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Privatschule: Kompletter Jahrgang fällt durchs Abitur
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muadib
Corvus corax



Anmeldungsdatum: 10.08.2007
Beiträge: 858
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1851229) Verfasst am: 09.07.2013, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
muadib hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
was ist denn "blosses ballastwissen", das deines erachtens so grosse bedeutung fuer die noten hat?


Alles was ohne eigenes Interesse gelernt wird, um es wie eine Maschine in der Prüfung wieder auszuspucken, weil es danach sofort wieder gelöscht werden kann.


hmmm.... wenn es danach nicht sofort wieder geloescht werden sollte, weil es eben doch noch in anderem zusammenhang gebraucht wird, ist es also kein blosses ballastwissen?

faellt dir dann zB aus der mathematik irgendwas ein, was nur "blosses ballastwissen" ist?


Da fragst Du mich allgemein etwas zu einem Bereich, worin ich ohnehin gescheitert bin. Wenn ich mal sehr viel Zeit habe, dann versuche ich mal mir selbst noch etwas Mathematik beizubringen. Es kann ja auch Spaß machen. Ich weiß es nicht, ob mir mein Wissen diese oder jene Formel anzuwenden dann noch etwas nützt. Schulterzucken Aber natürlich muss man da schon sehr viel auswendig lernen, obzwar es auch in anderem Zusammenhang noch gebraucht werden kann.
Ich habe Elektrotechnik (Automatisierungs und Informationstechnik) angefangen zu studieren.
Das Programmieren wäre mir wahrscheinlich auch ohne höhere Mathematik noch möglich gewesen, allerdings war das alles nicht das Richtige für mich.
Um überhaupt bei dem Konkurenzdruck mithalten zu können, musst Du ja schon fast überall gut sein. Es gibt in so einem technischen Studium kaum ein Bereich, der auch mit wenig Aufwand bewältigt werden könnte.
Jetzt habe ich das Studium nunmal nicht abgeschlossen und kann daher nicht beurteilen, was davon nachher unnütz gewesen wäre. Ich bin doof!
Ich konnte jedenfalls nicht selbst entscheiden was ich lernen wollte, sondern es gab ganz genaue Vorgaben und es war letztlich die Masse, die mich zum Scheitern verurteilt hat. Es gab keine Lernfelder, sondern eben Blöcke an Unterrichtsstoff, die es galt bis zu einem bestimmten Termin aufzunehmen und aufzusaugen. Man musste ununterbrochen möglichst mit großer Schaufel viel Wissen gegen jede Blockade in den Kopf bekommen.
Eins steht fest, ich wäre niemals ein guter Ingenieur geworden. Dann ist es kein bloßes Ballastwissen, für den überdurchschnittlich Begabten? Ich finde es kommt auch auf die Sichtweise an.
Ein sehr guter oder eben nur guter, überdurchschnittlicher Student wird sich doch ohnehin nicht zufrieden geben mit dem was für die Prüfung unbedingt notwendig ist? Ich höre mir auch gerne Deine Meinung an.
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Citius, altius, fortius
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mat-in
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1851318) Verfasst am: 09.07.2013, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
mat-in hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
es mag fuer den lehrer schwierig sein, das durchzuziehen, aber er soll die leistungen bewerten, und die werden nicht dadurch besser, dass der rest der klasse noch schlechter ist.
Nein, das soll der Lehrer eben nicht. Und wenn die Lehrkraft es doch tut bekommt sie sowohl von den Eltern als auch auf dem Dienstweg - wenns sein muß von ganz oben - eins auf den Deckel.

hast du irgendeine quelle dafuer, dass jede klasse alle noten bekommen soll oder hast du das frei erfunden?
Ich kann mich auf ein Halbjahr selbst gegebenen Unterricht, inklusive Notenvergabe in einer hessischen Gesamtschule berufen, aber um jetzt auch nur rauszusuchen in welcher Verlautbarung das Drinsteht, das eine andere Verlautbarung des Ministeriums so zu interpretieren ist fehlt mir Lust und Zeit. Frag mal ein par andere Lehrer, was passiert wenn sie nur 5er und 6er oder nur 1er verteilen... dann stimmt immer was mit dem Anspruch nicht, es sind nie die Schüler.

Kramer hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
faellt dir dann zB aus der mathematik irgendwas ein, was nur "blosses ballastwissen" ist?

Trigonometrie. Musste ich in der Unterstufe mühsam pauken und habe ich noch nie in meinem Leben gebraucht.
Trigonometrie fand ich bisher extrem praktisch, egal ob ich basteln, wandern oder einen Bildschirm kaufen war.

