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Sprache und Diskriminierung
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1873315) Verfasst am: 10.10.2013, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich frag dich noch einmal direkt: Soll es der Sinti entscheiden, sich öffentlich weiter als Zigeuner bezeichnen zu lassen - oder soll das der "pera" entscheiden? Na?


Man kann die ja fragen, wie sie sich selbst bezeichnen.

Ich habe mal Interviews mit Sinti & Roma durchgeführt und erklärte den Familien an der Haustür, ich mache gerade eine Umfrage über Sinti & Roma. Mehrfalls bekam ich Antworten wie:

"Sinti & Roma? Nein, wir sind doch Zigeuner!"

Sehr verblüfft habe ich das dann anschließend im Seminar, wo ich die Ergebnisse vorstellte, berichtet. Es stieß auf allgemeines Erstaunen ...-


Na also, dann wär das doch geklärt. Jetzt lassen wir die Sinti, Roma und Jenischen aufeinander los, welchen Begriff sie gerne hätten Sehr glücklich
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1873317) Verfasst am: 10.10.2013, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich frag dich noch einmal direkt: Soll es der Sinti entscheiden, sich öffentlich weiter als Zigeuner bezeichnen zu lassen - oder soll das der "pera" entscheiden? Na?


Man kann die ja fragen, wie sie sich selbst bezeichnen.

Ich habe mal Interviews mit Sinti & Roma durchgeführt und erklärte den Familien an der Haustür, ich mache gerade eine Umfrage über Sinti & Roma. Mehrfalls bekam ich Antworten wie:

"Sinti & Roma? Nein, wir sind doch Zigeuner!"

Sehr verblüfft habe ich das dann anschließend im Seminar, wo ich die Ergebnisse vorstellte, berichtet. Es stieß auf allgemeines Erstaunen ...-


Ja, die Benennung ist nicht einheitlich.
Was mich interessieren wuerde: hast Du noch weitere Parameter erfasst?
Gab es eine Korrelation zB zur finanziellen Situation, zum Bildungsstand oder aehnliches?
(viele Zigeuner, ich glaube vor allem Roma, sind ja komplett integriert)
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1873321) Verfasst am: 10.10.2013, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich frag dich noch einmal direkt: Soll es der Sinti entscheiden, sich öffentlich weiter als Zigeuner bezeichnen zu lassen - oder soll das der "pera" entscheiden? Na?


Man kann die ja fragen, wie sie sich selbst bezeichnen.

Ich habe mal Interviews mit Sinti & Roma durchgeführt und erklärte den Familien an der Haustür, ich mache gerade eine Umfrage über Sinti & Roma. Mehrfalls bekam ich Antworten wie:

"Sinti & Roma? Nein, wir sind doch Zigeuner!"

Sehr verblüfft habe ich das dann anschließend im Seminar, wo ich die Ergebnisse vorstellte, berichtet. Es stieß auf allgemeines Erstaunen ...-


Na also, dann wär das doch geklärt. Jetzt lassen wir die Sinti, Roma und Jenischen aufeinander los, welchen Begriff sie gerne hätten Sehr glücklich


Wie? Jetzt gleich?

Aber ich bin doch gar nicht darauf vorbereitet.

Was zieh' ich nur an?

Sehr glücklich

---

Im Ernst: Das ist immer das einfachste, wenn es denn praktisch möglich ist.

Mit der Zeit, wenn dann ein Vertrauensverhältnis entsteht, kann man von der förmlichen Bezeichnung ja auch mal abgehen, so wie pera das beschreibt.

Solange aber noch eine gewisse Distanz besteht, empfiehlt es sich, zu fragen.
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K.I.Z - Frieden

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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1873322) Verfasst am: 10.10.2013, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1873323) Verfasst am: 10.10.2013, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich frag dich noch einmal direkt: Soll es der Sinti entscheiden, sich öffentlich weiter als Zigeuner bezeichnen zu lassen - oder soll das der "pera" entscheiden? Na?


Man kann die ja fragen, wie sie sich selbst bezeichnen.

Ich habe mal Interviews mit Sinti & Roma durchgeführt und erklärte den Familien an der Haustür, ich mache gerade eine Umfrage über Sinti & Roma. Mehrfalls bekam ich Antworten wie:

"Sinti & Roma? Nein, wir sind doch Zigeuner!"

