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Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1835912) Verfasst am: 29.04.2013, 03:25    Titel: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hab eine Frage an die Mitglieder dieses Forums. Zuerst möchte ich Euch bitten, euch 1-2 Minuten darauf zu konzentrieren was Ihr im 'Geiste' zu Euch selbst sagt. Also dem Selbstgespräch in Eurem Kopf zuzuhören...

Dazu 2 Fragen:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?

2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1835913) Verfasst am: 29.04.2013, 03:27    Titel: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hab eine Frage an die Mitglieder dieses Forums. Zuerst möchte ich Euch bitten, euch 1-2 Minuten darauf zu konzentrieren was Ihr im 'Geiste' zu Euch selbst sagt. Also dem Selbstgespräch in Eurem Kopf zuzuhören...

Dazu 2 Fragen:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?

2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1835926) Verfasst am: 29.04.2013, 09:42    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich hab eine Frage an die Mitglieder dieses Forums. Zuerst möchte ich Euch bitten, euch 1-2 Minuten darauf zu konzentrieren was Ihr im 'Geiste' zu Euch selbst sagt. Also dem Selbstgespräch in Eurem Kopf zuzuhören...

Dazu 2 Fragen:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?

2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?


Warum muss das eine das andere ausschließen? "Ich denke, also bin ich" René Descartes.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1835935) Verfasst am: 29.04.2013, 11:13    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?


Von der Introspektion her: Nein.

Zitat:
2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?


Ich habe auch den Eindruck, dass ich Gedanken hinzufügen kann und anknüpfen. Gedanken sind quasi nicht-gesprochene Sprache für mich. Ich spreche, aber ich bin nicht das Gesprochene.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1835939) Verfasst am: 29.04.2013, 11:41    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
"Ich denke, also bin ich" René Descartes.

„Wieso kann Descartes sagen: ‚Ich denke, also bin ich‘ – und mein Nachbar existiert dennoch?“-Alfred Dorfer in Ravioli
_________________
Trish:(
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1835947) Verfasst am: 29.04.2013, 12:15    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich hab eine Frage an die Mitglieder dieses Forums. Zuerst möchte ich Euch bitten, euch 1-2 Minuten darauf zu konzentrieren was Ihr im 'Geiste' zu Euch selbst sagt. Also dem Selbstgespräch in Eurem Kopf zuzuhören...

Dazu 2 Fragen:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?

2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?


Warum muss das eine das andere ausschließen? "Ich denke, also bin ich" René Descartes.


Muss es nicht. Aber dann gibt es eben 2 Instanzen in Deinem Kopf, 2 denkenden Ichs?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1835962) Verfasst am: 29.04.2013, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Ansicht nach ist "die Person" nicht gut faßbar.

Von außen betrachtet und für grobe praktische Zwecke, etwa in Rechtsfragen, versteht man unter einer Person so etwas wie ein scheinbar autonom handlungsfähiges Gebilde. In der Selbstsicht halte ich es mehr oder weniger mit Metzinger: Das Gehirn macht sich ein (evolutiv anscheinend praktisches, objektiv betrachtet aber ziemlich falsches) Modell von einigen seiner Vorgänge, daraus entsteht ein Gefühl der "Meinigkeit", der Integrität, der Letztverursachung usw. und daraus eben die personale Illusion.

Wenn man die Eingangsfrage in diesem Licht beantworten wollte, könnte man sagen, daß die introspektiv-reflektive Sichtweise eher 2. entspricht, jedoch ungeeignet ist, das Wesen der personalen Illusion zu erkennen. Vielmahr muß man verstehen, wie das Gehirn bestimmte Vorgänge modelliert und daraus ein Ego bastelt.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1835965) Verfasst am: 29.04.2013, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Eingangsfrage in diesem Licht beantworten wollte, könnte man sagen, daß die introspektiv-reflektive Sichtweise eher 2. entspricht, jedoch ungeeignet ist, das Wesen der personalen Illusion zu erkennen. Vielmahr muß man verstehen, wie das Gehirn bestimmte Vorgänge modelliert und daraus ein Ego bastelt.


