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Sterbehilfe
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1808105) Verfasst am: 16.01.2013, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich mir diesen Beitrag und auch die vorangegangene Diskussion ausschnittsweise noch einmal ansehe:

Auf jene, die bei der Gesetzgebung Veränderungen wollen, wie die erwähnte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, wirken vor allem zwei erschwerende Momente ein:

Der jahrhundertealte religiöse Einfluss ("Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen ...") bestimmte die Gesetzgebung in den meisten europäischen Ländern, so dass Belgien hier als eine Ausnahme darstellt. Von christlicher Moral sind zahllose professionelle Ärzte erfasst, die Zugang zu den nötigen Mitteln haben.

Die - je nach Land - restriktive oder unklare Gesetzgebung begünstigt das Auftreten einer gewerbsmäßigen "Sterbehilfe-Industrie", die die Umsetzung des Wunsches der Sterbewilligen zum Geschäft macht - wie so vieles in der Marktwirtschaft. Die emsigen "Sterbehelfer", die die Motive der Hilfesuchenden gar nicht richtig ausloten können, treten an die Stelle kompetenter Fachleute, von denen wiederum viele traditionellen Vorstellungen anhängen und denen teilweise noch durch das Gesetz die Hände gebunden sind.

Es ist in Mitteleuropa eine Übergangszeit, deren Ende ich wahrscheinlich nicht mehr erlebe. Und da macht man sich seine Gedanken besonders für den Fall, da man selbst nicht mehr in der Lage ist, die Schritte einzuleiten, die man selbst für nötig hält.
Hier lag ein besonders tragischer Fall vor, der hoffentlich geeignet ist, die Öffentlichkeit weiter für das Thema zu sensibilisieren.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46434
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1808120) Verfasst am: 16.01.2013, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht ist mein belgischer Pass irgendwann noch zu irgendwas von Nutzen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1837563) Verfasst am: 07.05.2013, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/medizin-nobelpreistraeger-christian-de-duve-stirbt-per-sterbehilfe-a-898342.html
Zitat:
Der belgische Medizin-Nobelpreisträger Christian de Duve ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, nahm der 95-Jährige am Samstag Sterbehilfe in Anspruch. Zuvor vertraute de Duve der Brüsseler Zeitung "Le Soir", die den Fall am Montag öffentlich machte, seine Gedanken über den Tod an. "Ich habe vor dem Danach keine Angst, denn ich bin nicht gläubig", sagte de Duve in dem bereits Anfang April geführten Gespräch mit der Zeitung. "Ich werde verschwinden, es wird nichts bleiben."

Laut "Le Soir" war de Duve schwerkrank und hatte sich deshalb für Sterbehilfe entschieden. ...

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Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1844139) Verfasst am: 05.06.2013, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

ich nehme an, dass die katholische Kirche bezüglich der Sterbhilfe nicht weiß, was sie will.

Mit dem Totschlags-Argument der Nächstenliebe befürwortet sie die Organentnahme von im Sterbeprozeß befindlichen Menschen, was dann letztlich zu deren vorzeitigem Tod führt!
Was hat diese Art der Sterbehilfe durch Ärzte mit der von den Kirchen propagierten
würdevollen und respektvollen Begleitung zu tun?

Oder ist es die "würdevolle und respektvolle Begleitung" Todkranker durch den Todesengel von
Kalkutta, Mutter Theresa, die über sehr große Bestände von Schmerzmitteln verfügte und den
Todkranken diese Schmerzmittel mit dem Hinweis :"Wer stark leidet, ist nah bei Jesus" verweigerte?

Ich bin verwirrt.

Gruß
Arno Gebauer
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Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46434
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1844140) Verfasst am: 05.06.2013, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin,

ich nehme an, dass die katholische Kirche bezüglich der Sterbhilfe nicht weiß, was sie will.

Mit dem Totschlags-Argument der Nächstenliebe befürwortet sie die Organentnahme von im Sterbeprozeß befindlichen Menschen, was dann letztlich zu deren vorzeitigem Tod führt!
Was hat diese Art der Sterbehilfe durch Ärzte mit der von den Kirchen propagierten
würdevollen und respektvollen Begleitung zu tun?

