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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1878603) Verfasst am: 02.11.2013, 21:14 Titel: Wer hat Erfahrung mit Kritik zum Religionsunterricht gegenüber der Schule |
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Hallo
Seit diesem Schuljahr geht mein Sohn in die Schule.
Zur Schuleinführung wurden wir informiert das vor der Ansprache ein Gottesdienst stattfindet, es aber nicht notwendig sei und man auch danach dazukommen könnte.
Nun der Gottesdienst in der Kirche (die Kirche steht direkt neben der Schule) war dann jedoch die Ansprache und quasi ganze Veranstaltung. Als wir ankamen ging es nur noch in die Klassenräume und das wars.
Desweiteren ...und darüber wurden wir auf keinem Elternabend oder sonstiger Veranstaltung informiert.... findet jeden Monat im Rahmen des Religionsunterricht ein Gottesdienst, einmal in der katholischen und einmal in der evangelischen Kirche statt. Als morgens die Kinder zusammengerufen worden....ich bekam das beim zur Schule bringen quasi nebenher mit.... hieß es es ginge zum Gottesdienst. Ich fragte nach was das denn solle und man sagte mir das die ganze Schule (Grundschule) nun dort hin ginge, wenn ich das nicht wünschte, könnte mein Sohn so lange im Sekretariat sitzen. Es ist eine Staatliche Schule.
Ich habe mir heute das Buch "Konfessionslos in der Schule: Ein Ratgeber" bestellt. Ich möchte das so diplomatisch und höflich als möglich gelöst finden. Der Schule scheint es nicht bewusst, dass dieses Prozedere nicht zum Lehrplan gehört. Da ich erst seit einem Jahr in diesem "Dorf" wohne, werde ich hier wohl "Gewohnheiten" entgegentreten dürfen und erwarte auch das ich einigen Leuten auf den Schlips trete. Der Direktor ist neu und ich erhoffe mir somit hier schon mal ein einfacheres herangehen.
Hat denn hier schon jemand Erfahrung damit an Lehrkörper oder die Schule heranzutreten und solcherlei Dinge anzusprechen und gelöst zu haben?
Vielen Dank vorab
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1878608) Verfasst am: 02.11.2013, 21:32 Titel: |
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@borgdrone
Derartige Erfahrung habe ich gar nicht, weil hier in SH (Hamburger Speckgürtel) das nicht so religiös gesehen wird - der Religionsunterricht ist eine Religionskunde, und als es - witzigerweise erst in der 5. - konfessionell wurde, fing mein Sohn an zu streiken und wir bekamen ein Anruf. danach habe ich ihn vom Religionsunterricht abgemeldet. Das sieht zwar die Direktorin nicht gerne, aber das hat damit zu tun, dass sie keine Lehrer für diese "Extrawürste" hat. Geht aber.
Damit wir etwas mehr Ahnung von dem bekommen, was bei dir los ist, musst Du zwar nicht dein Inkognito lüften, aber es wäre gut, wenn wir grob wüssten wo Du wohnst.
Wenn Du nicht möchtest, dass dieser Thread googlebar ist, kannst Du außerdem die Moderation bitten, ihn in den Clubraum zu ziehen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1878609) Verfasst am: 02.11.2013, 21:35 Titel: |
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Wir wohnen in Inden NRW
und die Schule ist die GGS Inden
http://www.ggs-inden.de/
es ist völlig ok für mich den Beitrag offen zu halten. Ich benötige keinen Clubraum, aber vielen Dank für die Eröffnung dieser Möglichkeit.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1878618) Verfasst am: 02.11.2013, 22:27 Titel: |
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Ichhabe gerade auf die Karte geguckt, weil mir Inden überhaupt nichts sagte - aber es passt in so einen Berg- bzw. Tagebaulandschaft, dass die Schuleingangsveranstaltung als Gottesdienst veanstaltet wird. Davor auffällig zu werden, hast Du offensichtlich keine Angst und es wäre jetzt auch zu spät.
Im Prinzip bleibt dir nichts anderes übrig, als das Gespräch mit den Lehrern zu suchen, wie Du es selbst ja schon gesagt hast. Ich hatte in der Grundschule geklärt, dass ich das als allgemeinbildenden Unterricht begreife, und hatte auch keine Probleme mit dieser Ansicht, weil auch kein normaler konfessioneller Unterricht erteilt wurde - s.o.. Das hat sich dann erst in der 5. geändert, als es darum ging, das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser usw. auswendig zu lernen. Bei normalem Schulstoff kann ich auch schon mal Druck machen, dass der Junge beim Unterricht bleibt, bei dem Thema nicht. Ich habe dann in der Schule nur gesagt, dass mein Sohn mein volles Verständnis hat, wenn er das nicht lernen und aufsagen möchte, und das wir das Spiel damit beenden, weil die Religionszensur normal zählt.
