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Wochenblatt druckt Traueranzeige für Erich Priebke

 
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
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Beitrag(#1875932) Verfasst am: 23.10.2013, 18:35    Titel: Wochenblatt druckt Traueranzeige für Erich Priebke Antworten mit Zitat

Unglaublich.
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Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1875942) Verfasst am: 23.10.2013, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso unglaublich? Und wo ist der Skandal?
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Trish:(
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boomklever
Impfgegnergegner



Anmeldungsdatum: 25.07.2006
Beiträge: 11112
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Beitrag(#1875944) Verfasst am: 23.10.2013, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Peinlich, aber in meinen Augen kein Skandal. Der Name Erich Priebke war mir bis zum Lesen des Artikels nicht bekannt und auch bei "NW Tostedt" und "NW Oberelbe" hätte ich wahrscheinlich keinen Verdacht geschöpft. Es ist wahrscheinlich bei den meisten Redaktionen der Wochenenblätter auch nicht Usus, bei jeder Todesanzeige den Namen zu recherchieren.

Angebracht fände ich einen kurzen Artikel der Entschuldigung, möglicherweise mit einem Beitrag über den NS-Verbrecher.
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Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1875949) Verfasst am: 23.10.2013, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Wieso unglaublich? Und wo ist der Skandal?


Mich macht's fassungslos.
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1875963) Verfasst am: 23.10.2013, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

boomklever hat folgendes geschrieben:
Peinlich, aber in meinen Augen kein Skandal. Der Name Erich Priebke war mir bis zum Lesen des Artikels nicht bekannt und auch bei "NW Tostedt" und "NW Oberelbe" hätte ich wahrscheinlich keinen Verdacht geschöpft. Es ist wahrscheinlich bei den meisten Redaktionen der Wochenenblätter auch nicht Usus, bei jeder Todesanzeige den Namen zu recherchieren.

Angebracht fände ich einen kurzen Artikel der Entschuldigung, möglicherweise mit einem Beitrag über den NS-Verbrecher.


Sein Tod wurde in den Medien begleitend mit kurzen Reportagen seiner Verbrechen etc. vor kurzem oft dargestellt. Wenn eine Zeitung in diesen Tagen den Namen "Erich Priebke" nicht kennt, ist es mehr als nur ein Armutszeugnis.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1875966) Verfasst am: 23.10.2013, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
boomklever hat folgendes geschrieben:
Peinlich, aber in meinen Augen kein Skandal. Der Name Erich Priebke war mir bis zum Lesen des Artikels nicht bekannt und auch bei "NW Tostedt" und "NW Oberelbe" hätte ich wahrscheinlich keinen Verdacht geschöpft. Es ist wahrscheinlich bei den meisten Redaktionen der Wochenenblätter auch nicht Usus, bei jeder Todesanzeige den Namen zu recherchieren.

Angebracht fände ich einen kurzen Artikel der Entschuldigung, möglicherweise mit einem Beitrag über den NS-Verbrecher.


Sein Tod wurde in den Medien begleitend mit kurzen Reportagen seiner Verbrechen etc. vor kurzem oft dargestellt. Wenn eine Zeitung in diesen Tagen den Namen "Erich Priebke" nicht kennt, ist es mehr als nur ein Armutszeugnis.


Unseren Nekrolog lesen. Mitfreuen. Da wurde er auch erwähnt. Ich stimme Wolf zu: Jede Todesanzeige eines Nazis ist doch ein schönes Ereignis. Warum verbieten? zynisches Grinsen
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1875969) Verfasst am: 23.10.2013, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Eben, auch Nazis sterben. zwinkern
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1875977) Verfasst am: 23.10.2013, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Zeitung in diesen Tagen den Namen "Erich Priebke" nicht kennt, ist es mehr als nur ein Armutszeugnis.

Stimmt.
Und inwiefern ist das bei so 'nem wöchentlichen Umsonst-Käseblatt jetzt überraschend?
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32511
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1875980) Verfasst am: 23.10.2013, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.
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Kaguya-hime

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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1875982) Verfasst am: 23.10.2013, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Zeitung in diesen Tagen den Namen "Erich Priebke" nicht kennt, ist es mehr als nur ein Armutszeugnis.

Stimmt.
Und inwiefern ist das bei so 'nem wöchentlichen Umsonst-Käseblatt jetzt überraschend?


