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Sport als Ersatz-Religion?
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Teufelskerl
Ideologie-Allergiker



Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 36
Wohnort: Seoul, RoK

Beitrag(#1834875) Verfasst am: 24.04.2013, 17:04    Titel: Sport als Ersatz-Religion? Antworten mit Zitat

Hallo allerseits.

Von Religionsfreunden ist immer wieder das Argument zu hoeren, dass es keinen gleichwertigen Ersatz fuer Religion(en) gibt und dass diese Institution(en) allein aus diesem Grund beibehalten werden sollten, dass die schoenste fundamentale Religionskritik also letztlich umsonst ist.

Seit der Aufklaerung sind immer wieder verschiedene Disziplinen ins Spiel gebracht worden, die als "Ersatz" herhalten sollten: Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Rationalismus, Kapitalismus, Kommunismus etc.pp., im Grunde jedes Kulturgut.

Ich meine, der moderne Sport ist von allen Angeboten, die es heute gibt, der aussichtsreichste Kandidat, qualitativ wie quantitativ.

These: je populaerer der (jeder) Sport in einer Gesellschaft wird, desto mehr wird dort der Einfluss der dortigen Religion(en) schwinden.

Was meint ihr?
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Ich weiss, dass du denkst, dass ich nichts weiss.
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1834877) Verfasst am: 24.04.2013, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Keinen Sport zu treiben erscheint mir die reizvollere Religion zu sein.
_________________
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Teufelskerl
Ideologie-Allergiker



Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 36
Wohnort: Seoul, RoK

Beitrag(#1834885) Verfasst am: 24.04.2013, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

... reizvoller als was? Seit wann ist Sport eine Religion?
_________________
Ich weiss, dass du denkst, dass ich nichts weiss.
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1834902) Verfasst am: 24.04.2013, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
... reizvoller als was? Seit wann ist Sport eine Religion?

Du hast Sport als Religionsersatz vorgeschlagen.
Ich finde "kein Sport" auch besser.
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Teufelskerl
Ideologie-Allergiker



Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 36
Wohnort: Seoul, RoK

Beitrag(#1834906) Verfasst am: 24.04.2013, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Du hast Sport als Religionsersatz vorgeschlagen.

Richtig. Nicht als Religion.

Ich verstehe euer Argument immer noch nicht: ihr haltet keinen Sport fuer besser als Sport.

Schoen.

Und was hat das jetzt mit meiner Frage zu tun?
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Ich weiss, dass du denkst, dass ich nichts weiss.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1834908) Verfasst am: 24.04.2013, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

"Sport" als Politik-Ersatz:
http://www.focus.de/politik/ausland/boxen-als-strafe-tschetscheniens-praesident-kadyrow-schlaegt-minister-im-boxring_aid_969846.html

Zitat:
Der international höchst umstrittene tschetschenische Präsident Kadyrow hat einen seiner Minister im Boxring vermöbelt – zur Strafe für angebliche Verfehlungen. Gnädigerweise durfte der Minister einen Helm tragen – damit er am nächsten Tag noch arbeitsfähig war.

Pillepalle
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Larifari
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Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1834911) Verfasst am: 24.04.2013, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Religionler können beides haben. Wer glauben muß oder es sich freiwillig antun möchte und beides haben kann, wird sich nicht für eins von beiden entscheiden. Wozu auch.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1834921) Verfasst am: 24.04.2013, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

So ganz unrecht hat der Teufelskerl nicht. Auch beim Sport werden Glückshormone ausgeschüttet, der manche Ausdauersportler geradezu süchtig macht. Ob man sich einen Wolf betet oder sich einen läuft, da ist kein großer Unterschied. zwinkern
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1834923) Verfasst am: 24.04.2013, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sport würde ich als Brot&Spiele einordnen, und da passt ein Zitat von Paulus aus der Bibel. Und zwar geht es um die Leute die um das goldene Kalb tanzten.

»Betet auch keine Götzen an, wie es einige von ihnen getan haben, denn es steht in der Schrift: "Sie setzten sich hin, um zu essen und zu trinken, und danach standen sie auf, um zu tanzen*."« (1.Ko10:7)

(Statt tanzen kann auch mit spielen oder vergnügen übersetzt werden)

Ein "Gott" ist das was antreibt, was begeistert, und deren Gott war nach Paulus essen/trinken und eben das tanzen/spielen.

