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Sprache und Diskriminierung
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1877146) Verfasst am: 28.10.2013, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte man sich ja mal überlegen, ob es nicht auch Möglichkeiten gibt, die Erinnerung an die Vergangenheit zu bewahren, ohne die Betroffenen immer wieder aufs Neue dem Rassismus auszusetzen. Wobei man sicher auch die Frage stellen kann, was genau an der Erinnerung überhaupt so bewahrenswert ist. Und vor allem: Wessen Erinnerung?

Literatur ist, wie andere Denkmäler auch, als aktueller Prozess immer kollektive Erinnerung, auch, wenn es nur die Erinnerungen einer Seite sind, die dargestellt werden, denn sie werden aus einer neuem Sicht mit neuen Erfahrungen interpretiert.

Und? Meine Frage war ja gerade, unter welchen Umständen eine Erinnerung überhaupt als Kulturgut bewahrenswert ist. Ein extremeres Beispiel: Die Verarbeitung einer Vergewaltigung in den Memoiren des Opfers ist (mit dessen Zustimmung natürlich) vielleicht bewahrenswert, aber wäre auch die glorifizierende Rückerinnerung an die Tat in den Memoiren des Täters per se bewahrenswert? Und wäre das auch etwas, was das Opfer eben aushalten müsste? Wir sollten unsere historische und kulturelle Erinnerung schon auch gegen den Strich bürsten, sonst riskieren wir, unsere Kritikfähigkeit zu verlieren.

Als grundsätzlichen Ausdruck des Menschlichen halte ich jede Erinnerung für bewahrenswert - und wenn sie nur dazu dient, sich den Sicherinnernden anzusehen.
In der Konsequenz bedeutet das allerdings, den aktuellen Vorgang der Erinnerung zu kontrollieren, etwa, indem wir ein Buch wie "Mein Kampf" kommentieren. Und dass nicht alle Erinnerungen für jeden Lesenden einen Spaßfaktor garantiert haben ist auch klar. Normalerweise findet Lesen aber freiwillig statt.
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ansonsten setzt dein " ohne die Betroffenen immer wieder aufs Neue dem Rassismus auszusetzen." für den hier diskutierten Fall voraus, dass bereits das Zitat der Vokabeln Neger oder Zigeuner im historischen Kontext einen Rassismus darstellt - und genau das einfach nur Unfug (oder, wie Du aus meinem Urteil lesen magst, zumindest streitig).

Wenn es streitig ist, ist es nicht "einfach nur Unfug".

Nur am Rande: Das würde ich nicht unterschreiben. Gott ist auch streitig - ich halte ihn trotzdem für einfach nur Unfug und bemühe die Psychologie, um mir seine Existenz in den Köpfen zu erklären.
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dass der Rassismus z.B. beim Pippi-Langstrumpf-Beispiel oder sogar noch mehr beim Zigeunerschnitzel durchaus bestritten werden kann, habe ich hier im Thread selbst schon geschrieben. Ich habe sogar selbst diverse Argumente dafür gebracht. Das heißt halt nicht, dass diese Argumente situationsunabhängig zweifellos greifen. Es kommt ja auch darauf an, wie und mit welchen Wirkungen von dem Text bzw. der Erinnerung Gebrauch gemacht wird. Und da haben wir das Problem, dass der Text nicht nur von der Zeit seiner Entstehung nicht abgelöst betrachtet werden kann, sondern auch von der Zeit, in der wir selbst uns befinden. Auch von dieser Zeit ist der Text ja ein Teil.

Wenn der Neger in Pippi Langstrumpf oder der Zigeuner im Zigeunerschnitzel nicht rassistisch sind, bedeutet das gleichzeitig, dass der Rassismus nicht an diesem Wort hängt. Wenn aber die Verbindung Vokabel-Rassismus nicht zwingend ist, bedeutet das gleichzeitig, dass das Wort selbst nicht rassistisch sein kann, der Rassismus liegt in der Situation und der Intention, in der das Wort benutzt wird.
Um genau dieses Thema mit seinen Missverständnissen dreht sich dieser ganze Thread doch schon seit der ersten Seite: Sieh dir die ersten Posts an, die dann den Streit begannen:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Wie schätzt ihr die Benutzung von Beschimpfungen ein, die sich auf eine Minderheitengruppe beziehen?

