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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
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Beitrag(#1873943) Verfasst am: 13.10.2013, 15:48    Titel: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

na, na,
135 nach unserer Zeitrechnung geht auf Kosten der von vielen hier geschätzten Römer und des Herrn Hadrian,

Juden wurden bei Pogromen vertrieben, ermordet, u.s.w. und fanden wieder Zuflucht und zum Teil auch teuer bezahlten Schutz bei Christen.

Diese zeitweise auftretenden Judenfeindschaft von Christen muss man scharf trennen von dem gerade durch den in den Naturwissenschaften damals weit verbreiteten Rassismus der Nazis.

Die Christen ließen meist fast immer noch die Bekehrung, Zwangsbekehrung zu. Teilweise wurden diese Neuchristen dann besonders belohnt.

Die Nazis wahren Rassisten. Ein konvertierte Jude wurde trotzdem ausgegrenzt und später mit äußersten Vernichtungswillen gejagt. Auch ein säkularer Jude, ein atheistischer Jude wurde gejagt, ermordet, auch ein deutschnationaler Jude.

Die Nazis Freunde der Kirche?
Ja, zeitweise.
Aber gerade gegen die RKK wurde schon ein Jahr nach dem Konkordat massiv gehetzt und massig antikatholische Erzeugnisse publiziert.
So konnte Corvins Pfaffenspiegel - in der Weimarer Republik wegen Blasphemie verboten - wieder ab 1934 erscheinen.
Einer von Deschners Lieblingsschriftsteller - Oskar Panizza - wurde vor allem wegen seines Antikatholizismus wieder aufgelegt.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1873946) Verfasst am: 13.10.2013, 16:01    Titel: Kommunistischer Antijudaismus Antworten mit Zitat

wieso hört eigentlich Skeptiker mit seinem Post 1933/1945 auf?

da gibt es doch noch was:

- Diskrimnierung und Antijüdische Hetze von seiten der kommunistischen Partei in Polen! 1967/1968
--> Massenausreise von Shoaüberlebenden aus dem kommunistischen Polen in den Westen

- Judenzensus an den Universitäten in der Sowjetunion. Es durften zeitweise nur ein bestimmter Anteil von Juden studieren, nicht Eignung entschied sonder Herkunft!, war zeitweise noch bis in den 80ern so,
bekanntestes Beispiel:

und davor auch:

- Judenpogrome von kommunistischen Verbänden die für Sowjetrussland kämpften, 1918/1919!
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Skeptiker
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Beitrag(#1873950) Verfasst am: 13.10.2013, 16:25    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
na, na,
135 nach unserer Zeitrechnung geht auf Kosten der von vielen hier geschätzten Römer und des Herrn Hadrian,

Juden wurden bei Pogromen vertrieben, ermordet, u.s.w. und fanden wieder Zuflucht und zum Teil auch teuer bezahlten Schutz bei Christen.

Diese zeitweise auftretenden Judenfeindschaft von Christen muss man scharf trennen von dem gerade durch den in den Naturwissenschaften damals weit verbreiteten Rassismus der Nazis.

Die Christen ließen meist fast immer noch die Bekehrung, Zwangsbekehrung zu. Teilweise wurden diese Neuchristen dann besonders belohnt.

Die Nazis wahren Rassisten. Ein konvertierte Jude wurde trotzdem ausgegrenzt und später mit äußersten Vernichtungswillen gejagt. Auch ein säkularer Jude, ein atheistischer Jude wurde gejagt, ermordet, auch ein deutschnationaler Jude.

Die Nazis Freunde der Kirche?
Ja, zeitweise.
Aber gerade gegen die RKK wurde schon ein Jahr nach dem Konkordat massiv gehetzt und massig antikatholische Erzeugnisse publiziert.
So konnte Corvins Pfaffenspiegel - in der Weimarer Republik wegen Blasphemie verboten - wieder ab 1934 erscheinen.
Einer von Deschners Lieblingsschriftsteller - Oskar Panizza - wurde vor allem wegen seines Antikatholizismus wieder aufgelegt.


Die faschistischen Pogromisten von dem Nürnberger Tribunal haben sich oft explizit auf den christlichen Antisemitismus berufen. Die von den deutschen Faschisten nachträglich hinzugefügte biologistische Begründung ist nur ein weiterer Vorwand, mehr nicht.

Insofern kann man gar nicht zwischen dem Antisemitismus des Faschismus und des Mittelalter-Christentums trennen und schon gar nicht "scharf". Das gehört untrennbar zusammen.

Und was meinst du wohl, wenn man schon im Mittelalter über die Mittel des 20. Jahrhunderts verfügt hätte?

