Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
|
(#1849729) Verfasst am: 02.07.2013, 08:01 Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt |
unfug.
schulpflicht ist in deutschland laendersache und nicht bundesweit einheitlich geregelt. |
Nicht Unfug:
Zur Schulpflicht gehört in allen Bundesländern auch die Berufsschulpflicht für alle, die die Allgemeinbildenden Schulen verlassen, aber noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben (hier nachzulesen).
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
|
|
Nach oben |
|
 |
sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
|
(#1849730) Verfasst am: 02.07.2013, 08:30 Titel: Re: Privatschule und Pivatuni - eine Parallelwelt entgegen der Gesellschaft |
|
|
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | @Lisa,
danke für den Link
dort findet sich dieser Link:
http://privatschulen-schwarz.de/warum-privatschulen
dies, ich habe mal mit Gelb hervorgehoben, was jetzt besonders wirkt:
Die Schule selbst scheint sowas wie eine 'Parkbankschule' zu sein. Hier landen 'vermutlich' Kinder, die es nach der 10'ten nicht auf eine weiterführende Schule geschafft haben,
und / oder es auch nicht erreicht haben, einen Ausbildungsplatz zu ergattern.
Diese werden dann von den Eltern oder vom Staat auf derartigen Schulen 'geparkt'. Sowas gibt es bei uns in Hessen auch. Die Schüler erscheinen dann ja nicht mehr als Ausbildungsplatzsuchende in der Statistik.
Ich halte es daher für möglich, das ein Teil der Schüler, vielleicht sogar der größere Teil, sein Schulgeld vom Staat bezahlt bekommt.
Der Link zu den 'Übungsfirmen' sollte einem auch schon zu denken geben. So etwas hat ja schon der Staat für die Jugendlichen erfunden, die eben nicht den Weg in eine Lehrstelle und damit in das Duale Ausbildungssystem (Schule und Betrieb!) geschafft haben.
Übungsfirmen gab es dann auch später für Langzeitarbeitslose - ein Desaster.
Bei uns in Wiesbaden erleben wir gerade das Scheitern der Privatuni EBS,
worüber ich schon breit berichtete, und zwar hier zum Beispiel.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1841297#1841297 |
Kann's sein, dass da jemand gedacht hat, er hätte die Lizenz zum Gelddrucken gefunden?
Bemerkenswert finde ich auch, dass das nicht jemandem von der staatlichen Schulaufsicht, der auch Private Schulen unterliegen, aufgefallen ist.
Interessieren würde mich auch, wie es mit der Gehaltsstruktur der beschäftigten Lehrer aussieht und ob die überhaupt z.B. das Zweite Staatsexamen hatten. Der erfolgreiche Abschluss des Referendariats ist Teil der Beamtenausbildung und gehört nicht zwingender Maßen zum Lehrerberuf.
Das Thema Privatuni EBS ist auch so eine Geschichte - genauso, wie die Jacobs University in Bremen und die Privat-Universität Witten-Herdecke. Auch die sind zwischenzeitlich in dramatische wirtschaftliche Schieflagen geraten (Hier etwas zum Thema Jacobs-University Bremen). Das Bremer Institut musste quasi seinen Namen verkaufen, um weiterbestehen zu können. Die Öffentlichen Gelder, die man als Anschubfinanzierung bekommen hatte, waren schnell aufgebraucht.
Die "Schuld" für die Probleme werden gerne dann beim Öffentlichen Hochschulwesen in Deutschland gesucht: Es wird ja gerne beklagt, es wären die fehlenden bzw. früher viel zu niedrigen Studiengebühren an den Öffentlichen Hochschulen, die es Privat-Universitäten extrem schwer machen würden, "Am Bildungsmarkt" Geld zu verdienen.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
|
|
Nach oben |
|
 |
Landei Gesinnungspolizist
Anmeldungsdatum: 27.02.2011 Beiträge: 1180
Wohnort: Sandersdorf-Brehna
|
(#1849739) Verfasst am: 02.07.2013, 09:15 Titel: |
|
|
Lisa hat folgendes geschrieben: | Dass in der Qualifikationsphase nichts aufgefallen ist, kann man wohl dadurch erklären, dass da die Klausuren von den entsprechenden Lehrkräften erstellt werden. Und wenn dann nach unzähligen gewöhnlichen Klausurdurchschnitten das Zentralabitur geschrieben wird, kommt der Leistungsrückstand erst da zum Vorschein. |
Ich frage mich ernsthaft, ob es da wirklich einen "Leistungsrückstand" gab. Es ist schwer vorstellbar, dass da so völlig ahnungs- und orientierungslos gelehrt wurde, das wäre doch wenigstens einigen Eltern aufgefallen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Schüler ein entsprechendes Niveau haben, nur eben nicht auf den im Zentralabitur vorgesehenen Gebieten, mit den entsprechenden Methoden oder Begrifflichkeiten. Für die gleiche Wortart kann man z.B. "Substantiv", "Dingwort", "Gegenstandswort", "Hauptwort", "Namenwort", "Nennwort" oder "Nomen" sagen, um ein lineares Gleichungssystem aufzulösen kann man u.a. das Gleichsetzungsverfahren, Einsetzungsverfahren, Additionsverfahren, die gaußsche Elimination oder die Cramersche Regel verwenden.
