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Sexismus I
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1826178) Verfasst am: 22.03.2013, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Gender Studies sind ja auch noch nicht so alt, und immer noch umstritten ob deren Nutzen. zwinkern

Self fullfillig prophecy, maybe?
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#1826200) Verfasst am: 22.03.2013, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Ein mehr an Information ist fuer mich zumindest auch immer ein Mehr an Verstaendnis und per se ein Wert.

... und zum Rest des Beitrags auch Daumen hoch!
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1826280) Verfasst am: 22.03.2013, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Friseure und andere typische Frauenberufe zu schlecht bezahlt werden ist ein gesellschaftliches Problem, welches Frauen und Männer in diesen Berufen gleichermaßen trifft und hat nicht zwingend etwas mit Sexismus zu tun.

Ich meine, es liegt vor allem daran, daß es davon so viele gibt. Wer einen schlecht bezahlten Beruf erlernt ist selber schuld (mal vorausgesetzt, der/die Betreffende hätte auch eine andere Lehrstelle haben können). Sicher ist jedenfalls, daß es viel zu viele Friseure gibt. Hier in unserem Städtchen haben seit Januar drei neue "Salons" eröffnet. An einem komme ich fast täglich vorbei, und jedesmal ist er völlig leer. Zynisch gesehen könnte man sagen, dafür daß die Frisörin den größten Teil des Tages nur rumsitzt ist der geringe Lohn voll gerechtfertigt.
Wie weiter oben gesagt, sollten die Frauen bzw. Mädchen sich besser überlegen, was sie als Beruf erlernen.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1826290) Verfasst am: 22.03.2013, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Wie weiter oben gesagt, sollten die Frauen bzw. Mädchen sich besser überlegen, was sie als Beruf erlernen.

Ja, da hast Du recht. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es an der mangelnden Bereitschaft liegt, in die Zukunft zu planen, oder ob es irgendwelche Sachzwaenge gibt.

In der Kleinstadt, aus der ich komme, war es meines Wissens vor 25 Jahren durchaus noch ueblich, dass manche Maedels nur solange gearbeitet haben, bis sie "endlich heiraten" konnten.
Und wenn sie dann doch noch gearbeitet haben, waren das meistens Teilzeitberufe im Ort, wie Verkaeuferin, Frisoerin oder aehnliches. Damit man dann auch schnell wieder zu Hause war, um das Essen zu kochen und den Haushalt zu machen.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1826291) Verfasst am: 22.03.2013, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wie weiter oben gesagt, sollten die Frauen bzw. Mädchen sich besser überlegen, was sie als Beruf erlernen.

Ich verfolge diesen Thread nicht besonders aufmerksam, kann sein daß folgendes schon gebracht wurde.

Zitat:
Im Internet gab es einen Shitstorm gegen das Versandhaus Otto. Es ging um Mädchen-T-Shirts mit der Aufschrift: In Mathe bin ich Deko. Viele User warfen Otto vor, chauvinistisch und sexistisch zu sein. Ich finde das T-Shirt einfach nur witzig und hätte es meinen Kindern auch gekauft, wenn sie es gewollt hätten. Das Shirt ist übrigens inzwischen in Deutschland ausverkauft.

http://catsoul.sohler.org/?p=298


Haftungsausschluß: Das war der erstbeste Link, den ich gefunden habe. Ich finde das T-Shirt nicht witzig. Es bleibt nur zu hoffen, daß alle Schülerinnen, die das T-Shirt tragen, auch 'ne 1 in Mathe haben. Dann und nur dann wär's witzig.
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"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1826295) Verfasst am: 22.03.2013, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:


Haftungsausschluß: Das war der erstbeste Link, den ich gefunden habe. Ich finde das T-Shirt nicht witzig. Es bleibt nur zu hoffen, daß alle Schülerinnen, die das T-Shirt tragen, auch 'ne 1 in Mathe haben. Dann und nur dann wär's witzig.


Wenn ich das T-Shirt zB meiner imaginaeren Tochter kaufen wuerde und ihr zum Geburtstag schenken, waere das wohl ziemlich daneben und eine ueble Beleidigung.