Wie beurteilt ihr jemanden, der das Wort

1. "Neger"
2. "Schwuchtel"
3. "Spasti"
4. "Schwachsinniger"

gebraucht? ...

Dass der grundsätzliche Schimpfwortcharakter von Neger auf Grund einer eigenen Erfahrung infrage gestellt wird, wird überhaupt nicht zur Kenntnis genommen: (btw: Der Poster ist in der Nähe einer amerikanischen Garnison aufgewachsen - die Vokabel wird also vorgekommen sein, nur hatte Zoff wohl kein rassistisches Umfeld)
Zoff hat folgendes geschrieben:
....
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand das Wort "Neger" als Schimpfwort gebraucht. ....

Stattdessen wird die Unterstellung aus dem Anfangspost zum Kontext erklärt, um endlich wieder zur Grundaussage zu kommen:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
....
Ja, wenn die Kontextbindung nicht klar wäre. Der Kontext ist hier aber relativ eindeutig: Es geht um Beschimpfungen. "Neger" im Kontext einer Beschimpfung zu verwenden ist immer diskriminierend bzw. rassistisch....

Kann man ja offensichtlich machen, aber es überzeugt mich nicht. Die Eigenschaften des Kontextes sind auch dann nicht die des Wortes, wenn dieser die gesamte Situation prägt.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1877170) Verfasst am: 28.10.2013, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Warum gibt es eigentlich so viele Versionen von den Grimm'schen Märchen?


Mündliche Überlieferung.

Scheint mir in diesem Fall keine richtige Erklärung. Dann müßten die Grimms verschiedene Versionen aufgeschrieben haben.
Nein, sie haben die Märchen selber schon überarbeitet und wo nötig entschärft, und freilich haben das andere nach ihnen auch noch gemacht, denen sie nicht PC genug waren.
Kennt ihr das vom Machangelbaum: "Meine Mutter, die mich schlachtete, mein Vater der mich aß..."? Das war in den Kinderausgaben hoffentlich nie drin...
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1877178) Verfasst am: 28.10.2013, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Warum gibt es eigentlich so viele Versionen von den Grimm'schen Märchen?


Mündliche Überlieferung.

Scheint mir in diesem Fall keine richtige Erklärung. Dann müßten die Grimms verschiedene Versionen aufgeschrieben haben.
Nein, sie haben die Märchen selber schon überarbeitet und wo nötig entschärft, und freilich haben das andere nach ihnen auch noch gemacht, denen sie nicht PC genug waren.
Kennt ihr das vom Machangelbaum: "Meine Mutter, die mich schlachtete, mein Vater der mich aß..."? Das war in den Kinderausgaben hoffentlich nie drin...


So dachte ich auch. Den Struwwelpeter gibt es auch in mehreren Varianten. Man kann sich darüber aufregen, aber letztendlich liest doch jeder die Version vor, die am meisten zusagt (aus welchen Gründen auch immer). Wenn sich genug Menschen dafür einsetzen, ein Wort in einem Text zu ersetzen, dann gibt es einen Markt dafür und dann wird es getan. Genauso gibt es einen Markt für die historische Version. Vor dem Hintergrund nehmen sich dann die Gegner einer Änderung und diejenigen, die überall vermeintlich diskriminierende Begriffe ersetzt haben wollen, nicht viel.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1877207) Verfasst am: 28.10.2013, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ist ja schon gut. Ich habe begriffen, ...

fwo

Sieht nicht so aus. Nein
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1877222) Verfasst am: 28.10.2013, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Können wir zum Thema zurück kommen?

Dafür!