Bisher ist von solchen Fragen in der Angelegenheit nichts zu hören. Bevor ich mir ein Urteil erlaube, würde ich schon gern mehr über den objektiven Wissenstand der Schüler und deren Sicht auf die Probleme mit den Zentralabi-Aufgaben wissen wollen.
_________________ Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet. (Kemal Atatürk)
|
|
Nach oben |
|
 |
sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
|
(#1849765) Verfasst am: 02.07.2013, 10:59 Titel: |
|
|
Landei hat folgendes geschrieben: | Lisa hat folgendes geschrieben: | Dass in der Qualifikationsphase nichts aufgefallen ist, kann man wohl dadurch erklären, dass da die Klausuren von den entsprechenden Lehrkräften erstellt werden. Und wenn dann nach unzähligen gewöhnlichen Klausurdurchschnitten das Zentralabitur geschrieben wird, kommt der Leistungsrückstand erst da zum Vorschein. |
Ich frage mich ernsthaft, ob es da wirklich einen "Leistungsrückstand" gab. Es ist schwer vorstellbar, dass da so völlig ahnungs- und orientierungslos gelehrt wurde, das wäre doch wenigstens einigen Eltern aufgefallen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Schüler ein entsprechendes Niveau haben, nur eben nicht auf den im Zentralabitur vorgesehenen Gebieten, mit den entsprechenden Methoden oder Begrifflichkeiten. Für die gleiche Wortart kann man z.B. "Substantiv", "Dingwort", "Gegenstandswort", "Hauptwort", "Namenwort", "Nennwort" oder "Nomen" sagen, um ein lineares Gleichungssystem aufzulösen kann man u.a. das Gleichsetzungsverfahren, Einsetzungsverfahren, Additionsverfahren, die gaußsche Elimination oder die Cramersche Regel verwenden.
Bisher ist von solchen Fragen in der Angelegenheit nichts zu hören. Bevor ich mir ein Urteil erlaube, würde ich schon gern mehr über den objektiven Wissenstand der Schüler und deren Sicht auf die Probleme mit den Zentralabi-Aufgaben wissen wollen. |
Die Vorzüge einer Privatschule liegen in der Regel darin, dass es dort kleine Lerngruppen mit einer intensiven Betreuung und individueller Förderung gibt. Das heisst: es geht weniger um den Lernstoff, denn der ist vom Lehrplan her vorgegeben. Es geht vielmehr darum, dass die Schüler beim Lernen zusätzlich unterstützt werden. Es wird also eine Leistung erbracht, die öffentliche Schulen meist nicht leisten können.
Ich kann mich allerdings noch gut an meine Schulzeit in den 1980er Jahren erinnern - da wechselten viele schwache Schüler mit etwas vermögenderen Eltern auf Internate in die Schweiz. Ein Scheitern bei der Gymnasialkarriere wäre für ihre Eltern - Juristen und Ärzte - eine Katastrophe gewesen und hätte deren Ansehen geschadet. Die Abstürze kamen dann später.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
|
|
Nach oben |
|
 |
mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
|
(#1849770) Verfasst am: 02.07.2013, 11:10 Titel: |
|
|
Lisa hat folgendes geschrieben: | Dass in der Qualifikationsphase nichts aufgefallen ist, kann man wohl dadurch erklären, dass da die Klausuren von den entsprechenden Lehrkräften erstellt werden. |
Das mag auch den Lehrkräften aufgefallen sein, aber du kannst als Lehrkraft keine ganze Klasse durchfallen lassen weil die "bescheurt sind", es sei denn die Leistung wird komplett verweigert. Du mußt immer das Notenspektrum ausschöpfen und der Klassenleistung anpassen. In einer Klasse mit einem durchschnittlichen IQ von 85 und keinerlei Lernwilligkeit wirst du genauso eine Glockenverteilung der Noten finden wie in der Parallelklasse aus Hochbegabten, hochmotivierten. Das wird "von oben" so gewünscht, da hast du als Lehrkraft gar keine Wahl.
Krass ist es trotzdem, daß die alle samt komplett durchgefallen sind. Ich hätte schon erwartet das die 2-3 Schüler pro Jahrgang welche selbstmotiviert lernen und ohnehin mehr wissen als im Unterricht vermittelt wird das Abi schaffen?
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Privatschulen abschaffen! | Ganz genau! Obwohl es diesmal ja nicht mal eine religiöse Schule war (Waldorf, Christlich, ...)
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
|
|
Nach oben |
|
 |
bernard auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 12.06.2012 Beiträge: 634
|
(#1849780) Verfasst am: 02.07.2013, 11:30 Titel: |
|
|
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | Ich kann mich allerdings noch gut an meine Schulzeit in den 1980er Jahren erinnern - da wechselten viele schwache Schüler mit etwas vermögenderen Eltern auf Internate in die Schweiz. |
So ähnlich war das bei mir auch. Die schlechten Schüler reicher Eltern wechselten auf dubiose Privatschulen (allerdings nicht in der Schweiz), um das Abitur trotzdem noch zu schaffen. Die Geschwister, die besser waren, blieben auf den normalen, staatlichen Schulen.
