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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1843920) Verfasst am: 04.06.2013, 17:02 Titel: |
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bernard hat folgendes geschrieben: |
...Da finde ich andere Auswüchse des Feminismus weitaus schlimmer. Momentan werden z.B. im Rahmen des Professorinnen-Programm unzählige minderbegabte Frauen auf Posten gehieft, in denen sie dann, verbeamtet und somit unkündbar, von Generationen von Studenten ertragen werden müssen. |
Tja, da gibts neben den Maennerkluengeln jetzt halt auch noch ein paar Frauen-Hief-Mechanismen. Und die fraglichen Frauen sind natuerlich alle durch die Bank weg minderbegabt, und die Maenner, die auch nur durch ihre langjaehrigen Kontakte die Poestchen bekommen, sind ja alle nicht minderbegabt, sondern durchweg sehr gut qualifiziert.
Ueblicherweise wird der weitergebracht, den man gut kennt und dem man dann halt ein Beamtenpoestchen gibt, waehrend andere, die uU besser geeignet waeren, als Privatdozent/Vertretung fuer die ordentlichen Professoren die Vorlesungen halten. Weil der Professor selbst keine Zeit fuer die Lehre hat, denn die behindert ihn ja nur.
Professoren muessen vor allem viele Publikationen haben, um fuer eine Uni interessant zu sein, wegen der Drittmittel; ob sie ueberhaupt fuer die Lehre taugen, ist haeufig voellig schnuppe. Auch ein Genius kann fuer seine Studenten nicht unbedingt ein Hauptgewinn sein, wenn er durch Abwesenheit glaenzt.
Das mit dem Maskulinum ist fuer mich eine Gewohnheitssache. Ich verwende ueblicherweise auch die maennliche Form fuer Berufsbezeichnungen. Ausser es geht um eine konkrete Person, uber die ich mehr erzaehle: Hausaerztin, Friseurin, aber allgemein: ich geh zum Arzt, zum Friseur. Das hat fuer mich nix mit Wertschaetzung des Maennlichen/Weiblichen zu tun, sondern mit Bequemlichkeit.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1843923) Verfasst am: 04.06.2013, 17:17 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Und auch heute werden unter dem generischem Maskulinum meistens Männer assoziiert, ich hab hier ja schonmal Studien dazu verlinkt... |
Und dann gabs noch das Experiment von ich weiß nicht genau wem, ich meine Hofstadter, der genau diese Assoziation, dass man unter einem Chirurgemn per definitionem einen Man versteht, tatsächlich festgestellt hat. Allerdings in Amerika. Obs da auch am generischen Maskulinum des geschlechtsneutralen englischen "surgeon" lag? Oder vielleicht doch eher an den Rollenklischees, ganz unabhängig von jeglicher Grammatik? Kann es sein, dass es gerade erst diese feministischen Umtriebe waren, die diesen Geschlechtsbezug des Wortes erst hergestellt haben? Wären ja nicht die ersten, die auf den Popanz schießen, den sie selber aufgeblasen haben...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1843924) Verfasst am: 04.06.2013, 17:19 Titel: |
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bernard hat folgendes geschrieben: | Da finde ich andere Auswüchse des Feminismus weitaus schlimmer. Momentan werden z.B. im Rahmen des Professorinnen-Programm unzählige minderbegabte Frauen auf Posten gehieft, in denen sie dann, verbeamtet und somit unkündbar, von Generationen von Studenten ertragen werden müssen. |
Ja, genau, es gibt ja einen furchtbaren Mangel an begabten Frauen, die Interesse an diesen Stellen hättne, die diese jetzt bekommen. Du kannst doch sicher belegen, dass dort minderbegabte Frauen Posten bekommen, nicht wahr?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1843930) Verfasst am: 04.06.2013, 17:44 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Murphy hat folgendes geschrieben: | Mein Vater hat gesagt, mein Urgroßvater war ein 'echter Irrer' |
Vererbt sich sowas?
Der ist nicht von mir:
Vererbung ist wie ein Omnibus, in dem alle deine Vorfahren sitzen. Ab und zu steckt einer den Kopf aus dem Fenster und blamiert dich. |
Dawkins? Aber nicht der Uhrmacher, oder?
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1843932) Verfasst am: 04.06.2013, 17:47 Titel: |
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bernard hat folgendes geschrieben: |
Da finde ich andere Auswüchse des Feminismus weitaus schlimmer. Momentan werden z.B. im Rahmen des Professorinnen-Programm unzählige minderbegabte Frauen auf Posten gehieft, in denen sie dann, verbeamtet und somit unkündbar, von Generationen von Studenten ertragen werden müssen. |
Ist das so?