Wobei es hier nach meinem Gefuehl vor allem ein Problem ist, weil es das T-shirt nur fuer Maedchen gibt. Gaebe es das auch fuer Jungs, waers halt nur bloede..
Auf Jahrmaerkten gibt es haeufig solche T-Shirt-Staende, an denen man neckische Shirts erstehen kann mit Aufschriften wie "Kleiner Tyrann", "Zicke", "Bier formte diesen wunderschoenen Koerper" oder anderes.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1826300) Verfasst am: 22.03.2013, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Ach, es reicht schon, dass es Männer wie Wolf, Zoff oder pera nervt - das ist alles Geld der Welt wert... Lachen


Wie kommst Du darauf dass mich so was nerven könnte? Mit den Augen rollen
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1826301) Verfasst am: 22.03.2013, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Wobei es hier nach meinem Gefuehl vor allem ein Problem ist, weil es das T-shirt nur fuer Maedchen gibt. Gaebe es das auch fuer Jungs, waers halt nur bloede..

Ja, natürlich. Die Botschaft ist: "Hey, Mädels, ihr seid zu doof für Mathe." Und wer für Mathe zu doof ist, wird sich auch in Physik, Informatik usw. schwer tun. Also vergeßt es gleich und werdet Friseuse.

Wir brauchen bloß hundert Jahre zurückdenken. Damals erhielt Emmy Noether keine Lehrerlaubnis in Göttingen. Sie konnte ihre Vorlesungen nur halten, weil man vorgab, sie sei Assistentin von Hilbert.

Reste dieser Stereotypen haben sich bis heute gehalten.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1826315) Verfasst am: 22.03.2013, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Wobei es hier nach meinem Gefuehl vor allem ein Problem ist, weil es das T-shirt nur fuer Maedchen gibt. Gaebe es das auch fuer Jungs, waers halt nur bloede..

Ja, natürlich. Die Botschaft ist: "Hey, Mädels, ihr seid zu doof für Mathe." Und wer für Mathe zu doof ist, wird sich auch in Physik, Informatik usw. schwer tun. Also vergeßt es gleich und werdet Friseuse.

Wir brauchen bloß hundert Jahre zurückdenken. Damals erhielt Emmy Noether keine Lehrerlaubnis in Göttingen. Sie konnte ihre Vorlesungen nur halten, weil man vorgab, sie sei Assistentin von Hilbert.

Reste dieser Stereotypen haben sich bis heute gehalten.

Humor ist die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Ich habe den Verdacht, du kannst das nicht.
Es kommt immer drauf an, wer so einen Spruch auf dem Hemd trägt. Ich kannte mal ein Mädchen das auf dem T-Shirt die Worte trug: "Ich bin blond. Bitte sprechen Sie lauter." Glaub mir, die war gar nicht dumm.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1826322) Verfasst am: 22.03.2013, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das Friseure und andere typische Frauenberufe zu schlecht bezahlt werden ist ein gesellschaftliches Problem, welches Frauen und Männer in diesen Berufen gleichermaßen trifft und hat nicht zwingend etwas mit Sexismus zu tun.

Ich meine, es liegt vor allem daran, daß es davon so viele gibt. Wer einen schlecht bezahlten Beruf erlernt ist selber schuld (mal vorausgesetzt, der/die Betreffende hätte auch eine andere Lehrstelle haben können). Sicher ist jedenfalls, daß es viel zu viele Friseure gibt. Hier in unserem Städtchen haben seit Januar drei neue "Salons" eröffnet. An einem komme ich fast täglich vorbei, und jedesmal ist er völlig leer. Zynisch gesehen könnte man sagen, dafür daß die Frisörin den größten Teil des Tages nur rumsitzt ist der geringe Lohn voll gerechtfertigt.
Wie weiter oben gesagt, sollten die Frauen bzw. Mädchen sich besser überlegen, was sie als Beruf erlernen.


