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philosophische Betrachtung zum Wählen
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Madro
Beobachter



Anmeldungsdatum: 13.06.2004
Beiträge: 136
Wohnort: Earth

Beitrag(#1866937) Verfasst am: 15.09.2013, 19:16    Titel: philosophische Betrachtung zum Wählen Antworten mit Zitat

heute waren in Bayern Wahlen. Ich war nicht wählen obwohl ich die CSU gerne weg hätte.

Jetzt könnte man sagen.."du Depp, wieso warst du dann nicht wählen"

Meine Überlegung ist die, das meine eine Stimme nichts ausrichtet. Das sich plötzlich das Gefüge so ändert, das genau eine Stimme zum Sieg meiner Partei führt doch extrem unwahrscheinlich ist.
Der Einwand der jetzt kommt, "wenn jeder so denkt, ist es kein Wunder das die CSU immer gewinnt".

Nur, das ändert auch nichts daran das es vollkommen unerheblich ist, ob ich zu Wahl gehe oder nicht.

Vom logischen Gesichtspunkt betrachtet.....habe ich recht?
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1866940) Verfasst am: 15.09.2013, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ja.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1866941) Verfasst am: 15.09.2013, 19:20    Titel: Re: philosophische Betrachtung zum Wählen Antworten mit Zitat

Madro hat folgendes geschrieben:
Vom logischen Gesichtspunkt betrachtet.....habe ich recht?


Nein!
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1866942) Verfasst am: 15.09.2013, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

In einige Länder gibt es eine Wahlpflicht. Ich finde das nicht das schlechteste.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1866943) Verfasst am: 15.09.2013, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Vom praktischen Standpunkt aus betrachtet könnte man Dir begrenzt Recht geben: Deine Stimme alleine hat kein Gewicht. Es ist also, nur für Dein Verhalten in Bezug auf das Wahlergebnis gesprochen, unwichtig ob Du wählst oder nicht.

Wenn man die Sache logisch durchdenkt irrst Du jedoch.
Denn wenn Du Dein Wahlverhalten zur Diskussion stellst, dann willst Du in Wirklichkeit nicht über Dein spezielles individuelles Verhalten diskutieren (das wäre mir völlig schnuppe), sondern Du stellst zur Diskussion, ob Dein Wahlverhalten aufgrund allgemein gültiger Überlegungen zu rechtfertigen ist. Eine allgemein gültige Regel, die besagen würde, daß die Wahlenthaltung in Ordnung ist, würde aber bedeuten, daß -konsequent zu Ende gedacht, letztlich alle potentiellen Wähler, so wie Du, zu Hause bleiben könnten. Und das wäre allerdings das Ende der Demokratie.

Deine Wahlenthaltung ist nur tolerabel, weil sie unbedeutend ist, weil sehr viele Menschen dennoch wählen gehen. Du kannst nur nicht wählen, weil Du darauf baust, daß genügend andere wählen gehen.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1866948) Verfasst am: 15.09.2013, 19:44    Titel: Re: philosophische Betrachtung zum Wählen Antworten mit Zitat

Madro hat folgendes geschrieben:
heute waren in Bayern Wahlen. Ich war nicht wählen obwohl ich die CSU gerne weg hätte.

Wer nicht gewählt hat, hat hinterher auch kein Recht zu meckern.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1866951) Verfasst am: 15.09.2013, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
... würde aber bedeuten, daß -konsequent zu Ende gedacht, letztlich alle potentiellen Wähler, so wie Du, zu Hause bleiben könnten. Und das wäre allerdings das Ende der Demokratie.

Nein, dann wäre wählen gehen wieder rational. zwinkern
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1866952) Verfasst am: 15.09.2013, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... würde aber bedeuten, daß -konsequent zu Ende gedacht, letztlich alle potentiellen Wähler, so wie Du, zu Hause bleiben könnten. Und das wäre allerdings das Ende der Demokratie.

