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Frage Kinderkrippe, wäre dankbar für ein paar Ratschläge von euch
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831914) Verfasst am: 11.04.2013, 21:02    Titel: Frage Kinderkrippe, wäre dankbar für ein paar Ratschläge von euch Antworten mit Zitat

Hallo, ich kenne das Forum schon seit längerem und bin nun frisch angemeldet hier.

Mich bewegt momentan ein Thema ganz besonders, und ich würde mich so freuen, wenn von euch einige Ratschläge oder Gedankengänge kommen würden, um mir zu helfen.

Ich versuche mich relativ kurz zu halten:
Mein Mann und ich sind beide aus der Kirche ausgetreten und unser Kind wird auch nicht getauft. Ich bin in dieser Hinsicht ziemlich "radikal" (ich mehr als mein Mann) und diskutiere mich auch gern in Rage, wenn mich jemand darauf anspricht. Ich weiß, dass man bei diesem Thema schnell Leute verletzen kann, was ja gar nicht meine Absicht ist, aber ich vertrete meinen Standpunkt und meine Einstellung schon recht anschaulich und deutlich. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber man soll mir auch bitte meine Meinung und meinen Nicht-Glauben lassen, ohne dass jeder gleich immer meint, ich müsse mich rechtfertigen.

Ich hab mir sicher keinen einfachen Weg ausgesucht, aber es ist nun mal mein Weg und ich steh hinter ihm.

Nun ist er 1 1/2 Jahre alt und kommt ein paar Vormittage in der Woche in die Kinderkrippe.
Man ist ja nun anfangs mit dabei und das Kind (und auch die Mutter) wird langsam darauf vorbereitet, was ja sehr schön ist.
Die Einrichtung ist christlich, aber es bleibt einem ja nicht viel anderes übrig, wenn man nicht ewig weit fahren möchte, denn die meisten Kindergärten bei uns nehmen nur noch Kinder aus dem Ort an. Viele staatliche Einrichtungen gibt es bei uns irgendwie nicht.

Viel Auswahl bleibt mir leider nicht, denn sonst würde ich es ja auch anders machen. Ansonsten ist die Krippe und die Erzieherinnen auch wirklich super und es gibt nichts auszusetzen.

So, nun zu meiner Frage...
Wenn die Kinder morgens frühstücken, wird gebetet. Es ist ein kurzes Gebet und auch nichts weltbewegendes, aber es wird Gott gedankt und die Hände werden gefaltet. Danach kommt noch ein kurzes Appetit-Sprüchlein.
Ich habe die Erzieherin schon drauf angesprochen, dass ich nicht möchte, dass Max gezwungen wird, wenn er das nicht möchte, denn sie wissen, dass wir nicht christlich sind und daheim auch nicht beten. Ganz davon abgesehen, dass es ja auch ein Witz wäre und das ja mit Glauben nicht mehr wirklich etwas zu tun hätte. Ich hoffe auch, dass sie ihn etwas "raushalten" und ihn da gar nicht sooo mit einbeziehen.

Ich mach mir jedoch jetzt schon Gedanken, wie das sein wird, wenn ihm dann bewusster wird, was sie da drin machen, und die Fragen kommen. Ich weiß, die werden sowieso irgendwann kommen, wenn man ein nicht getauftes Kind hat, denn es kommt ja logischerweise gezwungenermaßen überall damit in Kontakt. Aber ich weiß einfach nicht genau, wie ich das ganze Händeln soll.

Ich bin - auch wenn es eine christliche Einrichtung ist - trotzdem irgendwie verärgert darüber, dass einfach so gebetet wird, denn sie nehmen ja auch andersgläubige und nicht getaufte auf, und wenn jemand christlich ist, dann kann er doch zu Hause beten, das muss doch da drin nicht gemacht werden.

Ich habe ja auch kein Problem damit, wenn er da mit der Laterne mit geht und so Sachen. Das ist nicht das Problem und macht den Kindern ja auch ohne den kirchlichen/christlichen Hintergrund Spaß. Und eigentlich war mir auch immer klar, wie ich damit umgehen möchte, wenn das mal losgeht mit den Fragen.

Ach, ich bin gerade einfach etwas durcheinander und male mir verschiedene Situationen aus und mache mir wohl auch etwas zu viele Gedanken und wäre soo froh über ein paar Erfahrungsberichte, evtl ging es jemandem ja schon ähnlich (habe in der Suche bereits ein paar Stichworte eingegeben, aber kein Thema in dieser Hinsicht gefunden hier im Forum)

Bitte, ich wäre sehr froh, wenn ernst gemeinte Ratschläge und Hilfestellungen kommen würden und keine Vorwürfe a la "gebt euer Kind halt in eine nicht christliche Einrichtung" o. Ä... Mir bleiben nicht wirklich Alternativen...