Wie bei vielen gesellschaftlichen Problemen/Tendenzen (ich denke da auch an den Hartz IV -Thread), wird der Ratschlag, den man vielleicht seiner Patentochter geben würde, der allgemeinen Situation nicht gerecht.

Über das 20. Jahrhundert ist gut zu verfolgen, dass nicht einfach Frauen in schlecht bezahlte Berufe gehen, sondern Berufe auch schlechter bezahlt werden, sobald es ein Frauenberuf wird.
Das hat natürlich mehrere Gründe, zentral aber ist schon, dass Frauen nach wie vor weitgehend ein Mißtrauensvorschuß entgegengebracht wird, was Reputation, Expertise, professioneller Respekt und so weiter angeht.
Der nachgelagerte Grund, der das ganze dann zum Abschluß bringt, ist die Tatsache, dass auf Männer ein größerer gesellschaftlicher und familiärer Erwartungsdruck herrscht, vernünftig zu verdienen, während auf Frauen bisweilen sogar ein Druck herrscht, sich rechtfertigen zu müssen, warum ihnen die Arbeit so gefällt, dass sie sie lieber machen, als ihrer naturgegeben Bestimmung zu folgen.

Zu Friseuren kann ich jetzt nicht soviel sagen, da ich im Bekanntenkreis keine habe und praktisch nie hingehe. Aber zum Beispiel zu Kindergärtnerinnen ist zu sagen, dass ich mehrere kenne, und die haben wirklich eine spezielle Begabung und Eignung für den Job (und die meisten hätten in Bezug auf Intelligenz und vorhandener Schulbildung relativ leicht einen besser bezahlten Job anstreben können).
Ich kenne auch einen Mann, der, wenn er mit seinem kleinen Kind auf den Spielplatz ging, gleich mit allen vorhandenen Kindern Gruppenspiele gemacht hat. Der ist natürlich nicht Kindergärtner geworden.

Bei einem Beruf wie Kindergärtner ist die lächerliche Bezahlung schon ein großes Problem, weil eben weite Teile der Bevölkerung in der Lage sind, den Job in eträglicher Weise auszuüben, aber diejenigen, die ihn wirklich gut machen, haben andere Optionen. Und ja, ich will im Kindergarten Leute, die besser als ich den Kindern mit Handpüppchen vorspielen, Entwicklungsprobleme frühzeitig erkennen usw.

Ein anderer Aspekt, der ein bißchen untergeht, ist der Punkt, das es nicht sooo blöd ist, als Frau Verkäuferin zu werden, wie es der Blick auf den Gehaltszettel erscheinen lässt. Es ist sehr wohl noch immer hauptsächlich das Problem der Frau, wenn die Doppelkarrieren miteinander und mit der Kinderplanung kollidieren. Als Verkäuferin kann man aber fast überall arbeiten.

Jetzt kann man natürlich der Patentochter trotzdem raten, nicht Friseurin, Verkäuferin oder Kindergärtnerin zu werden, aber ohne Alternativvorschläge zu nennen, die die gesellschaftliche Realität berücksichtigen, ist der Ratschlag billig.

(Die nächste große Verwerfung, die sich in diesem Themenkreis ankündigt, ist im übrigen die weitgehende Abschaffung des Kassiererjobs durch Selbstbedienungskassen und Chips.)


Generell beobachte ich schon, wie aktiv gegen mathematisches Interesse von Mädchen vorgegangen wird. (Die Eltern finden natürlich Mathematik auch beim Sohn bedauerlich, da man aber weiß, dass sich Buben manchmal für sowas interessieren, wird das dann doch oft gerade so ertragen.) In Kombination mit der Erziehung durch das Teenie-Äquivalent der Frauenzeitschrift ist es nun wirklich kein Ausdruck der unverständlichen persönlichen Dummheit, Friseurin werden zu wollen.
(Bzw. ist es Ausdruck einer Art von Dummheit, die von allen Menschen weitgehend geteilt wird, wie man daran erkennen kann, dass Firmen freiwillig Geld für Werbung ausgeben.)
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1826333) Verfasst am: 22.03.2013, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Ach, es reicht schon, dass es Männer wie Wolf, Zoff oder pera nervt - das ist alles Geld der Welt wert... Lachen


