimmten Studium benötig, und das Beste des ganzen Systems ist, dass jeder und zu jeder Zeit benötigte oder gewünschte Qualifikationsbescheinigungen nachholen - ja sogar diese verbessern kann.

Mit einem solchen Kurssystem könnte man ebenfalls das "Sitzenbleiben" verhindern, weil es hier keine festgefügten Jahrgangsstufen mehr gäbe, sondern lediglich für verschiedene Fächer verschiedene Kurse angeboten werden, die aufeinander aufbauen, und diese Kurse von den Schülern unter begleitender Beratung von Tutoren selbst "gebucht" werden können.

nv.
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Sannyasin
aus Kiel



Anmeldungsdatum: 20.01.2013
Beiträge: 48
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Beitrag(#1820230) Verfasst am: 27.02.2013, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin nicht dafür das Klebenbleiben abzuschaffen. In meiner Schulzeit, gab es einige Leute, die ein Jahr wiederholt haben. Und da wurden meist aus sehr schlechten, gute- z.T. sogar sehr gute Schüler.
Es muss furchtbar sein, nicht- bzw. immer nicht mitzukommen.
Mir hätte es persönlich auch nicht geschadet, nur bin ich nie klebengeblieben..
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Es gibt Tage da verliert man, was man zu besitzen glaubte- und es gibt Tage da kommt zu einem zurück, was man verloren glaubte.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1820237) Verfasst am: 27.02.2013, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin dafür, das an den bestehenden anderen Thread anzuhängen.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1820238) Verfasst am: 27.02.2013, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, das an den bestehenden anderen Thread anzuhängen.

Wäre ich auch, damit geht aber die Umfrage verloren.
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Tja
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vrolijke
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Beitrag(#1820239) Verfasst am: 27.02.2013, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, das an den bestehenden anderen Thread anzuhängen.

Wäre ich auch, damit geht aber die Umfrage verloren.


Was passiert eigentlich, wenn man den andern hier drann hängt?
Bleibt der Erstbeitrag trotzdem noch Erstbeitrag, oder ordnet er sich ein. Ich vermute eher das zweite, oder?
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1820243) Verfasst am: 27.02.2013, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, das an den bestehenden anderen Thread anzuhängen.

Wäre ich auch, damit geht aber die Umfrage verloren.


Was passiert eigentlich, wenn man den andern hier drann hängt?
Bleibt der Erstbeitrag trotzdem noch Erstbeitrag, oder ordnet er sich ein. Ich vermute eher das zweite, oder?

Soweit ich mich erinnere, ordnen sich die Beiträge nach Zeitpunkt. In dem Fall würde wohl der hier wirklich an den ersten hintendran gepappt werden.

Ich überlege aber, man müsste danach als Mod eigentlich wieder eine Umfrage in den ersten Beitrag (edit aber eben des ersten Threads) rein editieren können. Am Kopf kratzen
Nur: wenn einer unbedingt für ein vor kurzem bereits andiskutiertes Thema, einen neuen Thread aufmachen muss, hätte ich an Stelle eines Mod vielleicht keine Lust, den Aufwand zu betreiben. Und ich würde denken: selber schuld. Zumal ich eine Umfrage hier eher uninteressant finde.

Naja aber Umfragen im Forum interessieren mich ehrlich gesagt überhaupt selten, ich finde die wenig aussagekräftig.
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Tja


Zuletzt bearbeitet von astarte am 27.02.2013, 23:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1820244) Verfasst am: 27.02.2013, 23:03    Titel: FGH ist nicht FORSA Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich bin dafür, das an den bestehenden anderen Thread anzuhängen.

Wäre ich auch, damit geht aber die Umfrage verloren.


ich bin auch für Anhängen,
und die Umfrage kann ja zur Not der einfügen - ich denke Tridi war es - der den anderen Thread eröffnet hat.