Ich freue mich auf Eure Antworten und wenn es noch Fragen gibt, dann her damit Smilie
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#1831922) Verfasst am: 11.04.2013, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

was machst du dir eigentlich für sorgen? dass dein sohn durch ein kurzes gebet gläubig wird, obwohl er innerhalb seiner familie nix mit kirche und so mitbekommt?
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831926) Verfasst am: 11.04.2013, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

ich weiß es selbst nicht genau zwinkern

Es geistern mir gerade einfach viele Gedanken durch den Kopf, ja, dass die Gewohnheit dort irgendwie dazu führt, dass er zu Hause auch beten will irgendwann. Oder dass er fragt, warum es bei uns nicht so ist... Das ganze Erklären, nur deshalb, weil es dort nicht neutral gehalten wird, sondern der tolle Glaube anerzogen wird, so dass ihnen ja gar nix anderes übrig bleibt, als den Quatsch nachzulabern.

Wie andere vielleicht da reagieren würden, denn verbieten kann ich es ihm ja auch nicht... Ich würde mich nur so tierisch ärgern, wenn es nur dazu kommen würde, weil es ihnen da drin so "anerzogen" wird, wie man es halt kennt von dem Ganzen...

Ich weiß auch nicht...
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1831929) Verfasst am: 11.04.2013, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Gartentante hat folgendes geschrieben:
ich weiß es selbst nicht genau zwinkern

Es geistern mir gerade einfach viele Gedanken durch den Kopf, ja, dass die Gewohnheit dort irgendwie dazu führt, dass er zu Hause auch beten will irgendwann. Oder dass er fragt, warum es bei uns nicht so ist... Das ganze Erklären, nur deshalb, weil es dort nicht neutral gehalten wird, sondern der tolle Glaube anerzogen wird, so dass ihnen ja gar nix anderes übrig bleibt, als den Quatsch nachzulabern.

Wie andere vielleicht da reagieren würden, denn verbieten kann ich es ihm ja auch nicht... Ich würde mich nur so tierisch ärgern, wenn es nur dazu kommen würde, weil es ihnen da drin so "anerzogen" wird, wie man es halt kennt von dem Ganzen...

Ich weiß auch nicht...

also, ich war ungetauft in einem ev. kindergarten, zu hause gab es null kontakt mit religion oder kirche. ich habe zwar ab und an bibelzitate zu hause wiederholt und meine mutter hat daraufhin herzlich gelacht.
ich wäre aber bestimmt nicht auf die idee gekommen, zu hause beten zu wollen Lachen
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step
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Beitrag(#1831930) Verfasst am: 11.04.2013, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Tipp:
- wenn das Kind sich wohlfühlt, ist das Beten zweitrangig
- wenn das Kind Fragen stellt, von Anfang an klarmachen, daß es viele Meinungen gibt, was Du meinst, und daß das Kind selbst etwas anderes meinen darf
- wenn das Kind zuhause beten will: laß es beten, aber bete nicht mit, und erkläre das
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831933) Verfasst am: 11.04.2013, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Es nervt mich gerade auch einfach so extrem, dass man als ungläubiger Mensch sich ständig diesem ganzen so entziehen muss, dass es einem so schwer gemacht wird...

Ich habe halt auch etwas Bedenken, dass die Großeltern sich dann einmischen (die ja - mehr oder weniger - gläubig sind). Wenn sie dann merken, dass er davon redet oder das Thema aufkommt, dass dann mitgeredet werden will.

Ich glaube, ich mache mir zu viele Gedanken. Aber es bewegt mich gerade doch sehr... Wollte mich einfach austauschen. Bin dankbar für jede Antwort von euch.

Mein Kind darf natürlich etwas anderes bzw. überhaupt etwas glauben... Aber ich fänd es doch sehr schwierig. Weiß nicht, ob ich damit so gut klarkommen würde. Wenn er auch nur etwas nach mir kommt, wird er mit dem ganzen sowieso nix anfangen können. Aber es wird halt einfach wieder etwas vorgekaut... es sind dann Bezugspersonen, die Erzieherinnen, mit denen er dann ein gutes Verhältnis hat und denen er sicher auch teils Dinge glaubt, die sie erzählen.

Es müsste halt auch gesagt werden, dass man wirklich an alles glauben kann, aber es ist eben dann nur auf das Christentum bezogen und den Kindern bleibt sicher nicht viel Platz zum ausweichen.

Es geht halt auch darum, es einem so kleinen Kind kindgerecht zu erklären, dass man selbst nicht daran glaubt, aber der Verein so viel Einflussreichtum hat, dass dort drin alle beten... Er wird halt da noch so klein sein. MIt einem sechs- oder achtjährigen darüber zu reden wäre halt doch etwas ganz anderes für mich. Aber das wird eher aufkommen denke ich.

Ein absolutes No-Go wird für mich jedoch sein, mein Kind taufen zu lassen, bevor es nicht 14 oder 15 Jahre alt ist.
Auch wenn ich mir den Vorwurf anhören werde müssen, dass ich es "ausschließe" und zum Aussenseiten mache... Er kann gern machen, was er möchte, aber das würde für mich gar nicht gehen...
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vrolijke
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Beitrag(#1831937) Verfasst am: 11.04.2013, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Gartentante hat folgendes geschrieben:
Es nervt mich gerade auch einfach so extrem, dass man als ungläubiger Mensch sich ständig diesem ganzen so entziehen muss, dass es einem so schwer gemacht wird...

