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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1846134) Verfasst am: 13.06.2013, 12:43 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Sagen wir es mal so; wenn es ein solches Training gaebe, mit dem man dann auch das Recht erwerben koennte, eine Waffe zu fuehren; dann haette ich tatsaechlich nicht viel gegen das private Tragen von Waffen. Denn das duerften dann tatsaechlich nur wenige Auserwaehlte sein, die das packen. |
Von was anderem hab ich nie gesprochen. Inwieweit dass dann tatsächlich "wenige Auserwählte" wären, ist allerdings die andere Frage. Ich hab so ein bisschen den Eindruck, dass hier die Bedienung einer Schusswaffe mit etwas mehr Ehrfurcht betrachtet wird, als ihr zusteht. Schießen kann im Grunde jeder Depp lernen, problematisch ist der verantwortliche Umgang.
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Das ist dann allerdings kilometerweit davon entfernt, was in USA Standard ist; und auch kilometerweit vom Schuetzenverein. |
In der Tat.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1846136) Verfasst am: 13.06.2013, 12:53 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Inwieweit dass dann tatsächlich "wenige Auserwählte" wären, ist allerdings die andere Frage. Ich hab so ein bisschen den Eindruck, dass hier die Bedienung einer Schusswaffe mit etwas mehr Ehrfurcht betrachtet wird, als ihr zusteht. Schießen kann im Grunde jeder Depp lernen, problematisch ist der verantwortliche Umgang. |
Wie beim Bolzenschussgeraet...
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Wuschhh, what? registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.06.2013 Beiträge: 212
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(#1846164) Verfasst am: 13.06.2013, 14:11 Titel: |
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Das einzige Argument gegen Waffen ist deren Gefährlichkeit. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es andere Dinge gibt die sowohl absolut als auch relativ wesentlich gefährlicher sind, deren Benutzung aber nicht verboten wird, wie z.B. Autos, Alkohol oder Tabak. Wenn Gefährlichkeit als Verbotsgrund nicht stichhaltig ist, warum verbietet man Waffen dann?
Was du über die Anzahl der Waffen pro Person schreibst ist richtig. Genauso bedeuten aber 800 Mill PKW nicht 800 Millionen PKW-Nutzer, da es auch hier Sammler gibt. Interessant ist die regionale Verteilung. Dort wo viele Autos sind, sind auch viele, die zwei oder mehr Autos besitzen. Was übrigens genauso für Waffen gilt. Im Ergebnis sind Autos, Alkohol und Tabak deutlich gefährlicher als Waffen, werden aber bei weitem nicht so streng reglementiert.
@rabert
Ja, und das Argument gegen Waffen, nämlich "Gefährlichkeit", ist ein ziemlich Gutes wie ich finde. Der Knackpunkt bei der Geschichte ist die Pro-Seite. Was spricht für das Erlauben von Autos und was für Waffen. Denke wir brauchen an dieser Stelle nicht zu erläutern, wieso einer von beiden diesbezüglich als eindeutiger Sieger hervorgeht. =) Wieso sollte man eine weitere Gefahrenquelle schaffen, wenn
a) aufgrund der Faktenlage eine Wahrscheinlichkeit deines beschriebenen Szenarios (Regierung unterdrückt Bevölkerung mit Gewalt) bei uns in absehbarer Zukunft gegen 0 tendiert und
b) der Besitz von Handfeuerwaffen in keinster Weise irgendetwas an der Chancenlosigkeit gegen ein Militär ändern würde, wenn denn besagtes Szenario einträte.
Stichwort Region: Wir haben in Deutschland im Jahre 2012 lediglich 3600 Verkehrstote verzeichnet, was auf die schnelle und gute Unfallversorgung sowie auf die immer sicher werdenden Autos zurückzuführen ist. Bei den USA sieht es rein statistisch gesehen in diesem Bereich nicht ganz so gut aus und es sterben wesentlich mehr Leute auf den Straßen. Trotz dieser Tatsache hält sich die Zahl der Verkehrstoten und die der durch Waffen ums Leben Gekommenen ( Tendenz steigend) in etwa die Waage dort und ich bin einfach mal so frei davon auszugehen, dass es in diesem Land mehr Fahrzeug- als Waffenbesitzer (schätzungsweise 33 Prozent)gibt. Dass von Autos "deutlich" mehr Gefahr ausgeht, kann man sicherlich hier nicht behaupten.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1846214) Verfasst am: 13.06.2013, 18:07 Titel: |
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Wuschhh, what? hat folgendes geschrieben: | Dass von Autos "deutlich" mehr Gefahr ausgeht, kann man sicherlich hier nicht behaupten. |
Und das nicht nur wegen der Anzahl der Opfer, sondern auch wegen dem Verhältnis des tatsächlichen Autoeinsatzes (Auto: oft mehrmals täglich) und dem des Waffeneinsatzes, zu den Unfällen damit.
_________________ Tja
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1846234) Verfasst am: 13.06.2013, 18:54 Titel: |
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Rabert hat folgendes geschrieben: |
Das einzige Argument gegen Waffen ist deren Gefährlichkeit. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es andere Dinge gibt die sowohl absolut als auch relativ wesentlich gefährlicher sind, deren Benutzung aber nicht verboten wird, wie z.B. Autos, Alkohol oder Tabak. Wenn Gefährlichkeit als Verbotsgrund nicht stichhaltig ist, warum verbietet man Waffen dann?....
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Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied!
Alkohol und Tabak sind vor allem fuer den Nutzer selbst gefaehrlich und man ueberlaesst es schon deshalb der Eigenverantwortlichkeit der Menschen ob sie sich dieser Gefahr aussetzen wollen oder nicht.
