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Radikalismus
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#1849586) Verfasst am: 01.07.2013, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Das geht ja nicht. Also sucht man ab da notgedrungen den Wurzelbösewicht in den eigenen Reihen. So kommt es, dass in der französischen Revolution die Guillotine erst richtig in Fahrt kam, nachdem alle Adeligen bereits geköpft waren und die russischen Gulags zum Schluss voll mit überzeugten Kommunisten waren.


Du meinst also die französische Revolution sei wegen der radikaldemokratischen Elemente ausgeartet? Das bezweifle ich dann doch mal deutlich.

Kommt drauf an, was du unter "radikaldemokratischen Elementen" verstehst.
Ich meinte jedenfalls, wegen der Annahme, mit der Beseitigung des Adels seien die Probleme gelöst, ist die französische Revolution letztendlich ausgeartet.
Davon, dass die Problematik eben wesentlich komplexer war, wurden die Revolutionäre überrascht und sie reagierten darauf wieder hilflos radikal.


Aber letzten Endes haben die französischen Revolutionäre gesiegt. Oder siehst du heute noch Adel?

Die Zeit des Feudalismus war tatsächlich vorbei. Die bürgerliche Produktionsweise warf bereits ihre Schatten voraus.

Und man hat es heute in der Tat nicht mehr mit einer personalen Herrschaft zu tun, sondern mit einer Art von subjektloser Gewalt. Das Kapital ist kein Ding, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis, eine Struktur.

Wenn die Zeit kommt, dass eine neue & bessere & leistungsfähigere Struktur ins Sein drängt, dann wird sich auch das Bewusstsein in den Menschen in eine entsprechende Richtung bewegen. Zaghaft, vage, unklar, zunächst; aber dann immer klarer und entschlossener.

Alte Primeln, so blühend sie vielleicht heute noch dastehen, gehen nicht unter, bevor nicht unter der Erde bereits die Keime für neue, buntere und schönere Blumen entwickelt sind, die wahrscheinlich auch wesentlich komplexer sind als die früheren - so wie ja auch die Evolution sich allgemein vom Einfachen zum Komplexen weiter entwickelt ...-
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logiCopter
... in den Süden



Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 480

Beitrag(#1849595) Verfasst am: 01.07.2013, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Das geht ja nicht. Also sucht man ab da notgedrungen den Wurzelbösewicht in den eigenen Reihen. So kommt es, dass in der französischen Revolution die Guillotine erst richtig in Fahrt kam, nachdem alle Adeligen bereits geköpft waren und die russischen Gulags zum Schluss voll mit überzeugten Kommunisten waren.


Du meinst also die französische Revolution sei wegen der radikaldemokratischen Elemente ausgeartet? Das bezweifle ich dann doch mal deutlich.

Kommt drauf an, was du unter "radikaldemokratischen Elementen" verstehst.
Ich meinte jedenfalls, wegen der Annahme, mit der Beseitigung des Adels seien die Probleme gelöst, ist die französische Revolution letztendlich ausgeartet.
Davon, dass die Problematik eben wesentlich komplexer war, wurden die Revolutionäre überrascht und sie reagierten darauf wieder hilflos radikal.


Aber letzten Endes haben die französischen Revolutionäre gesiegt. Oder siehst du heute noch Adel?

Die Zeit des Feudalismus war tatsächlich vorbei. Die bürgerliche Produktionsweise warf bereits ihre Schatten voraus.

Und man hat es heute in der Tat nicht mehr mit einer personalen Herrschaft zu tun, sondern mit einer Art von subjektloser Gewalt. Das Kapital ist kein Ding, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis, eine Struktur.

Wenn die Zeit kommt, dass eine neue & bessere & leistungsfähigere Struktur ins Sein drängt, dann wird sich auch das Bewusstsein in den Menschen in eine entsprechende Richtung bewegen. Zaghaft, vage, unklar, zunächst; aber dann immer klarer und entschlossener.

Alte Primeln, so blühend sie vielleicht heute noch dastehen, gehen nicht unter, bevor nicht unter der Erde bereits die Keime für neue, buntere und schönere Blumen entwickelt sind, die wahrscheinlich auch wesentlich komplexer sind als die früheren - so wie ja auch die Evolution sich allgemein vom Einfachen zum Komplexen weiter entwickelt ...-

Das sehe ich im Wesentlichen auch so.
Es geht hier ja auch nicht um das Verhindern von Entwicklungen oder Veränderungen, sondern um das "Wie".
Es kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass positive Entwicklungen immer im Hau-Ruck-Verfahren von Revolutionen samst Umsturz, Gulags oder Guillotine passieren müssen.
Ein gutes Auto konstruiert man ja auch nicht dadurch, dass man das ganze Konzept über den Haufen schmeißt und etwas völlig anderes baut, sondern dadurch, dass man das, was sich bewährt hat, beibehält, und die Problembereiche ständig verbessert bzw. nachjustiert.
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Shevek
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Beitrag(#1849600) Verfasst am: 01.07.2013, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Politische Radikalität nehme ich da nicht aus, Zelig.


OK. Aber wenn wir im Politischen bleiben, wie lässt sich Radikalität mit Pluralität, dem Miteinander unterschiedlicher Wertvorstellungen vereinbaren?

Ob sich eine Idee mit anderen Wertvorstellungen vereinbaren läßt, hängt nicht davon ab, wie radikal sie ist. Radikale Freheihtsideen z.B. zeichen sich ja gerade dadurch aus, dass sie unterschiedliche Wertvorstellungen nebeneinander ermöglichen. Gerade wenn sie radikal sind, gehört diese Möglichkeit dazu.

zelig hat folgendes geschrieben:
Bedeutet Radikalität nicht irgendwie, was anders ist, an der Wurzel zu packen um es endgültig loszuwerden?

Nein, absolut nicht. Wie kommst du darauf?
Wurzel und an der Wurzel auszurotten, sind deutlich unterschiedlich.
Radikal bedeutet schon an die Wurzel gehen: Aber an die der eigenen Idee, um sie grundlegend aufzubauen, und nicht nach dem was einem gerade genehm ist.


zelig hat folgendes geschrieben:
Können konkurrierende Modelle koexistieren, wenn sie mit Radikalität vertreten werden?

Kommt auf die Modelle an.
Aber das hängt nicht an der Radikalität, sondern an den Modellen.

