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Sexismus I
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1826478) Verfasst am: 22.03.2013, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Jungs sind auch Kinder. Im Rahmen einer Kampagne, die sich mit der Beschneidung von Jungs beschaeftigt, ist es wohl legitim, auch von Kindern und Kinderrechten zu sprechen.

Im Artikel wird- nach meinem Gefuehl abwertend formuliert - die Kampagne gegen Beschneidung von Jungs dargestellt. Ueberlegenheit der Weissen etc., wir wissen es besser. Natuerlich gibt es solche Ideen, und man kann sie auch diskutieren.

Aber irgendwie ist der Artikel....naja, es soll ja im Mai eine laengere Version geben, vielleicht ist die Haelfte ja unter den Tisch gefallen.

und ueberhaupt ist ja nicht klar, ob Selbstbestimmung...ja was?

Zitat:
Genau deshalb, weil Selbstbestimmung auch immer schon kulturell gerahmt ist und innerhalb von Beziehungen der Macht, des Begehrens, der Dominanz und Angewiesenheit gelebt wird, kann sie nicht die Antwort, sondern höchstens die Frage sein, wenn es um Entscheidungen bezüglich Körpermodifikationen geht.


Ahja. Das wollte ich sagen. Was? Komplett von der Rolle


Sie will wohl darauf hinaus, dass "Selbstbestimmung" nicht voraussetzungsfrei ist. Was ja auch nicht falsch ist. Jedes Selbst durchläuft eine bestimmte Sozialisation. Ein "Selbst", so ihre Argumentation, das in einem christlich-säkularen Umfeld aufwächst, kann sich nicht vorstellen, dass die Beschnibbelung auch im Sinne des "Selbst" sein kann, um sich von Schnibbel-Religionen geprägten Gesellschaften, Gruppen oder Verwandten zugehörig zu gefühlen.

klar ist das nicht falsch,
aber es ist ja schon fast eher eine binsenweisheit und muss nicht sonderlich betont werden.
allerdings dürfte sich das "selbst" bei vielen beschnitteenn jungs gar nicht oder nur wenig entwickelt haben, als die beschneidung stattgefunden hat.


Das ist das Problem zwinkern man/frau setzt etwas voraus, was noch nicht da ist...
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16342
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1826508) Verfasst am: 23.03.2013, 03:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
Echt lustig das Institut:

Antke Engel ist promovierte Philosophin, feministische Queer Theoretikerin und freiberuflich in Wissenschaft und Kulturproduktion tätig. Sie leitet das „Institut für Queer Theory“ in Berlin (www.queer-institut.de).

Zitat:
Hinsichtlich des Geschlechterbildes der Kampagne erweist sich der angeblich universelle Begriff des Kindes als Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen...


Und dann wundern...


solchen schwachfug gibt es in vielen universitaeren bereichen. sogar in den naturwissenschaften bei emeritierten maennlichen profs, selbst schon gesehen. bitter natuerlich, wenn so jemand ein institut leitet.

irgendwie muss ich jetzt immer an angeloduplex denken, wenn ich code lese.


Den zitierten Gedanken hatte ich auch schonmal, wenn ich auf der Basis aber zu einer Ablehnung der Beschneidung gekommen bin. Jedenfalls habe ich das Gewurschtel beim Querlesen so gesehen, daß diese Praktik sinnigerweise als Abweichung von einem gesellschaftlichen Diskurs verteidigt wird, der eine Sexualnorm erzwingen wolle. Ich sehe so einen Schluß ("Befreiung von der Diktatur der sexuellen Selbstbestimmung" oder ähnliches) aber auch nicht als logisch an.


(1) Bei der Argumentation zur Befürwortung der Beschneidung wird nämlich auch eine "geschlechtliche Norm" konstruiert, der Jungen tunlichst zu folgen haben, um von der Beschneidung etwas zu haben und nicht etwa verstümmelt zu werden.

Als Argumente "dafür" wird angeführt, daß die Beschneidung vor einer HIV-Infektion schütze. Zu ganzen 60% (bei einer "Verlustchance" von 40% würde ich jedenfalls nicht um meine Gesundheit wetten), während ein Kondom doch deutlich sicherer schützt. Aber auch nur bei "klassischem heterosexuellem" Sex ohne vermeintlich abartige, "unmoralische" etc. Besonderheiten. Homosexuelle werden zum Beispiel dadurch nicht geschützt. Also nimmt man letztlich an, daß der kleine Junge nicht homosexuell sein wird, denn ansonsten ist ja das Argument, daß die Beschneidung vor einer HIV-Infektion schütze, nicht stichhaltig.