Waffen sind vor allem fuer andere Menschen als den Benutzer gefaehrlich und hier sollte der Staat schon dafuer sorgen, dass Leute nicht gezwungenermassen dieser Gefahr ausgesetzt sind, bloss weil vielleicht der Nachbar ein eher lockeres Verhaeltnis zu Waffenbesitz und -nutzung hat.
Mit dem Auto verhaelt es sich nicht soviel anders als mit Waffen, weshalb die Nutzung dieser Teile recht streng staatlich reglementiert ist. Da gibt es ein gesetzliches Mindestalter fuer die Nutzung, man braucht einen Fuehrerschein, man muss seine koerperliche Eignung nachweisen koennen, jedes Auto ist registriert und es gibt eine ganze Strassenverkehrsordnung, die den Leuten vorschreibt wie sie ihr Auto nutzen duerfen und wie nicht. Spaetestens jetzt solltest Du gemerkt haben, dass die Leute, die sich fuer "gun control"-Gesetze einsetzen im Grunde genommen auch nichts anderes wollen als es fuer die Autobenutzung bereits selbstverstaendlich ist. Dass nicht jeder Depp solche Dinge unreguliert kaufen und damit tun kann, wo er gerade Bock drauf hat.
_________________ Defund the gender police!!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1846258) Verfasst am: 13.06.2013, 20:51 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | ...Ich hab so ein bisschen den Eindruck, dass hier die Bedienung einer Schusswaffe mit etwas mehr Ehrfurcht betrachtet wird, als ihr zusteht. Schießen kann im Grunde jeder Depp lernen, problematisch ist der verantwortliche Umgang. .... |
passt.
Und der ist im so problematischer, je schneller es gehen muss. Schießen im Schützenverein ist etwas völlig anderes als Schießen in einer Notwehrsituation. Schon schießen auf ein lebendes Wesen, (das man anschließend essen kann) ist etwas anderes als Schießen auf eine Scheibe.
Um es kurz zusammenzufassen: Ich habe früher geschossen wie der sprichwörtliche Wilddieb. Beim Bund durfte ich feststellen, dass ich diese Sicherheit auch mit der Pistole hatte (nicht wir die Jungs im Film, aber für die dortigen Verhältnisse weit überdurchschnittlich). Ich habe auch gewildert, und weiß von da her, dass ich dabei "kalt" geblieben bin, soetwas wie Jagdfieber habe ich nie erlebt, es war eine andere Art, Fleisch einzukaufen (es fehlte auch der Reiz des Verbotenen, weil es im Einvernehmen mit dem Jagdpächter geschah. Wildern war es, weil ich weder keinen Jagdschein hatte. Einen Waffenschein für das KK-Gewehr hatte ich selbstverständlich auch nicht. )
Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, ohne Not eine Kurzwaffe führen zu wollen, oder das auch nur für nützlich zu halten. Auch ohne Ehrfurcht oder Berührungsangst. Ich würde es eher Respekt nennen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846270) Verfasst am: 13.06.2013, 21:42 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Das Dumme an Schusswaffen ist ihre Reichweite und ihre Wirkung. Der Schuss, der aus 2m daneben geht (keine Seltenheit) kann in 50m Entfernung noch jemanden töten. |
Es entsteht der Eindruck, als ob ständig jemand durch eine Schusswaffe getötet würde. Das ist Unsinn. Ca. 30 Millionen Schusswaffen in Deutschland sind ursächlich für "nur" ca. 150 Todesfälle je Jahr - und das schließt die illegalen Schusswaffen, die für kriminelle Zwecke eingesetzt werden, mit ein. Die gut 45 Millionen Autos in Deutschland töten jährlich etwa 4.000 Menschen. Wo ist da die größere Gefahr, sowohl absolut als auch relativ? Übrigens: Man mag es kaum glauben, aber auch Autos werden für die vorsätzliche Tötung von Menschen benutzt ...
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1846273) Verfasst am: 13.06.2013, 21:46 Titel: |
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Rabert hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Das Dumme an Schusswaffen ist ihre Reichweite und ihre Wirkung. Der Schuss, der aus 2m daneben geht (keine Seltenheit) kann in 50m Entfernung noch jemanden töten. |
Es entsteht der Eindruck, als ob ständig jemand durch eine Schusswaffe getötet würde. Das ist Unsinn. Ca. 30 Millionen Schusswaffen in Deutschland sind ursächlich für "nur" ca. 150 Todesfälle je Jahr - und das schließt die illegalen Schusswaffen, die für kriminelle Zwecke eingesetzt werden, mit ein. Die gut 45 Millionen Autos in Deutschland töten jährlich etwa 4.000 Menschen. Wo ist da die größere Gefahr, sowohl absolut als auch relativ? Übrigens: Man mag es kaum glauben, aber auch Autos werden für die vorsätzliche Tötung von Menschen benutzt ... |
astarte hat folgendes geschrieben: | Wuschhh, what? hat folgendes geschrieben: | Dass von Autos "deutlich" mehr Gefahr ausgeht, kann man sicherlich hier nicht behaupten. |
Und das nicht nur wegen der Anzahl der Opfer, sondern auch wegen dem Verhältnis des tatsächlichen Autoeinsatzes (Auto: oft mehrmals täglich) und dem des Waffeneinsatzes, zu den Unfällen damit. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und der ist im so problematischer, je schneller es gehen muss. Schießen im Schützenverein ist etwas völlig anderes als Schießen in einer Notwehrsituation. Schon schießen auf ein lebendes Wesen, (das man anschließend essen kann) ist etwas anderes als Schießen auf eine Scheibe. |
Nicht gelesen, nicht verstanden, nicht sehen wollen?