Intolerante Modelle werden sich immer gegenseitig stören (und auch alle möglichen anderen Modelle), bei freiheitlichen Modellen ist das nicht so.
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Endlich sind die Terroristen weg,
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.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
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Skeptiker
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Beitrag(#1849635) Verfasst am: 01.07.2013, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Das geht ja nicht. Also sucht man ab da notgedrungen den Wurzelbösewicht in den eigenen Reihen. So kommt es, dass in der französischen Revolution die Guillotine erst richtig in Fahrt kam, nachdem alle Adeligen bereits geköpft waren und die russischen Gulags zum Schluss voll mit überzeugten Kommunisten waren.


Du meinst also die französische Revolution sei wegen der radikaldemokratischen Elemente ausgeartet? Das bezweifle ich dann doch mal deutlich.

Kommt drauf an, was du unter "radikaldemokratischen Elementen" verstehst.
Ich meinte jedenfalls, wegen der Annahme, mit der Beseitigung des Adels seien die Probleme gelöst, ist die französische Revolution letztendlich ausgeartet.
Davon, dass die Problematik eben wesentlich komplexer war, wurden die Revolutionäre überrascht und sie reagierten darauf wieder hilflos radikal.


Aber letzten Endes haben die französischen Revolutionäre gesiegt. Oder siehst du heute noch Adel?

Die Zeit des Feudalismus war tatsächlich vorbei. Die bürgerliche Produktionsweise warf bereits ihre Schatten voraus.

Und man hat es heute in der Tat nicht mehr mit einer personalen Herrschaft zu tun, sondern mit einer Art von subjektloser Gewalt. Das Kapital ist kein Ding, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis, eine Struktur.

Wenn die Zeit kommt, dass eine neue & bessere & leistungsfähigere Struktur ins Sein drängt, dann wird sich auch das Bewusstsein in den Menschen in eine entsprechende Richtung bewegen. Zaghaft, vage, unklar, zunächst; aber dann immer klarer und entschlossener.

Alte Primeln, so blühend sie vielleicht heute noch dastehen, gehen nicht unter, bevor nicht unter der Erde bereits die Keime für neue, buntere und schönere Blumen entwickelt sind, die wahrscheinlich auch wesentlich komplexer sind als die früheren - so wie ja auch die Evolution sich allgemein vom Einfachen zum Komplexen weiter entwickelt ...-

Das sehe ich im Wesentlichen auch so.
Es geht hier ja auch nicht um das Verhindern von Entwicklungen oder Veränderungen, sondern um das "Wie".
Es kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass positive Entwicklungen immer im Hau-Ruck-Verfahren von Revolutionen samst Umsturz, Gulags oder Guillotine passieren müssen.
Ein gutes Auto konstruiert man ja auch nicht dadurch, dass man das ganze Konzept über den Haufen schmeißt und etwas völlig anderes baut, sondern dadurch, dass man das, was sich bewährt hat, beibehält, und die Problembereiche ständig verbessert bzw. nachjustiert.


Also, ich bin absolut der Meinung, dass die bürgerliche Gesellschaft sehr viel fortschrittliche und wertvolle Dinge geleistet und vieles Gute entwickelt hat.

Sowohl die enorme Produktivität und Modernität der Produktion im ganz großen Stil sind sehr beeindruckend, aber auch der bürgerliche Parlamentarismus ist ein zuvor nie gekannter Schritt in die Zukunft.

Aber: Wenn man sich die Evolution anguckt, dann gibt es nicht immer nur Weiterentwicklungen vorhandener Errungenschaften und Fortschritte. Manchmal verschwinden bestimmte Zweige der Evolution einfach bzw. gehen nicht weiter, sondern setzen sich an anderer Stelle fort.

Bestimmte Spezies verschwanden und hinterließen ökologische Nischen, die dann manchmal nicht einfach nur wieder ausgefüllt, sondern in einer ganz neuartigen Weise interpretiert wurden.

Entwicklung ist ein Mix aus Weiterentwicklung des Bewährten und Bruch mit dem Überkommenen, beinhaltet also mitunter auch ein revolutionäres Moment. Manches, das bisher einen Nutzen hatte, kann in einer völlig veränderten Umwelt plötzlich wertlos sein.

Trotzdem sehe ich es auch wie du: man muss auch den wertvollen Kern des Alten bewahren. Blinder Revolutionismus nach dem Motto "Jetzt erfinden wir mal das Rad völlig neu!" ist meist eine Sackgasse.
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beachbernie
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Beitrag(#1849642) Verfasst am: 01.07.2013, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Bedeutet Radikalität nicht irgendwie, was anders ist, an der Wurzel zu packen um es endgültig loszuwerden?

Das würde ich auch so sehen. Das Wort "Radikal" kommt ja vom lateinischen "Radix" = Wurzel.
Die Forderung "mit Stumpf und Stiel ausrotten" kennen wir ja leider nur zu gut von radikalen Regimen unserer Vergangenheit. Allein diese Vorgehensweise belegt eigentlich schon die Zielvorgabe, die Komplexität von Problemen auf ein Minimum (Feindbild) zu reduzieren. Die "Wurzel allen Übels" wird von radikalen Regimen dann in der Regel als der Jude, der Ausländer, der Kapitalist oder der Ungläubige usw. personifiziert.

....



Ist es eigentlich Zufall, dass in Deiner Aufzaehlung der gelaeufigen Suendenboecke der Moslem fehlt? Wenn es heutzutage in Europa eine Gruppe gibt, die als Popanz als die "Wurzel allen Übels" angesehen wird, dann sind das die Moslems als momentan sichtbarste Minderheit.
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pera
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Beitrag(#1849655) Verfasst am: 01.07.2013, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Bedeutet Radikalität nicht irgendwie, was anders ist, an der Wurzel zu packen um es endgültig loszuwerden?

Das würde ich auch so sehen. Das Wort "Radikal" kommt ja vom lateinischen "Radix" = Wurzel.
Die Forderung "mit Stumpf und Stiel ausrotten" kennen wir ja leider nur zu gut von radikalen Regimen unserer Vergangenheit. Allein diese Vorgehensweise belegt eigentlich schon die Zielvorgabe, die Komplexität von Problemen auf ein Minimum (Feindbild) zu reduzieren. Die "Wurzel allen Übels" wird von radikalen Regimen dann in der Regel als der Jude, der Ausländer, der Kapitalist oder der Ungläubige usw. personifiziert.

....



Ist es eigentlich Zufall, dass in Deiner Aufzaehlung der gelaeufigen Suendenboecke der Moslem fehlt? Wenn es heutzutage in Europa eine Gruppe gibt, die als Popanz als die "Wurzel allen Übels" angesehen wird, dann sind das die Moslems als momentan sichtbarste Minderheit.


