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Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
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Beitrag(#1849556) Verfasst am: 01.07.2013, 11:16    Titel: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

In Schweinfurt ist ein kompletter Jahrgang der Privaten Fachoberschule Schweinfurt (EPFOS) durchs Abitur gefallen (Quelle).

Für die Schüler natürlich bitter: das ganze hat nicht nur 140 EUR monatlich gekostet, es waren letztendlich vermutlich auch noch zwei geklaute Jahre, denn ein derartiger Rückstand dürfte kaum in einem Jahr wett gemacht werden können.

Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".

Es wäre jetzt einmal interessant, zu erfahren, wo die eigentlichen Gründe für das verheerende Ergebnis zu finden sind. Ob's vielleicht an der betriebswirtschaftlichen Optimierung der Schule lag?
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1849560) Verfasst am: 01.07.2013, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Was sind Vornoten?
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Trish:(
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1849561) Verfasst am: 01.07.2013, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Was sind Vornoten?


Wenn Du Abitur machen möchtest, musst Du Dich dafür zuerst qualifizieren. Für die Zulassung zum Abitur wurden zu meiner Zeit die Halbjahresnoten aus den Jahrgängen 12 und 13 heran gezogen. Zugelassen wurde man, wenn man in diesen beiden Jahrgängen zusammen einen Schnitt von 4,0 erreicht hatte. Diese Noten sind die Vornoten. Die Vornoten spielen aber bei der Berechnung des Abiturschnitts nicht komplett eine Rolle. Sie fließen nur zum Teil ein.

An der Schule scheint man - aus welchen Gründen auch immer - sehr großzügig bei der Vergabe der Halbjahresnoten in den Jahrgängen 11 und 12 gewesen zu sein. Vielleicht hat man geglaubt, damit gute Werbung zu machen und hohe Anmeldungszahlen zu erreichen.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#1849564) Verfasst am: 01.07.2013, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Was sind Vornoten?


Wenn Du Abitur machen möchtest, musst Du Dich dafür zuerst qualifizieren. Für die Zulassung zum Abitur wurden zu meiner Zeit die Halbjahresnoten aus den Jahrgängen 12 und 13 heran gezogen. Zugelassen wurde man, wenn man in diesen beiden Jahrgängen zusammen einen Schnitt von 4,0 erreicht hatte. Diese Noten sind die Vornoten. Die Vornoten spielen aber bei der Berechnung des Abiturschnitts nicht komplett eine Rolle. Sie fließen nur zum Teil ein.

Die für Wolf entscheidende Information ist hier, dass diese "Qualifikation" bereits Teil des Abiturs ist, und direkt ins Abschlußzeugnis und den Abiturschnitt einfließt (zu meiner Zeit waren das zwei Drittel des Gesamtergebnisses)
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1849566) Verfasst am: 01.07.2013, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Abitur machen möchtest
Kein Bedarf, da arbeite ich lieber an meinen Master. zwinkern
Zitat:

Diese Noten sind die Vornoten. Die Vornoten spielen aber bei der Berechnung des Abiturschnitts [...] eine Rolle. Sie fließen [...] zum Teil ein.
Mit so einer "sanften Hochschulreife" könnt ihr euch einen NC auch leisten.
Zitat:

An der Schule scheint man - aus welchen Gründen auch immer - sehr großzügig bei der Vergabe der Halbjahresnoten in den Jahrgängen 11 und 12 gewesen zu sein. Vielleicht hat man geglaubt, damit gute Werbung zu machen und hohe Anmeldungszahlen zu erreichen.

Das fällt einem jetzt halt auf den Kopf. Viel schlechter könnte die Werbung nicht mehr sein.
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Trish:(
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1849569) Verfasst am: 01.07.2013, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Diese Noten sind die Vornoten. Die Vornoten spielen aber bei der Berechnung des Abiturschnitts [...] eine Rolle. Sie fließen [...] zum Teil ein.
Mit so einer "sanften Hochschulreife" könnt ihr euch einen NC auch leisten.


