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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44680
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(#1866984) Verfasst am: 15.09.2013, 21:59 Titel: Re: Seelische Grausamkeit, einem 8-jaehrigen zu erklaeren es gibt kein Engel? |
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Andie70 hat folgendes geschrieben: | Aber wenn's um das Leben nach dem Tod geht, kommt es mir so grausam vor ihm zu sagen, da gibt's nix.... |
Nur gibt's da dann eben auch nix zu sagen. Das ist ja das Vertrackte am Thema Tod. Über nix lässt sich nix sagen, schon gar nicht dass es das gibt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 15.09.2013, 22:04, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1866985) Verfasst am: 15.09.2013, 22:03 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Man sagt dem Kind ja auch nicht: "Such' dir frei aus, wer die Kinder bringt: der Storch oder die Sexualität." | Der Witz ist, daß man das dem Kind sogar tatsächlich so sagen kann. Wenn es genügend Zugang zu Fakten hat, ist das sogar die pädagogisch klügere Variante. | Aber die Fakten zur Religion zur Verfügung zu stellen, ist ja laut Garfield aggressiv und indoktrinierend. |
Ja, aber nicht meiner Ansicht nach.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1866989) Verfasst am: 15.09.2013, 22:07 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Man sagt dem Kind ja auch nicht: "Such' dir frei aus, wer die Kinder bringt: der Storch oder die Sexualität." | Der Witz ist, daß man das dem Kind sogar tatsächlich so sagen kann. Wenn es genügend Zugang zu Fakten hat, ist das sogar die pädagogisch klügere Variante. | Aber die Fakten zur Religion zur Verfügung zu stellen, ist ja laut Garfield aggressiv und indoktrinierend. |
Ja, aber nicht meiner Ansicht nach. |
Schon klar, und ich stimme dir zu,
_________________ Tja
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1866991) Verfasst am: 15.09.2013, 22:10 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Man sagt dem Kind ja auch nicht: "Such' dir frei aus, wer die Kinder bringt: der Storch oder die Sexualität." | Der Witz ist, daß man das dem Kind sogar tatsächlich so sagen kann. Wenn es genügend Zugang zu Fakten hat, ist das sogar die pädagogisch klügere Variante. | Gefettet von mir. Nur, um mal darauf hinzuweisen, dass diese Argumentation nicht auf das eigentliche Thema übertragbar ist, wo es ja gerade darum geht, dass dem Kind die Fakten verschwiegen werden sollen. |
Ja, natürlich.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Legula registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.06.2012 Beiträge: 72
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(#1866998) Verfasst am: 15.09.2013, 22:29 Titel: |
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Zitat: |
aha, aber religiöse eltern müssen ihre kinder nicht neutral erziehen?
| Sollten sie, ist aber schwierig. Das Problem bei religiösen Eltern ist, dass viele (nicht alle) von ihnen glauben, dass derjenige, der nicht die richtige religiöse Einstellung hat, spätestens nach seinem Tod schlimmste göttliche Repressalien zu erdulden hat. So fühlen sich die meisten wohl geradezu dazu gezwungen, ihre Kinder nach ihrem Glauben zu erziehen. Denn wenn die Kinder selbst denken dürften, bestünde ja die Gefahr, dass sie den Glauben für Quatsch halten, von der Religion abfallen und damit in der Hölle landen. Die, laut Bibel, grausamer und barbarischer ist, als man sich das als Erdenmensch überhaupt vorstellen kann.
Für Atheisten gilt das nicht. Die sehen nur das, was die Gläubigen nicht sehen wollen: die Nachteile, die Frömmigkeit im Leben hat. Für Atheisten ist es einfacher, tolerant zu sein als für (streng) Gläubige, weil sie keine Angst vor irgendeinem Gott haben (müssen).
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1866999) Verfasst am: 15.09.2013, 22:31 Titel: |
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Kleine Anmerkung.
Das Leben endet (auch wenn man hofft, daß danach noch was kommt, endet das Leben). Wenn ein Kind das erkennt, dann kann diese Erkenntnis es beschäftigen, zu tiefgründigen Überlegungen führen, es erschüttern, oder vielleicht auch überhaupt nicht berühren. Das kommt ganz auf das Kind an. Mein Sohn im Kindergartenalter war sichtlich erschüttert, als er realisierte, daß der kleine Vogel, den er am Boden fand, nie wieder aufstehen und fliegen würde.
Wenn ein Kind jedoch jemanden verliert, den geliebten Großvater vielleicht, dann kommt es auf die Eltern an, wie das Kind einen Verlust bewältigt. Und ich finde, Grausamkeit liegt weniger darin, was man dem Kind in so einer Situation vermittelt, sondern eher wie man es vermittelt.
Leider werden Kinder häufig als Projektionsfläche für die persönliche Auffassung davon, was richtiges und falsches Verhalten, richtige oder falsche Ansicht sei, benutzt. Es ist aber nicht falsch, daß andere Eltern ihre eigenen Werte vermitteln (die Zurückhaltung der direkten Wertevermittlung möchte ich hier als -gelebte- Vermittlung von Werten verstanden wissen), auch wenn sie von den eigenen abweichen. Haben wir es nicht geschafft, uns von den Ansichten unserer Eltern zu emanzipieren? Trauen wir unseren Kindern weniger zu als uns selber?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Die Fiktion unsanft
Anmeldungsdatum: 15.02.2009 Beiträge: 2022
Wohnort: Düsseldorf
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(#1867007) Verfasst am: 15.09.2013, 22:47 Titel: |
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Wie gut, das ich keine Kinder habe und dieser wirklich bittere Kelch einfach an mir vorbei geht.