Ich habe halt auch etwas Bedenken, dass die Großeltern sich dann einmischen (die ja - mehr oder weniger - gläubig sind). Wenn sie dann merken, dass er davon redet oder das Thema aufkommt, dass dann mitgeredet werden will.

Ich glaube, ich mache mir zu viele Gedanken. Aber es bewegt mich gerade doch sehr... Wollte mich einfach austauschen. Bin dankbar für jede Antwort von euch.

Mein Kind darf natürlich etwas anderes bzw. überhaupt etwas glauben... Aber ich fänd es doch sehr schwierig. Weiß nicht, ob ich damit so gut klarkommen würde. Wenn er auch nur etwas nach mir kommt, wird er mit dem ganzen sowieso nix anfangen können. Aber es wird halt einfach wieder etwas vorgekaut... es sind dann Bezugspersonen, die Erzieherinnen, mit denen er dann ein gutes Verhältnis hat und denen er sicher auch teils Dinge glaubt, die sie erzählen.

Es müsste halt auch gesagt werden, dass man wirklich an alles glauben kann, aber es ist eben dann nur auf das Christentum bezogen und den Kindern bleibt sicher nicht viel Platz zum ausweichen.

Es geht halt auch darum, es einem so kleinen Kind kindgerecht zu erklären, dass man selbst nicht daran glaubt, aber der Verein so viel Einflussreichtum hat, dass dort drin alle beten... Er wird halt da noch so klein sein. MIt einem sechs- oder achtjährigen darüber zu reden wäre halt doch etwas ganz anderes für mich. Aber das wird eher aufkommen denke ich.

Ein absolutes No-Go wird für mich jedoch sein, mein Kind taufen zu lassen, bevor es nicht 14 oder 15 Jahre alt ist.
Auch wenn ich mir den Vorwurf anhören werde müssen, dass ich es "ausschließe" und zum Aussenseiten mache... Er kann gern machen, was er möchte, aber das würde für mich gar nicht gehen...


Mein Enkel wollte "von sich aus" getauft werden.
Er wollte halt, wie alle seine Kumpel seine Kommunion machen.
Da kann man nicht viel gegen machen.
Meistens geht es auch wieder vorbei.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Misterfritz
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Beitrag(#1831939) Verfasst am: 11.04.2013, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Gartentante hat folgendes geschrieben:
Es geht halt auch darum, es einem so kleinen Kind kindgerecht zu erklären, dass man selbst nicht daran glaubt, aber der Verein so viel Einflussreichtum hat, dass dort drin alle beten...

warum musst du ihm das erklären? ich meine, ihr werdet kaum beten, nicht in die kirche gehen o.ä. das wird er schon bemerken. und falls er wirklich fragen stellen sollte, warum das bei euch nicht so ist (was ich eher nicht glaube, weil er das, was bei euch zu hause abläuft, als normal ansehen wird), dann kannst du immer noch sagen, dass ihr nicht an gott glaubt.
ich denke, du machst dir zuviele gedanken.

und, immer locker bleiben und mit humor antworten. wenn du das alles jetzt schon verkrampft durchdenkst, wie soll dein sohn erleben, dass nicht-glauben was ganz normales, entspanntes ist?
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vrolijke
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Beitrag(#1831940) Verfasst am: 11.04.2013, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Gartentante hat folgendes geschrieben:
Es geht halt auch darum, es einem so kleinen Kind kindgerecht zu erklären, dass man selbst nicht daran glaubt, aber der Verein so viel Einflussreichtum hat, dass dort drin alle beten...

warum musst du ihm das erklären? ich meine, ihr werdet kaum beten, nicht in die kirche gehen o.ä. das wird er schon bemerken. und falls er wirklich fragen stellen sollte, warum das bei euch nicht so ist (was ich eher nicht glaube, weil er das, was bei euch zu hause abläuft, als normal ansehen wird), dann kannst du immer noch sagen, dass ihr nicht an gott glaubt.
ich denke, du machst dir zuviele gedanken.

und, immer locker bleiben und mit humor antworten. wenn du das alles jetzt schon verkrampft durchdenkst, wie soll dein sohn erleben, dass nicht-glauben was ganz normales, entspanntes ist?


Daumen hoch!
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831942) Verfasst am: 11.04.2013, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Gartentante hat folgendes geschrieben:
Es nervt mich gerade auch einfach so extrem, dass man als ungläubiger Mensch sich ständig diesem ganzen so entziehen muss, dass es einem so schwer gemacht wird...

Ich habe halt auch etwas Bedenken, dass die Großeltern sich dann einmischen (die ja - mehr oder weniger - gläubig sind). Wenn sie dann merken, dass er davon redet oder das Thema aufkommt, dass dann mitgeredet werden will.

Ich glaube, ich mache mir zu viele Gedanken. Aber es bewegt mich gerade doch sehr... Wollte mich einfach austauschen. Bin dankbar für jede Antwort von euch.

Mein Kind darf natürlich etwas anderes bzw. überhaupt etwas glauben... Aber ich fänd es doch sehr schwierig. Weiß nicht, ob ich damit so gut klarkommen würde. Wenn er auch nur etwas nach mir kommt, wird er mit dem ganzen sowieso nix anfangen können. Aber es wird halt einfach wieder etwas vorgekaut... es sind dann Bezugspersonen, die Erzieherinnen, mit denen er dann ein gutes Verhältnis hat und denen er sicher auch teils Dinge glaubt, die sie erzählen.

