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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#793879) Verfasst am: 17.08.2007, 01:19 Titel: |
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Komodo hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | Ich meinte rationale Gründe und keine Egoistische-Gene-Philosophie. | Für ein Lebewesen ist das Verfolgen einer egoistischen Gen-Philosophie rational. |
Und weshalb?
_________________ Leben kann tödlich sein
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reign bla bla
Anmeldungsdatum: 21.07.2006 Beiträge: 1880
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(#793904) Verfasst am: 17.08.2007, 01:59 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | existiert nicht ewig | Nein, aber evtl länger. Wozu? Lustmaximierung. Ausserdem gibt es den Überlebensdrang; die die sind, sind aus dem der einst genau diese Eigenschaft hatte. Das hat nichts rationales, das ist einfach nur so. Nur so.
Zitat: | (Außerdem: weshalb sollten, vom rationalen Standpunkt aus betrachtet, sich die Menschen überhaupt noch vermehren?) | Ich habe damit aufgehört, bzw mich genau dafür entschieden - die Menschheit nicht zu mehren; ich möchte beenden, was einst angefangen hat. Zitat: | Es gibt mE keine "Ziele der Gesamtheit" (wie sollten die denn lauten, so lange wie möglich konserviertes Leiden?), sondern lediglich "Ziele und Begierden des Einzelnen". | Aber weil man miteinander interagiert ergibt sich eine 'gemeinsame' Handlungsweise; der Mainstream pusht in eine Richtung, siehe auch Spieltheorie.
_________________ be your own pet
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#793932) Verfasst am: 17.08.2007, 03:12 Titel: |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Damit meine ich nicht, dass wie auf einer Landkarte 95% des Universums unerforscht seien, sondern dass wir lediglich 5% technisch überhaupt wahrnehmen können, ganz egal wie weit es weg ist.
Und selbst das, was wir beobachten können, ist teilweise völlig unerklärlich, nehmen wir nur die "spukhafte Fernwirkung" der Quantenverschränkung. |
Deswegen denke ich auch, dass das Paradoxon (noch?) keines ist. Dem Glauben an intelligentes Leben im All können schlicht und einfach aus technischen Gründen keine ausreichend detailierten Beobachtungen gegenüberstehen, wegen denen man sich sollte.
Welcher vernünftige Mensch publiziert ein Outback-Paradoxon, weil er auf dem Münchener Marienplatz trotz pedantischer Suche keinen Aborigene gefunden hat?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#794052) Verfasst am: 17.08.2007, 10:49 Titel: |
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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht annähernd, wieso eine ausserirdische Zivilisation rationale Gründe für eine Expansion brauchen sollte.
PS: Ehre sei den Ori.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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reign bla bla
Anmeldungsdatum: 21.07.2006 Beiträge: 1880
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(#794123) Verfasst am: 17.08.2007, 12:49 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Welcher vernünftige Mensch publiziert ein Outback-Paradoxon, weil er auf dem Münchener Marienplatz trotz pedantischer Suche keinen Aborigene gefunden hat? | Die Frage ist ja, warum es auf unserem tollen Planeten keine Ausserirdischen gibt. Unsere Astronomen suchen das All nach Planeten ab; und würden sie eine 'neue Erde' finden, und die Menschen wären in der Lage dorthin zu schippern, dann fänden sich gewiß welche, die das auch tun würden. Wahrscheinlich nicht in so einer Blechbüchse wie der Orion, aber in einem superduper-geilen Kampfstern schon. Zumindest würde man KIen dorthinschicken, um alles vorzubereiten/Informationen zu gewinnen.
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Alligator registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.08.2007 Beiträge: 35
Wohnort: Berlin
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(#794156) Verfasst am: 17.08.2007, 13:50 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Robbe Piere hat folgendes geschrieben: | Intelligenz ist schlicht kein evolutionäres Ziel.
Evolution heißt schlicht Reproduktion bis die Petrischale voll ist. Ende der Geschichte. |
Stimmt, aber um die Petrischale zu füllen ist Intelligenz sehr praktisch.
Auf der Erde zumindest lässt sich durch die Erdgeschichte hindurch eine steigende Intelligenz der in der Makrofauna herrschenden Lebensformen verzeichnen (wobei ich den Menschen nur für einen Vorboten der nächsten Stufe halte, andere Arten folgen bald aufgrund des evolutionären Druckes, den die verfolgung durch den Menschen auslöst). |
Kannst Du ein Beispiel dafür nennen, dass die Verfolgung von Tierarten durch den Menschen bei diesen Arten eine höhere Intelligenz zu verzeichnen ist? Ich erkenne nur entweder Rückzug und Aussterben (z.B. gr. Panda, Europ. Sumpfschildkröte) oder Anpassung (viele Vogelarten), die dann aber zu Degeneration (Stadttauben mit verkrüppelten Füßen) und starker Vermehrung führt, so dass diese Tierarten aus menschlicher Sicht wiederum zu Schädlingen werden und bis zur Vernichtung bekämpft werden.
Sich jetzt Gedanken über die Besiedlung anderer Planeten oder gar Galaxien zu machen, halte ich auf Grund der genetischen Endlichkeit einer Art und auf Grund der zu überwindenden Entfernungen für einen Zeitvertreib, mehr nicht. Man stelle sich vor: Von der Erde aus wird in einer Entfernung von 5 Lichtjahren ein Planet entdeckt, der vielleicht erdähnlich ist. Dann müssten zunächst Erkundungsflüge hin und zurück unternommen werden, um die Brauchbarkeit dieses Planeten zu prüfen. Das dauert schon viele Generationen. Ob aber spätere Generationen der Ur-ur-ur...enkel überhaupt noch Interesse an Raumfahrt haben, ist völlig offen. Auch ist unklar, wer denn mal entscheidet, wer auf den neuen Planeten darf bzw. muss und wer auf der Erde bleibt.
Wir haben genug aktuelle Probleme, deren Lösung dringender und realistischer ist.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#794258) Verfasst am: 17.08.2007, 15:35 Titel: |
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Als persönlichen Eindruck würde ich die ratten anführen, eine Gruppe extrem intelligenter und erfolgreicher Tiere mit hochgradig sozialen Strukturen und lernfähigkeit.