Nein, dann wäre wählen gehen wieder rational. :wink:


Ernste Antwort gewünscht?
Demokratie zeigt sich zwar in Wahlen, aber sie lebt von der Beteiligung. Sollte es mal soweit kommen, daß zu viele Wähler zu Hause geblieben sind, dann ist sie schon lange vorher gestorben.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1866955) Verfasst am: 15.09.2013, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
In einige Länder gibt es eine Wahlpflicht. Ich finde das nicht das schlechteste.



Wahlpflicht lehne ich ab.

Zu freien Wahlen gehoert fuer mich auch die Freiheit nicht teilnehmen zu muessen.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1866959) Verfasst am: 15.09.2013, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab ja schon mal den Vorschlag gemacht einer 'Demokratie der mündigen Bürger', bei der man sich sein Wahlrecht erst verdienen muss. Dies könnte z.B. geschehen durch einen Test, eine Art Prüfung von Wissen über Grundlegendes von Demokratie und Politik, bei dem man auf Antrag mitmacht und sich seine Wahlstimme damit verdienen kann. Die Lösungen müssten natürlich vorher für jeden frei zugänglich sein, so dass niemand benachteiligt wird. Besteht man den Test bekommt man den Wahlschein und darf damit wählen gehen.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1866961) Verfasst am: 15.09.2013, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... würde aber bedeuten, daß -konsequent zu Ende gedacht, letztlich alle potentiellen Wähler, so wie Du, zu Hause bleiben könnten. Und das wäre allerdings das Ende der Demokratie.

Nein, dann wäre wählen gehen wieder rational. zwinkern


Ernste Antwort gewünscht?
Demokratie zeigt sich zwar in Wahlen, aber sie lebt von der Beteiligung. Sollte es mal soweit kommen, daß zu viele Wähler zu Hause geblieben sind, dann ist sie schon lange vorher gestorben.


Schon, ist aber nicht deren einziges Merkmal.
Wenn die Programme der Parteien sich nur in Nuancen unterscheiden, kann ich gut nachvollziehen, wenn jemand sagt: "Was solls."
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1866962) Verfasst am: 15.09.2013, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... würde aber bedeuten, daß -konsequent zu Ende gedacht, letztlich alle potentiellen Wähler, so wie Du, zu Hause bleiben könnten. Und das wäre allerdings das Ende der Demokratie.

Nein, dann wäre wählen gehen wieder rational. zwinkern

Wenn es aber logisch wäre, nicht zu wählen, dann dürfte logischerweise niemand wählen, was offensichtlich falsch ist. Womit wir dann doch wieder beim kategorischen Imperativ wären ...

Oder andersrum: Irgendwo ist der eine, auf dessen Stimme es wirklich ankommt. Für den es logisch ist, zu wählen. Der wählen muss. Wer aber ist das, und vor allem: Woher weiß ich, dass das nicht doch ich bin? Wer also soll derjenige sein, für den es logisch ist, wählen zu gehen? Die Frage, die sich jeder stellen muss leitet: Wenn ich nicht, wer dann? Und er kann nunmal auf keinen anderen zeigen...
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1866965) Verfasst am: 15.09.2013, 20:44    Titel: Re: philosophische Betrachtung zum Wählen Antworten mit Zitat

Madro hat folgendes geschrieben:
heute waren in Bayern Wahlen. Ich war nicht wählen obwohl ich die CSU gerne weg hätte.

Jetzt könnte man sagen.."du Depp, wieso warst du dann nicht wählen"

Meine Überlegung ist die, das meine eine Stimme nichts ausrichtet. Das sich plötzlich das Gefüge so ändert, das genau eine Stimme zum Sieg meiner Partei führt doch extrem unwahrscheinlich ist.
Der Einwand der jetzt kommt, "wenn jeder so denkt, ist es kein Wunder das die CSU immer gewinnt".

Nur, das ändert auch nichts daran das es vollkommen unerheblich ist, ob ich zu Wahl gehe oder nicht.

Vom logischen Gesichtspunkt betrachtet.....habe ich recht?


CSU wählen ist falsch.

Also war es richtig, dass du zu Hause geblieben bist.