Oder ist es die "würdevolle und respektvolle Begleitung" Todkranker durch den Todesengel von
Kalkutta, Mutter Theresa, die über sehr große Bestände von Schmerzmitteln verfügte und den
Todkranken diese Schmerzmittel mit dem Hinweis :"Wer stark leidet, ist nah bei Jesus" verweigerte?

Ich bin verwirrt.

Gruß
Arno Gebauer


Hast Du da irgend einen Link?
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1844203) Verfasst am: 05.06.2013, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, vrolijke,

einen Link habe ich nicht. Habe aber vor ein paar Monaten in einer Zeitung einen Artikel über die Einstellung bzw die Haltung der kath. Kirche zur Organspende gelesen.

Viele Grüße
Arno Gebauer
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vrolijke
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Beiträge: 46434
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1844206) Verfasst am: 05.06.2013, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, vrolijke,

einen Link habe ich nicht. Habe aber vor ein paar Monaten in einer Zeitung einen Artikel über die Einstellung bzw die Haltung der kath. Kirche zur Organspende gelesen.

Viele Grüße
Arno Gebauer


Meine Schwester hat mir auch mal erzählt, dass ihr Nachbar was ganz schlimmes in der Zeitung gelesen hat. Mit den Augen rollen

Das die katholische Kirche es empfehlen würde, Organe von noch lebende Personen zu nehmen, halte ich für ein fettes Gerücht.
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Arno Gebauer
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Beitrag(#1844219) Verfasst am: 05.06.2013, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, vrolijke,

Organspender sind für "hirntot" erklärt worden. Sie sind aber Sterbende, die für die Organentnahme
auf dem OP vielfach an Armen und Beinen festgeschnallt und nakotisiert werden.
Der Sterbende kann bei der Organentnahme Abwehrbewegungen und Blutdruckanstieg aufzeigen!
Erst wenn die medizinischen Geräte nach den Organentnahmen abgeschaltet worden sind, ist der Organspender tot !

Gruß
Arno Gebauer
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1844222) Verfasst am: 05.06.2013, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, vrolijke,

Organspender sind für "hirntot" erklärt worden. Sie sind aber Sterbende, die für die Organentnahme
auf dem OP vielfach an Armen und Beinen festgeschnallt und nakotisiert werden.
Der Sterbende kann bei der Organentnahme Abwehrbewegungen und Blutdruckanstieg aufzeigen!
Erst wenn die medizinischen Geräte nach den Organentnahmen abgeschaltet worden sind, ist der Organspender tot !

Gruß
Arno Gebauer


Das ist ein Toter, dessen Organen durch künstliche Maßnahmen mit Blut und Sauerstoff versorgt werden.
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Arno Gebauer
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Beitrag(#1844227) Verfasst am: 05.06.2013, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, vrolijke

warum nimmt man dann für die Organentnahmen nur für "hirntod" erklärte Menschen und keine Verstorbenen? Verstorbene gibt es doch genug!
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Misterfritz
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Beitrag(#1844231) Verfasst am: 05.06.2013, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, vrolijke

warum nimmt man dann für die Organentnahmen nur für "hirntod" erklärte Menschen und keine Verstorbenen? Verstorbene gibt es doch genug!

weil die organe dann auch tot sind und nicht mehr für organtransplantation geeignet sind
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Arno Gebauer
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Beitrag(#1844233) Verfasst am: 05.06.2013, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Misterfritz,

nach Deiner Erkenntnis gibt es also Tote (=Verstorbene), wo das Gehirn tot ist , aber Organe ( Niere, Lunge, usw.) noch leben.

Gruß
Arno Gebauer
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Misterfritz
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1844237) Verfasst am: 05.06.2013, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, Misterfritz,

nach Deiner Erkenntnis gibt es also Tote (=Verstorbene), wo das Gehirn tot ist , aber Organe ( Niere, Lunge, usw.) noch leben.