Es ist einfach eine Lebensweise, die ganz allein mich betrifft.
Sein wir doch mal ehrlich.
Gott lässt sich nicht beweisen, ......das Gegenteil aber auch nicht !
Was ist Atheismus ?
Für mich ist das der Umgang mit dem, was der heutige Mensch begreifen können sollte, wenn er seine Augen weit genug öffnet.
...und wie sieht unsere Welt aus, wenn sich in 50 Jahren eine Entität offenbart, die sich vorher aufgrund fehlenden Wissens nicht erkennen ließ und durchaus mit Gott vergleichbar ist ?
Atheismus ist auch nur eine Form, mit dem ``Nichtwissen´´ umzugehen.
Ich verurteile keinen Glauben.
Manchmal finde ich es sogar beneidenswert, welche Kraft Menschen daraus beziehen.
Ich verurteile Religionen und deren Institutionen und Machtstrukturen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1867011) Verfasst am: 15.09.2013, 22:51 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Leider werden Kinder häufig als Projektionsfläche für die persönliche Auffassung davon, was richtiges und falsches Verhalten, richtige oder falsche Ansicht sei, benutzt. |
Sehr wahr.
zelig hat folgendes geschrieben: | Es ist aber nicht falsch, daß andere Eltern ihre eigenen Werte vermitteln (die Zurückhaltung der direkten Wertevermittlung möchte ich hier als -gelebte- Vermittlung von Werten verstanden wissen), auch wenn sie von den eigenen abweichen. |
??? Willst Du damit sagen, daß Du es richtig findest, sehr allgemeine Meta-Werte zu vermitteln, beispielsweise den Wert, die Werte der Altvorderen zu hinterfragen?
zelig hat folgendes geschrieben: | Haben wir es nicht geschafft, uns von den Ansichten unserer Eltern zu emanzipieren? Trauen wir unseren Kindern weniger zu als uns selber? |
Ich denke, die meisten Leute meinen leider, ihre Kinder führen besser mit den Werten ihrer Eltern.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1867012) Verfasst am: 15.09.2013, 22:56 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
zelig hat folgendes geschrieben: | Es ist aber nicht falsch, daß andere Eltern ihre eigenen Werte vermitteln (die Zurückhaltung der direkten Wertevermittlung möchte ich hier als -gelebte- Vermittlung von Werten verstanden wissen), auch wenn sie von den eigenen abweichen. |
??? Willst Du damit sagen, daß Du es richtig findest, sehr allgemeine Meta-Werte zu vermitteln, beispielsweise den Wert, die Werte der Altvorderen zu hinterfragen? |
Aber ja!
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1867016) Verfasst am: 15.09.2013, 23:05 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Es ist aber nicht falsch, daß andere Eltern ihre eigenen Werte vermitteln (die Zurückhaltung der direkten Wertevermittlung möchte ich hier als -gelebte- Vermittlung von Werten verstanden wissen), auch wenn sie von den eigenen abweichen. | ??? Willst Du damit sagen, daß Du es richtig findest, sehr allgemeine Meta-Werte zu vermitteln, beispielsweise den Wert, die Werte der Altvorderen zu hinterfragen? | Aber ja! |
Na dann
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26503
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1867048) Verfasst am: 16.09.2013, 09:04 Titel: |
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Garfield hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Die Fiktion hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | .... |
Wie ich schon schrieb, bin ich bestimmt keine gute Adresse, wenn es um Kinder geht.
Ich war in meiner Kindheit einfach nur Kind.
Meine Auseinandersetzungen mit Glaubensfragen fanden erst statt, als ich meine Schule beendet hatte.
Ich finde, das ist früh genug.
Meiner Meinung nach, ist der Weg zum Atheismus eh ein Prozess, den Jeder für sich selbst finden muss und mit dem man keine Kinder belastet, die vollauf damit beschäftigt sind, die Welt praktisch zu begreifen. |
Du musstest da also erst hingehen. Wer hatte dich vorher woanders hingebracht?
Ich begreife den Atheismus eher als einen Ort, an dem ich meine Kinder lassen möchte. |
Es steht dir nicht an für deine Kinder zu entscheiden wie sie sich weltanschaulich orientieren. Relisionsfreiheit bedeutet daß JEDER Mensch sich für frei für bzw gegen jede Weltanschauung entscheiden kann und darf.
Und daher ist atheistische indoktrination genauso abzulehnen wie religiöse indoktrination. Genau wie der Wunsch wie sich deine Kinder in dieser Hinsicht dann mal entwickeln sollen. Weil es ist deren Leben und somit auch deren Entscheidung. |
@Garfield:
Was brabbelst Du da eigentlich vor dich hin?
Was ist Indoktrination und wo hast Du hier etwas davon gesehen?
Und natürlich haben Eltern Wünsche bezüglich der Entwicklung ihrer Kinder. Und zwar alle Eltern, und das abzulehnen oder abzustreiten ist reiner Humbug.
Was Du in diesem Zusammenhang an Frage sinnvoll stellen kannst, ist, ob sie sich ihrer Wünsche bewusst sind und wie sie mit ihnen umgehen. Aber diese Frage ist etwas völlig anderes als dein Geblubber.
Fang doch erst mal ganz praktisch damit an, zu zeigen, was deiner Meinung nach schon Indoktrination ist und was noch nicht. Dann können wir auf der Basis anfangen, uns vernünftig zu unterhalten.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Rabert Sapere aude!