Dann können halt diejenigen, die schon abstimmten, noch mal abstimmen,
aber nur wegen der Umfrage zwei Threads laufen zu lassen - so relevant sind ja Umfragen nun auch nicht - oder Frage
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1820246) Verfasst am: 27.02.2013, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Nur: wenn einer unbedingt für ein vor kurzem bereits andiskutiertes Thema, einen neuen Thread aufmachen muss, hätte ich an Stelle eines Mod vielleicht keine Lust, den Aufwand zu betreiben. Und ich würde denken: selber schuld.

Jo. Nachdem ich im anderen mitdiskutiert habe, hab ich hier einfach nicht noch mal Lust.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1820249) Verfasst am: 27.02.2013, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

mein alter thread war eh am end, verfahrt damit, wie ihr wollt.

zur sache: die idee einer schule mit einem konsequenten kurssystem, bei dem man sozusagen faecherweise versetzt bzw. nicht versetzt wird, gefaellt mir sehr gut. das koennte dann auch eine einheitsschule sein. jeder belegt, was er will bzw. wozu er die zulassung schafft, und dann hat der eine halt nach 8 jahren mathematik 8, deutsch 8 und englisch 8 erfolgreich abgeschlossen, waehrend der andere mit en anfaengerkursen mathematik 1, deutsch 1 und englisch 1 abgeht. bescheinigt wuerde jedem individuell das, was er geschafft hat.

ich habe nur ein grosses problem damit: mir ist schleierhaft, wie das organisatorisch (stundenplantechnisch) laufen soll. ich fuerchte, dass es nicht klappt, jedem jede wahl von kursen zu ermoeglichen.

funktioniert so ein system schon irgendwo im ausland?
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Misterfritz
mini - mal



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Beiträge: 21867
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Beitrag(#1820261) Verfasst am: 28.02.2013, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich habe nur ein grosses problem damit: mir ist schleierhaft, wie das organisatorisch (stundenplantechnisch) laufen soll. ich fuerchte, dass es nicht klappt, jedem jede wahl von kursen zu ermoeglichen.

funktioniert so ein system schon irgendwo im ausland?

ich habe das auf dem kolleg erlebt, man konnte, so es zeitlich passte, kurse in anderen semestern statt seinem eigenen belegen (ich habe in deutsch einfach ein semester über mir belegt, weil ich den dozenten besser fand - hat meinen noten in deutsch zwar nicht besser gemcht *lach*, das hatte aber nie was damit zu tun, wie mein deutsch ist, sondern, dass mir die elende interpretiererei auf den senkel ging).
das war aber bei uns eher eine ausnahme, aber ich denke, kurssysteme mit leistungskusen gibt es schon lange, das müsste irgendwie organisatorisch hinzukriegen sein - wohl aber eher an wirkllich grossen schulen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1820263) Verfasst am: 28.02.2013, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

ah, doch ein neuer aspekt.

von der idee eines solchen kurssystems halte ich an der schule wenig. gerade an der schule ist es m.e. didaktisch wichtig, nicht nur inhalte zu lernen, sondern einerseits den je spezifischen zugriff eines faches auf inhalte kennen zu lernen, andererseits aber auch die gegenseitige ergänzung dieser unterschiedlichen zugriffe zu erkennen. für die thematisierung dieses wechselspiels halte ich fächerübergreifende zusammenarbeit für wesentlich - das ist m.w. auch ein wichtiges thema in der didaktischen diskussion der jüngeren zeit, auch noch aus anderen gründen. dafür ist aber eine einigermaßen konstante gruppe in den unterschieldichen fächern erforderlich, so ein kurssystem würde das völlig unmöglich machen.
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1820265) Verfasst am: 28.02.2013, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
mein alter thread war eh am end, verfahrt damit, wie ihr wollt.