Wie kommst Du darauf dass mich so was nerven könnte? Mit den Augen rollen


Das kann sogar sehr unterhaltsam sein: http://streit-wert.boellblog.org/2013/03/22/okzidentale-uberlegenheitsphantasien-gepaart-mit-heteronormativitat/
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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1826346) Verfasst am: 22.03.2013, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Über das 20. Jahrhundert ist gut zu verfolgen, dass nicht einfach Frauen in schlecht bezahlte Berufe gehen, sondern Berufe auch schlechter bezahlt werden, sobald es ein Frauenberuf wird.
[...]
Der nachgelagerte Grund, der das ganze dann zum Abschluß bringt, ist die Tatsache, dass auf Männer ein größerer gesellschaftlicher und familiärer Erwartungsdruck herrscht, vernünftig zu verdienen, während auf Frauen bisweilen sogar ein Druck herrscht, sich rechtfertigen zu müssen, warum ihnen die Arbeit so gefällt, dass sie sie lieber machen, als ihrer naturgegeben Bestimmung zu folgen.
[...]


Genau, so ähnlich würde ich es auch sehen. Mit deinen ganzen passiv-Forumlierungen und Anführung abstrakter Entitäten ("gesellschaftlicher Erwartungsdruck") verschleierst du die Verantwortlichkeiten.

Es liegt daran liegt, dass dort minderwertigere Arbeit verrichtet wird, sobald Frauen die Überhand gewinnen. Männer sind karrieregeiler, machen mehr Überstunden etc., während Frauen eher auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance wert nehmen.
Männer stehen nun einmal unter einem stärkeren Erfolgsdruck als Frauen (sonst bekommen sie keine oder nur minderwertigere Partnerinnen ab). Wo Männerdominanz besteht, herrscht tendenziell eine größerer Wettbewerbsdruck (und somit Leistungsgerechtigkeit), wo Frauen dominieren, gibt es eher einen Hang zum Wohlfühlklima (->Verteilungsgerechtigkeit).
Dringen jetzt verstärkt Frauen in einstige Männerdomänen ein, fliehen die Männer von den Arbeitsplätzen, da abzusehen ist, dass die Produktivität und ihr Gehalt sinken wird, dass ihre Arbeitskraft noch mehr ausgebeutet wird (ohne Leistungsgerechtigkeit werden die Früchte ihrer Extra-Anstrengungen an untätige Frauen umverteilt).

Dass das Einkommen dann sinkt, ist also auch die Schuld der Frauen. Würden sie sich mehr anstrengen, statt auf Work-Life-Balance zu achten, oder auch weniger erfolgreiche Männer als Partner akzeptieren, würde die Sachlage von vorneherein ganz anders aussehen. (Natürlich halte ich eine derartige Verhaltensänderung seitens Frauen oder Männer für unrealistisch; dafür ist es vermutlich biologisch viel zu fest verdrahtet. Aber Antisexisten akzeptieren ja solch' biologistische Argumente nicht. )

Zitat:
Aber zum Beispiel zu Kindergärtnerinnen ist zu sagen, dass ich mehrere kenne, und die haben wirklich eine spezielle Begabung und Eignung für den Job (und die meisten hätten in Bezug auf Intelligenz und vorhandener Schulbildung relativ leicht einen besser bezahlten Job anstreben können).


Du kennst vermutlich nur die Ausnahmen. Ich kenne einen Lehrer, der angehende Erzieherinnen unterrichtet. Seine Einschätzung: Bei den Begabungen und Fähigkeiten, die die heutige, durchschnittliche Erzieherin hat, geht das Gehalt voll in Ordnung. Auch in anderen Bereichen, die ihnen offen stehen, würden sie nicht mehr verdienen.