Noch schlimmer wird es bei einer angenommen Transsexualität: Nochmal, die Beschneidung von Mädchen wird als indiskutabel und ekelhaft angesehen, als Mißbrauch des Kindes. Wie ist dann zu beurteilen, wenn ein transsexueller Junge beschnitten wird? Ich weiß natürlich nicht genau bescheid, aber wird nicht z.B. bei einer geschlechtsangleichenden Operation die weibliche Klitoris dann aus der Penishaut nachgebildet? Ist das Empfinden nach der Operation dann vergleichbar mit dem einer beschnittenen Frau? So wäre diese Prozedur, die zuvor noch als "gut" beurteilt wurde, ebenfalls "plötzlich" böse und verabscheuungswürdig. Wiederum, wird also auch hier angenommen, daß der Junge auch nicht transsexuell ist...


(2) Aber man kann das auch weiter verallgemeinern:

Erinnern wir uns zunächst daran, daß jegliche Art der Beschneidung bei Mädchen als indiskutabel und verurteilenswert empfunden wird, während einem kleinen Jungen mal eben 40% seiner Penishaut und 80% der Nervenenden am Penis abzuschneiden gesellschaftlich akzeptiert, sogar teilweise durch sozialen Druck eingefordert oder dieser als Argument "für" die Beschneidung angeführt wird.

Die Klitorisvorhaut, also das Ding, das bei den schwächsten Formen der Beschneidung bearbeitet wird, geht aus demselben Keim hervor wie die Penisvorhaut. Also nehme ich an, daß sie auch ähnlich empfindsam ist. Bei einem Mann wird allerdings kulturell angenommen, er müsse Schmerz aushalten können, müsse "sich beweisen" oder brauche diesen sogar zu seiner Entwicklung.


(3) Das ist natürlich eine Diskussion, die sich die Erfinder dieser Praktik nicht gestellt haben dürften. Könnte ja sogar sein, daß die entsprechende Mathematik schon bekannt war, aber die Motivation, mit der die Beschneidung eingeführt wurde, war wohl eher nicht der "minimale Schutz vor bestimmten ausgewählten Erkrankungen (und vor anderen halt nicht)", sondern metaphysische Vorstellungen oder auch Rollen- und Wertigkeitsvorstellungen. Beispielsweise findet Shaye Cohen in seinem Buch "Why aren't Jewish women circumcised?" im Kern von gleich vier verschiedenen Begründungen, warum Frauen im Juden nicht beschnitten werden, Männer aber schon, letztlich auch die Ansicht wieder, daß Frauen weniger wert seien als Männer...

(Es kann natürlich sein, daß es auch eine Strömung der Genderforschung gibt, die sagt, daß - schon kleine - Männer jetzt mal ähnliches Leid erfahren sollten wie Frauen in den Jahrtausenden zuvor - oder halt dafür bestraft werden sollten, was ihre "Geschlechtsgenossen" so alles verbrochen haben (kurioserweise sind es aber die Mütter und Großmütter, die z.B. in Schwarzafrika die Beschneidung ihrer Töchter und Enkelinnen durchführen lassen und ihnen einreden, sie würden "keinen guten Mann" finden, wenn sie nicht beschnitten seien). Aber ob das also so ein guter Weg sein kann?)


((4) Ansonsten: Der Begriff "Institut" ist ja nicht rechtlich geschützt, sondern Jeder kann eines gründen. Es gibt dann auch viele Zweimann-Institute oder auch Leute mit etwas seltsamen Theorien, die durchaus auch mal als ausgewiesene Experten präsentiert werden. Es gibt natürlich auch Institute, in denen schon höhere Standards gelten. Aber auch "seriöse Leute" vergallopieren sich manchmal dermaßen.)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 23.03.2013, 19:06, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1826510) Verfasst am: 23.03.2013, 04:18    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Echt lustig das Institut:

Antke Engel ist promovierte Philosophin, feministische Queer Theoretikerin und freiberuflich in Wissenschaft und Kulturproduktion tätig. Sie leitet das „Institut für Queer Theory“ in Berlin (www.queer-institut.de).

Zitat:
Hinsichtlich des Geschlechterbildes der Kampagne erweist sich der angeblich universelle Begriff des Kindes als Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen...


Und dann wundern...


Ich fand vor allem die Kritik am Logo der Kampagne http://pro-kinderrechte.de/ merkwürdig. Ja, da wird ein Junge abgebildet - und zwar ein an der Kleidung erkennbarer Junge. Man sieht aber auch nicht mehr als die Kleidung und die Hände des Kindes. Es könnte sich also auch um ein Mädchen handeln, dass in stereotypem jungensblau gekleidet ist. Davon geht die Autorin aber nicht aus, schliesslich geht es ja um die Beschneidung von Jungen. Eben, es geht um Jungen, warum sollte man da für ein zentrales Gestaltungselement eine mehrdeutige Bildsprache wählen? Warum ist es problematisch, dass das Kind hellhäutig ist? Die meisten von der Beschneidung betroffenen Jungen in Deutschland sind hellhäutig. Natürlich hätte man auch ein farbiges Kind nehmen können, aber damit hätte man bestimmt eine andere Front eröffnet. Ausserdem wäre bei geschlechtsunspezifischer Kleidung an einem farbigen Kind der Fokus der Kampagne im Logo nicht deutlich geworden, weil viele dann erst mal an Mädchenbeschneidungen in Afrika gedacht hätten, um die es dort aber nicht geht.