Nachweis? Das interessiert mich jetzt wirklich
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bernard auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 12.06.2012 Beiträge: 634
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1843943) Verfasst am: 04.06.2013, 18:44 Titel: |
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bernard hat folgendes geschrieben: | Wären diese Frauen nicht minderbegabt, müssten die Stellen nicht explizit auf Frauen beschränkt werden. Sie würden sich von ganz alleine gegen minderbegabte Männer durchsetzen. |
Nein, denn Begabung ist nicht das entscheidende Kriterium sondern es ist vor allem die Eingebundenheit in soziale Netzwerke, die in Teilen der Wissenschaft immer noch in erster Linie aus Männerbünden besteht. Dass es sich um eine Auswahl in erster Linie nach Leistungsfähigkeit handelt ist ein Mythos.
Jemand, der außerdem meint, "eine Frau sei sowieso nicht dazu in der Lage, richtig Physik zu machen" wird auch im Rahmen eines Berufungsverfahren eine noch so begabte Frau nicht auswählen (ja, das ist ein Extremfall, aber nicht aus den 50er Jahren, sondern aus dem letzten Jahr...)
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1843944) Verfasst am: 04.06.2013, 18:46 Titel: |
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Man kann zum Professorinnenprogramm unterschiedlicher Meinung sein, es handelt sich aber - was da anscheinend gerne ignoriert wird - um zusätzliche Professorinnenstellen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Zuletzt bearbeitet von Kival am 04.06.2013, 18:51, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1843946) Verfasst am: 04.06.2013, 18:50 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | bernard hat folgendes geschrieben: |
...Da finde ich andere Auswüchse des Feminismus weitaus schlimmer. Momentan werden z.B. im Rahmen des Professorinnen-Programm unzählige minderbegabte Frauen auf Posten gehieft, in denen sie dann, verbeamtet und somit unkündbar, von Generationen von Studenten ertragen werden müssen. |
Tja, da gibts neben den Maennerkluengeln jetzt halt auch noch ein paar Frauen-Hief-Mechanismen. Und die fraglichen Frauen sind natuerlich alle durch die Bank weg minderbegabt, und die Maenner, die auch nur durch ihre langjaehrigen Kontakte die Poestchen bekommen, sind ja alle nicht minderbegabt, sondern durchweg sehr gut qualifiziert.
Ueblicherweise wird der weitergebracht, den man gut kennt und dem man dann halt ein Beamtenpoestchen gibt, waehrend andere, die uU besser geeignet waeren, als Privatdozent/Vertretung fuer die ordentlichen Professoren die Vorlesungen halten. Weil der Professor selbst keine Zeit fuer die Lehre hat, denn die behindert ihn ja nur.
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Nunja, ganz so schlimm ist es nicht, aber ja das kommt vor...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1843953) Verfasst am: 04.06.2013, 19:27 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | ....
Stichwort "generisches Maskulinum" Lest das mal ganz, das ist sehr interessant. |
Besonders schön finde ich eine Formulierung des Göthe-Institutes: „gendergroteske Sprachirrungen“.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1843957) Verfasst am: 04.06.2013, 19:38 Titel: |
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Wenn sie wenigstens sagen würden: Scheiss auf die Geschlechter-Gerechtigkeit, wir wollen Rache, Vergeltung, Satisfaktion und Genugtuung. Sowie Sühne und Busse und zwar von euch, ihr Machos.
Das könnte ich akzeptieren.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1843978) Verfasst am: 04.06.2013, 21:13 Titel: |
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pera hat folgendes geschrieben: | Wenn sie wenigstens sagen würden: Scheiss auf die Geschlechter-Gerechtigkeit, wir wollen Rache, Vergeltung, Satisfaktion und Genugtuung. Sowie Sühne und Busse und zwar von euch, ihr Machos.
Das könnte ich akzeptieren. |
Die hamm halt keine Eier.
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Mad Magic auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.09.2007 Beiträge: 2172
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(#1843987) Verfasst am: 04.06.2013, 22:55 Titel: |
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pera hat folgendes geschrieben: | Wenn sie wenigstens sagen würden: Scheiss auf die Geschlechter-Gerechtigkeit, wir wollen Rache, Vergeltung, Satisfaktion und Genugtuung. Sowie Sühne und Busse und zwar von euch, ihr Machos.