Zitat:
So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina. Die Vernichtung von 300 jüdischen Gemeinden im Deutschen Reich 1548/49... Später dann aber auch die greulichen antijüdischen Hetzschriften des alten Luther, Judenverfolgung nach der Reformation, Pogrome in Osteuropa... es wäre vermessen, hier die vierhundertjährige Leidens- und Todesgeschichte des Judenvolkes nachzuzeichnen, die im nazistischen Massenwahn und Massenmord kulminierte, dem ein Drittel der gesamten Judenheit zum Opfer fiel... keine der antijüdischen Maßnahmen des Nazismus - Kennzeichnung durch besondere Kleidung, Ausschluß von Berufen, Mischeheverbot, Plünderungen, Vertreibungen, Konzentrationslager, Hinmetzelungen, Verbrennungen - war neu. Dies alles gab es schon im christlichen Mittelalter (das große vierte Laterankonzil, 1215!) und in der christlichen Reformationszeit. Neu war nur die rassistische Begründung..."

[KC195ff]


http://www.humanist.de/kriminalmuseum/heiland1.htm


Noch mal zum Wiederholen:

Zitat:
"Ich tat reinen Gewissens und gläubigen Herzens meine Pflicht."
(Adolf Eichmann, 1906-1962, SS-Obersturmbannfüher u. Leiter des Judenreferats im Reichsicherheitsamt, organisierte im Zuge der Endlösung den Transport der Juden in die Vernichtungslager)

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn."
(Der Katholik Adolf Hitler)

Es ist strenge Gewissenspflicht eines jeden Christen, das entartete Judentum zu bekämpfen.
(Bischof Gföllner von Linz)

Ich tue nur, was die Kirche seit fünfzehnhundert Jahren tut, allerdings gründlicher.
(Der Katholik Adolf Hitler)

http://www.unmoralische.de/christlich.htm


Ich würde den Faschismus ohnehin als eine lediglich andere Gestalt des Christentums ansehen.

Sie sind mittelalterliche Gestalten in der Großstadt, die sozusagen die extremste politische Organisationsform des Kleinbürgertums darstellen. Dieses war in Deutschland in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts besonders in die Bredouille geraten und verbündete sich mit der Bourgeoisie, d.h. dem Kapital um eine sozialistische Revolution in Deutschland um jeden Preis zu verhindern. Genau dies war auch das Ziel der christlichen Kirche. Deshalb das Konkordat.

Und den TP-Artikel finde ich auch recht gelungen:

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39986/1.html

Dass einige antikatholische Bücher nach '33 wieder neu aufgelegt wurden, mag sein. Aber dabei ging es wohl in erster Linie darum, noch mehr Christen von den katholischen Organisationen ab- und für die NS-Bewegung anzuwerben. Mit Religionskritik hatte dies aber nichts zu tun.
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 13.10.2013, 16:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#1873952) Verfasst am: 13.10.2013, 16:27    Titel: Re: Kommunistischer Antijudaismus Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
wieso hört eigentlich Skeptiker mit seinem Post 1933/1945 auf?

da gibt es doch noch was:

- Diskrimnierung und Antijüdische Hetze von seiten der kommunistischen Partei in Polen! 1967/1968
--> Massenausreise von Shoaüberlebenden aus dem kommunistischen Polen in den Westen

- Judenzensus an den Universitäten in der Sowjetunion. Es durften zeitweise nur ein bestimmter Anteil von Juden studieren, nicht Eignung entschied sonder Herkunft!, war zeitweise noch bis in den 80ern so,
bekanntestes Beispiel:

und davor auch:

- Judenpogrome von kommunistischen Verbänden die für Sowjetrussland kämpften, 1918/1919!


Das weiß ich alles. Aber eins nach dem anderen.

Antworte doch erst einmal auf meinen Vorpost. zwinkern
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Beitrag(#1873954) Verfasst am: 13.10.2013, 16:34    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Und was meinst du wohl, wenn man schon im Mittelalter über die Mittel des 20. Jahrhunderts verfügt hätte?


Mit den Augen rollen

was soll diese Frage,
sie lässt sich nicht vernünftig in Bezug auf das Thema beantworten.

Schulterzucken
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Skeptiker
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Beitrag(#1873956) Verfasst am: 13.10.2013, 16:40    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Und was meinst du wohl, wenn man schon im Mittelalter über die Mittel des 20. Jahrhunderts verfügt hätte?


Mit den Augen rollen

was soll diese Frage,
sie lässt sich nicht vernünftig in Bezug auf das Thema beantworten.

Schulterzucken


Dann eben so:

Die Produktion im Mittelalter war vorindustriell, die Produktion im Kapitalismus ist industriell.

Der Produktionszweck ist jedoch oft der gleiche.

Das selbe gilt auch für destruktive Zwecke.

Mit einer Atombombe kann man weit effizienter Krieg führen als mit Schwertern.

Du weißt doch ganz genau, was ich meine. Und Küng, der interne Kirchenkritiker, hat diese Frage selber für sich beantwortet.
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Beitrag(#1873961) Verfasst am: 13.10.2013, 16:56    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina.


Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?
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Beitrag(#1874004) Verfasst am: 13.10.2013, 20:14    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina.


Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?


Über Motive für dies und das kann man spekulieren.