Denn du hast etwas Falsches unterlassen. Daumen hoch!
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K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1866972) Verfasst am: 15.09.2013, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Ich hab ja schon mal den Vorschlag gemacht einer 'Demokratie der mündigen Bürger', bei der man sich sein Wahlrecht erst verdienen muss. Dies könnte z.B. geschehen durch einen Test, eine Art Prüfung von Wissen über Grundlegendes von Demokratie und Politik, bei dem man auf Antrag mitmacht und sich seine Wahlstimme damit verdienen kann. Die Lösungen müssten natürlich vorher für jeden frei zugänglich sein, so dass niemand benachteiligt wird. Besteht man den Test bekommt man den Wahlschein und darf damit wählen gehen.

Entschuldige mal, aber wie arrogant muss man sein, wenn man das Wahlrecht abhängig vom Intelligenzquotienten zuteilen will? Wenn überhaupt, dann sollte man Leute wie dich vom Wählen abhalten.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1866980) Verfasst am: 15.09.2013, 21:42    Titel: Re: philosophische Betrachtung zum Wählen Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


CSU wählen ist falsch.

Also war es richtig, dass du zu Hause geblieben bist.

Denn du hast etwas Falsches unterlassen. Daumen hoch!

Ich verklag dich auf Schmerzensgeld ...
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1866982) Verfasst am: 15.09.2013, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Demokratie zeigt sich zwar in Wahlen, aber sie lebt von der Beteiligung. Sollte es mal soweit kommen, daß zu viele Wähler zu Hause geblieben sind, dann ist sie schon lange vorher gestorben.

Was ist, wenn die Wähler alle nur deshalb nicht zur Wahl gehen, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, sich an der Politik zu beteiligen? zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1867000) Verfasst am: 15.09.2013, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Ich hab ja schon mal den Vorschlag gemacht einer 'Demokratie der mündigen Bürger', bei der man sich sein Wahlrecht erst verdienen muss. Dies könnte z.B. geschehen durch einen Test, eine Art Prüfung von Wissen über Grundlegendes von Demokratie und Politik, bei dem man auf Antrag mitmacht und sich seine Wahlstimme damit verdienen kann. Die Lösungen müssten natürlich vorher für jeden frei zugänglich sein, so dass niemand benachteiligt wird. Besteht man den Test bekommt man den Wahlschein und darf damit wählen gehen.



Das Wahlrecht ist ein Grundrecht, kein Privileg. Ein Grundrecht hat man. Das muss man sich nicht erst verdienen.


Mal ganz davon abgesehen, dass Dein Vorschlag, falls umgesetzt, geradezu zum Missbrauch durch die jeweils Herrschenden einladen wuerde.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1867013) Verfasst am: 15.09.2013, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Ich hab ja schon mal den Vorschlag gemacht einer 'Demokratie der mündigen Bürger', bei der man sich sein Wahlrecht erst verdienen muss. Dies könnte z.B. geschehen durch einen Test, eine Art Prüfung von Wissen über Grundlegendes von Demokratie und Politik, bei dem man auf Antrag mitmacht und sich seine Wahlstimme damit verdienen kann. Die Lösungen müssten natürlich vorher für jeden frei zugänglich sein, so dass niemand benachteiligt wird. Besteht man den Test bekommt man den Wahlschein und darf damit wählen gehen.

Entschuldige mal, aber wie arrogant muss man sein, wenn man das Wahlrecht abhängig vom Intelligenzquotienten zuteilen will? Wenn überhaupt, dann sollte man Leute wie dich vom Wählen abhalten.

Der Test müsste natürlich so angelegt sein, dass er auch durch stures Auswendiglernen der Antworten zu bewältigen wäre, vielleicht auch mit Multiple-Choice, so dass ihn auch Analphabeten bestehen könnten. Es geht hierbei ja weniger um die Intelligenz, als vielmehr um den Willen zur Demokratie. Und ja, so arrogant bin ich, dass ich sage, wer nichtmal kapiert was mit seiner Stimme passiert, der braucht auch nicht wählen.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1867014) Verfasst am: 15.09.2013, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Ich hab ja schon mal den Vorschlag gemacht einer 'Demokratie der mündigen Bürger', bei der man sich sein Wahlrecht erst verdienen muss. Dies könnte z.B. geschehen durch einen Test, eine Art Prüfung von Wissen über Grundlegendes von Demokratie und Politik, bei dem man auf Antrag mitmacht und sich seine Wahlstimme damit verdienen kann. Die Lösungen müssten natürlich vorher für jeden frei zugänglich sein, so dass niemand benachteiligt wird. Besteht man den Test bekommt man den Wahlschein und darf damit wählen gehen.