Anmeldungsdatum: 31.03.2010 Beiträge: 977
Wohnort: im Zug
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(#1867054) Verfasst am: 16.09.2013, 09:50 Titel: |
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Ganz unabhängig davon, ob es einen Gott oder keinen Gott gibt, ein Leben nach dem Tod oder nicht: Wer unter Bezugnahme auf Gott eine im diesseitigen Leben zu führende Lebensführung vom eigenen Kind einfordert, (auch) um ein gutes Leben nach dem Tod leben zu können/dürfen (sic!), übt seinem Kind nichts anderes als Unterwürfigkeit vor dem Mächtigeren ein. Man erzieht sein Kind zum Untertan. Sehr zum Wohlgefallen der Regierenden von Staat und Kirche.
_________________ Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26503
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1867057) Verfasst am: 16.09.2013, 10:04 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Kleine Anmerkung.
Das Leben endet (auch wenn man hofft, daß danach noch was kommt, endet das Leben). Wenn ein Kind das erkennt, dann kann diese Erkenntnis es beschäftigen, zu tiefgründigen Überlegungen führen, es erschüttern, oder vielleicht auch überhaupt nicht berühren. Das kommt ganz auf das Kind an. Mein Sohn im Kindergartenalter war sichtlich erschüttert, als er realisierte, daß der kleine Vogel, den er am Boden fand, nie wieder aufstehen und fliegen würde.
Wenn ein Kind jedoch jemanden verliert, den geliebten Großvater vielleicht, dann kommt es auf die Eltern an, wie das Kind einen Verlust bewältigt. Und ich finde, Grausamkeit liegt weniger darin, was man dem Kind in so einer Situation vermittelt, sondern eher wie man es vermittelt. |
Jupp. Zum Tod meiner Mutter habe ich keinen mikrobiologischen bzw. pflanzenphysiologischen Vortrag gehalten, sondern betont, dass sie für die beiden immer noch da sein könnte, nämlich indem sie sich einfach an die schönen Momente mit ihr erinnerten. Dann hätten sie die Oma in sich drin. Nur Schokolade gäbs halt nicht mehr. (Letzteres hat sie traurig gemacht - meine Eltern waren zur Geburt meiner Kinder bereits so gebrechlich und zurückgezogen, dass da diese Verbindung nicht sehr innig war.)
zelig hat folgendes geschrieben: | Leider werden Kinder häufig als Projektionsfläche für die persönliche Auffassung davon, was richtiges und falsches Verhalten, richtige oder falsche Ansicht sei, benutzt. Es ist aber nicht falsch, daß andere Eltern ihre eigenen Werte vermitteln (die Zurückhaltung der direkten Wertevermittlung möchte ich hier als -gelebte- Vermittlung von Werten verstanden wissen), auch wenn sie von den eigenen abweichen. Haben wir es nicht geschafft, uns von den Ansichten unserer Eltern zu emanzipieren? Trauen wir unseren Kindern weniger zu als uns selber? | fett von mir
Das ist ein interessantes Thema, weil ihre Entwicklung sowieso völlig anders sein wird als meine: So werden sie zur Kirche wahrscheinlich ein erheblich entspannteres Verhältnis haben als ich, weil sie da nie mit dem Stock hingetrieben wurden. Auch elterliche Angst bezogen auf einen Gott haben sie nie erlebt - meiner Mutter hatte man noch echte Gottesfurcht eingebläut: Ein bisschen Gotteslästerung war durchaus geeignet, sie in Angst zu versetzen (das habe ich als Kind -8-10- herausbekommen und manchmal auch benutzt).
Ab dem Beginn meiner Zwangskonfirmation wurde es dann ein wesentliches Thema für mich, nicht so zu werden wie meine Eltern, ich habe mir dann ziemlich viel Gedanken darum gemacht, dass ich mich auch nicht negativ von ihnen beeinflussen lassen wollte, in dem Sinn, dass ich etwas nur deshalb ablehnte, weil sie dafür waren usw...
Ein erheblicher Teil dessen, was wir weitergeben wollen oder sollen (oder auch nicht) liegt auch nur bedingt in unserer Hand: meine beiden noch lebenden Geschwister stehen voll in der christlichen Tradition, bei mir hat das überhaupt nicht geklappt. Bewusste oder unbewusste Erziehungsunterschiede? wahrscheinlich nicht. Ich vermute einen größeren Einfluss meines "Gotterlebens" darin, dass in der Zwischenzeit (der Abstand zu meinem jüngsten Geschwister beträgt 7 Jahre) offenbar wurde, dass mein Vater unter dem Pantoffel meiner Mutter stand, genauso wie ich heute vermute, dass das klassische Patriarchat bei der Tradition des Gottesbildes eine erhebliche Rolle spielt.
Was auch mitgespielt haben wird, war ein Umzug in die Stadt, der dafür sorgte, dass die Bindung an die Dorfgemeinde nicht mehr da war und Kirchgänge abnahmen - der sozial wirksame Sinn derartiger Riten besteht ja weniger in der Ehrung eines Gottes als in der Sicherung der vertikalen Tradition, es haben die Riten überlebt, die die in dieser Hinsicht wirksamsten waren.
Schon vor dem Hintergrund meiner eigenen Entwicklung halte ich es für eine Illusion, bestimmen zu können, wo die Reise der Kinder hingehen wird. Man kann Reize setzen und dann muss man warten, wie sie verarbeitet werden.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1867097) Verfasst am: 16.09.2013, 12:42 Titel: |
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Andie70 hat folgendes geschrieben: | Hab keine Angst davor, dass sie als Aussenseiter oder Exoten angesehen werden. |
Außenseiter können auch Vorreiter sein! Mit einem erstaunt-selbstbewusten "Glaubst du etwa noch an Gott?" können Kinder in der Gruppe auch zum bewunderten Trendsetter werden. Rebellen kommen immer gut an.