Nach allgemeinen Regeln der Diskussionsführung wären dann wohl die PC'ler an der Reihe zu beweisen, dass die hier diskutierten Worte selber rassistisch sind und nicht erst durch Kontext dazu werden.

Nur das würde mE eine Ächtung dieser Worte rechtfertigen, denn

1. tendeziell kann jedes Wort mit einer rassistischen Intention verwendet werden. Eine klare Grenzziehung ist praktisch unmöglich.
2. wenn es nicht das Wort, sondern (nur) der Kontext ist, löst ein Austauschen den Begriffes nicht das Problem. Vielmehr wird sich der Kontext auf den neuen Begriff ersterecken. Eine Lösung, die schon nicht geeignet ist das Problem abzustellen, ist keine.
3. wurde anhand der Beispiele "Jude" und "schwul" bereits nachgewiesen, dass eine negative Besetzung von Begriffen auch wieder umgekehrt werden kann. Dies wäre als kleinerer Eingriff in die Sprache der Amputation vorzuziehen.

Darüber hinaus lenkt diese Diskussion mE wie jede Diskussion über Symptome von den wahren Ursachen ab und ist damit nicht nur überflüssig, sondern letzten Endes kontraproduktiv. Denn sie erlaubt den PC'lern, sich selber zu attestieren, sie hätten durch ihre Teilnahme an der Diskussion bereits "etwas getan". Das kann aber dazu führen, dass die Motivation wirklich etwas zu tun, sinkt. Das schlechte Gewissen wurde ja schon erfolgreich betäubt, Ziel erreicht.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1877231) Verfasst am: 28.10.2013, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ist ja schon gut. Ich habe begriffen, ...

fwo

Sieht nicht so aus. Nein

Lachen
Du musst aber inzwischen schon ein bisschen kürzen, damit es nicht peinlich für dich ist.

fwo
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1877257) Verfasst am: 28.10.2013, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Stattdessen wird die Unterstellung aus dem Anfangspost zum Kontext erklärt, um endlich wieder zur Grundaussage zu kommen:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
....
Ja, wenn die Kontextbindung nicht klar wäre. Der Kontext ist hier aber relativ eindeutig: Es geht um Beschimpfungen. "Neger" im Kontext einer Beschimpfung zu verwenden ist immer diskriminierend bzw. rassistisch....

Kann man ja offensichtlich machen, aber es überzeugt mich nicht. Die Eigenschaften des Kontextes sind auch dann nicht die des Wortes, wenn dieser die gesamte Situation prägt.

fwo

vor allem wird damit behauptet, dass jeder, der das wort "neger" benutzt oder früher mal geschrieben hat, wie z.b. frau lindgren, es unbedingt rassistisch gemeint hat.
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pera
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1877414) Verfasst am: 28.10.2013, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte man sich ja mal überlegen, ob es nicht auch Möglichkeiten gibt, die Erinnerung an die Vergangenheit zu bewahren, ohne die Betroffenen immer wieder aufs Neue dem Rassismus auszusetzen. Wobei man sicher auch die Frage stellen kann, was genau an der Erinnerung überhaupt so bewahrenswert ist. Und vor allem: Wessen Erinnerung?

Literatur ist, wie andere Denkmäler auch, als aktueller Prozess immer kollektive Erinnerung, auch, wenn es nur die Erinnerungen einer Seite sind, die dargestellt werden, denn sie werden aus einer neuem Sicht mit neuen Erfahrungen interpretiert.

Und? Meine Frage war ja gerade, unter welchen Umständen eine Erinnerung überhaupt als Kulturgut bewahrenswert ist. Ein extremeres Beispiel: Die Verarbeitung einer Vergewaltigung in den Memoiren des Opfers ist (mit dessen Zustimmung natürlich) vielleicht bewahrenswert, aber wäre auch die glorifizierende Rückerinnerung an die Tat in den Memoiren des Täters per se bewahrenswert? Und wäre das auch etwas, was das Opfer eben aushalten müsste? Wir sollten unsere historische und kulturelle Erinnerung schon auch gegen den Strich bürsten, sonst riskieren wir, unsere Kritikfähigkeit zu verlieren.


