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Freiheit
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1847709) Verfasst am: 21.06.2013, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Nein, deduktiv. Man kann aus Einzelbeispielen kein Prinzip erklären.
....

Simmt. Aber es reicht manchmal bereits ein Einzelbeispiel, um ein Prinzip zu widerlegen oder um Grenzwertbetrachtungen anzustellen, die ganz viel erklären.


Das gilt für statistische All-Aussagen ganz sicher.


Genau wie bei der Verifizierung von Existenzaussage ist auch die Falsifikation von All-Aussagen nicht ganz sicher, sondern kann in vielerlei Hinsicht fehlerhaft sein.


Ja, es kann u.U. eine nur scheinbare Widerlegung sein.

Kival hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Bei Existenzaussagen gilt das Gegenteil. Diese sind verifizierbar.


Aber nicht durch Induktion.


Nein, nicht durch Induktion.

Kival hat folgendes geschrieben:
Induktion kann zur Gewinnung von Hypothesen genutzt werden, aber nicht zur Bestätigung oder Rechtfertigung der Wahrheit von Aussagen (allerhöchstens - aber auch dem kann man widersprechen - ist Induktion dazu geeignet, statistische Aussagen über Wahrheitswerte zu machen). Was Du beschreibst ist m.E. zudem auch gar keine Induktion, wo schließt Du denn hier vom Konkreten auf das Allgemeine?


Zunächst einmal: Ein Begriff ist keine Hypothese.

Ein Begriff ist ein abstraktes Instrument, um verschiedene konkrete Sachverhalte auf ihren je allgemeinen Gehalt zu reduzieren und in dieser allgemeinen Reduktion zusammen zu fassen.

Das deduktive daran ist, dass von - als bekannt voraus gesetzten - konkreten Sachverhalten abstrahiert wird und so eine Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen erfolgt, was überhaupt jeder systematischen Vorgehensweise einer Begriffsbildung zu Grunde liegt.
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K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1847718) Verfasst am: 21.06.2013, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ein Begriff ist ein abstraktes Instrument, um verschiedene konkrete Sachverhalte auf ihren je allgemeinen Gehalt zu reduzieren und in dieser allgemeinen Reduktion zusammen zu fassen.


Nunja, das ist eine Möglichkeit Begriffe festzulegen, aber keineswegs der einzige.

Zitat:
Das deduktive daran ist, dass von - als bekannt voraus gesetzten - konkreten Sachverhalten abstrahiert wird und so eine Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen erfolgt, was überhaupt jeder systematischen Vorgehensweise einer Begriffsbildung zu Grunde liegt.


Begriffsbildung ist letztlich aber kein streng-logischer Prozess (und insofern eben auch keine Deduktion. Dass es sinnvoll sein kann, Begriffe auf Basis eines induktiven Verfahrens zu gewinnen, will ich nicht abstreiten. Man muss aber dabei aufpassen, dass das genau genommen auch kein induktiver Schluss ist. Solche sind eben nur statistisch oder in formalen Systemen möglich.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1847725) Verfasst am: 21.06.2013, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

Dass es sinnvoll sein kann, Begriffe auf Basis eines induktiven Verfahrens zu gewinnen, will ich nicht abstreiten. Man muss aber dabei aufpassen, dass das genau genommen auch kein induktiver Schluss ist.

Dass es sinnvoll sei, eine Summe von Erscheinungen unter einen besonderen Begriff zusammenzufassen, kann allerdings einer sein.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44680

Beitrag(#1847732) Verfasst am: 21.06.2013, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das deduktive daran ist, dass von - als bekannt voraus gesetzten - konkreten Sachverhalten abstrahiert wird und so eine Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen erfolgt, was überhaupt jeder systematischen Vorgehensweise einer Begriffsbildung zu Grunde liegt.

Die Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen ist aber die induktive. Pfeifen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1847736) Verfasst am: 21.06.2013, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das deduktive daran ist, dass von - als bekannt voraus gesetzten - konkreten Sachverhalten abstrahiert wird und so eine Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen erfolgt, was überhaupt jeder systematischen Vorgehensweise einer Begriffsbildung zu Grunde liegt.

Die Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen ist aber die induktive. Pfeifen


Äh ... ja, meine ich eigentlich auch, hab' mich verschrieben. Verlegen
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1847739) Verfasst am: 21.06.2013, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das deduktive daran ist, dass von - als bekannt voraus gesetzten - konkreten Sachverhalten abstrahiert wird und so eine Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen erfolgt, was überhaupt jeder systematischen Vorgehensweise einer Begriffsbildung zu Grunde liegt.