Die Anforderungen für den Beruf hochschrauben, halte ich für unrealistisch. Schon heute gibt es nicht genug, die Erzieher werden wollen. Höhere Anforderungen würde viele abschrecken und vermutlich kaum zusätzliche Interessenten anziehen. Und für Männer ist der Beruf sowieso uninteressant, bekanntlich werden nur Pädophile und andere Gestörte Erzieher Mit den Augen rollen


Zitat:
Generell beobachte ich schon, wie aktiv gegen mathematisches Interesse von Mädchen vorgegangen wird. (Die Eltern finden natürlich Mathematik auch beim Sohn bedauerlich [...]


Wie zeigt sich das? Ich kenne eher die Sorte durchgeknallter Eltern, die mit dubiosen Büchern und Spielen, krampfhaft versuchen, Begabungen und Interessen zu wecken, die sich einfach nicht einstellen wollen Lachen Oder eben Eltern, die so etwas nicht beachten bzw. überfordert sind. Aber aktiv gegen etwas vorgehen ???
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1826392) Verfasst am: 22.03.2013, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Humor ist die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Ich habe den Verdacht, du kannst das nicht.
Es kommt immer drauf an, wer so einen Spruch auf dem Hemd trägt. Ich kannte mal ein Mädchen das auf dem T-Shirt die Worte trug: "Ich bin blond. Bitte sprechen Sie lauter." Glaub mir, die war gar nicht dumm.

Lies einen Beitrag weiter zurück. zwinkern

Ansonsten hast du mich natürlich durchschaut. Ein Lächeln huscht selten über meine Lippen. Wenn doch mal ein Lacher aufsteigen will, dann laufe ich schnell in den Keller, damit's niemand sieht.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1826394) Verfasst am: 22.03.2013, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Humor ist die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Ich habe den Verdacht, du kannst das nicht.
Es kommt immer drauf an, wer so einen Spruch auf dem Hemd trägt. Ich kannte mal ein Mädchen das auf dem T-Shirt die Worte trug: "Ich bin blond. Bitte sprechen Sie lauter." Glaub mir, die war gar nicht dumm.

Lies einen Beitrag weiter zurück. zwinkern

Ansonsten hast du mich natürlich durchschaut. Ein Lächeln huscht selten über meine Lippen. Wenn doch mal ein Lacher aufsteigen will, dann laufe ich schnell in den Keller, damit's niemand sieht.


Dein Haftungsausschluß hat mir gut gefallen.
Bin am überlegen, etwas in der Form, nur allgemeiner. Was man als Baustein unter jeden Post setzen kann.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1826416) Verfasst am: 22.03.2013, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:


Ach, es reicht schon, dass es Männer wie Wolf, Zoff oder pera nervt - das ist alles Geld der Welt wert... Lachen


Wie kommst Du darauf dass mich so was nerven könnte? Mit den Augen rollen


Das kann sogar sehr unterhaltsam sein: http://streit-wert.boellblog.org/2013/03/22/okzidentale-uberlegenheitsphantasien-gepaart-mit-heteronormativitat/


Zitat:
Der Rekurs auf Selbstbestimmung und Integrität dient dazu, das längst umstrittene Ideal autonomer Maskulinität und zugleich die Hegemonie weißer, abendländischer christlich-säkularer Individualität abzusichern.

Geschockt Gröhl... Mit den Augen rollen
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1826424) Verfasst am: 22.03.2013, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Echt lustig das Institut:

Antke Engel ist promovierte Philosophin, feministische Queer Theoretikerin und freiberuflich in Wissenschaft und Kulturproduktion tätig. Sie leitet das „Institut für Queer Theory“ in Berlin (www.queer-institut.de).

Zitat:
Hinsichtlich des Geschlechterbildes der Kampagne erweist sich der angeblich universelle Begriff des Kindes als Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen...


Und dann wundern...
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1826440) Verfasst am: 22.03.2013, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Echt lustig das Institut:

Antke Engel ist promovierte Philosophin, feministische Queer Theoretikerin und freiberuflich in Wissenschaft und Kulturproduktion tätig. Sie leitet das „Institut für Queer Theory“ in Berlin (www.queer-institut.de).

Zitat:
Hinsichtlich des Geschlechterbildes der Kampagne erweist sich der angeblich universelle Begriff des Kindes als Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen...