Zu dem Kulturgut, kann die Erinnerung an ein Erleben einer einzelnen Person bereits Kulturgut sein? Oder erst wenn es auf irgendeine Weise öffentlich gemacht wird?
Das nur nebenbei.
Zu dem extremen Beispiel.
Vergewaltigungen werden oft nicht angezeigt sondern verschwiegen. Aus verschiedenen Gründen. Einer davon ist die Scham des Opfers, welches sich dessen was ihm angetan wurde und der Tatsache Opfer geworden zu sein schämt.
Könnte dieser Mechanismus, wenn jetzt eine Gruppe bzw. deren Vorfahren Opfer von Rassismus, Ausgrenzung, Verfolgung usw. wurde, dazu führen, dass diese sich nicht als zu dieser Gruppe gehörend bekennen, oder zumindest nicht so angesprochen werden wollen?
Wäre das möglich? Ich habe echt keine Ahnung.

Hoffe das war nicht zu wirr.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#1877439) Verfasst am: 28.10.2013, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Stattdessen wird die Unterstellung aus dem Anfangspost zum Kontext erklärt, um endlich wieder zur Grundaussage zu kommen:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
....
Ja, wenn die Kontextbindung nicht klar wäre. Der Kontext ist hier aber relativ eindeutig: Es geht um Beschimpfungen. "Neger" im Kontext einer Beschimpfung zu verwenden ist immer diskriminierend bzw. rassistisch....

Kann man ja offensichtlich machen, aber es überzeugt mich nicht. Die Eigenschaften des Kontextes sind auch dann nicht die des Wortes, wenn dieser die gesamte Situation prägt.

fwo

vor allem wird damit behauptet, dass jeder, der das wort "neger" benutzt oder früher mal geschrieben hat, wie z.b. frau lindgren, es unbedingt rassistisch gemeint hat.

Nein. Etwas kann rassistisch sein, ohne so gemeint zu sein. Wenn man eine allgemeine Struktur einfach befolgt zB.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1877443) Verfasst am: 28.10.2013, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Heutzutage kann jeder, der es will und die nötigen finanziellen Rücklagen hat, seine Erinnerungen publizieren. Geschieht es in Buchform, dann ist das im Selbstverlag möglich oder häufig in regionalen Wald- und Wiesenverlagen, das Internet bietet neue Möglichkeiten.
Der Autor müsste abwägen, welche Leserkreise er damit erreichen kann und ob die Diktion dem Geschehen angemessen ist. Erinnerungen an die Nazizeit, die DDR und die verschiedenen Phasen der bundesrepublikanischen Entwicklung können durchaus auf ein Interesse in einem bestimmten Leserkreis hoffen.
Diese "Erinnerungskultur" ist hinsichtlich der potentiellen Leserschaft und der regionalen Kulturen höchst differenziert und kaum politisch steuerbar.
Unverbesserliche Apologeten der Naziherrschaft sind aus biologischen Gründen kaum noch zu finden. Sollten strafrechtliche Bestimmungen durch diese Art der Publizistik verletzt werden, wird in den meisten Fällen eine Anzeige erfolgen.

Anders steht es um Personen, die schon zuvor im Rampenlicht einer breiten Öffentlichkeit stehen, da werden rassistische Äußerungen eher bemerkt und fallen schwerer ins Gewicht.