Naja, das ist individuell durchaus unterschiedlich ob die Abschlussklausuren oder die Halbjahresnoten besser sind... Zudem ist der NC so von weit mehr Fächern abhängig als nur von den Abschlussfächern.
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1849573) Verfasst am: 01.07.2013, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Abitur machen möchtest
Kein Bedarf, da arbeite ich lieber an meinen Master. zwinkern
Zitat:

Diese Noten sind die Vornoten. Die Vornoten spielen aber bei der Berechnung des Abiturschnitts [...] eine Rolle. Sie fließen [...] zum Teil ein.
Mit so einer "sanften Hochschulreife" könnt ihr euch einen NC auch leisten.

Wenn nur die Abschlussprüfung gezählt hätte, wäre mein Abitur um einiges besser gewesen. Ich verstehe nicht ganz, was daran "sanft" sein soll, wenn die vorherige Notengebung ebenfalls hinreichend streng ist.

quote gerichtet, hati
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1849587) Verfasst am: 01.07.2013, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht ganz, was daran "sanft" sein soll, wenn die vorherige Notengebung ebenfalls hinreichend streng ist.

Die Note hängt nicht nur von einer Einzelleistung ab. Bei einer Einzelleistung ist der Druck wesentlich höher. Und Verzerrungen in beide Richtungen sind häufiger.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1849591) Verfasst am: 01.07.2013, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht ganz, was daran "sanft" sein soll, wenn die vorherige Notengebung ebenfalls hinreichend streng ist.

Die Note hängt nicht nur von einer Einzelleistung ab. Bei einer Einzelleistung ist der Druck wesentlich höher. Und Verzerrungen in beide Richtungen sind häufiger.


Eben, ich denke auch, dass Einzelprüfungen weit verzerrtere Messungen sind als eine Kombination von Einzelprüfungen und längerfristiger Leistung. (Das bedeutet natürlich nicht, dass die "Leistungsmessung" in der Schule ansonsten unproblematisch ist...) Aber ich verstehe auch nicht, was so sanft daran sein soll? Einfach, dass die Prüfung weniger Druck hat? Na, gut, der Druck wird aber immer noch als hoch vermittelt und der Anteil der Abschlussprüfung an der Gesamtnote ist auch ziemlich hoch (wobei ich ihn momentan nicht mehr in Prozent angeben kann).

Übrigens ist es dabei auch noch unterschiedlich ob und wieweit mündliche Mitarbeit in die Halbjahresnoten einfließt. In NRW ist der Anteil beispielsweise höher als in Baden-Würtenberg (woraus dann gerne manchmal geschlossen wird, das Abitur in BaWü wäre deshalb irgendwie höherwertiger...
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1849592) Verfasst am: 01.07.2013, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Privatschulen abschaffen!
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1849593) Verfasst am: 01.07.2013, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Abitur machen möchtest
Kein Bedarf, da arbeite ich lieber an meinen Master. zwinkern
Zitat:

Diese Noten sind die Vornoten. Die Vornoten spielen aber bei der Berechnung des Abiturschnitts [...] eine Rolle. Sie fließen [...] zum Teil ein.
Mit so einer "sanften Hochschulreife" könnt ihr euch einen NC auch leisten.

Wenn nur die Abschlussprüfung gezählt hätte, wäre mein Abitur um einiges besser gewesen.


Bei mir übrigens deutlich (?) schlechter. Womit dann beispielsweise meine Durchschnittsnote sehr stark von einem privaten Ereignis und daraus resultierendem Schlaf- und Zeitmangel verzerrt worden wäre.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1849596) Verfasst am: 01.07.2013, 13:53    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
In Schweinfurt ist ein kompletter Jahrgang der Privaten Fachoberschule Schweinfurt (EPFOS) durchs Abitur gefallen (Quelle).

Für die Schüler natürlich bitter: das ganze hat nicht nur 140 EUR monatlich gekostet, es waren letztendlich vermutlich auch noch zwei geklaute Jahre, denn ein derartiger Rückstand dürfte kaum in einem Jahr wett gemacht werden können.

Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".

Es wäre jetzt einmal interessant, zu erfahren, wo die eigentlichen Gründe für das verheerende Ergebnis zu finden sind. Ob's vielleicht an der betriebswirtschaftlichen Optimierung der Schule lag?


nun, seriöse Privatschulen können es manchmal tatsächlich besser, aber 140€/Monat sind arg happig, noch dazu für ein Fachgymi

mein Ältester hat collège (in etwa Unter-und Mittelstufe, geht in F aber nur über 4 Jahre) und die 2nde (erste Gymnasialklasse) in einer (bretonischen*) Privatschule absolviert, wobei die unter staatlichem Vertrag (contrat d'association) stehenden Schule exakt dasselbe Programm vermitteln wie die öffentlichen und in Benotung etc eher strenger sind:
am Ende der 2nde waren seine Noten z.B. in Deutsch eher mässig bis mies, nach Überwechseln in ein öffentliches Gymnasium in einer anderen Region (Région Centre) war er im ersten Drittel der Klasse in dem Fach... cherchez l'erreur zwinkern
hab mir die Tarife rausgesucht: waren ca 90€/Monat (inklusive Schulkantine, ein Theaterbesuch, der Beitrag für den Elternverein und noch so ein paar Kleinigkeiten) auf 10 Monate gerechnet, also 900€/jahr.

*) das Enseignement Catholique de Bretagne ist sehr viel offener, realistischer als das EC in anderene Regionen: so ziemlich frei von Weihrauchdünsten und sonstiger Bigotterie, mit beiden Beinen in der Gegenwart stehend. Hier in der région Centre sieht das anders aus, deshalb habe ich das meinen Jungs dann doch nicht zugemutet und sie in öffentliche Schulen eingeschult.
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Brettermeier
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Anmeldungsdatum: 11.10.2010
Beiträge: 22
Wohnort: elbnah

Beitrag(#1849598) Verfasst am: 01.07.2013, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Privatschulen abschaffen!

Was nichts kostet ist nichts wert.
Lachen
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1849599) Verfasst am: 01.07.2013, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Brettermeier hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Privatschulen abschaffen!

Was nichts kostet ist nichts wert.
Lachen


in der Bretagne hast du z.B. in manchen Dörfern nur die Privatschule...

aber wie gesagt, die Bretonen sind eine Ausnahme, in jeder Hinsicht
alle Schulniveaus, von Vorschule bis Oberstufe Gymi, zusammengenommen, besuchen fast 40% der bretonischen Schüler eine Privatschule: im restlichen Frakreich sind es zwischen 15 und 20%, in manchen Regionen nur knapp 10%.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1849605) Verfasst am: 01.07.2013, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Brettermeier hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Privatschulen abschaffen!

Was nichts kostet ist nichts wert.
Lachen


Lachen

Das hat die Firma "Private Schulen Schwarz" zu der die Firma Erste Private Fachoberschule Schweinfurt GmbH (Quelle) jetzt so richtig unter Beweis gestellt. Ich glaube, der Chef der Firma sollte in den nächsten Wochen und Monaten privaten Mitbewerbern nicht so ohne weiteres in die Quere kommen.

Übrigens: die Erste Private Fachoberschule Schweinfurt GmbH ist eine normale Firma und keine gemeinnützige GmbH. Da geht's um das Erwirtschaften von Rendite und nicht um's Gemeinwohl. Ich orakle mal, dass die Firma in nächster Zeit Liquiditätsprobleme bekommt...

Aber: ich find's echt eine Frechheit, auf Kosten junger Menschen auf diese Art und Weise Geschäfte zu machen. Die müssen sich in den nächsten Jahren bei Bewerbungen etc. jetzt irgendetwas ausdenken, wie sie das potenziellen Arbeitgebern erklären - warum da z.B. zwei verlorene Jahre sind. Da werden so manche mit Sicherheit eher selten eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen, weil sie wegen der Angelegenheit bei der Vorauswahl gleich raus fliegen.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1849612) Verfasst am: 01.07.2013, 15:55    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".