Viel gravierender finde ich, wenn junge Menschen im 2. Semester keinen 3-Satz rechnen können. Obwohl sie das mehrfach in der Schule hatten, es im Alltag praktisch ist und sie es im 1. Semester noch mal für die Mathevorlesung lernen mußten...
_________________
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1851445) Verfasst am: 09.07.2013, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
faellt dir dann zB aus der mathematik irgendwas ein, was nur "blosses ballastwissen" ist?


Trigonometrie. Musste ich in der Unterstufe mühsam pauken und habe ich noch nie in meinem Leben gebraucht.

moeglich. haettest du aber in der oberstufe physik gehabt, dann haettest du es vermutlich gebraucht.

und da ist das problem: kann ja sein, dass ein schueler irgendwas spaeter nie wieder braucht - aber andere brauchen es wohl doch.

insofern kann man das eigentlich nicht pauschal als unnuetzen ballast abtun. haengt immer vom schueler ab.

und je unwilliger ein schueler ein thema anpackt, desto weniger wird er dazu lernen, und desto hoeher ist die wahrscheinlichkeit, dass er es nie verwenden wird.

ein schueler dagegen, der ein thema gerne und auch gut lernt, wird eher geneigt sein, das gelernte im spaeteren leben mal anzuwenden.
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1851449) Verfasst am: 09.07.2013, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

muadib hat folgendes geschrieben:
Es gab keine Lernfelder, sondern eben Blöcke an Unterrichtsstoff, die es galt bis zu einem bestimmten Termin aufzunehmen und aufzusaugen. Man musste ununterbrochen möglichst mit großer Schaufel viel Wissen gegen jede Blockade in den Kopf bekommen.

tja, haettest du das getan bzw. geschafft, dann waer aus dem ingenieurstudium vielleicht was geworden. fuer etechnik braucht man jedenfalls ne menge mathematik.

Zitat:
Dann ist es kein bloßes Ballastwissen, für den überdurchschnittlich Begabten? Ich finde es kommt auch auf die Sichtweise an.

genau. es gibt genug leute (zB eben ingenieure), die die mathematik brauchen. fuer die ist das kein unnuetzer ballast.

kramer dagegen nutzt offenbar keine trigonometrie. er findet das ballast. ist es fuer ihn vielleicht auch.

haengt also sicher von der sichtweise ab.

uebrigens: auswendig lernen muss man in der mathematik nur sehr wenig. auf das verstehen kommt es an.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1851452) Verfasst am: 09.07.2013, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

ich war in Mathe im Gymi eine ziemliche Null Verlegen

Algebra ging grade noch so mit Hängen und Würgen
einziger Lichtblick waren Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik Cool
bei Geometrie versteh ich heute nur noch Bahnhof (damals meistens auch schon und ich hatte inzwischen jeeede Menge Zeit, das alles dann zu vergessen)

witzigerweise kamen mir Jahre später diverse Computer/Informatikgrundkurse sehr leicht vor
und noch etwas später hatte ich in punkto Buchhaltung auch keinerlei Probleme

der Dreisatz erschien mir im Unterricht schwierig, bis ich begriff, dass ich diese Formel regelmässig im ausserschulischen Bereich problemlos anwendete (u.a. um bei Strickvorlagen Mengenangaben umzurechnen etc)
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"He either fears his fate too much
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James Graham
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1851453) Verfasst am: 09.07.2013, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Es mag auch sein, dass man exakt das bestimmte erlernte Gebiet später nicht braucht, aber die Grundfähigkeiten, die man mit bekommt, die sind auch später nützlich.

Bei Mathe wäre das eben lpgisches, analytisches Denken. Hat mir später unglaublich viel geholfen, eben nicht nur für direkt mathematische Aufgabenstellungen.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1851502) Verfasst am: 10.07.2013, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

haengt also sicher von der sichtweise ab.

Auch von der Sichtweise, was die Funktion einer Schule angeht.

Wenn man der Ansicht ist, die Schule sollte moeglichst zielgerichtet auf das spaetere Berufsleben vorbereiten, dann kann man eine ganze Menge Schulstoff eindampfen.

Wir haben damals gefuehlte Aeonen damit zugebracht, die Merowinger, Karolinger, Wolpertinger und wie sie alle heissen zu lernen. Schnarch. Und anno zwoelfzig hat irgendwo ein Koenig einen Stein umgedreht, juhu.
Haben in Kunst schoene Collagen gebastelt. Gelernt und vergessen, was Zwoelftonmusik ist.

Trotz meines Latinums muss ich bekennen, dass ich niemals in der Lage war, Latein fluessig zu sprechen. Mit viel Geholper hats dazu gereicht, Grabinschriften in Kirchen zu uebersetzen.
(Franzoesisch konnte man dann wenigstens beim Einkaufen im Elsass verwenden..).