_________________ Tja
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846274) Verfasst am: 13.06.2013, 21:49 Titel: |
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Wuschhh, what? hat folgendes geschrieben: |
Ja, und das Argument gegen Waffen, nämlich "Gefährlichkeit", ist ein ziemlich Gutes wie ich finde. |
Hier eine Auflistung vieler Argumente, warum Waffen verboten werden sollten. Vielleicht erspart uns das weitere diesbezügliche Diskussionen.
Wuschhh, what? hat folgendes geschrieben: | Dass von Autos "deutlich" mehr Gefahr ausgeht, kann man sicherlich hier nicht behaupten. |
Wie schon weiter oben geschrieben: In Deutschland jährlich ca. 150 Tote bei ca. 30 Millionen Waffen, und ca. 4.000 Tote bei ca. 45 Millionen Autos. Wie man da behaupten kann Waffen wären gefährlicher, ist mir ein Rätsel.
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Zuletzt bearbeitet von Rabert am 13.06.2013, 22:03, insgesamt einmal bearbeitet |
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846276) Verfasst am: 13.06.2013, 21:51 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Nicht gelesen, nicht verstanden, nicht sehen wollen? |
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1846278) Verfasst am: 13.06.2013, 21:57 Titel: |
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Rabert hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Nicht gelesen, nicht verstanden, nicht sehen wollen? |
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Ok, danke.
_________________ Tja
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846279) Verfasst am: 13.06.2013, 22:01 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Spaetestens jetzt solltest Du gemerkt haben, dass die Leute, die sich fuer "gun control"-Gesetze einsetzen im Grunde genommen auch nichts anderes wollen als es fuer die Autobenutzung bereits selbstverstaendlich ist. Dass nicht jeder Depp solche Dinge unreguliert kaufen und damit tun kann, wo er gerade Bock drauf hat. |
Wo habe ich geschrieben, dass jeder Depp eine Waffe kaufen können soll? Wo habe ich geschrieben, dass jeder Depp mit einer Waffe tun dürfen soll, worauf er gerade Bock hat?
Ich muss mich ständig wiederholen: Ich würde eine vollkommene Entwaffnung aller vorziehen. Da dies nicht möglich ist, halte ich ein Gleichgewicht der Kräfte in Angesicht der geschichtlichen Erfahrung hinsichtlich des Waffeneinsatzes von Staaten gegenüber Bürger für sinnvoll. Es geht um ein staatstheoretisches Prinzip. Nur wer überzeugt ist, dass nie mehr Staaten ihre Bevölkerung mit Waffen zu etwas zwingen werden, was letztere nicht will, der kann guten Gewissens auf eine Bewaffnung der Bevölkerung verzichten.
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846281) Verfasst am: 13.06.2013, 22:02 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Rabert hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Nicht gelesen, nicht verstanden, nicht sehen wollen? |
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Ok, danke. |
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Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1846283) Verfasst am: 13.06.2013, 22:10 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Rabert hat folgendes geschrieben: |
Das einzige Argument gegen Waffen ist deren Gefährlichkeit. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es andere Dinge gibt die sowohl absolut als auch relativ wesentlich gefährlicher sind, deren Benutzung aber nicht verboten wird, wie z.B. Autos, Alkohol oder Tabak. Wenn Gefährlichkeit als Verbotsgrund nicht stichhaltig ist, warum verbietet man Waffen dann?.... |
Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied!
Alkohol und Tabak sind vor allem fuer den Nutzer selbst gefaehrlich und man ueberlaesst es schon deshalb der Eigenverantwortlichkeit der Menschen ob sie sich dieser Gefahr aussetzen wollen oder nicht. |
Etwa 30% der Gewaltverbrechen geschehen unter Alkoholeinfluss, besonders schwere Körperverletzungen.
Und die Randale am Fussballstadion mit den Hundertschaften der Polizei wär ohne Alkohol auch kaum denkbar. Wenn die statt mit Bierdosen(erlaubt) mit Joints(nicht erlaubt) ankommen würden dann würde wohl so mancher Polizist arbeitslos
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Wuschhh, what? registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.06.2013 Beiträge: 212
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(#1846294) Verfasst am: 13.06.2013, 22:34 Titel: |
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@rabert
Nett, dass du meinen Satz aus dem Kontext reißt, obwohl dieser sich klar auf die Zahlen in den USA bezieht. Und Gleichgewicht der Kräfte durch nen paar Handfeuerwaffen? Daran glaubst du doch nicht wirklich. oO
@astarte
Hast recht, einer der Gründe, die einen Vergleich eigentlich gar nicht so richtig zulassen.
Na, es ist tatsächlich zu simpel, die Gefahr schlicht über die Anzahl der Toten runterzubrechen. Im Jahr sterben mehr Leute durch Elefanten als durch Haiangriffe, und trotzdem ist meine Wahrscheinlichkeit zu überleben ungleich höher, wenn ich so nem Rüsseltier begegne wie als wenn ich zu nem großen Weißen planschen gehe. Also würde man sagen...die Begegnung mit einem Hai ist gefährlicher, beispielsweise.
Zuletzt bearbeitet von Wuschhh, what? am 13.06.2013, 23:05, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846303) Verfasst am: 13.06.2013, 22:59 Titel: |
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Es geht mir um ein staatstheoretisches Prinzip. Dem Staat ist eine entwaffnete Bevölkerung lieber als eine bewaffnete. Der Grund ist nicht die Gefährlichkeit von Waffen, dann müsste der Staat andere Dinge viel stärker überwachen und regulieren als er es tut oder sie ganz verbieten.