Es sind mE genau diese Fähigkeiten, die alle bisherigen Versuche, sie auszurotten vereitelt haben. Solange der Mensch Ratten weiter verfolgt ist es für die ratten von Vorteil, ihre Intelligenz auszubauen und mit ihrem Ausrottungsfeind, dem Menschen, Schritt halten zu können.
Auch viele andere Wildtiere scheinen in der Nähe des Menschen (wenn sie nicht domestiziert werden) intelligenteres verhalten zu zeigen als ihre völlig wilden Verwandten. Dazu zählen vor allem Füchse, Wildschweine, Marder und Rabenvögel, aber auch Papageien (die aber, im Gegensatz zu anderen Kulturfolgern, nicht stigmatisiert werden).
Nebenbei sehe ich nicht, wieso die oftmals verkrüppelten Füße von Stadttauben irgendetwas über die Entwicklung von Intelligenz aussagen sollten.
tatsächlich sit die Aussterbewelle sogar ein sehr guter Hinweis dafür, dass ein starker Adaptionsdruck erfolgt, denn ohne Druck würden die bedrohten Tierarten ja von nichts bedroht werden.
Eine andere Möglichkeit ist ja noch aktive Einflussnahme durch den Menschen: Ich gehe davon aus, dass langfristig ein wirtschaftliches Interesse daran besteht, einen Markt für hochintelligente Tierarten zu etablieren. Noch ist dazu aber die Gentechnik nicht weit genug.
Das Auftreten einer intelligenten Lebensform führt demnach mE zu zwei evolutionären Trends auf einem Planeten, der einen teil (geschätzte 30%) der Lebensformen betrifft, die in unmittelbarer Nähe der ersten Zivilisation leben:
1. Koevolution - In Gegenwart einer intelligenten Lebensform ist Intelligenz ein Selektionsvorteil, wenn die bereits intelligente Form ein Fress- oder Kampffeind ist. Sie hilft, die Angriffsstrategien des feindes zu überstehen.
2. Uplift - Einige intelligente Lebensformen neigen dazu, aus diversen gründen (Neugier, Geltungsbedürfnis, Marktlücke) Haustiere zu züchten. Ein möglicher Trend dabei ist der zu Haustieren mit gesteigerter Intelligenz, in Ansichten beim Abrichten von Hunden zu beobachten und bei der gerne verbreiteten Vorstellung, das Haustier könne sprechen bzw. man könne mit ihm sprechen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#794394) Verfasst am: 17.08.2007, 17:56 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: |
Und weshalb? | Weil das genau das ist, was Lebewesen tun.
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Konrad auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.06.2007 Beiträge: 1528
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(#794452) Verfasst am: 17.08.2007, 18:54 Titel: |
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Alligator hat folgendes geschrieben: | ... Dann müssten zunächst Erkundungsflüge hin und zurück unternommen werden, um die Brauchbarkeit dieses Planeten zu prüfen. |
Hin sicher, Zurück müssten eigentlich nur Daten. Und die können per Radio oder Licht (Laser) zurückgesandt werden, was die schnellste Möglichkeit innerhalb des Einstein- Kontinuums ist.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | 2. Uplift - ... Ein möglicher Trend dabei ist der zu Haustieren mit gesteigerter Intelligenz, in Ansichten beim Abrichten von Hunden zu beobachten und bei der gerne verbreiteten Vorstellung, das Haustier könne sprechen bzw. man könne mit ihm sprechen. |
Netter Gedanke, gefällt mir. Ein Aspekt, der im Gentechnik- Strang noch nicht erwähnt wurde.
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#794458) Verfasst am: 17.08.2007, 18:58 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt verstehe ich nicht annähernd, wieso eine ausserirdische Zivilisation rationale Gründe für eine Expansion brauchen sollte.
PS: Ehre sei den Ori. |
Eben und ohne Gründe keine aufwendige und riskante Expansion, vor allem, wenn es genügend Argumente gibt, die dagegen sprechen.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#794467) Verfasst am: 17.08.2007, 19:05 Titel: |
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Komodo hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: |
Und weshalb? | Weil das genau das ist, was Lebewesen tun. |
Das tun Lebewesen ohne Einsichtvermögen,
aber intelligente Lebensformen können sich überlegen, ob es genügend stichhaltige Gründe für eine interstellare Expansion gibt und wie dabei der Kosten/Nutzen-Faktor aussieht.
Was wäre denn dabei der Nutzen für das einzelne Individuum?
(Ok, einem Traum nachzuhängen, wie beim Lottospielen, aber im Gegensatz zu einem Sechser im Lotto ist es mE wesentlich unwahrscheinlicher, einen besiedelbaren Planeten mit optimalen Bedingungen zu finden - und weshalb sich mit weniger zufriedengeben, wenn wir auf der Erde dieses Optimum bereits vorfinden?
Und das zweite Problem ist, heil dort anzukommen)
_________________ Leben kann tödlich sein
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Algol Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia
Anmeldungsdatum: 22.06.2006 Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin
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(#794487) Verfasst am: 17.08.2007, 19:33 Titel: |
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reign hat folgendes geschrieben: | Algol hat folgendes geschrieben: | existiert nicht ewig | Nein, aber evtl länger. Wozu? Lustmaximierung. Ausserdem gibt es den Überlebensdrang; die die sind, sind aus dem der einst genau diese Eigenschaft hatte. Das hat nichts rationales, das ist einfach nur so. Nur so. |
Es existiert ein Überlebensdrang des einzelnen Individuums.
Was hat das konkret mit der potentiellen Nachkommenschaft zu tun?
Daß der Einzelne heute keinen gesteigerten Wert mehr auf Nachkommenschaft legt, sieht man am Beispiel der Raumfahrt betreiben könnenden Gesellschaften ...
(q.e.d.)
Und was die "Lustmaximierung" des Einzelnen betrifft, so ist diese auf unsere Erde wahrscheinlich am größten (wenn man nicht das Leben grundsätzlich als leidbehaftet erkennt).
Ich benutzte hier "rational" übrigens in folgendem Zusammenhang:
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Rationalität (von lat. rationalitas = Denkvermögen):
...
