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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#186164) Verfasst am: 30.09.2004, 19:26 Titel: Was hat Nietzsche über Jesus gesagt? |
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Habe gehört er hätte nichts Negatives über Jesus gesagt. Kommt mir irgendwie seltsam vor, die Behauptung. Ich hab nur den Antichristen gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob er Jesus ganz spezifisch attackierte. Hat er sich nicht über den Vorfall mit der Kanaanäerin aufgeregt?
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#186167) Verfasst am: 30.09.2004, 19:30 Titel: |
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Nun ja, wenn "Idiot" nichts Negatives ist...
"Jesus ist das Gegenstück eines Genies: er ist ein Idiot."
Nachlaß, KSA 13: 14[38] - vgl. Der Antichrist Kapitel 29
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kungfutius registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.08.2004 Beiträge: 454
Wohnort: köln
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(#186171) Verfasst am: 30.09.2004, 19:52 Titel: |
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Ja aber er hatte auch dem Jesus so etwas wie `Jugendbonus` zugestanden. Er war der Meinung, Jesus würde seine Lehre selbst widerrufen gehabt haben(? – hä, stimmt das? Grammatik, meine ich), wäre er nur etwas älter geworden.
Ich versuche, möglichst wenig von spezifischen Aussagen auszugehen, mir ist der Gesamteindruck wichtig (so weit ich diesen überblicken kann, natürlich). Und wenn ich so urteile, dann habe ich nicht den Eindruck, Nietzsche dachte über Jesus tatsächlich schlecht.
Und im Unterbewusstsein hatte er ihn sogar und eindeutig bewundert. Als seine Geisteskrise nämlich einbrach, so unterschrieb er die Briefe an Freunde gerne mit `Gekreuzigter` und ähnlich.
So alles in allem würde ich sagen, Nietzsche fand den Jesus `nur` extrem unzeitgemäss, d.h. veraltet, und schon um seine eigene Unzeitgemässheit zu beheben müsste er die Wirkung Jesus neutralisieren, so müsste er auf die grobe Lächerlichkeit der christlichen Lehren hinweisen.
kungfutius
_________________ rede, damit ich dich sehe!
sokrates
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sascha bekennender magnusfe-Fan
Anmeldungsdatum: 30.08.2004 Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen
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(#186172) Verfasst am: 30.09.2004, 19:56 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Habe gehört er hätte nichts Negatives über Jesus gesagt. Kommt mir irgendwie seltsam vor, die Behauptung. Ich hab nur den Antichristen gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob er Jesus ganz spezifisch attackierte. Hat er sich nicht über den Vorfall mit der Kanaanäerin aufgeregt? | Ich hab auch den Antichrist gelesen, und kann mich bloß erinnern, dass er dort sagte, er hätte mit kaum einer Schrift solch ein Problem wie mit dem Neuen Testament. Ansonsten greift er darin aber die ganze Zeit "das Christentum" an, dass er darin direkt was gegen Jesus gesagt habe, dessen kann ich mich nun gar nicht erinnern. Insgesamt finde ich greift das Buch das Christentum aber ziemlich undifferenziert an.
Ich hab mal ein bißchen gegooglet und hab da bisher nichts gefunden, wo erwähnt wird, Nietzsche habe auch Jesus selbst angegriffen, mit Ausnahme des schon von Heike erwähnten Zitates.
Ansonsten:
http://www.virtusens.de/walther/n_burger.htm hat folgendes geschrieben: | Um aber den "gefährlichsten Spreng- und Explosivstoff" des Ressentiments, des nicht ausgelebten und darum vergiftenden Grolls zu zügeln, habe es in der Menschheitsgeschichte eines Mittels bedurft, um die Aggression von außen nach innen zu lenken: das des "schlechten Gewissens". Diese Wendung nach innen nennt Nietzsche "Verinnerlichung". Unter den Händen des christlichen Priesters nun – allein Jesus nimmt Nietzsche von seiner Christentumskritik aus und spricht ihn von jedem Ressentiment frei – wurde das "thierische" Schuldgefühl im Rohzustand zur persönlichen Sündhaftigkeit umgedeutet, auf deren Grund lebensfeindliche Kräfte und unterdrückte Grausamkeiten weiterschwelten. Durch diese Umdeutung von Schuldgefühlen und Leiden in Sünde wurden masochistische Phänomene wie Strafbedürfnisse und Bußquälereien ermöglicht, die durch ihre "Gefühls-Ausschweifungen" das Leben zwar wieder erleichterten und interessanter gestalteten, die Nerven aber zerrütteten und zur "religiösen Neurose" führten. "Die krankhafte Dynamik von Affektunterdrückung, Wendung der Affekte gegen die eigene Person, schlechtem Gewissen und kompensatorischer Idealbildung" war für Nietzsche "ein phylogenetisches Problem", das auf eine "furchtbare Tyrannei" in der Menschheitsgeschichte zurückging. Mit der Wendung der Instinkte nach innen, der "Verinnerlichung der Aggression, wuchs erst das an den Menschen heran, was man später seine ‚Seele’ nennt". |
Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben: | Das Wort schon "Christentum" ist ein Missverständnis - im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz. | Quelle: http://www.zitate-welt.de/zitate/autor.php?autor=Friedrich%20Nietzsche
Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben: | Was hat Christus verneint? Alles, was heute christlich heißt. | Quelle: http://www.zitate-welt.de/zitate/autor.php?autor=Friedrich%20Nietzsche
Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben: | Da haben wir es also: Eine kirchliche Ordnung mit Priesterschaft, Theologie, Kultus, Sakrament; kurz, alles das, was Jesus von Nazareth bekämpft hatte... | Quelle: http://www.ibka.org/artikel/ag98/kluge_leute.html
Zuletzt bearbeitet von sascha am 30.09.2004, 20:33, insgesamt einmal bearbeitet |
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#186189) Verfasst am: 30.09.2004, 20:32 Titel: |
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Jesus war auch ein Buddha laut ihm, er bewertet ihn so weit ich mich erinnere gar nicht so negativ, mal abgesehen davon das er ihn Idiot nennt.