Bei heutigen Fussballfans würde man denen das Leben wegnehmen wenn man ihnen den Fussball wegnehmen würde, das treibt die an und alles dreht sich darum, das motiviert die diese Saison und die nächsten.

Zitat:
These: je populaerer der (jeder) Sport in einer Gesellschaft wird, desto mehr wird dort der Einfluss der dortigen Religion(en) schwinden.

Religionen schwinden nicht, nur das was als solches genutzt wird ändert sich, die Religionen treten dann nur in anderen Gewändern auf.

Und wer der Position eines Bällchens auf einer Wiese(Fussball) einen Wert gibt der wird auch an einen 'Gott glauben' wenn die Bällchen nicht mehr rollen.
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Larifari
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Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1834926) Verfasst am: 24.04.2013, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Also quasi wieder die Vielgötterei, weil die einen Sebastian Schweinsteiger anbeten und die anderen Paul Schockemöhle hochjubeln lassen würden...

weia...

Wäre das Selbe in grün.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1834927) Verfasst am: 24.04.2013, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Larifari hat folgendes geschrieben:
Also quasi wieder die Vielgötterei, weil die einen Sebastian Schweinsteiger anbeten und die anderen Paul Schockemöhle hochjubeln lassen würden...

weia...

Wäre das Selbe in grün.

Wobei man an Fussball "glauben" muß um Sebastian Schweinsteiger einen Wert zu geben, oder eben das Springreiten um Paul.S. einen Wert zu geben. Mir ist Fussball egal, für mich ist der Schweinsteiger bloss ein Typ der wie irre auf einem Acker hinter einem Bällchen rumrennt.


Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 24.04.2013, 19:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Larifari
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Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1834928) Verfasst am: 24.04.2013, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
So ganz unrecht hat der Teufelskerl nicht. Auch beim Sport werden Glückshormone ausgeschüttet, der manche Ausdauersportler geradezu süchtig macht. Ob man sich einen Wolf betet oder sich einen läuft, da ist kein großer Unterschied. zwinkern


Und auch hier: Hand-Wolf oder Schenkel-Wolf-Entscheidung muß nicht sein. Wölfe sind Rudeltiere Smilie
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Larifari
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Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1834929) Verfasst am: 24.04.2013, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Larifari hat folgendes geschrieben:
Also quasi wieder die Vielgötterei, weil die einen Sebastian Schweinsteiger anbeten und die anderen Paul Schockemöhle hochjubeln lassen würden...

weia...

Wäre das Selbe in grün.

Wobei man an Fussball "glauben" muß um Sebastian Schweinsteiger einen Wert zu geben, oder eben das Springreiten um Paul.S. einen Wert zu geben. Mir ist Fussball egal, für mich ist der Schweinsteiger bloss ein Typ der wie irre auf einem Acker hinter einem Bällchen rumrennt.


Ja das stimmt Sehr glücklich
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1834930) Verfasst am: 24.04.2013, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Larifari hat folgendes geschrieben:
Wäre das Selbe in grün.

Es hat keine Transformation bei Menschen stattgefunden, die sind dieselben wie vor 1000 oder 2000 Jahren.
Oder habe ich was verpasst?
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Larifari
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Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1834933) Verfasst am: 24.04.2013, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Larifari hat folgendes geschrieben:
Wäre das Selbe in grün.

Es hat keine Transformation bei Menschen stattgefunden, die sind dieselben wie vor 1000 oder 2000 Jahren.
Oder habe ich was verpasst?


Nein, nein es ist alles noch beim Alten gesamtmenschheitlich gesehen. Es gibt Ausnahmen, die aber widerum auch nur für Vereinzelte ausschlaggebend sind, die Masse aber weniger betreffen. Mike Tyson z. B. ist jetzt Veganer geworden und wird sich nicht mehr in menschliche Körperteile verbeißen. Aber sonst... nö, alles wie gehabt.

Ob das gut ist, sei dahingestellt. Hm.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1834944) Verfasst am: 24.04.2013, 20:34    Titel: Re: Sport als Ersatz-Religion? Antworten mit Zitat

Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
Hallo allerseits.