Das könnte ich akzeptieren. |
Können sie doch haben, in Zukunft gibt es aber auch Trollinnen, Verbrecherinnen, Terroristinnen, Kinderschänderinnen, Vergewaltigerinnen und nicht zu vergessen Blödfrau, Dooffrau, Idiotin, Politpfeifin, korrupte Ärschin, Vollpfostin, etc... und außerdem bezeichne ich Lesben zukünftig als Schwulinen oder Schwuchtelinen, alles ganz im Sinne der Gleichberechtigung
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1843992) Verfasst am: 04.06.2013, 23:12 Titel: |
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Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung.
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Mad Magic auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.09.2007 Beiträge: 2172
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(#1843995) Verfasst am: 04.06.2013, 23:26 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Tjo und der allerwichtigste Aspekt wird sowieso nicht gefordert, womit ich überhaupt gar keine Probleme nicht hätte. Unsere Mutter im Himmel, geheiligt werde Deine Seele... oder wie das ging
Also zukünftig das biblische Scheusal als Göttin, statt als Gott zu bezeichnen, das hätte nach meinem Dafürhalten etwas
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1843997) Verfasst am: 04.06.2013, 23:50 Titel: |
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Die Diskriminierung von Männern an der Universität, mit der von Juden im 3.Reich zu vergleichen, ist geschmacklos und dämlich und macht mir die ganze Seite suspekt.
Zitat: | Heute sind es nicht mehr die Juden, bei denen man nicht mehr kauft, heute sind es die Männer, die man von Bewerbungen ausschließt. |
_________________ SUUM CUIQUE
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1843999) Verfasst am: 04.06.2013, 23:58 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: |
Die Diskriminierung von Männern an der Universität, mit der von Juden im 3.Reich zu vergleichen, ist geschmacklos und dämlich und macht mir die ganze Seite suspekt.
Zitat: | Heute sind es nicht mehr die Juden, bei denen man nicht mehr kauft, heute sind es die Männer, die man von Bewerbungen ausschließt. | |
Seiten ohne Impressum sind (fast) immer suspekt.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1844000) Verfasst am: 04.06.2013, 23:59 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: |
Die Diskriminierung von Männern an der Universität, mit der von Juden im 3.Reich zu vergleichen, ist geschmacklos und dämlich und macht mir die ganze Seite suspekt.
Zitat: | Heute sind es nicht mehr die Juden, bei denen man nicht mehr kauft, heute sind es die Männer, die man von Bewerbungen ausschließt. | |
Seiten ohne Impressum sind (fast) immer suspekt. |
Ich musste schnell mal schauen, ob das FGH ein Impressum hat. Puh... Ja.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Monoid registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.07.2010 Beiträge: 199
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(#1844027) Verfasst am: 05.06.2013, 05:42 Titel: |
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In ein paar Jahrzehnten werden diese Professorinnen wahrscheinlich leistungsmäßig aufgeholt haben und es wird keine Quote mehr benötigt.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1844037) Verfasst am: 05.06.2013, 09:14 Titel: |
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Mad Magic hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Tjo und der allerwichtigste Aspekt wird sowieso nicht gefordert, womit ich überhaupt gar keine Probleme nicht hätte. Unsere Mutter im Himmel, geheiligt werde Deine Seele... oder wie das ging
Also zukünftig das biblische Scheusal als Göttin, statt als Gott zu bezeichnen, das hätte nach meinem Dafürhalten etwas |
Soldatinnen gibt es zwar. Zu Zeiten der Wehrpflicht habe ich allerdings aus der feministischen Ecke Forderungen nach einer allgemeinen Wehrpflicht für Frauen vermisst. Hatte mit Glaubwürdigkeit zu tun. Geht es um gleiche Rechte und Pflichten (denn das gehört untrennbar zusammen) oder doch nur um Rosinenpickerei?
Wenn man genau hinsieht, entpuppen sich oft die edelsten Motive als Wohlstandsgier.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1844042) Verfasst am: 05.06.2013, 09:42 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Kann es sein, dass es gerade erst diese feministischen Umtriebe waren, die diesen Geschlechtsbezug des Wortes erst hergestellt haben? | Wie seltsam, dass auch konservative männliche Politker schon Jahrzehnte vor der Political Correctness explizit "Wählerinnen" angesprochen haben, nachdem das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Das liegt sicher daran, dass Feministinnen Jahrzehnte später den Geschlechtsbezug des Wortes hergestellt haben.
Wie seltsam auch, dass die sogenannte geschlechtsneutrale Form als juristischer Grund verwendet wurde, Frauen von verschiedenen Berufen (wie etwa Feuerwehrmann) grundsätzlich auszuschließen, weil schließlich die männliche Form im Gesetzestext steht. Es kann gar nicht anders sein, als dass da die Feministinnen der Zukunft daran schuld sind.