Die literarischen Werke der Vergangenheit sind zugleich historische Zeitdokumente, ihre nachträgliche Veränderung, wenn auch aus wohlgemeinter erzieherischer Absicht, ist auch aus meiner Sicht abzulehnen. Wir sind in den 1960er Jahren mit dem "Nigger" bei Mark Twain aufgewachsen und haben das humanistische Anliegen des Autors vernommen, auch in den am Mississippi lebenden ehemaligen Sklaven vollwertige Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft zu sehen.
In Einzelfällen ergibt sich die Notwendigkeit historischer Kommentierung.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#1877453) Verfasst am: 28.10.2013, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

@Telliamed: Meine Zustimmung, ich sehe das sehr ähnlich. Gerade bei Autoren mit - für ihre Zeit - aufklärerischen Ansprüchen, wie Lindgren oder Twain.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1877494) Verfasst am: 29.10.2013, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte man sich ja mal überlegen, ob es nicht auch Möglichkeiten gibt, die Erinnerung an die Vergangenheit zu bewahren, ohne die Betroffenen immer wieder aufs Neue dem Rassismus auszusetzen.


Das halte ich für ein unmögliches Unterfangen. Wir müssten ja nicht nur die Spuren in allen historischen Zeugnissen so gut verstecken, dass sie keinen Anstoss mehr erregen, sondern auch den Diskurs darüber unterbinden, der all das, was versteckt werden soll, ja noch viel offensichtlicher macht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1877506) Verfasst am: 29.10.2013, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Da sich hier einige an meiner Formulierung "das müssen die Betroffenen aushalten" gestört haben: Was ist der mehrfachen Erwähnung des Begriffes "Neger" in diesem Thread? Wenn jetzt jemand käme, der sich dadurch diskrimiert fühlt, müssten wir uns dann ein Diskussionsverbot über dieses Thema auferlegen? Oder sind wir uns insgeheim nicht doch einig darüber, dass auch ein Betroffener es aushalten muss, dass es Diskussionen wie diese hier gibt?
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#1877509) Verfasst am: 29.10.2013, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Da sich hier einige an meiner Formulierung "das müssen die Betroffenen aushalten" gestört haben: Was ist der mehrfachen Erwähnung des Begriffes "Neger" in diesem Thread? Wenn jetzt jemand käme, der sich dadurch diskrimiert fühlt, müssten wir uns dann ein Diskussionsverbot über dieses Thema auferlegen? Oder sind wir uns insgeheim nicht doch einig darüber, dass auch ein Betroffener es aushalten muss, dass es Diskussionen wie diese hier gibt?


Und du musst es als Betroffener aushalten, dass wir hier Diskussionsverbote erteilen, falls gewünscht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1877510) Verfasst am: 29.10.2013, 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Und du musst es als Betroffener aushalten, dass wir hier Diskussionsverbote erteilen, falls gewünscht.


Danke für das offene Statement.
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1877511) Verfasst am: 29.10.2013, 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Habe mir die Mühe gemacht und den Thread von Anfang an quergelesen, dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen:

"Schön, dass wir sonst keine Sorgen haben."
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1877519) Verfasst am: 29.10.2013, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Habe mir die Mühe gemacht und den Thread von Anfang an quergelesen, dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen:

"Schön, dass wir sonst keine Sorgen haben."


Wenn Du Zeit hast, diesen Thread zu lesen und zu kommentieren, hast Du wohl nichts Sinnvolleres in Deinem Leben zu tun? Am Kopf kratzen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1877522) Verfasst am: 29.10.2013, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Habe mir die Mühe gemacht und den Thread von Anfang an quergelesen, dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen:

"Schön, dass wir sonst keine Sorgen haben."


Wenn Du Zeit hast, diesen Thread zu lesen und zu kommentieren, hast Du wohl nichts Sinnvolleres in Deinem Leben zu tun? Am Kopf kratzen

... sagt einer mit 15134 Beiträgen zu einem mit 271. zynisches Grinsen
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1877532) Verfasst am: 29.10.2013, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ist der mehrfachen Erwähnung des Begriffes "Neger" in diesem Thread? Wenn jetzt jemand käme, der sich dadurch diskrimiert fühlt, müssten wir uns dann ein Diskussionsverbot über dieses Thema auferlegen? Oder sind wir uns insgeheim nicht doch einig darüber, dass auch ein Betroffener es aushalten muss, dass es Diskussionen wie diese hier gibt?