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Garfield registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.08.2012 Beiträge: 159
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(#1867098) Verfasst am: 16.09.2013, 12:46 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Man sagt dem Kind ja auch nicht: "Such' dir frei aus, wer die Kinder bringt: der Storch oder die Sexualität." |
Der Witz ist, daß man das dem Kind sogar tatsächlich so sagen kann. Wenn es genügend Zugang zu Fakten hat, ist das sogar die pädagogisch klügere Variante. |
Aber die Fakten zur Religion zur Verfügung zu stellen, ist ja laut Garfield aggressiv und indoktrinierend. |
Ich habe überhaupt kein Problem daß ein Kind die wissenschaftlichen Fakten zu Religionen geliefert bekommt.
Dann muss man halt aber auch die Fakten zum Atheismus zur Verfügung stellen:
Nämlich: Wir wissen es nicht. Wir vermuten nur.
Klar sind die Dogmen theistischer Religionen wenn man sie sich mal durchdenkt absurd. Ein intelligenter, unvoreingenommen denkender junger Mensch ist denke ich selbst dazu in der Lage die seltsamen Behauptungen solcher Glaubenssysteme (also zB die Erlösung von den Sünden, hier der durch den Sündenfall entstandene Erbsünde durch den Tod Jesu am Kreuz) als solche zu erkennen.
Ich würde hier aber doch die konkreten religiösen Dogmen der Religionen trennen von der Frage ob es überhaupt irgendeine spirituelle Dimension (nennen wir es mal so) geben kann oder nicht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26503
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1867103) Verfasst am: 16.09.2013, 13:08 Titel: |
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Garfield hat folgendes geschrieben: | ....
Nämlich: Wir wissen es nicht. Wir vermuten nur. |
Dann pack mal Butter bei die Fisch: Gibt es überhaupt einen Grund, etwas anderes zu vermuten?
Wir vermuten auch nur, dass es Russels Teekanne nicht gibt, wissen können wir es nicht. Und trotzdem lassen wir das normalerweise nicht offen.
Aber ich führe dieses Diskussion normalerweise gar nicht:
fwo hat folgendes geschrieben: | ...
Gott habe ich nie selbst zum Thema gemacht, aber wenn mein Kind ihn aus dem Kindergarten oder aus der Schule mit nach Hause gebracht hat, und gefragt hat, wer das sei, habe ich gesagt, dass ich den Herrn noch nie gesehen habe, und dass wir den nicht brauchen und dass er auch bei denen, die ihn anflehen, erfahrungsgemäß nicht kommt, wenn sie ihn brauchen, und dass es da einfacher und besser ist, sich selbst zu helfen und einander.... |
Garfield hat folgendes geschrieben: | .....
Ich würde hier aber doch die konkreten religiösen Dogmen der Religionen trennen von der Frage ob es überhaupt irgendeine spirituelle Dimension (nennen wir es mal so) geben kann oder nicht. |
Es kann ja ganz viel geben. Die Frage ist immer: Braucht man das? Muss man sich dafür offen halten? Evtl nur, um sich den Anschein des Offenen zu geben?
Sich über die übersinnlichen Phänomene Gedanken zu machen, reicht auch noch, nachdem sie sinnlich geworden sind.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1867108) Verfasst am: 16.09.2013, 13:23 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Andie70 hat folgendes geschrieben: | Hab keine Angst davor, dass sie als Aussenseiter oder Exoten angesehen werden. |
Außenseiter können auch Vorreiter sein! Mit einem erstaunt-selbstbewusten "Glaubst du etwa noch an Gott?" können Kinder in der Gruppe auch zum bewunderten Trendsetter werden. Rebellen kommen immer gut an. |
Es soll Kinder geben, die meinen, es gäbe keinen Weihnachtsmann und deshalb Ärger bekommen haben in der Grundschule...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Hanami registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.11.2011 Beiträge: 55
Wohnort: Jenseits der Berge
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(#1867111) Verfasst am: 16.09.2013, 13:29 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Hanami hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: |
Das ist jetzt aber wieder das typisch apologetisch-religiöse Gebrabbel derer, die nicht begreifen (oder so tun, als wüssten sie es nicht besser) dass es nicht um Inhalte geht. Natürlich gibt es Dinge, die wir nicht wissen, und natürlich kann man in der Zukunft mehr wissen, aber deswegen weiß man heute eben doch nicht mehr. Und es geht eben nicht um das was heute messbar ist, oder das, was zu irgendeinem anderen fixen Zeitpunkt messbar ist/war/sein wird, sondern es geht immer um das, was aktuell grade messbar ist. Und das ist heute mehr asl vor tausend Jahren, und wird in tausend Jahren mehr sein als heute. Aber bloß weil eine Spekulation in tausend Jahren sich sich als wahr erweisen könnte, heißt das nicht, dass sie heute etwas anderes als Spekulation ist. Noch viel weniger wird sei wahr, bloß weil es noch tausend Jahre dauern kann, bis es widerlegt wird.
Wo man nicht weiß, da wird nicht Glauben zur Wahrheit, sondern da weiß man eben nix. Punkt. Glauben heißt nicht wissen. Auch dann, wenn man es nicht besser weiß.
. |
Dein Beitrag erschließt sich mir nicht. Was ist an meinem Beitrag religiös? |
Nicht dein Beitrag ist religiös, sondern deine Argumentation ist die der religiösen Apologeten. |
Nur weil ich sage, dass wir heute nicht wissen, was wir noch alles entdecken werden? Dass darum ein Atheist diese Tatsache miteinbeziehen sollte, wenn er sagt "Es gibt nur das Materielle"?
caballito hat folgendes geschrieben: | Hanami hat folgendes geschrieben: | Teilweise wiederholst du meine Aussage in anderen Worten, |
Das ist ja das schlimme, dass du im Grunde genau erkannt hast, was Sache ist, und dann fünf Millimeter vor dem Ziel plötzlich abdrehst.