Zweitens geht es um die Bewertung eines Zwecks als angemessen, "vernünftig", "richtig", hier wird der Begriff Rationalität also zur Rechtfertigung bestimmter subjektiver normativer Standpunkte in Anspruch genommen.
...
Viertens wird der Begriff Rationalität bzw. "rational" als Erklärungsmuster für Handlungen verwendet. Eine i.d.S. "rationale Erklärung" einer bestimmten Handlung versucht diese - durch Angabe der jeweils (handlungs-)situationsspezifischen Bedingungen - intersubjektiv verständlich, d.h. auch für andere nachvollziehbar zu machen. |
reign hat folgendes geschrieben: | Zitat: | (Außerdem: weshalb sollten, vom rationalen Standpunkt aus betrachtet, sich die Menschen überhaupt noch vermehren?) | Ich habe damit aufgehört, bzw mich genau dafür entschieden - die Menschheit nicht zu mehren; ich möchte beenden, was einst angefangen hat. |
Meine Rede.
reign hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Es gibt mE keine "Ziele der Gesamtheit" (wie sollten die denn lauten, so lange wie möglich konserviertes Leiden?), sondern lediglich "Ziele und Begierden des Einzelnen". | Aber weil man miteinander interagiert ergibt sich eine 'gemeinsame' Handlungsweise; der Mainstream pusht in eine Richtung, siehe auch Spieltheorie. |
Aber dieser "Mainstream" fließt in einem extrem engen Bett, eingeklemmt zwischen zu hoher Intelligenz und daraus resultierender Vermehrungs- und/oder Expansionsverweigerung und zu niederer Intelligenz und damit dem Unvermögen zur interstellaren Raumfahrt.
Und vermutlich wären wir, wenn die technischen Möglichkeiten dazu tatsächlich gegeben wären und wir die damit verbunden Schwierigkeiten kennen würden, auch bezüglich eines hypothetischen Expansionsdranges etwas zurückhaltender.
Wen will man denn ins Ungewisse schicken, etwa zum Tode verurteilte Kriminelle, wie im Falle Australiens, und wie weit würden die denn kommen?
Außerdem ist es noch die große Frage, ob sich überhaupt eine opferwillige Mehrheit für ein solches Narrenprojekt finden ließe, wenn bekannt würde, welcher konkrete Aufwand dazu betrieben werden müßte.
_________________ Leben kann tödlich sein
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#795083) Verfasst am: 18.08.2007, 02:45 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: |
Das tun Lebewesen ohne Einsichtvermögen,
aber intelligente Lebensformen können sich überlegen, ob es genügend stichhaltige Gründe für eine interstellare Expansion gibt und wie dabei der Kosten/Nutzen-Faktor aussieht.
Was wäre denn dabei der Nutzen für das einzelne Individuum? | Den selben Nutzen den Menschen daraus ziehen, ein unerschlossenes Land zu erobern. Die Befriedigung ihrer Bedürfnisse nach Freiheit und Abenteuer zum Beispiel. Zugegegen, ein anderer Planet in einem fremden System ist durchaus etwas anderes, als ein neuer Kontinent, eine solche Kolonie bietet für die Erde nichts außer Wissen. Aber manchen Menschen könnte es das trotzdem Wert sein.
Und wenn die Menscheit lange genug existiert, muss sie die Erde irgendwann verlassen, dass sie ein paar 100 millionen Jahren unbewohnbar ist. Spätestens dann muss jede Art ihren Heimatplaneten verlassen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#797469) Verfasst am: 21.08.2007, 15:31 Titel: |
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Algol hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt verstehe ich nicht annähernd, wieso eine ausserirdische Zivilisation rationale Gründe für eine Expansion brauchen sollte.
PS: Ehre sei den Ori. |
Eben und ohne Gründe keine aufwendige und riskante Expansion, vor allem, wenn es genügend Argumente gibt, die dagegen sprechen. |
Du stimmst mir zu und widersprichst mir in der Begründung der Zustimmung?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1853743) Verfasst am: 23.07.2013, 23:07 Titel: |
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Achtung: Thread-Nekromantie!
Hab' diesen alten Thread ausgegraben, weil der andere Thread über die Besiedelung des Weltraums hartnäckig das Fermi-Paradox ignoriert: wenn interstellare Raumfahrt möglich ist, warum sind die ETs nicht schon längst hier?
Ja, ich weiß, dieser Beitrag ist zu lang. Das ließ sich schlecht vermeiden beim Versuch einer erschöpfenden Aufzählung. Vieles wurde schon erwähnt, ich fasse es noch einmal zusammen und füge das eine oder andere hinzu.
Wir sind die Ersten
- Die Vorstellung, die erste intelligent/technische Rasse in der Galaxie zu sein widerspricht zwar dem kopernikanischen Prinzip, daß wir keine ausgewählte Position im Universum einnehmen. Nichtsdestotrotz: irgend jemand muß erster sein.
- Vermutung: die Erde liegt in der bewohnbaren Zone der Milchstraße. Im galaktischen Kern wäre Leben möglicherweise gefährdet durch zu häufige Novas in der Nachbarschaft. Zu weit draußen am Rand, und es fehlen die schweren Elemente.
Wir sind einzigartig
- Einfaches Leben erschien auf der Erde vor etwa 3,8 Mrd. Jahren, also praktisch unmittelbar, sobald die geologischen Umstände es zuließen. Es dauerte aber weitere 3 Mrd. Jahre, bis Leben im Wasser einigermaßen differenziert war. Es dauerte weitere 500 Mio. Jahre, bis der Mensch auf den Plan trat.
Eine Frage stellt sich mir: sind diese Zeitspannen typisch? Ist es so, daß primitives Leben leicht, intelligentes Leben hingegen nur selten entsteht? Oder ist es zwangsläufig, daß Leben früher oder später Intelligenz hervorbringt? Die Häufigkeit "konvergenter" Evolution scheint eine gewisse Zwangsläufigkeit nahezulegen - tatsächlich werden seit einiger Zeit die Intelligenzleistungen von Tieren etwas mehr gewürdigt.