SELBSTVERSTÄNDLICH ist das experimentell sehr gut belegte Denkmodell, dass männlich normal ist und weiblich das andere, fremde, erklärungs-, markierungs- und abgrenzungsbedürftige nicht einfach eine Folge der Sprache. Das bedeutet keineswegs, dass dieses Denken nicht durch die Sprache gefestigt und perpetuiert wird, oder durch eine Sprachänderung nicht bewusst gemacht werden kann. Es bedeutet auch keineswegs, dass das nicht nachgewiesen ist, oder dass ein männliches Chirurgenbild im Englischen durch "surgeon", der immer mit "he" gefolgt wird, NICHT in der Sprache übermittelt werden kann.
Sextabuisierung ist auch nicht eine Folge des Glaubens an Gott und dennoch kann Scham exzellent durch die richtige religiöse Erziehung gefestigt und weitergegeben werden.
Und SELBSTVERSTÄNDLICH wäre die "richtige" Sprachänderung, dass das derzeitige Maskulinum plural die neutrale Form ist und es dann eine zusätzliche weibliche und männliche Form bei Bedarf gibt, aber die "männlich und neutral ist halt dasselbe und alle Probleme, die daraus entstehen, haben sich die Feministinnen entweder nur eingebildet oder selbst erzeugt"-Fraktion wird dann ja auf einmal draufkommen, dass diese so neutrale Form ja selbstverständlich die männliche Form ist und nicht geändert werden kann. Über das Problem nachdenken kann man ja offensichtlich nicht, weil alle Probleme vermutlich von den Feministinnen selbst kommen.
Und alleine die Phrase "feministische Umtriebe". Wenn die Aktionen der Feministinnen "Umtriebe" sind, wie nennst du dann die Reaktionen von vielen männlichen Politiker, in den 90er Jahren auf die Einführung des Straftatbestands der Vergewaltigung in der Ehe?
Ich sehe selbst viele Probleme mit den derzeitigen Vorschlägen für eine geschlechterneutrale Sprache, aber Leute, die die Gründe, die zu diesen Vorschlägen führen, nicht nur leugnen, sondern noch dazusagen, dass etwaige Probleme VON den Vorschlägen kommen, sind extrem ignorant und lernresistent. Ist ja ok, wenn euch das Thema nicht interessiert, aber dann muss man halt akzeptieren, was andere für nichtperfekte Lösungen bringen, wenn man sich nicht näher damit beschäftigen will.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1844045) Verfasst am: 05.06.2013, 10:12 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Kann es sein, dass es gerade erst diese feministischen Umtriebe waren, die diesen Geschlechtsbezug des Wortes erst hergestellt haben? | Wie seltsam, dass auch konservative männliche Politker schon Jahrzehnte vor der Political Correctness explizit "Wählerinnen" angesprochen haben, nachdem das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Das liegt sicher daran, dass Feministinnen Jahrzehnte später den Geschlechtsbezug des Wortes hergestellt haben.
Wie seltsam auch, dass die sogenannte geschlechtsneutrale Form als juristischer Grund verwendet wurde, Frauen von verschiedenen Berufen (wie etwa Feuerwehrmann) grundsätzlich auszuschließen, weil schließlich die männliche Form im Gesetzestext steht. Es kann gar nicht anders sein, als dass da die Feministinnen der Zukunft daran schuld sind.
SELBSTVERSTÄNDLICH ist das experimentell sehr gut belegte Denkmodell, dass männlich normal ist und weiblich das andere, fremde, erklärungs-, markierungs- und abgrenzungsbedürftige nicht einfach eine Folge der Sprache. Das bedeutet keineswegs, dass dieses Denken nicht durch die Sprache gefestigt und perpetuiert wird, oder durch eine Sprachänderung nicht bewusst gemacht werden kann. Es bedeutet auch keineswegs, dass das nicht nachgewiesen ist, oder dass ein männliches Chirurgenbild im Englischen durch "surgeon", der immer mit "he" gefolgt wird, NICHT in der Sprache übermittelt werden kann.
Sextabuisierung ist auch nicht eine Folge des Glaubens an Gott und dennoch kann Scham exzellent durch die richtige religiöse Erziehung gefestigt und weitergegeben werden.