Das Wahlrecht ist ein Grundrecht, kein Privileg. Ein Grundrecht hat man. Das muss man sich nicht erst verdienen.


Mal ganz davon abgesehen, dass Dein Vorschlag, falls umgesetzt, geradezu zum Missbrauch durch die jeweils Herrschenden einladen wuerde.

Wenn jeder die Möglichkeit hätte sich sein Wahlrecht quasi 'abzuholen', dann wäre es kein Privileg. Jeder, der wählen will, müsste es natürlich schaffen können sich seine Stimme zu verdienen.
Natürlich ist das illusorisch und natürlich würde so etwas missbraucht, mal davon abgesehen, dass es wahrscheinlich praktisch unmöglich ist so einen Standard zu schaffen. Aber wenn ich den Threadtitel richtig in Erinnerung habe geht es hier ja um die Theorie und Philosophie des Wählens.
Der Vorteil an meinem Konzept wäre: Du hast nur Wähler, die sich auch für das was sie wählen wollen interessieren und die anderen halten sich raus und stören nicht.
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Tarvoc
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Beitrag(#1867022) Verfasst am: 15.09.2013, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Es geht hierbei ja weniger um die Intelligenz, als vielmehr um den Willen zur Demokratie.

Man darf also nur wählen, wenn man mit dem einverstanden ist, was die politischen Eliten vorher als Demokratie festgelegt haben? Damit würde Wählen noch mehr zur bloßen Bestätigungsmaschine bestehender Verhältnisse.
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Beitrag(#1867025) Verfasst am: 15.09.2013, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Es geht hierbei ja weniger um die Intelligenz, als vielmehr um den Willen zur Demokratie.

Man darf also nur wählen, wenn man mit dem einverstanden ist, was die politischen Eliten vorher als Demokratie festgelegt haben? Damit würde Wählen noch mehr zur bloßen Bestätigungsmaschine bestehender Verhältnisse.

Ein solches Konzept ließe sich ohnehin nur nach einem kompletten Neuanfang durchsetzen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1867026) Verfasst am: 16.09.2013, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Ein solches Konzept ließe sich ohnehin nur nach einem kompletten Neuanfang durchsetzen.

Womöglich. Was natürlich nicht heißt, dass es nach einem solchen eine gute Idee wäre. Was genau würde ein Neuanfang an meinen Argumenten ändern?
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
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Beitrag(#1867029) Verfasst am: 16.09.2013, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Ein solches Konzept ließe sich ohnehin nur nach einem kompletten Neuanfang durchsetzen.

Womöglich. Was natürlich nicht heißt, dass es nach einem solchen eine gute Idee wäre.

Die Idee gefällt mir sehr gut, wobei ich meine Zweifel habe, ob man sie tatsächlich in die Praxis umsetzen sollte, wohl eher nicht.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was genau würde ein Neuanfang an meinen Argumenten ändern?

So viele Argumente sehe ich da nicht. Du scheinst nicht ganz verstanden zu haben, worauf so ein Test abzielen würde: Es ginge nicht darum einverstanden zu sein mit irgendwelchen Vorgaben politischer Eliten, es ginge darum dass die Leute nachweisen müssten, dass sie verstanden haben wie die Demokratie funktioniert in der sie leben.