Andererseits gab es in der Erdgeschichte einige Fälle von Massenaussterben, die jeweils einen Großteil der lebenden Arten ausgelöscht haben. Salopp gesagt, hat das Leben ein paar mal fast von vorne begonnen, aber nur einmal entstand dabei eine intelligente Zivilisation. Wäre Intelligenz zwangsläufig, die Dinosaurier hätten genug Zeit gehabt, sie zu entwickeln.
- In einem Punkt könnte die Erde tatsächlich einzigartig sein: das System Erde-Mond ist recht nahe an einem Doppelplaneten; so wie in "Doppelstern". Man nimmt an, die Erde sei mit einem Objekt von marsgröße kollidiert. Leichtes Material wurde in die Umlaufbahn katapultiert, schweres blieb auf der Erde. Schweres Material bedeutet mehr radioaktive Stoffe im Erdkern, langfristig größere Hitzeentwicklung im Kern, einen geologisch aktiven Planeten, Kontinentalverschiebung, veränderliche Umgebung, letztlich mehr Antrieb für evolutive Veränderungen. Außerdem ein nennenswertes Magnetfeld, das Strahlung aus dem All am Van-Allen-Gürtel ablenkt. Nicht zuletzt stabilisiert der Mond Schwankungen in der Erdrotation. Über die Häufigkeit solcher Ereignisse wage ich nicht mal zu spekulieren...
Regelmäßige Selbstauslöschung
- Möglicherweise sind technische Zivilisationen zu kurzlebig, um ihr Sonnensystem zu verlassen. Ein - inzwischen etwas angestaubt klingender - III. Weltkrieg, Klimakatastrophen, erschöpfte Ressourcen, Fanatiker gar, die interstellare Raumfahrt sabotieren, was auch immer...
Childhoods End
- Die Menschheit wendet sich dem inner space zu, dort findet sich "wahre Erfüllung". Die Eroberung des outer space ist ein Irrweg.
- Alternativ: virtual reality ist viel geiler, als die Strapazen und Unwägbarkeiten eines interstellaren Fluges.
EINIGE MACHBARKEITSARGUMENTE
Über zukünftige Technik zu spekulieren ist gewagt. Des Argumentes wegen lehne ich mich mal weit aus dem Fenster.
Trautes Heim, Glück allein
- Interstellare Kolonisation? Wirklich? Du steigst in ein Raumschiff, und mehrere 10 000 Jahre später erreichen deine Kindeskinder das Ziel? Dann doch lieber erst die Antarktis besiedeln, und die Unterwasserküste, oder schwimmende Städte auf dem Meer. Das ist bereits fantastisch genug.
Egal welche futuristische Technik ich annehme, immer ist es günstiger, hier zuhause noch ein weiteres Raumhabitat zu bauen.
- Die üblichen chemischen Antriebe eignen sich nicht für interstellare Reisen, wie man leicht aus der Raketengleichung sehen kann. Ohne Fusionsenergie, die einen Ionenantrieb speist, siehts schlecht aus. Außerdem würde ich gerne die Masse eines Generationenraumschiffs in die Raketengleichung für einen interstellaren Flug einsetzen, um zu sehen, ob was machbares herauskommt. Dunkel erinnere ich mich daran, daß ein Ionenantrieb aus prinzipiellen Gründen keinen beliebig hohen Schub erzeugen kann.
Autarkie
- Wieviele Ersatzteile braucht man auf einer Reise, die Jahrtausende dauert? Braucht man zweifache, fünffache, zehnfache Redundanz? Ich weiß es nicht. Sonst weiß es wohl auch niemand. Solche Zeitspannen sprengen unsere praktischen Erfahrungen mit Technik. Müßte man nicht am Ende eine Fabrik für alles und jedes mitnehmen? Die Rohstoffe natürlich auch.
- Hier habe ich schon mal die Frage gestellt, wie groß eine Gesellschaft sein muß, um autark sein zu können. Fazit daraus: es ist nicht möglich, soviele Menschen auf einmal "umzusiedeln", daß eine funktionierende hochtechnische Gesellschaft erhalten bleiben kann.
Tipler's Argument
Frank Tipler hat 1981 vermutet, daß die Galaxie am effizientesten von autonomen, selbst-reproduzierenden Maschienen zu besiedeln sei. Siehe Von-Neumann-Maschinen. Die Tatsache, daß wir solche nicht entdeckt haben zeige, daß wir allein seien.
Gegenargument von Sagan und Newman
Carl Sagan und William Newman schätzten, daß eine einzelne selbstreproduzierende nach zwei Millionen Jahren die ganze Galaxie in Kopieen ihrer selbst umbauen könne. Jede Zivilisation, die intelligent genug wäre, eine solche Von-Neumann-Maschine zu bauen, wäre auch intelligent genug, das zu unterlassen. Tatsächlich sehe sich sogar jede verantwortungsvolle Zivilisation gezwungen, solche "Infektionen" auszulöschen, bevor sie sich ausbreiten.
Berzerker Probes
Fred Saberhagen, Science-Fiction-Autor, hat die Möglichkeit angesprochen, daß diese Robotsonden tatsächlich existieren. Jede Zivilisation, deren "elektromagnetischer Fußabdruck" zu laut wäre, würde früher oder später von ihnen heimgesucht.
Sie sind schon da!
Dieses Argument kommt in mehreren Geschmacksrichtungen. Gerne auch aus der schrägen Ecke.
- Die Menschheit ist im interstellaren Kindergarten. Aliens vermeiden Kontakt, aus Angst vor einem Kulturschock, bis wir genügend gereift sind, um Entwicklungsunterschiede von Millionen von Jahren zu verkraften.
- Die Menschheit ist in Quarantäne, weil wir in den Augen von Aliens verrückt oder gar gefährlich sind.
- Aliens stehen bereits in Kontakt zu ausgewählten Personen oder Regierungen. Stillschweigen wird bewahrt.
- Die Däniken-Variante.
- Aliens waren bereits da und sind wieder weg. Die Auslöschung der Dinosaurier an der Kreide-Tertiär-Grenze geht auf das Konto einer Alien-Zivilisation. Die Iridium-Schicht aus dieser Zeit ist Zeuge eines damaligen Nuklearkrieges oder was auch immer.
Hinterwäldler-Erde ist jenseits des interstellaren Trampelpfades
FTL-Reisen sind tatsächlich möglich, aber im Umkreis von 50 Lichtjahren gibt es keinen Hyperspace-Einsprungpunkt.