_________________ Trish:(
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#186197) Verfasst am: 30.09.2004, 20:55 Titel: Also ... |
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Friedrich Nietzsche schrieb als Sechzehnjähriger an einen Freund über
Jesus: “Ich weiß, wenn ich Ihn nicht finden werde, werde ich keine Antwort
auf mein Leben finden.”
Wie bekannt ist fand er den Sinn des Lebens nicht und starb in geistiger
Umnachtung
Und warum ?
Weil sein Hirn ohne den genialen Glauben total untrainiert war und
verkümmerte
Philosoph
1844
15. Oktober: Friedrich Nietzsche wird in Röcken (Preußische Provinz Sachsen) als Sohn eines pietistischen Pfarrers geboren.
1850
Nach dem Tod des Vaters zieht die Familie nach Naumburg um.
1864/65
Studium der Theologie und klassischen Philologie in Bonn.
1865
Fortsetzung des Studiums in Leipzig, wo er sich mit dem Werk des Philosophen Arthur Schopenhauer (1788-1860) beschäftigt.
Er wird Mitglied im Philologischen Verein, in dem er seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten vorlegt.
1868
Militärdienst.
Beginn der Freundschaft mit dem Komponisten Richard Wagner (1813-1883).
1869
Wegen seiner Veröffentlichungen wird Nietzsche der Doktorgrad ohne Prüfung in Leipzig erteilt. Er wird an die Universität Basel als außerordentlicher Professor für griechische Sprache und Literatur berufen.
1870
Als freiwilliger Krankenpfleger nimmt er am Deutsch-Französischen Krieg teil. Wegen einer schweren Erkrankung kehrt er vorzeitig nach Basel zurück.
1872
Da seine erste größere Abhandlung über "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" von klassischen Philologen abgelehnt wird, wendet sich Nietzsche ganz der Philosophie zu.
Mai: Wagner und Nietzsche wohnen der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses bei.
1873-1876
Die vierbändige kulturkritische Abhandlung "Unzeitgemäße Betrachtungen" erscheint. Im zweiten Band "Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben" stellt Nietzsche die Funktion der Geschichte für die Kultivierung des Menschen dar. Außerdem behauptet er, daß politisch-moralische Werte der Zeitbestimmung unterliegen und somit der Kritik verfallen.
1876
Er wird von der Universität Basel wegen seiner Krankheit suspendiert.
1878-1880
In dem zweibändigen Werk "Menschliches Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister" vollzieht er den Bruch mit Wagner, dem er vorwirft, seine künstlerischen Vorstellungen zugunsten der Bayreuther Festspiele aufgegeben zu haben.
1879
Aufgrund zunehmender Kopf- und Augenbeschwerden gibt Nietzsche sein Lehramt an der Universität Basel auf und isoliert sich von seinen Freunden. Er verbringt die folgenden Jahre abwechselnd u.a. in Venedig, Nizza, Sizilien und Sils-Maria (Schweiz).
1881/82
In "Morgenröthe. Gedanken über die moralischen Vorurtheile" und "Die fröhliche Wissenschaft" stilisiert er in aphoristischer Form den "Willen zur Macht" zum allgemeinen Seinsprinzip.
1883-1885
In "Also Sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen" ist der "Wille zur Macht" die bestimmende Instanz aller Lebens- und Kulturentwicklung. Das zugrundeliegende Menschenbild konzipiert den "Übermenschen" als einen "Überwinder" des endlichen, in seinen Interessen befangenen Menschen. Erst der Übermensch erkenne die ewige Wiederkehr des Gleichen in der Geschichte und könne so die konsequenteste Form des Nihilismus erleben.
1886
In der Schrift "Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft" setzt er sich kritisch mit traditionellen jüdisch-christlichen Werten auseinander.