Es müsste halt auch gesagt werden, dass man wirklich an alles glauben kann, aber es ist eben dann nur auf das Christentum bezogen und den Kindern bleibt sicher nicht viel Platz zum ausweichen.

Es geht halt auch darum, es einem so kleinen Kind kindgerecht zu erklären, dass man selbst nicht daran glaubt, aber der Verein so viel Einflussreichtum hat, dass dort drin alle beten... Er wird halt da noch so klein sein. MIt einem sechs- oder achtjährigen darüber zu reden wäre halt doch etwas ganz anderes für mich. Aber das wird eher aufkommen denke ich.

Ein absolutes No-Go wird für mich jedoch sein, mein Kind taufen zu lassen, bevor es nicht 14 oder 15 Jahre alt ist.
Auch wenn ich mir den Vorwurf anhören werde müssen, dass ich es "ausschließe" und zum Aussenseiten mache... Er kann gern machen, was er möchte, aber das würde für mich gar nicht gehen...


Mein Enkel wollte "von sich aus" getauft werden.
Er wollte halt, wie alle seine Kumpel seine Kommunion machen.
Da kann man nicht viel gegen machen.
Meistens geht es auch wieder vorbei.


Huhu.
Also ich habe mir immer geschworen, wenn es mein Kind mal nur machen möchte, weil es die anderen tun oder weil es Geschenke gibt (das glaube ich ist bei vielen wirklich der Hauptgrund, warum sie sich über Kommunion usw freuen) dann biete ich ihm etwas anderes dafür an, nen tollen Ausflug als Ersatz oder so. Denn das ist es wirklich nicht wert, sich deshalb taufen zu lassen.
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vrolijke
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Beitrag(#1831945) Verfasst am: 11.04.2013, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Gartentante hat folgendes geschrieben:

Huhu.
Also ich habe mir immer geschworen, wenn es mein Kind mal nur machen möchte, weil es die anderen tun oder weil es Geschenke gibt (das glaube ich ist bei vielen wirklich der Hauptgrund, warum sie sich über Kommunion usw freuen) dann biete ich ihm etwas anderes dafür an, nen tollen Ausflug als Ersatz oder so. Denn das ist es wirklich nicht wert, sich deshalb taufen zu lassen.


Ich denke, Kinder wollen irgendwie "dazugehören".
Und möglichst kein Außenseiter sein. Das kommt später.
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831946) Verfasst am: 11.04.2013, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Gartentante hat folgendes geschrieben:
Es geht halt auch darum, es einem so kleinen Kind kindgerecht zu erklären, dass man selbst nicht daran glaubt, aber der Verein so viel Einflussreichtum hat, dass dort drin alle beten...

warum musst du ihm das erklären? ich meine, ihr werdet kaum beten, nicht in die kirche gehen o.ä. das wird er schon bemerken. und falls er wirklich fragen stellen sollte, warum das bei euch nicht so ist (was ich eher nicht glaube, weil er das, was bei euch zu hause abläuft, als normal ansehen wird), dann kannst du immer noch sagen, dass ihr nicht an gott glaubt.
ich denke, du machst dir zuviele gedanken.

und, immer locker bleiben und mit humor antworten. wenn du das alles jetzt schon verkrampft durchdenkst, wie soll dein sohn erleben, dass nicht-glauben was ganz normales, entspanntes ist?


Du hast recht, ich danke euch für eure Antworten. Ihr habt mir jetzt schon total weitergeholfen.

Ich hatte ja selbst schon geschrieben, dass ich mir sicher zu viele Gedanken mache. Aber so ist es manchmal, wenn man dann irgendwie sich in was verrennt zwinkern

Ich wollte mich einfach mal darüber austauschen, denn es brennt mir schon sehr auf der Seele. Es geht mir aber schon besser Smilie

Eigentlich bin ich auch ein lockerer Mensch, bei dem Thema wirds allerdings schwierig zwinkern Klar ist nicht-glauben normal und entspannt... Ich wenn jedoch mal anfange, mit jemandem darüber zu diskutieren, egal ob derjenige anders denkt oder so denkt wie ich, rege ich mich über immer mehr dinge auf, die mir an dem ganzen Glaubenszeug so stinken.. Smilie

Was ich auch extrem finde, seit ich eben jetzt mit mehr Müttern als früher zu tun habe, dass soooo extrem viele ihre Kinder taufen lassen, obwohl sie selbst gar nix mit der Kirche zu tun haben. EInfach, weil die Großeltern es wollen, oder der Nachbar vom Schwager seiner Katze... oder oder oder..

Ich lasse doch mein Kind nicht wegen anderen taufen, obwohl ich selbst gar nicht gläubig bin?!?! nur weil es irgendwie jeder macht. Aaah
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
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Beitrag(#1831947) Verfasst am: 11.04.2013, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Es dürfen trotzdem noch gern ganz viele andere antworten zwinkern
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Misterfritz
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Beitrag(#1831948) Verfasst am: 11.04.2013, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Gartentante hat folgendes geschrieben:

Huhu.
Also ich habe mir immer geschworen, wenn es mein Kind mal nur machen möchte, weil es die anderen tun oder weil es Geschenke gibt (das glaube ich ist bei vielen wirklich der Hauptgrund, warum sie sich über Kommunion usw freuen) dann biete ich ihm etwas anderes dafür an, nen tollen Ausflug als Ersatz oder so. Denn das ist es wirklich nicht wert, sich deshalb taufen zu lassen.