Sollte ich was ausgelassen haben, bitte ich um Ergänzung.
Mein Fazit ist trivial: aus einem einzigen Beispiel läßt sich schlecht extrapolieren. Das Fermi-Paradox bleibt eine der großen, ungelösten Fragen.
PS: kommt es nur mir so vor, als sei die Zahl der UFO-Sichtungen im Zeitalter der Handy-Fotografie gesunken?
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1853746) Verfasst am: 24.07.2013, 00:14 Titel: |
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Ich tippe auf selten oder einzig, wenn man mit "wir" Wesen meint, die komplexe Zeichensysteme entwickelt haben.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Mephius bizarre new cult leader
Anmeldungsdatum: 11.03.2007 Beiträge: 241
Wohnort: Kraftburg
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(#1853777) Verfasst am: 24.07.2013, 10:24 Titel: |
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Ich halte eine Von-Neumann-Sonde mit dem hochgeladenen kollektiven Verstand einer Spezies für das einleuchtendste Szenario. Das hebt auch gleichzeitig die "Chillouts End"-, "trautes Heim"-, "Autarkie"- und "Sagan-Newman"-Gegenargumente auf. Von unserem heutigen technologischen Standpunkt aus gesehen wäre dieses Modell zweifelsohne das sicherste und effizienteste, nicht nur um Kontakt mit anderen intelligenten Wesen herzustellen, sondern auch das Überleben der sich verbreitenden Spezies unabhängig von lokalen Katastrophen zu garantieren.
Das Fermi-Paradoxon bleibt natürlich dadurch bestehen. Angesichts dessen, wie nah wir selbst an der Verwirklichung der notwendigen Theorien sind - soll heißen: es ist durchaus machbar - tendiere ich zu den Erklärungen, dass wir selbst in einem sehr abgelegenen Teil der galaktischen Nachbarschaft leben, oder tatsächlich eine der fortschrittlichsten Zivilisationen der Milchstraße sind.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1853791) Verfasst am: 24.07.2013, 11:38 Titel: |
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Mephius hat folgendes geschrieben: | .. oder tatsächlich eine der fortschrittlichsten Zivilisationen der Milchstraße sind. |
"Fortschritt" wird da aber nur über Technik definiert, das heisst nicht das andere mögliche Kulturen Fortschritt auch dadurch definieren - und demnach auch gar nicht mit/nach Technik im Universum suchen.
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1853837) Verfasst am: 24.07.2013, 15:14 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | ...
PS: kommt es nur mir so vor, als sei die Zahl der UFO-Sichtungen im Zeitalter der Handy-Fotografie gesunken? |
Dazu zunächst mal nur dieser Verweis.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1853983) Verfasst am: 24.07.2013, 22:18 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Childhoods End
- Die Menschheit wendet sich dem inner space zu, dort findet sich "wahre Erfüllung". Die Eroberung des outer space ist ein Irrweg.
- Alternativ: virtual reality ist viel geiler, als die Strapazen und Unwägbarkeiten eines interstellaren Fluges.  |
Aber tolle Zusammenfassung!
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1854315) Verfasst am: 26.07.2013, 23:11 Titel: |
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Mephius hat folgendes geschrieben: | Ich halte eine Von-Neumann-Sonde mit dem hochgeladenen kollektiven Verstand einer Spezies für das einleuchtendste Szenario. |
Da stellt sich mir die Frage, ob eine autarke Maschine, die sich selbst reproduzieren kann, wesentlich kleiner ausfiele, als ein Generationenraumschiff. Wodurch sich wieder die Raketengleichung als Problem ergibt.
Raketengleichung
Dazu etwas ausführlicher, denn das ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Grund, warum interstellare Raumfahrt schwierig ist.
Bei der Raketengleichung geht es um das Verhältnis von Endgeschwindigkeit und Nutzlast zur Gesamtmasse eines Raumschiffs.
- Um eine Nutzlast auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu bringen, braucht man so und so viel Treibstoff.
- Um die Nutzlast auf eine höhere Geschwindigkeit zu bringen, müssen Nutzlast und Treibstoff mit noch mehr Treibstoff beschleunigt werden
- Um die Nutzlast auf eine noch höhere Geschwindigkeit zu bringen müssen Nutzlast und Treibstoff(1) und Treibstoff(2) mit Treibstoff (3) beschleunigt werden.
Und so weiter und so fort. Am Ende landet man bei einer Treibstoffmenge, die exponentiell wächst. Sehr schön zu sehen in diesem Bild einer Saturn V. Der Orbiter und das Landemodul sind winzig im Vergleich zur Rakete.
Und dabei mußte die Saturn V noch nicht einmal landen. Ein interstellares Raumschiff müßte aber am Zielort bremsen, und darum obendrein den dafür benötigten Treibstoff erst auf Reisegeschwindigkeit bringen.
Mephius hat folgendes geschrieben: | Angesichts dessen, wie nah wir selbst an der Verwirklichung der notwendigen Theorien sind - soll heißen: es ist durchaus machbar - [...] |
Sind wir wirklich so nahe dran?
An welche Theorien und zugehörige Technik denkst du, mit denen man das Problem der Raketengleichung lösen kann? Fusionsenergie, Lichtsegel, Bussard ramjet? Oder gar an das brachialste aller Antriebskonzepte: Projekt Orion - hier sollten Atombomben ein Schiff antreiben. Video eines Tests.
Die Zahlen, die im Projekt Deadalus - einem Raumschiff mit Fusionsantrieb - gennant wurden, klingen ernüchternd:
Code: | Startmasse: 54.000 t
Treibstoffmasse: 50.000 t
Strukturmasse: 3.500 t
Nutzlastmasse: 500 t
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Wiederum: bremsen am Zielort ist nicht vorgesehen. Dazu muß man die Rechnung mit 54 000 t Nutzlast erneut aufstellen. Die ursprünglichen 500 t Nutzlast erscheinen mir auch etwas wenig, so daß die Rechnung noch schlechter ausfällt.
So gesehen finde ich eine technisch/ökonomische Lösung für das Fermi-Paradox plausibel: interstellare Reisen werden aus ökonomischen Gründen nicht unternommen.