Habe ich mich überrascht geäußert? Ich habe auf Boomklever geantwortet.
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boomklever
Impfgegnergegner



Anmeldungsdatum: 25.07.2006
Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1875987) Verfasst am: 23.10.2013, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Zeitung in diesen Tagen den Namen "Erich Priebke" nicht kennt, ist es mehr als nur ein Armutszeugnis.

Stimmt.
Und inwiefern ist das bei so 'nem wöchentlichen Umsonst-Käseblatt jetzt überraschend?


Habe ich mich überrascht geäußert? Ich habe auf Boomklever geantwortet.

Das hätte ich wohl auch näher spezifizieren sollen. Hätte die taz oder das nd eine solche Todesanzeige abgedruckt wäre das in der Tat auch in meinen Augen ein Skandal gewesen (nicht zuletzt weil ich von diesen Blättern mehr Sachverstand in diesen Belangen erwarte als von mir selbst). Beim Wochenblatt, das in erster Linie für Kleinanzeigen und lokale Infos/Nachrichten da ist, setze ich so etwas nicht voraus.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
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Beitrag(#1876004) Verfasst am: 23.10.2013, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

und da diese wochenblätter meist davon leben, dass es anzeigenkunden gibt, die zahlen und nicht von lesern, wundert mich das nicht.
hinzu kommt, dass die noch schlechtere "redaktionen" haben, als lokale tageszeitungen. und wenn ich mich an deren personal erinnere......
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Hatiora
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Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1876009) Verfasst am: 23.10.2013, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

Da muss ich Dir recht geben. Auch wenns mich ankaest.

Wobei es im vorliegenden Fall ja nicht trauernde Verwandte sind... aber wenn jetzt eine Gruppe eine Todesanzeige fuer einen gemaessigten Politiker schaltet (etwa die SPD-Ortsgruppe Hinterdupflingen fuer irgendeinen bekannten SPDler), ist das ja auch erstmal zu akzeptieren.

Inwieweit (Kriegs)Verbrecher jetzt ihr Recht darauf verwirkt haben, eine Todesanzeige zu bekommen bzw. inwieweit rechtsextreme Gruppierungen keine Todesanzeigen fuer solche Personen schalten duerfen, weil das...ja was? Schulterzucken

Ich koennte mir vorstellen, dass so etwas fuer bestimmte Nazigroessen tatsaechlich verboten ist (etwa die aktive deutsche Riege bis 45, Herr Hitler und Kosorten).
Gibt es da irgendwelche offiziellen Regelungen, oder ist das nur eine Frage des Anstandes?
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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1876020) Verfasst am: 23.10.2013, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

Wenn Leute das für ihre eigenen Verwandten und frei von politischen Aussagen tun wollen, würde ich das auch so sehen. Wenn aber über die Todesanzeige politische Botschaften verbreitet werden sollen, wie es ja offensichtlich der Fall ist, wenn eine politische Gruppe irgendwo in Norddeutschland das für einen in Italien verstorbenen Kriegsverbrecher tut und darüber eine politische Verbundenheit ausdrückt, haben Verleger mE alles Recht, daran nicht mitzuwirken.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1876027) Verfasst am: 23.10.2013, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Eben, auch Nazis sterben. zwinkern


Zum Glueck. zwinkern
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1876028) Verfasst am: 23.10.2013, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Eben, auch Nazis sterben. zwinkern


Zum Glueck. zwinkern


Die meisten sind leider viel zu spät gestorben Traurig
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1876040) Verfasst am: 24.10.2013, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Eben, auch Nazis sterben. zwinkern


Zum Glueck. zwinkern


Die meisten sind leider viel zu spät gestorben Traurig

Nur die besten sterben jung.
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Trish:(
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1876041) Verfasst am: 24.10.2013, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist doch: Handelt es sich wirklich um eine Traueranzeige oder nur um ein willkommenes Schlupfloch für Nazipropaganda? Ich halte den Satz "In tiefer Trauer" für einen Hundertjährigen, mit dem man persönlich nicht verbunden ist, ohnehin für Heuchelei.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32511
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1876048) Verfasst am: 24.10.2013, 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

Wenn Leute das für ihre eigenen Verwandten und frei von politischen Aussagen tun wollen, würde ich das auch so sehen. Wenn aber über die Todesanzeige politische Botschaften verbreitet werden sollen, wie es ja offensichtlich der Fall ist, wenn eine politische Gruppe irgendwo in Norddeutschland das für einen in Italien verstorbenen Kriegsverbrecher tut und darüber eine politische Verbundenheit ausdrückt, haben Verleger mE alles Recht, daran nicht mitzuwirken.