Ich denke, Kinder wollen irgendwie "dazugehören".
Und möglichst kein Außenseiter sein. Das kommt später.

es kommt immer darauf an, wo man lebt.
ich habe erst in der schule erfahren, dass die anderen kinder getauft waren (sowas habe ich im ev. kindergarten überhaupt nicht mitbekommen). ich wusste zu dem zeitpunkt nichtmal, was das ist Lachen

ich war dann später in der ev. jugendgruppe, da waren halt meine freundinnen auch. dann fragte mich der pfarrer, ob ich denn nicht auch konfirmiert werden wollte. und klar, irgendwie wollte ich das auch, die anderen waren ja auch dabei. das war nach ein oder zwei konfirmationsstunden sofort vorbei Lachen das hätten keine geschenke wett gemacht.
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
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Beitrag(#1831949) Verfasst am: 11.04.2013, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kinder, die bis zum Erwachsensein religiös gläubig bleiben, haben keinen Zugang zu religionskritischen Informationen erhalten und es werden ihnen generell Denkverbote erteilt. Wer keine Angst hat vor Hölle und Teufel, sich informiert und selbständig denkt, wird automatisch Atheist. Smilie
Ich war auch in einem evangelischen Kindergarten. Wie ich da durch bin? Ich dachte immer, das sind alles nette Rituale und habe mitgemacht, aber irgendwann, so war ich mir sicher, werden die Erwachsenen dann zugeben, dass es mit dem "lieben Gott" genauso ist wie mit dem Weihnachtsmann und das sie in Wirklichkeit auch nicht daran glauben, so wie ich. Smilie Es ist eine Fantasiefigur, die uns Kinder dazu bringen soll, uns brav zu verhalten und keine Angst zu haben. Dass da kein "Außerirdischer" ist, der auf mich aufpasst und mir hilft, sobald ich darum bitte, wenn ich Probleme habe, wenn ich nur ein liebes Kind bin, war mir aber schon ziemlich früh klar. Hehe. zwinkern

Ach so, meine Empfehlung für Dein Kind: die Monty Python-Filme Das Leben des Brian/Ritter der Kokosnuss - die kann es sich auch zusammen mit seinen Freunden anschauen
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Zuletzt bearbeitet von immanuela am 11.04.2013, 22:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831951) Verfasst am: 11.04.2013, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Gartentante hat folgendes geschrieben:

Huhu.
Also ich habe mir immer geschworen, wenn es mein Kind mal nur machen möchte, weil es die anderen tun oder weil es Geschenke gibt (das glaube ich ist bei vielen wirklich der Hauptgrund, warum sie sich über Kommunion usw freuen) dann biete ich ihm etwas anderes dafür an, nen tollen Ausflug als Ersatz oder so. Denn das ist es wirklich nicht wert, sich deshalb taufen zu lassen.


Ich denke, Kinder wollen irgendwie "dazugehören".
Und möglichst kein Außenseiter sein. Das kommt später.

es kommt immer darauf an, wo man lebt.
ich habe erst in der schule erfahren, dass die anderen kinder getauft waren (sowas habe ich im ev. kindergarten überhaupt nicht mitbekommen). ich wusste zu dem zeitpunkt nichtmal, was das ist Lachen

ich war dann später in der ev. jugendgruppe, da waren halt meine freundinnen auch. dann fragte mich der pfarrer, ob ich denn nicht auch konfirmiert werden wollte. und klar, irgendwie wollte ich das auch, die anderen waren ja auch dabei. das war nach ein oder zwei konfirmationsstunden sofort vorbei Lachen das hätten keine geschenke wett gemacht.


Bayern... da ist es manchmal "schwieriger"

Die evangelischen sind auch nicht so extrem wie die katholischen, hab ich jetzt schon öfter gemerkt.

Ich hoffe einfach, dass mein Kind auch in dieser Hinsicht genügend Gene von mir mitbekommen hat zwinkern
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Gartentante
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Anmeldungsdatum: 11.04.2013
Beiträge: 30

Beitrag(#1831952) Verfasst am: 11.04.2013, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
Kinder, die bis zum Erwachsensein religiös gläubig bleiben, haben keinen Zugang zu religionskritischen Informationen erhalten und es werden ihnen generell Denkverbote erteilt. Wer keine Angst hat vor Hölle und Teufel, sich informiert und selbständig denkt, wird automatisch Atheist. Smilie
Ich war auch in einem evangelischen Kindergarten. Wie ich da durch bin? Ich dachte immer, das sind alles nette Rituale und habe mitgemacht, aber irgendwann, so war ich mir sicher, werden die Erwachsenen dann zugeben, dass es mit dem "lieben Gott" genauso ist wie mit dem Weihnachtsmann und das sie in Wirklichkeit auch nicht daran glauben, so wie ich. Smilie Es ist eine Fantasiefigur, die uns Kinder dazu bringen soll, uns brav zu verhalten und keine Angst zu haben. Dass da kein "Außerirdischer" ist, der auf mich aufpasst und mir hilft, sobald ich darum bitte, wenn ich Probleme habe, wenn ich nur ein liebes Kind bin, war mir aber schon ziemlich früh klar. Hehe. zwinkern