Und dann wundern...


solchen schwachfug gibt es in vielen universitaeren bereichen. sogar in den naturwissenschaften bei emeritierten maennlichen profs, selbst schon gesehen. bitter natuerlich, wenn so jemand ein institut leitet.

irgendwie muss ich jetzt immer an angeloduplex denken, wenn ich code lese.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1826443) Verfasst am: 22.03.2013, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist so schwachsinnig daran? Unter Kind wird tatsächlich meist dies verstanden, aber es wird gleichzeitig als Allgemeinbegriff genutzt...
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1826448) Verfasst am: 22.03.2013, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist so schwachsinnig daran? Unter Kind wird tatsächlich meist dies verstanden, aber es wird gleichzeitig als Allgemeinbegriff genutzt...


Von wem denn? Wer, wenn er Kind hört, denkt: "Aha, das ist ein Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen..."

Ich kenne da niemanden.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1826449) Verfasst am: 22.03.2013, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist so schwachsinnig daran? Unter Kind wird tatsächlich meist dies verstanden, aber es wird gleichzeitig als Allgemeinbegriff genutzt...


Von wem denn? Wer, wenn er Kind hört, denkt: "Aha, das ist ein Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen..."

Ich kenne da niemanden.

ich kenne da auch niemanden...
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
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Wohnort: Woanders

Beitrag(#1826451) Verfasst am: 22.03.2013, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist so schwachsinnig daran? Unter Kind wird tatsächlich meist dies verstanden, aber es wird gleichzeitig als Allgemeinbegriff genutzt...


Von wem denn? Wer, wenn er Kind hört, denkt: "Aha, das ist ein Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen..."

Ich kenne da niemanden.

ich kenne da auch niemanden...


Ich auch nicht. Schulterzucken
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Das Begräbnis der Freiheit

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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1826460) Verfasst am: 22.03.2013, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Von wem denn? Wer, wenn er Kind hört, denkt: "Aha, das ist ein Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen..."


Wenn du das Wort Kind hörst, welches Bild hast du dann vor deinem inneren Augen? Ein nackiges Aborigines-Mädchen, das im Sand liegt und an seinem Daumen nuckelt? Vermutlich nicht.
Auf der Assoziationsebene hat sie sicherlich recht (nur beim Geschlecht würde ich mich nicht so eindeutig festlegen wie sie)

Hinzu kommt, dass der Begriff Kind, so wie er in der Alltagssprache verwendet wird, normativ aufgeladen ist; er ist weit mehr als ein biologischer Termini für die Beschreibung von Menschen einer gewissen Altersspanne. Deshalb kann man sagt ja zum Beispiel auch sagen, unser Verständnis von Kindheit ist ein anderes wie das der Aborigines.
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Hatiora
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Beitrag(#1826463) Verfasst am: 22.03.2013, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Was ist so schwachsinnig daran? Unter Kind wird tatsächlich meist dies verstanden, aber es wird gleichzeitig als Allgemeinbegriff genutzt...


Eigentlich nicht. Ich denke einfach, es ist kontraproduktiv, in einem ohnehin schon umstrittenen Fach so zu formulieren.

Ok, vielleicht ist der von Kramer verlinkte Artikel nur an eingeweihtes Fachpublikum gerichtet, aber. Autsch. Echt. Autsch.
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Misterfritz
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1826465) Verfasst am: 22.03.2013, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Von wem denn? Wer, wenn er Kind hört, denkt: "Aha, das ist ein Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen..."


Wenn du das Wort Kind hörst, welches Bild hast du dann vor deinem inneren Augen? Ein nackiges Aborigines-Mädchen, das im Sand liegt und an seinem Daumen nuckelt? Vermutlich nicht.

richtig,
was aber wohl daran liegt, dass es hier in europa immer noch so ist, dass die mehrheit eben weisshäutig ist.
sobald du aber den plural benutzt, kann sehr gut die vorstellung von sehr verschiedenen kindern da sein.
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Hatiora
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Beitrag(#1826469) Verfasst am: 22.03.2013, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Jungs sind auch Kinder. Im Rahmen einer Kampagne, die sich mit der Beschneidung von Jungs beschaeftigt, ist es wohl legitim, auch von Kindern und Kinderrechten zu sprechen.