Gegen Dummheit, Faulheit und Co. ist jedoch kein Kraut gewachsen. Da helfen irgendwann auch keine Privatschulen mehr. Man müsste genauer untersuchen, was für ein Klientel auf die angesprochene Schule ging. Die hohe Durchfallquote ist wohlmöglich alles andere als überraschend.
Wenn man den Erfolg von Schulen zu evaluieren will, reicht es nicht aus, den Output zu untersuchen. Man muss vor allem untersuchen, was für Input die bekommen. Menschen sind eben nicht gleich.
|
|
Nach oben |
|
 |
sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
|
(#1849814) Verfasst am: 02.07.2013, 14:00 Titel: |
|
|
bernard hat folgendes geschrieben: | sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | Ich kann mich allerdings noch gut an meine Schulzeit in den 1980er Jahren erinnern - da wechselten viele schwache Schüler mit etwas vermögenderen Eltern auf Internate in die Schweiz. |
So ähnlich war das bei mir auch. Die schlechten Schüler reicher Eltern wechselten auf dubiose Privatschulen (allerdings nicht in der Schweiz), um das Abitur trotzdem noch zu schaffen. Die Geschwister, die besser waren, blieben auf den normalen, staatlichen Schulen.
Gegen Dummheit, Faulheit und Co. ist jedoch kein Kraut gewachsen. Da helfen irgendwann auch keine Privatschulen mehr. Man müsste genauer untersuchen, was für ein Klientel auf die angesprochene Schule ging. Die hohe Durchfallquote ist wohlmöglich alles andere als überraschend.
Wenn man den Erfolg von Schulen zu evaluieren will, reicht es nicht aus, den Output zu untersuchen. Man muss vor allem untersuchen, was für Input die bekommen. Menschen sind eben nicht gleich. |
Das Bemerkenswerte: wirklich gute Privat-Schulen honorieren gute und sehr gute Leistungen von Schülern. Meist wird dann selbst auf den sehr teueren Schulen das Schulgeld erlassen.
Das hat allerdings weniger mit dem Leistungsgedanken zu tun, sondern sehr viel mit Marketing: man möchte herausragend Absolventen auch in der Zeit NACH dem erfolgreichen Abitur an sich binden. Und es macht sich für jede Schule - auch für jede öffentliche - ausserordentlich gut, wenn da Ehemalige sind, die es weit gebracht haben - und zwar nicht als C-Promis. Einen späteren Nobelpreisträger an der Schule gehabt zu haben, ist durchaus ein Qualitätsmerkmal.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
|
|
Nach oben |
|
 |
mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
|
(#1849836) Verfasst am: 02.07.2013, 15:16 Titel: |
|
|
Auch wenn man bezweifeln kann, ob es an der Schulbildung lag mit dem Nobelpreis oder daran, daß man es trotz der schule geschafft hat
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
|
|
Nach oben |
|
 |
Lisa vermatscht und benebelt
Anmeldungsdatum: 23.04.2011 Beiträge: 744
Wohnort: katholisches Kaff
|
(#1849857) Verfasst am: 02.07.2013, 16:43 Titel: |
|
|
Landei hat folgendes geschrieben: | Lisa hat folgendes geschrieben: | Dass in der Qualifikationsphase nichts aufgefallen ist, kann man wohl dadurch erklären, dass da die Klausuren von den entsprechenden Lehrkräften erstellt werden. Und wenn dann nach unzähligen gewöhnlichen Klausurdurchschnitten das Zentralabitur geschrieben wird, kommt der Leistungsrückstand erst da zum Vorschein. |
Ich frage mich ernsthaft, ob es da wirklich einen "Leistungsrückstand" gab. Es ist schwer vorstellbar, dass da so völlig ahnungs- und orientierungslos gelehrt wurde, das wäre doch wenigstens einigen Eltern aufgefallen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Schüler ein entsprechendes Niveau haben, nur eben nicht auf den im Zentralabitur vorgesehenen Gebieten, mit den entsprechenden Methoden oder Begrifflichkeiten. Für die gleiche Wortart kann man z.B. "Substantiv", "Dingwort", "Gegenstandswort", "Hauptwort", "Namenwort", "Nennwort" oder "Nomen" sagen, um ein lineares Gleichungssystem aufzulösen kann man u.a. das Gleichsetzungsverfahren, Einsetzungsverfahren, Additionsverfahren, die gaußsche Elimination oder die Cramersche Regel verwenden.
Bisher ist von solchen Fragen in der Angelegenheit nichts zu hören. Bevor ich mir ein Urteil erlaube, würde ich schon gern mehr über den objektiven Wissenstand der Schüler und deren Sicht auf die Probleme mit den Zentralabi-Aufgaben wissen wollen. |
Sorry, kleines Missverständnis, war wohl etwas doof formuliert. Mit Leistungsrückstand habe ich nicht gemeint, dass die Schüler den Stoff nicht beherrschen, oder dass die Lehrer nichts vermittelt haben, sondern dass ihnen nicht das beigebracht wurde, was für die Abiturprüfung notwendig gewesen wäre.