zur sache: die idee einer schule mit einem konsequenten kurssystem, bei dem man sozusagen faecherweise versetzt bzw. nicht versetzt wird, gefaellt mir sehr gut. das koennte dann auch eine einheitsschule sein. jeder belegt, was er will bzw. wozu er die zulassung schafft, und dann hat der eine halt nach 8 jahren mathematik 8, deutsch 8 und englisch 8 erfolgreich abgeschlossen, waehrend der andere mit en anfaengerkursen mathematik 1, deutsch 1 und englisch 1 abgeht. bescheinigt wuerde jedem individuell das, was er geschafft hat.

ich habe nur ein grosses problem damit: mir ist schleierhaft, wie das organisatorisch (stundenplantechnisch) laufen soll. ich fuerchte, dass es nicht klappt, jedem jede wahl von kursen zu ermoeglichen.

funktioniert so ein system schon irgendwo im ausland?


Das habe ich als Schülerin als ideales System gesehen, bis meine Klasse auf Austausch ein Monat in den USA waren. Das System der High School kommt dem ziemlich nahe (nur dass für einen Abschluss mehr als die Kurse des ersten Jahres benötigt werden). Organisatorisch wird das so gelöst, dass im wesentlichen alle Fächer jeden Tag eine Stunde lang stattfinden, sodass der Stundenplan des Schülers jeden Tag derselbe ist (plus vielleicht einmal Chor oder Cheerleading).

Obwohl die Schule so groß war, dass sehr wohl eine große Auswahl an Kursen möglich war, war das Niveau ... überraschend. Und da rede ich zur Abwechslung mal nicht in erster Linie von meiner eigenen Befindlichkeit, sondern vom Gesamteindruck der Klasse und zwar auf allen Gebieten inklusive etwa Volleyball oder Sprachen, die keiner von uns kannte.

Sehr auffällig war auch die Cliquenbildung, wo das sichtbar wahrnehmbar war. (In der Mensa natürlich, aber zum Beispiel auch alle in der Tanzgruppe schwarz und alle beim Cheerleaden weiß, sowieso beide Gruppen Mädchen.)

Ich würde wahrscheinlich noch immer ein Kurssystem einführen, wenn ich zu entscheiden hätte, sehe es aber notwendig, beiden Aspekten seeehr aktiv entgegenzuwirken. (Ein Teil der Probleme kommt etwa vom Ignorieren der verschiedenen Geschwindigkeiten. Die Schüler, die im Kurssystem nach 6 Anläufen Kurs 1 schaffen, hätten vielleicht in den 6 Jahren 4 Kurse geschafft, die etwas langsamer vorgehen.)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1820268) Verfasst am: 28.02.2013, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Organisatorisch wird das so gelöst, dass im wesentlichen alle Fächer jeden Tag eine Stunde lang stattfinden, sodass der Stundenplan des Schülers jeden Tag derselbe ist

dann kann ein lehrer mit 2 faechern nur 10 wochenstunden haben, oder?

ich kapier daher nicht ganz, wie das geht. unterrichten die mehr faecher?
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1820273) Verfasst am: 28.02.2013, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Organisatorisch wird das so gelöst, dass im wesentlichen alle Fächer jeden Tag eine Stunde lang stattfinden, sodass der Stundenplan des Schülers jeden Tag derselbe ist

dann kann ein lehrer mit 2 faechern nur 10 wochenstunden haben, oder?

ich kapier daher nicht ganz, wie das geht. unterrichten die mehr faecher?


Deine Schlußfolgerung kann ich so gar nicht nachvollziehen. Schüler X hat jeden Tag um 10 Uhr Pre-Calculus. Das heißt aber nicht, dass Pre-Calculus nur um 10 Uhr stattfindet, gibt ja noch andere Schüler.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1820513) Verfasst am: 01.03.2013, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Organisatorisch wird das so gelöst, dass im wesentlichen alle Fächer jeden Tag eine Stunde lang stattfinden, sodass der Stundenplan des Schülers jeden Tag derselbe ist

dann kann ein lehrer mit 2 faechern nur 10 wochenstunden haben, oder?

ich kapier daher nicht ganz, wie das geht. unterrichten die mehr faecher?