Aber die Ausrottung der Juden in Palästina war eine Tatsache.

Und diese Tatsache zeigt, dass eben nicht erst der Kapitalismus zu den Judenpogromen führte, sondern es diese schon viel früher gab.
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Dorian
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Beitrag(#1874136) Verfasst am: 14.10.2013, 11:03    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina.


Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?


Über Motive für dies und das kann man spekulieren.

Aber die Ausrottung der Juden in Palästina war eine Tatsache.

Und diese Tatsache zeigt, dass eben nicht erst der Kapitalismus zu den Judenpogromen führte, sondern es diese schon viel früher gab.


Noch einmal: wer hat behauptet, dass es vor dem Kapitalismus keine Judenprogrome gegeben hätte?
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Skeptiker
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Beitrag(#1874194) Verfasst am: 14.10.2013, 13:28    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina.


Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?


Über Motive für dies und das kann man spekulieren.

Aber die Ausrottung der Juden in Palästina war eine Tatsache.

Und diese Tatsache zeigt, dass eben nicht erst der Kapitalismus zu den Judenpogromen führte, sondern es diese schon viel früher gab.


Noch einmal: wer hat behauptet, dass es vor dem Kapitalismus keine Judenprogrome gegeben hätte?


Und was ist die gemeinsame Grundlage aller Judenprogrome seit dem Mittelalter?

Zum Begriff Antisemitismus:

Zitat:
Heutzutage legen Apologeten gerne Wert darauf, den theologischen Terminus Antijudaismus zu gebrauchen, um an demselben festzuhalten und sich gleichwohl vom doch angeblich rassistischen Antisemitismus zu distanzieren. Doch die moderne rassistisch begründete Judenfeindschaft setzt nur den fast zweitausendjährigen, durch die Theologie motivierten christlichen Judenhaß fort. Das wird in zunehmendem Maß auch von christlichen Theologen eingesehen:

"Der Antijudaimus der Patristen schlug spätestens seit dem vierten Jahrhundert (Chrysostomos) in Antisemitismus um, praktiziert durch christliche Pogrome."


http://www.humanist.de/kriminalmuseum/heiland1.htm


Insofern sage ich auch noch mal, dass Leon sich hier irrt. Kapitalismus ist nicht die Ursache des Holocaust, stellte jedoch die *modernen* Mittel für den Holocaust zur Verfügung.
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Beitrag(#1874368) Verfasst am: 14.10.2013, 22:35    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
na, na,
135 nach unserer Zeitrechnung geht auf Kosten der von vielen hier geschätzten Römer und des Herrn Hadrian,

Juden wurden bei Pogromen vertrieben, ermordet, u.s.w. und fanden wieder Zuflucht und zum Teil auch teuer bezahlten Schutz bei Christen.

Diese zeitweise auftretenden Judenfeindschaft von Christen muss man scharf trennen von dem gerade durch den in den Naturwissenschaften damals weit verbreiteten Rassismus der Nazis.

Die Christen ließen meist fast immer noch die Bekehrung, Zwangsbekehrung zu. Teilweise wurden diese Neuchristen dann besonders belohnt.

Die Nazis wahren Rassisten. Ein konvertierte Jude wurde trotzdem ausgegrenzt und später mit äußersten Vernichtungswillen gejagt. Auch ein säkularer Jude, ein atheistischer Jude wurde gejagt, ermordet, auch ein deutschnationaler Jude.

Die Nazis Freunde der Kirche?
Ja, zeitweise.
Aber gerade gegen die RKK wurde schon ein Jahr nach dem Konkordat massiv gehetzt und massig antikatholische Erzeugnisse publiziert.
So konnte Corvins Pfaffenspiegel - in der Weimarer Republik wegen Blasphemie verboten - wieder ab 1934 erscheinen.
Einer von Deschners Lieblingsschriftsteller - Oskar Panizza - wurde vor allem wegen seines Antikatholizismus wieder aufgelegt.


Nachdem ich bereits den Teil I mit dem Titel Die katholische Kirche und der Holocaust verlinkt hatte, ist heute Teil II des Telepolis-Artikels des belgischen Philosophen Dirk Verhofstadt erschienen:

Zitat:
In München existiert bis zum heutigen Tag eine Kardinal-Faulhaber-Straße. Welche Rolle spielte dieser Kardinal während des Faschismus?

Dirk Verhofstadt: Ursprünglich kritisierte Faulhaber Hitler, aber nach der Übernahme der Macht wurde er zu seinem Anhänger, vor allem wegen seiner Abneigung gegen den Bolschewismus. Am 17. März 1933, schickte Faulhaber einen Brief an den Führer, in welchem er ihm seinen Dank aussprach für "sein Lebenswerk, um den Marxismus in allen Formen, und besonders den Kommunismus, als Grundsatz für die Organisation der Wirtschaft und des Staates zu zerstören".