Hier ein weiterer Beitrag aus dem gleichen Blog: http://streit-wert.boellblog.org/2013/03/13/bereits-die-frage-ist-falsch-gestellt/

Zitat daraus:

Zitat:
In der Debatte um die Vorhautbeschneidung wurde gerade das deutlich. Der Mehrheit, also der christlichen und christlich-atheistischen Mehrheit in der BRD, fehlt vollständig der Blick dafür, wie die eigene Position geworden ist und wie ihre Position damit einhergeht, dass über Kolonialismus, Rassismus und Antisemitismus Menschen mit anderen Perspektiven als „die Anderen“ konstruiert und aus der deutschen Gesellschaft ausgestoßen worden sind und ausgestoßen werden.


Ich finde interessant, welche neuen Fronten da aufgemacht wird. Bei Antke Engel war es die "christlich-säkulare Dominanz", bei Heinz-Jürgen Voß und Zülfukar Çetin ist es die "christlich-atheistische Mehrheit", die an allem schuld ist.

Ist das die Folge der Beschneidungsdebatte und der Umfrageergebnisse, nach denen 70% der deutschen gegen die Beschneidung sind? Die christlich-säkulare Dominanz?

Mit Sexismus hat das nicht mehr viel zu tun, aber die Blog-Beiträge zeigen m.E. sehr gut, wohin einen der monothematische Tunnelblick auf einen -ismus führt. Wer sich bei der "Neger"-Debatte noch vor dem Verdacht retten konnte, kolonialistischen Ideen nach zu hängen, den holt der böse Kolonialismus spätestens bei seiner Haltung zur Knabenbeschneidung ein.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1826528) Verfasst am: 23.03.2013, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Warum nennt man einen Mann, der Frauen schmutzige Sachen sagt, einen Sexist, während eine Frau, die Männern schmutzige Sachen sagt, einen Euro pro Minute kriegt?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1826533) Verfasst am: 23.03.2013, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sicherheitshalber um das klar zu stellen: Ich stimme bspw. Kramer an dieser Stelle zu und halte die Position zur Beschneidung für bescheuert und diese ist auch keine logische Konsequenz des Feminismus oder eine praktische (viele Feministinnen waren ebenfalls gegen die Beschneidung...). Ich wollte einzig und alleine betonen , dass die zunächst zitierte Aussage nicht so absurd und schwachsinnig ist, wie es hier in den Raum gestellt wurde.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26459
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1826544) Verfasst am: 23.03.2013, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
....
Mit Sexismus hat das nicht mehr viel zu tun, aber die Blog-Beiträge zeigen m.E. sehr gut, wohin einen der monothematische Tunnelblick auf einen -ismus führt. Wer sich bei der "Neger"-Debatte noch vor dem Verdacht retten konnte, kolonialistischen Ideen nach zu hängen, den holt der böse Kolonialismus spätestens bei seiner Haltung zur Knabenbeschneidung ein.

Ich schreibe ja normalerweise nur sehr selten Zustimmungsposts, aber hier soll es sein.

passt.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1826549) Verfasst am: 23.03.2013, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
....
Mit Sexismus hat das nicht mehr viel zu tun, aber die Blog-Beiträge zeigen m.E. sehr gut, wohin einen der monothematische Tunnelblick auf einen -ismus führt. Wer sich bei der "Neger"-Debatte noch vor dem Verdacht retten konnte, kolonialistischen Ideen nach zu hängen, den holt der böse Kolonialismus spätestens bei seiner Haltung zur Knabenbeschneidung ein.

Ich schreibe ja normalerweise nur sehr selten Zustimmungsposts, aber hier soll es sein.

passt.

fwo


Wobei das immer die Gefahr ist, wenn Leute sich in erster Linie um die Rechte ausgewählter Spezialgruppen kümmern und nicht zuerst um die allgemeinen und universellen Menschenrechte.

Geht man bezüglich der Menschenrechte allzu deduktiv vor, so fallen in der Regel etliche Gruppen hinten runter. Geht man dagegen induktiv vor, so erfasst man jeden einzelnen Menschen.
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K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.
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bernard
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1826579) Verfasst am: 23.03.2013, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Hier ein weiterer Beitrag aus dem gleichen Blog: http://streit-wert.boellblog.org/2013/03/13/bereits-die-frage-ist-falsch-gestellt/


Hier eine interessante Rezension des Buches, das von den Autoren des verlinkten Blogartikels in aller Eile herausgegeben wurde: http://nichtidentisches.wordpress.com/2012/12/25/kritische-rezension-interventionen-gegen-die-deutsche-beschneidungsdebatte/