Sehr verblüfft habe ich das dann anschließend im Seminar, wo ich die Ergebnisse vorstellte, berichtet. Es stieß auf allgemeines Erstaunen ...-



Meines Erachtens kommt es gar nicht so sehr auf die Bezeichnung an, sondern wie sie gemeint ist. Wer den Begriff "Zigeuner" verwendet um damit seine Verachtung fuer diese Menschen auszudruecken, der ist ein Rassist, nicht weil er "Zigeuner" sagt, sondern weil er diese Menschen wegen ihrer Herkunft verachtet. Wer "Zigeuner" sagt, weil er halt nur diesen Begriff gewohnt ist, der ist deshalb nicht automatisch Rassist.

Ich ziehe es fuer mich selbst vor diesen Begriff nicht zu verwenden, weil ich Missverstaendnisse vermeiden will und keine Lust habe hinterher umstaendlich zu erklaeren wie ich den Ausdruck meine und wie nicht. Deshalb sage ich halt "Sinti" oder "Roma". Das ist genauso kurz und praegnant und mittlerweile sollte auch jeder wissen, was damit gemeint ist.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1873325) Verfasst am: 10.10.2013, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Meines Erachtens kommt es gar nicht so sehr auf die Bezeichnung an, sondern wie sie gemeint ist. Wer den Begriff "Zigeuner" verwendet um damit seine Verachtung fuer diese Menschen auszudruecken, der ist ein Rassist, nicht weil er "Zigeuner" sagt, sondern weil er diese Menschen wegen ihrer Herkunft verachtet. Wer "Zigeuner" sagt, weil er halt nur diesen Begriff gewohnt ist, der ist deshalb nicht automatisch Rassist.

Ja, aber die Intention eines Menschen ist für den Leser/Hörer eines Begriffs nicht immer offensichtlich. Deswegen kann ich verstehen, wenn man die p/c Diskussion an der Wirkung der Begriffe, und damit an den Begriffen selbst festmacht, und nicht an den Intentionen.

Aus diesem Grund bin ich dafür, als negativ rezipierte Begriffe aktuell zu vermeiden, nicht jedoch alte Bücher (Pippi) dahingehend zu redigieren, da in dem Fall eine Korrektur der Intention unnötig und auch unglaubwürdig wäre.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1873326) Verfasst am: 10.10.2013, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern


Das halt ich schlichtweg für ein Gerücht.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1873331) Verfasst am: 10.10.2013, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich frag dich noch einmal direkt: Soll es der Sinti entscheiden, sich öffentlich weiter als Zigeuner bezeichnen zu lassen - oder soll das der "pera" entscheiden? Na?


Man kann die ja fragen, wie sie sich selbst bezeichnen.

Ich habe mal Interviews mit Sinti & Roma durchgeführt und erklärte den Familien an der Haustür, ich mache gerade eine Umfrage über Sinti & Roma. Mehrfalls bekam ich Antworten wie:

"Sinti & Roma? Nein, wir sind doch Zigeuner!"

Sehr verblüfft habe ich das dann anschließend im Seminar, wo ich die Ergebnisse vorstellte, berichtet. Es stieß auf allgemeines Erstaunen ...-


Ja, die Benennung ist nicht einheitlich.
Was mich interessieren wuerde: hast Du noch weitere Parameter erfasst?
Gab es eine Korrelation zB zur finanziellen Situation, zum Bildungsstand oder aehnliches?
(viele Zigeuner, ich glaube vor allem Roma, sind ja komplett integriert)


Genau um Integration ging es bei dieser Umfrage. Und zwar soziale Integration, also z.B. Kontakte und Eingebundensein, Integration in den Arbeitsmarkt ja oder nein. Bildung habe ich nicht abgefragt, aber drei grobe Einkommenskategorien.

Die Ergebnisse von rund 20 befragten Familien ergaben, dass die Integration meist schwierig ist, in beiden Bereichen. Nur wenige Befragte gehörten zum gehobenen Mittelstand.

Bildungsdefizite habe ich indirekt vermutet, zumal die sozioökonomischen Variablen Einkommen, Beruf und Bildung meist hoch miteinander korreliert sind.

Ansonsten gab es noch offene Fragen, deren Antworten sich nicht wirklich kategorisieren ließen.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#1873333) Verfasst am: 10.10.2013, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern


Das halt ich schlichtweg für ein Gerücht.