Eine bewaffnete Bevölkerung ist durch mit Waffen unterstützte Oppression nicht so leicht so unterwerfen wie eine unbewaffnete. In der Geschichte unserer Zivilisation kommt es bis heute regelmäßig vor, dass Staaten Waffen gegen die eigenen Bürger einsetzen. Auch in Deutschland, zuletzt vor 60/70 Jahren.
Ich behaupte nicht, dass eine (besser) bewaffnete Bevölkerung einen gegen sie Waffen einsetzenden Staat zwingend in die Schranken verweisen kann (obwohl dies relativ oft geschah). Ich behaupte aber, dass eine bewaffnete Bevölkerung bessere Chancen hat, sich gegen einen bewaffneten staatlichen Unterdrücker zu wehren, als eine unbewaffnete. Ich vermute darüber hinaus, dass Despoten es sich länger und gründlicher überlegen, ob sie Waffen gegen die eigenen Bürger einsetzen sollen, wenn diese Bürger bewaffnet sind.
Ich bin darüberhinaus sicher, dass auch Deutschland wieder einen Despoten erleben wird. Es ist nur die Frage wann. Jeder Staat hatte früher oder später seinen Despoten, wenn er nicht vorher durch einen anderen Staat "übernommen" wurde. Deutschland wird derzeit von Europa übernommen. Die europäische Regierung (aka Kommission) ist nicht demokratisch legitimiert. Beste Voraussetzungen für einen neuen Despoten.
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1846343) Verfasst am: 14.06.2013, 00:59 Titel: |
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Rabert hat folgendes geschrieben: | AlexJ hat folgendes geschrieben: | Rabert hat folgendes geschrieben: | Es geht mir hier um ein grundsätzliches politisches Prinzip auf einer relativ abstrakten Ebene.
Wer in Gottvertrauen auf die noble Seele von Politikern darauf vertraut, dass diese niemals mehr ihren Willen mit den ihnen verfügbaren Waffen gegen die (glücklicherweise) weitgehend unbewaffnete Bevölkerung durchzusetzen versuchen werden, der kann diese Diskussion als weltfremd und überflüssig abtun. |
Du scheinst immer-noch nicht verstand zu haben wie der deutsche Rechtsstaat funktioniert. Politiker haben ebenfalls keinen freien Zugang zu Waffen. |
Offensichtlich hast du dieses Gottvertrauen in die noble Seele der deutschen Politik. Herzlichen Glückwunsch! Du brauchst dich folglich auch nicht mit der Frage der Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit einer Bewaffnung der Bevölkerung auseinandersetzen. |
Nein offensichtlich fehlt dir entweder das Leseverständnis oder du ignorierst bewusst was ich geschrieben haben. Von vertrauen in die Politik habe ich kein Wort gesagt noch irgendwas angedeutet. Viel mehr habe ich darauf hingewiesen das in unserem Staat die Politiker nicht frei nach Gusto die exekutive Einsetzen können. Im Gegenteil die Exekutive kann und wird durchaus auch gegen die Interessen von Politikern eingesetzt.
Rabert hat folgendes geschrieben: |
Die deutschen Politiker bestimmen den Einsatz der Exekutive. Polizei und Militär sind der bewaffnete Arm der Exekutive. Seit Jahrhunderten nehmen die Herrscher nicht mehr selbst die Waffe in die Hand, sondern delegieren das. Oder wer glaubst du bestimmt in Deutschland den Einsatz von Polizei und Militär? |
Ein komplexer Mechanismus von Gesetzen und Vorschriften. Vor allem aber die Verfassung. Ist eigentlich Schulwissen, aber vielleicht hast du zumindest in den letzten Tagen mit bekommen wie deine illusorischen "Herrscher" selbst beherrscht wurden.
http://www.tagesschau.de/inland/ehegattensplitting-karlsruhe100.html
Rabert hat folgendes geschrieben: |
AlexJ hat folgendes geschrieben: | Werde doch mal konkret anstatt immer nur davon zu schwafeln das die Anderen nur glauben und bring ein paar ernsthafte Belege für deine Behauptungen. So zu tun als sein deine Kritiker nur Träumer ist unterstes Niveau, wenn du nicht einen Einzigen handfesten Beleg bringst. |
Seit wann man muss man schon in der Schule unterrichtete und heute per Google auf Mausklick sofort nachlesbare geschichtliche Sachverhalte erst belegen? Ich bin hier doch nicht Repetitorium.
Glaubst du nicht an die Existenz von Bürgerkriegen? Zweifelst du daran, dass es vorkommt, dass Staaten mit Waffengewalt gegen ihre eigenen Bürger vorgehen? Meinst du, dass eine entwaffnete Bevölkerung prinzipiell besser dasteht als eine unbewaffnete? Kannst du garantieren, dass der deutsche Staat (oder die kommende Bundesrepublik Europa - die übrigens im Lissaboner Vertrag sich schon ausdrücklich das Recht zum Waffeneinsatz gegen die eigenen Bürger vorbehalten hat) in 50, in 100 oder in 250 Jahren nicht mit Waffengewalt gegen die eigenen Bürger vorgehen wird?
Was ich hier vorschlage, ist nichts anderes als ein logischer Schluss aus der Betrachtung unserer Geschichte. Ich bin nicht glücklich darüber, dass es so ist, aber ich kann mich dem nicht verschließen. Du kannst es anscheinend, und ich beneide dich ein bisschen darum. |
Blödsinn. Es geht hier nicht um dein allgemeines Geschwaffel mit dem von der Entscheiden Schwachstelle deiner Argumentation abzulenken versuchst. Da würden mich Belege in der Tat nur zu Tode langweilen. Ich meine Belege darüber, dass die übliche legale Bewaffnung einen nennenswerten Unterschied machen würde und gar notwendig sei um sich gegen Übergriffe der Politik zu wehren.