Inwiefern?
Das reflexive Ego 'schaut' ja auf die verbalen Konstrukte die das Selbstkonzept eines Menschen ausmachen.
Also wenn ich sage: 'Ich bin Arzt/Bäcker/Angestellter etc.' oder 'Ich bin traurig/Egoistisch etc.' wird ja so getan als wäre ich diese Kategorien.
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1835970) Verfasst am: 29.04.2013, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Eingangsfrage in diesem Licht beantworten wollte, könnte man sagen, daß die introspektiv-reflektive Sichtweise eher 2. entspricht, jedoch ungeeignet ist, das Wesen der personalen Illusion zu erkennen. Vielmahr muß man verstehen, wie das Gehirn bestimmte Vorgänge modelliert und daraus ein Ego bastelt.


Inwiefern?
Das reflexive Ego 'schaut' ja auf die verbalen Konstrukte die das Selbstkonzept eines Menschen ausmachen.
Also wenn ich sage: 'Ich bin Arzt/Bäcker/Angestellter etc.' oder 'Ich bin traurig/Egoistisch etc.' wird ja so getan als wäre ich diese Kategorien.


Eine Berufsbezeichnung ist aber keine Identitätsbeschreibung. Niemand ist wirklich Arzt oder Bäcker, etc., sondern man führt lediglich die Tätigkeiten aus, die einen bestimmten Beruf ausmachen.

Bei einem Künstler verschmilzen die ausgeübten Tätigkeiten vielleicht etwas mehr mit der eigentlichen Persönlichkeit, bzw. bringen diese - oder Fecetten davon - zum Ausdruck. Es gibt auch Künstler, die sich erst in bestimmten ihrer Werke als Personen erkennen, sich auf diese Weise also sozusagen eine bestimmte Identität zuschreiben. So gesehen kann man Kunst als Bewußtmachungs- oder Bewußtwerdungsprozeß verstehen.

Das Thema ist interessant, wieso erscheint es unter Sonstiges & Groteskes?
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"Es gibt so stumpfsinnige Menschen, dass jeder Gedanke, der auf der Oberfläche ihres Gehirns aufginge, sogleich aus Einsamkeit Selbstmord begehen würde." - Emile Cioran
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1835973) Verfasst am: 29.04.2013, 14:17    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
"Ich denke, also bin ich" René Descartes.

„Wieso kann Descartes sagen: ‚Ich denke, also bin ich‘ – und mein Nachbar existiert dennoch?“-Alfred Dorfer in Ravioli


Der Nachbar denkt ja schließlich auch.

Er gewinnt durch die Bezeichnung Nachbar aber keine eigene Identität, kann sich aber als Nachbar eines Anderen seiner selbst bewußt werden, was ihn in der Annahme bestärken könnte, daß er tatsächlich existiert. Vorausgesetzt natürlich, der Andere existiert ebenfalls. (Naja, mal wieder zuviel Woody Allen gelesen...)
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1835974) Verfasst am: 29.04.2013, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Eingangsfrage in diesem Licht beantworten wollte, könnte man sagen, daß die introspektiv-reflektive Sichtweise eher 2. entspricht, jedoch ungeeignet ist, das Wesen der personalen Illusion zu erkennen. Vielmahr muß man verstehen, wie das Gehirn bestimmte Vorgänge modelliert und daraus ein Ego bastelt.


Inwiefern?
Das reflexive Ego 'schaut' ja auf die verbalen Konstrukte die das Selbstkonzept eines Menschen ausmachen.
Also wenn ich sage: 'Ich bin Arzt/Bäcker/Angestellter etc.' oder 'Ich bin traurig/Egoistisch etc.' wird ja so getan als wäre ich diese Kategorien.


Das sind Teilaspekte, auf die das Ego sich in seiner Selbstbetrachtung fokussiert. Selbst wenn ich traurig bin, bin ich ja nicht nur traurig, sondern immer noch Baecker, unter einsachzig und Computerbesitzer. zwinkern
Aber ich vermute, dass ein Ego nicht in der Lage ist, sich alle moeglichen Teilaspekte seiner selbst ueberhaupt bewusst zu werden und die dann zu formulieren.