Hanami hat folgendes geschrieben: | dann kommt der unverständliche Satz: "Und es geht eben nicht um das was heute messbar ist, oder das, was zu irgendeinem anderen fixen Zeitpunkt messbar ist/war/sein wird, sondern es geht immer um das, was aktuell grade messbar ist." - ja, was nun? Wo ist der Unterschied zwischen "heute" und "aktuell"? |
Und genau auf den fünf Millimetern steht dieser angeblich so unverständliche Satz. Heute ist heute heute, war gestern morgen und wird morgen gestern sein. Aktuell ist heute heute, war gestern gestern und wird morgen morgen sein. Das ist der Unterschied. Und genau diese Reduktion von aktuell auf einen bestimmten Zeitpunkt, nur um dann die saublöde Frage stellen zu können, welcher Zeitpunkt es denn sein dürfe, genau das meinte ich mit apologetisch-religiösem Gebrabbel. |
Aha.
Punkt eins: Unhöflichkeit ist keiner Diskussion dienlich.
Punkt zwei: Bleib bitte bei den Tatsachen. Du unterstellst mir Dinge, die ich nicht schrieb. Ich fragte nicht, welcher Zeitpunkt es denn sein dürfe. Darum geht es auch gar nicht. Mir erschloss sich dein Satz in keinster Weise als Gegenargument zu meinem Beitrag, und der Unterschied zwischen Heute und aktuell erschloss sich mir auch nicht. Danach fragte ich. Was diese Nachfrage zu einer für mich unverständlichen Formulierung mit Gebrabbel zu tun hat, noch dazu mit religiösem, noch dazu mit apologetisch – religiösem, erschließt sich mir noch weniger.
caballito hat folgendes geschrieben: |
Hanami hat folgendes geschrieben: | "Und das ist heute mehr asl vor tausend Jahren, und wird in tausend Jahren mehr sein als heute. Aber bloß weil eine Spekulation in tausend Jahren sich sich als wahr erweisen könnte, heißt das nicht, dass sie heute etwas anderes als Spekulation ist. Noch viel weniger wird sei wahr, bloß weil es noch tausend Jahre dauern kann, bis es widerlegt wird."
Yep, das ist klar, und ich habe auch nie behauptet, dass heutige Spekulationen wahr sein müssen, weil man sie eventuall später beweisen kann. Wie kommst du darauf? |
Nein, dass sie wahr sein müssen, hast du nicht behauptet. Nur, dass man sie nicht als unbegründet verwerfen darf. Dass ,man sie als mögliche Wahrheit anerkennen müsse, zwischen denen man wählen müsse. Und genau das ist die Argumentation der religiösen Apologeten, dass man, wenn man nicht wisse, man eben irgendwas glauben müsse. Und genau das ist Unfug. |
Mit wem diskutierst du hier überhaupt? Auch das habe ich nie gesagt. Um mich noch mal zu zitieren:
Hanami hat folgendes geschrieben: | Zu behaupten, es gäbe nur das "Materielle" , hat überhaupt nur einen Sinn, wenn man das "Materielle" definiert. Wie der Name schon sagt, kann es nur etwas Wahrnehmbares sein, also entweder durch unsere eigenen Sinne (Wind, rote Farbe), oder durch Messgeräte (Ultraviolett, Gammastrahlung). Aber wissen wir deshalb heute, was es alles gibt? Wissen wir, was wir in Zukunft messen können und wie groß/klein das Spektrum des Existenten ist, das wir heute irgendwie wahrnehmen können? Nein. Also ist die Aussage "Es gibt nur das Materielle" quasi inhaltsleer. Macht man sie an dem fest, was wir zum heutigen Zeitpunkt messen können, ist sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch - so, wie der Glaube an die Jungfrau Maria. |
Deine Interpretation meines Zitats, dass man Möglichkeiten auch als mögliche Wahrheiten anerkennen müsse, ist grenzwertig. Ich sprach allgemeiner von heute nicht Wahrnehmbaren, das eventuell später mal wahrnehmbar sein kann. Mit dem Wort "Wahrheit" gehe ich vorsichtig um.
Was ich sicher nicht ausdrückte, war: "... zwischen denen man wählen muss". Und ganz sicher kann man aus meinem Zitat nicht herauslesen, dass man glauben müsse, was man nicht wisse. Da geht deine Phantasie mit dir durch.
caballito hat folgendes geschrieben: |
Hanami hat folgendes geschrieben: |
In meinem Beitrag ging es um die Atheisten, die sagen: "Ich glaube nur, was ich sehe." Die abschließende Aussagen über Themen treffen, bei denen heute noch gar nicht sicher ist, was wir je darüber wissen werden. |
Das musst du mit nicht nochmal "erklären", das war mir nämlich klar. Genau darum ging auch mein Beitrag, genauer darum, dass die Atheisten, die sagen "Ich glaube nur, was ich sehe" genau deise von dir unterstellten Aussagen gerade nicht machen, weil sie nämlich gar keine Aussagen über diese Dinge machen, schon gar keine abschließenden. Du setzt "nicht glauben, dass" mit "glauben, dass nicht" gleich. |
Ich setze das nicht gleich. Ich sage nur, dass es leider Atheisten gibt, die das tun. Du scheinst zu denken, solche Atheisten gibt es nicht, aber ich kenne welche, die so sind und glaube, ganz so selten kommt das nicht vor.