Wie es sich für eine linke Rezensenten gehört, kontert der natürlich selbst mit Antisemitismus-Vorwürfen und dem Anspruch, Adorno besser gelesen zu haben als Voß und Co Lachen
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1826592) Verfasst am: 23.03.2013, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Sicherheitshalber um das klar zu stellen: Ich stimme bspw. Kramer an dieser Stelle zu und halte die Position zur Beschneidung für bescheuert und diese ist auch keine logische Konsequenz des Feminismus oder eine praktische (viele Feministinnen waren ebenfalls gegen die Beschneidung...). Ich wollte einzig und alleine betonen , dass die zunächst zitierte Aussage nicht so absurd und schwachsinnig ist, wie es hier in den Raum gestellt wurde.


Ok. Als Aussage innerhalb eines in sich geschlossenen Gedankengangs, vermute ich.


Im zitierten Artikel sehe ich vorwiegend Geltungssucht, das Bestreben, durch fachliche Verklausulierungen zu zeigen, dass man auch zu diesemThema noch was sagen kann.
Ein Mechanismus, der weitverbreitet ist.
Und immerhin, auch Frauen koennen und duerfen sich mittlerweile mit unpopulaeren Meinungen zu Wort melden.
Und ja, vielleicht ist es tatsaechlich auch die westliche Ueberheblichkeit, die mitschwingt, wenn es um Beschneidung geht (von Jungs und Maedels). Es wuerde mich ueberraschen, wenn es anders waere. Nicht bei allen, nicht immer, aber immerhin, oder bin ich der einzige Nichtengel hier, der das zugibt.
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1826597) Verfasst am: 23.03.2013, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ich wollte einzig und alleine betonen , dass die zunächst zitierte Aussage nicht so absurd und schwachsinnig ist, wie es hier in den Raum gestellt wurde.

Gut, hier nochmal das Zitat:

Zitat:
Hinsichtlich des Geschlechterbildes der Kampagne erweist sich der angeblich universelle Begriff des Kindes als Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen, der über einen „hochsensiblen, funktional nützlichen Körperteil“, der durch „Amputation“ bedroht ist.

Zwei Kritikpunkte:

- christlich-säkular. Das ist falsch. Gerade christlich-säkulare Jungs brauchen keine Beschneidung fürchten. Jüdisch/muslimisch-nicht säkularen Jungs droht sie. Es sei denn, Antke Engel meinte die Lage in den USA, dort sieht's anders aus.

- heterosexuell. Ich bezweifle, daß die Kampagne eine Aussage macht zur sexuellen Orientierung des Beschnittenen.


Hatiora hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Sie will wohl darauf hinaus, dass "Selbstbestimmung" nicht voraussetzungsfrei ist. Was ja auch nicht falsch ist. Jedes Selbst durchläuft eine bestimmte Sozialisation. Ein "Selbst", so ihre Argumentation, das in einem christlich-säkularen Umfeld aufwächst, kann sich nicht vorstellen, dass die Beschnibbelung auch im Sinne des "Selbst" sein kann, um sich von Schnibbel-Religionen geprägten Gesellschaften, Gruppen oder Verwandten zugehörig zu gefühlen.


Ja, nach etwa zehn Minuten Brueten war ich dann auch soweit.... Verlegen

Ich nicht. Nach einmaligem Lesen bleibt der Text für mich unverständlich. Zuerst lobt die Autorin das Beschneidungsgesetz, dann kritisiert sie es, weil es auf "sozialen Konstrukten" (TM) basiert. Und nun? Was ist die Folgerung? Die habe ich nicht gefunden.

Das Verlegen darf man hier als Fremdschämen deuten.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1826599) Verfasst am: 23.03.2013, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:

Und ja, vielleicht ist es tatsaechlich auch die westliche Ueberheblichkeit, die mitschwingt, wenn es um Beschneidung geht (von Jungs und Maedels). Es wuerde mich ueberraschen, wenn es anders waere. Nicht bei allen, nicht immer, aber immerhin, oder bin ich der einzige Nichtengel hier, der das zugibt.


Was für eine krank machende Denke.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1826601) Verfasst am: 23.03.2013, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich wollte einzig und alleine betonen , dass die zunächst zitierte Aussage nicht so absurd und schwachsinnig ist, wie es hier in den Raum gestellt wurde.

Gut, hier nochmal das Zitat:

Zitat:
Hinsichtlich des Geschlechterbildes der Kampagne erweist sich der angeblich universelle Begriff des Kindes als Code für einen weißen, christlich-säkularen, heterosexuellen Jungen, der über einen „hochsensiblen, funktional nützlichen Körperteil“, der durch „Amputation“ bedroht ist.

Zwei Kritikpunkte:

- christlich-säkular. Das ist falsch. Gerade christlich-säkulare Jungs brauchen keine Beschneidung fürchten. Jüdisch/muslimisch-nicht säkularen Jungs droht sie. Es sei denn, Antke Engel meinte die Lage in den USA, dort sieht's anders aus.