Die Bewegung vom Besonderen zum Allgemeinen ist aber die induktive. Pfeifen


Und gibt es eine Lösung des Induktionsproblems? zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44680

Beitrag(#1847745) Verfasst am: 21.06.2013, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Und gibt es eine Lösung des Induktionsproblems? zwinkern

Welches? Das ursprüngliche Induktionsproblem ist eigentlich kein Problem mehr, sobald man aufhört, Induktion als Garanten zu betrachten bzw. sich auf Vollständigkeit zu berufen. Das Induktionsproblem von Goodman ist da schon etwas schwieriger.
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#1847943) Verfasst am: 23.06.2013, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es ist keine schlechte Weise, sich in einer Diskussion über Beispiele anzunähern, ohne damit automatisch eine Definition des Begriffs anzustreben zu wollen. "Was meinst du überhaupt, wenn Du über Freiheit redest, und wie unterscheidet sich das von dem, was ich meine, wenn ich über Freiheit rede?" Am Ende lernt man dadurch auch den eigenen Standpunkt besser zu verstehen - schon klar, Letzters ist trivial.

Wenn man sich dem Kern des Begriffs nähern will, dann würde ich zunächst der Unterscheidung zwischen der "Freiheit von" und "Freiheit zu" folgen, wie AP bereits erwähnt hat.
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step
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Wohnort: Germering

Beitrag(#1847954) Verfasst am: 23.06.2013, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich dem Kern des Begriffs nähern will, dann würde ich zunächst der Unterscheidung zwischen der "Freiheit von" und "Freiheit zu" folgen, wie AP bereits erwähnt hat.

Ich kann aber doch i.a. jede Freiheit als "Freiheit von" oder als "Freiheit zu" deuten. Mein Eindruck ist, daß eine "Freiheit zu" meist so etwas ist wie eine etwas komplexere "Freiheit von". Manchmal gehört zur "Freiheit zu" wesentlich die rationale Reflektion ("begründete Entscheidung"), aber auch das scheint nicht immer zu stimmen, etwa beim Fall mangelnder Informiertheit.

Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?
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Kival
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Beitrag(#1847967) Verfasst am: 23.06.2013, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Und gibt es eine Lösung des Induktionsproblems? zwinkern

Welches? Das ursprüngliche Induktionsproblem ist eigentlich kein Problem mehr, sobald man aufhört, Induktion als Garanten zu betrachten bzw. sich auf Vollständigkeit zu berufen.


Was soll Induktion denn dann aber noch leisten? Falls Du meinst, mit Induktion sei es möglich, die Wahrscheinlichkeit der Wahrheit von Hypothesen/... zu leisten, halte ich das für einen Irrtum. Etwas anderes ist es natürlich, wenn man den Rechtfertigugnsgedanken aufgibt, aber dann landet man ja genau beim Fallibilismus. zwinkern

Zitat:
Das Induktionsproblem von Goodman ist da schon etwas schwieriger.


Kannte ich noch nicht. Klingt interessant, aber ich glaube ich schließe mich Bartleys Kritik an.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1847972) Verfasst am: 23.06.2013, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#1847973) Verfasst am: 23.06.2013, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich dem Kern des Begriffs nähern will, dann würde ich zunächst der Unterscheidung zwischen der "Freiheit von" und "Freiheit zu" folgen, wie AP bereits erwähnt hat.

Ich kann aber doch i.a. jede Freiheit als "Freiheit von" oder als "Freiheit zu" deuten. Mein Eindruck ist, daß eine "Freiheit zu" meist so etwas ist wie eine etwas komplexere "Freiheit von". Manchmal gehört zur "Freiheit zu" wesentlich die rationale Reflektion ("begründete Entscheidung"), aber auch das scheint nicht immer zu stimmen, etwa beim Fall mangelnder Informiertheit.

Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?


2 Kriterien scheinen mir wesentlich zu sein. Die "Freiheit zu" spielt sich in einem persönlichen Möglichkeitsraum ab, der als selbstbestimmt empfunden wird. Die "Freiheit von" klebt dagegen am Faktischen und Fremdbestimmten und/oder Verursachten.
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step
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Beitrag(#1847977) Verfasst am: 23.06.2013, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die "Freiheit zu" spielt sich in einem persönlichen Möglichkeitsraum ab, der als selbstbestimmt empfunden wird. Die "Freiheit von" klebt dagegen am Faktischen und Fremdbestimmten und/oder Verursachten.