Und wenn man schon einen kompletten Neuanfang macht, dann könnte man das Konzept auch ausweiten: Man nimmt einen schwierigeren Test, einen, den zwar jeder der wirklich will bestehen kann, bei dem aber niemand alles wissen oder volle Punktzahl erreichen kann. Jeder, der an dem Test teilnimmt und besteht erhält seine Wahlberechtigung und die besten, sagen wir: 10%, die dürften aufgestellt und gewählt werden.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1867030) Verfasst am: 16.09.2013, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Es ginge nicht darum einverstanden zu sein mit irgendwelchen Vorgaben politischer Eliten, es ginge darum dass die Leute nachweisen müssten, dass sie verstanden haben wie die Demokratie funktioniert in der sie leben.

Jetzt geht es also doch wieder um ihr Verständnis der demokratischen Prozesse und nicht um ihren Willen zur Demokratie? Das war nämlich das, was du oben geschrieben hattest.
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Beitrag(#1867031) Verfasst am: 16.09.2013, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Es ginge nicht darum einverstanden zu sein mit irgendwelchen Vorgaben politischer Eliten, es ginge darum dass die Leute nachweisen müssten, dass sie verstanden haben wie die Demokratie funktioniert in der sie leben.

Jetzt geht es also doch wieder um ihr Verständnis der demokratischen Prozesse und nicht um ihren Willen zur Demokratie? Das war nämlich das, was du oben geschrieben hattest.

Das Verständnis setzt den Willen voraus. Im Übrigen ist es heute bereits auch nicht anders. Du wirst keinen Politiker finden mit einem IQ von 70, du findest mit Mühe vielleicht irgendwo noch einen einzelnen versprengten Arbeiter, im Moment ist wohl der größte Teil Beamte (oh wie ungerecht - die müssen auch einen Test bestehen!), noch ein paar Jahre und es sind nur noch studierte Politikwissenschaftler.

Mal davon ab, nennen wir das Kind doch beim Namen: Sollen dumme Leute wählen dürfen? Geistig Behinderte? Schwachsinnige? Wo liegt die Grenze?
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Tarvoc
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Beitrag(#1867032) Verfasst am: 16.09.2013, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Das Verständnis setzt den Willen voraus.

Wie bitte? Du willst mir allen Ernstes erzählen, dass ich das gegenwärtige politische System der Bundesrepublik, so wie es jetzt ist, erst wollen muss, bevor ich es verstehen kann?

Sorry, aber bei einer so unsinnigen Behauptung hört bei mir jedes Verständnis auf, und ich gelte als relativ clever.

Murphy hat folgendes geschrieben:
Mal davon ab, nennen wir das Kind doch beim Namen: Sollen dumme Leute wählen dürfen? Geistig Behinderte? Schwachsinnige? Wo liegt die Grenze?

Die Grenze liegt da, wo etwa Unmündigkeit festgestellt wird. Meines Wissens verliert man damit auch sein Wahlrecht.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
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Beitrag(#1867033) Verfasst am: 16.09.2013, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Das Verständnis setzt den Willen voraus.

Wie bitte? Du willst mir allen Ernstes erzählen, dass ich das gegenwärtige politische System der Bundesrepublik, so wie es jetzt ist, erst wollen muss, bevor ich es verstehen kann?

Sorry, aber bei einer so unsinnigen (und vor allem selbstimmunisierenden) Behauptung hört bei mir jedes Verständnis auf, und ich gelte als relativ clever.

Na wenn Du so clever bist, dann wirst Du schon noch rausfinden was ich meine: Die Lösungen für diesen Test sind wie gesagt frei zugänglich. Für jeden. Wer jetzt will, der kann an dem Test teilnehmen, d.h. wer will kann ihn auch bestehen, nämlich dadurch, dass er ihn löst, mit den frei zugänglichen Lösungen und der Fähigkeit diese auf den Fragebogen zu übertragen - in irgendeiner kultürlichen Form. Das hat mit Politik erstmal überhaupt nicht das Geringste zu tun, nicht mit der Bundesrepublik, nicht mit politische Eliten, garnix. Es zeigt nur, dass derjenige Willens ist und durch das bestehen des Test zeigt er auch, dass er verstanden hat.

edit: und wer das nicht zusammenbringt, und dazu stehe ich: Der braucht nicht wählen.
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Murphy hat folgendes geschrieben:
Mal davon ab, nennen wir das Kind doch beim Namen: Sollen dumme Leute wählen dürfen? Geistig Behinderte? Schwachsinnige? Wo liegt die Grenze?