Von dem sie nicht gebrauch gemacht haben. Schulterzucken

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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1876053) Verfasst am: 24.10.2013, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Was wäre denn die Alternative? Daß jedes Wochenblättchen bei jeder Todesanzeige recherchiert und beurteilt, ob der Verstorbene würdig ist, daß eine Todesanzeige bei ihm erscheint? Daß es erst eine Gesinnungsprüfung derjenigen, die die Anzeige aufgeben, durchführt?

Erscheint mir nicht wirklich wünschenswert, die Vorstellung.
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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
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Beitrag(#1876069) Verfasst am: 24.10.2013, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

Wenn Leute das für ihre eigenen Verwandten und frei von politischen Aussagen tun wollen, würde ich das auch so sehen. Wenn aber über die Todesanzeige politische Botschaften verbreitet werden sollen, wie es ja offensichtlich der Fall ist, wenn eine politische Gruppe irgendwo in Norddeutschland das für einen in Italien verstorbenen Kriegsverbrecher tut und darüber eine politische Verbundenheit ausdrückt, haben Verleger mE alles Recht, daran nicht mitzuwirken.


Von dem sie nicht gebrauch gemacht haben. Schulterzucken

Es steht jedem frei die Zeitung jetzt zu deabonieren. Smilie


Das ist ein Anzeigenblatt - die verdienen ihr Geld nicht damit, dass sie Zeitungen verkaufen, sondern Werbung. Insofern ist die Reichweite sehr hoch. Ich persönlich habe es mir schon lange verbeten, dass mein Briefkasten mit den zahllosen Wochenblättern und deren Wust an Papier vermüllt wird.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32511
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Beitrag(#1876073) Verfasst am: 24.10.2013, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

Wenn Leute das für ihre eigenen Verwandten und frei von politischen Aussagen tun wollen, würde ich das auch so sehen. Wenn aber über die Todesanzeige politische Botschaften verbreitet werden sollen, wie es ja offensichtlich der Fall ist, wenn eine politische Gruppe irgendwo in Norddeutschland das für einen in Italien verstorbenen Kriegsverbrecher tut und darüber eine politische Verbundenheit ausdrückt, haben Verleger mE alles Recht, daran nicht mitzuwirken.


Von dem sie nicht gebrauch gemacht haben. Schulterzucken

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Das ist ein Anzeigenblatt - die verdienen ihr Geld nicht damit, dass sie Zeitungen verkaufen, sondern Werbung. Insofern ist die Reichweite sehr hoch. Ich persönlich habe es mir schon lange verbeten, dass mein Briefkasten mit den zahllosen Wochenblättern und deren Wust an Papier vermüllt wird.


Das meinte ich ja damit. zwinkern

So. Nun aber mal Tacheles: Wenn jemand versucht Propaganda zu üben, indem er eine Todesanzeige für einen Kriegsverbrecher/Nazi schaltet, der ganz woanders gestorben ist, sich also mit ihm post hum verbrüdert und ihm seine Wertschätzung bezeugt, dann kann das nur auf dreierlei Weise wahrgenommen werden:

1. So wie ich die allermeisten Todesanzeigen wahrnehme. Ich ignoriere sie, weil mir der Name nix sagt oder vergleiche, sofern angegeben, die Geburtsdaten, um festzustellen, wer am längsten durchgehalten hat.

2. Man kennt den Verstorbenen und ist selber Nazi und deshalb schneidet man sich die Todesanzeige aus und legt sie zu den anderen Nazi-Propaganda-Wichsvorlagen und freut sich wie ein Stint, dass man mal wieder sich selber beweisen durfte, was für ein toller Nazi man doch ist.

3. Man kennt den Verstorbenen und ist selber kein Nazi und regt sich auf und ist dadurch noch weniger Nazi als je zuvor.

Die Menge der Nazis kann man durch sowas wohl kaum erhöhen. Man kann kaum das Nazisein als besser hinstellen, als es ist, noch als klüger oder sonstwas. Diejenigen, die schon Nazis sind, bleiben welche dadurch, diejenigen, die keine Nazis sind, werden dadurch auch zu keinen. Schulterzucken

Mit anderen Worten: Lasst die Nazis doch ihr Geld für derleich lächerliche Symphatiebekundungen mit Verbrechern ausgeben. Is doch deren Bier. Smilie

Die allermeisten Leute dürften von der Anzeige keinerlei Notiz genommen haben und diejenigen, die sie doch bemerkt haben, dürfte es in den allermeisten Fällen in ihrem negativen Urteil über Nazis bestätigt haben.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1876076) Verfasst am: 24.10.2013, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

Wenn Leute das für ihre eigenen Verwandten und frei von politischen Aussagen tun wollen, würde ich das auch so sehen. Wenn aber über die Todesanzeige politische Botschaften verbreitet werden sollen, wie es ja offensichtlich der Fall ist, wenn eine politische Gruppe irgendwo in Norddeutschland das für einen in Italien verstorbenen Kriegsverbrecher tut und darüber eine politische Verbundenheit ausdrückt, haben Verleger mE alles Recht, daran nicht mitzuwirken.