Wenn man der Ansicht ist, Schule sollte die Schueler auf moeglichst viele Arten mit Wissen und Fertigkeiten in Kontakt bringen und ihnen nicht nur anwendbares Wissen vorsetzen, sondern ihnen auch "Allgemeinbildung" und "Interesse an Kultur" zu vermitteln, dann muss man auch "nutzloses Zeug" im Lehrplan dulden.

Wann sonst hat man die Zeit, soviel Verschiedenes, zumeist fuers Lernen gut Aufbereitetes, kennenzulernen wie in der Schule? Und wann im Leben hat man sonst noch die Moeglichkeit dazu?

Immerhin weiss ich noch, dass es mal Merowinger gab und dass man die nicht essen kann.... -.-
_________________
"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1851509) Verfasst am: 10.07.2013, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

haengt also sicher von der sichtweise ab.

Auch von der Sichtweise, was die Funktion einer Schule angeht.

Wenn man der Ansicht ist, die Schule sollte moeglichst zielgerichtet auf das spaetere Berufsleben vorbereiten, dann kann man eine ganze Menge Schulstoff eindampfen.

Wir haben damals gefuehlte Aeonen damit zugebracht, die Merowinger, Karolinger, Wolpertinger und wie sie alle heissen zu lernen. Schnarch. Und anno zwoelfzig hat irgendwo ein Koenig einen Stein umgedreht, juhu.
Haben in Kunst schoene Collagen gebastelt. Gelernt und vergessen, was Zwoelftonmusik ist.

Trotz meines Latinums muss ich bekennen, dass ich niemals in der Lage war, Latein fluessig zu sprechen. Mit viel Geholper hats dazu gereicht, Grabinschriften in Kirchen zu uebersetzen.
(Franzoesisch konnte man dann wenigstens beim Einkaufen im Elsass verwenden..).

Wenn man der Ansicht ist, Schule sollte die Schueler auf moeglichst viele Arten mit Wissen und Fertigkeiten in Kontakt bringen und ihnen nicht nur anwendbares Wissen vorsetzen, sondern ihnen auch "Allgemeinbildung" und "Interesse an Kultur" zu vermitteln, dann muss man auch "nutzloses Zeug" im Lehrplan dulden.

Wann sonst hat man die Zeit, soviel Verschiedenes, zumeist fuers Lernen gut Aufbereitetes, kennenzulernen wie in der Schule? Und wann im Leben hat man sonst noch die Moeglichkeit dazu?

Immerhin weiss ich noch, dass es mal Merowinger gab und dass man die nicht essen kann.... -.-


ein paar Sächelchen ausm Chemieunterricht sind auch noch hängengeblieben Cool
unser Chemielehrer hatte es wirklich drauf, den Lehrstoff soweit es irgendwie möglich war in Verbindung mit dem täglichen Leben zu bringen:
so auch das Kapitel Seifen etc
sein Rat damals, dass man bei Waschmittel innerhalb derselben Produktkategorie (Feinwaschmittel, Vollwaschmittel etc) problemlos das preisgünstigste nehmen kann, da die Inhaltsstoffe jeweils fast identisch sind bzw sich nur so minimalst unterscheiden, dass es nicht weiter ins Gewicht fällt: die Hauptdifferenz zwischen den no-names und diversen Marken bestünden nur in Einfärbung und Duftnote des Produkts...
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mat-in
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Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1851517) Verfasst am: 10.07.2013, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zu dem ganzen Thema "Ballast" möchte ich noch sagen, daß vieles eigentlich gelernt wird, um was draus zu lernen, nicht um die Sache selbst auswendig zu lernen. Wenn Man später mal wissen muß wie groß der Pool im Garten werden kann, wenn er maximal 5000 Liter fassen darf, dann muß man nur wissen, daß es dafür eine Volumenformel gibt und in welchem Buch sie steht und nicht 20 Jahre die Formel im Kopf behalten haben (obwohl die meisten hier wohl das Volumen eines Quaders ausrechnen können). So ähnlich sollte das auch im Studium sein. Nicht in welchem Jahr jemand zu welcher Erkenntniss kam, sondern wie er da herangegangen ist, wie die Zusammenhänge sind, wie man das auf allgemeine Vorgänge übertragen und für sich später mal nutzen kann ist wichtig. Aber je mehr wir in der Schule/Uni auf Highlight-througput lernen/auskotzen setzen, desto kürzer wird das kommen und desto "ärmer" und nutzlos vollgestopfter gehen die Leute aus der Ausbildung Traurig
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1853041) Verfasst am: 19.07.2013, 07:35    Titel: Antworten mit Zitat

Der nächste Fall - wieder eine Privatschule:

Klasse an Dresdner Privatschule fällt durch Deutsch-Abitur


Die Schüler werfen der Schule Probleme bei der Unterrichtsversorgung vor. Die Privatschule - sie gehört zur Euro-Schulen-Organisation GmbH (eso)- bestreitet das.