1888
Nietzsche arbeitet an polemischen Schriften wie "Der Fall Wagner" oder "Der Antichrist. Versuch einer Kritik des Christentums", die schon Spuren seiner ausbrechenden psychischen Krankheit tragen.
1889
Januar: Nach einem psychischen Zusammenbruch in Turin lebt er unter der Vormundschaft seiner Mutter in Jena und Naumburg.
Sein letztes von ihm noch herausgegebenes Werk, "Götzendämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt" erscheint.
1894
Seine Schwester gründet das Nietzsche-Archiv, das sich vor allem auf die Herausgabe des Spätwerks konzentriert.
1897
Nach dem Tod der Mutter zieht Nietzsche mit seiner Schwester nach Weimar.
1900
25. August: Friedrich Nietzsche stirbt in geistiger Umnachtung in Weimar.
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#186198) Verfasst am: 30.09.2004, 20:57 Titel: Zitat |
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Zitat Nietzsche :
“Die Kirche ist exakt das, wogegen Jesus gepredigt hat - und wogegen er seine Jünger kämpfen lehrte -”
Natürlich, denn die Kirche ist zu sehr mit Gebäudebau und Äusserlichkeiten beschäftigt, da kommt der Satan dann und klaut die genialen Glaubensinfos von den Grosskirchen oftmals, und dann verstehen die Grosskirchen ihren eigenen Glauben nicht mehr
Du musst schnell sein, gnadenlos, friss oder stirb
Nur wenn du dir mehr Input gibst als der Satan dir rauben kann wirst du überleben d.h. deinen Glauben behalten
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#186229) Verfasst am: 30.09.2004, 23:21 Titel: |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | Friedrich Nietzsche schrieb als Sechzehnjähriger an einen Freund über
Jesus: “Ich weiß, wenn ich Ihn nicht finden werde, werde ich keine Antwort
auf mein Leben finden.”
Wie bekannt ist fand er den Sinn des Lebens nicht und starb in geistiger
Umnachtung |
- Er war erkenntnistheoretisch sehr wohl auf der Höhe. Das er körperlich krank wurde, führte schließlich auch zu seiner geistigen Krankheit. Allerdings kann man erkenntnistheoretisch auf der Höhe sein und trotzdem
Charakterschwein. Das schließt sich nicht aus.
Zitat: | Und warum ?
Weil sein Hirn ohne den genialen Glauben total untrainiert war und
verkümmerte |
- Nein, eigentlich ist meistens eher von "Syphilis" die Rede...
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#186241) Verfasst am: 30.09.2004, 23:52 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Habe gehört er hätte nichts Negatives über Jesus gesagt. Kommt mir irgendwie seltsam vor, die Behauptung. Ich hab nur den Antichristen gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob er Jesus ganz spezifisch attackierte. Hat er sich nicht über den Vorfall mit der Kanaanäerin aufgeregt? |
Hier mal eine kurze Info auf die Schnelle (bin gerade in Eile):
http://nietzsche.is.uni-sb.de/faq/xsl/faq_04008.xml
Zitat: | Wichtig ist zum einen, dass Nietzsche den Atheismus nicht als Überwindung, sondern als Selbstüberwindung des Christentums betrachtet. Wichtig ist sodann, dass Nietzsche die "Alltagschristen" scharf, aber nicht ohne Humor attackiert. Wichtig ist schließlich, dass Nietzsche sich sogar in Der Antichrist nicht gegen Jesus wendet (den man "einen 'freien Geist' nennen" könnte), sondern gegen Paulus bzw. das paulinische Christentum.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#186397) Verfasst am: 01.10.2004, 12:04 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Habe gehört er hätte nichts Negatives über Jesus gesagt. Kommt mir irgendwie seltsam vor, die Behauptung. Ich hab nur den Antichristen gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob er Jesus ganz spezifisch attackierte. Hat er sich nicht über den Vorfall mit der Kanaanäerin aufgeregt? |
Hier mal eine kurze Info auf die Schnelle (bin gerade in Eile):
http://nietzsche.is.uni-sb.de/faq/xsl/faq_04008.xml
Zitat: | Wichtig ist zum einen, dass Nietzsche den Atheismus nicht als Überwindung, sondern als Selbstüberwindung des Christentums betrachtet. Wichtig ist sodann, dass Nietzsche die "Alltagschristen" scharf, aber nicht ohne Humor attackiert. Wichtig ist schließlich, dass Nietzsche sich sogar in Der Antichrist nicht gegen Jesus wendet (den man "einen 'freien Geist' nennen" könnte), sondern gegen Paulus bzw. das paulinische Christentum.
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Wieder einer der vielen Widersprüche bei Nietzsche.
Er hat Paulus als Begründer des Christentums gesehen.
Paulus sei ganz und gar kein Idiot. Dafür aber Jesus.
In seinem Munde würde das Wort "Geist" zu etwas dummen.