Weiter schrieb er am 24. Juli 1933 einen persönlichen Brief an Hitler und gratulierte ihm zu dem Konkordat: "Was die alten Parlamente und Parteien in 60 Jahren nicht fertig brachten, hat Ihr staatsmännischer Weitblick in 6 Monaten weltgeschichtlich verwirklicht. Für Deutschlands Ansehen in Ost und West und vor der ganzen Welt bedeutet dieser Handschlag mit dem Papsttum, der größten sittlichen Macht der Weltgeschichte, eine Großtat von unermesslichem Segen."

Am 4. November 1936 hatte er ein persönliches Gespräch mit Hitler. Er war offensichtlich tief von ihm beeindruckt. Er schrieb: "Der Reichskanzler lebt ohne Zweifel im Glauben an Gott. Er anerkennt das Christentum als den Baumeister der abendländischen Kultur."


"Der Papst hätte Hunderttausende retten können"


Der Artikel von Dirk Verhofstadt ist u.a. auch auf den Seiten des HPD verlinkt:
http://hpd.de/node/16940

Also bevor man aus dem Islam eine besonders schlimme Religion zimmert, würde ich vorschlagen, dass das Abendland sich erst einmal die faulen christlichen Zähne zieht, die es im Maul trägt, bevor es sich noch als eine höhere Kultur fühlt. Denn eine höhere Kultur ist das Abendland nicht - auch nicht gegenüber der islamischen Welt.

Christentum und Faschismus - sowie auch die Esoterik - sind nun mal die drei schäbigen Geschwister der westlichen Kultur (- der Begriff "Zivilisation" wäre hier unpassend! -), die eine kulturelle Überlegenheit des Westens nicht gerade belegen. Ganz im Gegenteil begegnet sich diese nicht ganz unbedeutende europäische Kultur mit den dunkelsten Elementen anderer Kulturen quasi auf Augenhöhe ...-!
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Dorian
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Beitrag(#1874439) Verfasst am: 15.10.2013, 10:50    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Insofern sage ich auch noch mal, dass Leon sich hier irrt. Kapitalismus ist nicht die Ursache des Holocaust, stellte jedoch die *modernen* Mittel für den Holocaust zur Verfügung.


Der Holocaust gilt als planmäßige, industrielle Massenvernichtung der Juden. Natürlich hat daran das Christentum wesentliche Anteile. Ohne die Unterstützung des Großkapitals für das NS- Regime wäre der Holocaust nicht möglich gewesen.
Wieso konzentrierst Du Dich ausschließlich auf die Schuld der Religion?
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Skeptiker
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Beitrag(#1874474) Verfasst am: 15.10.2013, 13:33    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Insofern sage ich auch noch mal, dass Leon sich hier irrt. Kapitalismus ist nicht die Ursache des Holocaust, stellte jedoch die *modernen* Mittel für den Holocaust zur Verfügung.


Der Holocaust gilt als planmäßige, industrielle Massenvernichtung der Juden. Natürlich hat daran das Christentum wesentliche Anteile. Ohne die Unterstützung des Großkapitals für das NS- Regime wäre der Holocaust nicht möglich gewesen.
Wieso konzentrierst Du Dich ausschließlich auf die Schuld der Religion?


Weil das hier ein religionskritisches Forum ist. Deshalb passt es doch ganz gut und schließlich stimmt es ja auch.

Zumal Auschwitz ja nun nicht gerade aus dem Nichts gekommen ist, sondern ganz tief in der christlichen Geschichte verwurzelt ist.

Kapitalismus bringt sicherlich von sich aus Diskriminierungen verschiedener Art hervor. Nur handelt es sich bei der Judenvernichtung in Auschwitz um eine so spezielle Sache mit einer so langen Tradition, dass leicht zu erkennen ist, um was es sich hier handelt: nämlich um die nahtlose Fortsetzung der christlich-mittelalterlichen Pogrome.

Und nicht nur das: der Faschismus selber stellt zu einem großen Teil nichts anderes als politisches Christentum dar, wie schon gezeigt worden ist. (Und Faschismus gehört somit in einen Religionsvergleich zwischen Christentum und Islam unbedingt mit hinein.)

Bei Auschwitz sollte man allerdings nicht vergessen, dass dort auch andere Bevölkerungsgruppen vernichtet wurden: Arbeiterführer/Gewerkschafter, Kommunisten, Sozialdemokraten, Sinti & Roma, "Arbeitsscheue", Homosexuelle, Behinderte, ...

Hier spielten denn auch zu einem bedeutenden Teil Kapitalinteressen rein, etwa die Verhinderung einer sozialistischen Umwälzung oder auch nur einer starken Arbeiterbewegung ...-
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Beitrag(#1874585) Verfasst am: 15.10.2013, 19:26    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Ohne die Unterstützung des Großkapitals für das NS- Regime wäre der Holocaust nicht möglich gewesen.

Da sind Historiker anderer Meinung:

Zitat:
Niemand anders als Bertold Brecht hat sich nicht entblödet, diese Deutung, die sich auch die Kommunistische Internationale zu eigen gemacht hatte, noch 1941 in seinem "aufhaltsamen Aufstieg des Arturo Ui" literarisch zu verbrämen.