Hast du sie sehr vermisst? Blöd, wenn man seine Moslemverteidigungshymne singen will und niemand da ist, der sie angreift. zwinkern
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Shevek
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Beitrag(#1849659) Verfasst am: 01.07.2013, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Da verstehst du denke ich was falsch, Pera.

LogiCopter meint ganz offensichtlich nicht, dass die Gruppen in seiner Aufzählung berechtigt Feindbilder sind. Die Kritik von LogiCopter geht an die Regime die diese Feindbilder aufbauen.
Würde "der Moslem" in dieser Aufzählung vorkommen, wäre das keine Kritik an den Moslems.
Allerdings kann man nun darüber spekulerein, warum sie nicht in der Aufzählung auftauchen.
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Beiträge: 4256

Beitrag(#1849672) Verfasst am: 01.07.2013, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Da verstehst du denke ich was falsch, Pera.

LogiCopter meint ganz offensichtlich nicht, dass die Gruppen in seiner Aufzählung berechtigt Feindbilder sind. Die Kritik von LogiCopter geht an die Regime die diese Feindbilder aufbauen.
Würde "der Moslem" in dieser Aufzählung vorkommen, wäre das keine Kritik an den Moslems.
Allerdings kann man nun darüber spekulerein, warum sie nicht in der Aufzählung auftauchen.


Gut! Hatte nur BB's Text gelesen. (Und den Thread nicht verfolgt.)
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logiCopter
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Beitrag(#1849808) Verfasst am: 02.07.2013, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ist es eigentlich Zufall, dass in Deiner Aufzaehlung der gelaeufigen Suendenboecke der Moslem fehlt? Wenn es heutzutage in Europa eine Gruppe gibt, die als Popanz als die "Wurzel allen Übels" angesehen wird, dann sind das die Moslems als momentan sichtbarste Minderheit.

Ja, das ist Zufall.
Der Moslem eignet sich sogar als aktuelles Beispiel besonders gut dafür, die fatalen Auswirkungen der Problem-Vereinfachung durch ein Feindbild anschaulich zu machen:
Der Moslem hat im Moment das Pech, dass er einer religiösen Gemeinschaft angehört, in deren Mitte sich eine besonders radikale und gewalttätige Gruppe - die Islamisten - eingenistet hat, welche mit seiner Religion ihre machtpolitischen Ziele kaschiert.

Man kann davon ausgehen, dass die große Mehrheit der Muslime diese Terroristen gründlich satt hat, schließlich fallen islamistischen Attentaten 8mal (!) so viele Muslime zum Opfer wie "Ungläubige".
Nur ist es für Muslime nicht so einfach wie für uns Christen, sich offen gegen einen radikalen Mob in ihrer Mitte zu stellen. Wenn wir sagen, die Bibel samst ihrem ganzen Pfaffengesindel kann uns mal am Abend besuchen, ist das weiter kein Problem. Moslems, die das gleiche über Koran und radikale Mullahs sagen, befinden sich unter Umständen gleich in Lebensgefahr ( Salman Rushdie ist da nur ein bekanntes Beispiel, was schon die kleinste Kritik selbst in literarischer Gedichtform bei diesen religiösen Paranoikern auslösen kann).
Was die vielen friedliebenden Muslime in unserem Land mindestens bräuchten, wäre ein klarer Rückhalt von uns, um sich offen gegen ihre islamistischen Kriegstreiber und Attentäter zu stellen. Wenn sie aber stattdessen von einem radikalen Feindbild mit diesen Terroristen alle in einen Topf geworfen werden, bleibt ihnen weder Rückhalt bei uns noch in ihrer eigenen Gemeinschaft, sie stünden dann quasi zwischen allen Stühlen. Hinzu kommt noch, dass bei uns auch noch viele bekloppte Linksradikale mehr oder weniger offen mit den islamistischen Attentätern und Unterdrückern sympathisieren, sie zu "Freiheitskämpfern" verklären und dem friedliebenden Moslem seine Widerstands-Überlegungen gegen den Islamismus noch zusätzlich chaotisieren.

Wem es also nicht nur um rechtsradikalen Scheiß geht, sondern wem an einer Verständigung mit Muslimen gelegen ist, um das Problem zu lösen, der bewirkt genau das Gegenteil, wenn er radikal denkt, "den Moslem" oder "den Islam" zum allgemeinen Sündenbock für die Problematik macht und meint, auf eine deutliche Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus keinen Wert legen zu müssen.
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Shevek
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Beitrag(#1849818) Verfasst am: 02.07.2013, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal. LogiCopter:

Deine Benutzung des Begriffes "Radikal" ist einfach falsch.
Das was du behauptest bedeutet dieses Wort nicht.
Damit ergeben deine Ausführungen auch keinen Sinn.
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Beitrag(#1849885) Verfasst am: 02.07.2013, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Da verstehst du denke ich was falsch, Pera.

....



Lass ihn doch! Er musste halt nur mal wieder seinen Lieblingsstrohmann loswerden. Smilie
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logiCopter
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Beitrag(#1850228) Verfasst am: 04.07.2013, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Radikale Freheihtsideen z.B. zeichen sich ja gerade dadurch aus, dass sie unterschiedliche Wertvorstellungen nebeneinander ermöglichen. Gerade wenn sie radikal sind, gehört diese Möglichkeit dazu.

Mit ihren "Freiheitsideen" gehen/gingen sie doch alle hausieren, von den roten Khmer bis zu den Nazis.
Nicht an ihrem Gelaber, sondern an ihren Taten könnt ihr sie erkennen.
Deine Versuche, dem Radikalismus einen Schafspelz überzuziehen, sind ohne überzeugende Beispiele ziemlich lächerlich.


Genau so lächerlich wie diese kindliche Trotzbehauptung, welche du offenbar mit einem Argument verwechselst:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Nochmal. LogiCopter:

Deine Benutzung des Begriffes "Radikal" ist einfach falsch.
Das was du behauptest bedeutet dieses Wort nicht.
Damit ergeben deine Ausführungen auch keinen Sinn.

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Skeptiker
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Beitrag(#1850249) Verfasst am: 04.07.2013, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Radikale Freheihtsideen z.B. zeichen sich ja gerade dadurch aus, dass sie unterschiedliche Wertvorstellungen nebeneinander ermöglichen. Gerade wenn sie radikal sind, gehört diese Möglichkeit dazu.