- heterosexuell. Ich bezweifle, daß die Kampagne eine Aussage macht zur sexuellen Orientierung des Beschnittenen.


Das ist ja gerade der Punkt: sie hätte das Bild eines anderen Jungen erwartet, der eben nicht dem Stereotyp des hiesigen Mehrheitsjungen entspricht... denn dem gezeigten Jungen droht keine Gefahr, diese Gefahr wird nach ihrer Sicht aber durch die Verwendung eines solchen Bildes fälschlicherweise erhöht bzw. gesetzt.

smallie hat folgendes geschrieben:

Hatiora hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Sie will wohl darauf hinaus, dass "Selbstbestimmung" nicht voraussetzungsfrei ist. Was ja auch nicht falsch ist. Jedes Selbst durchläuft eine bestimmte Sozialisation. Ein "Selbst", so ihre Argumentation, das in einem christlich-säkularen Umfeld aufwächst, kann sich nicht vorstellen, dass die Beschnibbelung auch im Sinne des "Selbst" sein kann, um sich von Schnibbel-Religionen geprägten Gesellschaften, Gruppen oder Verwandten zugehörig zu gefühlen.


Ja, nach etwa zehn Minuten Brueten war ich dann auch soweit.... Verlegen

Ich nicht. Nach einmaligem Lesen bleibt der Text für mich unverständlich. Zuerst lobt die Autorin das Beschneidungsgesetz, dann kritisiert sie es, weil es auf "sozialen Konstrukten" (TM) basiert. Und nun? Was ist die Folgerung? Die habe ich nicht gefunden.

Das Verlegen darf man hier als Fremdschämen deuten.


Auf den Punkt gebracht:
Lob: das Gesetz unterstützt Minderheiten
Kritik: das Gesetz kategorisiert zwischen männlich und weiblich
Folgerung: Das Gesetz ist richtig, aber falsch begründet.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1826608) Verfasst am: 23.03.2013, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:

Und ja, vielleicht ist es tatsaechlich auch die westliche Ueberheblichkeit, die mitschwingt, wenn es um Beschneidung geht (von Jungs und Maedels). Es wuerde mich ueberraschen, wenn es anders waere. Nicht bei allen, nicht immer, aber immerhin, oder bin ich der einzige Nichtengel hier, der das zugibt.


Was für eine krank machende Denke.


Find ich auch, gut dass du mal zugibst, was die westliche Überheblichkeit mit dir anstellt zwinkern
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1826963) Verfasst am: 24.03.2013, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Was für eine krank machende Denke.

Das hat nix mit "Denke" oder "Ideologie" zu tun. Das ist ein Impuls, von dem ich weiss bzw. auch fuer mich entschieden hab, dass er schlecht ist.
Aber ich kenne in meinem Bekanntenkreis auch Leute, die ihre Kinder zB nicht in eine bestimmte Sportgruppe tun wollen, weil da so viele Auslaender sind. Das koennte ja die Sprachentwicklung der Kinder stoeren.
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1826980) Verfasst am: 24.03.2013, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Wobei es hier nach meinem Gefuehl vor allem ein Problem ist, weil es das T-shirt nur fuer Maedchen gibt. Gaebe es das auch fuer Jungs, waers halt nur bloede..

Ja, natürlich. Die Botschaft ist: "Hey, Mädels, ihr seid zu doof für Mathe." Und wer für Mathe zu doof ist, wird sich auch in Physik, Informatik usw. schwer tun. Also vergeßt es gleich und werdet Friseuse.

Wir brauchen bloß hundert Jahre zurückdenken. Damals erhielt Emmy Noether keine Lehrerlaubnis in Göttingen. Sie konnte ihre Vorlesungen nur halten, weil man vorgab, sie sei Assistentin von Hilbert.

Reste dieser Stereotypen haben sich bis heute gehalten.

Humor ist die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Ich habe den Verdacht, du kannst das nicht.
Es kommt immer drauf an, wer so einen Spruch auf dem Hemd trägt. Ich kannte mal ein Mädchen das auf dem T-Shirt die Worte trug: "Ich bin blond. Bitte sprechen Sie lauter." Glaub mir, die war gar nicht dumm.