An Paulus würde die Geschichte des Christentum hängen.
"Jesus ist das Gegenstück eines Genies: Er ist ein Idiot."
Nachlaß, KSA 13: 14[38] - vgl. Der Antichrist Kapitel 29
Die Anbetungswürdigkeit von Nietzsche nimmt bei so
manchen der sich Atheist nennt(schimpf...) zuweilen
groteske Formen an. Nietzsche ist ein Idiot.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#186436) Verfasst am: 01.10.2004, 13:47 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Wieder einer der vielen Widersprüche bei Nietzsche.
Er hat Paulus als Begründer des Christentums gesehen.
Paulus sei ganz und gar kein Idiot. Dafür aber Jesus.
In seinem Munde würde das Wort "Geist" zu etwas dummen.
An Paulus würde die Geschichte des Christentum hängen.
"Jesus ist das Gegenstück eines Genies: Er ist ein Idiot."
Nachlaß, KSA 13: 14[38] - vgl. Der Antichrist Kapitel 29 |
Wo ist da ein Wiederspruch? Man kann eine vermeintlich intelligente Person gefährlicher einstufen/schlechter leiden/angreifen als jemanden, den man für einen Idioten hält.
Bzw. ich kann jemanden für einen Idioten halten, ihn aber dennoch nicht verabscheuen.
"Idiot" kann unterschiedlich gemeint sein.
Nietzsche bezeichnete auch irgendwo Kant als Idioten...
So what? Er war halt überheblich.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Die Anbetungswürdigkeit von Nietzsche nimmt bei so
manchen der sich Atheist nennt(schimpf...) zuweilen
groteske Formen an. Nietzsche ist ein Idiot. |
Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche?
Es ist doch eher so, daß viele N.s Philosophie interessant finden (auf welche Art auch immer).
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sascha bekennender magnusfe-Fan
Anmeldungsdatum: 30.08.2004 Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen
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(#186445) Verfasst am: 01.10.2004, 14:12 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | An Paulus würde die Geschichte des Christentum hängen. | Ist imho doch auch so.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nietzsche ist ein Idiot. | Oder sehr krank ab einem gewissen Zeitpunkt, aufgrund von Schmerzen/Migräne sehr reizbar, und ohne Lebenspartnerin doch glaube ich auch, was sicher auch nicht gerade für Ausgeglichenheit gut ist.
Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche? | Kungfutius zählt vermutlich Deiner Meinung nach nicht(?)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#186454) Verfasst am: 01.10.2004, 14:17 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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sascha hat folgendes geschrieben: | Kungfutius zählt vermutlich Deiner Meinung nach nicht(?) |
Kungfutius zählt nur, wenn Paulus Christ war
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#186455) Verfasst am: 01.10.2004, 14:18 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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sascha hat folgendes geschrieben: | Kungfutius zählt vermutlich Deiner Meinung nach nicht(?) |
Hm, schwer zu sagen. Dazu kenne ich ihn noch nicht gut genug.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#186480) Verfasst am: 01.10.2004, 14:54 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Wieder einer der vielen Widersprüche bei Nietzsche.
Er hat Paulus als Begründer des Christentums gesehen.
Paulus sei ganz und gar kein Idiot. Dafür aber Jesus.
In seinem Munde würde das Wort "Geist" zu etwas dummen.
An Paulus würde die Geschichte des Christentum hängen.
"Jesus ist das Gegenstück eines Genies: Er ist ein Idiot."
Nachlaß, KSA 13: 14[38] - vgl. Der Antichrist Kapitel 29 |
Wo ist da ein Wiederspruch? |
- Bezogen auf das Zitat:
Zitat: | Wichtig ist schließlich, dass Nietzsche sich sogar in Der Antichrist nicht gegen Jesus wendet (den man "einen 'freien Geist' nennen" könnte), sondern gegen Paulus bzw. das paulinische Christentum. |
Zitat: | Man kann eine vermeintlich intelligente Person gefährlicher einstufen/schlechter leiden/angreifen als jemanden, den man für einen Idioten hält. |
- Man kann jeden zum Idioten erklären.
Viel Sinn macht das nicht unbedingt.
Da unterstelle ich gerne Absicht.
Zitat: | Bzw. ich kann jemanden für einen Idioten halten, ihn aber dennoch nicht verabscheuen.
"Idiot" kann unterschiedlich gemeint sein. |
- Wirklich köstlich....
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Anbetungswürdigkeit von Nietzsche nimmt bei so
manchen der sich Atheist nennt(schimpf...) zuweilen
groteske Formen an. Nietzsche ist ein Idiot. |
Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche?
Es ist doch eher so, daß viele N.s Philosophie interessant finden (auf welche Art auch immer). |
- Gibt auch viele die Hitler interessant finden.
"Interessant" ist gewöhnlich noch nicht mit einer Wertung verbunden.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#186783) Verfasst am: 02.10.2004, 01:40 Titel: Re: Was hat Niezsche über Jesus gesagt? |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Man kann jeden zum Idioten erklären.