Mit ihren "Freiheitsideen" gehen/gingen sie doch alle hausieren, von den roten Khmer bis zu den Nazis.
Nicht an ihrem Gelaber, sondern an ihren Taten könnt ihr sie erkennen.


Also beim besten Willen: die Faschisten haben keine "Freiheitsideen" und keine emanzipativen Ziele und hatten sie nie. das, was die Nazis erreicht haben, wollten sie auch so. Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Was die roten Khmer betrifft, so ist darauf hinzuweisen, dass diese eine rückständige, fortschritts- und zivilisationsfeindliche Bewegung war - eine Art von Sozialismus, der überaus reaktionär war, und zwar von vorn herein. Was soll man denn von einem "Führer" wie Pol Pot halten, der die Städte räumen ließ, weil das "wahre Leben" das bäuerliche und Landleben sei. Das ist eine Rückkehr ins Mittelalter, in einer rückständige Subsistenzwirtschaft, eine antimoderne Bewegung. Sicher gibt es auch solche Sozialismus. Aber dies sind reaktionäre Sozialismusformen, so wie auch in Nordkorea, was ich auf das schärfste verurteile.

Denn Sozialismus muss immer auf der Seite der Modernität und der Zivilisation stehen.

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Deine Versuche, dem Radikalismus einen Schafspelz überzuziehen, sind ohne überzeugende Beispiele ziemlich lächerlich.

Genau so lächerlich wie diese kindliche Trotzbehauptung, welche du offenbar mit einem Argument verwechselst:

Shevek hat folgendes geschrieben:
Nochmal. LogiCopter:

Deine Benutzung des Begriffes "Radikal" ist einfach falsch.
Das was du behauptest bedeutet dieses Wort nicht.
Damit ergeben deine Ausführungen auch keinen Sinn.


Ich genieße die Beiträge von Shevek. Sehr wohltuend!

Und sie hat vollkommen Recht. Daumen hoch!
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Beitrag(#1850255) Verfasst am: 04.07.2013, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Problem-Vereinfachung

Du machst doch nichts anderes, wenn du unterstellst, man könne zwischen der radikalen und der gemäßigten Form ein und derselben Ideologie/Religion unterscheiden. Das ist naiver gut-böse Dualismus.

Du tust so, als sei "Radikalismus" ein Fremdkörper, der von außen in die Ideologie/Religion eingebracht wird und die eigentliche Ursache des Problems sei. Das ist aber Unsinn. Radikal ist nichts anderes als konsequent. Radikalismus bringt keine neuen Aspekte in eine Ideologie/Religion, sondern verstärkt nur die bestehenden. Eine positive und lebensbejahende Ideologie/Religion wird durch Radikalismus nicht in ihr Gegenteil verkehrt. Ganz im Gegenteil: ich erwarte z.B. von unserem Staat sogar, dass er die FDGO und die Werte unseres Grundgesetzes radikal umsetzt. Wenn Radikalität zu Leid und Unmenschlichkeit führt, dann nur weil die Ideologie/Religion selber unmenschlich ist.

Der Mechanismus ist vergleichbar mit dem Lautstärkeregler am Radio. Scheiss Musik nervt mehr wenn sie laut ist. Aber leise ist sie auch nicht besser! Gute Musik hingegen gewinnt mit zunehmender Lautstärke! Cool

Radikalität ist auch (nur) ein Verstärker. Gutes zu verstärken ist gut. Schlechtes zu verstärken ist schlecht.
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logiCopter
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Beiträge: 480

Beitrag(#1850264) Verfasst am: 04.07.2013, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Radikale Freheihtsideen z.B. zeichen sich ja gerade dadurch aus, dass sie unterschiedliche Wertvorstellungen nebeneinander ermöglichen. Gerade wenn sie radikal sind, gehört diese Möglichkeit dazu.

Mit ihren "Freiheitsideen" gehen/gingen sie doch alle hausieren, von den roten Khmer bis zu den Nazis.
Nicht an ihrem Gelaber, sondern an ihren Taten könnt ihr sie erkennen.


Also beim besten Willen: die Faschisten haben keine "Freiheitsideen" und keine emanzipativen Ziele und hatten sie nie. das, was die Nazis erreicht haben, wollten sie auch so. Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Ob Faschisten ursprünglich Freiheitsideen hatten oder nicht, möchte ich gar nicht beurteilen. Jedenfalls gehen sie mit der Freiheit hausieren wie jeder andere:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Ko-18-259

Zitat:
Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Wie meinen ? Was soll bei den Kommunisten "genau anders herum" sein ?
Haben die etwa im Vorfeld gesagt, sie machen Schluss mit der Freiheit ?
Nö, sie sagten: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".



Zitat:
Was die roten Khmer betrifft, so ist darauf hinzuweisen, dass diese eine rückständige, fortschritts- und zivilisationsfeindliche Bewegung war - eine Art von Sozialismus, der überaus reaktionär war, und zwar von vorn herein. Was soll man denn von einem "Führer" wie Pol Pot halten, der die Städte räumen ließ, weil das "wahre Leben" das bäuerliche und Landleben sei. Das ist eine Rückkehr ins Mittelalter, in einer rückständige Subsistenzwirtschaft, eine antimoderne Bewegung. Sicher gibt es auch solche Sozialismus. Aber dies sind reaktionäre Sozialismusformen, so wie auch in Nordkorea, was ich auf das schärfste verurteile.

Gut, dass du aufzeigst, wie diese Ideen vom "wahren Leben" bei solchen Radikalen dann in der Realität aussehen.

Zitat:
Denn Sozialismus muss immer auf der Seite der Modernität und der Zivilisation stehen.

Theoretisch möchte er das vielleicht und geht damit hausieren. Aber Trabi, Stasi und Mauer, also das, was er als real existierender Sozialismus dann letztendlich zustande gebracht hat, stellten eher die Abwesenheit von Modernität und Zivilisation dar.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Nochmal. LogiCopter:

Deine Benutzung des Begriffes "Radikal" ist einfach falsch.
Das was du behauptest bedeutet dieses Wort nicht.
Damit ergeben deine Ausführungen auch keinen Sinn.

Ich genieße die Beiträge von Shevek. Sehr wohltuend!

Und sie hat vollkommen Recht. Daumen hoch!