Ach so, meine Empfehlung: die Monty Python-Filme Das Leben des Brian/Ritter der Kokosnuss


hm.... wenn das Thema mit 3 Jahren aufkommt, weiß ich nicht, ob Monty Python Filme schon so verstanden werden zwinkern

Danke auch für deine tolle Antwort.
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Misterfritz
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Beitrag(#1831953) Verfasst am: 11.04.2013, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Gartentante hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Gartentante hat folgendes geschrieben:

Huhu.
Also ich habe mir immer geschworen, wenn es mein Kind mal nur machen möchte, weil es die anderen tun oder weil es Geschenke gibt (das glaube ich ist bei vielen wirklich der Hauptgrund, warum sie sich über Kommunion usw freuen) dann biete ich ihm etwas anderes dafür an, nen tollen Ausflug als Ersatz oder so. Denn das ist es wirklich nicht wert, sich deshalb taufen zu lassen.


Ich denke, Kinder wollen irgendwie "dazugehören".
Und möglichst kein Außenseiter sein. Das kommt später.

es kommt immer darauf an, wo man lebt.
ich habe erst in der schule erfahren, dass die anderen kinder getauft waren (sowas habe ich im ev. kindergarten überhaupt nicht mitbekommen). ich wusste zu dem zeitpunkt nichtmal, was das ist Lachen

ich war dann später in der ev. jugendgruppe, da waren halt meine freundinnen auch. dann fragte mich der pfarrer, ob ich denn nicht auch konfirmiert werden wollte. und klar, irgendwie wollte ich das auch, die anderen waren ja auch dabei. das war nach ein oder zwei konfirmationsstunden sofort vorbei Lachen das hätten keine geschenke wett gemacht.


Bayern... da ist es manchmal "schwieriger"

Die evangelischen sind auch nicht so extrem wie die katholischen, hab ich jetzt schon öfter gemerkt.

Ich hoffe einfach, dass mein Kind auch in dieser Hinsicht genügend Gene von mir mitbekommen hat zwinkern

es liegt nicht an den genen.
ich wurde nicht getauft, weil meine eltern unterschiedliche konfessionen hatten. aber, sie haben - zumindest damals - nicht geglaubt.

ich erinnere mich an einen urlaub mit meiner mutter in italien. ich war 11 oder 12, wir fuhren fahrrad (woher auch immer wir diese lieferräder hatten) und meine mutter hatte eine italienische speisekarte und diese deklamierte sie in der art, wie kath. pfaffen in der predigt rumsingen, so mit dem ende " in nomine .... amen". wir alle haben gelacht über den vortrag meiner mutter.

das, im zusammenhang, dass kirche, religion, gott, nie bei uns nie thema war (in einer kirche war ich das erste mal mit der schulklasse), hat mich schlicht zum atheisten gemacht - wie sollte es auch anders sein?
_________________
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satsche
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Beitrag(#1831957) Verfasst am: 11.04.2013, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

"Prägender" als der Kindergarten ist sowieso das, was zu Hause abgeht. Wenn das Kind, erst an der Hand der "Gartentante" und dann nach und nach auch alleine im Garten, im wahrsten Sinne des Wortes, be g r e i f e n darf, dann werden kaum bedenkliche Fragen auftauchen. Wenn das Kind aufgeregt zur Mutter kommt um ihr zu zeigen, was grün aus der Erde gekrochen kommt und was es dabei entdeckt hat, da kann kein Kindergartenreligionsfirlefanz mithalten.

Schlimmer als der Kindergarten wären aus meiner Sicht und Erfahrung Eltern/Mütter, die Angst davor haben das Kind könnte im Garten seine Kleider beschmutzen, auch der eine oder andere Krümel Sand der gegessen wird schadet nicht. Auch Großeltern wissen das heutzutage; in Fragen der Taufe oder ähnlichem würde ich ggf. eine deutliche Wand aufstellen.
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kennstenich
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Beitrag(#1831965) Verfasst am: 12.04.2013, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Die Verblüffung, dass in einer christlichen Einrichtung gebetet wird, habe ich witzigerweise in letzter Zeit öfters gehört. Die Annahme, dass auch solche Veranstaltungen unreligiös daherkommen, ist nicht selten. Manch einer meint sogar, eine katholische Schule wäre nicht anders als eine staatliche. Da schickt man sein Kind hin, weil die beste Freundin auch da angemeldet wird.

Vielleicht wurde eine Menge dazu beigetragen, weil es immer weltlicher zuging.
Dieser Entwicklung wird aber wieder entgegengewirkt. Da wird auch Kleinkindern neben dem Osterhasen-Basteln offensiv erzählt, dass ja eigentlich Jesus gestorben ist und Ostern wieder lebendig wurde, etc..dann wird auch mal in die Kirche gegangen und christliche Lieder gesungen.