Willst Du damit sagen, daß der persönliche Möglichkeitsraum nicht vom Faktischen bestimmt ist?

Und wo ordnest Du folgenden Fall ein (der meine ich auch auf ein Beispiel von AP zurückgeht):

Mangels Information weißt Du nichts von einer bestimmten zusätzlichen Möglichkeit. Du hast also objektiv betrachtet sagen wir nur 2 statt 3 Optionen, empfindest aber keine Einschränkung Deines Möglichkeitsraumes oder Deiner "Selbstbestimmung".

Ist das eine mangelnde "Freiheit von" Einschränkungen (im Wissen)? Oder eine mangelnde "Freiheit zu" der 3.Option?

(Ich persönlich würde hier ja eh am liebsten einfach von "mangelnder Information" sprechen ...)
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1847978) Verfasst am: 23.06.2013, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...

Das ist dann aber äquivalent, oder?

Du darfst über die Straße gehen = Du mußt nicht warten
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1847980) Verfasst am: 23.06.2013, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...

Das ist dann aber äquivalent, oder?

Du darfst über die Straße gehen = Du mußt nicht warten


Oder
Du musst nicht über die Strasse gehen, darfst es aber.
Die Unterscheidung von "Freiheit zu" und "Freiheit von" finde ich nicht gelungen, oder besser unbrauchbar.

edit *wg. Schwachsinn*
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1847982) Verfasst am: 23.06.2013, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...

Das ist dann aber äquivalent, oder?

Du darfst über die Straße gehen = Du mußt nicht warten


Oder
Du musst nicht über die Strasse gehen, darfst es aber.
Die Unterscheidung von "Freiheit zu" und "Freiheit von" finde ich nicht gelungen, oder besser unbrauchbar.

edit *wg. Schwachsinn*


Es gibt bestimmt bessere Beispiele. Mir fällt aber auch gerade keins ein.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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fwo
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Beitrag(#1847985) Verfasst am: 23.06.2013, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...

Das letzte ist aber nur sehr unzureichend, weil z.B. die Freiheit von Hunger zwar bedeutet "Du musst nicht hungern" aber übersetz mal die Freiheit von Willkür oder Gewalt oder allgemein Not ....

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1847990) Verfasst am: 23.06.2013, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die "Freiheit zu" spielt sich in einem persönlichen Möglichkeitsraum ab, der als selbstbestimmt empfunden wird. Die "Freiheit von" klebt dagegen am Faktischen und Fremdbestimmten und/oder Verursachten.

Willst Du damit sagen, daß der persönliche Möglichkeitsraum nicht vom Faktischen bestimmt ist?


So habe ich es eher nicht gemeint. Ob die Realisierung einer Möglichkeit per se und in toto versursacht ist oder nicht, dazu haben wir ja eh unterschiedliche Ansichten - die nach meiner Einschätzung an dieser Stelle jedoch keine Rolle spielen.
Wenn nach der "Freiheit zu" gefragt wird, dann richtet sich unser Blick auf eine Sache / einen Umstand, der nicht realisiert ist. Dagegen denken wir bei der "Freiheit von" etwas Faktisches mit, das diese Freiheit verhindert.

step hat folgendes geschrieben:

Und wo ordnest Du folgenden Fall ein (der meine ich auch auf ein Beispiel von AP zurückgeht):

Mangels Information weißt Du nichts von einer bestimmten zusätzlichen Möglichkeit. Du hast also objektiv betrachtet sagen wir nur 2 statt 3 Optionen, empfindest aber keine Einschränkung Deines Möglichkeitsraumes oder Deiner "Selbstbestimmung".

Ist das eine mangelnde "Freiheit von" Einschränkungen (im Wissen)? Oder eine mangelnde "Freiheit zu" der 3.Option?

(Ich persönlich würde hier ja eh am liebsten einfach von "mangelnder Information" sprechen ...)