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Mephius hat folgendes geschrieben: | .. oder tatsächlich eine der fortschrittlichsten Zivilisationen der Milchstraße sind. |
"Fortschritt" wird da aber nur über Technik definiert, das heisst nicht das andere mögliche Kulturen Fortschritt auch dadurch definieren - und demnach auch gar nicht mit/nach Technik im Universum suchen. |
Hab' kürzlich ein Buch gelesen, in dem es darum ging, wie antikes Wissen und Wissen aus Asien im Mittelalter über Arabien zu uns kam. Darin fand sich auch die These, im arabischen Raum sei die harte Wissenschaft nicht weiter verfolgt worden, weil die persönliche Vervollkommnung als wichtiger angesehen wurde. Sollte das stimmen, wäre es ein Beispiel für das, was du ansprichst.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1854323) Verfasst am: 27.07.2013, 01:59 Titel: |
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Also wäre eine Antwort, den Treibstoff unterwegs aufzusammeln, bzw. einen Mix aus verschiedenen Antriebsarten zu nutzen, die keinen mitzunehmenden Treibstoff benötigen, wie Sonnensegel und ausgeklügelte Fly-by-Manöver, Huckepack an einem Kometen oder sowas.
Das Hauptproblem dürfte die Energieversorgung sein. Dazu bräuchte man Depots auf dem geplanten Weg.
Das ganze wäre wahrscheinlich ein mehrere Tausend Jahre Projekt, aber nur weil es kompliziert ist, ja selbst wenn es unmöglich ist, ist das noch kein Grund, dass es nicht irgendeiner trotzdem probieren wird.
Statt von-Neumann-Maschinen würde ich Bakterien nutzen, nen schönen Mix für diverse Bedingungen. Die würde ich vorschicken. Mit ein wenig Glück (oder auch mehr) kommen die tatsächlich an und starten am Zielort eine Evolution und Terraforming. Ich blauäuge mal, dass dann auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, dass die Produkte der Evolution dort als Nahrungsquelle dienen können.
Körperliche Anpassungen an das Leben auf einem Raumschiff lassen sich wahrscheinlich mit Hilfe der fortgeschrittenen Gentechnik vornehmen. Ebenso dann bei Ankunft am Zielplaneten.
Das Fermi-Paradoxon ließe sich auch mit einem Mix aus den Gründen, die du nanntest, auflösen. Angenommen es gibt Zivilisationen die fortschrittlich genug sind, braucht es Zeit und viel Glück einen zweiten Planeten zu besiedeln. Die Frage ist, wie lange genau das dauert. Und wie lange das weitere Siedeln dann wiederum dauert. Nehmen wir mal einen sequenziellen Prozess an, dass die Siedler erst wieder eine Zivilisation aufbauen müssen, die sich erst bis zu einer gewissen Größe entwickeln muss um eine weitere Expedition zu starten, geeignete Kandidatenplaneten zu suchen, Depots aufzubauen etc., dann erscheint es mir durchaus nicht unwahrscheinlich, dass trotz einer gewissen Zahl an Raumfahrerzivilisationen noch keine hier aufgetaucht ist. Je nach Anzahl der Planeten in der Galaxie könnte ich mir sogar vorstellen, dass es viele Zivilisationen gibt, die sich nur zu selten treffen.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1854475) Verfasst am: 27.07.2013, 21:56 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Mephius hat folgendes geschrieben: | .. oder tatsächlich eine der fortschrittlichsten Zivilisationen der Milchstraße sind. |
"Fortschritt" wird da aber nur über Technik definiert, das heisst nicht das andere mögliche Kulturen Fortschritt auch dadurch definieren - und demnach auch gar nicht mit/nach Technik im Universum suchen. |
Hab' kürzlich ein Buch gelesen, in dem es darum ging, wie antikes Wissen und Wissen aus Asien im Mittelalter über Arabien zu uns kam. Darin fand sich auch die These, im arabischen Raum sei die harte Wissenschaft nicht weiter verfolgt worden, weil die persönliche Vervollkommnung als wichtiger angesehen wurde. Sollte das stimmen, wäre es ein Beispiel für das, was du ansprichst. |
Danke ...
Bei der Reduktion von Fortschritt auf Technik bedenke ich auch was der Haupt-Antrieb zu dem Technik-Fortschritt war: militärische Aufrüstung(Wettrüsten) und Konkurrenz zwischen Firmen etc, also nicht gerade ein Menschen-Miteinander oder friedlich.
Was aber würde friedliche Kulturen dazu bringen im Universum nach anderen zu suchen oder dort 'rumzufliegen'?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1854480) Verfasst am: 27.07.2013, 22:46 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Bei der Reduktion von Fortschritt auf Technik bedenke ich auch was der Haupt-Antrieb zu dem Technik-Fortschritt war: militärische Aufrüstung(Wettrüsten) und Konkurrenz zwischen Firmen etc, also nicht gerade ein Menschen-Miteinander oder friedlich. |
Vorsicht! Oft waren zwar die Geldgeber und Anwendermilitärisch motiviert, nicht aber die Erfinder.
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Was aber würde friedliche Kulturen dazu bringen im Universum nach anderen zu suchen oder dort 'rumzufliegen'? |
Neugier (speziell in bezug auf ander Lebensformen)? Ressourcenmangel?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Mephius bizarre new cult leader
Anmeldungsdatum: 11.03.2007 Beiträge: 241
Wohnort: Kraftburg
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(#1854481) Verfasst am: 27.07.2013, 23:10 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Da stellt sich mir die Frage, ob eine autarke Maschine, die sich selbst reproduzieren kann, wesentlich kleiner ausfiele, als ein Generationenraumschiff. Wodurch sich wieder die Raketengleichung als Problem ergibt.
[...]
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Das sehe ich nicht unbedingt als Problem. Selbst wenn wir von einer Maschine dieser Größe ausgingen (was ich, angesichts der bisherigen technologischen Entwicklung bezweifle, vor allem, wenn man mit der ersten Sonde noch 100 - 200 Jahre nach Erreichen der Singularität wartet), reicht es doch letztendlich, als internationales Projekt ein einziges reproduktionsfähiges Schiff auf die Reise zu schicken. Der Rest erledigt sich von alleine. Im Fermi-Paradoxon wird doch sogar ausdrücklich von einer konservativen Reisegeschwindigkeit à la Daedalus ausgegangen. Beschleunigung und negative Beschleunigung sind natürlich echte Probleme, aber selbst bei unserem heutigen Kenntnisstand keineswegs unlösbar.