Oder ich habe ein 3jähriges Kind erlebt, das spontan beim Anblick eines Kirchturms in der Ferne meinte, das wäre aber eine schöne Kirche.....das ist doch kein Original-Interesse eines kleinen Kindes!

Andererseits, wenn man keine Alternative hat, muss man die Sachen nicht durch eigene Aufgeregtheit aufwerten? (Mich würde es aber auch nerven)
Aber bei nächster Gelegenheit würde ich in eine nicht-kirchliche Einrichtung wechseln.
Als kirchenkritischer Mensch fehlt einem diese Scheißegal-Einstellung. Da bemerkt man die vielen, kleinen religiösen Einschläge eher und es stößt einem auf.
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tridi
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Beitrag(#1831971) Verfasst am: 12.04.2013, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

hi gartentante,

ich kann dich gut verstehen.

zur religionsfreiheit sollte gehoeren, dass man sich und sein junges kind von gebeten fernhalten kann, und was da laeuft, ist eigentlich eine beschneidung dieses grundrechts.

das miese ist, dass der staat solche kirchlichen kindergaerten/-krippen finanziert. taete er es nicht, dann koennten die kirchen nicht so viele einrichtungen unterhalten und der staat muesste mit dem geld eigene einrichtungen aufbauen - in denen man dann hoffentlich von gebeten verschont bliebe.

aber so wie das derzeit laeuft, wird die staatskohle den kirchen ueberlassen, die das dann nutzen, um mit geringem eigenen finanziellen aufwand die kinder schon frueh religioes indoktrinieren zu koennen.

scheisse ist das, ja.

nur wenn du auf deinen rechten bestehst, wird man dir gewiss eine nichtkirchliche einrichtung als "alternative" anbieten - ewig weit weg vermutlich.

daher: mach kein grosses fass auf, das lohnt wohl nicht. du kannst ja versuchen, zu erreichen, dass dein kind wenigstens nicht mitbeten muss, und das risiko, dass es durch diese kirchlichen einfluesse glaeubig wird, duerfte eh aeusserst gering sein.

also: recht hast du. aber schone deine nerven.

mach sowas lieber anders als ueber beschwerden. zB koenntest du deinem kind vorschlagen, die gebete statt mit "amen" mit "ramen" zu kommentieren. (ich hoffe, du kennst das FSM?)

und ich hab auch neben einem kreuz in einer oeffentlichen einrichtung, das mich nervte, einfach mal ein FSM aufgehaengt. der liebe gott und das FSM haengen da nun schon monate eintraechtig nebeneinander. damit kann ich leben...
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Hatiora
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Beitrag(#1831972) Verfasst am: 12.04.2013, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, Gartentante.. Winken

Ich bin zwar nicht religioes erzogen worden, hab aber in meiner Kindheit und Jugend an "irgendetwas" geglaubt. Bei uns zuhause war Glaube nie ein Thema, deshalb vermute ich, dass ich da von Kindergarten, Jugendgruppen, Schule beeinflusst worden bin.
Irgendwann in der spaeten Pubertaet bin ich davon abgekommen, in den fruehen Zwanzigern dann ausgetreten.

Ich vermute, wenn das zuhause besprochen werden kann, sollte der Einfluss von aussen ueberschaubar bleiben. Kinder wollen dazugehoeren und an Ritualen teilnehmen, wenn alle ihre Freunde das auch tun, aber wenn Du Deinem Sohn die christlichen Rituale und deren Bedeutung sachlich erklaeren kannst, sollte das kein Problem sein.

Gibt es eigentlich auch zB muslimische Kinder in der Gruppe, sollen die auch mitbeten?
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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kennstenich
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Beitrag(#1831974) Verfasst am: 12.04.2013, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
daher: mach kein grosses fass auf, das lohnt wohl nicht. du kannst ja versuchen, zu erreichen, dass dein kind wenigstens nicht mitbeten muss, und das risiko, dass es durch diese kirchlichen einfluesse glaeubig wird, duerfte eh aeusserst gering sein.

also: recht hast du. aber schone deine nerven.



das ist doch Mist und verändert nichts.
Bei einem 1 1/2 jährigen Kind muss man nicht auf richtige Krippen angewiesen sein, man kann auch eine Tagesmutter-Gruppe suchen oder selbst initiieren. Zum Beispiel.
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Hatiora
sukkulent



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Beitrag(#1831976) Verfasst am: 12.04.2013, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

kennstenich hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
daher: mach kein grosses fass auf, das lohnt wohl nicht. du kannst ja versuchen, zu erreichen, dass dein kind wenigstens nicht mitbeten muss, und das risiko, dass es durch diese kirchlichen einfluesse glaeubig wird, duerfte eh aeusserst gering sein.

also: recht hast du. aber schone deine nerven.