Ich betrachte meine Gedanken auch eher als innere Monologe, die allerdings den Grenzen der Sprache unterworfen sind. Ich bin die Instanz, die diese Monologe verfasst und sich quasi selbst beim Reden zuhoert.

Diese Monologe sind allerdings meiner Meinung nach schon ein Derivat der eigentlichen Denkvorgaenge. Nicht alles, was ich "denke" ist verbal; gerade wenn ich mich kreativ oder im Bereich von Bewegung betaetige, "denkt" ein grosser Teil meines Ichs nonverbal; das ist schnell, in Gedankenbildern, auch mit Emotionen verknueft.
Und haeufig habe ich das Problem, dass die Umsetzung dieser nonverbalen Gedanken in Sprache ziemlich hakt.
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1835989) Verfasst am: 29.04.2013, 14:50    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
"Ich denke, also bin ich" René Descartes.

„Wieso kann Descartes sagen: ‚Ich denke, also bin ich‘ – und mein Nachbar existiert dennoch?“-Alfred Dorfer in Ravioli


Der Nachbar denkt ja schließlich auch.
Suspekt
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1835992) Verfasst am: 29.04.2013, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Innerhalb der 2 Minuten: 1.
Beim Versuch, die Erfahrung zu fassen und wiederzugeben: 2.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1835995) Verfasst am: 29.04.2013, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Eingangsfrage in diesem Licht beantworten wollte, könnte man sagen, daß die introspektiv-reflektive Sichtweise eher 2. entspricht, jedoch ungeeignet ist, das Wesen der personalen Illusion zu erkennen. Vielmahr muß man verstehen, wie das Gehirn bestimmte Vorgänge modelliert und daraus ein Ego bastelt.


Inwiefern?
Das reflexive Ego 'schaut' ja auf die verbalen Konstrukte die das Selbstkonzept eines Menschen ausmachen.
Also wenn ich sage: 'Ich bin Arzt/Bäcker/Angestellter etc.' oder 'Ich bin traurig/Egoistisch etc.' wird ja so getan als wäre ich diese Kategorien.


Das sind Teilaspekte, auf die das Ego sich in seiner Selbstbetrachtung fokussiert. Selbst wenn ich traurig bin, bin ich ja nicht nur traurig, sondern immer noch Baecker, unter einsachzig und Computerbesitzer. zwinkern
Aber ich vermute, dass ein Ego nicht in der Lage ist, sich alle moeglichen Teilaspekte seiner selbst ueberhaupt bewusst zu werden und die dann zu formulieren.


Ok, aber Bäcker bin ich ja tatsächlich nur wenn ich etwas backe. Traurig bin ich auch nie die ganze Zeit über. Mein Gewicht und sogar meine Größe schwankt. Also das einzig konstante ist das überdauernde reflexive Bewußtsein.
Im Prinzip sind also alle diese Dinge die ich im Moment über mich selbst weiß und denke halbwahrheiten oder lügen. Das bedeutet das mein innerer Monolog mit vorsicht zu genießen ist..
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1835996) Verfasst am: 29.04.2013, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Eingangsfrage in diesem Licht beantworten wollte, könnte man sagen, daß die introspektiv-reflektive Sichtweise eher 2. entspricht, jedoch ungeeignet ist, das Wesen der personalen Illusion zu erkennen. Vielmahr muß man verstehen, wie das Gehirn bestimmte Vorgänge modelliert und daraus ein Ego bastelt.


Inwiefern?
Das reflexive Ego 'schaut' ja auf die verbalen Konstrukte die das Selbstkonzept eines Menschen ausmachen.
Also wenn ich sage: 'Ich bin Arzt/Bäcker/Angestellter etc.' oder 'Ich bin traurig/Egoistisch etc.' wird ja so getan als wäre ich diese Kategorien.


Eine Berufsbezeichnung ist aber keine Identitätsbeschreibung. Niemand ist wirklich Arzt oder Bäcker, etc., sondern man führt lediglich die Tätigkeiten aus, die einen bestimmten Beruf ausmachen.