Ich denke man müsste die Frage konkretisieren. Ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen man von objektiver Unfreiheit sprechen müsste, selbst wenn derjenige, der unter unfreien Bedinungen lebt, davon nichts weiß. Sagen wir ein Mensch, der in einer Gefängnisanstalt aufwächst, und dem man nichts über die Welt draussen erzählt. Andererseits der Komapatient, von dem man nicht sagen würde, daß unfrei ist, weil er den Raum nicht verlassen kann.
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fwo
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Beiträge: 26504
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Beitrag(#1847992) Verfasst am: 23.06.2013, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
.. Ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen man von objektiver Unfreiheit sprechen müsste, selbst wenn derjenige, der unter unfreien Bedinungen lebt, davon nichts weiß. Sagen wir ein Mensch, der in einer Gefängnisanstalt aufwächst, und dem man nichts über die Welt draussen erzählt. Andererseits der Komapatient, von dem man nicht sagen würde, daß unfrei ist, weil er den Raum nicht verlassen kann.

Dein Komapatient darf zwar tun was er will, es fehlt ihm aber an Willen. Er ist also frei von formalen Einschränkungen. Frei von Krankheit scheint er mir nicht.

fwo
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#1847995) Verfasst am: 23.06.2013, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
.. Ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen man von objektiver Unfreiheit sprechen müsste, selbst wenn derjenige, der unter unfreien Bedinungen lebt, davon nichts weiß. Sagen wir ein Mensch, der in einer Gefängnisanstalt aufwächst, und dem man nichts über die Welt draussen erzählt. Andererseits der Komapatient, von dem man nicht sagen würde, daß unfrei ist, weil er den Raum nicht verlassen kann.

Dein Komapatient darf zwar tun was er will, es fehlt ihm aber an Willen. Er ist also frei von formalen Einschränkungen. Frei von Krankheit scheint er mir nicht.

fwo


Ich bin mir jetzt nicht sicher, was Du unter "formalen Einschränkungen" verstehst. Unabhängig davon glaube ich aber, daß man ins Schlingern gerät, wenn das wozu oder wovon jemand frei ist oder nicht, mit einer anderen Art von Freiheit verglichen wird. Beim Gefängnissinsassen und dem Komaptienten ging es um die gleiche Art von Freiheit, nämlich den Ort verlassen zu können.

edit: leicht umformuliert
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fwo
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Beiträge: 26504
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Beitrag(#1847998) Verfasst am: 23.06.2013, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
....

Ich bin mir jetzt nicht sicher, was Du unter "formalen Einschränkungen" verstehst. Unabhängig davon glaube ich aber, daß man ins Schlingern gerät, wenn das wozu oder wovon jemand frei ist oder nicht, mit einer anderen Art von Freiheit verglichen wird. Beim Gefängnissinsassen und dem Komaptienten ging es um die gleiche Art von Freiheit, nämlich den Ort verlassen zu können.

edit: leicht umformuliert

Mit der formalen Einschränkung meinte ich soetwas wie ein Verbot. Ansonsten hatte ich nicht weiter vor, als dieses Schlingern vorzumachen.

Und natürlich kann man diese verschiedenen Freiheiten immer irgendwie in einander übersetzen, aber es ist nicht so leicht, wie Ahriman es versucht hat und benötigt wahrscheinlich unterschiedliche Ansätze.

Die Frage ist auch, ob ich allgemein und unverbindlich über den Begriff der Freiheit nachdenke, oder ob es um konkrete politische Forderungen geht.

Bei letzterem würde ich schon zwischen den Freiheiten von einzeln zu bestimmenden Übeln und der Freiheit zu einzeln zu bestimmenden Handlungen unterscheiden.

Nachtrag: Freiheit allgemein halte ich für ein sehr persönliches Ideal, über das man sich zwar austauschen kann, wie über ein Lieblingsrezept, über das man aber nicht wirklich diskutieren im Sinne von streiten und rechthaben kann.

fwo
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AgentProvocateur
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Beitrag(#1848032) Verfasst am: 23.06.2013, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
....
Nochmal kurz zur "positiven Freiheit": diese ist mE im Sinne der Fähigkeiten zur Erkenntnis und Reflexion unerlässlich für einen substantiierten Freiheitsbegriff. Wenn ich z.B. jemanden lobotomiere, dann kann er danach zwar frei von Zwängen sein. Aber seine Freiheit habe ich ihm dann dennoch genommen. ....

Ungefähr so, wie ich jemandem sein Auto genommen habe, dem ich den Sprit aus dem Tank gelassen habe.

Sprit in ein Auto nachfüllen ist kein Ding. Das tun täglich Leute tausendfach. Wenn jemand einem anderen den Sprit aus seinem Auto lässt, dann nimmt er ihm damit nicht sein Auto.