Was ich sagte, war, dass ich das falsch finde. Man das einem Kind auch nicht so verkaufen soll. Darum ging mein Beitrag.
caballito hat folgendes geschrieben: | Man kann aber von einer Sache nicht überzeugt sein, ohne deswegen vom Gegenteil überzeugt sein. man kann auch schlicht nicht wissen. |
Right.
_________________ Freedom ist just another word for nothing left to loose (Kris Kristoffersen)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26503
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1867112) Verfasst am: 16.09.2013, 13:30 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Andie70 hat folgendes geschrieben: | Hab keine Angst davor, dass sie als Aussenseiter oder Exoten angesehen werden. |
Außenseiter können auch Vorreiter sein! Mit einem erstaunt-selbstbewusten "Glaubst du etwa noch an Gott?" können Kinder in der Gruppe auch zum bewunderten Trendsetter werden. Rebellen kommen immer gut an. |
Es soll Kinder geben, die meinen, es gäbe keinen Weihnachtsmann und deshalb Ärger bekommen haben in der Grundschule... |
Sowas ist nicht nur auf der klar-religiösen Ebene möglich: Ich kenne einen Fall aus der Nachbarschaft, da flog ein Junge wegen seines moralisch verderblichen Einflusses von einer Realschule, weil er den Fehler begangen hatte, die Tochter des Rektors sexuell aufzuklären - wohlgemerkt: nur in der Theorie und ohne praktische Versuche. Allerdings ist diese Geschichte schon 50 Jahre her.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1867114) Verfasst am: 16.09.2013, 13:38 Titel: |
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Garfield hat folgendes geschrieben: |
Nämlich: Wir wissen es nicht. Wir vermuten nur. |
Was vermuten wir "nur"?
Dass es keine Götter gibt?
Dass es keine Elfen gibt?
Dass es keinen unsichtbaren rosa Drachen in meiner Garage gibt?
Dass es keine Mxpfttxpmps gibt?
Muss man all diesem offen sein, und seinen Kindern sagen, dass man nicht wissen kann, obs das gibt?
Und was ist mit dem Nachbarn, der den Kindern erzählt, dass Ausländer das Land kaputt machen? Meien meinung, dass das gefährlicher Unsinn ist, kiist auch nur eine Meinung ... heißt das, ich muss meinem Kind sagen "Das ist eine Meinung. Es gibt auch andere Meinungen, aber wissen kann man das nicht"?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1867118) Verfasst am: 16.09.2013, 13:53 Titel: |
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Garfield hat folgendes geschrieben: | Ich habe überhaupt kein Problem daß ein Kind die wissenschaftlichen Fakten zu Religionen geliefert bekommt.
Dann muss man halt aber auch die Fakten zum Atheismus zur Verfügung stellen: |
Hier könnte ich bereits einwenden, daß es gar keine über Fakten zu Glaubensinhalten hinausgehende Fakten zum (Inhalt des) Atheismus gibt, ebenso wie man über das Nichtbriefmarkensammeln nichts zu lernen braucht.
Garfield hat folgendes geschrieben: | Nämlich: Wir wissen es nicht. Wir vermuten nur. |
Was genau verstehst Du denn unter "Fakten" bzw. "Wissen"? Würdest Du etwa die Theorie, daß die Erde einige Milliarden Jahre alt ist und nicht 6000, als Fakt bzw. Wissen ansehen, oder als reine Vermutung?
Garfield hat folgendes geschrieben: | Ich würde hier aber doch die konkreten religiösen Dogmen der Religionen trennen von der Frage ob es überhaupt irgendeine spirituelle Dimension (nennen wir es mal so) geben kann oder nicht. |
Diese Frage hatten wir ja auch schon oft: Wenn man alle konkreten Eigenschaften aller konkreten Götter widerlegt hat, kann sich der Gläubige immer noch auf gänzlich unkonkrete Götter mit völlig unkonkreten Eigenschaften zurückziehen. Die Frage nach einem solchen, rein übernatürlichen Gott macht aber als Hypothese in der Praxis nur dann Sinn, wenn Du ihm irgendwelche konkreten, prinzipiell überprüfbaren Eigenschaften zuweisen kannst. Denn sonst hätte ein solches Konstrukt gar keine Bedeutung für den Menschen, keine Wirkung in der Welt. Also los!
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Garfield registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.08.2012 Beiträge: 159
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(#1867119) Verfasst am: 16.09.2013, 13:58 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Es kann ja ganz viel geben. Die Frage ist immer: Braucht man das? Muss man sich dafür offen halten? |
"Man"?
Das muss ja wohl jeder Mensch für sich selbst entscheiden.
Nur weil es für dich nicht der Fall ist bedeutet das nicht daß es für andere Menschen nicht anders sein kann.
Dies ist eine zutiefst persönliche nur individuell treffbare Entscheidung die jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss und auch kann.
Nur weil es für dich so ist zu behaupten das müsse auch für alle anderen Menschen so sein ist genauso enge, eingleisige Denke wie die der Vertreter der Religionen die behaupten jeder Mensch würde Gott brauchen.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1867122) Verfasst am: 16.09.2013, 14:11 Titel: |
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Hanami hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: |
Nicht dein Beitrag ist religiös, sondern deine Argumentation ist die der religiösen Apologeten. |
Nur weil ich sage, dass wir heute nicht wissen, was wir noch alles entdecken werden? Dass darum ein Atheist diese Tatsache miteinbeziehen sollte, wenn er sagt "Es gibt nur das Materielle"? |
Nein. Weil du dem Atheisten unterstellst, wenn er sagt "Es gibt nur das materielle" meine er, "Es gibt nur das, wovon wir heute wissen"
Hanami hat folgendes geschrieben: |
Punkt eins: Unhöflichkeit ist keiner Diskussion dienlich. |
Das ist falsch. Manchmal muss man Dinge beim Namen nennen. Und das gilt meist als unhöflich.