Im Artikel wird- nach meinem Gefuehl abwertend formuliert - die Kampagne gegen Beschneidung von Jungs dargestellt. Ueberlegenheit der Weissen etc., wir wissen es besser. Natuerlich gibt es solche Ideen, und man kann sie auch diskutieren.

Aber irgendwie ist der Artikel....naja, es soll ja im Mai eine laengere Version geben, vielleicht ist die Haelfte ja unter den Tisch gefallen.

und ueberhaupt ist ja nicht klar, ob Selbstbestimmung...ja was?

Zitat:
Genau deshalb, weil Selbstbestimmung auch immer schon kulturell gerahmt ist und innerhalb von Beziehungen der Macht, des Begehrens, der Dominanz und Angewiesenheit gelebt wird, kann sie nicht die Antwort, sondern höchstens die Frage sein, wenn es um Entscheidungen bezüglich Körpermodifikationen geht.


Ahja. Das wollte ich sagen. Was? Komplett von der Rolle
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Misterfritz
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Beitrag(#1826470) Verfasst am: 22.03.2013, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Genau deshalb, weil Selbstbestimmung auch immer schon kulturell gerahmt ist und innerhalb von Beziehungen der Macht, des Begehrens, der Dominanz und Angewiesenheit gelebt wird, kann sie nicht die Antwort, sondern höchstens die Frage sein, wenn es um Entscheidungen bezüglich Körpermodifikationen geht.


Ahja. Das wollte ich sagen. Was? Komplett von der Rolle

typisches soziologen-gewäsch ....

@AD,
nicht aufregen, ich habe den kram auch studiert, wenn auch "nur" im nebenfach.
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Hatiora
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Beitrag(#1826472) Verfasst am: 22.03.2013, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Deshalb denke ich, dass es solchen soziologischen Faechern wie Gender Studies bestimmt guttaete, wenn man sie mit Aspekten der Psychologie und Verhaltensbiologie verbinden wuerde, und nicht nur diskutieren, welche Machteinfluesse und Gefaelle da jetzt mal wieder vorliegen.

Aber ich bin vorsichtig optimistisch, Gender Studies sind noch nicht so alt, und auch im Bereich von Wissenschaften gibts ja Evolutionen.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1826473) Verfasst am: 22.03.2013, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Jungs sind auch Kinder. Im Rahmen einer Kampagne, die sich mit der Beschneidung von Jungs beschaeftigt, ist es wohl legitim, auch von Kindern und Kinderrechten zu sprechen.

Im Artikel wird- nach meinem Gefuehl abwertend formuliert - die Kampagne gegen Beschneidung von Jungs dargestellt. Ueberlegenheit der Weissen etc., wir wissen es besser. Natuerlich gibt es solche Ideen, und man kann sie auch diskutieren.

Aber irgendwie ist der Artikel....naja, es soll ja im Mai eine laengere Version geben, vielleicht ist die Haelfte ja unter den Tisch gefallen.

und ueberhaupt ist ja nicht klar, ob Selbstbestimmung...ja was?

Zitat:
Genau deshalb, weil Selbstbestimmung auch immer schon kulturell gerahmt ist und innerhalb von Beziehungen der Macht, des Begehrens, der Dominanz und Angewiesenheit gelebt wird, kann sie nicht die Antwort, sondern höchstens die Frage sein, wenn es um Entscheidungen bezüglich Körpermodifikationen geht.