Wenn die Lehrkräfte jetzt quasi bis zum Abitur vermittelt hätten, der Mond bestünde aus grünem Käse, und die selben Lehrkräfte dann in den Klausuren Aufgaben gestellt hätten, die alle mit dem "Wissen" zu lösen gewesen wäre, dass der Mond aus grünem Käse bestünde, wären da ja ganz normale Noten bei den Klausuren herausgekommen. Wenn dann aber im Abitur das "Wissen" "der Mond besteht aus rotem Moosgummi" vorausgesetzt wird, oder gar nicht nach dem Mond gefragt wird, sondern nach dem Tagesablauf von lila Kühen, können die Schüler noch so gut den Lehrsatz "der Mond besteht aus grünem Käse" beherrschen, trotzdem fallen sie durch. => erst da wird klar, dass die Schüler den Stoff für das Abitur nicht beherrschen.
So könnte man sich dann das Durchfallen der 27 Schüler erklären.
sorry für das bekloppte Beispiel
_________________ Warnung: der Beitrag kann aus Gründen der Leserlichkeit generisches Maskulinum enthalten.
-------------
"Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen." Apostelgeschichte 2.1
"Brennende Personen müssen Sie sofort löschen." Handbuch zur ersten Hilfe
|
|
Nach oben |
|
 |
cem registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 171
|
(#1849893) Verfasst am: 02.07.2013, 20:38 Titel: |
|
|
mat-in hat folgendes geschrieben: | Das mag auch den Lehrkräften aufgefallen sein, aber du kannst als Lehrkraft keine ganze Klasse durchfallen lassen weil die "bescheurt sind", es sei denn die Leistung wird komplett verweigert. Du mußt immer das Notenspektrum ausschöpfen und der Klassenleistung anpassen. |
Das ist richtig. Man sollte sich als verantwortungsvoller Lehrender aber schon der Frage stellen, ob das für das Abitur reicht. Du kannst ZUSÄTZLICH zu den regulären Prüfungen Probeklausuren anbieten mit Aufgaben auf Abiturniveau und Korrektur auf Abiturniveau.
Bringt mich zurück zur Frage: Was für einen Lehrkörper kannst Du für EUR 140/(Schüler*Monat) eigentlich einkaufen?
Andererseits: der beste Lehrer hat keine Chance, wenn ihm Entlassung droht, falls er einem Schüler klarmacht, daß der sich besser nach einer Lehrstelle umschaut.
|
|
Nach oben |
|
 |
Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
|
(#1849922) Verfasst am: 02.07.2013, 21:56 Titel: |
|
|
cem hat folgendes geschrieben: | Bringt mich zurück zur Frage: Was für einen Lehrkörper kannst Du für EUR 140/(Schüler*Monat) eigentlich einkaufen? |
staatllich anerkannte schulen werden immer auch von den ländern gefördert, das gilt auch für private schulen. also sagt der beitrag, der pro schüler gezahlt werden muss, gar nix aus.
_________________ I'm tapping in the dusternis
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
|
(#1849930) Verfasst am: 02.07.2013, 22:05 Titel: |
|
|
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | cem hat folgendes geschrieben: | Bringt mich zurück zur Frage: Was für einen Lehrkörper kannst Du für EUR 140/(Schüler*Monat) eigentlich einkaufen? |
staatllich anerkannte schulen werden immer auch von den ländern gefördert, das gilt auch für private schulen. also sagt der beitrag, der pro schüler gezahlt werden muss, gar nix aus. |
Das war aber (noch) keine staatlich "anerkannte", sondern nur eine "genehmigte" Schule, wenn ich nicht irre.
Aber dass sie eine (geringere) Förderung trotzdem bekommen, ist natürlich gut möglich.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
|
(#1849932) Verfasst am: 02.07.2013, 22:07 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | cem hat folgendes geschrieben: | Bringt mich zurück zur Frage: Was für einen Lehrkörper kannst Du für EUR 140/(Schüler*Monat) eigentlich einkaufen? |
staatllich anerkannte schulen werden immer auch von den ländern gefördert, das gilt auch für private schulen. also sagt der beitrag, der pro schüler gezahlt werden muss, gar nix aus. |
Das war aber (noch) keine staatlich "anerkannte", sondern nur eine "genehmigte" Schule, wenn ich nicht irre.
Aber dass sie eine (geringere) Förderung trotzdem bekommen, ist natürlich gut möglich. |
aber, wenn ich das richtig weiss, dürfen(müssen?) schüler bis zum 18. lebensjahr nur staatlich anerkannte schulen besuchen - danach können sie machen,was sie wollen.
_________________ I'm tapping in the dusternis
|
|
Nach oben |
|
 |
moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
|
(#1849960) Verfasst am: 02.07.2013, 23:03 Titel: |
|
|
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | cem hat folgendes geschrieben: | Bringt mich zurück zur Frage: Was für einen Lehrkörper kannst Du für EUR 140/(Schüler*Monat) eigentlich einkaufen? |
staatllich anerkannte schulen werden immer auch von den ländern gefördert, das gilt auch für private schulen. also sagt der beitrag, der pro schüler gezahlt werden muss, gar nix aus. |
Das war aber (noch) keine staatlich "anerkannte", sondern nur eine "genehmigte" Schule, wenn ich nicht irre.