Gruß
Arno Gebauer

nein,
nach meinem verständnis gibt es tote, deren organe künstlich am leben erhalten werden, damit sie transplantiert werden können. ohne maschinen wären die organe nicht viel mehr, als der braten im kühlschrank, bratbar, aber nicht transplantierbar.
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1844245) Verfasst am: 05.06.2013, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Misterfritz,

lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod

unter Kontroversen was über den Hirntod geschrieben ist.

Gruß
Arno Gebauer
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46434
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1844247) Verfasst am: 05.06.2013, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, Misterfritz,

lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod

unter Kontroversen was über den Hirntod geschrieben ist.

Gruß
Arno Gebauer


Wann ist dann der letzte Hirntote wieder aufgestanden?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1844251) Verfasst am: 05.06.2013, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, Misterfritz,

lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod

unter Kontroversen was über den Hirntod geschrieben ist.

Gruß
Arno Gebauer

Dem muss man sich aber nicht anschließen, und auch MisterFritz muss dir hier eigentlich nicht widersprechen:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, Misterfritz,

nach Deiner Erkenntnis gibt es also Tote (=Verstorbene), wo das Gehirn tot ist , aber Organe ( Niere, Lunge, usw.) noch leben.

Gruß
Arno Gebauer

nein,
nach meinem verständnis gibt es tote, deren organe künstlich am leben erhalten werden, damit sie transplantiert werden können. ohne maschinen wären die organe nicht viel mehr, als der braten im kühlschrank, bratbar, aber nicht transplantierbar.

Auch künstlich am Leben Gehaltenes lebt. Na und?

Jedes Labor nutzt aus, dass Organe die Person überleben können, zu der sie einst gehörten - was sind das sonst für Zellkulturen, mit denen alle möglichen Tests gemacht werden?

Das deckt sich doch auch mit unserem Selbstbild: Ich mit meiner Erinnerung, meinen Empfindungen, meinem Willen, meinen Gedanken und Entscheidungen bin eine Funktion, die wesentliche Funktion meines Gehirnes. Wenn dieses Gehirn tot ist, bin ich auch tot, und das völlig unabhängig davon, ob meine Niere oder mein Herz noch lebt.

Was spielt es denn für eine Rolle, ob mein Herz noch schlägt? Ob es vielleicht in einem anderen schlägt? Ist der dann tot, weil sein Herz tot ist und lebe ich dann noch, weil es mein Herz ist, das sein Blut bewegt und sein Hirn hormonell beeinflusst? Was ist mit jemandem, der gar kein Herz mehr hat und dessen Blut durch eine mechanische Pumpe bewegt wird? Ist der nicht am Leben?

Es ist korrekt, dass der Hirntod manchmal schwer festzustellen ist, aber deshalb so zu tun, als sei der Hirntod nicht der Tod der Person, weil das Herz noch weiterschlagen und den Rest damit bei hinreichender Versorgung von außen frischhalten kann, halte ich einfach für witzlos. Das kann für die Gefühle einiger Hinterbliebener einen Unterschied machen, nicht für die Person selbst, solange ich nicht von einer Seele ausgehe, die außerhalb des Menschen existiert. Und für die sehe ich nicht den leisesten Hinweis.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Vektral Proximus
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Anmeldungsdatum: 09.05.2009
Beiträge: 1339

Beitrag(#1844264) Verfasst am: 06.06.2013, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin überzeugter Gegner aktiver Sterbehilfe.

Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1844267) Verfasst am: 06.06.2013, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Ich bin überzeugter Gegner aktiver Sterbehilfe.

Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.


Und wenn man in der Lage war, das selber physisch zu tun, ist das anders?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1844268) Verfasst am: 06.06.2013, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.


Wenn du dir unsicher bist, dann lass es eben bleiben. Von einem Zwang zur Sterbehilfe war nie die Rede.
Oder nutze eine schneller wirkende Methode zwinkern
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Desperadox
Nischenprodukt



Anmeldungsdatum: 18.01.2012
Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1844287) Verfasst am: 06.06.2013, 04:36    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.