Hanami hat folgendes geschrieben: | Punkt zwei: Bleib bitte bei den Tatsachen. Du unterstellst mir Dinge, die ich nicht schrieb. Ich fragte nicht, welcher Zeitpunkt es denn sein dürfe. |
Und das im selben Posting, in dem du die betreffende Stelle später selber zitierst ...
Hanami hat folgendes geschrieben: | Also ist die Aussage "Es gibt nur das Materielle" quasi inhaltsleer. Macht man sie an dem fest, was wir zum heutigen Zeitpunkt messen können, ist sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch |
War wohl nicht so gemeint, oder was?
Hanami hat folgendes geschrieben: | Darum geht es auch gar nicht. Mir erschloss sich dein Satz in keinster Weise als Gegenargument zu meinem Beitrag, und der Unterschied zwischen Heute und aktuell erschloss sich mir auch nicht. Danach fragte ich. |
Und darauf antwortete ich. Außerdem antwortete ich auf ebenfalls gestellte Frage, was an deinem (ursprünglichen) Post apologetisch-religiöses Gebrabbel sei. Was ich wohl besser gelassen hätte, angesichts des Umstands, dass du ...
Hanami hat folgendes geschrieben: | Was diese Nachfrage zu einer für mich unverständlichen Formulierung mit Gebrabbel zu tun hat, noch dazu mit religiösem, noch dazu mit apologetisch – religiösem, erschließt sich mir noch weniger. |
... jetzt so tust, als hätte ich deine Nachfrage so bezeichnet.
Hanami hat folgendes geschrieben: |
caballito hat folgendes geschrieben: |
Nein, dass sie wahr sein müssen, hast du nicht behauptet. Nur, dass man sie nicht als unbegründet verwerfen darf. Dass ,man sie als mögliche Wahrheit anerkennen müsse, zwischen denen man wählen müsse. Und genau das ist die Argumentation der religiösen Apologeten, dass man, wenn man nicht wisse, man eben irgendwas glauben müsse. Und genau das ist Unfug. |
Mit wem diskutierst du hier überhaupt? |
Mit dem sich gegenseitig recht gebenden Duo Garfield/Hanami.
Hanami hat folgendes geschrieben: | Auch das habe ich nie gesagt. Um mich noch mal zu zitieren:
Hanami hat folgendes geschrieben: | ... |
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Aber Garfield hat das gesagt. Und das, was du da zitierst, hast du als Zustimmung zu Garfield geschrieben.
Hanami hat folgendes geschrieben: | Deine Interpretation meines Zitats, dass man Möglichkeiten auch als mögliche Wahrheiten anerkennen müsse, ist grenzwertig. |
Nicht im Zusammenhang mit dem, dem du damit zustimmst.
Hanami hat folgendes geschrieben: |
caballito hat folgendes geschrieben: | Du setzt "nicht glauben, dass" mit "glauben, dass nicht" gleich. |
Ich setze das nicht gleich. Ich sage nur, dass es leider Atheisten gibt, die das tun. Du scheinst zu denken, solche Atheisten gibt es nicht, aber ich kenne welche, die so sind und glaube, ganz so selten kommt das nicht vor. |
Wo schrub ich, dass es das nicht gibt? Wie kommst du denn auf das schmale Brett? Aber du tust so, als ob es das andere nicht gäbe, und stimmst noch dazu Garfield zu, die genau diese Verdrehung betreibt. Und wenn du so viele derartige Atheisten zu kennen meinst, dann habe ich durchaus Zweifel, ob du es nicht doch öfter mal verwechselst. So wie du es ja auch hier tust.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1867127) Verfasst am: 16.09.2013, 14:33 Titel: |
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Ganz generell:
Es geht ja nicht darum, was ein (erwachsener) Mensch glauben "soll", sondern ob man seine Kinder religioes erziehen sollte oder nicht.
Wenn ich Kinder haette, wuesste ich garnicht, wo ich das Konzept "Gott" reinbringen sollte. Als unbedingt notwendiges Konzept.
Aus der Biologie koennte ich ueber Stoffkreislaeufe, Evolution, die irrsinnig langen Zeitraeume reden, die hier auf der Erde schon vergangen sind.
Man kann Kaulquappen ankucken, wie die sich entwickeln. Man kann in Zoos gehen und sich die Bauplaene von Tieren ankucken, sich ueber Mikrobiologie informieren, ich kann unterm Mikroskop zuhause die ganzen Algen sichtbar machen, die im Erdboden hocken.
Die Erdgeschichte, da gibts genug spannendes Material: Gesteine, Kistalle, heisse Quellen, Vulkane, Erdbeben. Fossilien nicht zu vergessen, und dann kann man sich auch ueber das Erdklima zu verschiedenen Zeiten informieren.
Aus diversen Buechern koennte ich Informationen zum Thema "Entwicklung des Universums" suchen, und dann gibt es noch das Planetarium.
Zum Thema "Sozialverhalten und Moral" gibt es viele Theorien aus der Verhaltensforschung und Psychologie. Manches kann man sicher auch Kindern schon nahebringen, zB eine abgeschwaechte Version des Gefangenendilemmas und aehnliches, um das Konzept "Kooperation" zu verdeutlichen.
Und zu guter Letzt die Frage: was ist nach dem Tod?