Ulrich Wehler
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Beitrag(#1874588) Verfasst am: 15.10.2013, 19:29    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zumal Auschwitz ja nun nicht gerade aus dem Nichts gekommen ist, sondern ganz tief in der christlichen Geschichte verwurzelt ist.

[....]

Und nicht nur das: der Faschismus selber stellt zu einem großen Teil nichts anderes als politisches Christentum dar, wie schon gezeigt worden ist.

und wie gut christentum und faschismus zusammenpassen, zeigt diese meldung:
Erich Priebke: Piusbrüder ermöglichen Trauerfeier für Nazi-Verbrecher
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Beitrag(#1874601) Verfasst am: 15.10.2013, 19:48    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Ohne die Unterstützung des Großkapitals für das NS- Regime wäre der Holocaust nicht möglich gewesen.

Da sind Historiker anderer Meinung:

Wie man's nimmt...

Ulrich Wehler hat folgendes geschrieben:
Mit der Klärung der Finanzlage der NS-Bewegung steht die großbürgerliche Unternehmerschaft aber keineswegs in strahlender Reinheit, rundum entlastet, da. Das Ammenmärchen, dass sie sich Hitler und seine Schergen gekauft habe, ist zwar endgültig widerlegt. Doch kann man sie mitnichten von dem gravierenden Vorwurf freisprechen, alles nur Mögliche zur Zerstörung der Republik beigetragen zu haben.


Der angeblich vom Großkapital gekaufte Nationalsozialismus ist natürlich ein Ammenmärchen, aber eins, das man hier noch nicht mal bemühen muss (und das man auch als Kommunist leicht durchschauen kann, wie schon der bereits erwähnte Brecht bewies). Es geht hier aber nicht nur um die Machtergreifung und das Ende der Weimarer Republik, sondern auch um die Anbiederung des Großkapitals an die Nazi-Herrscher nach der Machtergreifung, beziehungsweise um die gegenseitige Anbiederung von Kapital und Nazis aneinander. Dorian selbst sprach ja nicht von der Machtergreifung, sondern vom Holocaust, an dem Großunternehmen durchaus auf verschiedene Weise aktiv beteiligt waren, und sei es "nur" als Profiteure. In einem viel banaleren Sinne "wäre" natürlich auch der ganze zweite Weltkrieg "ohne die Unterstützung des Großkapitals" "nicht möglich gewesen". Schließlich wurden die ganzen Panzer nicht von Speer in seiner Werkstatt im Hinterhof zusammengeschraubt.
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Beitrag(#1874609) Verfasst am: 15.10.2013, 20:00    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Da sind Historiker anderer Meinung:
...

Verschiedener Meinung trifft es wohl am ehesten.
Denn im gleichen Buch auf eben diesen Seiten wird angeführt, dass es das NS-Regime erst durch Unterstützung der Parteien rechts der Mitte geschafft hat, die Demokratie zu kippen. Und genau diese rechten Parteien wurden gleichmäßig mit Mitteln für die Wahlkämpfe, etc. von den Industriellen unterstützt. Klar könnte man das noch weiter verwässern, wie verschiedentlich versucht, aber die Rolle des Kapitals an der Entwicklung kann diese Geschichtsklitterung nicht übertünchen.

Dann aber gibt es ja auch noch immer andere Meinungen zum Thema:
http://www.verbrechen-der-wirtschaft.de/texte/0065_keppler-kreis.htm

______________

Letztendlich:
Es gibt also beide Ansichten, wie es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Findustrie_und_Aufstieg_der_NSDAP gut dargelegt wird.
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Beitrag(#1874631) Verfasst am: 15.10.2013, 20:55    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zumal Auschwitz ja nun nicht gerade aus dem Nichts gekommen ist, sondern ganz tief in der christlichen Geschichte verwurzelt ist.

[....]

Und nicht nur das: der Faschismus selber stellt zu einem großen Teil nichts anderes als politisches Christentum dar, wie schon gezeigt worden ist.

und wie gut christentum und faschismus zusammenpassen, zeigt diese meldung:
Erich Priebke: Piusbrüder ermöglichen Trauerfeier für Nazi-Verbrecher


Ein weiteres interessantes Beispiel ist folgendes:

Zitat:
Antisemitismus unterm Kreuz

Die Wiederaufnahme des Holocaust-Leugners Bischof Williamson in die katholische Kirche steht in unseliger biblischer Tradition, schreibt die Theologin Uta Ranke-Heinemann von Uta Ranke-Heinemann


Seit Benedikt XVI. den Holocaustleugner und britischen Bischof Williamson ex-exkommunizierte und wie einen Heimkehrer herzlich umarmte, reißt die Debatte über diesen Schritt des Papstes nicht ab. Die Juden fühlen sich zutiefst verletzt , viele Deutschen schämen sich, dass es ein deutscher Papst war, der diesen schweren Fehltritt beging.


http://www.zeit.de/online/2009/06/papst-holocausleugner


Das zeigt aber auch, dass die ganze Sache eben noch lange nicht vorbei ist. Der Antisemitismus vergangener jahrhunderte und seit Anfang des 20. jahrhunderts auch die Sympathie maßgeblicher Kreise des katholischen und evangelischen Chrstentums in der Welt für verschiedene Spielarten des Faschismus ist nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart.