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1846349) Verfasst am: 14.06.2013, 01:29 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | AlexJ hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: |
Hatiora hat folgendes geschrieben: |
Fuer mich ist eine wichtige Funktion der Polizei, die Buerger zu schuetzen und notfalls sich dazu auch selbst in Gefahrensituationen zu begeben. |
Das ist grundsätzlich richtig. ist aber kein Argument dafür, das die gleichen Bürger sich nicht selbst schützen dürfen, so sie können. |
Doch. Zu viele Köche verderben den Brei, besonders wenn sich unausgebildete Hobby-Köche einmischen. |
Es sind aber in Fällen, in denen eine Notwendigkeit zu einer Verteidigung mit Schusswaffen besteht, eher zu wenige als zu viele Köche da. Die lizensierten Köche von der Polizei müssen ja erst mal auflaufen. Dazu muss man sie erstmal herbeirufen, und schon daran kann es scheitern. Und wenn, kann es zu spät sein, wenn sie dann da sind. |
Kannst du das Belegen? Die Zahlen aus Amerika wo der besitzt von Feuerwaffen zu Selbstverteidigung legal ist, zeigt ein ganz anderes Bild. Nämlich das die Hobby Köche so gut wie nie in solchen Fällen nützlich sind. Erfolgreiche Selbstverteidigung mit der Schusswaffe ist unwahrscheinlicher als das selbige Waffe zum Tode des Besitzers oder eines seiner Angehörigen führt.
caballito hat folgendes geschrieben: |
Das ist doch der Punkt: Der Staat kann nicht überall sein. Es gibt immer Situationen, wo man auf ich gestellt ist. Und es geht nicht an, wenn Menschen in solchen Situationen künstlich wehrloser gemacht werden, als sie eigentlich sind. Das ist die gleiche Logik wie die, die bei Schulhofrangeleien auch den bestraft, der sich gewehrt hat. |
Und ich halte aus gutem Anlass den Glauben das der besitzt einer Schusswaffe zur Selbstverteidigung einen tatsächlich wehrhafter macht für einen Trugschluss.
caballito hat folgendes geschrieben: |
AlexJ hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: |
Und wieder: Du setzt Qualifikation mit Beruf gleich. Niemand bestreitet, dass es sinnvoll ist, Waffenbesitz an eine Qualifikation zu knüpfen. Aber diese Qualifikation kann auch haben, wer kein Polizist ist. |
Wenn man die gleiche Qualifikation von Schusswaffen-Selbstverteidigern verlangt wie von Polizisten, dann wird es davon nicht viele geben. |
Ich gehe durchaus davon aus, dass Polizisten eine profesionelle Waffennutzer eine Ausbildung haben, die über die verantwortliche Handhabung zur Selbstverteidigung hinausgeht. Ich seheh nicht, wozu ein Sebstverteidiger die brauchen würde. |
Habe ich mich schlecht ausgedrückt, ich meinte genau jenes Training das zur verantwortlichen Handhabung in einer Notstandsituation notwendig ist. Das ist bei der Polizei eine ganze Menge.
caballito hat folgendes geschrieben: |
AlexJ hat folgendes geschrieben: | kann nur der statistische Durchschnitt herhalten(oder dessen Verallgemeinerung auf "grundsätzlich") und demnach verringert sich die Gefährdung einer Person mit Besitz einer Schusswaffe eben nicht sondern sie steigt, weil die Wahrscheinlichkeit sich damit überhaupt jemals zur Wehrsetzen zu können geringer ist als damit erschossen zu werden. |
Gefahr für den Waffenbesitzer selbst zählt aber nicht. Selbstgefährdung ist kein Verbotsgrund. Das Risiko muss er mit sich selbst ausmachen. Zumal diese Statistik ja womöglich darauf beruht, dess der Durchschnittliche Waffenbesitzer , mangels der von mit ja duirchaus befürworteten Kompetenzprüfung, schlicht inkompetent ist. Und dass man sich mit einer Waffe, mit der man nicht richtig umzugehen weiß, selbst gefährdet, das wissen wir bereits. |
Die Gefahr besteht aber eben nicht für den Besitzer sondern auch für Andere. Vor allem Haushaltsangehörige.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1846353) Verfasst am: 14.06.2013, 04:14 Titel: |
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Rabert hat folgendes geschrieben: | Es geht mir um ein staatstheoretisches Prinzip. Dem Staat ist eine entwaffnete Bevölkerung lieber als eine bewaffnete. Der Grund ist nicht die Gefährlichkeit von Waffen, dann müsste der Staat andere Dinge viel stärker überwachen und regulieren als er es tut oder sie ganz verbieten.... |
Ich weiß nicht mal, ob das allgemein stimmt, aber wir leben innerhalb eines Spezialfalles von Staat, wir leben innerhalb einer Demokratie. In der Demokratie ist die Bevölkerung der Staat und der Wille des Staates der Wille der Bevölkerung.
Wenn ich das jetzt übersetze heißt das:
Zitat: | Der Bevölkerung ist eine entwaffnete Bevölkerung lieber als eine bewaffnete. |
Das ist in dieser Form offensichtlich Blödsinn.
Was man sagen kann, ist, dass eine Bevölkerung eine Geschichte hat, aus der heraus sie bewaffnet ist oder nicht.
Damit kann man den Satz für Demokratien folgendermaßen umformulieren, damit er in der Lage ist, sowohl Deutschland als auch die USA zu beschreiben:
Zitat: | Der unbewaffneten Bevölkerung ist eine entwaffnete Bevölkerung lieber als eine bewaffnete, sonst wäre sie nicht so. Und umgekehrt |
Du kannst in einer Demokratie mit irgendwelchen Gründen für die Möglichkeit eines allgemeinen Waffenbesitzes werben, aber solange Du logisch bleiben willst, nicht mit diesem "staatstheoretischen Prinzip".