Du meinst, sie war lediglich in Bezug auf die Auswahl der Sprüche auf ihren T-shirts partiell verblödet.
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1826981) Verfasst am: 24.03.2013, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:

Es liegt daran liegt, dass dort minderwertigere Arbeit verrichtet wird, sobald Frauen die Überhand gewinnen. Männer sind karrieregeiler, machen mehr Überstunden etc., während Frauen eher auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance wert nehmen.
Männer stehen nun einmal unter einem stärkeren Erfolgsdruck als Frauen (sonst bekommen sie keine oder nur minderwertigere Partnerinnen ab). Wo Männerdominanz besteht, herrscht tendenziell eine größerer Wettbewerbsdruck (und somit Leistungsgerechtigkeit), wo Frauen dominieren, gibt es eher einen Hang zum Wohlfühlklima (->Verteilungsgerechtigkeit).
Dringen jetzt verstärkt Frauen in einstige Männerdomänen ein, fliehen die Männer von den Arbeitsplätzen, da abzusehen ist, dass die Produktivität und ihr Gehalt sinken wird, dass ihre Arbeitskraft noch mehr ausgebeutet wird (ohne Leistungsgerechtigkeit werden die Früchte ihrer Extra-Anstrengungen an untätige Frauen umverteilt).

Dass das Einkommen dann sinkt, ist also auch die Schuld der Frauen. Würden sie sich mehr anstrengen, statt auf Work-Life-Balance zu achten, oder auch weniger erfolgreiche Männer als Partner akzeptieren, würde die Sachlage von vorneherein ganz anders aussehen. (Natürlich halte ich eine derartige Verhaltensänderung seitens Frauen oder Männer für unrealistisch; dafür ist es vermutlich biologisch viel zu fest verdrahtet. Aber Antisexisten akzeptieren ja solch' biologistische Argumente nicht. )


Ungustiöses im Blickfeld Pillepalle
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1826985) Verfasst am: 24.03.2013, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
bernard hat folgendes geschrieben:

Es liegt daran liegt, dass dort minderwertigere Arbeit verrichtet wird, sobald Frauen die Überhand gewinnen. Männer sind karrieregeiler, machen mehr Überstunden etc., während Frauen eher auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance wert nehmen.
Männer stehen nun einmal unter einem stärkeren Erfolgsdruck als Frauen (sonst bekommen sie keine oder nur minderwertigere Partnerinnen ab). Wo Männerdominanz besteht, herrscht tendenziell eine größerer Wettbewerbsdruck (und somit Leistungsgerechtigkeit), wo Frauen dominieren, gibt es eher einen Hang zum Wohlfühlklima (->Verteilungsgerechtigkeit).
Dringen jetzt verstärkt Frauen in einstige Männerdomänen ein, fliehen die Männer von den Arbeitsplätzen, da abzusehen ist, dass die Produktivität und ihr Gehalt sinken wird, dass ihre Arbeitskraft noch mehr ausgebeutet wird (ohne Leistungsgerechtigkeit werden die Früchte ihrer Extra-Anstrengungen an untätige Frauen umverteilt).

Dass das Einkommen dann sinkt, ist also auch die Schuld der Frauen. Würden sie sich mehr anstrengen, statt auf Work-Life-Balance zu achten, oder auch weniger erfolgreiche Männer als Partner akzeptieren, würde die Sachlage von vorneherein ganz anders aussehen. (Natürlich halte ich eine derartige Verhaltensänderung seitens Frauen oder Männer für unrealistisch; dafür ist es vermutlich biologisch viel zu fest verdrahtet. Aber Antisexisten akzeptieren ja solch' biologistische Argumente nicht. )


Ungustiöses im Blickfeld Pillepalle



Wenigstens hat er das Zeug gleich dort gepostet, wo es hingehoert: Im Sexismusthread.
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Desperadox
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Anmeldungsdatum: 18.01.2012
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Beitrag(#1826989) Verfasst am: 24.03.2013, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Warum nennt man einen Mann, der Frauen schmutzige Sachen sagt, einen Sexist, während eine Frau, die Männern schmutzige Sachen sagt, einen Euro pro Minute kriegt?
Weil nur Männer so doof sind, für sowas Geld zu bezahlen. zwinkern
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beachbernie
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Beitrag(#1826997) Verfasst am: 25.03.2013, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Desperadox hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Warum nennt man einen Mann, der Frauen schmutzige Sachen sagt, einen Sexist, während eine Frau, die Männern schmutzige Sachen sagt, einen Euro pro Minute kriegt?
Weil nur Männer so doof sind, für sowas Geld zu bezahlen. zwinkern


Warum heisst das eigentlich "Sexist", wo das doch ein reiner Frauenberuf zu sein scheint?
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Ibo Caj
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Beitrag(#1827704) Verfasst am: 27.03.2013, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, für diesen Jenseitsstrang war ja kein Diskussionsthema, keine Frage vorgegeben, und wie es aussah beim Durchzappen gab es auch hier viel Reibung, um die Hirndurchblutung anzukurbeln.

Ist jemand in der Nähe, der so ziemlich alles mitbekommen hat, der mir eine Frage beantworten könnte? Das wäre sexy.

pera hat folgendes geschrieben:
Mir ist leider noch nichts klarer geworden.
Es gibt keine fließende Grenze zwischen "ich habe Interesse an dir" und "du bist ein sexuelles Objekt und ich signalisiere dir, dass ich frei über dich verfügen kann".