Also, ich nenne Bullen nicht gewohnheitsmäßig Polizisten. Äh, umgekehrt... zwinkern
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1873336) Verfasst am: 10.10.2013, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Meines Erachtens kommt es gar nicht so sehr auf die Bezeichnung an, sondern wie sie gemeint ist. Wer den Begriff "Zigeuner" verwendet um damit seine Verachtung fuer diese Menschen auszudruecken, der ist ein Rassist, nicht weil er "Zigeuner" sagt, sondern weil er diese Menschen wegen ihrer Herkunft verachtet. Wer "Zigeuner" sagt, weil er halt nur diesen Begriff gewohnt ist, der ist deshalb nicht automatisch Rassist.

Ja, aber die Intention eines Menschen ist für den Leser/Hörer eines Begriffs nicht immer offensichtlich. Deswegen kann ich verstehen, wenn man die p/c Diskussion an der Wirkung der Begriffe, und damit an den Begriffen selbst festmacht, und nicht an den Intentionen.

Aus diesem Grund bin ich dafür, als negativ rezipierte Begriffe aktuell zu vermeiden, nicht jedoch alte Bücher (Pippi) dahingehend zu redigieren, da in dem Fall eine Korrektur der Intention unnötig und auch unglaubwürdig wäre.


Bleibt die Frage, ob die Wirkung unabhängig von der Intention besteht. Die Verlagsredakteure entschieden in diese Richtung, Schwarzenverbände unterstützten sie dabei. Ob das allerdings die Mehrheit der Schwarzen auch so sieht?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1873340) Verfasst am: 10.10.2013, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bleibt die Frage, ob die Wirkung unabhängig von der Intention besteht.

Zumindest teilweise schon, denke ich, und das reicht. Aber eben nicht unabhängig vom gesamten Kontext. Zum Beispiel ist der Begriff "Neger" in einem altertümlichen Buch leichter zu ertragen als sagen wir in der gestrigen FAZ, da in dem alten Buch der historisch-unwissende bzw. teilweise sogar zeitgeistig-rassistische Kontext offensichtlich (und hoffentlich überwunden) ist.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Verlagsredakteure entschieden in diese Richtung, Schwarzenverbände unterstützten sie dabei. Ob das allerdings die Mehrheit der Schwarzen auch so sieht?

Da fällt mir jetzt keine Antwort ein.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21466
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1873362) Verfasst am: 11.10.2013, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern


mir nicht.
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"als ob"
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1873381) Verfasst am: 11.10.2013, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern


mir nicht.

Dann achte mal drauf.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1873384) Verfasst am: 11.10.2013, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Allein entscheidend für die Bezeichnung von Menschen sollte doch die Opferperspektive sein.

Nein. Alleine entscheidend ist der gesamtgesellschaftliche Konsens. Es gibt keine allgemeine Regel, nach der man sein Verhalten grundsätzlich an den empfindlichsten Elementen einer Gesellschaft auszurichten habe. Zum Glück, denn sonst würde man ja nur noch auf rohen Eiern laufen. Es ist genau umgekehrt. Die Grundregel lautet: alles ist erlaubt, solange es keine Rechte anderer verletzt. Das "Opfer" hat grundsätzlich die freie Wortwahl des Sprechers zu dulden. Nur in extremen Ausnahmefällen, greift die Gesellschaft regulierend ein.

Das gilt übrigens nicht nur für Sprache, sondern für alle Bereiche der Gesellschaft. Mode zum Beispiel wirkt auch auf andere Menschen. Gilt da auch die Opferperspektive? Dürfen sich Menschen, die sich durch die Gegenwart von Punks, Skinheads oder Frauen in kurzen Miniröcken verletzt fühlen, dagegen wehren? Oder müssen sie das dulden? Ab wann darf eine Gesellschaft regulieren eingreifen? Wenn sich der erste aufregt (=sich selber zum Opfer erklärt)?
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1873385) Verfasst am: 11.10.2013, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern


mir nicht.

Dann achte mal drauf.

mach ich, kann ich so allgemein nicht bestätigen ...
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1873387) Verfasst am: 11.10.2013, 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Nein. Alleine entscheidend ist der gesamtgesellschaftliche Konsens. ...

... gegen genau den wird sich doch aber immer wieder als vorgeblich "politisch korrekt" aufgeregt und gehetzt, weil man seine persönliche, "politisch inkorrekte" Verbalfreiheit bedroht sieht.
freakteach
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#1873400) Verfasst am: 11.10.2013, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Nein. Alleine entscheidend ist der gesamtgesellschaftliche Konsens. ...