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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bernard auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 12.06.2012 Beiträge: 634
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(#1846366) Verfasst am: 14.06.2013, 08:29 Titel: |
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AlexJ hat folgendes geschrieben: |
Ich meine Belege darüber, dass die übliche legale Bewaffnung einen nennenswerten Unterschied machen würde und gar notwendig sei um sich gegen Übergriffe der Politik zu wehren. |
Bereits heute traut sich die Polizei doch angeblich nicht mehr einfach so in alle Viertel hinein. Hat das etwa nichts mit der Gewaltbereitschaft und den illegalen Waffen der dortigen Einwohner zu tun?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1846367) Verfasst am: 14.06.2013, 08:49 Titel: |
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bernard hat folgendes geschrieben: | AlexJ hat folgendes geschrieben: |
Ich meine Belege darüber, dass die übliche legale Bewaffnung einen nennenswerten Unterschied machen würde und gar notwendig sei um sich gegen Übergriffe der Politik zu wehren. |
Bereits heute traut sich die Polizei doch angeblich nicht mehr einfach so in alle Viertel hinein. Hat das etwa nichts mit der Gewaltbereitschaft und den illegalen Waffen der dortigen Einwohner zu tun? |
Es stimmt, dass normale Polizeiarbeit durch den bewaffneten Mob behindert wird. AlexJ hatte allerdings nach Übergriffen der Politik gefragt. Hältst Du die Verfolgung Krimineller für einen derartigen Übergriff?
Dann biete ich dir als leuchtendes Beispiel Kolumbien an, wo friedliebende Kokain-Händler sich schon ganz lange mit ihren Waffen gegen Übergriffe der Politik wehren.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1846379) Verfasst am: 14.06.2013, 10:31 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Rabert hat folgendes geschrieben: | Es geht mir um ein staatstheoretisches Prinzip. Dem Staat ist eine entwaffnete Bevölkerung lieber als eine bewaffnete. Der Grund ist nicht die Gefährlichkeit von Waffen, dann müsste der Staat andere Dinge viel stärker überwachen und regulieren als er es tut oder sie ganz verbieten.... |
Ich weiß nicht mal, ob das allgemein stimmt, aber wir leben innerhalb eines Spezialfalles von Staat, wir leben innerhalb einer Demokratie. In der Demokratie ist die Bevölkerung der Staat und der Wille des Staates der Wille der Bevölkerung. |
Sorry, dass ist ein ziemlich naives Demokratieverständnis. Soweit zu gehen, dass die Bevölkerung der Staat ist, kenne ich ja nicht einmal von Vertretern des volonté générale. Zumindest in parlamentarischen Demokratien hat die Bevölkerung zwar durch Wahlen Einfluss auf den Staat, aber eben keine direkte Kontrolle und ganz sicher ist die Bevölkerung nicht mit dem Staat identisch, der in erster Linie eine bürokratische Institution ist. Und tatsächlich ist ein zentrales Merkmal von Staaten das Gewaltmonopol.
Gerade in Deutschland kann man nicht davon sprechen, dass die genaue Form der Demokratie etc. von der Bevölkerung gewählt wurde. Das heißt aber natürlich nicht, dass Rabert Recht hätte. Deutschland hat zwar eine andere Form der Gewaltenteilung als die USA, aber die Justiz ist natürlich durchaus relativ autonom, gerade das Verfassungsgericht ist in Deutschland eigentlich ziemlich mächtig (mächtiger als bspw. in den USA).
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1846385) Verfasst am: 14.06.2013, 10:45 Titel: |
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Ich habe nicht alles gelesen, was in diesem Thread geschrieben wurde, daher mal unabhängig davon ein paar Gedanken.
Das Gewaltmonopol des Staates ist zunächst ein zivilisatorischer Fortschritt gegenüber dem Gewaltrecht des Einzelnen. Der Staat, und damit seine Organe, unterliegt gesetzlichen Regelungen, die für alle Menschen gelten. Es ist die Allgemeingültigkeit der Gesetzgebung und die prinzipielle Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, die die Delegierung des Gewaltrechts an den Staat zu einer guten Sache machen. Der Einzelne kann sich auf Gesetze berufen, und ist nicht abhängig von der Einschätzung eines anderen Einzelnen, ob der sich berechtigt fühlt gegen jemand anders gewaltsam vorzugehen. Das wäre auch schlecht, denn die persönliche Einschätzung dazu wäre alles andere als rational, wenn schon jemand soweit ist zu überlegen, ob er oder sie gewaltsam gegen einen anderen vorgehen soll. Das sind aus meiner Sicht die grundlegenden Überlegungen, die das Gewaltmonopol des Staates in einer zivilen Gesellschaft zwingend erforderlich machen. Und es stellt keinen Widerspruch zum Nowehrrecht und dergleichen dar.
Es wäre allerdings naiv davon auszugehen, daß das Gewaltmonopol in einer nicht befriedeten Gesellschaft alleine durch den formalen Akt der gesetzlichen Verankerung zu realisieren wäre. In Gesellschaften mit großen sozialen Ungerechtigkeiten, oder mit einer langen Tradition verbreiteten Bandenwesens, Korruption oder ähnlichen Verhältnissen, müsste natürlich noch auf anderen Ebenen an der Zivilisierung gearbeitet werden. Aber das bedeutet nicht, daß die Idee des Gewaltmonopols nicht dennoch allgemein eine erstrebenswerte Realtät wäre.