Na ja, es gibt da ja durchaus Unterschiede. Bei einem Betrag von 140 € pro Monat dürfte es sich hier wohl kaum um eine Eliteschule handeln. Durchaus möglich, dass das eine dieser Schulen ist, die vornehmlich Schüler auffangen, die es an staatlichen Schulen schlicht nicht schaffen, teils noch nicht einmal die formale Qualifikation für den staatlichen Oberstufenbesuch erfüllen. Dass der Abiturschnitt dort schlechter und die Durchfallquote höher ist, dürfte insofern nicht überraschen.

Dass die Vornoten nicht zählen, sollte eigentlich klar sein, da Privatschüler ja eine externe Prüfung ablegen und von ihrer Privatschule auf diese nur vorbereitet werden. Wer 140€ im Monat löhnt, sollte sich vielleicht vorher über das Konzept informieren. Das soll natürlich nicht die Versäumnisse der Schule entschuldigen, aber die dürfte jetzt ohnehin am Ende sein.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1849619) Verfasst am: 01.07.2013, 16:32    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dass die Vornoten nicht zählen, sollte eigentlich klar sein, da Privatschüler ja eine externe Prüfung ablegen und von ihrer Privatschule auf diese nur vorbereitet werden.

Jein, das ist keineswegs selbstverständlich. Es gibt da Unterschiede im Grad der Anerkennung. Schulen, die sich in allem an den staatlichen Lehrplan halten, entsprechend kontrolliert werden und trotz der privaten Trägerschaft weitgehend ins staatliche System integriert sind (zB so, dass dort auch Referendare ausgebildet werden) ("staatlich anerkannte Ersatzschulen") führen die Prüfungen genau wie staatliche Schulen durch, und dann zählen auch die Vornoten. Schulen, bei denen das nicht ganz so ist, können zwar auch insoweit anerkannt sein, dass sie auf staatliche Prüfungen vorbereiten, die sind dann aber extern, und Vornoten zählen nicht (in NRW: "anerkannte Ergänzungsschulen").

In NRW sind zB die kirchlichen Gymnasien i.d.R. den staatlichen völlig vergleichbar und das Abitur findet auch auf gleiche Weise statt; Waldorf-Schulen mit ihrer deutlich abweichenden Organisation dagegen sind nur Ergänzungsschulen, und das Abitur findet vor externen Prüfern und mW in deutlich mehr Fächern statt, und für die Abiturnote zählt auch nur die Prüfung selbst.

EDIT: Korrektur: Waldorfschulen sind in NRW nicht "anerkannte Ergänzungsschulen", sondern "Ersatzschulen eigener Art". Ist aber auch unübersichtlich ...
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 01.07.2013, 20:10, insgesamt einmal bearbeitet
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
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Beitrag(#1849620) Verfasst am: 01.07.2013, 16:45    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".


Durchaus möglich, dass das eine dieser Schulen ist, die vornehmlich Schüler auffangen, die es an staatlichen Schulen schlicht nicht schaffen, teils noch nicht einmal die formale Qualifikation für den staatlichen Oberstufenbesuch erfüllen.


Zum Besuch der gymnasialen Oberstufe ist generell der Erweiterter Realschulabschluss (Abschluss SEK I.) erforderlich. Wenn man den nicht hat, wird's auch nix mit dem Abitur. Das gilt auch für Privatschulen.
Und Schulen benötigen die staatliche Anerkennung als "Schulen" an sich. Es reicht nicht, aus, Lehrer einzustellen und dann "Schule" zu nennen. Die Kinder, die zu einer solchen nicht anerkannten "Schule" gehen, gehen dem Gesetz nach dann gar nicht zur Schule. Und das ist, weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt, eine Ordnungswidrigkeit.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1849623) Verfasst am: 01.07.2013, 17:56    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".