Und SELBSTVERSTÄNDLICH wäre die "richtige" Sprachänderung, dass das derzeitige Maskulinum plural die neutrale Form ist und es dann eine zusätzliche weibliche und männliche Form bei Bedarf gibt, aber die "männlich und neutral ist halt dasselbe und alle Probleme, die daraus entstehen, haben sich die Feministinnen entweder nur eingebildet oder selbst erzeugt"-Fraktion wird dann ja auf einmal draufkommen, dass diese so neutrale Form ja selbstverständlich die männliche Form ist und nicht geändert werden kann. Über das Problem nachdenken kann man ja offensichtlich nicht, weil alle Probleme vermutlich von den Feministinnen selbst kommen.
Und alleine die Phrase "feministische Umtriebe". Wenn die Aktionen der Feministinnen "Umtriebe" sind, wie nennst du dann die Reaktionen von vielen männlichen Politiker, in den 90er Jahren auf die Einführung des Straftatbestands der Vergewaltigung in der Ehe?
Ich sehe selbst viele Probleme mit den derzeitigen Vorschlägen für eine geschlechterneutrale Sprache, aber Leute, die die Gründe, die zu diesen Vorschlägen führen, nicht nur leugnen, sondern noch dazusagen, dass etwaige Probleme VON den Vorschlägen kommen, sind extrem ignorant und lernresistent. Ist ja ok, wenn euch das Thema nicht interessiert, aber dann muss man halt akzeptieren, was andere für nichtperfekte Lösungen bringen, wenn man sich nicht näher damit beschäftigen will. |
Ich stimme weitgehend Deinen Überlegungen zu. Nüchtern betrachtet halte ich die meisten Vorschläge, die direkt in den Sprachgebrauch versuchen einzugreifen, allerdings für kontraproduktiv. Sie mögen das Problem verdeutlichen, vor allem indem sie öffentlich thematisiert werden, vermute ich, aber sie erhöhen zugleich den emotionalen Widerstand gegen eine Problemlösung. Und mir scheint es liegt eine Fehleinschätzung darin, wenn man die Gründe für den Widerwillen nicht wahr- oder ernst nimmt. Man könnte dagegen einwenden, das seien Marginalien vor dem Hintergrund faktischer Diskriminierung, dort wo sie stattfindet. Kontraproduktiv ist es dennoch.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1844047) Verfasst am: 05.06.2013, 10:18 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Wieso sollten die Feministinnen das fordern? Dieses Argument ist eines der absurdesten, das ich kenne. Wenn sie sich dagegen sträuben würden oder dagegen wären, dass auch bei solchen Begriffen die weibliche Form oder das Binnen-I benutzt wird, das wäre vielleicht problematisch. Aber warum sollten sie es bitte bei diesen Worten fordern? Übrigens wird die Benutzung des Binnnen-I bspw. ja allgemein gewünscht, da wird dann nicht gesagt: "Wir wollen, dass das Binnen-I benutzt wird, aber nicht dann und dann...".
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1844049) Verfasst am: 05.06.2013, 10:30 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Wieso sollten die Feministinnen das fordern? Dieses Argument ist eines der absurdesten, das ich kenne. Wenn sie sich dagegen sträuben würden oder dagegen wären, dass auch bei solchen Begriffen die weibliche Form oder das Binnen-I benutzt wird, das wäre vielleicht problematisch. Aber warum sollten sie es bitte bei diesen Worten fordern? Übrigens wird die Benutzung des Binnnen-I bspw. ja allgemein gewünscht, da wird dann nicht gesagt: "Wir wollen, dass das Binnen-I benutzt wird, aber nicht dann und dann...". |
Interessanter weise findet man bei diesen Begriffen das Binnen-I aber nur sehr sehr selten.
Aber mir egal. Ich versuche eh meistens auf das generisches Maskulinum zu verzichten.
Wenn es aber nicht anders geht, verzichte ich auf das Binnen-I.
Sollen andere doch davon halten was sie wollen, mir ist es mittlerweile egal.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1844050) Verfasst am: 05.06.2013, 10:35 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Ich stimme weitgehend Deinen Überlegungen zu. Nüchtern betrachtet halte ich die meisten Vorschläge, die direkt in den Sprachgebrauch versuchen einzugreifen, allerdings für kontraproduktiv. Sie mögen das Problem verdeutlichen, vor allem indem sie öffentlich thematisiert werden, vermute ich, aber sie erhöhen zugleich den emotionalen Widerstand gegen eine Problemlösung. |
Genauso sehe ich das auch.