Was ist dann die Identität?
Auch wenn sich ein Künstler in seinem Werk wiedererkennt geht dem die Annahme voraus 'so oder so bin ich' das ist mein Wesenskern...Aber gibt es diesen Kern wirklich?
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1836009) Verfasst am: 29.04.2013, 16:27    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich hab eine Frage an die Mitglieder dieses Forums. Zuerst möchte ich Euch bitten, euch 1-2 Minuten darauf zu konzentrieren was Ihr im 'Geiste' zu Euch selbst sagt. Also dem Selbstgespräch in Eurem Kopf zuzuhören...

Dazu 2 Fragen:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?

2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?

Du meinst: gibt es eine Instanz oder zwei?

Eindeutig eine. Gäbe es zwei (also z.B. Gehirn und Seele) wäre eine überflüssig. Wozu sollte Gott uns mit einem so komplexen Organ wie dem Gehirn ausstatten, wenn in der Seele alle Funktionen des Gehirns schon drin wären? Ein mit Lehm gefüller Kopf (von dem die Väter des AT ausgegangen sind) würde die Aufgabe genauso gut erfüllen. Da wir nun aber wissen, dass wir ein Gehirn haben, liegt der Schluss nahe, dass es die Seele ist, die überflüssig ist.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1836024) Verfasst am: 29.04.2013, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:

Ok, aber Bäcker bin ich ja tatsächlich nur wenn ich etwas backe. Traurig bin ich auch nie die ganze Zeit über. Mein Gewicht und sogar meine Größe schwankt. Also das einzig konstante ist das überdauernde reflexive Bewußtsein.
Im Prinzip sind also alle diese Dinge die ich im Moment über mich selbst weiß und denke halbwahrheiten oder lügen. Das bedeutet das mein innerer Monolog mit vorsicht zu genießen ist..

Du verlierst Deine beruflichen/hausmaennischen Qualifikationen aber nicht von jetzt auf gleich, die Dich als Baecker ausmachen.
Damit wird der Beruf durchaus zu einem Teil des Wesens, wenn man ihn lang genug und mit Interesse ausuebt.
Und die Faehigkeit zum Traurigsein bleibt Dir ja auch immer erhalten, genauso wie die Faehigkeit zum Froehlichsein. Und wie stark diese beiden Faehigkeiten bei Dir ausgepraegt sind, ist individuell verschieden, also durchaus Teil des eigenen Wesens.
Aehnlich wie eine Elektronenwolke die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons abbildet. Wenn Du sagst: ich bin todtraurig, dann nagelst Du gewissermassen ein Elektron deines Wesens auf einem Punkt fest. Das wird wahrscheinlich nie hundertprozentig stimmen. Unbestimmbarkeit des Wesens...nicht wirklich Luegen, sondern Annaeherungen an den Ist-Zustand.
_________________
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1836060) Verfasst am: 29.04.2013, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Da fällt mir nichts mehr ein. Oder doch, ein sehr schönes Gedicht von R.G.

"Die alte Frage 'Wer bin ich'
Hebt wieder mal ihr Haupt.
'Du bist viel blöde, Frage,
Hau ab, sonst ich dich schlage.'
Da läuft sie, daß es staubt."
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1836075) Verfasst am: 29.04.2013, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich den Denkvorgang oft mitspreche (soll bei alleinlebenden Leuten öfter vorkommen) bin ich ja wohl der, der seinen Gedanken lauscht.
Wie soll ich auch wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe was ich sage?
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Monoid
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1836119) Verfasst am: 29.04.2013, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:

Ok, aber Bäcker bin ich ja tatsächlich nur wenn ich etwas backe. Traurig bin ich auch nie die ganze Zeit über. Mein Gewicht und sogar meine Größe schwankt. Also das einzig konstante ist das überdauernde reflexive Bewußtsein.
Im Prinzip sind also alle diese Dinge die ich im Moment über mich selbst weiß und denke halbwahrheiten oder lügen. Das bedeutet das mein innerer Monolog mit vorsicht zu genießen ist..