Durchaus möglich, dass das eine dieser Schulen ist, die vornehmlich Schüler auffangen, die es an staatlichen Schulen schlicht nicht schaffen, teils noch nicht einmal die formale Qualifikation für den staatlichen Oberstufenbesuch erfüllen.


Zum Besuch der gymnasialen Oberstufe ist generell der Erweiterter Realschulabschluss (Abschluss SEK I.) erforderlich. Wenn man den nicht hat, wird's auch nix mit dem Abitur. Das gilt auch für Privatschulen.
Und Schulen benötigen die staatliche Anerkennung als "Schulen" an sich. Es reicht nicht, aus, Lehrer einzustellen und dann "Schule" zu nennen. Die Kinder, die zu einer solchen nicht anerkannten "Schule" gehen, gehen dem Gesetz nach dann gar nicht zur Schule. Und das ist, weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt, eine Ordnungswidrigkeit.


Also, ich kenne mich jetzt im bayerischen Bildungswesen nicht aus, aber zumindest in anderen Bundesländern gibt es einen sog. "Qualifikationsvermerk" zur Mittleren Reife (hängt wahrscheinlich mit dem Notenschnitt zusammen). Wer den nicht hat, kann nicht die gymnasiale Oberstufe besuchen, hat aber sehr wohl das Recht, sich zum externen Abitur anzumelden. Was die Frage der "Anerkennung" betrifft, hat ja nun tillich sehr kompetent Auskunft gegeben. Und von Eltern, die ihr Kind auf eine "staatliche anerkannte Ergänzungsschule" schicken wird mal wohl erwarten dürfen, dass sie wissen, was das ist.
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Rabert
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Beitrag(#1849628) Verfasst am: 01.07.2013, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Der Weg ist falsch rum, das Pferd von hinten aufgezäumt. Nicht der Abschluss einer Schule sollte zum Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums berechtigen, sondern eine bestandene Aufnahmeprüfung. Wie man es geschafft hat sich das Wissen anzueignen, das in der Aufnahmeprüfung abverlangt wird, ist nebensächlich. Wenn jemand nie eine Schule besucht hat und eine Aufnahmeprüfung der RWTH Aachen für ein Maschinenbaustudium besteht, warum soll er das nicht studieren dürfen/können?

Natürlich würde das für alle, die weiterführende Lern- und Ausbildungsangebote machen, einen Mehraufwand bedeuten, da sie Eingangsprüfungen gestalten, durchführen und bewerten müssen. Aber im Endeffekt würden alle dabei nur gewinnen.
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Kival
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Beitrag(#1849632) Verfasst am: 01.07.2013, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Wie man es geschafft hat sich das Wissen anzueignen, das in der Aufnahmeprüfung abverlangt wird, ist nebensächlich. .


Nunja... der Punkt ist ja eher, dass es gar nicht darum geht, *Wissen* mitzubringen. Da wird sowieso in den meisten (vielen?) Fächern bei 0 angefangen. Eigentlich ist der Sinn der Hochschulreife ja vielmehr, zu vermitteln, wie man eigenständig Informationen sammeln kann, zusammenfassen, analytisch durchdringen usw. Naja, eigentlich...
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
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Wohnort: im Zug

Beitrag(#1849637) Verfasst am: 01.07.2013, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Naja, eigentlich...

Genau ... Versuche mal in einem Bachelor Studium eigenständig zu denken und zu arbeiten. Wenn da etwas stört, ist es die Kompetenz
Kival hat folgendes geschrieben:
...wie man eigenständig Informationen sammeln kann, zusammenfassen, analytisch durchdringen usw.

Dass kriege ich gerade bei einer Nichte von mir mit. Selbständiges Denken ist erst ab Masterstudium erlaubt.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Beitrag(#1849638) Verfasst am: 01.07.2013, 18:39    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".


Durchaus möglich, dass das eine dieser Schulen ist, die vornehmlich Schüler auffangen, die es an staatlichen Schulen schlicht nicht schaffen, teils noch nicht einmal die formale Qualifikation für den staatlichen Oberstufenbesuch erfüllen.