Deine Schlußfolgerung kann ich so gar nicht nachvollziehen. Schüler X hat jeden Tag um 10 Uhr Pre-Calculus. Das heißt aber nicht, dass Pre-Calculus nur um 10 Uhr stattfindet, gibt ja noch andere Schüler.

ah, ich glaub, ich hab dich falsch verstanden.

es gibt also mathematik durchaus um verschiedene uhrzeiten.

dann frag ich mich allerdings, wie man das hinkriegt, dass jeder schueler jede kombination von kursen belegen kann. (also mathe 6 gepaart mit deusch 1 und umgekehrt, je nach persoenlichem lernfortschritt)

gibts da einfach jeden kurs genuegend oft zu verschiedenen uhrzeiten, so dass man sich immer seinen stundenplan irgendwie zusammenstellen kann?
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1820518) Verfasst am: 01.03.2013, 02:51    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Organisatorisch wird das so gelöst, dass im wesentlichen alle Fächer jeden Tag eine Stunde lang stattfinden, sodass der Stundenplan des Schülers jeden Tag derselbe ist

dann kann ein lehrer mit 2 faechern nur 10 wochenstunden haben, oder?

ich kapier daher nicht ganz, wie das geht. unterrichten die mehr faecher?


Deine Schlußfolgerung kann ich so gar nicht nachvollziehen. Schüler X hat jeden Tag um 10 Uhr Pre-Calculus. Das heißt aber nicht, dass Pre-Calculus nur um 10 Uhr stattfindet, gibt ja noch andere Schüler.

ah, ich glaub, ich hab dich falsch verstanden.

es gibt also mathematik durchaus um verschiedene uhrzeiten.

dann frag ich mich allerdings, wie man das hinkriegt, dass jeder schueler jede kombination von kursen belegen kann. (also mathe 6 gepaart mit deusch 1 und umgekehrt, je nach persoenlichem lernfortschritt)

gibts da einfach jeden kurs genuegend oft zu verschiedenen uhrzeiten, so dass man sich immer seinen stundenplan irgendwie zusammenstellen kann?


Sagen wir mal, dass eine einzelne Unterrichtseinheit 2 Stunden dauert, und in einer humanen Schule der Regelschultag 6 Stunden dauert, also von 09:00 Uhr - 15:00 Uhr.

Dann hätte man drei Regelanfangszeiten 09:00 Uhr, 11:00 Uhr und 13:00 Uhr. Und wenn man es schafft, für einen Kurs meinetwegen Mathe (Stufe-4), dann läuft dieser Kurs Mathe (Stufe-4) um 09:00 Uhr, um 11:00 Uhr und um 13:00 Uhr, und ein Schüler, der diesen Kurs besuchen will, der könnte könnte entweder 09 Uhr, 11 Uhr oder 13 Uhr buchen. Wenn der aber schon um 09 Uhr Deutsch und um 15 Uhr Englisch gebucht hat, dann ist klar, dass er Mathe (Stufe-4) um 13 Uhr buchen muss.

Ich denke, das ist alles nur eine Frage des Angebots - je größer das Angebot ist, desto individueller können sich die Schüler ihre Stundenpläne zusammenstellen.

Und wenn mal irgend eine Kombination nicht funktioniert, dann halte ich das auch nicht unbedingt für einen Beinbruch... dann fällt halt mal zur Not ein Fach für ein Schüler für ein Jahr aus. In dem Falle, wo nirgends festgelegt ist, dass ein bestimmtes "Bildungsziel" in 8, 10 oder 12 Jahren erreicht sein muss, wird auch das ganze zeitlich entspannter. Wer halt für ein bestimmtes Bildungziel 16 Jahre braucht, der braucht eben 16 Jahre, und wer meint, dass er zwischendurch mal die "Arbeitswelt" kennenlernen möchte, dem soll auch das möglich sein... er kann dann, falls er dann irgendwann realisiert hat, dass ihm die wenigerqualifizierten Berufe nicht so besonders gefallen, zurück an die Penne und höhere Ziele anstreben, wenn man es schafft, die Ausbildungskurse wirklich modular aufzubauen, so könnte er die Bastelei an seiner Bildung relativ beliebig in seine berufliche Tätigkeit einflechten... meinetwegen Mathe 1 - 9 in der Regelschule, ein paar Jahre später Mathe 10-11 im Selbststudium über das Internet neben seiner beruflichen Tätigkeit und Mathe 12-14 dann wieder in irgend einer Erwachsenenschule.

Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass die Schnittstellen einheitlich sauber definiert sind und eingehalten werden. Wer beispielsweise Mathe 11 erfolgreich abgeschlossen hat muß ganz bestimmte festdefinierte Fähigkeiten haben, die ihn befähigen, mit Mathe 12 weiter zu machen, unabhängig davon, ob er das in der Regelschule, im Selbststudium oder in der Erwachsenenbildung absolviert und gelernt hat, wie auch für jeden Arbeitgeber und jeden Pädagogen klar sein muss, welche mathematischen Fähigkeiten er von einem Bewerber mit dem erfolgreichen Abschluß "Mathe 11" erwarten kann, und wieder unabhängig, ob er diese Qualifikation in Bayern, Hamburg, auf der Regel oder der Erwachsenenschule erworben hat...

nv.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1820801) Verfasst am: 02.03.2013, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Ich denke, das ist alles nur eine Frage des Angebots - je größer das Angebot ist, desto individueller können sich die Schüler ihre Stundenpläne zusammenstellen.

die schule muss wahrscheinlich einfach gross genug sein. je groesser die schule, desto mehr wahlmoeglichkeiten lassen sich wohl realisieren.

Zitat:
Wer halt für ein bestimmtes Bildungziel 16 Jahre braucht, der braucht eben 16 Jahre, und wer meint, dass er zwischendurch mal die "Arbeitswelt" kennenlernen möchte, dem soll auch das möglich sein... er kann dann, falls er dann irgendwann realisiert hat, dass ihm die wenigerqualifizierten Berufe nicht so besonders gefallen, zurück an die Penne und höhere Ziele anstreben, wenn man es schafft, die Ausbildungskurse wirklich modular aufzubauen, so könnte er die Bastelei an seiner Bildung relativ beliebig in seine berufliche Tätigkeit einflechten... meinetwegen Mathe 1 - 9 in der Regelschule, ein paar Jahre später Mathe 10-11 im Selbststudium über das Internet neben seiner beruflichen Tätigkeit und Mathe 12-14 dann wieder in irgend einer Erwachsenenschule.

Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass die Schnittstellen einheitlich sauber definiert sind und eingehalten werden. Wer beispielsweise Mathe 11 erfolgreich abgeschlossen hat muß ganz bestimmte festdefinierte Fähigkeiten haben, die ihn befähigen, mit Mathe 12 weiter zu machen, unabhängig davon, ob er das in der Regelschule, im Selbststudium oder in der Erwachsenenbildung absolviert und gelernt hat, wie auch für jeden Arbeitgeber und jeden Pädagogen klar sein muss, welche mathematischen Fähigkeiten er von einem Bewerber mit dem erfolgreichen Abschluß "Mathe 11" erwarten kann, und wieder unabhängig, ob er diese Qualifikation in Bayern, Hamburg, auf der Regel oder der Erwachsenenschule erworben hat...

waere toll, wenn das so funktionierte.

ich fuerchte aber, derzeit wuerden die schulem wieder jedem alles moegliche bescheinigen, fernab von jeder realitaet, und dann hat man die leute wieder in kursen sitzen, fuer die sie absolut nicht geeignet sind.

vielleicht braeuchte man eine wirklich unabhaengige zertifizierungsstelle, die die schueler prueft und bei bestehen entsprechende bescheinigungen ausstellt. wenn dagegen die schulen selbst oder das land prueft, dann wird das niveau wieder ins bodenlose gesenkt.
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Haferkamp
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Anmeldungsdatum: 28.02.2013
Beiträge: 16

Beitrag(#1820803) Verfasst am: 02.03.2013, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist mir alles völlig scheißegal. Wollt ich nur sagen.