Ich gönne dir deinen Genuss beim Lesen von Sheveks Beiträgen natürlich, aber aus einer eher kindlichen Trotzreaktion wird trotz deines Genusses leider noch kein begründetes Argument.
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1850274) Verfasst am: 04.07.2013, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also beim besten Willen: die Faschisten haben keine "Freiheitsideen" und keine emanzipativen Ziele und hatten sie nie. das, was die Nazis erreicht haben, wollten sie auch so. Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Ob Faschisten ursprünglich Freiheitsideen hatten oder nicht, möchte ich gar nicht beurteilen. Jedenfalls gehen sie mit der Freiheit hausieren wie jeder andere:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Ko-18-259

Zitat:
Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Wie meinen ? Was soll bei den Kommunisten "genau anders herum" sein ?
Haben die etwa im Vorfeld gesagt, sie machen Schluss mit der Freiheit ?
Nö, sie sagten: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".


Meine Aussage ist die:

Das, was Faschisten erreicht haben, haben sie auch vorher gewollt und gesagt.

Das, was Kommunisten erreicht haben, ist nicht das, was sie vorher wollten.

Insofern haben Kommunisten versagt, Faschisten dagegen hatten in der Regel vollen Erfolg. Das ist der Unterschied und das muss sich ändern auf der Welt!

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Was die roten Khmer betrifft, so ist darauf hinzuweisen, dass diese eine rückständige, fortschritts- und zivilisationsfeindliche Bewegung war - eine Art von Sozialismus, der überaus reaktionär war, und zwar von vorn herein. Was soll man denn von einem "Führer" wie Pol Pot halten, der die Städte räumen ließ, weil das "wahre Leben" das bäuerliche und Landleben sei. Das ist eine Rückkehr ins Mittelalter, in einer rückständige Subsistenzwirtschaft, eine antimoderne Bewegung. Sicher gibt es auch solche Sozialismus. Aber dies sind reaktionäre Sozialismusformen, so wie auch in Nordkorea, was ich auf das schärfste verurteile.

Gut, dass du aufzeigst, wie diese Ideen vom "wahren Leben" bei solchen Radikalen dann in der Realität aussehen.


Es gibt einige Sozialismen, mit denen ich nichts gemein habe.

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Denn Sozialismus muss immer auf der Seite der Modernität und der Zivilisation stehen.

Theoretisch möchte er das vielleicht und geht damit hausieren. Aber Trabi, Stasi und Mauer, also das, was er als real existierender Sozialismus dann letztendlich zustande gebracht hat, stellten eher die Abwesenheit von Modernität und Zivilisation dar.


Kann man so auch nicht sagen. Da machst du es dir wieder mal zu einfach.

Die Dinge sind komplexer. Zwischen Theorie und Praxis besteht von vorn herein keine direkte Luftlinie. Das war noch nie so und wer das glaubt, der weiß wenig von den komplexen Zusammenhängen zwischen Erkenntnis/Wissenschaft und Umsetzung/Praxis. Es sind stets komplizierte gesellschaftliche Prozesse und Bedingungen, die man in die Betrachtung mit einbeziehen muss.

Nur auf ein Ergebnis starren und alles andere ausblenden - das ist einfach unterkomplex, zu simpel.

Auch der Kommunismus wird nicht an einem Tag gebaut.

logiCopter hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Nochmal. LogiCopter:

Deine Benutzung des Begriffes "Radikal" ist einfach falsch.
Das was du behauptest bedeutet dieses Wort nicht.
Damit ergeben deine Ausführungen auch keinen Sinn.

Ich genieße die Beiträge von Shevek. Sehr wohltuend!

Und sie hat vollkommen Recht. Daumen hoch!

Ich gönne dir deinen Genuss beim Lesen von Sheveks Beiträgen natürlich, aber aus einer eher kindlichen Trotzreaktion wird trotz deines Genusses leider noch kein begründetes Argument.


Im Gegenteil: eine sehr reife Sichtweise von Shevek, gut und sachlich und dabei knapp dargestellt!
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Beitrag(#1850280) Verfasst am: 04.07.2013, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist nun mal die Definition von Radikalismus: Grundlegend, Konsequent, an die Wurzel gehend. Das kannst du schon am Wortstamm: Radix: Wurzel, Ursprung.
Kannst du überall nachlesen.

Deine unsachlichen Angriffe auf mich schwächen deine Position nur.

Eine Idee auf das zu reduzieren was irgendwelche Anhänger erzählen und darüber behaupten ist nicht sehr zielführend, wenn es darum geht die Idee zu verstehen. Faschistische Ideen sind nicht freiheitlich. Egal womit die Faschisten hausieren gehen.
Da muss man sich schon die Idee die dahinter steht ansehen.

Das gleiche gilt für kommunistische Ideen. Wenn du radikalen Kommunismus beurteilen willst, bilde dir erstmal ein Bild von der dahinter stehenden Idee: Der Gütergemeinschaft (an Produktionsmitteln) und der klassenlosen Gesellschaft.

Wenn man nun klassenlos grundlegend sieht, dann führt das zu einer Gesellschaft ohne herrschende Klasse (sonst wäre sie ja nicht klassenlos) und damit auch zu einer Gesellschaft ohne Funktionäre und ähnliches.
Radikaler Kommunismus ist demnach aufgrund der Struktur "Klassenlos" freiheitlich, ohne dass dies am Anfang ausdrücklich so gesagt wird.
Gruppierungen wie die roten Khmer sind also nicht wirklich radikal kommunistisch. Ich habe mich nun nicht weiter mit deren Ideologie beschäftigt, kann also nicht sagen, ob sie sie radikal verfolgen, oder einfach nur die kommunistische Idee pervertieren.

Ein anderes Beispiel ist die anarchistische Graswurzelbewegung.
Aufgrund ihres radikalen herrschaftsfreien Ansatzes sind sie strickt gewaltfrei.

Solche Gruppierungen und Personen gibt es sehr viele, sie sind nur nicht so laut und werden von den Medien weitgehend ignoriert. Wenn Steine fliegen wird schneller berichtet, als wenn Blumen überreicht werden. Was im übrigen auch häufiges Argument für das Werfen von Steinen ist: Das bringt mediale Aufmerksamkeit.

Edit: Der Beitrag ist eine Antwort auf LogiCopter (geht denke ich draus hervor, trotzdem schreibe ichs nochmal ausdrücklich)
und danke Skeptiker. Smilie
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Beitrag(#1850282) Verfasst am: 04.07.2013, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:

Theoretisch möchte er das vielleicht und geht damit hausieren. Aber Trabi, Stasi und Mauer, also das, was er als real existierender Sozialismus dann letztendlich zustande gebracht hat, stellten eher die Abwesenheit von Modernität und Zivilisation dar.

Das sie es "zustande gebracht haben" macht es nicht radikal.