Zum Besuch der gymnasialen Oberstufe ist generell der Erweiterter Realschulabschluss (Abschluss SEK I.) erforderlich. Wenn man den nicht hat, wird's auch nix mit dem Abitur. Das gilt auch für Privatschulen.
Und Schulen benötigen die staatliche Anerkennung als "Schulen" an sich. Es reicht nicht, aus, Lehrer einzustellen und dann "Schule" zu nennen. Die Kinder, die zu einer solchen nicht anerkannten "Schule" gehen, gehen dem Gesetz nach dann gar nicht zur Schule. Und das ist, weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt, eine Ordnungswidrigkeit.

ich weiss ja nicht, wie das jetzt so ist.
aber damals am kolleg in münster gehörte eine abgeschlossene ausbildung und ein realschulabschlus dazu. man konnte aber auch ohne realschulabschluss eine prüfung in deutsch, mathe und englisch ablegen. bei bestehen ging das dann auch, sonst konnte man ein jahr lang sich darauf vorbereiten, hatte aber mit dem bestehen der aufnahmeprüfung keinen realschulabschluss.

allerdings haben die zwei ohne realschulabschluss unseres jahrganges kein erfolg gehabt, einer hat nach zwei semestern aufgegeben, die andere nach 6 semestern ohne abitur.
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cem
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Beiträge: 171

Beitrag(#1849644) Verfasst am: 01.07.2013, 18:54    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
nun, seriöse Privatschulen können es manchmal tatsächlich besser, aber 140€/Monat sind arg happig, noch dazu für ein Fachgymi

Ich bin kein Betriebswirtschaftler aber: reicht das aus um kompetente Lehrer anzuwerben?
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Lisa
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Anmeldungsdatum: 23.04.2011
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Beitrag(#1849667) Verfasst am: 01.07.2013, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

hier übrigens die HP der Schule

http://privatschulen-schwarz.de/erste-private-fachoberschule-schweinfurt

Dass in der Qualifikationsphase nichts aufgefallen ist, kann man wohl dadurch erklären, dass da die Klausuren von den entsprechenden Lehrkräften erstellt werden. Und wenn dann nach unzähligen gewöhnlichen Klausurdurchschnitten das Zentralabitur geschrieben wird, kommt der Leistungsrückstand erst da zum Vorschein.
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Warnung: der Beitrag kann aus Gründen der Leserlichkeit generisches Maskulinum enthalten.
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Beitrag(#1849668) Verfasst am: 01.07.2013, 20:08    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

cem hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
nun, seriöse Privatschulen können es manchmal tatsächlich besser, aber 140€/Monat sind arg happig, noch dazu für ein Fachgymi

Ich bin kein Betriebswirtschaftler aber: reicht das aus um kompetente Lehrer anzuwerben?

Wohl eher nciht, aber vielleicht kriegen sie trotzdem noch irgendwelche Zuschüsse.
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tridi
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Beitrag(#1849706) Verfasst am: 01.07.2013, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Privatschulen abschaffen!

wenn das an eine staatlichen schule passiert waere, wuerdest du dann fordern, staatliche schulen abzuschaffen?
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tridi
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Beitrag(#1849709) Verfasst am: 01.07.2013, 23:45    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt

unfug.

schulpflicht ist in deutschland laendersache und nicht bundesweit einheitlich geregelt.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1849715) Verfasst am: 02.07.2013, 00:16    Titel: Privatschule und Pivatuni - eine Parallelwelt entgegen der Gesellschaft Antworten mit Zitat

@Lisa,
danke für den Link

dort findet sich dieser Link:

http://privatschulen-schwarz.de/warum-privatschulen

dies, ich habe mal mit Gelb hervorgehoben, was jetzt besonders wirkt:



Gröhl... Gröhl... Gröhl...

Die Schule selbst scheint sowas wie eine 'Parkbankschule' zu sein. Hier landen 'vermutlich' Kinder, die es nach der 10'ten nicht auf eine weiterführende Schule geschafft haben,
und / oder es auch nicht erreicht haben, einen Ausbildungsplatz zu ergattern.