Wenn du dir unsicher bist, dann lass es eben bleiben. Von einem Zwang zur Sterbehilfe war nie die Rede.
Oder nutze eine schneller wirkende Methode zwinkern

Deshalb hoffe ich, dass ich immer noch zumindest den Zeigefinger krümmen kann.
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SUUM CUIQUE
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1844292) Verfasst am: 06.06.2013, 06:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, Misterfritz,

lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod

unter Kontroversen was über den Hirntod geschrieben ist.

Gruß
Arno Gebauer


Wann ist dann der letzte Hirntote wieder aufgestanden?



Moin, vrolijke,

wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Wachkoma und Hirntod?

Einige für "Hirntod" erklärte Menschen sollen nach Jahren des Wachkomas

"auferstanden" sein. Ich denke an den Handballspieler Deckarm.

Gruß
Arno Gebauer
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1844297) Verfasst am: 06.06.2013, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:

wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Wachkoma und Hirntod?

Einige für "Hirntod" erklärte Menschen sollen nach Jahren des Wachkomas

"auferstanden" sein. Ich denke an den Handballspieler Deckarm.

Joachim Deckarm wurde für hirntot erklärt?
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Tja
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1844315) Verfasst am: 06.06.2013, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Ich bin überzeugter Gegner aktiver Sterbehilfe.

Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.

Wenn dich nicht gerade ein Blitz trifft oder sonst etwas völlig Unerwartetes deinem Leben ein Ende setzt, dann hast du gute Chancen, dass dein Wille weiterzuleben und die unabwendbare Realität eines Tages in Konflikt geraten. Natürlich ist das ein denkbar schlimmes Schicksal, deswegen sollte man sich beizeiten schon mal damit auseinandersetzen und einigermaßen vorbereitet sein. Sterbehilfe sollte auf jeden Fall so organisiert sein, dass der Betreffende so weit abgeklärt ist, dass er nach dem Schierlingstrunk nicht mehr als die gewöhnlichen letzten Zuckungen des Lebenstriebes auszuhalten hat und mit diesen auch fertig wird.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46434
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1844330) Verfasst am: 06.06.2013, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Wann ist dann der letzte Hirntote wieder aufgestanden?



Moin, vrolijke,

wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Wachkoma und Hirntod?

Einige für "Hirntod" erklärte Menschen sollen nach Jahren des Wachkomas

"auferstanden" sein. Ich denke an den Handballspieler Deckarm.


Wachkoma = Wachkoma. Hirntot = Hirntot.
Wachkoma =/= Hirntot.
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Vektral Proximus
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Anmeldungsdatum: 09.05.2009
Beiträge: 1339

Beitrag(#1844345) Verfasst am: 06.06.2013, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Ich bin überzeugter Gegner aktiver Sterbehilfe.

Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.

Wenn dich nicht gerade ein Blitz trifft oder sonst etwas völlig Unerwartetes deinem Leben ein Ende setzt, dann hast du gute Chancen, dass dein Wille weiterzuleben und die unabwendbare Realität eines Tages in Konflikt geraten. Natürlich ist das ein denkbar schlimmes Schicksal, deswegen sollte man sich beizeiten schon mal damit auseinandersetzen und einigermaßen vorbereitet sein. Sterbehilfe sollte auf jeden Fall so organisiert sein, dass der Betreffende so weit abgeklärt ist, dass er nach dem Schierlingstrunk nicht mehr als die gewöhnlichen letzten Zuckungen des Lebenstriebes auszuhalten hat und mit diesen auch fertig wird.


Sollte ich plötzlich so schwer verletzt werden, dass ich nicht gerettet werden kann, werden Alcor Mitarbeiter mich so lange suspendieren bis die Medizin mich wieder erwecken kann.

Mein Wille weiterzuleben wird also keinesfalls abgewürgt.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1844353) Verfasst am: 06.06.2013, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Vektral Proximus hat folgendes geschrieben:
Ich bin überzeugter Gegner aktiver Sterbehilfe.

Sich kurz nachdem der Gift-Coctail geschluckt ist plötzlich noch umzuentscheiden aber dann unrettbar verloren zu sein muss das schlimmste denkbare Schicksal sein.