Von Religionsfreunden ist immer wieder das Argument zu hoeren, dass es keinen gleichwertigen Ersatz fuer Religion(en) gibt und dass diese Institution(en) allein aus diesem Grund beibehalten werden sollten, dass die schoenste fundamentale Religionskritik also letztlich umsonst ist.

Seit der Aufklaerung sind immer wieder verschiedene Disziplinen ins Spiel gebracht worden, die als "Ersatz" herhalten sollten: Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Rationalismus, Kapitalismus, Kommunismus etc.pp., im Grunde jedes Kulturgut.

Ich meine, der moderne Sport ist von allen Angeboten, die es heute gibt, der aussichtsreichste Kandidat, qualitativ wie quantitativ.

These: je populaerer der (jeder) Sport in einer Gesellschaft wird, desto mehr wird dort der Einfluss der dortigen Religion(en) schwinden.

Was meint ihr?


Ich bin nicht der Meinung, dass man - nur weil man etwas genießen oder sich an etwas berauschen kann - dies schon deshalb als (Ersatz)Religion bezeichnen kann.

Es ist eben nicht nur das unmittelbare, immer wieder zu erlebende Gefühl, sondern Religion geht immer einher mit einer Abwertung des Menschen, d.h. seines Wesens, seiner Erkenntnisfähigkeiten, seines Potenzials, usw.

Religion ist a) der Unglaube an den Menschen und dann erst b) der Glaube an etwas *höheres*, *besseres* als den Menschen.

Somit ist Religion Ausdruck der Beziehung der Menschen untereinander in bestimmten Gesellschaftsformen.
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Teufelskerl
Ideologie-Allergiker



Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 36
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Beitrag(#1835026) Verfasst am: 25.04.2013, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine nicht Sport in seiner Brot & Spiele-Funktion, schon gar nicht reduziert auf Fussball, sondern allgemein jede Art von mehr oder regelmaessiger koerperlicher Ertuechtigung, inklusive Schwimmen, Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Yoga etc., meinetwegen auch Auto/Motorrad fahren, und auch unabhaengig davon, ob es der eine gern aktiv betreibt und der andere sich das gern ansieht, wie z.B. die Olympischen Spiele im Fernsehen oder den Kiddieclub, wo der eigene Nachwuchs dabei ist.

Das gemeinsame und entscheidende Element beim Sport & bei der Religion ist, dass beides sehr elementare Gefuehle anspricht. Das tun andere Disziplinen auch, Musik und Literatur etwa, aber letztere erreichen doch gesamtgesellschaftlich nicht die gleiche breite Masse wie erstere. Ich denke, nichts anderes ist in dieser Hinsicht mit einer Religion vergleichbar. Und das ist der Grund, warum es in jeder Gesellschaft mindestens eine Religion gab und moeglicherweise geben wird.

Wir Atheisten haben ja auch unsere Ersatzdisziplinen, oder etwa nicht? Es muss ja nicht bei jedem Sport sein. Was ist es bei euch? Bei mir ist es Musik und Sport und, in geringerem Masse, Philosophie. Aber bei letzterer habe ich keine "spirituellen Erfahrungen", die ich bei den ersteren regelmaessig geniesse.

Religion hat an sich nichts mit Abwertung des Menschen zu tun, sondern mit "spiritueller" Erfahrung, d.h. Aufgehen des Selbst in etwas "groesserem". Das ist m.E. eine in erster Linie koerperliche Angelegenheit, vom Christentum groesstenteils verschleiert, findet sich aber wohl in allen Religionen, oder etwa nicht? Und in unserer heutigen Zeit ist Sport in jeglicher Form, ob passiv konsumiert oder aktiv betrieben, ein Medium, in dem dieser Aspekt des Menschseins am besten und sozialvertraeglichsten ausgelebt werden kann.