Viel Sinn macht das nicht unbedingt.
Da unterstelle ich gerne Absicht. |
Nietzsche meinte eher, Jesus sei nicht der hellste gewesen. Das meinte er mit Idiot.
Bei Paulus sah er das wohl anders.
Zitat: | Bzw. ich kann jemanden für einen Idioten halten, ihn aber dennoch nicht verabscheuen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | "Idiot" kann unterschiedlich gemeint sein. |
- Wirklich köstlich.... |
Guten Appetit.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Die Anbetungswürdigkeit von Nietzsche nimmt bei so
manchen der sich Atheist nennt(schimpf...) zuweilen
groteske Formen an. Nietzsche ist ein Idiot. |
Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche?
Es ist doch eher so, daß viele N.s Philosophie interessant finden (auf welche Art auch immer). |
- Gibt auch viele die Hitler interessant finden.
"Interessant" ist gewöhnlich noch nicht mit einer Wertung verbunden. |
Eben! Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich beispielsweise interessiere mich sehr für Nietzsches Philosophie: Einige Elemente kann ich unterschreiben, andere stoßen mich ab.
Ich fühle mich einem Epikur beispielsweise viel näher als Nietzsche. (Nein, ich bin trotzdem kein Epikureer)
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen...
_________________ 42
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#186792) Verfasst am: 02.10.2004, 05:07 Titel: |
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@Sokrateer:
Hier noch zwei Zitate für Dich:
Über Jesus
Nietzsche in 'Also sprach Zarathustra' hat folgendes geschrieben: | Wahrlich, zu früh starb jener Hebräer, den die Prediger des langsamen Todes ehren: und Vielen ward es seitdem zum Verhängniss, dass er zu früh starb.
[...]
Wäre er doch in der Wüste geblieben und ferne von den Guten und Gerechten! Vielleicht hätte er leben gelernt und die Erde lieben gelernt - und das Lachen dazu!
Glaubt es mir, meine Brüder! Er starb zu früh; er selber hätte seine Lehre widerrufen, wäre er bis zu meinem Alter gekommen! Edel genug war er zum Widerrufen!
Aber ungereift war er noch. |
und
Über Paulus
Nietzsche in 'Der Antichrist' hat folgendes geschrieben: | Man sieht, was mit dem Tode am Kreuz zu Ende war: ein neuer, ein durchaus ursprünglicher Ansatz zu einer buddhistischen Friedensbewegung, zu einem thatsächlichen, nicht bloß verheißenen Glück auf Erden. [...] Der "frohen Botschaft" folgte auf dem Fuss die allerschlimmste: die des Paulus. In Paulus verkörpert sich der Gegensatz-Typus zum "frohen Botschafter", das Genie im Hass, in der Vision des Hasses, in der unerbittlichen Logik des Hasses. Was hat dieser Dysangelist Alles dem Hasse zum Opfer gebracht! Vor allem den Erlöser: er schlug ihn ans ein Kreuz. Das Leben, das Beispiel, die Lehre, der Tod, der Sinn und das Recht des ganzen Evangeliums - Nichts war mehr vorhanden, als dieser Falschmünzer aus Hass begriff, was allein er brauchen konnte. Nicht die Realität, nicht die historische Wahrheit!
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#186823) Verfasst am: 02.10.2004, 11:29 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Man kann jeden zum Idioten erklären.
Viel Sinn macht das nicht unbedingt.
Da unterstelle ich gerne Absicht. |
Nietzsche meinte eher, Jesus sei nicht der hellste gewesen. Das meinte er mit Idiot. |
- Das ist das was Du interpretierst. Aber das sich N. im Bezug
auf die Bibel besonders schlau vorkam, der Schluß liegt ziemlich nahe.
Ich schrieb aber von der "Absicht". Also das was er mit so einer
Aussage bezwecken wollte. Wenn ich sage "Idiot", dann will ich
gewöhnlich auch was damit erreichen. Insbesondere, wenn ich
mich Philosoph nenne. Nietzsche spielte gerne den Apostel.
Zitat: | Bei Paulus sah er das wohl anders. |
- Er biegt es sich immer gerade so zu recht,
wie er es gerne hätte.
Zitat: | Zitat: | Bzw. ich kann jemanden für einen Idioten halten, ihn aber dennoch nicht verabscheuen. |
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- Das spielt keine große Rolle, wenn ich ein Werk mit "Fluch auf das Christentum" beginne...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | "Idiot" kann unterschiedlich gemeint sein. |
- Wirklich köstlich.... |
Guten Appetit. |
- Analysiere den für sich stehenden Hauptsatz "Idiot!".
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Anbetungswürdigkeit von Nietzsche nimmt bei so
manchen der sich Atheist nennt(schimpf...) zuweilen
groteske Formen an. Nietzsche ist ein Idiot. |
Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche? |
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- Klar, am Verhalten, bzw. den Taten...