Es wie mit der Idee, einer damaligen Hannoverschen Stadtbaurätin, die "Herrenräder" im Verlehrzeichen für Radwege auf "Damenräder" umzupinseln. Es bewirkt nichts, außer, ein eigentlich berechtigtes Anliegen der Lächerlichkeit preiszugeben. Wobei man solcherlei Maßnahmen noch als unbedeutende Marginalie belächeln kann. Die von außen abgenötigte Änderung der Sprechgewohnheiten indessen greift massiv in den Kernbestand kultureller Lebensumstände ein, so daß ein Widerstand auch von Leuten zu erwarten ist, für die, wie für mich, praktizierte und nicht bloß symbolische Geschlechtergerechtigkeit ein selbstverständliches Anliegen ist.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1844055) Verfasst am: 05.06.2013, 10:57 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Ich stimme weitgehend Deinen Überlegungen zu. Nüchtern betrachtet halte ich die meisten Vorschläge, die direkt in den Sprachgebrauch versuchen einzugreifen, allerdings für kontraproduktiv. Sie mögen das Problem verdeutlichen, vor allem indem sie öffentlich thematisiert werden, vermute ich, aber sie erhöhen zugleich den emotionalen Widerstand gegen eine Problemlösung. |
Genauso sehe ich das auch.
Es wie mit der Idee, einer damaligen Hannoverschen Stadtbaurätin, die "Herrenräder" im Verlehrzeichen für Radwege auf "Damenräder" umzupinseln. Es bewirkt nichts, außer, ein eigentlich berechtigtes Anliegen der Lächerlichkeit preiszugeben. Wobei man solcherlei Maßnahmen noch als unbedeutende Marginalie belächeln kann. Die von außen abgenötigte Änderung der Sprechgewohnheiten indessen greift massiv in den Kernbestand kultureller Lebensumstände ein, so daß ein Widerstand auch von Leuten zu erwarten ist, für die, wie für mich, praktizierte und nicht bloß symbolische Geschlechtergerechtigkeit ein selbstverständliches Anliegen ist. |
Das kann ich so unterschreiben.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1844060) Verfasst am: 05.06.2013, 11:20 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Wieso sollten die Feministinnen das fordern? Dieses Argument ist eines der absurdesten, das ich kenne. Wenn sie sich dagegen sträuben würden oder dagegen wären, dass auch bei solchen Begriffen die weibliche Form oder das Binnen-I benutzt wird, das wäre vielleicht problematisch. Aber warum sollten sie es bitte bei diesen Worten fordern? Übrigens wird die Benutzung des Binnnen-I bspw. ja allgemein gewünscht, da wird dann nicht gesagt: "Wir wollen, dass das Binnen-I benutzt wird, aber nicht dann und dann...". |
Interessanter weise findet man bei diesen Begriffen das Binnen-I aber nur sehr sehr selten.
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Okay, hast DU auch nur ein Beispiel, wo jemand sonst immer das Binnen-I (oder vergleichbares...) benutzt, aber es dann bei.. Verbrechern oder Mördern oder was weiß ich was dann nicht verwendet hat?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1844063) Verfasst am: 05.06.2013, 11:30 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Wie seltsam, dass auch konservative männliche Politker schon Jahrzehnte vor der Political Correctness explizit "Wählerinnen" angesprochen haben, nachdem das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Das liegt sicher daran, dass Feministinnen Jahrzehnte später den Geschlechtsbezug des Wortes hergestellt haben.
Wie seltsam auch, dass die sogenannte geschlechtsneutrale Form als juristischer Grund verwendet wurde, Frauen von verschiedenen Berufen (wie etwa Feuerwehrmann) grundsätzlich auszuschließen, weil schließlich die männliche Form im Gesetzestext steht. Es kann gar nicht anders sein, als dass da die Feministinnen der Zukunft daran schuld sind. |
Natürlich nicht. Die Feministinnen der Zukunft, so etwa um das Jahr 31415, sind grundsätzlich an allem Schuld, was jemals schiefgelaufen ist. Das weiß doch jeder
Und da selbstverständlich durchgeknallte Femistinnen nicht die einzigen Idioten sind, die rumlaufen, haben natürlich auch andere Unfug getrieben. Es waren ja auch überwiegend männliche Deppen (wie z.B. die Brüder Grimm), die als Grammatikpäpste Sexus und Genus vermischt haben. Und ja, natürlich wurde mit der Grammatik argumentiert, als den Chauvis keine anderen Ausreden mehr eingefallen sind. Aber da kann doch die Grammatik nix für.