Denke jedoch nicht, dass eine Lobotomie rückgängig gemacht werden kann. Denke nicht, dass man as irgendwie "ungefähr" gleich zu setzen sein könnte.

fwo hat folgendes geschrieben:
Verstand ist Voraussetzung für die Freiheit, wie wir sie verstehen, aber nicht mit ihr identisch, sonst wäre es müßig, allgemein über die Freiheit des Menschen zu diskutieren.

Bestimmte Fähigkeiten, (die zur Erkenntnis und Reflexion und die zur Umsetzung einer Entscheidung in eine Handlung), sind mE notwendige Voraussetzungen für Freiheit. Das habe ich gesagt, nicht dass Verstand dasselbe sei wie Freiheit.

Es ist nun so, dass mE eine "Freiheit von" (äußeren und inneren Zwängen) noch nicht hinreichend für Freiheit im allgemein verstandenen Sinne ist. Hinzukommen muss eine "Freiheit zu" - d.h. die o.g. Fähigkeiten, die dazu befähigen, hinreichend autonom handeln zu können.
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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1848059) Verfasst am: 24.06.2013, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

@ap:
Wir können uns darauf einigen, dass es Unsinn ist, überhaupt noch von Freiheit zu reden, wenn die Vorraussetzungen zur Freiheit nicht mehr gegeben sind. Die wesentliche Voraussetzung für die Freiheit ist das Subjekt, die Person. Jemand, den Du lobotomierst, dem nimmst Du nicht die Freiheit, den zerstörst Du als Person, weshalb Du ihm auch nichts mehr wegnehmen kannst, weil er als Person nicht mehr existiert. Jemandem etwas wegnehmen, bedeutet implizit auch, es ihm wiedergeben zu können - jemandem den Kopf wegzunehmen ist kein Diebstahl, sondern Mord.

Vielleicht sollten wir uns, bevor wir betrachten, was Freiheit sein kann, auch einigen, über wessen Freiheit wir reden: die eines E. coli, die eines Fadenwurms, die einer Springspinne, die eines Fisches, die eines Warans, die einer Spitzmaus, die eines Schimpansen oder die eines Menschen. (Bevor jemand nachfragt: ich habe nicht nur die Mollusken vergessen, da fehlen noch mehr.)

fwo
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1848068) Verfasst am: 24.06.2013, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...

Das ist dann aber äquivalent, oder?

Du darfst über die Straße gehen = Du mußt nicht warten


Oder
Du musst nicht über die Strasse gehen, darfst es aber.
Die Unterscheidung von "Freiheit zu" und "Freiheit von" finde ich nicht gelungen, oder besser unbrauchbar.

edit *wg. Schwachsinn*

Ich bewundere eure beinahe uferlose Fähigkeit zur Klugscheißerei und zum Haarespalten. Ich schätze, so spitzfindig wie ihr hier war noch kein Jesuit.
Diese Diskussion hat den gleichen Wert wie damals, als es darum ging zu bestimmen, wieviele Engel wohl auf einer Nadelspitze Platz haben.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1848297) Verfasst am: 25.06.2013, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was ist für Dich das wesentliche Kriterium, daß es sich um eine "Freiheit zu" und nicht um eine "Freiheit von" handelt?

Freiheit zu = Du darfst...
Freiheit von = Du mußt nicht...

Das ist dann aber äquivalent, oder?

Du darfst über die Straße gehen = Du mußt nicht warten


Oder
Du musst nicht über die Strasse gehen, darfst es aber.
Die Unterscheidung von "Freiheit zu" und "Freiheit von" finde ich nicht gelungen, oder besser unbrauchbar.

edit *wg. Schwachsinn*

Ich bewundere eure beinahe uferlose Fähigkeit zur Klugscheißerei und zum Haarespalten. Ich schätze, so spitzfindig wie ihr hier war noch kein Jesuit.
Diese Diskussion hat den gleichen Wert wie damals, als es darum ging zu bestimmen, wieviele Engel wohl auf einer Nadelspitze Platz haben.