Aber dass sie eine (geringere) Förderung trotzdem bekommen, ist natürlich gut möglich. |
aber, wenn ich das richtig weiss, dürfen(müssen?) schüler bis zum 18. lebensjahr nur staatlich anerkannte schulen besuchen - danach können sie machen,was sie wollen. |
Es gibt in Deutschland eine 9 jährige Schulpflicht.Diese gilt bis zum 18 Lebensjahr.
Also wenn eines von beidem erreicht wurde, ist das Thema Schulpflicht erledigt.
Da die Schüler dort alle schon 10 Jahre zur Schule gegangen sind, hatte das Thema Schulpflicht keine Bewandnis.
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
|
(#1849973) Verfasst am: 02.07.2013, 23:33 Titel: |
|
|
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | cem hat folgendes geschrieben: | Bringt mich zurück zur Frage: Was für einen Lehrkörper kannst Du für EUR 140/(Schüler*Monat) eigentlich einkaufen? |
staatllich anerkannte schulen werden immer auch von den ländern gefördert, das gilt auch für private schulen. also sagt der beitrag, der pro schüler gezahlt werden muss, gar nix aus. |
Das war aber (noch) keine staatlich "anerkannte", sondern nur eine "genehmigte" Schule, wenn ich nicht irre.
Aber dass sie eine (geringere) Förderung trotzdem bekommen, ist natürlich gut möglich. |
aber, wenn ich das richtig weiss, dürfen(müssen?) schüler bis zum 18. lebensjahr nur staatlich anerkannte schulen besuchen - danach können sie machen,was sie wollen. |
Nö, "genehmigte" gehen auch. "staatlich anerkannte Ersatzschule", "genehmigte Ersatzschule" und "Ergänzungsschule" sind unterschiedliche Anerkennungsgrade, mit Folgen dafür, inwieweit dadurch die Schulpflicht erfüllt wird, wieweit die Schulen selbstständig Prüfungen abnehmen darf, welche Förderung es gibt etc.; Bezeichnungen (das gerade war für Bayern) und rechtliche Regelungen je nach Bundesland natürlich verschieden.
Dazu kommt noch, dass Privatschulen nicht sofort die volle Förderung bekommen, sondern erst nach einer bestimmten Zeit - bei dieser war es ja überhaupt der erste Abitur-Jahrgang, und da es eine reine Oberstufen-Schule ist, bestand sie also erst recht kurz.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22288
|
(#1849978) Verfasst am: 02.07.2013, 23:44 Titel: |
|
|
moecks hat folgendes geschrieben: | Es gibt in Deutschland eine 9 jährige Schulpflicht.Diese gilt bis zum 18 Lebensjahr.
Also wenn eines von beidem erreicht wurde, ist das Thema Schulpflicht erledigt.
Da die Schüler dort alle schon 10 Jahre zur Schule gegangen sind, hatte das Thema Schulpflicht keine Bewandnis. |
Das ist auch je nach Bundesland verschieden; Wiki hat ne Übersicht. EDIT hat Sünnerklaas oben auch schon mal verlinkt ...
Für Bayern gilt zB 9 Jahre Vollzeitschulpflicht plus Berufsschulpflicht, die zB durch eine Schule dieser Art erfüllt werden kann (oder Oberstufe des Gymnasiums, Berufsschule während der Ausbildung, Berufsvorbereitungsjahr usw.).
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
|
(#1850032) Verfasst am: 03.07.2013, 10:07 Titel: |
|
|
Es ist nach meiner Erfahrung nicht so, daß man als Lehrkraft an einer privaten Schule erheblich mehr verdient... das geht eher in die Ausstattung der Kursräume, den BMW des Schulbesitzers, etc.
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1850426) Verfasst am: 05.07.2013, 00:41 Titel: |
|
|
mat-in hat folgendes geschrieben: | Lisa hat folgendes geschrieben: | Dass in der Qualifikationsphase nichts aufgefallen ist, kann man wohl dadurch erklären, dass da die Klausuren von den entsprechenden Lehrkräften erstellt werden. |
Das mag auch den Lehrkräften aufgefallen sein, aber du kannst als Lehrkraft keine ganze Klasse durchfallen lassen weil die "bescheurt sind", es sei denn die Leistung wird komplett verweigert. Du mußt immer das Notenspektrum ausschöpfen und der Klassenleistung anpassen. In einer Klasse mit einem durchschnittlichen IQ von 85 und keinerlei Lernwilligkeit wirst du genauso eine Glockenverteilung der Noten finden wie in der Parallelklasse aus Hochbegabten, hochmotivierten. Das wird "von oben" so gewünscht, da hast du als Lehrkraft gar keine Wahl.
|
es mag fuer den lehrer schwierig sein, das durchzuziehen, aber er soll die leistungen bewerten, und die werden nicht dadurch besser, dass der rest der klasse noch schlechter ist.
wenn also eine ganze klasse nur muell fabriziert in einer klausur, dann gibts eben nur fuenfen und sechsen.
das notenspektrum muss gewiss nicht voll ausgeschoepft werden, weder ist es notwendig, dass fuenfen oder sechsen dabei sind, noch ist es notwendig, dass einsen oder zweien dabei sind.
so sollte es jedenfalls sein.