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Es ist doch eher so, daß viele N.s Philosophie interessant finden (auf welche Art auch immer). |
- Gibt auch viele die Hitler interessant finden.
"Interessant" ist gewöhnlich noch nicht mit einer Wertung verbunden. |
Eben! |
- Es ist zumindest noch keine moralische Wertung.
Ich könnte ja nen gegensätzlichen Wert "uninteressant"
aufstellen.
Zitat: | Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich beispielsweise interessiere mich sehr für Nietzsches Philosophie: Einige Elemente kann ich unterschreiben, andere stoßen mich ab.
Ich fühle mich einem Epikur beispielsweise viel näher als Nietzsche. (Nein, ich bin trotzdem kein Epikureer)
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen... |
- Alles fremdes Gefieder.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#186846) Verfasst am: 02.10.2004, 14:01 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Man kann jeden zum Idioten erklären.
Viel Sinn macht das nicht unbedingt.
Da unterstelle ich gerne Absicht. |
Nietzsche meinte eher, Jesus sei nicht der hellste gewesen. Das meinte er mit Idiot. |
- Das ist das was Du interpretierst. Aber das sich N. im Bezug
auf die Bibel besonders schlau vorkam, der Schluß liegt ziemlich nahe.
Ich schrieb aber von der "Absicht". Also das was er mit so einer
Aussage bezwecken wollte. Wenn ich sage "Idiot", dann will ich
gewöhnlich auch was damit erreichen. Insbesondere, wenn ich
mich Philosoph nenne. |
Nietzsche bezeichnete sich selbst m.W. nicht als Philosophen...
Und die Absicht ist ja aus meinem obigen Zarathustra-Zitat für Sokrateer zu erkennen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nietzsche spielte gerne den Apostel. |
Ja und zudem war er leicht größenwahnsinnig.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Bei Paulus sah er das wohl anders. |
- Er biegt es sich immer gerade so zu recht,
wie er es gerne hätte. |
Gerade hier finde ich das nicht. Er bezieht in diesem Fall eindeutig Position.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Bzw. ich kann jemanden für einen Idioten halten, ihn aber dennoch nicht verabscheuen. |
- Das spielt keine große Rolle, wenn ich ein Werk mit "Fluch auf das Christentum" beginne... |
Natürlich spielt es eine Rolle. Es ist zu unterscheiden zwischen einer Ideologie und den Personen. Ich verachte beispielsweise die christliche Ideologie aber nicht die Menschen, die sie vertreten.
Nietzsche verfluchte das Christentum, aber Jesus hielt er nur für einen armen Verirrten und Paulus für einen Misanthropen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche? |
- Klar, am Verhalten, bzw. den Taten... |
Ach? Und wie äußert sich das für Dich?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich beispielsweise interessiere mich sehr für Nietzsches Philosophie: Einige Elemente kann ich unterschreiben, andere stoßen mich ab.
Ich fühle mich einem Epikur beispielsweise viel näher als Nietzsche. (Nein, ich bin trotzdem kein Epikureer)
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen... |
- Alles fremdes Gefieder. |
Ja. Aber wenn man von fremdem Gefieder etwas lernen will, heißt das nicht zwangsläufig, daß man nicht etwas eigenes auf die Beine stellt. Man kann beides haben, sich inspierieren lassen und das "eigene Gefieder" mit dem fremden vergleichen.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#187111) Verfasst am: 03.10.2004, 04:29 Titel: |
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PS @ Schmerzlos:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: |
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen... |
- Alles fremdes Gefieder. |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=178892#178892
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mit der christl. Konfession hab ich begonnen -> Atheist -> Mensch ->
Nietzschianer(Übermensch ) -> Schopenhauer -> Nietzschianer -> Buddhist -> Gott -> Buddhist -> Halbgott -> Gott -> Mystiker -> Ex-Gott...usw. |
Und das ist kein fremdes Gefieder? Das nenne ich köstlich...
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sascha bekennender magnusfe-Fan
Anmeldungsdatum: 30.08.2004 Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen
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(#187113) Verfasst am: 03.10.2004, 05:00 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mit der christl. Konfession hab ich begonnen -> Atheist -> Mensch ->
Nietzschianer(Übermensch ) -> Schopenhauer -> Nietzschianer -> Buddhist -> Gott -> Buddhist -> Halbgott -> Gott -> Mystiker -> Ex-Gott...usw. |
Und das ist kein fremdes Gefieder? Das nenne ich köstlich...  | Ja, also das muss ich aber auch sagen. Ich fand das ja ganz gut, wie Du kungfutius und anderen weniger rationalen Menschen in diesem Foren etwas contra gegeben hast, aber jetzt enttäuschst Du etwas, Schmerzlos
Abgesehen davon, wenns danach geht, was fremdes Gefieder ist, müsstest Du dann nicht eigentlich auch alles ablehnen, was Deine Eltern, die Schule oder was weiss ich noch wer Dir in Deinem Leben bei- oder wenigstens nahe gebracht haben?