... gegen genau den wird sich doch aber immer wieder als vorgeblich "politisch korrekt" aufgeregt und gehetzt, weil man seine persönliche, "politisch inkorrekte" Verbalfreiheit bedroht sieht.
freakteach


Die PIs vertreten doch die schweigende Mehrheit, die unbedingt Zigeuner und Neger sagen will. Weil das schon immer so war. Schulterzucken

Und Fäki hat keine Ahnung, was der Begriff Konsens bedeutet. Von Konsens keine Spur. Schon gar nicht "gesamtgesellschaftlich".
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Fake
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Beitrag(#1873413) Verfasst am: 11.10.2013, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Glaubt ihr zwei Clowns ernsthaft, ihr steht für die Mehrheit der Gesellschaft? Lachen

Die Mehrheit der Gesellschaft hat noch überhaupt nicht mitbekommen, dass es über ganz normale Wörter ihrer Alltagssprache wie Zigeunerschnitzel einen Streit gibt. Außerhalb von autonomen Häkelgruppen interessiert sich nämlich keine Sau für sowas. Ich jedenfalls habe noch nie auf einer Speisekarte ein "Balkanschnitzel" gesehen.
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Skeptiker
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Beitrag(#1873430) Verfasst am: 11.10.2013, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Allein entscheidend für die Bezeichnung von Menschen sollte doch die Opferperspektive sein.

Nein. Alleine entscheidend ist der gesamtgesellschaftliche Konsens.


Den gibt es nicht.

Es gibt höchstens die Möglichkeit der Kommunikation, wo dann auch ggf. Interessengegensätze sichtbar werden und diskutiert werden müssen.

In so einer Diskussion kann erst Konsens hergestellt werden, aber nicht durch Abstimmung. Abstimmungen verdecken nur, dass es eben gerade keinen Konsens gibt, indem sie z.B. Minderheitenmeinungen überstimmen und damit den Schutz von Minderheiten zerstören.

Lösen kann man besagte Interessengegensätze übrigens nicht durch Diskussion. Diese kann die Gegensätze wie gesagt, höchstens offenlegen. Die Interessengegensätze selber müssen in der Realität gelöst werden, nicht durch Reden, nicht durch Sprache.

Diskriminierung ist nicht nur ein Wort.
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Skeptiker
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Beitrag(#1873433) Verfasst am: 11.10.2013, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Glaubt ihr zwei Clowns ernsthaft, ihr steht für die Mehrheit der Gesellschaft? Lachen

Die Mehrheit der Gesellschaft hat noch überhaupt nicht mitbekommen, dass es über ganz normale Wörter ihrer Alltagssprache wie Zigeunerschnitzel einen Streit gibt. Außerhalb von autonomen Häkelgruppen interessiert sich nämlich keine Sau für sowas. Ich jedenfalls habe noch nie auf einer Speisekarte ein "Balkanschnitzel" gesehen.


Na ja, das ist aber auch ein blödes Beispiel. Viele werden erst mal gar nicht wissen, was ein Balkanschnitzel ist. Cool
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Beitrag(#1873434) Verfasst am: 11.10.2013, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
... Clowns ...."Balkanschnitzel" ...

.... Viele werden erst mal gar nicht wissen, was ein Balkanschnitzel ist. Cool

Bei Schnitzel sind es 5% Unwissende, aber 80% haben sicherlich keine Ahnung vom Balkan, sondern denken i.d.Z. an Balkon und 50% davon wiederum wissen, dass man dortens nicht kochen darf, um die Nachbarschaft olfaktorisch nicht zu vergrätzen.
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Beitrag(#1873437) Verfasst am: 11.10.2013, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Glaubt ihr zwei Clowns ernsthaft, ihr steht für die Mehrheit der Gesellschaft? Lachen

Die Mehrheit der Gesellschaft hat noch überhaupt nicht mitbekommen, dass es über ganz normale Wörter ihrer Alltagssprache wie Zigeunerschnitzel einen Streit gibt. Außerhalb von autonomen Häkelgruppen interessiert sich nämlich keine Sau für sowas. Ich jedenfalls habe noch nie auf einer Speisekarte ein "Balkanschnitzel" gesehen.