dass ein lehrer, der in einer klausur niemanden bestehen laesst, sich auf maechtig stress einstellen kann, ist aber leider richtig
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1850428) Verfasst am: 05.07.2013, 01:02 Titel: Re: Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur |
|
|
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | weil in Deutschland bis zum 18. Geburtstag Schulpflicht gilt |
unfug.
schulpflicht ist in deutschland laendersache und nicht bundesweit einheitlich geregelt. |
Nicht Unfug:
Zur Schulpflicht gehört in allen Bundesländern auch die Berufsschulpflicht für alle, die die Allgemeinbildenden Schulen verlassen, aber noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben (hier nachzulesen). |
haettest du die guete, das, was du da als beleg anfuehrst, mal selbst zu lesen?
in der uebersicht steht bei saarland 9 jahre. von berufsschulpflicht bis 18 steht da nichts. wer im saarland mit 6 jahren eingeschult wird, muesste damit mit 15 fertig sein mit der schulpflicht.
die rechtslage des saarlandes ist mir allerdings nicht naeher bekannt, da kenne ich auch nur diesen WP-artikel.
bekannter ist mir die lage in NRW, und da ist die schulpflicht meist laenger (bis zum ende des schuljahrs, in dem man 18 wird, ggf. berufsschulpflicht bis zum ende der ausbildung), die schulpflicht kann aber auch vor vollendung des 18. lebensjahrs enden (paragraph 18 abs 3 satz 3 SchulG NRW), naemlich dann, wenn man einen vollzeit-bildungsgang der sekundarstufe II schon absolviert hat. nach einschulung mit 5, vier jahren grundschule, fuenf jahren gymnasium und einem jahr berufskolleg (etwa einem einjaehrigen bildungsgang nach APO-BK anlage B) kann man seine schulpflicht bereits vor vollendung des 16. lebensjahrs beenden, auch ohne jemals eine klassenstufe uebersprungen zu haben. (das geht aus dem WP-artikel allerdings nicht hervor.)
edit/ergaenzung nach nachblaettern in entsprechenden gesetzen: das saarland hat tatsaechlich auch eine berufsschulpflicht. nur 9 jahre vollzeitschule reicht da nicht. bei thueringen aber sagt die WP-tabelle was von 10 jahren (also bis etwa 16), und wie in paragraph 21 des thueringischen schulgesetzes nachzulesen ist, trifft die anschliessende berufsschulpflicht nur azubis. eine schulpflicht bis 18 gibts dort also offenbar nicht, genausowenig wie in NRW, wenn man vorher einen sek-II-bildungsgang in NRW abschliesst.
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1850435) Verfasst am: 05.07.2013, 01:42 Titel: |
|
|
moecks hat folgendes geschrieben: | Es gibt in Deutschland eine 9 jährige Schulpflicht.Diese gilt bis zum 18 Lebensjahr.
Also wenn eines von beidem erreicht wurde, ist das Thema Schulpflicht erledigt.
Da die Schüler dort alle schon 10 Jahre zur Schule gegangen sind, hatte das Thema Schulpflicht keine Bewandnis. |
auch an dich: schule ist in deutschland laendersache. daher haben aussagen ueber schulpflicht in deutschland allgemein wenig sinn. was auch immer du ueber die schulpflicht in deinem bundesland weisst, es gilt nur fuer dein bundesland und nicht gleich fuer ganz deutschland.
mir scheint - aber beschwoeren kann ichs nicht, bin kein experte fuer bayrisches recht - dass du fuer bayern sogar recht haettest, aber nicht wegen 9 jahren, die diese schueler schon hinter sich hatten, sondern wegen des mittleren bildungsabschlusses, den die wohl schon haben mussten, um nun das fachabi anstreben zu koennen. (vgl. art. 39 abs. 3 nr. 5 BayEUG)
laege die schule aber in NRW, so waeren die schueler im allgemeinen durchaus noch schulpflichtig gewesen. (wenn sie nicht irgendwann sitzengeblieben sind oder einen anderen sek-II-bildungsgang abgeschlossen haben.)
|
|
Nach oben |
|
 |
mat-in registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.12.2011 Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg
|
(#1850563) Verfasst am: 05.07.2013, 18:35 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | es mag fuer den lehrer schwierig sein, das durchzuziehen, aber er soll die leistungen bewerten, und die werden nicht dadurch besser, dass der rest der klasse noch schlechter ist. | Nein, das soll der Lehrer eben nicht. Und wenn die Lehrkraft es doch tut bekommt sie sowohl von den Eltern als auch auf dem Dienstweg - wenns sein muß von ganz oben - eins auf den Deckel.
_________________ Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
|
|
Nach oben |
|
 |
cem registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 171
|
(#1850709) Verfasst am: 06.07.2013, 11:37 Titel: |
|
|
tillich hat folgendes geschrieben: | Das war aber (noch) keine staatlich "anerkannte", sondern nur eine "genehmigte" Schule, wenn ich nicht irre. |
so meine ich das auch gelesen zu haben. (Kann den Link auf die schnelle nicht finden.)