Diese werden dann von den Eltern oder vom Staat auf derartigen Schulen 'geparkt'. Sowas gibt es bei uns in Hessen auch. Die Schüler erscheinen dann ja nicht mehr als Ausbildungsplatzsuchende in der Statistik.
Ich halte es daher für möglich, das ein Teil der Schüler, vielleicht sogar der größere Teil, sein Schulgeld vom Staat bezahlt bekommt.

Der Link zu den 'Übungsfirmen' sollte einem auch schon zu denken geben. So etwas hat ja schon der Staat für die Jugendlichen erfunden, die eben nicht den Weg in eine Lehrstelle und damit in das Duale Ausbildungssystem (Schule und Betrieb!) geschafft haben.
Übungsfirmen gab es dann auch später für Langzeitarbeitslose - ein Desaster.

Bei uns in Wiesbaden erleben wir gerade das Scheitern der Privatuni EBS,
worüber ich schon breit berichtete, und zwar hier zum Beispiel.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1841297#1841297
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sünnerklaas
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Beitrag(#1849728) Verfasst am: 02.07.2013, 07:55    Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Soviel zum Thema "Private können es besser" und "Was nichts kostet, ist nichts wert".


Durchaus möglich, dass das eine dieser Schulen ist, die vornehmlich Schüler auffangen, die es an staatlichen Schulen schlicht nicht schaffen, teils noch nicht einmal die formale Qualifikation für den staatlichen Oberstufenbesuch erfüllen.


Zum Besuch der gymnasialen Oberstufe ist generell der Erweiterter Realschulabschluss (Abschluss SEK I.) erforderlich. Wenn man den nicht hat, wird's auch nix mit dem Abitur. Das gilt auch für Privatschulen.
Und Schulen benötigen die staatliche Anerkennung als "Schulen" an sich. Es reicht nicht, aus, Lehrer einzustellen und dann "Schule" zu nennen. Die Kinder, die zu einer solchen nicht anerkannten "Schule" gehen, gehen dem Gesetz nach dann gar nicht zur Schule. Und das ist, weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt, eine Ordnungswidrigkeit.

ich weiss ja nicht, wie das jetzt so ist.
aber damals am kolleg in münster gehörte eine abgeschlossene ausbildung und ein realschulabschlus dazu. man konnte aber auch ohne realschulabschluss eine prüfung in deutsch, mathe und englisch ablegen. bei bestehen ging das dann auch, sonst konnte man ein jahr lang sich darauf vorbereiten, hatte aber mit dem bestehen der aufnahmeprüfung keinen realschulabschluss.

allerdings haben die zwei ohne realschulabschluss unseres jahrganges kein erfolg gehabt, einer hat nach zwei semestern aufgegeben, die andere nach 6 semestern ohne abitur.


...stimmt - die abgeschlossene Ausbildung hatte ich vergessen: da gab's auch die Möglichkeit, in die gymnasiale Oberstufe zu wechseln. In meinem Bekanntenkreis ist es allerdings die Regel, dass die Leute nach der Lehre und ein paar Jahren als Geselle direkt an die FH gewechselt sind und dort dann studiert haben. Beim alten fachbezogenen FH-Diplom hat man mit Bestehen des Vordiploms dann die Allgemeine Hochschulreife erworben und ist dann an die Uni gewechselt. Den Ing. zu machen war sowieso weitaus billiger und weitaus stressfreier für alle Seiten, als zur Meisterschule zu gehen. Zu Diplom-Zeiten hat man das wie folgt ausgerichtet: man hat 20 Stunden im Betrieb gearbeitet und ansonsten studiert. Während der Semesterferien hat man Vollzeit gearbeitet. Die Studenten-Regelung und die damals noch weit weniger stark reglementierten Studienzeiten haben das möglich gemacht. Und der alte Dipl-Ing war ja dem Meisterbrief gleich gestellt: man durfte mit abgeschlossener Ausbildung und Dipl.-Ing einen Handwerksbetrieb führen.
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