Also ich noseman würde niemals behaupten wollen, für die Mehrheit der Gesellschaft zu sprechen. Um Himmels Willen, dann müsste ich ja täglich Erbrechen wenn du ihr Repräsentant wärest. Meine autonome Häkelgruppe würde mich rauswerfen. Traurig Dass sich die "Mehrheit" nicht dafür interessiert, ist nun einmal der billigste aller Vorwände, sich nicht um ein gesamtgesellschaftliches Problem zu kümmern.
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Beitrag(#1873438) Verfasst am: 11.10.2013, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Glaubt ihr zwei Clowns ernsthaft, ihr steht für die Mehrheit der Gesellschaft? Lachen

Die Mehrheit der Gesellschaft hat noch überhaupt nicht mitbekommen, dass es über ganz normale Wörter ihrer Alltagssprache wie Zigeunerschnitzel einen Streit gibt. Außerhalb von autonomen Häkelgruppen interessiert sich nämlich keine Sau für sowas. Ich jedenfalls habe noch nie auf einer Speisekarte ein "Balkanschnitzel" gesehen.


Na ja, das ist aber auch ein blödes Beispiel. Viele werden erst mal gar nicht wissen, was ein Balkanschnitzel ist. Cool


Darum sollte es auch Sinti-und-Roma-Schnitzel heißen! freakteach Klingt so herrlich italienisch... Sehr glücklich
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Beitrag(#1873439) Verfasst am: 11.10.2013, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
... Clowns ...."Balkanschnitzel" ...

.... Viele werden erst mal gar nicht wissen, was ein Balkanschnitzel ist. Cool

Bei Schnitzel sind es 5% Unwissende, aber 80% haben sicherlich keine Ahnung vom Balkan, sondern denken i.d.Z. an Balkon und 50% davon wiederum wissen, dass man dortens nicht kochen darf, um die Nachbarschaft olfaktorisch nicht zu vergrätzen.


"Herr Ober, hier ist ein Druckfehler in der Karte! Es muss Balkonschnitzel heissen!"
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1873440) Verfasst am: 11.10.2013, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Übrigens ist mir mal aufgefallen, daß diejenigen, die sich am meisten über vermeintlich diskriminierende Sprache ereifern, oft dieselben sind, die Polizeibeamten gewohnheitsmäßig "Bullen" nennen. zwinkern


Ist Bulle überhaupt noch beleidigend?
Es gibt schließlich Fernsehserien wie "Der Bulle von Tölz", "Der Bulle und das Mädchen" (und wahrscheinlich noch viel mehr)

Man kann gegenteilig das Wort als Kompliment verstehen.
http://www.polizeihistorischesammlung-paul.de/wissenswertes/bullen.htm
Zitat:
Sehr häufig bin ich gefragt worden, wie ich zu dem Schimpfwort "Bulle" stehe. Eigentlich keine besonders überraschende Frage an einen Polizeibeamten. Erstmals habe ich mich mit der obigen Frage beschäftigt, als mein Sohn etwa 10 Jahre alt war und voller Stolz seinen Vater als "Bulle" bezeichnete.


Übrigens: Bulle kommt nicht von Rind, sondern von "Puller".

Zitat:
Schon im 18. Jahrhundert nannte man nämlich die Gendarmen bzw. die Landjäger, also die Vorläufer der heutigen Schutzpolizei, "Landpuller" oder "Landbohlwer", teilweise auch "Bohler". Der Ausdruck wurde natürlich, nach der gesprochenen Mundart in den verschiedenen Gebieten, abgewandelt. Der Ursprung des Wortes "Puller", "Bohlwer" und "Bohler", liegt aber in dem niederländischen Wort "Bol", welches soviel wie "Kopf, kluger Mensch" bedeutet. Ein "Bulle" ist demnach ein Mensch mit Kopf und Hirn.

Vielleicht sollte man Bullen besser Landpuller nennen, wenn man beleidigende Absichten verfolgt? Das hört sich fieser an.


Zuletzt bearbeitet von Waschmaschine777 am 11.10.2013, 12:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1873442) Verfasst am: 11.10.2013, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

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Fake hat folgendes geschrieben:
Glaubt ihr zwei Clowns ernsthaft, ihr steht für die Mehrheit der Gesellschaft? Lachen

Die Mehrheit der Gesellschaft hat noch überhaupt nicht mitbekommen, dass es über ganz normale Wörter ihrer Alltagssprache wie Zigeunerschnitzel einen Streit gibt. Außerhalb von autonomen Häkelgruppen interessiert sich nämlich keine Sau für sowas. Ich jedenfalls habe noch nie auf einer Speisekarte ein "Balkanschnitzel" gesehen.