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#187134) Verfasst am: 03.10.2004, 11:04 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Man kann jeden zum Idioten erklären.
Viel Sinn macht das nicht unbedingt.
Da unterstelle ich gerne Absicht. |
Nietzsche meinte eher, Jesus sei nicht der hellste gewesen. Das meinte er mit Idiot. |
- Das ist das was Du interpretierst. Aber das sich N. im Bezug
auf die Bibel besonders schlau vorkam, der Schluß liegt ziemlich nahe.
Ich schrieb aber von der "Absicht". Also das was er mit so einer
Aussage bezwecken wollte. Wenn ich sage "Idiot", dann will ich
gewöhnlich auch was damit erreichen. Insbesondere, wenn ich
mich Philosoph nenne. |
Nietzsche bezeichnete sich selbst m.W. nicht als Philosophen... |
- Das er ein Philosoph gewesen ist, dürfte gemeinhin unstrittig sein.
Für Ihn waren Philosophen "Kriegsherrn". Er selbst sah sich als Übermensch..."siehe ich bin der Übermensch".
Die Philosophie selbst hat er mal als "Rache an der Wirklichkeit"
bezeichnet.
Zitat: | Und die Absicht ist ja aus meinem obigen Zarathustra-Zitat für Sokrateer zu erkennen. |
- Putz die anderen Weg und verkauf den eigenen Sch....
Zitat: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nietzsche spielte gerne den Apostel. |
Ja und zudem war er leicht größenwahnsinnig. |
- Später war er zumindest wahnsinnig...obwohl seine Wahnbriefe bei mir immer noch als pantheistisch durchgehen. Mit leicht solipsistischen Anwandlungen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Zitat: | Bei Paulus sah er das wohl anders. |
- Er biegt es sich immer gerade so zu recht,
wie er es gerne hätte. |
Gerade hier finde ich das nicht. Er bezieht in diesem Fall eindeutig Position. |
- Da wo er Jesus an einer Stelle Idiot nennt,
findet er anderswo wieder lobende Worte.
Da wo er Paulus ganz und gar nicht Idiot nennt,
nennt er ihn an anderer Stelle Falschmünzer, etc.
Er ist sich aber zumindest mit sich einig,
dass das Christentum verflucht gehört...
Der Mann war innerlich zerrissen.
(Fast ein christliches Ideal á la Jesus übrigens)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | Bzw. ich kann jemanden für einen Idioten halten, ihn aber dennoch nicht verabscheuen. |
- Das spielt keine große Rolle, wenn ich ein Werk mit "Fluch auf das Christentum" beginne... |
Natürlich spielt es eine Rolle. Es ist zu unterscheiden zwischen einer Ideologie und den Personen. |
- Das lässt sich schwerlich getrennt betrachten.
Natürlich kann man es sich so zurecht biegen.
"Zum Beispiel" Hitler der Privatmensch -
Hitler der Führer.
Zitat: | Ich verachte beispielsweise die christliche Ideologie aber nicht die Menschen, die sie vertreten. |
- Was ist die "christl. Ideologie" ? Soll ich jetzt wirklich alle Richtungen, Kofessionen aufzählen...die traditionellen Kirchen ? Sekten ? Mystiker ? Freikirchen ?, Bibelkundigen-Kenner ?, etc.
Zitat: | Nietzsche verfluchte das Christentum, aber Jesus hielt er nur für einen armen Verirrten und Paulus für einen Misanthropen. |
- Wenn man jemanden oder etwas verflucht,
ist man auch daran gebunden". War schwer
verliebt ins Christentum. Vielleicht ist es
ihm nicht aufgefallen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: |
Ich kenne niemanden, der Nietzsche anbetet. Ich kenne auch keinen einzigen Nietzscheaner. Kennst Du welche? |
- Klar, am Verhalten, bzw. den Taten... |
Ach? Und wie äußert sich das für Dich?  |
- Z.B. politisch. Der Wille zur Macht dürfte den
meisten Politikern ein Begriff sein. Das viele
Wirtschaftsbosse Nietzsche gelesen haben,
steht für mich ausser frage. Zudem würde
ich durchaus sagen, dass das im Abendland
vorherrschende Christentum keineswegs
so religiös im Sinne eines Gottesstattes
eingestellt sind - wie sagen wir andere
Religionen. Aufgeklärtes Christentum,
ist für mich eigentlich nur an anderes
Wort für liberaler Nihilismus. Das ist
für mich soweit auch noch ganz in
Ordnung. Ist nicht ganz so Nietzsche-Like.
An der Macht sind sie trotzdem.
Einen Nietzschianer in Rein-kultur wirst
Du ohnehin nicht erkennen, weil der
stets auf seinen Vorteil bedacht ist.