Gegenstimmem?
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Ich weiss, dass du denkst, dass ich nichts weiss.
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Critic
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Beitrag(#1835034) Verfasst am: 25.04.2013, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt da vielleicht auch noch einen anderen Aspekt: Ob man religiöse Übungen verrichtet oder nicht, macht ja aus atheistischer Sicht keinen Unterschied. Wobei sie den Zusammenhalt fördern könnten - wie auch die gemeinsame Teilnahme (ob aktiv oder passiv) bei Sportveranstaltungen. Oder auch darstellen könnten, daß der sie Betreibende ein guter Ernährer sei: denn er habe ja neben der Jagd noch die Zeit und die Energie, an solchen für das schiere Überleben "unnützen" Tätigkeiten teilzunehmen (meint jedenfalls Harald Euler).
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1835048) Verfasst am: 25.04.2013, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
Religion hat an sich nichts mit Abwertung des Menschen zu tun, sondern mit "spiritueller" Erfahrung, d.h. Aufgehen des Selbst in etwas "groesserem". Das ist m.E. eine in erster Linie koerperliche Angelegenheit, vom Christentum groesstenteils verschleiert, findet sich aber wohl in allen Religionen, oder etwa nicht? Und in unserer heutigen Zeit ist Sport in jeglicher Form, ob passiv konsumiert oder aktiv betrieben, ein Medium, in dem dieser Aspekt des Menschseins am besten und sozialvertraeglichsten ausgelebt werden kann.

Gegenstimmem?


Ja, natürlich habe ich eine Gegenstimme dazu.

Die Abwertung des Menschen in der christlichen oder muslimischen Religion fällt doch ins Auge. Der Mensch kann nichts, weiß nichts, ist nichts - ohne "Gott", der eben einfach alles kann, alles weiß, alles ist.

Aber immer dann, wenn das Zutrauen in die menschlichen Fähigkeiten, in die menschliche Schöpferkraft insgesamt fehlt, so kann man mit Fug und Recht den Verdacht erheben, dass hier religiöse Grundmuster zugrunde liegen - auch dann, wenn es sich um eine Philosophie oder Lehre handelt, welche sich nicht religiös, ja vielleicht sogar antireligiös gibt.

Dies kann ich auch weiter ausführen, wenn gewünscht.
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moritura
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Anmeldungsdatum: 01.12.2003
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Beitrag(#1835049) Verfasst am: 25.04.2013, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Beiträge hinterlassen bei mir den Eindruck, du wolltest Sport als Ersatzreligion anbieten.
Als das Beste was die Bedürfnisse decken könnte, die derzeit durch Religionen befriedigt werden.
Nun hat Sport, bzw. meistens eine individuell bevorzugte Sportart, bei vielen die Rolle einer Religion.

Aber allgemein gültig ist dies eben nicht und schon gar nicht von jedem gewünscht. Und der These Sport wäre das sozialverträglichste Mittel die entsprechende Bedürfnisse zu decken, stimme ich ebenfalls nicht zu. Dort wo Sport wie eine Religion ausgelebt wird (zum Beispiel beim Fußball) hat er nicht nur die positiven Eigenschaften einer Religion, sondern auch ihre negativen.

Nebenbei: Das sich Sportfunktionäre versuchen in mein Alltagsleben einzumischen, fände ich genauso daneben, wie entsprechende Einmischung von Religionsfunktionären.

Außerdem, ich hasse Sport Smilie
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1835051) Verfasst am: 25.04.2013, 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Es gibt da vielleicht auch noch einen anderen Aspekt: Ob man religiöse Übungen verrichtet oder nicht, macht ja aus atheistischer Sicht keinen Unterschied. Wobei sie den Zusammenhalt fördern könnten - wie auch die gemeinsame Teilnahme (ob aktiv oder passiv) bei Sportveranstaltungen. Oder auch darstellen könnten, daß der sie Betreibende ein guter Ernährer sei: denn er habe ja neben der Jagd noch die Zeit und die Energie, an solchen für das schiere Überleben "unnützen" Tätigkeiten teilzunehmen (meint jedenfalls Harald Euler).


Wobei dieses Nichtstun bei "Gottesdiensten" ja auch wiederum Ausdruck der Denkweise ist, dass der Mensch nichts tun könne, außer bitten, betteln, beten und allerlei symbolischen Kram.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1835087) Verfasst am: 25.04.2013, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Abwertung des Menschen in der christlichen oder muslimischen Religion fällt doch ins Auge. Der Mensch kann nichts, weiß nichts, ist nichts - ohne "Gott", der eben einfach alles kann, alles weiß, alles ist.