"Neger" ungleich "der Begriff 'Neger'" - oder anders gesagt, in einer Diskussion über einen Begriff wird dieser funktional anders verwendet als bei seiner normalen Benutzung.

Wenn sich jemand durch "der Begriff 'Neger'" diskriminiert fühlt, hat er denke ich ein Abstraktionsproblem.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1877535) Verfasst am: 29.10.2013, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ist der mehrfachen Erwähnung des Begriffes "Neger" in diesem Thread? Wenn jetzt jemand käme, der sich dadurch diskrimiert fühlt, müssten wir uns dann ein Diskussionsverbot über dieses Thema auferlegen? Oder sind wir uns insgeheim nicht doch einig darüber, dass auch ein Betroffener es aushalten muss, dass es Diskussionen wie diese hier gibt?

"Neger" ungleich "der Begriff 'Neger'" - oder anders gesagt, in einer Diskussion über einen Begriff wird dieser funktional anders verwendet als bei seiner normalen Benutzung.

Wenn sich jemand durch "der Begriff 'Neger'" diskriminiert fühlt, hat er denke ich ein Abstraktionsproblem.

Allerdings ist das ein ähnliches Abstraktionsproblem, wie er es auch hat, wenn er sich durch den "Neger" in Pippi Langstrumpf beleidigt fühlt, und das ist ja angeblich gar nicht so selten - obwohl es vielleicht ganz interessant wäre, mal die schweigende Mehrheit zu untersuchen. (Wahrscheinlich hinge es von der Fragetechnik ab, was man herausbekommt. Lachen )

fwo
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1877536) Verfasst am: 29.10.2013, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was ist der mehrfachen Erwähnung des Begriffes "Neger" in diesem Thread? Wenn jetzt jemand käme, der sich dadurch diskrimiert fühlt, müssten wir uns dann ein Diskussionsverbot über dieses Thema auferlegen? Oder sind wir uns insgeheim nicht doch einig darüber, dass auch ein Betroffener es aushalten muss, dass es Diskussionen wie diese hier gibt?

"Neger" ungleich "der Begriff 'Neger'" - oder anders gesagt, in einer Diskussion über einen Begriff wird dieser funktional anders verwendet als bei seiner normalen Benutzung.

Wenn sich jemand durch "der Begriff 'Neger'" diskriminiert fühlt, hat er denke ich ein Abstraktionsproblem.

Allerdings ist das ein ähnliches Abstraktionsproblem, wie er es auch hat, wenn er sich durch den "Neger" in Pippi Langstrumpf beleidigt fühlt, und das ist ja angeblich gar nicht so selten - obwohl es vielleicht ganz interessant wäre, mal die schweigende Mehrheit zu untersuchen. (Wahrscheinlich hinge es von der Fragetechnik ab, was man herausbekommt. Lachen )

fwo


Bei Pippi ist es nicht abstrakt "der Begirff 'Neger'", sondern es konkret die Bezeichnung für - allerdings - virtuelle/literarische Personen. Das ist *keine* Abstraktion.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Friedensreich
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1877539) Verfasst am: 29.10.2013, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Habe mir die Mühe gemacht und den Thread von Anfang an quergelesen, dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen:

"Schön, dass wir sonst keine Sorgen haben."


Wenn Du Zeit hast, diesen Thread zu lesen und zu kommentieren, hast Du wohl nichts Sinnvolleres in Deinem Leben zu tun? Am Kopf kratzen


Du hat recht, nachträglich habe ich auch festgestellt, dass das vergeudete Zeit war. Aber ICH kann mit meiner mir zur Verfügung stehend Zeit anfangen was ich will.
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1877572) Verfasst am: 29.10.2013, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Friedensreich hat folgendes geschrieben:
Habe mir die Mühe gemacht und den Thread von Anfang an quergelesen, dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen:

"Schön, dass wir sonst keine Sorgen haben."