Ich persoenlich denke, dass mein Tod (friedlich oder unter Schmerzen) einfach ein finales Einschlafen sein wird. Ob danach etwas kommt, koennen wir aus diesem Universum heraus nicht wissen.
Irgendwelche Maerchen von Wolken und Licht halte ich fuer zu weit hergeholt, um sie zu bemuehen. Da finde ich das Nirvana plausibler..
Eine Verpflichtung zu einem zum Teil sehr restriktiven Normenkatalog, der einen grossen Zeit- und Energieaufwand erfordert, kann man aus einem vagen "vielleicht ist da ja was" heraus einfach nicht begruenden.
Und ich denke, ein eventuelles Aussenseitertum laesst sich mit coolem Playmobilspielzeug gut beheben (da gibt es schon Prioritaeten bei den Kids, was wichtig ist und was nicht.. ).
Nachtrag:
Ach doch, ja: Gott. Die vielen Goetter der Menschheitsgeschichte, als die Menschen nach Erklaerungen fuer Naturschauspiele gesucht haben. Der Mensch als erstes Tier, das nach einem hoeheren Lebensziel sucht. Ich frage mich, ob es da schon ein paar tragfaehige Theorien in der Psychologie und Hirnforschung gibt....
Die griechischen, die nordischen, die aztekischen, die abrahamitischen Goetter, das Schamanentum, der Trend weg von vielen Goettern hin zu einem Gott, mit Buddhismus kenn ich mich nicht aus...
Wie die Religionen die Menschen beeinflusst haben. Kunst, Kultur, die Vielfalt der Rituale.
Zum Thema Spiritualitaet kaeme bei mir die Antwort: ich habe fuer mich keinen Gott. Und ich wuerde bei Interesse versuchen, die Fragen neutral zu beantworten (was ist Himmel, was ist Hoelle?) und auf entsprechende Quellen verweisen.
Eine spirituelle Unterweisung ala "da ist ein lieber Gott, und der wacht ueber alle Menschen und hat sie lieb", gaebe es bei mir halt nicht, sondern eine neutrale Beschreibung zB, wie ich es vom Katholizismus in Erinnerung habe: die Katholiken glauben daran, dass...
Ganz ehrlich; in welcher Religion sollte ich Kinder denn unterweisen? Es gibt soviele. Und die abrahamitischen finde ich persoenlich irgendwie... langweilig.
Ich bin spirituell und intellektuell halt so flach wie ein Keks...
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26503
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1867128) Verfasst am: 16.09.2013, 14:36 Titel: |
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Garfield hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: |
Es kann ja ganz viel geben. Die Frage ist immer: Braucht man das? Muss man sich dafür offen halten? |
"Man"?
Das muss ja wohl jeder Mensch für sich selbst entscheiden.
Nur weil es für dich nicht der Fall ist bedeutet das nicht daß es für andere Menschen nicht anders sein kann.
Dies ist eine zutiefst persönliche nur individuell treffbare Entscheidung die jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss und auch kann. |
Richtig. Und damit sich meine Kinder entscheiden können, stelle ich ihnen meine Welt vor - für die andere Welt schicke ich sie in die Schule.
Garfield hat folgendes geschrieben: |
Nur weil es für dich so ist zu behaupten das müsse auch für alle anderen Menschen so sein ist genauso enge, eingleisige Denke wie die der Vertreter der Religionen die behaupten jeder Mensch würde Gott brauchen. |
Ich stelle hier keine Regeln für alle auf, sondern wir reden hier über die Erziehung der Kinder, das heißt über das, was wir ihnen bewusst mitgeben.
Und da unterschlägst Du einen wesentlichen Unterschied: Nennen wir es mal nicht Atheismus, weil das nur aussagt was ich nicht vertrete, nennen wir es lieber Naturalismus, weil das aussagt, was ich vertrete:
Die Regel 1 im Naturalismus, die auch für die Aussage "Gott ist vernachlässigbar" gilt, lautet: Jede Aussage gilt nur bis zum Beweis des Gegenteils.
Das ist der wesentliche Unterschied zur Religion, nämlich dass für den Naturalisten auch "Es gibt keinen Gott" prinzipiell falsifizierbar ist.
Genau das ist übrigens der Inhalt des Satzes, den Du gesnippt hast:
fwo hat folgendes geschrieben: | ....
Sich über die übersinnlichen Phänomene Gedanken zu machen, reicht auch noch, nachdem sie sinnlich geworden sind..... |
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26503
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1867136) Verfasst am: 16.09.2013, 15:01 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | ....
Und zu guter Letzt die Frage: was ist nach dem Tod?
Ich persoenlich denke, dass mein Tod (friedlich oder unter Schmerzen) einfach ein finales Einschlafen sein wird. Ob danach etwas kommt, koennen wir aus diesem Universum heraus nicht wissen.
Irgendwelche Maerchen von Wolken und Licht halte ich fuer zu weit hergeholt, um sie zu bemuehen. Da finde ich das Nirvana plausibler...... |
Wo Du Nirvana schreibst: Bei mir kommt nach dem Tod meist noch ein bisschen Kuscheln. Aber das ist nur der kleine Tod. Hat aber wie das Nirvana den Vorteil auch im Leben erreichbar zu sein - der Buddhismus sieht da ja auch eine Verknüpfung.
Insofern solltest Du vielleicht etwas näher ausführen, was Du in diesem Satz mit Nirvana meinst.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1867151) Verfasst am: 16.09.2013, 15:36 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Hatiora hat folgendes geschrieben: | ....
(friedlich oder unter Schmerzen) .. |
Bei mir kommt nach dem Tod meist noch ein bisschen Kuscheln. Aber das ist nur der kleine Tod...
fwo |
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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