Die EPFOS in Schweinfurt wurde inwischen - zumindest vorübergehend - geschlossen. Im kommenden Schuljahr wird es an der von der Firma "Private Schulen Schwarz" betriebenen Fachoberschule keinen Unterricht geben (Quelle).
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Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

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Quéribus
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1853061) Verfasst am: 19.07.2013, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

mat-in hat folgendes geschrieben:
Zu dem ganzen Thema "Ballast" möchte ich noch sagen, daß vieles eigentlich gelernt wird, um was draus zu lernen, nicht um die Sache selbst auswendig zu lernen. Wenn Man später mal wissen muß wie groß der Pool im Garten werden kann, wenn er maximal 5000 Liter fassen darf, dann muß man nur wissen, daß es dafür eine Volumenformel gibt und in welchem Buch sie steht und nicht 20 Jahre die Formel im Kopf behalten haben (obwohl die meisten hier wohl das Volumen eines Quaders ausrechnen können). So ähnlich sollte das auch im Studium sein. Nicht in welchem Jahr jemand zu welcher Erkenntniss kam, sondern wie er da herangegangen ist, wie die Zusammenhänge sind, wie man das auf allgemeine Vorgänge übertragen und für sich später mal nutzen kann ist wichtig. Aber je mehr wir in der Schule/Uni auf Highlight-througput lernen/auskotzen setzen, desto kürzer wird das kommen und desto "ärmer" und nutzlos vollgestopfter gehen die Leute aus der Ausbildung Traurig


oder wenn du ausrechnen musst, wieviel Rollen Tapete du brauchst (Flächenformel) und und und...
So einiges erscheint furchtbar trocken im theoretischen Umfeld der Schule und wird irgendwann später dann plötzlich sonnenklar in der praktischen Anwendung.

Mein Mann ist technischer Ausbilder (Fach Elektronik) bei der frz Armee
bei Tests dürfen seine Schüler die Bücher und ihre Notizen verwenden und sogar ein Telefonat ist erlaubt. als die sich wunderten meinte er: "real-life-bedingungen: wenn ihr später dann an eurem Arbeitsplatz vor demselben Problem steht, habt ihr ja auch die Dokumentation und ein Telefon, um einen Kollegen fragen zu können, was der davon hält".

Ich hab da vor 25 Jahren mal einen Computerkurs für Anfänger mitgemacht. Beim Kapitel Programmierung meinte der Lehrer: nur das allernötigste Grundwissen im Kopf und so viel wie möglich in Büchern oder bei den Kollegen: man braucht nicht alles selbst im Kopf zu haben, man muss nur wissen, wo man die benötigten Infos schnell finden kann. Cool
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mat-in
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Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1853079) Verfasst am: 19.07.2013, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Genau so. Über neu vorgesetztes kritisch nachdenken, dann verstehen wie es funktioniert, dann wissen wo man es nachschlagen kann. Nur leider funktioniert unser Schulsystem so nicht.
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1853226) Verfasst am: 20.07.2013, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Verbesserungsvorschläge für das Schulsystem.

Fremdsprachen: Freie Wahl der Sprache(alle anbieten), Pflicht wird auf eine begrenzt
Naturwissenschaften: Als ein Fach zum Hauptfach machen
Sport, Kunst, Musik: hat mit Schule nichts zu tun, außerschulisch organisieren nach Bedarf
Geschichte,Sozialkunde,Politik,Erdkunde: exemplarisch als Projekt anbieten
Deutsch, Mathe: Wahlpflicht nach Kl. 9
Neue Fächer. Wirtschaft, Recht, Psychologie, Soziologie, Pädagogik ... als Wahlpflicht und oder Projekt anbieten.
Schulpflicht nur bis 9. Klasse
Schüler ständig auf Eignungen und Begabungen testen und dort dann Schwerpunkte setzen mit erweiterten Angeboten (jedes Fach).
Sitzenbleiben abschaffen.
Benotung: Nur, wenn erwünscht und dann immer extern.
Klassengröße/Kursgröße: max 15
Elitekurse: max 10
Abschlüsse sind Beschreibungen der besonderen Begabungen und erworbenen Fähigkeiten.

Uni/Hochschule: Aufnahmeprüfung
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cem
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Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 171

Beitrag(#1853352) Verfasst am: 21.07.2013, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Der nächste Fall - wieder eine Privatschule:

Klasse an Dresdner Privatschule fällt durch Deutsch-Abitur

Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob der streitgegenständliche Lehrer das Deutsch Abitur selbst korrigiert hat. Gibts das, daß da externe Korrektoren eingesetzt werden?
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