Es ist eben auch ein Irrtum, zu glauben, dass mit dem Verschwinden der Juden aus Europa die antisemitischen Denkmuster ebenfalls verschwunden wären. Diese sind aber in in den Köpfen ihrer Exponenten weiterhin vorhanden und sie haben genau genommen mit den Juden selbst gar nichts zu tun, sondern lediglich mit den Antisemiten selber.

Ich finde es schon verdienstvoll, dass Uta Ranke-Heinemann eine solch kritische Position einnimmt und DIE ZEIT auch auf diese Weise davon berichtete.
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Skeptiker
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Beitrag(#1874636) Verfasst am: 15.10.2013, 21:14    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Da sind Historiker anderer Meinung:
...

Verschiedener Meinung trifft es wohl am ehesten.
Denn im gleichen Buch auf eben diesen Seiten wird angeführt, dass es das NS-Regime erst durch Unterstützung der Parteien rechts der Mitte geschafft hat, die Demokratie zu kippen. Und genau diese rechten Parteien wurden gleichmäßig mit Mitteln für die Wahlkämpfe, etc. von den Industriellen unterstützt. Klar könnte man das noch weiter verwässern, wie verschiedentlich versucht, aber die Rolle des Kapitals an der Entwicklung kann diese Geschichtsklitterung nicht übertünchen.

Dann aber gibt es ja auch noch immer andere Meinungen zum Thema:
http://www.verbrechen-der-wirtschaft.de/texte/0065_keppler-kreis.htm

______________

Letztendlich:
Es gibt also beide Ansichten, wie es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Findustrie_und_Aufstieg_der_NSDAP gut dargelegt wird.


Es kann ja auch sein, dass beides richtig ist:

Sowohl die christlichen Wurzeln des Faschismus wie auch dessen Unterstützung durch das Kapital.

In dem von dir verlinkten Text ist ja zu lesen:

Zitat:
„Die Aufgabe meiner Bewegung ist sehr eng umschrieben: die Zertrümmerung und Vernichtung der marxistischen Weltanschauung. Ich muss eins herausgreifen: die Zertrümmerung und Vernichtung, das ist etwas wesentlich anderes als das, was die bürgerlichen Parteien als Ziel vor den Augen haben. Den bürgerlichen Parteien schwebt als Ziel nicht die Vernichtung vor, sondern nur ein Wahlsieg. (…) Das wäre anders, wenn man prinzipiell kämpfen sollte. Einer bleibt dann am Boden liegen, entweder der Marxismus rottet uns aus oder wir rotten ihn aus bis zur letzten Spur. Diese Formel würde naturgemäß eines Tages eine Macht bringen, die allein regiert, so, wie in Italien heute eine Weltanschauung, eine Macht regiert, die den anderen rücksichtslos das Genick zermalmt und zerbricht und kein Hehl daraus macht, dass der Kampf erst an dem Tag beendet ist, an dem der andere restlos erledigt ist...(…)Wenn man begriffen hat, dass die Schicksalsfrage darin besteht, dass der Marxismus gebrochen wird, dann muss auch jedes Mittel recht sein, das zum Erfolg führen kann. Das ist das erste: eine Bewegung, die das durchführen will, muss sich an die breite Masse wenden, an die Masse, mit der der Marxismus selbst kämpft. Eine solche Bewegung kann sich nur an die Mannesfaust wenden, die weiß, man kann Gift nur durch Gegengift brechen.(…) So muss eine Bewegung,…die zum Kampf ausholen will, sich selbst der Masse bedienen…Diese breite, sture Masse, die vernarrt, verbohrt, für den Marxismus kämpft, ist die einzige Waffe für die Bewegung, die den Marxismus brechen will. Mit nichts anderem würden wir dieser Weltpest Herr werden. (…) Wenn eine Bewegung aber an die breite Masse appellieren will,…tritt das große Recht in Erscheinung, dass dann jedes Mittel zu verantworten ist, das zum Ziele führt. (Bravo!) .“

(Aus Hitlers Rede am 28. Februar 1926 vor dem „Hamburger Nationalklub von 1919“)


Und schon Mussolini definierte Faschismus als Bewegung zur Ausrottung des Marxismus.

Genau dies war der Punkt, an dem sich Kapital- und faschistische Interessen getroffen haben. Das deutsche Kapital hatte nicht das Ziel, die Juden auszurotten. Das deutsche Kapital hatte andere Ziel, nämlich die Ausrottung der Arbeitbewegung und eben des Marxismus sowie den Krieg im Osten zur Eroberung neuer Kolonien, nachdem England und Frankreich hier davon gezogen waren.