Du verlierst Deine beruflichen/hausmaennischen Qualifikationen aber nicht von jetzt auf gleich, die Dich als Baecker ausmachen.
Damit wird der Beruf durchaus zu einem Teil des Wesens, wenn man ihn lang genug und mit Interesse ausuebt.
Und die Faehigkeit zum Traurigsein bleibt Dir ja auch immer erhalten, genauso wie die Faehigkeit zum Froehlichsein. Und wie stark diese beiden Faehigkeiten bei Dir ausgepraegt sind, ist individuell verschieden, also durchaus Teil des eigenen Wesens.
Aehnlich wie eine Elektronenwolke die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons abbildet. Wenn Du sagst: ich bin todtraurig, dann nagelst Du gewissermassen ein Elektron deines Wesens auf einem Punkt fest. Das wird wahrscheinlich nie hundertprozentig stimmen. Unbestimmbarkeit des Wesens...nicht wirklich Luegen, sondern Annaeherungen an den Ist-Zustand.


Auch als Bäcker kann ich Dinge vergessen, auch als Person mit der Fähigkeit zum Traurigsein muss ich nicht immer traurig werden (ich kann diese Fähigkeit auch vollkommen verlieren).
Also, diese Fakten & Kategorien bestimmen nicht notwendig meine Zukunft.

Es sieht also so aus, das ich eher 2tes wäre. Das ich ist dann tatsächlich die Instanz die sich über die Gedanken, Stimmungen, Erfahrungen bewußt ist aber selbst nie an diesen Dingen teilnimmt.
Dieses Reflexive ich ist also unveränderlich und zeitlich überdauernd.
Damit bin ich also nicht die Gedanken die ich denke.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1836122) Verfasst am: 29.04.2013, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:

Auch als Bäcker kann ich Dinge vergessen, auch als Person mit der Fähigkeit zum Traurigsein muss ich nicht immer traurig werden (ich kann diese Fähigkeit auch vollkommen verlieren).
Also, diese Fakten & Kategorien bestimmen nicht notwendig meine Zukunft.

Es sieht also so aus, das ich eher 2tes wäre. Das ich ist dann tatsächlich die Instanz die sich über die Gedanken, Stimmungen, Erfahrungen bewußt ist aber selbst nie an diesen Dingen teilnimmt.
Dieses Reflexive ich ist also unveränderlich und zeitlich überdauernd.
Damit bin ich also nicht die Gedanken die ich denke.


seufz.
das hab ich auch nicht gesagt. ich denke auch (hehe), dass wir nicht unsere gedanken sind, sondern sie nur denken.

Du bist ja auch baecker oder elektriker, wenn Du nicht daran denkst. Dh die Persoenlichkeit ist auch da, wenn sie gerade nicht be/gedacht wird. aber Du kannst nur im Rahmen Deiner Persoenlichkeit denken.

und wenn man faehigkeiten vollkommen verliert, kommt man in den bereich von demenz/alzheimer/verletzungen des gehirns, da verliert man unter umstaenden ganze bereiche seiner persoenlichkeit.
_________________
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1836125) Verfasst am: 29.04.2013, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:

Auch als Bäcker kann ich Dinge vergessen, auch als Person mit der Fähigkeit zum Traurigsein muss ich nicht immer traurig werden (ich kann diese Fähigkeit auch vollkommen verlieren).
Also, diese Fakten & Kategorien bestimmen nicht notwendig meine Zukunft.

Es sieht also so aus, das ich eher 2tes wäre. Das ich ist dann tatsächlich die Instanz die sich über die Gedanken, Stimmungen, Erfahrungen bewußt ist aber selbst nie an diesen Dingen teilnimmt.
Dieses Reflexive ich ist also unveränderlich und zeitlich überdauernd.
Damit bin ich also nicht die Gedanken die ich denke.


seufz.
das hab ich auch nicht gesagt. ich denke auch (hehe), dass wir nicht unsere gedanken sind, sondern sie nur denken.