Es wurde ja auch "real existierender Sozialismus" und nicht "radikaler Sozialismus" genannt.
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Beitrag(#1850297) Verfasst am: 04.07.2013, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also beim besten Willen: die Faschisten haben keine "Freiheitsideen" und keine emanzipativen Ziele und hatten sie nie. das, was die Nazis erreicht haben, wollten sie auch so. Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Ob Faschisten ursprünglich Freiheitsideen hatten oder nicht, möchte ich gar nicht beurteilen. Jedenfalls gehen sie mit der Freiheit hausieren wie jeder andere:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Ko-18-259

Zitat:
Das ist bei den Kommunisten genau anders herum.

Wie meinen ? Was soll bei den Kommunisten "genau anders herum" sein ?
Haben die etwa im Vorfeld gesagt, sie machen Schluss mit der Freiheit ?
Nö, sie sagten: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten".


Meine Aussage ist die:

Das, was Faschisten erreicht haben, haben sie auch vorher gewollt und gesagt.

Warum klickst du die Links nicht an, die ich einstelle ? Was von dem, was sie hier gesagt haben, haben die Faschisten denn erreicht ?
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Ko-18-259/0024?sid=9340b0820cdc338ab35c28e281ec0d6c
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Ko-18-259/0021?sid=9340b0820cdc338ab35c28e281ec0d6c


Zitat:
Das, was Kommunisten erreicht haben, ist nicht das, was sie vorher wollten

Zumindest war es nicht das, was sie vorher gesagt haben. Genau wie bei den Nazis.


Zitat:
Insofern haben Kommunisten versagt, Faschisten dagegen hatten in der Regel vollen Erfolg. Das ist der Unterschied und das muss sich ändern auf der Welt!

Wie du siehst (an meinen Links, wenn du sie anklickst), haben auch die Faschisten versagt.
Bei dem, was vorher gesagt wurde, kann von "voller Erfolg" keine Rede sein.
Kein Unterschied hier zu den Kommunisten also.





Zitat:
Es gibt einige Sozialismen, mit denen ich nichts gemein habe.

Na immerhin hast du mit den roten Khmer nichts gemein.
Aber reicht das ?
Was würdest du einem NPDler antworten, der beschwichtigt, er habe mit dem Nationalsozialismus von damals nichts gemein ?




Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Kann man so auch nicht sagen. Da machst du es dir wieder mal zu einfach.

Die Dinge sind komplexer. Zwischen Theorie und Praxis besteht von vorn herein keine direkte Luftlinie.

Das kann man wohl sagen. Dass zwischen Theorie und Praxis keine direkte Luftlinie bestand, mussten die betroffenen Völker radikaler Regime immer wieder auf's neue leidvoll erfahren.




Zitat:
Das war noch nie so und wer das glaubt, der weiß wenig von den komplexen Zusammenhängen zwischen Erkenntnis/Wissenschaft und Umsetzung/Praxis. Es sind stets komplizierte gesellschaftliche Prozesse und Bedingungen, die man in die Betrachtung mit einbeziehen muss.

Nur auf ein Ergebnis starren und alles andere ausblenden - das ist einfach unterkomplex, zu simpel.

Genau. Nur sollte man "die komplexen Zusammenhänge zwischen Erkenntnis/Wissenschaft und Umsetzung/Praxis" einbeziehen, bevor das Ergebnis da ist.
Da ist diese Vorgehensweise nämlich sehr nützlich und genau das, wofür ich plädiere.
Nach einem untauglichen Ergebnis auf diese komplexen Zusammenhänge zu verweisen, ist nicht mehr als eine Entschuldigung, die wie eine Ausrede klingt ...
Abgesehen davon sind Ergebnisse schon das, worauf es letztendlich ankommt.
Aber mit Ergebnissen haben Linksradikale ja nicht nur bei ihrem gescheiterten Sozialismus Schwierigkeiten. Auch auf die Ergebnisse dieser schwarz/gelben Regierung (weniger als 3 Millionen Arbeitslose, Deutschland vom Schlusslicht Europas zur Wirtschaftslokomotive Europas) schauen sie höchst ungern, besonders, wenn man sie mit den Ergebnissen der rot/grünen Vorgängerregierung vergleicht.




Zitat:
Auch der Kommunismus wird nicht an einem Tag gebaut.

Leider wurde er auch in 60 Jahren nicht gebaut.
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Beitrag(#1850298) Verfasst am: 04.07.2013, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

logiCopter hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Das, was Kommunisten erreicht haben, ist nicht das, was sie vorher wollten

Zumindest war es nicht das, was sie vorher gesagt haben. Genau wie bei den Nazis.


Zitat:
Insofern haben Kommunisten versagt, Faschisten dagegen hatten in der Regel vollen Erfolg. Das ist der Unterschied und das muss sich ändern auf der Welt!

Wie du siehst (an meinen Links, wenn du sie anklickst), haben auch die Faschisten versagt.
Bei dem, was vorher gesagt wurde, kann von "voller Erfolg" keine Rede sein.
Kein Unterschied hier zu den Kommunisten also.

Falsch. Es gibt einen großen Unterschied:

Der Kommunismus hat sich im Laufe vieler Jahre selber ad absurdum geführt.
Die Nazis wurden von ihren Gegnern besiegt.

Rückblickend wäre ein Sieg der Nazis denkbar gewesen. Gefehlt hat es letztlich "nur" an Feuerkraft.
Ein Sieg des Kommunismus war aber ausgeschlossen, weil das Systemversagen zwangsläufige Folge von immanenten Fehlern der Theorie selber war.
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Beitrag(#1850299) Verfasst am: 04.07.2013, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