...
Bei einem 1 1/2 jährigen Kind muss man nicht auf richtige Krippen angewiesen sein, man kann auch eine Tagesmutter-Gruppe suchen oder selbst initiieren. Zum Beispiel.


so leicht ist das nicht. es gibt flecken auf der landkarte, da kannst du froh sein, wenn du eine krippe oder tagesmutter-gruppe findest, und dann sind die oeffnungszeiten uU nicht passend. wenn die krippe ansonsten in ordnung ist, wuerde ich mein kind ehrlich gesagt auch da lassen.

und selbst initiieren? das klingt fuer mich ziemlich kompliziert. wie soll das gehen?
sollen sich die eltern abwechseln? Am Kopf kratzen
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Beitrag(#1831979) Verfasst am: 12.04.2013, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man es leicht möchte, muss man eben Kröten schlucken.

Wie initiieren?
Spontan würde ich meinen, entweder über private Kontakte versuchen, jemanden zu motivieren/ zu finden.
Dann habe ich für Bayern dieses gefunden
http://www.tagesmuetter-bayern.de/ueberuns.html
Zitat:
Fachliche Beratung und Begleitung von Initiativen und Projekten Qualifizierung der Fachkräfte im Bereich der Vermittlung, Beratung und Fortbildung von Tagespflegepersonen Organisation von regionalen und überregionalen Netzwerken Einsatz für den Ausbau und die Weiterentwicklung einer landesweiten Infrastruktur in der Tagespflege. Initiierung von Projekten zur fachlichen Weiterentwicklung der Kindertagespflege.


Oder es bestünde vielleicht die Möglichkeit, Freidenker- oder humanistische Verbände auf diesen Bedarf hinzuweisen, damit sie qualifizierte Tagesmütter im Angebot haben.
Ist ja auch eine Verdienstmöglichkeit für eigene Mitglieder.
http://www.hvd-kitas.de/
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



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Beitrag(#1831980) Verfasst am: 12.04.2013, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

Würde mich auch sehr ärgern, dass andere versuchen mein Kind zu indoktrinieren. Die Tatsache, dass sie wahrscheinlich scheitern werden, macht ja die Absicht nicht besser. Freu dich trotzdem darüber, dass es für die Katz ist.

Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass es sooo viele andere Dinge gibt, die bei der Erziehung eines ganz kleinen Kindes schiefliegen können, dass ich zwar auch nach Alternativen suchen würde, aber das Nichtbeten hat eben auch nicht die oberste Priorität.

Mit den anderen Dingen meine ich so etwas: Unterschiedliche Ansichten, wieviel Risiko das Kind bei seinen Tätigkeiten eingehen darf, ob Kooperation oder Selbstbehauptung betont wird, ob Selbstständigkeit oder Folgsamkeit betont wird, usw. usf.

Auf einem anderen Forum ist mir ein Beispiel für ein atheistisch erzogenes Kind begegnet, das dann (echt) religiös geworden ist. Die Betroffene hat erlebt, wie sich ihre Familie stets vollkommen herablassend über die dummen religiösen Leute lustig gemacht haben und hat sich dann in ihrem Freundeskreis mit den Freunden identifiziert, die der Karikatur einfach nicht entsprochen haben.
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Kramer
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Beitrag(#1831981) Verfasst am: 12.04.2013, 02:19    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
was machst du dir eigentlich für sorgen? dass dein sohn durch ein kurzes gebet gläubig wird, obwohl er innerhalb seiner familie nix mit kirche und so mitbekommt?


Warum sollen sich Eltern nicht sorgen dürfen, wenn ihr Kind zu etwas gezwungen wird, was sie nicht wollen? Ist doch auch völlig hirnrissig, dass Kinderkrippen von weltanschaulichen Gruppen betrieben werden, die ihre Weltanschauung dort in den Alltag einfließen lassen. Man stelle sich vor, die katholische Kirche hätte ein Monopol in der Bekleidungsindustrie und man müsse sich erst bekreuzen, bevor man eine Hose kaufen darf.
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Lord Snow
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Beitrag(#1832020) Verfasst am: 12.04.2013, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Dann würde ich nur noch nackig rumlaufen! Cool
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Tom der Dino
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Beitrag(#1832123) Verfasst am: 12.04.2013, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Auf einem anderen Forum ist mir ein Beispiel für ein atheistisch erzogenes Kind begegnet, das dann (echt) religiös geworden ist. Die Betroffene hat erlebt, wie sich ihre Familie stets vollkommen herablassend über die dummen religiösen Leute lustig gemacht haben und hat sich dann in ihrem Freundeskreis mit den Freunden identifiziert, die der Karikatur einfach nicht entsprochen haben.


Genau das ist auch mein Gedanke. Gerade in der rebellischen Phase wird das Kind wahrscheinlich dann Sachen tun, um sich von den Eltern abzuheben. Was wäre da besser als das zu werden, was die Eltern am blödesten finden?
Am besten ganz entspannt bleiben und zusehen, dass die Kinder lernen Widersprüche zu erkennen und Sachverhalte zu hinterfragen. Der Rest kommt von allein.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Gartentante
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Beitrag(#1832177) Verfasst am: 12.04.2013, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

wollte mich kurz melden und mich schon mal bedanken für eure zahlreichen Tipps, Meinungen und Ratschläge. Vielen lieben Dank!!!

Ich lese alles begeistert mit, kann aber leider nicht immer gleich etwas antworten.
Werde mich aber definitiv melden, wenn ich wieder mehr Zeit habe. Ist gerade etwas stressig.

Ich danke euch!!!
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