Beides versprach Hitler und daraufhin bat ein Kreis führender Kapitalherren den Reichspräsidenten darum, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen.

Auschwitz war sozusagen das Bonbon für die Nazis, welchen das Kapital auf diesem Gebiet erlaubte, sich auszutoben. Gleichzeitig profitierten deutsche Betriebe auch von NS-Zwangsarbeitern in den KZs.

Man kann also sagen, dass die Antriebe von Kapital und Faschismus nicht die selben waren, jedoch die wesentlichen Ziele deckten sich zu der damaligen Zeit.
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Samson83
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Beitrag(#1874645) Verfasst am: 15.10.2013, 21:43    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sowie den Krieg im Osten zur Eroberung neuer Kolonien,

Ich will nicht aussschließen, dass das stimmt, aber woher hast du das? Das finde ich echt interessant.
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Defätist
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Beitrag(#1874685) Verfasst am: 16.10.2013, 06:54    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sowie den Krieg im Osten zur Eroberung neuer Kolonien,

Ich will nicht aussschließen, dass das stimmt, aber woher hast du das? Das finde ich echt interessant.

Kolonien trifft es wohl nicht ganz. Gemeint war wohl eher das "Volk ohne Raum", dass sich in Richtung Osten ausdehnen durfte. Beides läuft auf eine militärische, ideologische und "völkische" Expansion der volksdeutschen Übermenschen hinaus. Aber vllt. hat Skeptiker ja auch einen anderen Ansatz.
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Dorian
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Beitrag(#1874758) Verfasst am: 16.10.2013, 13:38    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Ohne die Unterstützung des Großkapitals für das NS- Regime wäre der Holocaust nicht möglich gewesen.

Da sind Historiker anderer Meinung:

Zitat:
Niemand anders als Bertold Brecht hat sich nicht entblödet, diese Deutung, die sich auch die Kommunistische Internationale zu eigen gemacht hatte, noch 1941 in seinem "aufhaltsamen Aufstieg des Arturo Ui" literarisch zu verbrämen.

Ulrich Wehler


Wenn Herr Wehler noch nicht einmal fähig ist, Bertolt Brecht richtig zu schreiben... "BertolD...
Oder hast Du Dir das Zitat ausgedacht?
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Dorian
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Beitrag(#1874759) Verfasst am: 16.10.2013, 13:42    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
... Es geht hier aber nicht nur um die Machtergreifung und das Ende der Weimarer Republik, sondern auch um die Anbiederung des Großkapitals an die Nazi-Herrscher nach der Machtergreifung, beziehungsweise um die gegenseitige Anbiederung von Kapital und Nazis aneinander. ....


Vergessen wir auch nicht die Anbiederung der Zionisten an die Nazis. Die haben sich weitgehend gut verstanden. Beide wollten die Juden aus Deutschland raus haben.
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Dorian
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Beitrag(#1874766) Verfasst am: 16.10.2013, 14:17    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So konstatiert Hans Küng, einer antichristlichen Polemik sicher unverdächtig, zum Thema Judenverfolgung:

"Judenschlächterei in Westeuropa während der ersten drei Kreuzzüge und Ausrottung der Juden in Palästina.


Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?


Über Motive für dies und das kann man spekulieren.

Aber die Ausrottung der Juden in Palästina war eine Tatsache.

Und diese Tatsache zeigt, dass eben nicht erst der Kapitalismus zu den Judenpogromen führte, sondern es diese schon viel früher gab.


Haben Palästinenser die Juden in Palästina ausgerottet?
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Zumsel
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Beitrag(#1874825) Verfasst am: 16.10.2013, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Warum wandern jetzt mehr Juden aus Israel heraus, als dort einwandern?


Israel leidet unter zum Teil extremen inneren Spannungen. Verglichen mit seinen Nachbarn ist es freilich ein Hort sozialer Stabilität. Und auf deine Ratschläge wird es gut verzichten können.

Dorian hat folgendes geschrieben:
Juden und Araber haben sich vor 1948 doch recht gut in Palästina verstanden.


Scherzkeks!

Dorian hat folgendes geschrieben:
Die israelische Gesellschaft besteht auch aus Arabern. Hat Netanajhu die auch hinter sich? Hat er eine Million Juden hinter sich, die in Israel geboren wurden und in den letzten Jahren Israel verlassen haben? Hat er die israelischen Juden hinter sich, die sich gegen den Zionismus und seine aggressive Politik wenden?


Es geht nicht um die generelle Politik Netanjahus, sondern um die Gefährdung durch den Iran. Die ist nämlich nicht herbeigelogen oder -phantasiert, sondern sehr real. Und das ist den meisten Israelis auch bewusst.

Dorian hat folgendes geschrieben:
Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?