In dieser Diskussion geht es nach meiner Einschätzung wirklich mal um Wortklauberei, da der Begriff je nach Verwendung und Kontext tatsächlich unterschiedliche Bedeutungen, auch die hier genannten haben kann. Im politischen Kontext wird Radikalität normalerweise mit der Unerbittlichkeit gegenüber Gegnern assoziiert. Im moralischen Kontext kennt man auch das radikal Gute beispielsweise. Ohne mir die Mühe machen zu wollen, das nachzuweisen, würde ich allerdings die These aufstellen, daß es schwer fallen dürfte, gelebte Radikalität mit Größen wie Toleranz oder Pluralität zu vereinen, und Begriffskombinationen wie "radikale Demokraten"oder radikale Pluralisten" eine Bedeutung zuzuordnen, die nicht in Widersprüche mündet.
Aber: Sprache lebt, sie lässt sich nicht lenken, und das gefällt mir. Deswegen möge sich gerne jede/r das Attribut "radikal" vor seine Überzeugung stellen, selbst wenn er damit die friedlichsten, liberalsten und tolerantestesten Absichten bezeichnet.
Das steht mir jedenfalls näher als die Neigung sich selber als liberal, tolerant, pluralistisch, ressentimentfrei und friedfertig darzustellen, solange es nur nicht gegen die Bevölkerungsgruppe oder das Volk geht, denen man -nach eigener Anschauung- zurecht mit Verachtung begegnet.
Da fällt mir der von mir geachtete nocquae ein, den ich bisweilen im aktuellen Tohuwabohu vermisse, und dessen Rang "Diskriminiert Nazis" ich mir ebenso zu eigen machen könnte, womit ich in die letzte Kurve des Beitrags einbiege: Es wäre zu klären, wann und gegen wen es gerechtfertigt - Samson! ;) - ist, all diese wunderbaren, friedfertigen Eigenschaften aufzugeben.
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Beitrag(#1850307) Verfasst am: 04.07.2013, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne mir die Mühe machen zu wollen, das nachzuweisen, würde ich allerdings die These aufstellen, daß es schwer fallen dürfte, gelebte Radikalität mit Größen wie Toleranz oder Pluralität zu vereinen, und Begriffskombinationen wie "radikale Demokraten"oder radikale Pluralisten" eine Bedeutung zuzuordnen, die nicht in Widersprüche mündet.

Das solltest du aber schon nachweisen, wenn du hier mehr willst, als einfach nur irrelavante Behauptungen aufzustellen.
Mit der anarchistischen Graswurzelbewegung habe ich oben ein Beispiel genannt, und auch begründet, warum die Menschen die ihre radikalen Ansprüche leben, oder zumindest zu leben versuchen, ohne damit andere einzuschränken weitgehend unerkannt bleiben.
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Beitrag(#1850308) Verfasst am: 04.07.2013, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne mir die Mühe machen zu wollen, das nachzuweisen, würde ich allerdings die These aufstellen, daß es schwer fallen dürfte, gelebte Radikalität mit Größen wie Toleranz oder Pluralität zu vereinen, und Begriffskombinationen wie "radikale Demokraten"oder radikale Pluralisten" eine Bedeutung zuzuordnen, die nicht in Widersprüche mündet.

Das solltest du aber schon nachweisen, wenn du hier mehr willst, als einfach nur irrelavante Behauptungen aufzustellen.
Mit der anarchistischen Graswurzelbewegung habe ich oben ein Beispiel genannt, und auch begründet, warum die Menschen die ihre radikalen Ansprüche leben, oder zumindest zu leben versuchen, ohne damit andere einzuschränken weitgehend unerkannt bleiben.


Was bedeutet das konkret, einen radikalen Anspruch zu leben idZ?
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Beitrag(#1850454) Verfasst am: 05.07.2013, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Aber: Sprache lebt, sie lässt sich nicht lenken, und das gefällt mir.

Aber Sprache kann auch sehr manipulativ sein, und das gefällt mir nicht. Insbesondere stört mich, wenn "Radikalismus" als Sündenbock herhalten muss, um die echten Ursachen zu verdrängen.

Beispiel: wenn eine Religion für Homosexualität die Todesstrafe vorsieht, dann ist das Hinrichten von Homosexuellen in dieser Religion nicht radikal sondern normal. Es als radikal zu bezeichnen wäre eine gefährliche Verharmlosung der Religion.
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Beitrag(#1850463) Verfasst am: 05.07.2013, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
logiCopter hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Das, was Kommunisten erreicht haben, ist nicht das, was sie vorher wollten

Zumindest war es nicht das, was sie vorher gesagt haben. Genau wie bei den Nazis.


Zitat:
Insofern haben Kommunisten versagt, Faschisten dagegen hatten in der Regel vollen Erfolg. Das ist der Unterschied und das muss sich ändern auf der Welt!

Wie du siehst (an meinen Links, wenn du sie anklickst), haben auch die Faschisten versagt.
Bei dem, was vorher gesagt wurde, kann von "voller Erfolg" keine Rede sein.
Kein Unterschied hier zu den Kommunisten also.

Falsch. Es gibt einen großen Unterschied:

Der Kommunismus hat sich im Laufe vieler Jahre selber ad absurdum geführt.
Die Nazis wurden von ihren Gegnern besiegt.

Rückblickend wäre ein Sieg der Nazis denkbar gewesen. Gefehlt hat es letztlich "nur" an Feuerkraft.
Ein Sieg des Kommunismus war aber ausgeschlossen, weil das Systemversagen zwangsläufige Folge von immanenten Fehlern der Theorie selber war.

Spielt es denn irgendeine Rolle, ob die einen angeblich was anderes "wollten" oder den anderen nur "die Feuerkraft" zum Endsieg gefehlt hat ?
Tatsache bleibt doch, dass alle radikalen Regime aufgrund ihrer kompromisslosen Denkmuster in einem Desaster für das Volk geendet haben. Ich kenne keine Ausnahme.

Was hätte wir denn von einem Sieg der Nazis gehabt ? Wir wären als Arier und Herrenmenschen erzogen bzw. verdummt worden und wir und unsere Kinder müssten uns jetzt in Afrika und den Ostgebieten ständig blutende Köpfe beim Niederschlagen der Aufstände unterworfener Völker holen.
Und das alles nur, weil eine "arische Rasse" mit ihrem Minderwertigkeitskomplex nicht klarkommt ... nein danke Mit den Augen rollen
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Beitrag(#1850467) Verfasst am: 05.07.2013, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne mir die Mühe machen zu wollen, das nachzuweisen, würde ich allerdings die These aufstellen, daß es schwer fallen dürfte, gelebte Radikalität mit Größen wie Toleranz oder Pluralität zu vereinen, und Begriffskombinationen wie "radikale Demokraten"oder radikale Pluralisten" eine Bedeutung zuzuordnen, die nicht in Widersprüche mündet.

Das solltest du aber schon nachweisen, wenn du hier mehr willst, als einfach nur irrelavante Behauptungen aufzustellen.
Mit der anarchistischen Graswurzelbewegung habe ich oben ein Beispiel genannt, und auch begründet, warum die Menschen die ihre radikalen Ansprüche leben, oder zumindest zu leben versuchen, ohne damit andere einzuschränken weitgehend unerkannt bleiben.


Was bedeutet das konkret, einen radikalen Anspruch zu leben idZ?