Na ja, das ist aber auch ein blödes Beispiel. Viele werden erst mal gar nicht wissen, was ein Balkanschnitzel ist. Cool


Darum sollte es auch Sinti-und-Roma-Schnitzel heißen! freakteach Klingt so herrlich italienisch... Sehr glücklich


Und dazu dann noch eine imperialistische Romus-und-Remulus-Soße. Damit sich der Gast so richtig als Herr im Hause fühlen darf ...- Cool
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1873444) Verfasst am: 11.10.2013, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ob die Mehrheit der Gesellschaft weiß, was ein Hermann-Göring-Schnitzel sein könnte? Sehr glücklich
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Skeptiker
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Beitrag(#1873445) Verfasst am: 11.10.2013, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ob die Mehrheit der Gesellschaft weiß, was ein Hermann-Göring-Schnitzel sein könnte? Sehr glücklich


Wahrscheinlich so was ähnliches wie Duce a là Pana. Auf den Arm nehmen
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Hatiora
sukkulent



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Beitrag(#1873447) Verfasst am: 11.10.2013, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:

Um mal wieder zu unserem Lieblingsbeispiel zurückzukommen: Wenn ich in Stürmer-Diktion von einem Schwarm Zigeuner spreche, der wie eine Heuschreckenplage über ein Dorf herfällt, dann liegt die Diskriminierung in dem Vergleich mit dem Heuschreckenschwarm - statt dessen von einem Schwarm Roma zu sprechen, würde es keinen Deut besser machen. Es ist hier das Bild des alles auffressenden Heuschreckenschwarm, der negative Assotiationen bewirkt, ganz egal, wie die Leute bezeichnet werden.

Naja. Der treffendere Vergleich waere "Zigeuner, die einer Gluehwuermchenplage gleich"... anstelle von "Heuschreckenplage".
(...denn auch die Benamsung von Heuschrecken als Plage koennte als politisch inkorrekt bezeichnet werden... Aber das ist nur eine formale Anmerkung, ich bin mir dessen bewusst, dass es ein wenig putzig klingt.)

Der Kernpunkt der Frage ist, wie wirken Begriffe, die alleine stehen, ohne beigestellte Metapher: wie wirkt "Zigeuner" allein stehend, wie wirkt "Roma" allein stehend?

Wenn es nun Gebiete gibt, in denen der Begriff "Zigeuner" tatsaechlich pauschal als Schimpfwort verstanden wird, eben weil zB Migranten, die unter katastrophalen Verhaeltnissen leben und zT auch kriminell sind, darunter verstanden werden, dann kann es schon zum anfaenglichen Abbau von Widerstaenden ein Unterschied sein, ob man ueber Zigeuner oder Roma redet.
Fuer beide Seiten, aber wahrscheinlich vor allem fuer die Bezeichneten.
Wenn jemand eine Bezeichnung permanent als Beleidigung versteht und das auch zum Ausdruck bringt, hilft es in einer Diskussion erst einmal nichts, ihm zu erklaeren, dass er die Intention falsch versteht.
Und fuer den Bezeichner mag es auch einen Lerneffekt beinhalten, wenn man dann erst einmal genau erklaert, dass es auch weniger pauschalisierende Begriffe gibt, was Zigeuner sind, wo die herkommen. Es gibt ja ein paar Seiten im Internet, auf denen jeder sich selbst ein Bild machen kann und dann auch fuer sich selbst entscheiden, wie er verfaehrt.

Ich persoenlich (private Meinung) verwende andere, eventuell auch praezisere Bezeichnungen im Allgemeinen nicht als Versuch, die Sprache ummodeln zu wollen, sondern, um das Unbehagen beider Seiten, voreinander erst einmal zu umgehen, egal, ob ich die Vorbehalte jetzt nachvollziehen kann oder nicht. Um dann in einem zweiten Schritt eine Diskussion ueber die nicht-rhetorischen Probleme fuehren zu koennen.

Dh fuer mich ist die sorgsam angewandte Sprache eine voruebergehende "moderative" Methode, die dann angewendet werden sollte, wenn es noetig ist, und die man auch nicht schriftlich festhalten muss. Damit umgeht man dann auch die "Euphemismus-Tretmuehle", denn ein Wort-Verbot gibt es nicht.
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1873448) Verfasst am: 11.10.2013, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Im Auftrag der Moderatorin Hatiora nach PN entfernt, Addi
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Zuletzt bearbeitet von AdvocatusDiaboli am 11.10.2013, 13:31, insgesamt einmal bearbeitet
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