Wenn dich nicht gerade ein Blitz trifft oder sonst etwas völlig Unerwartetes deinem Leben ein Ende setzt, dann hast du gute Chancen, dass dein Wille weiterzuleben und die unabwendbare Realität eines Tages in Konflikt geraten. Natürlich ist das ein denkbar schlimmes Schicksal, deswegen sollte man sich beizeiten schon mal damit auseinandersetzen und einigermaßen vorbereitet sein. Sterbehilfe sollte auf jeden Fall so organisiert sein, dass der Betreffende so weit abgeklärt ist, dass er nach dem Schierlingstrunk nicht mehr als die gewöhnlichen letzten Zuckungen des Lebenstriebes auszuhalten hat und mit diesen auch fertig wird.


Sollte ich plötzlich so schwer verletzt werden, dass ich nicht gerettet werden kann, werden Alcor Mitarbeiter mich so lange suspendieren bis die Medizin mich wieder erwecken kann.

Mein Wille weiterzuleben wird also keinesfalls abgewürgt.

Eben solche unausgegorenen Spinnereien vom ewigen Leben sind es, die dich von der Akzeptanz des Unausweichlichen abbringen und dich somit genau auf das von dir so gefürchtete Dilemma zusteuern lassen. Eines Tages wird auch für dich der Tod in greifbare Nähe rücken und dann wirst auch du denken 'Jetzt doch noch nicht' oder 'ich will aber nicht'. Dann hast du die Wahl endlich zu erkennen, dass es einfach notwendig ist, sich irgendwann in sein Schicksal zu fügen und sich damit abzufinden, oder du hältst fest an der Illusion es immer weiter hinauszögern zu können. Und dann trifft dich die wachsende Gewissheit, wenn es auf das Ende zugeht, erst noch viel heftiger. Wenn er sich anschleicht mit kalter Hand, der schwarze Schrecken, wenn die letzten Stunden immer dunkler werden und die Brust immer enger, und in dir langsam aber sicher die grauenvolle Gewissheit wächst, dass es keinen Ausweg mehr gibt, ganz egal was du tust.
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Marcus Schmalzlockus
Goldjunge



Anmeldungsdatum: 05.06.2013
Beiträge: 7

Beitrag(#1844420) Verfasst am: 06.06.2013, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade für jemanden, der an Kryonik glaubt, könnte die Sterbehilfe reizvoll sein. Denn selbst wenn man in Erwartung einer zukünftigen Zauber-Technologie lebt und stirbt, wäre es doch besser, der Zukunft einen noch halbwegs intakten Körper zu hinterlassen und keinen, bei dem ein Gehirntumor größte Verwüstungen angerichtet hat.

Mit Alzheimer im Frühstadium bleibt einem Kryonik-Freak sogar gar nichts anderes übrig als sich selbst zu töten. Denn keine noch so weit fortgeschrittene Medizin wird das völlig degenerierte Gehirn eines Alzheimerpatienten im Endstadium reparieren können.
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Anmeldungsdatum: 09.05.2009
Beiträge: 1339

Beitrag(#1845127) Verfasst am: 09.06.2013, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte deine Einstellung für schädlich und negativ Murphy. Aber das macht nichts, denn wenn ich wieder erweckt werde, dann nur im Kreise von Menschen die das Leben so preisen wie ich; die anderen werden den Tod gewählt haben: Eben auch eine Art von natürlicher Selektion.
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Marcus Schmalzlockus
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Anmeldungsdatum: 05.06.2013
Beiträge: 7

Beitrag(#1845227) Verfasst am: 09.06.2013, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man über Sterbehilfe nachdenkt, ist die Zeit der Fortpflanzung in der Regel sowieso vorbei.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#1899205) Verfasst am: 27.01.2014, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/katholische-kirche-bischoefe-fordern-verbot-organisierter-sterbehilfe-a-945804.html

Zitat:
Für die katholische Kirche ist klar: Das Leben jedes Menschen ist unbedingt zu schützen. Deshalb haben sich Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz entschieden gegen organisierte Sterbehilfe ausgesprochen.
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