Ich könnte nun ja einfach mal zurückfragen, was du damit meinst. Denn du hast ja behauptet, dass das nicht möglich ist, da hätte ich erwartet, dass du eine Vorstellung davon hast, was du für unmöglich hältst.

Aber gut: Um einen Radikalen Anspruch zu leben, muss man ihn natürlich erstmal haben, also eine (politische) Idee radikal verfolgen. Da das sehr verschiedene Ideen sein können, kann das natürlich sehr verschieden aussehen.
Nehmen wir mal die schon genannte Graswurzel-Idee: Herrschaftsfreiheit als oberstes Prinzip.
Wenn man das radikal angeht kommt man z.B. darauf, dass es sich mit dem Prinzip nicht vereinbaren läßt, anderen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben. Es führt zu Gewaltlosigkeit, weil das ausüben von Gewalt auch immer Herrschaft bedeutet (abgesehen von Notwehr und Nothilfe natürlich). Und daraus ergeben sich schon einige Handlungsmxime, nach denen man leben kann.
Im Umgang mit den schrägen Nachbarn, mit Freunden, mit den eigenen Kindern, mit Kollegen und Kolleginnen......

Wie soll das damit kollidieren, dass andere anders leben als man selbst?
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Beitrag(#1850475) Verfasst am: 05.07.2013, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne mir die Mühe machen zu wollen, das nachzuweisen, würde ich allerdings die These aufstellen, daß es schwer fallen dürfte, gelebte Radikalität mit Größen wie Toleranz oder Pluralität zu vereinen, und Begriffskombinationen wie "radikale Demokraten"oder radikale Pluralisten" eine Bedeutung zuzuordnen, die nicht in Widersprüche mündet.

Das solltest du aber schon nachweisen, wenn du hier mehr willst, als einfach nur irrelavante Behauptungen aufzustellen.
Mit der anarchistischen Graswurzelbewegung habe ich oben ein Beispiel genannt, und auch begründet, warum die Menschen die ihre radikalen Ansprüche leben, oder zumindest zu leben versuchen, ohne damit andere einzuschränken weitgehend unerkannt bleiben.


Was bedeutet das konkret, einen radikalen Anspruch zu leben idZ?

Ich könnte nun ja einfach mal zurückfragen, was du damit meinst. Denn du hast ja behauptet, dass das nicht möglich ist, da hätte ich erwartet, dass du eine Vorstellung davon hast, was du für unmöglich hältst.

Aber gut: Um einen Radikalen Anspruch zu leben, muss man ihn natürlich erstmal haben, also eine (politische) Idee radikal verfolgen. Da das sehr verschiedene Ideen sein können, kann das natürlich sehr verschieden aussehen.
Nehmen wir mal die schon genannte Graswurzel-Idee: Herrschaftsfreiheit als oberstes Prinzip.
Wenn man das radikal angeht kommt man z.B. darauf, dass es sich mit dem Prinzip nicht vereinbaren läßt, anderen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben. Es führt zu Gewaltlosigkeit, weil das ausüben von Gewalt auch immer Herrschaft bedeutet (abgesehen von Notwehr und Nothilfe natürlich). Und daraus ergeben sich schon einige Handlungsmxime, nach denen man leben kann.
Im Umgang mit den schrägen Nachbarn, mit Freunden, mit den eigenen Kindern, mit Kollegen und Kolleginnen......

Wie soll das damit kollidieren, dass andere anders leben als man selbst?


Du beschreibst in meinen Augen eher den Rückzug ins Private, das Verhalten im persönlichen Bereich. Das ist das Gegenteil von politischer Radikalität, von der ich geschrieben habe.
Ich finde die Idee der Herrschaftslosigkeit wunderbar, aber sie ist unpolitisch, da, zumindest wie Du es schilderst, sie im Privaten bleibt. Was bleibt ihr auch anderes übrig in einer Wirklichkeit, in der Interessenskonflikte existieren, die ausgefochten werden müssen. Deine Radikalität ist nach innen gerichtet, und das finde ich nicht verwerflich, auch wenn es nicht mein Weg wäre. Denn ich sehe darin eher einen Rückzug aus dem Politischen. Und dort, wo man den radikalen Anspruch der Herrschaftslosigkeit politisch umzusetzen versuchte, wäre das die Aufgabe des Ideals. Das ist die Widersprüchlichkeit die ich sehe.
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Beitrag(#1850486) Verfasst am: 05.07.2013, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich beschreibe keinen Rückzug. Das was ich beschreibe widerspricht keinem politischen Engagement. Zur Radikalität gehört es aber eben die eigenen Überzeugungen auch selbst zu leben, und nicht nur zu propagieren. Interessenskonflikte gibt es im privaten genug, ich sehe da nicht den qualitätive Unterschied zu politischen Interessenskonflikten. (Und wie war das: das Pirvate ist politisch).
Ein guter Prüfstein für Radikalität ist, was die Leute machen, wenn es für sie selbst unbequem wird und das hast du im Privaten.
Die Erziehung von Kindern ist auch nicht wirklich Privat. Das ist immerhin die nächste Generation die wir darauf vorbereiten widerspenstig zu sein. zynisches Grinsen

Wieso meinst du, dass man da wo man das Ideal der Herrschaftslosigkeit umsetzt, dieses aufgeben muss? Bring doch mal konkrete Beispiele.
Es gab anarchistische Gemeinschaftsformen (in der Ukraine, in Spanien). Die wurden aggessiv von außen zerstört.

Ein Beispiel ist auch die Freistadt Christiania.

Oder (wobei wir da eher bei kommunistischen Ideen sind): Diverse Kollektive mit Einheitslohn und Basisdemokratie, sprich alle haben das gleiche Stimmrecht, die sich mit anderen solchen Kollektiven vernetzen.
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Beitrag(#1850487) Verfasst am: 05.07.2013, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Wieso meinst du, dass man da wo man das Ideal der Herrschaftslosigkeit umsetzt, dieses aufgeben muss?


Das meine ich nicht, sondern:
zelig hat folgendes geschrieben:
Und dort, wo man den radikalen Anspruch der Herrschaftslosigkeit politisch umzusetzen versuchte, wäre das die Aufgabe des Ideals. Das ist die Widersprüchlichkeit die ich sehe.

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Beitrag(#1850491) Verfasst am: 05.07.2013, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

ist das nicht das, was ich geschrieben habe?

Aber egal: Kannst du das begründen, und mit konkreten Beispielen belegen?
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