Und natürlich haben Konservative Politiker explizit von Wählerinnen gesprochen. Um klarzumachen, dass sie eben auch diese Wählersurrogate meinen, und nicht nur richtige Wähler ... Die Verwendung der weiblichen Form kann nämlich auch selber eine Form von Diskriminierung sein, weil sie, eben in der von dir beschriebenen Denke, auch beinhaltet, dass es eben "nur" eine Frau ist, die so tut als ob, und nicht das richtige, männliche. So wie eine Sekretärin letztlich eben doch nur eine Tippse ist, und kein richtiger Sekretär, den niemand zum Kaffeekochen schicken würde. So wie neulich bei der Inthronisierung es holländischen Königs erklärt hat, wieso seine Frau Königin sein kann, sein Vater aber nicht König sein konnte: Weil eine Königin eben kein richtiger König ist, sondern zweitrangig, und deswegen der Mann einer regierenden Königin kein König sein kann, weil er sonst ja im Rang über ihr stünde. So gesehen ist der Kampf für die weibliche Endung ein Kampf, die eigene Zweitklassigkeit zu betonen.
esme hat folgendes geschrieben: | SELBSTVERSTÄNDLICH ist das experimentell sehr gut belegte Denkmodell, dass männlich normal ist und weiblich das andere, fremde, erklärungs-, markierungs- und abgrenzungsbedürftige nicht einfach eine Folge der Sprache. |
So selbsterständlich scheint das einigen nicht zu sein.
esme hat folgendes geschrieben: | Das bedeutet keineswegs, dass dieses Denken nicht durch die Sprache gefestigt und perpetuiert wird, oder durch eine Sprachänderung nicht bewusst gemacht werden kann. Es bedeutet auch keineswegs, dass das nicht nachgewiesen ist, oder dass ein männliches Chirurgenbild im Englischen durch "surgeon", der immer mit "he" gefolgt wird, NICHT in der Sprache übermittelt werden kann. |
Es funktioniert aber auch allein mit "the surgeon", ohne Pronomen. Genauso wie "nurse" eine Frau assoziiert, auch ohne "she". Und es bedeutet auch nicht, dass die Betonung beider Geschlechter nicht ebenfalls Diskriminierung letztlich stabilisieren kann.
esme hat folgendes geschrieben: | Und SELBSTVERSTÄNDLICH wäre die "richtige" Sprachänderung, dass das derzeitige Maskulinum plural die neutrale Form ist und es dann eine zusätzliche weibliche und männliche Form bei Bedarf gibt, aber die "männlich und neutral ist halt dasselbe und alle Probleme, die daraus entstehen, haben sich die Feministinnen entweder nur eingebildet oder selbst erzeugt"-Fraktion wird dann ja auf einmal draufkommen, dass diese so neutrale Form ja selbstverständlich die männliche Form ist und nicht geändert werden kann. Über das Problem nachdenken kann man ja offensichtlich nicht, weil alle Probleme vermutlich von den Feministinnen selbst kommen. |
Über das Problem nachzudenken setzt voraus, dass da eins ist. Man kann etwas auch zum Problem machen. Oder man kann auch drüber nachdenken, wieso es überhaupt einen Bedarf für geschlechtsspezifische Formen geben sollte. Für "Person", "Individuum" usw. braucht man ja auch keine. Und wenns denn ausnahmsweise wirklich mal auf das Geschlecht ankommt, gibt es genügend Worte, es dazuzusagen. Wie gesagt, das "-in" kann auch eine Abwertung sein.
esme hat folgendes geschrieben: | Und alleine die Phrase "feministische Umtriebe". Wenn die Aktionen der Feministinnen "Umtriebe" sind, wie nennst du dann die Reaktionen von vielen männlichen Politiker, in den 90er Jahren auf die Einführung des Straftatbestands der Vergewaltigung in der Ehe? |
Macho-Umtriebe? Sorry, aber ich nenne den zuweilen haarsträubenden Unfug, den etliche Feministinnen anstellen, nun mal beim Namen, auch wenn das anderen Feministinnen nicht passt.
esme hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe selbst viele Probleme mit den derzeitigen Vorschlägen für eine geschlechterneutrale Sprache, aber Leute, die die Gründe, die zu diesen Vorschlägen führen, nicht nur leugnen, sondern noch dazusagen, dass etwaige Probleme VON den Vorschlägen kommen, sind extrem ignorant und lernresistent. |
Schon klar. Wer anderer Meinung ist, ist halt doof.