Kein Zitat bringt besser zum Ausdruck, wie hier bloße Behauptungen als selbstverständliche Tatsachen hingestellt werden. Die Diskussion ist lächerlich.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde mir einen modernen multiethnischen Staat Palaestina wuenschen, in dem sowohl Juden als auch Palaestinenser sowie die ebenfalls dort lebenden Einwanderer aus anderen Ethnien als gleichberechtige Buerger leben koennen...


Das sind nette Gratiswünsche – nicht mehr.
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Dorian
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Beitrag(#1875017) Verfasst am: 18.10.2013, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Warum wandern jetzt mehr Juden aus Israel heraus, als dort einwandern?


Israel leidet unter zum Teil extremen inneren Spannungen. Verglichen mit seinen Nachbarn ist es freilich ein Hort sozialer Stabilität. Und auf deine Ratschläge wird es gut verzichten können.

Dorian hat folgendes geschrieben:
Juden und Araber haben sich vor 1948 doch recht gut in Palästina verstanden.


Scherzkeks!

Dorian hat folgendes geschrieben:
Die israelische Gesellschaft besteht auch aus Arabern. Hat Netanajhu die auch hinter sich? Hat er eine Million Juden hinter sich, die in Israel geboren wurden und in den letzten Jahren Israel verlassen haben? Hat er die israelischen Juden hinter sich, die sich gegen den Zionismus und seine aggressive Politik wenden?


Es geht nicht um die generelle Politik Netanjahus, sondern um die Gefährdung durch den Iran. Die ist nämlich nicht herbeigelogen oder -phantasiert, sondern sehr real. Und das ist den meisten Israelis auch bewusst.

Dorian hat folgendes geschrieben:
Ein mögliches Motiv für die späte Rache der jüdischen Zionisten an Palästinensern?


Kein Zitat bringt besser zum Ausdruck, wie hier bloße Behauptungen als selbstverständliche Tatsachen hingestellt werden. Die Diskussion ist lächerlich.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich wuerde mir einen modernen multiethnischen Staat Palaestina wuenschen, in dem sowohl Juden als auch Palaestinenser sowie die ebenfalls dort lebenden Einwanderer aus anderen Ethnien als gleichberechtige Buerger leben koennen...


Das sind nette Gratiswünsche – nicht mehr.


Du hast Dir viel Mühe mit dem Herausklauben einzelner Sätze gemacht. In dieser Zeit hättest Du eine eigene Argumentationskette entwickeln können. Schade...
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Zumsel
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Beitrag(#1875177) Verfasst am: 19.10.2013, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Du hast Dir viel Mühe mit dem Herausklauben einzelner Sätze gemacht. In dieser Zeit hättest Du eine eigene Argumentationskette entwickeln können. Schade...


Sie aben vergessen die Note hinzuschreiben!
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Kival
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Beitrag(#1875204) Verfasst am: 19.10.2013, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:
Du hast Dir viel Mühe mit dem Herausklauben einzelner Sätze gemacht. In dieser Zeit hättest Du eine eigene Argumentationskette entwickeln können. Schade...


Sie aben vergessen die Note hinzuschreiben!


3-. zwinkern
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Dorian
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Beiträge: 761

Beitrag(#1875326) Verfasst am: 20.10.2013, 14:03    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sowie den Krieg im Osten zur Eroberung neuer Kolonien,

Ich will nicht aussschließen, dass das stimmt, aber woher hast du das? Das finde ich echt interessant.

Kolonien trifft es wohl nicht ganz. Gemeint war wohl eher das "Volk ohne Raum", dass sich in Richtung Osten ausdehnen durfte. Beides läuft auf eine militärische, ideologische und "völkische" Expansion der volksdeutschen Übermenschen hinaus. Aber vllt. hat Skeptiker ja auch einen anderen Ansatz.


"Volk ohne Raum im Raum ohne Volk"- so lautete auch die zionistische Parole. Dumm nur, dass in Palästina Menschen lebten, seit vielen Generationen. Die meisten waren Araber. Mit der Nakba rächte man sich also an Menschen, die nichts mit der Shoah zu tun hatten.
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fwo
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Beitrag(#1875341) Verfasst am: 20.10.2013, 15:27    Titel: Re: Trennung von Antijudaismus und Antisemitismus Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
....
"Volk ohne Raum im Raum ohne Volk"- so lautete auch die zionistische Parole. Dumm nur, dass in Palästina Menschen lebten, seit vielen Generationen. Die meisten waren Araber. Mit der Nakba rächte man sich also an Menschen, die nichts mit der Shoah zu tun hatten.

Nur so zur Info: Die Nakbar war ein Prozess, der sowohl israelische Vertreibung als auch arabische Flucht beinhaltete - es ist weder eine zionistische Handlung noch sinnvoll als Beginn des Nahostkonfliktes anzusetzen. Den könnte man eher beim Massaker von Hebron (1929) ansetzen, also bereits vor der Shoah, mit der dieser ganze Konflikt wenig zu tun hat.

Aber lass dich bloß nicht auf solche Nebensächlichkeiten ein.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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