Wenns keine fließenden Grenzen gibt, dann eben starre. (Du meinst ja wohl nicht keine) Und dann? Wie sind sie festgelegt? Wo ist der Katalog mit Redewendungen, Gesten und Mimik, der mir sagt was in welche Kategorie fällt?

(Aber, ich hoffe doch sehr, dass dieser Thread nicht ausartet.)

Die Grenzen sind vorgegeben durch die Dichte dessen, was uns ausmacht. Sobald wir uns verkrümeln, lösen sich so ziemlich alle Grenzen auf. Sie totalisieren sich erst in "Schwarzen Löchern", wo die kleinsten Bestandteile jegliche Distanz verlieren und Atome sich derart verdichten, daß auch keine Reibung mehr möglich ist. Also der größtmögliche, asexuelle Zustand erreicht wird ...

Meine Gewohnheiten sagen mir rechtzeitig, daß ich nur ganz wenige so nahe an mich herankommen lasse, daß sie keinen Mundgeruch und keine Käsefüße wahrnehmen können. Wie soll jemand ein Gefühl für die richtige Distanz entwickeln und für den Moment der Grenzüberschreitung, wenn er Kontakte nur über seine Klickkiste unterhält und durch Selbststreicheln zufrieden wird?

Die ganze Sexismusdiskussion mit Aufschreibremborium beruht auf Denkfehlern. Auf was sonst.
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1827742) Verfasst am: 27.03.2013, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Ich vermisse eher Erzieher und Lehrer in den Grundschulen. Ich fänd's gut, wenn es da mehr Männer gäbe? Warum sind diese Berufszweige uninteressant für Männer? Ein Grund ist sicher, weil das Tätigkeitsfeld dem männlichen Rollenklischee weniger entspricht.



Das ist sicher ein Grund. Der andere besteht im Generalverdacht gegenüber Männern.
http://m.faz.net/aktuell/rhein-main/mehr-maenner-in-kitas-wickeln-soll-der-praktikant-bitte-nicht-11867375.html

Warum sollte man sich als junger Mann in so einen Hochrisikoberuf begeben?


Mir scheint, die Initiatoren, die den Grundsatz vertreten "Professionalität kennt kein Geschlecht", sind im guten Glauben, ihre Einrichtungen seien eine Art Insel, eine kleine geschützte Welt.
Es war die Rede von einer Mutter, die nicht wollte, dass ihr Kind von einem Mann gewickelt wird. Auch nur eine Verleumdung reicht aus, die gar nicht von der Mutter auszugehen braucht, sondern von irgendwelchen Verwandten oder Bekannten, um einen männlichen Betreuer in Mißkredit zu bringen.
Bei Kleinkindern sind aber Verrichtungen unmittelbar am Körper, wie Baden, Hintern abwischen, an der Tagesordnung. Soll dann jedesmal eine weibliche Betreuerin daneben stehen, damit auch nicht der kleinste Verdacht aufkommt?
Dabei ist man sich bewusst, dass sich der größere Teil der Mißbrauchsfälle im familiären Umfeld abspielt, dessen Räume man eigentlich als geschützt ansieht.

Als ich das schon einmal im FGH brachte, kam man mit Beispielen aus dem unmittelbaren Erlebnisumfeld, dass das mit männlichen Betreuern und Kleinkindern in einer öffentlichen Einrichtung sehr gut geht. Die Gesellschaft sei weiter, als ich vielleicht befürchte. Das wird in dem konkreten Fall auch gewiß so sein. Dennoch sehe ich, wie @waschmaschine, das Risiko für männliche Betreuer als zu groß an, wegen der zwangsläufig notwendigen Berührung von kleinen Kindern in unverhältnismäßige Schwierigkeiten zu geraten, man weiß ja gar nicht, wie viel mit Scheuklappen ausgestattete Leute noch herumlaufen.


Ein Film zum Thema:
http://www.welt.de/kultur/kino/article114830770/Hysterische-Hexenjagd-auf-einen-Unschuldigen.html
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Wolf
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Beitrag(#1828078) Verfasst am: 28.03.2013, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Stoeckelschuh-Pflicht an Uni in Tadschikistan
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Beitrag(#1828086) Verfasst am: 28.03.2013, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Stoeckelschuh-Pflicht an Uni in Tadschikistan


also, ich finde diese allgemeinen Schuluniformen im allgemeinen nicht so gut. Es sei denn, wo in Ländern damit überhaupt eine Kleidung für Kinder bezahlt wird....so als Sozialprogramm. Aber diese Uniformässige Kleidung was man da immer im Fernsehen sieht....naja. Es gibt auch bei uns so Tourismusschulen die nur allerfeinst in Kostümmerln und Anzügerln angezogen sind...naja, bisserl snobistisch find ich das....
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Telliamed
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Beitrag(#1828091) Verfasst am: 28.03.2013, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Stoeckelschuh-Pflicht an Uni in Tadschikistan