Sehr glücklich
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1820814) Verfasst am: 02.03.2013, 02:29    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass die Schnittstellen einheitlich sauber definiert sind und eingehalten werden. Wer beispielsweise Mathe 11 erfolgreich abgeschlossen hat muß ganz bestimmte festdefinierte Fähigkeiten haben, die ihn befähigen, mit Mathe 12 weiter zu machen, unabhängig davon, ob er das in der Regelschule, im Selbststudium oder in der Erwachsenenbildung absolviert und gelernt hat, wie auch für jeden Arbeitgeber und jeden Pädagogen klar sein muss, welche mathematischen Fähigkeiten er von einem Bewerber mit dem erfolgreichen Abschluß "Mathe 11" erwarten kann, und wieder unabhängig, ob er diese Qualifikation in Bayern, Hamburg, auf der Regel oder der Erwachsenenschule erworben hat...

So funktioniert vielleicht fordistische Fließbandfertigung, aber keine Bildung.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1820815) Verfasst am: 02.03.2013, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass die Schnittstellen einheitlich sauber definiert sind und eingehalten werden. Wer beispielsweise Mathe 11 erfolgreich abgeschlossen hat muß ganz bestimmte festdefinierte Fähigkeiten haben, die ihn befähigen, mit Mathe 12 weiter zu machen, unabhängig davon, ob er das in der Regelschule, im Selbststudium oder in der Erwachsenenbildung absolviert und gelernt hat, wie auch für jeden Arbeitgeber und jeden Pädagogen klar sein muss, welche mathematischen Fähigkeiten er von einem Bewerber mit dem erfolgreichen Abschluß "Mathe 11" erwarten kann, und wieder unabhängig, ob er diese Qualifikation in Bayern, Hamburg, auf der Regel oder der Erwachsenenschule erworben hat...

So funktioniert vielleicht fordistische Fließbandfertigung, aber keine Bildung.

in mathematik koennte ich mir vorstellen, dass das besser funktionieren koennte als derzeit.

wobei der derzeitige zustand allerdings keine hohe huerde ist: er ist katastrophal.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1820824) Verfasst am: 02.03.2013, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass die Schnittstellen einheitlich sauber definiert sind und eingehalten werden. Wer beispielsweise Mathe 11 erfolgreich abgeschlossen hat muß ganz bestimmte festdefinierte Fähigkeiten haben, die ihn befähigen, mit Mathe 12 weiter zu machen, unabhängig davon, ob er das in der Regelschule, im Selbststudium oder in der Erwachsenenbildung absolviert und gelernt hat, wie auch für jeden Arbeitgeber und jeden Pädagogen klar sein muss, welche mathematischen Fähigkeiten er von einem Bewerber mit dem erfolgreichen Abschluß "Mathe 11" erwarten kann, und wieder unabhängig, ob er diese Qualifikation in Bayern, Hamburg, auf der Regel oder der Erwachsenenschule erworben hat...

So funktioniert vielleicht fordistische Fließbandfertigung, aber keine Bildung.

in mathematik koennte ich mir vorstellen, dass das besser funktionieren koennte als derzeit.


Ich nicht. "Schnittstellen" ist im übrigen gerade die neue Modewortsau, die durchs Didaktikdorf getrieben wird. (Auch) für die Mathematik ist es katastrophal, wenn bis ins kleinste Detail definiert werden soll, was gelehrt wird, weil sich viele Dinge nur vage in Schlagworten erfassen soll.

Im besten Fall geht das so aus wie in der österreichischen Volksschule, wo im Lehrplan tausend Schlagworte wie Sozialkompetenz, Umwelterziehung und so Zeug stehen. Das hat man zwar früher auch gemacht, jetzt muss man aber bei jedem Mist in das Klassenbuch schreiben, wie das zu diesen Zielen beiträgt.