Von dem sie nicht gebrauch gemacht haben. Schulterzucken

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Das ist ein Anzeigenblatt - die verdienen ihr Geld nicht damit, dass sie Zeitungen verkaufen, sondern Werbung. Insofern ist die Reichweite sehr hoch. Ich persönlich habe es mir schon lange verbeten, dass mein Briefkasten mit den zahllosen Wochenblättern und deren Wust an Papier vermüllt wird.


Das meinte ich ja damit. zwinkern

So. Nun aber mal Tacheles: Wenn jemand versucht Propaganda zu üben, indem er eine Todesanzeige für einen Kriegsverbrecher/Nazi schaltet, der ganz woanders gestorben ist, sich also mit ihm post hum verbrüdert und ihm seine Wertschätzung bezeugt, dann kann das nur auf dreierlei Weise wahrgenommen werden:

1. So wie ich die allermeisten Todesanzeigen wahrnehme. Ich ignoriere sie, weil mir der Name nix sagt oder vergleiche, sofern angegeben, die Geburtsdaten, um festzustellen, wer am längsten durchgehalten hat.

2. Man kennt den Verstorbenen und ist selber Nazi und deshalb schneidet man sich die Todesanzeige aus und legt sie zu den anderen Nazi-Propaganda-Wichsvorlagen und freut sich wie ein Stint, dass man mal wieder sich selber beweisen durfte, was für ein toller Nazi man doch ist.

3. Man kennt den Verstorbenen und ist selber kein Nazi und regt sich auf und ist dadurch noch weniger Nazi als je zuvor.

Die Menge der Nazis kann man durch sowas wohl kaum erhöhen. Man kann kaum das Nazisein als besser hinstellen, als es ist, noch als klüger oder sonstwas. Diejenigen, die schon Nazis sind, bleiben welche dadurch, diejenigen, die keine Nazis sind, werden dadurch auch zu keinen. Schulterzucken

Mit anderen Worten: Lasst die Nazis doch ihr Geld für derleich lächerliche Symphatiebekundungen mit Verbrechern ausgeben. Is doch deren Bier. Smilie

Die allermeisten Leute dürften von der Anzeige keinerlei Notiz genommen haben und diejenigen, die sie doch bemerkt haben, dürfte es in den allermeisten Fällen in ihrem negativen Urteil über Nazis bestätigt haben.

Volle Zustimmung.

Daß ein Nazi für einen anderen toten Nazi eine Todesanzeige schaltet, ist nun wirklich etwas, was ein erwachsener und charakterlich auch nur halbwegs gefestigter Mensch hinnehmen können sollte.

Ein Skandal ist das beileibe nicht.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1876102) Verfasst am: 24.10.2013, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Was wäre denn die Alternative? Daß jedes Wochenblättchen bei jeder Todesanzeige recherchiert und beurteilt, ob der Verstorbene würdig ist, daß eine Todesanzeige bei ihm erscheint? Daß es erst eine Gesinnungsprüfung derjenigen, die die Anzeige aufgeben, durchführt?

Erscheint mir nicht wirklich wünschenswert, die Vorstellung.

Das wäere im vorliegenden Fall wohl kaum nötig. Bei auch nur durchschnittlicher Schulbildung und gelegentlichem Nachrichtenkonsum sollte bei "Erich Priebke" und "NW" wohl auch so ein Glöckchen klingeln. Dass das offenbar nicht so war, lässt Rückschlüsse auf die Kompetenz der Mitarbeiter zu (im besseren Fall, alternativ natürlich auf die politische Ausrichtung des Blatts).
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1876103) Verfasst am: 24.10.2013, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
So. Nun aber mal Tacheles: Wenn jemand versucht Propaganda zu üben, indem er eine Todesanzeige für einen Kriegsverbrecher/Nazi schaltet, der ganz woanders gestorben ist, sich also mit ihm post hum verbrüdert und ihm seine Wertschätzung bezeugt, dann kann das nur auf dreierlei Weise wahrgenommen werden:

1. So wie ich die allermeisten Todesanzeigen wahrnehme. Ich ignoriere sie, weil mir der Name nix sagt oder vergleiche, sofern angegeben, die Geburtsdaten, um festzustellen, wer am längsten durchgehalten hat.