Das heißt aber dann auch: die Zensuren der schuljahresbegleitenden Klausuren, Tests etc. gehen NICHT in die Abiturnote ein.
moeks hat folgendes geschrieben: | Da die Schüler dort alle schon 10 Jahre zur Schule gegangen sind, hatte das Thema Schulpflicht keine Bewandnis. |
au weia
mat-in hat folgendes geschrieben: | Es ist nach meiner Erfahrung nicht so, daß man als Lehrkraft an einer privaten Schule erheblich mehr verdient |
"nicht erheblich mehr" ohne Beamtenprivilegien bedeutet unterm Strich erheblich weniger.
mat-in hat folgendes geschrieben: | Nein, das soll der Lehrer eben nicht. Und wenn die Lehrkraft es doch tut bekommt sie sowohl von den Eltern als auch auf dem Dienstweg - wenns sein muß von ganz oben - eins auf den Deckel. |
Wenn die Diskrepanz da zu groß wird, dann gebietet es die Fairness den Schülern eine inoffizielle Testklausur auf echtem Abiturniveau anzubieten um sie über ihre tatsächliche Leistung nicht im unklaren zu lassen.
p.s.: ich weiß Fairness ist nicht juristisch einklagbar. Die juristischen Probleme, die jetzt auf die Schule zukommen, lassen einen solchen zusatzaufwand aber eher klein erscheinen.
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1851182) Verfasst am: 08.07.2013, 22:35 Titel: |
|
|
mat-in hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | es mag fuer den lehrer schwierig sein, das durchzuziehen, aber er soll die leistungen bewerten, und die werden nicht dadurch besser, dass der rest der klasse noch schlechter ist. | Nein, das soll der Lehrer eben nicht. Und wenn die Lehrkraft es doch tut bekommt sie sowohl von den Eltern als auch auf dem Dienstweg - wenns sein muß von ganz oben - eins auf den Deckel. |
hast du irgendeine quelle dafuer, dass jede klasse alle noten bekommen soll oder hast du das frei erfunden?
zumindest fuer NRW weiss ich sicher, dass die noten fuer einen schueler nichts damit zu tun haben sollen, wie er im vergleich zur restlichen klasse ist. relevant ist nur, ob die leistungen den anforderungen entsprechen. (quelle fuer die notendefinition kann ich bei bedarf gern raussuchen.)
|
|
Nach oben |
|
 |
muadib Corvus corax
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt
|
(#1851190) Verfasst am: 08.07.2013, 22:59 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | mat-in hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | es mag fuer den lehrer schwierig sein, das durchzuziehen, aber er soll die leistungen bewerten, und die werden nicht dadurch besser, dass der rest der klasse noch schlechter ist. | Nein, das soll der Lehrer eben nicht. Und wenn die Lehrkraft es doch tut bekommt sie sowohl von den Eltern als auch auf dem Dienstweg - wenns sein muß von ganz oben - eins auf den Deckel. |
hast du irgendeine quelle dafuer, dass jede klasse alle noten bekommen soll oder hast du das frei erfunden?
zumindest fuer NRW weiss ich sicher, dass die noten fuer einen schueler nichts damit zu tun haben sollen, wie er im vergleich zur restlichen klasse ist. relevant ist nur, ob die leistungen den anforderungen entsprechen. (quelle fuer die notendefinition kann ich bei bedarf gern raussuchen.) |
Das ist richtig. Die Leistungen des Einzelnen sollen unabhängig vom Klassenschnitt bewertet werden. Allerdings sollte der Klassenschnitt möglichst die Note befriedigend erreichen können. Das Leistungsniveau sollte also den Fähigkeiten der Schüler angeglichen werden, so dass der Durchsschnittschüler eine Drei im Zeugnis bekommen kann. Alles andere demotiviert doch.
_________________ Citius, altius, fortius
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1851198) Verfasst am: 08.07.2013, 23:46 Titel: |
|
|
muadib hat folgendes geschrieben: | Die Leistungen des Einzelnen sollen unabhängig vom Klassenschnitt bewertet werden. (...) Das Leistungsniveau sollte also den Fähigkeiten der Schüler angeglichen werden, so dass der Durchsschnittschüler eine Drei im Zeugnis bekommen kann.
|
du widersprichst dir selbst.
Zitat: | Alles andere demotiviert doch. |
rechtfertigt das, dass ein schueler in einer normalen klasse eine 4 bekommt, waehrend er fuer dieselbe leistung in einer anderen klasse mit unmotivierten und entsprechend leistungsschwachen schuelern eine 2 bekaeme?
es wird nie ganz hinzukriegen sein, aber ich meine doch, dass gleiche leistung auch gleich bewertet werden sollte. insbesondere sollte eine klasse voller faulpelze nicht damit belohnt werden, dass man fuer diese klasse die leistungsanforderungen fuer die einzelnen noten herabsetzt.
|
|
Nach oben |
|
 |
muadib Corvus corax
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt
|
(#1851212) Verfasst am: 09.07.2013, 00:51 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | muadib hat folgendes geschrieben: | Die Leistungen des Einzelnen sollen unabhängig vom Klassenschnitt bewertet werden. (...) Das Leistungsniveau sollte also den Fähigkeiten der Schüler angeglichen werden, so dass der Durchsschnittschüler eine Drei im Zeugnis bekommen kann.
|
du widersprichst dir selbst.