So wie vor kurzem die Didaktiker entdeckt haben, dass Kompetenzen auch wichtig sind und daraus messerscharf geschlossen haben, dass weil SIE früher in den Lehrplan nur Faktenwissen geschrieben haben, deswegen in der Schule keine Kompetenzen erworben wurden, und dass Kompetenzen STATT Faktenwissen gelehrt und geprüft werden sollen (und überhaupt können).

Jetzt haben sie halt "Schnittstellen" entdeckt. Was sie eher nicht entdecken werden, ist, dass das Schreiben von Schlagwörtern ins Klassenbuch keine qualitätsfördernde Tätigkeit ist.

Die beste Standardisierung kann man in den Schulen der USA beobachten, in denen Lehrer Mathematik aus Büchern mit vollständigen Lösungen lehren, obwohl sie diese selbst nicht verstehen.
Und von den standardisierten Tests, die von Leuten ohne Mathematikverständnis zusammengestellt werden, wollen wir gar nicht reden. (Obwohl auch die Textverständnisfragen nicht ganz ohne sind.)

Ich kann verstehen, dass man beim deutschen Bildungssystem ein wenig Wünsche nach Vereinheitlichung hegt, aber wer glaubt, dass man etwa beim elementaren Rechnen so leicht standardisieren kann, was man dabei für später alles verstanden haben soll, hat ganz irrtümliche Vorstellungen davon, wie das so funktioniert. Der Platz für solche Dinge ist eigentlich in der Lehrerausbildung und -fortbildung.

In Österreich hieß das Zauberwort bis vor kurzem "Rahmenlehrplan". Es wird der Rahmen festgelegt, was gelernt werden soll, im Detail wird dem Lehrer Freiheit gelassen. Ohne jede Autonomie werden sich im übrigen auch nur Lehrer finden, die so wenig verstehen, dass sie nach Textbuch unterrichten WOLLEN.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1820867) Verfasst am: 02.03.2013, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
So wie vor kurzem die Didaktiker entdeckt haben, dass Kompetenzen auch wichtig sind und daraus messerscharf geschlossen haben, dass weil SIE früher in den Lehrplan nur Faktenwissen geschrieben haben, deswegen in der Schule keine Kompetenzen erworben wurden, und dass Kompetenzen STATT Faktenwissen gelehrt und geprüft werden sollen (und überhaupt können).

Vor kurzem? Also, m.W. ist überhaupt dieser Gegensatz von materialen vs. formalen Bildungstheorien von Klafki ziemlich überzeugend als Irrweg dargestellt worden derart, dass man sinnvoll Wissen und Kompetenzen nur gemeinsam lernt. Das war Anfang 60er.
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Garfield
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Anmeldungsdatum: 27.08.2012
Beiträge: 159

Beitrag(#1821037) Verfasst am: 03.03.2013, 02:54    Titel: Antworten mit Zitat

Halte ich für nicht sinnvoll. Anstatt in Klassen sollte an einer Schule für alle in Kursen unterrichtet werden, wo jeder Schüler in jedem Fach in einen Kurs seines Lerntempos macht.

Und sobald bei Prüfungen festgestellt wird daß ein Schüler mangelhafte Leistungen bringt und gar in aufeinander aufbauendem Stoff Lücken bekommt sollte evaluiert werden ob das Tempo für den Schüler in dem Fach zu hoch ist. Ebenso sollte für jeden Schüler jederzeit von der Schule aus Nachhilfeunterricht zur Verfügung stehen wenn irgendwas nicht verstanden wurde. Das könnte man innerhalb einer Ganztagsschule in der Hausaufgabenzeit machen.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1821273) Verfasst am: 04.03.2013, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Ich nicht. "Schnittstellen" ist im übrigen gerade die neue Modewortsau, die durchs Didaktikdorf getrieben wird. (Auch) für die Mathematik ist es katastrophal, wenn bis ins kleinste Detail definiert werden soll, was gelehrt wird, weil sich viele Dinge nur vage in Schlagworten erfassen soll.