Ahja. Das wollte ich sagen. Was? Komplett von der Rolle


Sie will wohl darauf hinaus, dass "Selbstbestimmung" nicht voraussetzungsfrei ist. Was ja auch nicht falsch ist. Jedes Selbst durchläuft eine bestimmte Sozialisation. Ein "Selbst", so ihre Argumentation, das in einem christlich-säkularen Umfeld aufwächst, kann sich nicht vorstellen, dass die Beschnibbelung auch im Sinne des "Selbst" sein kann, um sich von Schnibbel-Religionen geprägten Gesellschaften, Gruppen oder Verwandten zugehörig zu gefühlen.
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Misterfritz
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Beitrag(#1826474) Verfasst am: 22.03.2013, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Jungs sind auch Kinder. Im Rahmen einer Kampagne, die sich mit der Beschneidung von Jungs beschaeftigt, ist es wohl legitim, auch von Kindern und Kinderrechten zu sprechen.

Im Artikel wird- nach meinem Gefuehl abwertend formuliert - die Kampagne gegen Beschneidung von Jungs dargestellt. Ueberlegenheit der Weissen etc., wir wissen es besser. Natuerlich gibt es solche Ideen, und man kann sie auch diskutieren.

Aber irgendwie ist der Artikel....naja, es soll ja im Mai eine laengere Version geben, vielleicht ist die Haelfte ja unter den Tisch gefallen.

und ueberhaupt ist ja nicht klar, ob Selbstbestimmung...ja was?

Zitat:
Genau deshalb, weil Selbstbestimmung auch immer schon kulturell gerahmt ist und innerhalb von Beziehungen der Macht, des Begehrens, der Dominanz und Angewiesenheit gelebt wird, kann sie nicht die Antwort, sondern höchstens die Frage sein, wenn es um Entscheidungen bezüglich Körpermodifikationen geht.


Ahja. Das wollte ich sagen. Was? Komplett von der Rolle


Sie will wohl darauf hinaus, dass "Selbstbestimmung" nicht voraussetzungsfrei ist. Was ja auch nicht falsch ist. Jedes Selbst durchläuft eine bestimmte Sozialisation. Ein "Selbst", so ihre Argumentation, das in einem christlich-säkularen Umfeld aufwächst, kann sich nicht vorstellen, dass die Beschnibbelung auch im Sinne des "Selbst" sein kann, um sich von Schnibbel-Religionen geprägten Gesellschaften, Gruppen oder Verwandten zugehörig zu gefühlen.

klar ist das nicht falsch,
aber es ist ja schon fast eher eine binsenweisheit und muss nicht sonderlich betont werden.
allerdings dürfte sich das "selbst" bei vielen beschnitteenn jungs gar nicht oder nur wenig entwickelt haben, als die beschneidung stattgefunden hat.
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Hatiora
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Beitrag(#1826477) Verfasst am: 22.03.2013, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Sie will wohl darauf hinaus, dass "Selbstbestimmung" nicht voraussetzungsfrei ist. Was ja auch nicht falsch ist. Jedes Selbst durchläuft eine bestimmte Sozialisation. Ein "Selbst", so ihre Argumentation, das in einem christlich-säkularen Umfeld aufwächst, kann sich nicht vorstellen, dass die Beschnibbelung auch im Sinne des "Selbst" sein kann, um sich von Schnibbel-Religionen geprägten Gesellschaften, Gruppen oder Verwandten zugehörig zu gefühlen.


Ja, nach etwa zehn Minuten Brueten war ich dann auch soweit.... Verlegen

Aber. Ok, falscher Thread. Solange man diese Beschneidung an Kleinkindern durchfuehrt, schmeckt das, aehnlich wie Taufen und anderes, danach, als haette die Gesellschaft Angst, dass ihr Sozialisationsversprechen eben doch nicht verlockend genug ist.
Schon das normale Erziehen von Kindern hat ja bisweilen das Problem, dass die Selbstbestimmung des Kindes hin und wieder unterbunden werden muss.

Da kann man ja auch sagen:

der Erwartung zu folgen, dass Frauen sich nur in niederen Lohngruppen mit geringen Anforderungen einordnen, um den "besseren" Maennern Platz zu machen, ist fuer die Akzeptanz in der Gesellschaft foerderlich, weil sie dann besser als zukuenftige Ehefrau fungieren koennen. Und die Maenner haben bessere Jobs und koennen ihre Familien ernaehren.

Friede, Freude, Eierkuchen.
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