Leute, die deutsche Sprache ist geschlechtsneutral, weil im Deutschen, anders als in vielen anderen Sprachen, z.B. Englisch, das grammatische Genus auch bei Personen keinerlei Bezug zum Sexus hat, und auch Pronomen immer nur das Genus des jeweils verwendeten Substantivs, und nie das Geschlecht der bezogenen Person reflektieren (weswegen es auch "es" heißt, wenn von einem Mitglied die Rede ist, wohingegen im Englischen he oder she gesagt werden muss). Aber natürlich bin ich nur ignorant und weigere mich zu sehen, dass es eben doch alles eine maskulistische Verschwörung ist, und die Lösung kann doch nie darin bestehen, darauf zu beharren, dass mit den Worten eben nicht nur Personen eines Geschlechts geeint sind.
Aber wenn man denn partout geschlechtsdifferenzierend und neutral zugleich sein will, dann fehlt genau eine einzige Sache, die du übrigens selber schon angedeutet hast: Ein männliches Pendant zu "-in". Dann kann man männliche Formen und weibliche Formen von einem neutralen Begriff ableiten, ganz unabhängig, was der für ein Genus hat. So wie es ja auch das Wort "Kätzin" gibt, das aus der Geschlechtsneutralen Katze ien weibliche macht. Das heißt, eigentlich gibbet das sogar schon, man tuts nur nicht, Gut, es ist blöderweise dieselbe Silbe "-er", die auch typischerweise für Berufsbezeichnungen steht, und "Schlosserer" klingt irgendwie doof. Aber man gewöhnt sich ja an vieles, und vielleicht sind Schloserern auf Dauer vielleicht doch besser als StudierndInnen (daswird jetzt mancher als Verarsche ansehen, aber es wäre nicht das erste Neutrum, das im Innen-Wahn verbinneniet wird), würde ja nicht allzuoft benutzt werden. Die Sprache bietet viele Möglichkeiten. Vielleicht sollte man sie nutzen. Man müsste nur akzeptieren, dass der Arzt ebenso geschlechtsneutral ist wie die Hebamme, solange sie nicht als Arzter oder Hebammin, oder eben Ärztin und Hebammer spezifiziert sind.
Aber das war ja jetzt bestimmt bloß wieder ein Versuch, das ganze lächerlich zu machen ...
Ist eigentlich noch jemandem außer mir aufgefallen, das das einzige, was diese geschlechtsneutrale Sprache geschafft hat, ist, die wenigen weiblichen Berufsbezeichnungen, die es mal gab (Hebamme, Krankenschwester), durch männliche zu ersetzen?
/Edit: schmerzerzeugende Ordogravieh/
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
Zuletzt bearbeitet von caballito am 05.06.2013, 13:11, insgesamt einmal bearbeitet |
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1844065) Verfasst am: 05.06.2013, 11:33 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Wieso sollten die Feministinnen das fordern? Dieses Argument ist eines der absurdesten, das ich kenne. Wenn sie sich dagegen sträuben würden oder dagegen wären, dass auch bei solchen Begriffen die weibliche Form oder das Binnen-I benutzt wird, das wäre vielleicht problematisch. Aber warum sollten sie es bitte bei diesen Worten fordern? Übrigens wird die Benutzung des Binnnen-I bspw. ja allgemein gewünscht, da wird dann nicht gesagt: "Wir wollen, dass das Binnen-I benutzt wird, aber nicht dann und dann...". |
Es reicht schon, dass die, die das Binnen-I fordern, es nicht konsequent verwenden. Und TäterIn habe ich echt noch nie gesehen.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1844067) Verfasst am: 05.06.2013, 11:36 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | moecks hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen die Mörderin, Steuerhinterzieherin, Einbrecherin ect.
Irgendwie vermisse ich da den Wunsch nach Gleichberechtigung. |
Wieso sollten die Feministinnen das fordern? Dieses Argument ist eines der absurdesten, das ich kenne. Wenn sie sich dagegen sträuben würden oder dagegen wären, dass auch bei solchen Begriffen die weibliche Form oder das Binnen-I benutzt wird, das wäre vielleicht problematisch. Aber warum sollten sie es bitte bei diesen Worten fordern? Übrigens wird die Benutzung des Binnnen-I bspw. ja allgemein gewünscht, da wird dann nicht gesagt: "Wir wollen, dass das Binnen-I benutzt wird, aber nicht dann und dann...". |
Es reicht schon, dass die, die das Binnen-I fordern, es nicht konsequent verwenden. Und TäterIn habe ich echt noch nie gesehen. |
Kival hat folgendes geschrieben: | Okay, hast DU auch nur ein Beispiel, wo jemand sonst immer das Binnen-I (oder vergleichbares...) benutzt, aber es dann bei.. Verbrechern oder Mördern oder was weiß ich was dann nicht verwendet hat? |
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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