http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1847331#1847331


Ich bin allerdings eher drauf gekommen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1848304) Verfasst am: 25.06.2013, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt keine "Freiheit" als solche. Das ist Unfug. Es gibt nur eine Vielzahl von Freiheiten, und die können sich sogar gegenseitig einschränken. Der Wert einer beliebigen Freiheit jedoch ist so völlig individuell wie der Wert einer jeden anderen Sache. Für einen Verhungernden ist eine Dose Bohnensuppe völlig wertlos, wenn er keinen Büchsenöffner hat. Für Robinson Crusoe war seine Redefreiheit völlig wertlos, zumindest solange, bis Freitag Englisch gelernt hatte.
Manche Freiheiten hat man und betrachtet sie als völlig sinn- und wertlos. Ich als Witwer habe die völlige Freiheit, durch Kneipen zu ziehen und besoffen heimzukommen, da steht kein Weib mit dem Nudelholz hinter der Tür. Und nur zu gern würde ich diese Freiheit an einen streng verheirateten Ehemann verkaufen, wenn das nur machbar wäre.
Dagegen sind Fälle bekannt, wo Menschen die Redefreiheit höher bewerteten als ihre eigene physische Freiheit: Sie gingen dafür ins Gefängnis - und hatten dann weder das eine noch das andere. Auf die Freiheit, anziehen zu dürfen was wir nur wollen pfeifen wir oft, vor allem die Frauen. Lieber lassen wir uns vorschreiben, was wir anziehen und nennen das Mode.
Daraus ergibt sich, daß jeder Mensch eine gewisse Auswahl an Freiheiten besitzt, meist sich einige dazu wünscht und oft welche hat, die ihm schnurzpiepegal sind. Ein Fußballfan aus dem Bilderbuch legt höchsten Wert auf die Freiheit, im Stadion krakeelen zu dürfen wie ein hungriger Affe, dabei ist ihm die Freiheit alle vier Jahre seine Regierung wählen zu dürfen scheißegal.
Ihr könnt keinen "freien Menschen" definieren, das ist völlig unmöglich. Sogar in Diktaturen dürfte man Menschen finden, die sich für frei halten und frei fühlen. Andersrum kann man unter Anwendung der in diesem Thread gezeigten Spitzfindigkeit auch spöttisch fragen, wie "frei" denn wohl in den alten Zeiten die "Freiherren" und "Freifrauen" waren.
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Tarvoc
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Beitrag(#1848307) Verfasst am: 25.06.2013, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Dagegen sind Fälle bekannt, wo Menschen die Redefreiheit höher bewerteten als ihre eigene physische Freiheit: Sie gingen dafür ins Gefängnis - und hatten dann weder das eine noch das andere.

Was ja schon zeigt, dass es ihnen dabei um mehr ging als nur um die eigene Redefreiheit. (Es gibt "Freiheit als solche".)

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ihr könnt keinen "freien Menschen" definieren, das ist völlig unmöglich.

Mal abgesehen davon, dass Definitionen in die Mathematik gehören, ist das in der Tat nicht nur unmöglich, sondern schon der Idee nach widersprüchlich. zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1848371) Verfasst am: 25.06.2013, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mal abgesehen davon, dass Definitionen in die Mathematik gehören,

und ins Lexikon. Daß die Mathematiker immer so überheblich sind.
Wiki definiert:
Zitat:
Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel verstanden als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts.

und damit kann man verdammt wenig anfangen, wie sich hier im Thread gezeigt hat.
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Uriziel
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Beitrag(#1849184) Verfasst am: 29.06.2013, 18:13    Titel: Re: Freiheit Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:

Was ist Freiheit?


Die Fähigkeit, das umzusetzen/tun zu können - zu DEM Moment oder in "dem Zeitraum", in dem Du es tun willst. Wer zum Beispiel gerne laufen/joggen möchte - und es aber nicht kann, weil er gelähmt im Rollstuhl sitzt - der ist nicht frei. Er ist "Gefangener" des Rollstuhl's, sozusagen.


Diese Sache,

dieses " Tun "können", wenn man es will/möchte" - kann man eigentlich auf A.L.L.E.S. ausweiten. Auf die Redefreiheit - auf das Vertrauen bezüglich zu den Mitmenschen - auf die Gesetze und was sie einem' alles erlauben/verbieten.



Alles in allem' kommt mir "Deutschland" noch erstaunlich frei vor - auch wenn man hier ja auch so "einiges" verbieten will. Zum Beispiel das konsumieren von Rauschmitteln, die "nicht" vom Staate systematisch verkauft werden. : PPP
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Schlütter
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Beiträge: 246

Beitrag(#1849238) Verfasst am: 29.06.2013, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mein bewegendes Auto zum Stehen gebracht.

Dabei war nur mein Willen aktiv und frei.

Alle anderen damit verbundenen biologischen, elektrischen, chemischen, physischen, atomaren Prozesse waren passiv und nicht frei.
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