Im besten Fall geht das so aus wie in der österreichischen Volksschule, wo im Lehrplan tausend Schlagworte wie Sozialkompetenz, Umwelterziehung und so Zeug stehen. Das hat man zwar früher auch gemacht, jetzt muss man aber bei jedem Mist in das Klassenbuch schreiben, wie das zu diesen Zielen beiträgt.

So wie vor kurzem die Didaktiker entdeckt haben, dass Kompetenzen auch wichtig sind und daraus messerscharf geschlossen haben, dass weil SIE früher in den Lehrplan nur Faktenwissen geschrieben haben, deswegen in der Schule keine Kompetenzen erworben wurden, und dass Kompetenzen STATT Faktenwissen gelehrt und geprüft werden sollen (und überhaupt können).

Jetzt haben sie halt "Schnittstellen" entdeckt. Was sie eher nicht entdecken werden, ist, dass das Schreiben von Schlagwörtern ins Klassenbuch keine qualitätsfördernde Tätigkeit ist.

au scheisse... ich fuerchte, dass deine beschreibung zur neuesten modesau der didaktik voellig richtig ist - ich habe nicht gemerkt, dass das eine neue modesau ist.

schnittstellen, die nur daraus bestehen, dass irgendein scheiss im lehrplan steht oder ins klassenbuch geschrieben wird, sind natuerlich nur einen dreck wert, das bringt gar nichts.

ich verstand das mit den schnittstellen so, dass man zB die zu erlernende mathematik in bestimmte kurse/module/abschnitte einteilt und am ande jeweils abprueft, ob der schueler das thema wirklich drauf hat. und mit abpruefen meine ich natuerlich kein pruefen von klassenbucheintraegen und keine schulqualitaetsanalysen, sondern handfeste klausuren, auch nicht auf wischiwaschi-niveau, sondern so, dass wirklich sichergestellt ist, dass der schueler das kann, wenn er die klausur bestanden hat.

und dann muesste eben zu bestimmten kursen festgelegt sein, dass man bestimmte andere kurse vorher bestanden hat. wer die entsprechenden scheine hat, kommt weiter, wer nicht, der eben nicht.


dass die didaktiker so eine idee umgehend weichspuelen und bis zur unkenntlichkeit aufweichen und an falsche kriterien knuepfen wuerden, siehst du leider wohl richtig.

Zitat:

Ich kann verstehen, dass man beim deutschen Bildungssystem ein wenig Wünsche nach Vereinheitlichung hegt, aber wer glaubt, dass man etwa beim elementaren Rechnen so leicht standardisieren kann, was man dabei für später alles verstanden haben soll,

leicht ist das nicht.

aber wenn man wenigstens sicherstellen koennte, dass die schueler irgendwas koennen (zB die vier grundrechenarten, auch mit negativen zahlen, dezimalzahlen und bruechen), dann waere das schon ein grosser fortschritt verglichen mit der heutigen katastrophalen situation.

und sowas z.b. kann man pruefen, auch automatisch, mit computerisierten tests.

natuerlich besteht mathematik aus mehr - aber es waer schon mal toll, wenn man wenigstens die beherrschung dieser grundlagen sichern koennte.

Zitat:

In Österreich hieß das Zauberwort bis vor kurzem "Rahmenlehrplan". Es wird der Rahmen festgelegt, was gelernt werden soll, im Detail wird dem Lehrer Freiheit gelassen. Ohne jede Autonomie werden sich im übrigen auch nur Lehrer finden, die so wenig verstehen, dass sie nach Textbuch unterrichten WOLLEN.

rahmenlehrplaene gibts hier auch. wachsweich, steht nichts klares drin. und die schulen sollen dann in didaktischen jahresplanungen die details festlegen, wann was zu erlernen ist (thematisch). die autonomie geht damit wieder floeten...
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