2. Man kennt den Verstorbenen und ist selber Nazi und deshalb schneidet man sich die Todesanzeige aus und legt sie zu den anderen Nazi-Propaganda-Wichsvorlagen und freut sich wie ein Stint, dass man mal wieder sich selber beweisen durfte, was für ein toller Nazi man doch ist.

3. Man kennt den Verstorbenen und ist selber kein Nazi und regt sich auf und ist dadurch noch weniger Nazi als je zuvor.

Die Menge der Nazis kann man durch sowas wohl kaum erhöhen. Man kann kaum das Nazisein als besser hinstellen, als es ist, noch als klüger oder sonstwas. Diejenigen, die schon Nazis sind, bleiben welche dadurch, diejenigen, die keine Nazis sind, werden dadurch auch zu keinen. Schulterzucken

Mit anderen Worten: Lasst die Nazis doch ihr Geld für derleich lächerliche Symphatiebekundungen mit Verbrechern ausgeben. Is doch deren Bier. Smilie

Die allermeisten Leute dürften von der Anzeige keinerlei Notiz genommen haben und diejenigen, die sie doch bemerkt haben, dürfte es in den allermeisten Fällen in ihrem negativen Urteil über Nazis bestätigt haben.

Punkt 2 wäre mMn ein guter Grund dafür, als Verleger an so etwas kein Geld verdienen zu wollen. Die Selbstbestätigung in der Gruppe und die Erweiterbarkeit der Grenzen des gtesellschaftlich toleriert Sagbaren - in diesem Fall: dass man"tiefe Trauer" für einen Massenmörder empfindet - ist doch ein wesentliches Ziel von Nazipropaganda.

Ich bin auch nicht für ein Verbot von sowas - in ihren eigenen Heftchen sollen die Nazis ihre "tiefe Trauer" über den Tod dieses Mannes meinetwegen bekunden. Aber ich finde schon, dass es zum Konsens von Demokraten gehören sollte, das nicht zu unterstützen.
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1876123) Verfasst am: 24.10.2013, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Was wäre denn die Alternative? Daß jedes Wochenblättchen bei jeder Todesanzeige recherchiert und beurteilt, ob der Verstorbene würdig ist, daß eine Todesanzeige bei ihm erscheint? Daß es erst eine Gesinnungsprüfung derjenigen, die die Anzeige aufgeben, durchführt?

Erscheint mir nicht wirklich wünschenswert, die Vorstellung.

Das wäere im vorliegenden Fall wohl kaum nötig. Bei auch nur durchschnittlicher Schulbildung und gelegentlichem Nachrichtenkonsum sollte bei "Erich Priebke" und "NW" wohl auch so ein Glöckchen klingeln. Dass das offenbar nicht so war, lässt Rückschlüsse auf die Kompetenz der Mitarbeiter zu (im besseren Fall, alternativ natürlich auf die politische Ausrichtung des Blatts).

Bleibt dennoch die Frage, ob es wünschenswert erscheint, daß eine Zeitung (noch dazu eine, die rein kommerzielle Ziele verfolgt) hier eine Bewertung vornimmt. Wie auch immer die Entscheidung -- abdrucken oder nicht abdrucken -- ausfiele, so wäre sie kaum anders als eine willkürliche denkbar. Nach welchen Kriterien sollte das entschieden werden? Darf die Anzeige für einen verstorbenen Nazi nicht erscheinen, die eines "normalen" Mörders hingegen schon? Dürfen die Kumpanen eines erschossenen Terroristen eine Anzeige aufgeben oder nicht?

Wie gesagt: es hinzunehmen, daß eine Anzeige für solche Menschen in der Zeitung steht, was letztlich nichts bewirkt, halte ich für die weniger problematische Alternative.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



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Beitrag(#1876129) Verfasst am: 24.10.2013, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vor allem haben auch Nazis das Recht Todesanzeigen aufzugeben. Alles andere wäre Diskriminierung.

und da diese wochenblätter meist davon leben, dass es anzeigenkunden gibt, die zahlen und nicht von lesern, wundert mich das nicht.
hinzu kommt, dass die noch schlechtere "redaktionen" haben, als lokale tageszeitungen. und wenn ich mich an deren personal erinnere......