Eine Sache noch zum persönlichen Umgang. Ich verachte Schusswaffen, und ich habe bisher immer eine große innere Distanz zu Menschen empfunden, die von Waffen fasziniert sind. Waffennarren erlebe ich als Menschen, die mit den abstrusesten Argumenten ihre für mich nicht nachvollziehbare emotionale Leidenschaft zu rationalisieren versuchen.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1846398) Verfasst am: 14.06.2013, 11:20 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Rabert hat folgendes geschrieben: | Es geht mir um ein staatstheoretisches Prinzip. Dem Staat ist eine entwaffnete Bevölkerung lieber als eine bewaffnete. Der Grund ist nicht die Gefährlichkeit von Waffen, dann müsste der Staat andere Dinge viel stärker überwachen und regulieren als er es tut oder sie ganz verbieten.... |
Ich weiß nicht mal, ob das allgemein stimmt, aber wir leben innerhalb eines Spezialfalles von Staat, wir leben innerhalb einer Demokratie. In der Demokratie ist die Bevölkerung der Staat und der Wille des Staates der Wille der Bevölkerung. |
Sorry, dass ist ein ziemlich naives Demokratieverständnis. Soweit zu gehen, dass die Bevölkerung der Staat ist, kenne ich ja nicht einmal von Vertretern des volonté générale. .... |
Diese gegenläufige Karikatur war Absicht. Und sie ist trotzdem ein Argument - denn sie beschreibt unseren Staat tendenziell ebenso gut wie Raberts Karikatur.
fwo
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846403) Verfasst am: 14.06.2013, 11:34 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Eine Sache noch zum persönlichen Umgang. Ich verachte Schusswaffen, und ich habe bisher immer eine große innere Distanz zu Menschen empfunden, die von Waffen fasziniert sind. Waffennarren erlebe ich als Menschen, die mit den abstrusesten Argumenten ihre für mich nicht nachvollziehbare emotionale Leidenschaft zu rationalisieren versuchen. |
Das geht mir genauso. Aber manchmal muss man die Kröte schlucken. Ich selbst z.B. besitze keine Waffen.
Wie gesagt, wer glaubt dass bewaffnete staatliche Übergriffe auf die eigene Bevölkerung nie mehr stattfnden werden, und/oder wer glaubt, dass die Bewaffnung einer Bevölkerung in solchen Situationen überhaupt keinen Unterschied macht, der kann meine hier vorgeschlagenen Überlegungen mit Fug und Recht ablehnen.
Wir können nicht vom Status Quo der Bundesrepublik Deutschland ausgehen. In der Geschichte auch unserer Nation hat es immer und immer wieder bewaffnete Übergriffe seitens der Herrschenden gegenüber den Beherrschten gegeben. Angesichts der Zahl der Bürgerkriege auf unserem Planeten in den letzten 50 Jahren, auch in Europa, sehe ich keinen Grund anzunehmen, dass dies nie wieder geschehen wird. Ich persönlich glaube, dass eine bewaffnete Bevökerung diesbezüglich geschützter ist als eine unbewaffnete. Das muss man nicht teilen, aber ich halte es für irgendwas zwischen Mutig und Verantwortungslos darauf zu vertrauen, dass der gemeine Bürger nie wieder eine Waffe benötigen wird, um sich vor Übergriffe des Staates zu schützen.
Wer meint, dass nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder, und unsere Enkel, und deren Kinder so nahe am Paradies leben, dass Waffenbesitz mit dem Zweck des Schutzes vor dem eigenen Staat für immer als überkommener Anachronismus abgetan werden kann, der braucht sich in der Tat nicht länger mit diesem Gedanken zu befassen.
Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass gegen Ende dieses Jahrhunderts auch Deutschland sich im gewaltigsten Krieg der Menschheitsgeschichte befinden wird, wo man sein eigenes Essen mit der Waffe wird verteidigen müssen. Aber auch das wäre wieder ein Thema für einen anderen Thread.
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Zuletzt bearbeitet von Rabert am 14.06.2013, 11:39, insgesamt einmal bearbeitet |
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bernard auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 12.06.2012 Beiträge: 634
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(#1846407) Verfasst am: 14.06.2013, 11:38 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | AlexJ hatte allerdings nach Übergriffen der Politik gefragt. Hältst Du die Verfolgung Krimineller für einen derartigen Übergriff? |
Alles eine Frage der Perspektive. Der Punkt ist, dass sie sich einen größeren Freiheitsspielraum erkämpft haben. Ob das jetzt mehr Schutz vor einem verbrecherischen Regime oder mehr Freiheit für Verbrecher bedeutet, ist sekundär. Es zeigt, dass es funktioniert.
Zitat: | Dann biete ich dir als leuchtendes Beispiel Kolumbien an, wo friedliebende Kokain-Händler sich schon ganz lange mit ihren Waffen gegen Übergriffe der Politik wehren. |
So wie ich das Forum einschätze, gibt es hier bestimmt einige Verehrer der FARC
Mit friedliebenden Koka-Bauern, die ihre Feldern vor Wilderern beschützen, habe ich kein Problem.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1846408) Verfasst am: 14.06.2013, 11:38 Titel: |
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Rabert hat folgendes geschrieben: | Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass gegen Ende dieses Jahrhunderts auch Deutschland sich im gewaltigsten Krieg der Menschheitsgeschichte befinden wird, wo man sein eigenes Essen mit der Waffe wird verteidigen müssen. Aber auch das wäre wieder ein Thema für einen anderen Thread. |
Apokalyptische Visionen als Basis gesellschaftspolitischer Überlegungen sind, gelinde gesagt, fragwürdig. Genau wie die Vision selber.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1846412) Verfasst am: 14.06.2013, 11:44 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Rabert hat folgendes geschrieben: | Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass gegen Ende dieses Jahrhunderts auch Deutschland sich im gewaltigsten Krieg der Menschheitsgeschichte befinden wird, wo man sein eigenes Essen mit der Waffe wird verteidigen müssen. Aber auch das wäre wieder ein Thema für einen anderen Thread. |
Apokalyptische Visionen als Basis gesellschaftspolitischer Überlegungen sind, gelinde gesagt, fragwürdig. Genau wie die Vision selber. |
Wie gesagt, das ist ein anderes Thema, und hat mit der Diskussion hier nur ganz am Rande etwas zu tun (wenn es nichts mehr zu essen gibt, werden Polizei und Militär diejenigen sein, die sich das Essen von den Unbewaffneten nehmen werden - auch in Deutschland).