Dass Unwirtschaftlichkeit alleine dieses - zugegeben: utopische - Projekt verhindern soll, halte ich aus mindestens zwei Gründen für unwahrscheinlich. Zunächst einmal, weil es früher oder später um das Überleben unserer Spezies zu sichern unvermeidbar sein wird, sich möglichst großflächig zu verbreiten. Und zum anderen, der sowohl zeitlich wie auch kulturell näherliegende Punkt:
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Bei der Reduktion von Fortschritt auf Technik bedenke ich auch was der Haupt-Antrieb zu dem Technik-Fortschritt war: militärische Aufrüstung(Wettrüsten) und Konkurrenz zwischen Firmen etc, also nicht gerade ein Menschen-Miteinander oder friedlich.
Was aber würde friedliche Kulturen dazu bringen im Universum nach anderen zu suchen oder dort 'rumzufliegen'? |
Neugier. Die unstillbare Neugier die uns überhaupt zu dem macht, was wir sind. Ich bin so optimistisch, zu behaupten, dass heutzutage die überwältigende Mehrheit derjenigen, die sich nach einem aktiven Erforschen des Kosmos sehnen, dies nicht aus oberflächlichen militärischen Gründen tut, sondern aus dem tiefsten Verlangen, mehr über diese unvorstellbar große Welt zu erfahren. Diese Neugier wird sicher umso akuter werden, sobald wir nicht mehr auf Körper angewiesen sein werden und politische Konflikte an Bedeutung verlieren.
Übrigens hattest Du Recht, sehr gut, ich hatte in meinem letzten Beitrag den Begriff Fortschritt nur auf technologischen Fortschritt bezogen, Dein Kommentar war eine gute Ergänzung.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1854482) Verfasst am: 27.07.2013, 23:26 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Was aber würde friedliche Kulturen dazu bringen im Universum nach anderen zu suchen oder dort 'rumzufliegen'? |
Neugier (speziell in bezug auf ander Lebensformen)? Ressourcenmangel? |
In einer 'friedlichen Kultur' müsste es einen Konsens aller geben diesen riesen Akt in Angriff zu nehmen, die Gier nach Neuem(Neugier) würde ich in einer 'friedlichen Kultur' ausschliessen um Jahrzehnte irgendwelche Technik zu testen.
Und eine solche Kultur wird auch nicht unser ewig wachsen wollendes Wirtschaftssystem haben.
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Mephius bizarre new cult leader
Anmeldungsdatum: 11.03.2007 Beiträge: 241
Wohnort: Kraftburg
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(#1854485) Verfasst am: 27.07.2013, 23:42 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: |
In einer 'friedlichen Kultur' müsste es einen Konsens aller geben diesen riesen Akt in Angriff zu nehmen, die Gier nach Neuem(Neugier) würde ich in einer 'friedlichen Kultur' ausschliessen um Jahrzehnte irgendwelche Technik zu testen.
Und eine solche Kultur wird auch nicht unser ewig wachsen wollendes Wirtschaftssystem haben. |
Ja, dabei stellt sich dann natürlich die Frage, welche Form des sozialen Zusammenlebens verbreiteter ist. Auf der Erde fallen mir spontan sehr viel mehr der intelligenteren Spezies ein, die in den konfliktgetriebenen Bereich des Spektrums fallen: Schimpansen, Delfine, Rabenvögel, Elefanten, ... - während ich bei der friedlichen Variante nicht über Bonobos hinauskomme. Ist aber natürlich nur so aus dem Stehgreif herbeiraisoniert.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1854488) Verfasst am: 28.07.2013, 01:03 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Also wäre eine Antwort, den Treibstoff unterwegs aufzusammeln, bzw. einen Mix aus verschiedenen Antriebsarten zu nutzen, die keinen mitzunehmenden Treibstoff benötigen, wie Sonnensegel und ausgeklügelte Fly-by-Manöver, Huckepack an einem Kometen oder sowas. |
Ja, auf mitgebrachten Treibstoff zu verzichten, ist die naheliegende Antwort auf das Problem mit der Raketengleichung.
Die Alternativen haben allerdings auch ihren Pferdefuß.
Bussard Ramjet
Interstellarer Wasserstoff wird von einem elektromagnetischen Sammler in einem Radius von mehreren Kilometern um das Raumschiff herum ionisiert, angezogen und auf Fusionsdichte komprimiert. Von der dazu nötigen Supraleitertechnik für die Elektromagneten mal abgesehen, gibt es zwei prinzipielle Probleme das Antriebs. Erstens funktioniert er erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit (0,1 c). Das Raumschiff muß diese Geschwindigkeit erst auf "konventionelle Art" erreichen. Zweitens findet sich im All vorwiegend "normaler" Wasserstoff, während für unsere irdischen Fusionskraftwerke eher Deuterium und Tritium vorgesehen sind. Also eine weitere technische Hürde. Wir haben noch nicht mal die erste genommen.
Sonnensegel
Die Beschleunigung nimmt mit der Entfernung zur Sonne ab. Und zwar quadratisch. Spätestens jenseits der Pluto-Bahn hat man Reisegeschwindigkeit erreicht. Fünfzig- oder hundertausend Jahre später ist man dann am Ziel. Dazu bedürfte es Segel der Fläche Deutschlands, Europas oder noch mehr.
Sonnensegel mit künstlicher Strahlungsquelle
Das Raumschiff wird von einem Laserstrahl angetrieben, der vom Heimatsystem aus auf das Schiff gerichtet ist. So könnte man beachtliche Geschwindigkeiten erreichen. Vorausgesetzt irgend jemand ist Willens und finanzstark genug, über Jahrzehnte (Jahrhunderte?) hinweg Gigawatts ins All zu schicken. Wenn das Raumschiff am Ziel ankommt, muß der Vorgang umgekehrt ablaufen, um den Bremsvorgang einzuleiten.