Wenn man mit Journalisten in diesen Niederungen zu tun hat, weiß man, dass Horst Schlemmer nicht aus der Luft gegriffen ist. Die Vorlage für Kerkelings Kunstfigur gab es wirklich (Friede seiner Asche).
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Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



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Beitrag(#1876136) Verfasst am: 24.10.2013, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
So. Nun aber mal Tacheles: Wenn jemand versucht Propaganda zu üben, indem er eine Todesanzeige für einen Kriegsverbrecher/Nazi schaltet, der ganz woanders gestorben ist, sich also mit ihm post hum verbrüdert und ihm seine Wertschätzung bezeugt, dann kann das nur auf dreierlei Weise wahrgenommen werden:

1. So wie ich die allermeisten Todesanzeigen wahrnehme. Ich ignoriere sie, weil mir der Name nix sagt oder vergleiche, sofern angegeben, die Geburtsdaten, um festzustellen, wer am längsten durchgehalten hat.

2. Man kennt den Verstorbenen und ist selber Nazi und deshalb schneidet man sich die Todesanzeige aus und legt sie zu den anderen Nazi-Propaganda-Wichsvorlagen und freut sich wie ein Stint, dass man mal wieder sich selber beweisen durfte, was für ein toller Nazi man doch ist.

3. Man kennt den Verstorbenen und ist selber kein Nazi und regt sich auf und ist dadurch noch weniger Nazi als je zuvor.

Die Menge der Nazis kann man durch sowas wohl kaum erhöhen. Man kann kaum das Nazisein als besser hinstellen, als es ist, noch als klüger oder sonstwas. Diejenigen, die schon Nazis sind, bleiben welche dadurch, diejenigen, die keine Nazis sind, werden dadurch auch zu keinen. Schulterzucken

Mit anderen Worten: Lasst die Nazis doch ihr Geld für derleich lächerliche Symphatiebekundungen mit Verbrechern ausgeben. Is doch deren Bier. Smilie

Die allermeisten Leute dürften von der Anzeige keinerlei Notiz genommen haben und diejenigen, die sie doch bemerkt haben, dürfte es in den allermeisten Fällen in ihrem negativen Urteil über Nazis bestätigt haben.

Punkt 2 wäre mMn ein guter Grund dafür, als Verleger an so etwas kein Geld verdienen zu wollen. Die Selbstbestätigung in der Gruppe und die Erweiterbarkeit der Grenzen des gtesellschaftlich toleriert Sagbaren - in diesem Fall: dass man"tiefe Trauer" für einen Massenmörder empfindet - ist doch ein wesentliches Ziel von Nazipropaganda.

Ich bin auch nicht für ein Verbot von sowas - in ihren eigenen Heftchen sollen die Nazis ihre "tiefe Trauer" über den Tod dieses Mannes meinetwegen bekunden. Aber ich finde schon, dass es zum Konsens von Demokraten gehören sollte, das nicht zu unterstützen.


So eine Wochenblattredaktion ist aber keine Demokratie.
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Das Begräbnis der Freiheit

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esme
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Beiträge: 5667

Beitrag(#1876139) Verfasst am: 24.10.2013, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Das wäere im vorliegenden Fall wohl kaum nötig. Bei auch nur durchschnittlicher Schulbildung und gelegentlichem Nachrichtenkonsum sollte bei "Erich Priebke" und "NW" wohl auch so ein Glöckchen klingeln.


Mir sagen weder Name noch Abkürzung etwas, ich erkenne es auch nicht, wenn jemand das Horst-Wessel-Lied pfeift oder mit einem Neonazigruß grüßt, und ich finde auch keineswegs, dass die Namen und Rituale von (Neo-)Nazis ein wichtiger Bestandteil der Allgemeinbildung sind.

Es ist gut und nützlich, dass es Leute gibt, die sich damit beruflich beschäftigen und mir in einem Artikel erklären, was manche Rechts-außen-Politiker so für Signale senden und ähnliches, aber daraus folgt keineswegs, dass es gut und nützlich ist, derartige Dinge als kollektives Wissen zu verankern und bei allen möglichen zweibuchstabigen Abkürzungen als erstes Nazis zu assoziieren.

Es ist doch offensichtlich, dass die Anzeige eben nicht angenommen worden wäre, wenn Klartext geredet worden wäre, sonst hätte man sich ja gerade nicht auf die Abkürzung und den Namen beschränkt.
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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