Das kann sogar noch die Vermischung der Absichten der Regierung im jetzt muslimisch dominierten (90 Prozent Sunniten) Tadshikistan mit einem Erbe aus der Sowjetzeit bedeuten, wenn auch der größte Teil der Russen inzwischen das Land verlassen hat.
Da gehörten damals seit ungefähr 1972/73 wie heute in russischen Metropolen zum Bild junger Frauen schon bei solchen Temperaturen, wie sie jetzt herrschen, atemberaubend kurze Miniröcke und Stöckelschuhe. Man fror als Auswärtiger schon beim Hinsehen und fragte sich, wie abgehärtet die sein müssen, um keine Blasenentzündung zu bekommen.
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Rohrspatz
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Beitrag(#1828160) Verfasst am: 29.03.2013, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:
[...] (sonst bekommen sie keine oder nur minderwertigere Partnerinnen ab). [...]

Menschen als "minderwertig" zu bezeichnen, sehen wir als menschenverachtende Aussage an.
bernard hat folgendes geschrieben:
[...]Und für Männer ist der Beruf sowieso uninteressant, bekanntlich werden nur Pädophile und andere Gestörte Erzieher Mit den Augen rollen
[...]

Der pauschale Vorwurf der Pädophilie gegen Männer in erzieherischen Berufen ist diffamierend und beleidigend. Einen Satz, der sich als solcher liest, wird im Forum entsprechend nicht toleriert.

Aus diesen beiden Gründen wirst du daher ermahnt!

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Dorian
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Beitrag(#1828301) Verfasst am: 29.03.2013, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant finde ich die Spannung zwischen Sexismus der Werbe- und Medienindustrie und einer kontrollsexuell veranlagten Gesellschaft. Tomi Ungerer, weltbekannter Karikaturist, beklagte sich darüber, dass sein "Kamasutra der Frösche" (Frösche in eindeutigen Positionen) in den USA verboten wurde. In einem der Länder, wo überall Porno- Zeitschriften legal zu haben sind.
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pera
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Beitrag(#1828324) Verfasst am: 29.03.2013, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Interessant finde ich die Spannung zwischen Sexismus der Werbe- und Medienindustrie und einer kontrollsexuell veranlagten Gesellschaft. Tomi Ungerer, weltbekannter Karikaturist, beklagte sich darüber, dass sein "Kamasutra der Frösche" (Frösche in eindeutigen Positionen) in den USA verboten wurde. In einem der Länder, wo überall Porno- Zeitschriften legal zu haben sind.


Da kommt es ja dauernd zu Ohnmachtsanfällen der Dauerempörten. Nicht nur wenn Bikinifrauen Motorsägen verkaufen helfen sollen, sondern auch wenn überhaupt welche oder keine zu sehen sind.
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Beitrag(#1828326) Verfasst am: 29.03.2013, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Interessant finde ich die Spannung zwischen Sexismus der Werbe- und Medienindustrie und einer kontrollsexuell veranlagten Gesellschaft. Tomi Ungerer, weltbekannter Karikaturist, beklagte sich darüber, dass sein "Kamasutra der Frösche" (Frösche in eindeutigen Positionen) in den USA verboten wurde. In einem der Länder, wo überall Porno- Zeitschriften legal zu haben sind.


Da kommt es ja dauernd zu Ohnmachtsanfällen der Dauerempörten. Nicht nur wenn Bikinifrauen Motorsägen verkaufen helfen sollen, sondern auch wenn überhaupt welche oder keine zu sehen sind.


In Saudi-Arabien wäre so was undenkbar.
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pera
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Beitrag(#1828491) Verfasst am: 30.03.2013, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/berlin-linke-protestieren-gegen-barbie-dreamhouse-a-891734.html

Zitat:
Ein lebensgroßes Puppenhaus auf dem Berliner Alexanderplatz? Nichts da! Die Jugendorganisation der Partei "Die Linke" empört sich SPIEGEL-Informationen zufolge über das Rollenbild, das durch das geplante "Barbie-Dreamhouse" vermittelt werde. Die Erbauer der Villa wehren sich.


Frage mich, wer den größeren Sprung in der Schüssel hat.
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Dorian
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Beitrag(#1828496) Verfasst am: 30.03.2013, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/berlin-linke-protestieren-gegen-barbie-dreamhouse-a-891734.html

Zitat:
Ein lebensgroßes Puppenhaus auf dem Berliner Alexanderplatz? Nichts da! Die Jugendorganisation der Partei "Die Linke" empört sich SPIEGEL-Informationen zufolge über das Rollenbild, das durch das geplante "Barbie-Dreamhouse" vermittelt werde. Die Erbauer der Villa wehren sich.


Frage mich, wer den größeren Sprung in der Schüssel hat.


Bin schon froh, die Pubertät in der DDR erlebt zu haben. Mich hat eher das Leben aufgeklärt- als kommerzialsierte Fremdbilder.
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