Zitat: | Alles andere demotiviert doch. |
rechtfertigt das, dass ein schueler in einer normalen klasse eine 4 bekommt, waehrend er fuer dieselbe leistung in einer anderen klasse mit unmotivierten und entsprechend leistungsschwachen schuelern eine 2 bekaeme?
es wird nie ganz hinzukriegen sein, aber ich meine doch, dass gleiche leistung auch gleich bewertet werden sollte. insbesondere sollte eine klasse voller faulpelze nicht damit belohnt werden, dass man fuer diese klasse die leistungsanforderungen fuer die einzelnen noten herabsetzt. |
Stimmt. Gerechtigkeit ist nur eine Illusion, die kann es nicht geben und daher ist sie unerstrebenswert.
Die Verordnung für die Schulen sieht jedoch durchaus vor, dass der durchschnittlich begabte Schüler, unter der Vorraussetzung, dass er sich anstrengt, mindestens befriedigende Leistungen erzielen kann (bei besonders intensiver Anstrengung erhält er vielleicht auch eine zwei als Note). Wer dann faul ist, bekommt eben nur eine vier als Anerkennung.
Es geht sozusagen darum das Niveau der Begabung anzupassen und nicht dem Leistungswillen.
Der Wille sich zu bilden entsteht doch nicht erst durch die Benotung!!
Ich würde ja noch weitergehen und sagen, dass ein unmotivierter Schüler auch ohne besondere Anstrengung schon eine drei bekommen könnten sollte. Eine vier als Note ist keine wirkliche Anerkennung für die erbrachten Leistungen. Es gäbe immer noch einen Anreiz dafür, sich durch Anstrenung eine zwei zu verdienen. Das wäre aber nur mein persönlicher Wunsch, davon habe ich nicht gesprochen. Ich sagte auch nicht, dass die Leistungen eines einzelnen Schülers in einer Klasse voller Faulpelze besonders herausgehoben werden sollte.
....................................................................................
Vielmehr sollte die Richtung sein, dass Noten generell keine besondere Gewichtung mehr bekommen. Das was wirklich zählt, lässt sich sowieso gar nicht in Zahlen ausdrücken. Jeder Schüler kommt mit unterschiedliches Vorraussetzungen in seine Klasse, die persönliche Entwicklung wird gar nicht bewertet, das kreative Potenzial liegt brach, wenn doch nur auswenig gelern wird.
Der Fehler im Benotungssystem liegt darin, dass nur das blanke Wissen abgefragt wird,
ungeachtet dessen, dass es sich meistens um bloßes Ballastwissen handelt.
_________________ Citius, altius, fortius
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1851213) Verfasst am: 09.07.2013, 01:02 Titel: |
|
|
was ist denn "blosses ballastwissen", das deines erachtens so grosse bedeutung fuer die noten hat?
|
|
Nach oben |
|
 |
muadib Corvus corax
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt
|
(#1851217) Verfasst am: 09.07.2013, 01:22 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | was ist denn "blosses ballastwissen", das deines erachtens so grosse bedeutung fuer die noten hat? |
Alles was ohne eigenes Interesse gelernt wird, um es wie eine Maschine in der Prüfung wieder auszuspucken, weil es danach sofort wieder gelöscht werden kann. Es findet kein Transfer mehr satt, weil der emotionale Bezug fehlt und dieses Wissen findet keine Anwendung. Das ist geistiger Sondermüll. Es belastet nur den Speicher, während der Kopf leer ist. Dieses Wissen regt weder zum Denken an, noch ist es hilfreich im Alltag, wo viel mehr Eigeninitiative gefragt ist. Da blockiert dieses stur Auswendiggelernte doch nur. Wie soll so eine Verknüpfung mit realen Problemen stattfinden?
Kein reales und relevantes Problem lässt sich nur aus einem einzigen Blickwinkel angehen. Dazu ist Selbstständigkeit von Nöten. Und genau diese wird durch das gewaltsame Lernen von unnützem Wissen zerstört.
_________________ Citius, altius, fortius
|
|
Nach oben |
|
 |
tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
|
(#1851219) Verfasst am: 09.07.2013, 01:35 Titel: |
|
|
muadib hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | was ist denn "blosses ballastwissen", das deines erachtens so grosse bedeutung fuer die noten hat? |
Alles was ohne eigenes Interesse gelernt wird, um es wie eine Maschine in der Prüfung wieder auszuspucken, weil es danach sofort wieder gelöscht werden kann. |
hmmm.... wenn es danach nicht sofort wieder geloescht werden sollte, weil es eben doch noch in anderem zusammenhang gebraucht wird, ist es also kein blosses ballastwissen?
faellt dir dann zB aus der mathematik irgendwas ein, was nur "blosses ballastwissen" ist?
|
|
Nach oben |
|
 |
Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
|
(#1851225) Verfasst am: 09.07.2013, 02:06 Titel: |
|
|
tridi hat folgendes geschrieben: | faellt dir dann zB aus der mathematik irgendwas ein, was nur "blosses ballastwissen" ist? |
Trigonometrie. Musste ich in der Unterstufe mühsam pauken und habe ich noch nie in meinem Leben gebraucht. Oder Mengenlehre. Das hatte ich in der ersten Klasse und dann nie wieder in der Schule. An der Uni tauchte es wieder auf, aber bevor ich mich damit rumschlagen musste habe ich doch lieber das Latinum gemacht.
_________________ Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
|
|
Nach oben |
|
 |
|