Mir geht es um das staatstheoretische Prinzip der Schutzfähigkeit der Bevölkerung vor Übergriffen des Staates. Ich muss erkennen, dass ich scheinbar damit die meisten hier überfordere, weil sie offensichtlich über die für diese Diskussion notwendige Abstrahierungsfähigkeit nicht verfügen. Es geht nicht um Deutschland oder Kolumbien oder USA oder China oder Syrien, sondern um Staat und Bürger vor dem Hintergrund der Geschichte von Staat und Bürger.
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Zuletzt bearbeitet von Rabert am 14.06.2013, 12:05, insgesamt einmal bearbeitet |
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26515
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1846413) Verfasst am: 14.06.2013, 11:46 Titel: |
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bernard hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | AlexJ hatte allerdings nach Übergriffen der Politik gefragt. Hältst Du die Verfolgung Krimineller für einen derartigen Übergriff? |
Alles eine Frage der Perspektive. Der Punkt ist, dass sie sich einen größeren Freiheitsspielraum erkämpft haben. Ob das jetzt mehr Schutz vor einem verbrecherischen Regime oder mehr Freiheit für Verbrecher bedeutet, ist sekundär. Es zeigt, dass es funktioniert.
.... |
Nein. Es zeigt nur, dass der demokratische Staat sich bei derartigen kriminellen Inseln noch an die selbstgegebene Regel hält, das Militär nicht im Innern einzusetzen. Der übergriffige Staat hätte es längst getan und damit gezeigt, dass es nicht funktioniert.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1846430) Verfasst am: 14.06.2013, 12:11 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Das Gewaltmonopol des Staates ist zunächst ein zivilisatorischer Fortschritt gegenüber dem Gewaltrecht des Einzelnen. |
Das ist jetzt erst mal eine Behauptung.
zelig hat folgendes geschrieben: | Der Staat, und damit seine Organe, unterliegt gesetzlichen Regelungen, die für alle Menschen gelten. Es ist die Allgemeingültigkeit der Gesetzgebung und die prinzipielle Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, die die Delegierung des Gewaltrechts an den Staat zu einer guten Sache machen. Der Einzelne kann sich auf Gesetze berufen, und ist nicht abhängig von der Einschätzung eines anderen Einzelnen, ob der sich berechtigt fühlt gegen jemand anders gewaltsam vorzugehen. Das wäre auch schlecht, denn die persönliche Einschätzung dazu wäre alles andere als rational, wenn schon jemand soweit ist zu überlegen, ob er oder sie gewaltsam gegen einen anderen vorgehen soll. |
Das alles hat aber leider nichts mit Gewaltmonopol zu tun, denn du verwechselst hier die Erlaubnis zur Ausübung von Gewalt mit der Erlaubnis, über die Legitimität von Gewalt zu entscheiden, exekutive mit judikativen Befugnissen.
Du unterstellst, dass die Erlaubnis, Gewalt auszuüben, automatisch die Erlaubnis zur Selbstjustiz enthalte. Dem ist aber nicht so, denn derjenige, der Gewalt ausgeübt hat, wird sich hinterher vor Gericht nicht darauf berufen können, dass er diese für gerechtfertigt hielt, sondern er wird nachweisen müssen, dass sie nach eben den von dir zitierten allgemeinen Regeln gerechtfertigt war.
zelig hat folgendes geschrieben: | Das sind aus meiner Sicht die grundlegenden Überlegungen, die das Gewaltmonopol des Staates in einer zivilen Gesellschaft zwingend erforderlich machen. Und es stellt keinen Widerspruch zum Nowehrrecht und dergleichen dar. |
Doch genau das tut es. Ein streng ausgelegtes Gewaltmonopol würde nämlich Notwehr verbieten (und wird von manchen Zero-Tolerance-Deppen auch genau so interpretiert, besindern bei Schulhofkloppereien, besonders in Amerika), die Notwehrerlaubnis ist nämlich nichts anderes als ein partieller Verzicht auf das Gewaltmonopol, da den meisten Menschen klar ist, dass es nicht angeht, und auch nicht der Sinn der Gewaltregulierung ist, dass Menschen Gewalt widerstandslos über sich ergehen lassen müssen, bis ein Gewaltmonopolist auftaucht, dass ein solches Verbot, sich zu wehren, eben nicht Sinn der Sache sein kann. Dieses Recht, sich zu wehren, setzt aber voraus, dass man sich wehren kann, und daher widerspicht es sehr wohl dem Notwehrrecht, wenn den Menschen die Möglichkeit vorenthalten wird, sie auszuüben.
zelig hat folgendes geschrieben: | Ich verachte Schusswaffen |
Ich nicht. Und ich wäre ausgesprochen sauer, wenn eine derartige Einstellung dazu führen würde, dass Polizisten keine mehr benutzen.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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