Du bist ja auch baecker oder elektriker, wenn Du nicht daran denkst. Dh die Persoenlichkeit ist auch da, wenn sie gerade nicht be/gedacht wird. aber Du kannst nur im Rahmen Deiner Persoenlichkeit denken.

und wenn man faehigkeiten vollkommen verliert, kommt man in den bereich von demenz/alzheimer/verletzungen des gehirns, da verliert man unter umstaenden ganze bereiche seiner persoenlichkeit.


Richtig. Aber soviel ich weiß können an Alzheimer erkrankte immer noch über das im Moment gedachte & erlebte (z.B. irgendwelche Schmerzen) reflektieren. Sie haben also ein Bewußtsein und das macht ihre eigentliche Identität aus.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1836201) Verfasst am: 30.04.2013, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:


Richtig. Aber soviel ich weiß können an Alzheimer erkrankte immer noch über das im Moment gedachte & erlebte (z.B. irgendwelche Schmerzen) reflektieren. Sie haben also ein Bewußtsein und das macht ihre eigentliche Identität aus.


die momentane identitaet. identitaet ist nicht immer konstant. Du kannst durch einen unfall mit hirnschaden Deine identitaet um 180 grad aendern. oder alles aus Deiner vergangenheit vergessen. aber das sind extremfaelle.
die meisten menschen aendern ihre identitaet allmaehlich, durch lernen, lebenserfahrung, manchmal vielleicht sprunghaft durch einschneidende erlebnisse oder ganz selten auch garnicht, weil sie schon so festgelegt sind, dass sie sich nicht mehr aendern wollen.

trotzdem ist es natuerlich immer die identitaet, die denkt und reflektiert.
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Monoid
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Anmeldungsdatum: 28.07.2010
Beiträge: 199

Beitrag(#1836229) Verfasst am: 30.04.2013, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Monoid hat folgendes geschrieben:


Richtig. Aber soviel ich weiß können an Alzheimer erkrankte immer noch über das im Moment gedachte & erlebte (z.B. irgendwelche Schmerzen) reflektieren. Sie haben also ein Bewußtsein und das macht ihre eigentliche Identität aus.


die momentane identitaet. identitaet ist nicht immer konstant. Du kannst durch einen unfall mit hirnschaden Deine identitaet um 180 grad aendern. oder alles aus Deiner vergangenheit vergessen. aber das sind extremfaelle.
die meisten menschen aendern ihre identitaet allmaehlich, durch lernen, lebenserfahrung, manchmal vielleicht sprunghaft durch einschneidende erlebnisse oder ganz selten auch garnicht, weil sie schon so festgelegt sind, dass sie sich nicht mehr aendern wollen.

trotzdem ist es natuerlich immer die identitaet, die denkt und reflektiert.


Ja, aber ich bin mir doch bewußt über was ich denke und reflektiere. Ich bin mir bewußt über die Dinge die mir mein Gehirn über mich erzählt. Darum ging es ja in der Frage. Ob ich eher das reflektierende-denkende Ich bin oder das beobachtende Ich.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1836231) Verfasst am: 30.04.2013, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die letzte Instanz, die ich reflektierend nicht einholen kann, das bin ich.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1836239) Verfasst am: 30.04.2013, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die letzte Instanz, die ich reflektierend nicht einholen kann, das bin ich.


Wie meinst Du das? Das habe ich nie ganz verstehen können, ich kann mich selbst meistens wunderbar relativieren, aber damit ist vermutlich noch etwas anderes gemeint. Oder?
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zelig
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Beitrag(#1836271) Verfasst am: 30.04.2013, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die letzte Instanz, die ich reflektierend nicht einholen kann, das bin ich.


Wie meinst Du das? Das habe ich nie ganz verstehen können, ich kann mich selbst meistens wunderbar relativieren, aber damit ist vermutlich noch etwas anderes gemeint. Oder?


Ja, ich glaube schon. Das kommt darauf an, was Du in idZ als Relativierung bezeichnest.

In dem Moment, in dem man sich selber beobachtet, ist zudem noch der Beobachter vorhanden, die letzte, unhintergehbare Instanz. Man wird einerseits reflektierend zum Objekt seiner selbst. Das selbst selber aber kann in diesem Moment nicht beobachtet werden, noch ist es Teil des objektifizierten ich.