Die Grenze liegt da, wo die betreffenden Personen zum Beispiel als unmündig eingestuft werden. Meines Wissens verlieren sie damit auch ihr Wahlrecht.

Entmündigung ist schon seit, ich glaub bald 20 Jahren, abgeschafft.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1867034) Verfasst am: 16.09.2013, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Na wenn Du so clever bist, dann wirst Du schon noch rausfinden was ich meine: Die Lösungen für diesen Test sind wie gesagt frei zugänglich. Für jeden. Wer jetzt will, der kann an dem Test teilnehmen, d.h. wer will kann ihn auch bestehen, nämlich dadurch, dass er ihn löst, mit den frei zugänglichen Lösungen und der Fähigkeit diese auf den Fragebogen zu übertragen - in irgendeiner kultürlichen Form. Das hat mit Politik erstmal überhaupt nicht das Geringste zu tun, nicht mit der Bundesrepublik, nicht mit politische Eliten, garnix. Es zeigt nur, dass derjenige Willens ist und durch das bestehen des Test zeigt er auch, dass er verstanden hat.

Dein Test kommt mir inzwischen immer mehr wie eine völlig sinnlose Übung vor. Wer sich so wenig für Politik interessiert, der geht ohnehin gar nicht erst wählen.

Murphy hat folgendes geschrieben:
Entmündigung ist schon seit, ich glaub bald 20 Jahren, abgeschafft.

Du hast Recht, und der Einwilligungsvorbehalt betrifft das Wahlrecht nicht. Somit kann es anscheinend tatsächlich nicht bei geistiger Behinderung entzogen werden.

Ein echtes Problem sehe ich darin nicht. Im Gegenteil, sowas ist ohnehin viel zu missbrauchsanfällig.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1867035) Verfasst am: 16.09.2013, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Na wenn Du so clever bist, dann wirst Du schon noch rausfinden was ich meine: Die Lösungen für diesen Test sind wie gesagt frei zugänglich. Für jeden. Wer jetzt will, der kann an dem Test teilnehmen, d.h. wer will kann ihn auch bestehen, nämlich dadurch, dass er ihn löst, mit den frei zugänglichen Lösungen und der Fähigkeit diese auf den Fragebogen zu übertragen - in irgendeiner kultürlichen Form. Das hat mit Politik erstmal überhaupt nicht das Geringste zu tun, nicht mit der Bundesrepublik, nicht mit politische Eliten, garnix. Es zeigt nur, dass derjenige Willens ist und durch das bestehen des Test zeigt er auch, dass er verstanden hat.

Dein Test kommt mir inzwischen immer mehr wie eine völlig sinnlose Übung vor. Wer sich so wenig für Politik interessiert, der geht ohnehin gar nicht erst wählen.

Genau. Aber Du hast damit erstmal ausgeschlossen, dass völlig Uninteressierte wählen gehen. In meiner Vorstellung würde ich sagen, dass die Lösungen nur und ausschließlich während des Tests nicht zugänglich sein dürfen. Jetzt kann man den Test erweitern. Wählen darf jeder, der bestanden hat (Das kann von mir aus auch heißen, jeder, der teilgenommen hat). Jedenfalls so weit erweitern (im Umfang, im Schwierigkeitsgrad etc.), dass niemand, wirklich niemand, mehr 100% bei den Testergebnissen erreichen kann. Dann habe ich im Ergebnis eine Staffelung und kann sagen: Die Besten 10% dürfen sich zur Wahl aufstellen lassen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1867036) Verfasst am: 16.09.2013, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Genau. Aber Du hast damit erstmal ausgeschlossen, dass völlig Uninteressierte wählen gehen.

Aber rein hypothetische Möglichkeiten mit solchem Aufwand ausschließen zu wollen ergibt überhaupt keinen Sinn. Wie sollte denn eine Situation, in der ein völlig Uninteressierter wählen geht, überhaupt zustande kommen?
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