Das setzt ein hohe politische Stabilität voraus. Ich tippe mal auf den Vatikan.
Fly-Bys
ob man mit einem Raumschiff von mehreren Tausend Tonnen genau so leicht Fly-Bys fliegen kann, wie mit einer Sonde von 20 Tonnen? Wie sehr müßte man die "Strukturmasse" dafür erhöhen? Wie auch immer: durch fly-bys kommt man am Ende auf Geschwindigkeiten wie bei den Voyager-Sonden. Also etwa (4.3 light years) / (speed of voyager space probe) = 79 000 Jahre bis nach Proxima Centauri.
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Das ganze wäre wahrscheinlich ein mehrere Tausend Jahre Projekt, aber nur weil es kompliziert ist, ja selbst wenn es unmöglich ist, ist das noch kein Grund, dass es nicht irgendeiner trotzdem probieren wird. |
Ein gültiger Einwand. Ob ETs in solchen Zeitspannen denken, darüber wage ich nicht zu spekulieren.
Was den Menschen betrifft, mehrere Tausend Jahre - so lange ist gerade mal unsere überlieferte Geschichte.
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Statt von-Neumann-Maschinen würde ich Bakterien nutzen, nen schönen Mix für diverse Bedingungen. Die würde ich vorschicken. Mit ein wenig Glück (oder auch mehr) kommen die tatsächlich an und starten am Zielort eine Evolution und Terraforming. Ich blauäuge mal, dass dann auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, dass die Produkte der Evolution dort als Nahrungsquelle dienen können. |
Oder du hast einen interstellaren Krieg ausgelöst, weil dein Bakterienmix bei Bewohnern deines Zielsystems einschlägt wie Pest und Cholera.
Im Ernst: ein Zielsystem sollte natürlich zuerst von Robotsonden untersucht, ob es lohnt, dort überhaupt in kolonialistischer Absicht hin zu fliegen. Für solche Erkundungsmissionen könnte man leichtgewichtige Sonden einsetzen, die in slowships an ihr Ziel reisen. Das wäre ansatzweise bereits heute realisierbar.
Aber auch dieser Ansatz hat einen Haken:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Das Hauptproblem dürfte die Energieversorgung sein. |
Eine Erkundungssonde sollte ihre Ergebnisse am Ende nach Hause funken können. Im Sonnensystem genügt dazu eine zweistellige Wattzahl für den Sender. Von Centauri aus wird eine Sendeleistung von über einem Gigawatt benötigt, wenn ich das per 1/r² überschlage. (Gilt das auch für Laserstrahlen?) Eine Energiequelle, die ein Gigawatt produziert, ist schlecht mit obigem "leichtgewichtigen" Ansatz vereinbar. Ein Sender, der diese Leistung dann auch aushält, ohne zu verschmoren, ebenfalls nicht.
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Das Fermi-Paradoxon ließe sich auch mit einem Mix aus den Gründen, die du nanntest, auflösen. Angenommen es gibt Zivilisationen die fortschrittlich genug sind, braucht es Zeit und viel Glück einen zweiten Planeten zu besiedeln. Die Frage ist, wie lange genau das dauert. Und wie lange das weitere Siedeln dann wiederum dauert. Nehmen wir mal einen sequenziellen Prozess an, dass die Siedler erst wieder eine Zivilisation aufbauen müssen, die sich erst bis zu einer gewissen Größe entwickeln muss um eine weitere Expedition zu starten, geeignete Kandidatenplaneten zu suchen, Depots aufzubauen etc., dann erscheint es mir durchaus nicht unwahrscheinlich, dass trotz einer gewissen Zahl an Raumfahrerzivilisationen noch keine hier aufgetaucht ist. Je nach Anzahl der Planeten in der Galaxie könnte ich mir sogar vorstellen, dass es viele Zivilisationen gibt, die sich nur zu selten treffen. |
Mit der Zusatzannahme, daß Zivilisationen auch wieder untergehen, finde ich das plausibel.
Allerdings finde ich zu Zusatzannahme nicht plausibel. Welche Katastrophe kann eine Zivilisation auslöschen, die in Zeitspannen von tausenden von Jahren denkt und handelt?
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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Letum registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2010 Beiträge: 487
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(#1854492) Verfasst am: 28.07.2013, 04:01 Titel: |
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Gut ich habe keine Ahnung aber hier mal meine 2 Cents zur interstellaren Raumfahrt.
Unser Universum dehnt sich aus aber keiner kennt die Kraft die dafür verantwortlich ist ?
Die Verbindung zwischen Quantenmechanik und Einsteinischen Universum exzestiert nicht ?
Dunkle Materie und Energie sind ebenfalls große ? Was ist das ? Was bewirkt sie ?
Unser Universum besteht daraus !?
Mit anderen Worten es gibt noch Platz zum träumen oder spekulieren.
Ein Hyperraum bei einen Multiversum warum nicht ?
_________________ Keine Schwulenpropaganda wegen den Kindern...Putin, es gibt keinen Gott neben ihn, nach Gnaden der Oligarchen
https://www.youtube.com/watch?v=OWyyL7zTTkc
Und für alle die die Hoffnung noch nicht verloren haben
https://www.youtube.com/watch?v=0KekKTvAVD0
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1854497) Verfasst am: 28.07.2013, 09:37 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | In einer 'friedlichen Kultur' müsste es einen Konsens aller geben diesen riesen Akt in Angriff zu nehmen, die Gier nach Neuem(Neugier) würde ich in einer 'friedlichen Kultur' ausschliessen um Jahrzehnte irgendwelche Technik zu testen. |
Ja, man könnte befürchten, daß eine sehr friedliche Kultur (im Sinne vollständiger Zufriedenheit) eine lethargische, fast schon eine tote Kultur wäre.
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Und eine solche Kultur wird auch nicht unser ewig wachsen wollendes Wirtschaftssystem haben. |
Was denkst Du wäre die Haltung einer solchen Kultur zu ihrer Zukunft? Wäre sie sehr konservativ, etwa wie Traditionalisten in einem Bergdorf? Sehr introvertiert, wie ein Zen-Kloster? Oder hätte sie vielleicht gar keinen Überlebensanspruch mehr? Oder ...?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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