Wenn Du Zeit hast, diesen Thread zu lesen und zu kommentieren, hast Du wohl nichts Sinnvolleres in Deinem Leben zu tun? Am Kopf kratzen

... sagt einer mit 15134 Beiträgen zu einem mit 271. zynisches Grinsen

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"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Dorian
Rangierer



Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1877575) Verfasst am: 29.10.2013, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich ist unsere Alltagssprache von mehr oder weniger diskriminierenden Ausdrücken durchzogen. Dazu ein Experiment.
Wie wäre es, wenn wir die gebräuchlichen Begriffe
-Negerkuss
-Zigeunerschnitzel

mischen:

- Negerschnitzel
- Zigeunerkuss

? Würde das nicht entlarven, wie unsinnig erstere Begriffe sind?

Und warum sollten nur Schwarze und Sinti und Roma diskriminiert werden? Wie wäre es, statt "Gasherd" - "Judendusche" zu sagen?
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Fake
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Beitrag(#1877577) Verfasst am: 29.10.2013, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Was spicht eigentlich dagegen statt "Dorian" zukünftig "Günter" zu sagen?
Nichts? Also bitte...
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1877579) Verfasst am: 29.10.2013, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist unsere Alltagssprache von mehr oder weniger diskriminierenden Ausdrücken durchzogen. Dazu ein Experiment.
Wie wäre es, wenn wir die gebräuchlichen Begriffe
-Negerkuss
-Zigeunerschnitzel

mischen:

- Negerschnitzel
- Zigeunerkuss

? Würde das nicht entlarven, wie unsinnig erstere Begriffe sind?

Nein. So viel oder so wenig wie bei Bienenschnitzel oder Jägerstich.

Dorian hat folgendes geschrieben:
Und warum sollten nur Schwarze und Sinti und Roma diskriminiert werden? Wie wäre es, statt "Gasherd" - "Judendusche" zu sagen?

Außer dem Motiv, bewußt und zielgerichtet ein historisches Verbrechen und seine Opfer zu verhohnepiepeln, ist nicht ersichtlich, warum man das tun sollte. Entsprechende Absicht ist beim Negerkuß oder Zigeunerschnitzel nicht erkennbar.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Tarvoc
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Beitrag(#1877583) Verfasst am: 29.10.2013, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Bei Pippi ist es nicht abstrakt "der Begirff 'Neger'", sondern es konkret die Bezeichnung für - allerdings - virtuelle/literarische Personen. Das ist *keine* Abstraktion.

Wäre ja auch komisch, wenn Pippis Vater König über den Begriff "Neger" wäre... freakteach
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1877584) Verfasst am: 29.10.2013, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Bei meinem Bäcker gibt es ein Gebäck namens "Kameruner". Werden damit die Bewohner des gleichnamigen Landes diskriminiert? Wenn ja, auf welche Weise?

Und was ist der Tabakmarke "Javaanse Jongens"? Unterstellt das nicht, daß man die männlichen Minderjährigen von Java in der Pfeife rauchen kann?
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Beitrag(#1877587) Verfasst am: 29.10.2013, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bei meinem Bäcker gibt es ein Gebäck namens "Kameruner". Werden damit die Bewohner des gleichnamigen Landes diskriminiert? Wenn ja, auf welche Weise?

Und was ist der Tabakmarke "Javaanse Jongens"? Unterstellt das nicht, daß man die männlichen Minderjährigen von Java in der Pfeife rauchen kann?


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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1877588) Verfasst am: 29.10.2013, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bei meinem Bäcker gibt es ein Gebäck namens "Kameruner". Werden damit die Bewohner des gleichnamigen Landes diskriminiert? Wenn ja, auf welche Weise?

Und was ist der Tabakmarke "Javaanse Jongens"? Unterstellt das nicht, daß man die männlichen Minderjährigen von Java in der Pfeife rauchen kann?


Wurde der Begriff "Kameruner" denn diskriminierend benutzt? Wird er diskriminierend benutzt?

Wenn nein, warum bringst du dieses Beispiel?
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