Relativierung verstehe ich eher als den Vorgang, der etwas in Bezug setzt.
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Larifari
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Beitrag(#1836321) Verfasst am: 30.04.2013, 20:42    Titel: Re: Identität & Bewußtsein - Kleines Experiment Antworten mit Zitat

Monoid hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich hab eine Frage an die Mitglieder dieses Forums. Zuerst möchte ich Euch bitten, euch 1-2 Minuten darauf zu konzentrieren was Ihr im 'Geiste' zu Euch selbst sagt. Also dem Selbstgespräch in Eurem Kopf zuzuhören...

Dazu 2 Fragen:

1: Seid Ihr die Gedanken die Euch durch den Kopf gehen?

2: Oder seid Ihr derjenige (oder diejenige Instanz) der sich bewußt ist über die Gedanken die ihm durch den Kopf gehen?


Hm ich denke jetzt zum Beispiel darüber nach, dass ich meine Antwort auf Deine Fragen zusammenspinne. Also geb ich meinem Gehirn den Auftrag, darüber nachzudenken. Mein Gehirn hat ausgeführt. Den auszuführenden Denkauftrag muß ich zuvor natürlich auch denken, weil: wenn ich ihn nicht denke, sondern nur mache, ohne zu denken, wäre es wohl eine Art von Reflex - den steuert man ja nicht, den hat man einfach. Demzufolge muß ich meine Gedanken (die sich natürlich aus vielem zusammensetzen... Erfahrungen usw.) sein.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1836325) Verfasst am: 30.04.2013, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die letzte Instanz, die ich reflektierend nicht einholen kann, das bin ich.


Wie meinst Du das? Das habe ich nie ganz verstehen können, ich kann mich selbst meistens wunderbar relativieren, aber damit ist vermutlich noch etwas anderes gemeint. Oder?


Ja, ich glaube schon. Das kommt darauf an, was Du in idZ als Relativierung bezeichnest.

In dem Moment, in dem man sich selber beobachtet, ist zudem noch der Beobachter vorhanden, die letzte, unhintergehbare Instanz. Man wird einerseits reflektierend zum Objekt seiner selbst. Das selbst selber aber kann in diesem Moment nicht beobachtet werden, noch ist es Teil des objektifizierten ich.

Relativierung verstehe ich eher als den Vorgang, der etwas in Bezug setzt.


Ist das dann wiklich der Letzte oder beschwört man da nicht eine Art Dämon?
Wen ich mich beobachte.
Wenn ich mich beim Beobachten beobachte,
Wenn ich mich beobachte wie ich mich beim Beobachten beobachte.
Wenn ich mich dabei beobachte ....
Oder würdest du sagen das ist alles eine Instanz?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1836377) Verfasst am: 01.05.2013, 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die letzte Instanz, die ich reflektierend nicht einholen kann, das bin ich.


Wie meinst Du das? Das habe ich nie ganz verstehen können, ich kann mich selbst meistens wunderbar relativieren, aber damit ist vermutlich noch etwas anderes gemeint. Oder?


Ja, ich glaube schon. Das kommt darauf an, was Du in idZ als Relativierung bezeichnest.

In dem Moment, in dem man sich selber beobachtet, ist zudem noch der Beobachter vorhanden, die letzte, unhintergehbare Instanz. Man wird einerseits reflektierend zum Objekt seiner selbst. Das selbst selber aber kann in diesem Moment nicht beobachtet werden, noch ist es Teil des objektifizierten ich.

Relativierung verstehe ich eher als den Vorgang, der etwas in Bezug setzt.


Ist das dann wiklich der Letzte oder beschwört man da nicht eine Art Dämon?
Wen ich mich beobachte.
Wenn ich mich beim Beobachten beobachte,
Wenn ich mich beobachte wie ich mich beim Beobachten beobachte.
Wenn ich mich dabei beobachte ....
Oder würdest du sagen das ist alles eine Instanz?


Ob man sich wirklich beim beobachten beobachten etc. pp. beobachten kann? Ich weiß es nicht. Aber Du kommst nicht ohne das jeweilige "ich" aus.
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