Prinzipiell sind aber Diktatoren
und der Herrschertypus Favorit.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Zitat: | Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen. Ich beispielsweise interessiere mich sehr für Nietzsches Philosophie: Einige Elemente kann ich unterschreiben, andere stoßen mich ab.
Ich fühle mich einem Epikur beispielsweise viel näher als Nietzsche. (Nein, ich bin trotzdem kein Epikureer)
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen... |
- Alles fremdes Gefieder. |
Ja. Aber wenn man von fremdem Gefieder etwas lernen will, heißt das nicht zwangsläufig, daß man nicht etwas eigenes auf die Beine stellt. Man kann beides haben, sich inspierieren lassen und das "eigene Gefieder" mit dem fremden vergleichen. |
- Das kann man alles machen. Aber nicht immer.
So eine geistige Trennung/Abgeschiedenheit hat schon was für sich.
Wer an etwas hangt, hat Unruhe.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#187135) Verfasst am: 03.10.2004, 11:06 Titel: |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | PS @ Schmerzlos:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: |
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen... |
- Alles fremdes Gefieder. |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=178892#178892
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mit der christl. Konfession hab ich begonnen -> Atheist -> Mensch ->
Nietzschianer(Übermensch ) -> Schopenhauer -> Nietzschianer -> Buddhist -> Gott -> Buddhist -> Halbgott -> Gott -> Mystiker -> Ex-Gott...usw. |
Und das ist kein fremdes Gefieder? Das nenne ich köstlich...  |
- Ich hab´s hinter mir gelassen.
Aber da Du noch rotierst -
http://www.stud.uni-hannover.de/user/69332/texte/fernost1.html#t3
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#187136) Verfasst am: 03.10.2004, 11:08 Titel: |
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sascha hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mit der christl. Konfession hab ich begonnen -> Atheist -> Mensch ->
Nietzschianer(Übermensch ) -> Schopenhauer -> Nietzschianer -> Buddhist -> Gott -> Buddhist -> Halbgott -> Gott -> Mystiker -> Ex-Gott...usw. |
Und das ist kein fremdes Gefieder? Das nenne ich köstlich...  | Ja, also das muss ich aber auch sagen. Ich fand das ja ganz gut, wie Du kungfutius und anderen weniger rationalen Menschen in diesem Foren etwas contra gegeben hast, aber jetzt enttäuschst Du etwas, Schmerzlos  |
- Oh, ich tu was ich kann, um Dich zu enttäuschen.
Zitat: | Abgesehen davon, wenns danach geht, was fremdes Gefieder ist, müsstest Du dann nicht eigentlich auch alles ablehnen, was Deine Eltern, die Schule oder was weiss ich noch wer Dir in Deinem Leben bei- oder wenigstens nahe gebracht haben? |
- Nein, aber ich mache mich nicht davon abhängig.
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#187712) Verfasst am: 04.10.2004, 15:14 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | PS @ Schmerzlos:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: |
Hier ein bißchen Nietzsche, da Epikur, ein wenig Wilson (esoterische Elemente verworfen), Voltaire, Thomas Paine, Ingersoll, Sokrates - das ist das Interessante! Vergleichen, verwerfen, in Einklang bringen, anzweifeln, wieder verwerfen, von neuem anfangen, einsehen, daß sowieso alles im Grunde genommen sinnlos ist, da es keine sicheren Erkenntnisse gibt, trotzdem weitermachen... |
- Alles fremdes Gefieder. |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=178892#178892
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mit der christl. Konfession hab ich begonnen -> Atheist -> Mensch ->
Nietzschianer(Übermensch ) -> Schopenhauer -> Nietzschianer -> Buddhist -> Gott -> Buddhist -> Halbgott -> Gott -> Mystiker -> Ex-Gott...usw. |
Und das ist kein fremdes Gefieder? Das nenne ich köstlich...  |
- Ich hab´s hinter mir gelassen.
Aber da Du noch rotierst -
http://www.stud.uni-hannover.de/user/69332/texte/fernost1.html#t3 |
Danke. Ich werde aber hoffentlich nie aufhören zu "rotieren".
Aber vielleicht sollte ich es anders ausdrücken:
Ich habe mir durchaus ein philosophisches Zuhause eingerichtet, in dem ich mich auch sehr wohlfühle. Dennoch sehe ich mich ständig in Möbelhäusern und anderen Wohnungen nach neuen Möbelstücken um. Und wenn mir etwas gefällt, nehme ich es mir aus dem Möbelhaus mit und stelle es auf (vielleicht nehme ich dabei hier und da ein Regal heraus oder baue ein zusätzliches ein).
Zudem habe ich eine Werkstatt, in der ich eigene Möbel entwerfe. Wenn die dann fertig sind, stelle ich in manchen Fällen fest, daß es bereits ähnliche Möbelstücke in einer etwas anderen Form gibt.
Natürlich kann es auch passieren, daß ich ein Möbelstück auf den Sperrmüll bringe.
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