Der bekannte König David hatte laut Bibel einen Menschen(Name:Ahitofel) als Ratgeber: "Ein Rat, den Ahitofel gab, galt in jenen Tagen so viel, als hätte man ein Gotteswort erbeten. So viel galt jeder Rat Ahitofels, bei David wie bei Abschalom."
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1835090) Verfasst am: 25.04.2013, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
Ich meine nicht Sport in seiner Brot & Spiele-Funktion, schon gar nicht reduziert auf Fussball, sondern allgemein jede Art von mehr oder regelmaessiger koerperlicher Ertuechtigung, inklusive Schwimmen, Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Yoga etc., meinetwegen auch Auto/Motorrad fahren, und auch unabhaengig davon, ob es der eine gern aktiv betreibt und der andere sich das gern ansieht, wie z.B. die Olympischen Spiele im Fernsehen oder den Kiddieclub, wo der eigene Nachwuchs dabei ist.

Du kannst keinen Spaziergang mit einem Besuch auf Schalke gleichsetzen, die Schalke-Arena ist eine Fussball-Kirche, dort werden Choräle gesungen und der Fussball-Gott angefleht, und der Schalke-Tamtam im Alltag ist Religion(der Tanz um das Höchste).
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Teufelskerl
Ideologie-Allergiker



Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 36
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Beitrag(#1835135) Verfasst am: 25.04.2013, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Es gibt da vielleicht auch noch einen anderen Aspekt: Ob man religiöse Übungen verrichtet oder nicht, macht ja aus atheistischer Sicht keinen Unterschied. (...) [/url]).

Doch, macht es, aber man kann sich auch dazu entscheiden, das zu ignorieren. Aber das ist ein anderes Thema.

Den Rest des Arguments verstehe ich nicht.

TK.
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Teufelskerl
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Anmeldungsdatum: 28.03.2005
Beiträge: 36
Wohnort: Seoul, RoK

Beitrag(#1835136) Verfasst am: 25.04.2013, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
(...)

Gegenstimmem?


Ja, natürlich habe ich eine Gegenstimme dazu.

Die Abwertung des Menschen in der christlichen oder muslimischen Religion fällt doch ins Auge. Der Mensch kann nichts, weiß nichts, ist nichts - ohne "Gott", der eben einfach alles kann, alles weiß, alles ist.


Man kann's auch so sehen, dass jede Religion die Traeger derselben in den Mittelpunkt des Kosmos stellt. Alle anderen werden abgewertet, stimmt.

Aber das ist ein anderes Thema und fuehrt zu weit ab.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Aber immer dann, wenn das Zutrauen in die menschlichen Fähigkeiten, in die menschliche Schöpferkraft insgesamt fehlt, so kann man mit Fug und Recht den Verdacht erheben, dass hier religiöse Grundmuster zugrunde liegen - auch dann, wenn es sich um eine Philosophie oder Lehre handelt, welche sich nicht religiös, ja vielleicht sogar antireligiös gibt.

Dies kann ich auch weiter ausführen, wenn gewünscht.


Hier koennten wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

TK.
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Teufelskerl
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Anmeldungsdatum: 28.03.2005
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Beitrag(#1835139) Verfasst am: 25.04.2013, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Deine Beiträge hinterlassen bei mir den Eindruck, du wolltest Sport als Ersatzreligion anbieten.
Als das Beste was die Bedürfnisse decken könnte, die derzeit durch Religionen befriedigt werden.
Nun hat Sport, bzw. meistens eine individuell bevorzugte Sportart, bei vielen die Rolle einer Religion.


Nun, ich bin weder Prediger noch Missionar noch Politiker noch (leider!) Geschaeftsmann, ich will gar nichts anbieten, ich beobachte nur und analysiere. Und zwar so aehnlich wie in deinem letzten Satz.

moritura hat folgendes geschrieben:
Aber allgemein gültig ist dies eben nicht und schon gar nicht von jedem gewünscht.


Letzteres ist geschenkt, nichts auf der Welt ist das, nicht mal die eigene Existenz.

moritura hat folgendes geschrieben:
Und der These Sport wäre das sozialverträglichste Mittel die entsprechende Bedürfnisse zu decken, stimme ich ebenfalls nicht zu. Dort wo Sport wie eine Religion ausgelebt wird (zum Beispiel beim Fußball) hat er nicht nur die positiven Eigenschaften einer Religion, sondern auch ihre negativen.


Genau, "Sport" habe vergleichbare positive wie auch negative Aspekte wie eine Religion. Das ist meine These.

Das ist m.E. jeder Ideologie gemein. Aber "Sport" ist keine Ideologie, dennoch hat er gewisse strukturelle Aehnlichkeiten, die ihn attraktiv fuer Menschen machen, die sich ansonsten in ernster Gefahr befaenden, sich einer Ideologie anheim zu geben.

Der qualitative Unterschied zwischen einer Ideologie und "Sport" ist m.E. unter anderem, dass sich jede Ideologie fuer Voelkervernichtungen und Weltkriege instrumentalisieren laesst, "Sport" nicht.

Oder sieht das jemand anders?

Überrascht)

moritura hat folgendes geschrieben:
Nebenbei: Das sich Sportfunktionäre versuchen in mein Alltagsleben einzumischen, fände ich genauso daneben, wie entsprechende Einmischung von Religionsfunktionären.

Außerdem, ich hasse Sport Smilie


Geschenkt ;o)

TK.
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Teufelskerl
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Beitrag(#1835142) Verfasst am: 25.04.2013, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Du kannst keinen Spaziergang mit einem Besuch auf Schalke gleichsetzen, die Schalke-Arena ist eine Fussball-Kirche, dort werden Choräle gesungen und der Fussball-Gott angefleht, und der Schalke-Tamtam im Alltag ist Religion(der Tanz um das Höchste).


Danke! Besser als jedes meiner Argumente Überrascht)

TK.
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Desperadox
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Beitrag(#1835160) Verfasst am: 25.04.2013, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
... Und in unserer heutigen Zeit ist Sport in jeglicher Form, ob passiv konsumiert oder aktiv betrieben, ein Medium, in dem dieser Aspekt des Menschseins am besten und sozialvertraeglichsten ausgelebt werden kann.

Gegenstimmem?

Ja, so sozialverträglich finde ich Sport gar nicht immer. Da sind z.B. die besoffenen Houligans, die sich sehr asozial aufführen und da ist z.B. der Rennsport, der indirekt, in dem er viele verhinderte Nachwuchs-Schumis zum rasen animiert, für einige Verkehrstote verantwortlich sein dürfte.
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SUUM CUIQUE
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1835169) Verfasst am: 25.04.2013, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Teufelskerl hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Du kannst keinen Spaziergang mit einem Besuch auf Schalke gleichsetzen, die Schalke-Arena ist eine Fussball-Kirche, dort werden Choräle gesungen und der Fussball-Gott angefleht, und der Schalke-Tamtam im Alltag ist Religion(der Tanz um das Höchste).


Danke! Besser als jedes meiner Argumente Überrascht)

TK.


Kult ist nicht gleich Religion. Kult - z.B. Personenkult oder Regionalkult - kann Teil einer Religion sein und ist auch oft Teil davon, aber das Wesen jeder Religion sehe ich dennoch so, wie oben beschrieben.

Das heisst: Der Fankult um Fußballklubs ist keine Religion.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1835171) Verfasst am: 25.04.2013, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Abwertung des Menschen in der christlichen oder muslimischen Religion fällt doch ins Auge. Der Mensch kann nichts, weiß nichts, ist nichts - ohne "Gott", der eben einfach alles kann, alles weiß, alles ist.

Der bekannte König David hatte laut Bibel einen Menschen(Name:Ahitofel) als Ratgeber: "Ein Rat, den Ahitofel gab, galt in jenen Tagen so viel, als hätte man ein Gotteswort erbeten. So viel galt jeder Rat Ahitofels, bei David wie bei Abschalom."


Es geht nicht um einzelne Menschen - als Berater von Regierungschefs oder so - sondern um den Menschen insgesamt = die Menschheit.
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