Insofern war das alles problemlos, Glaube spielt hier auch keine so große Rolle - wenn in der Schule was gefeiert wird, findet das in der Turnhalle statt. Meine Fähigkeit, dir speziellen Rat für deine Situation zu geben, hält sich also in Grenzen. Was ich aber machen würde, das wäre der Versuch, herauszufinden, ob noch mehr das selbe Problem haben. Da kann dein Kind Auskunft geben, ob es das einzige war, das die Anfangsveranstaltung verpasst hat. Und ansonsten steht die Einladung für den ersten Elternabend sicher bald bevor. das ist auch eine gute Gelegenheit, zu erfahren, ob es vielleicht noch mehr Ungläubige gibt. das könnte die Sache auch vereinfachen. Dass man dir grundsätzlich zögerlich entgegenkommt, hat unabhängig von der vorhandenen oder nicht vorhandenen religiösen Tradition des jeweiligen Ortes an allen Schulen die begrenzte Zahl der Lehrerstunden als Grund. Eine Möglichkeit der Schule, hier die eigene Aufsichtszeit zu minimieren, ist, Religionsstunden als Eckstunden einzuplanen, wogegen allerdings normalerweise die Kirchen protestieren, weil es eine Einladung sei, sich vom Religionsunterricht abzumelden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Du fängst bereits an, dich zu wappnen, mit entsprechender Lektüre und einer Nachfrage hier. Das ist bestimmt nicht verkehrt - si vis pacem para bellum (wenn Du den Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor). Aber es kann auch sein, dass das alles völlig entspannt gelöst wird. Ich würde also neugierig da rangehen und ncht aggressiv. Viel Erfolg.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1878711) Verfasst am: 03.11.2013, 13:57 Titel: |
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danke schon mal für diese deine Antwort.
Ich hoffe es finden sich hier noch einige die vielleicht von etwas Ähnlichem berichten können.
Und ja ich bereite mich vor.
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Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
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(#1878878) Verfasst am: 04.11.2013, 01:52 Titel: |
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borgdrone hat folgendes geschrieben: | danke schon mal für diese deine Antwort.
Ich hoffe es finden sich hier noch einige die vielleicht von etwas Ähnlichem berichten können.
Und ja ich bereite mich vor. |
Auch von mir ein Vorschlag (Ich war ja mal Religionslehrerin):
Zu den ReligionslehrerInnen gehen und mit diesen die Sache besprechen. Da findet sich sicher eine Möglichkeit, denn wenn es allzu öffentlich wird, haben die ReligionslehrerInnen immer die "A-Karte" weil die angehalten sind, die SchülerInnen im R.-Unterricht zu halten.
Sicher macht man das Ganze dann sehr schnell und sehr unauffällig toleranter, damit nur ja nicht der Bischof oder das Ordinariat etwas mitbekommt.
Zur Zeit - dem Limburger Bischof sei Dank - kann es sich die Kath. Kirche in Deutschland überhaupt nicht leisten, wegen so einer Einvernahme einer ganzen Schule in den Medien zu landen.
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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kennstenich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.05.2012 Beiträge: 301
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(#1878897) Verfasst am: 04.11.2013, 10:44 Titel: |
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Fragt sich, wo man denn einen Hebel findet.
Sieht man sich die Homepage an, kann man die Kirchgänge in den Terminen monatlich entdecken.
Weiter ist da (Elternseite-Einschulung)ein "Wegweiser zum Schulanfang", der viel vom Link "weitere nützliche Infos zur Grundschule" abschreibt, der zu einer offiziellen NRW Grundschule-Seite führt, ausgerechnet das Stichwort Religionsunterricht aber nicht erwähnt!
darin steht dann aber erschütternderweise
Zitat: | Religionsunterricht
Im evangelischen, katholischen und griechisch-orthodoxen Religionsunterricht werden die Kinder mit dem christlichen Glauben in seiner jeweiligen konfessionellen Ausprägung vertraut gemacht. Die Kinder hören und sehen, dass der Glaube an Jesus Christus mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. Die Kinder entdecken im Alten und Neuen Testament den menschenfreundlichen Gott, der einen Bund mit seinem Volk schließt, der sich uns als barmherziger Vater in Liebe zuwendet und der uns sagt, wie wir unseren Nächsten lieben sollen. Diese Botschaft ermutigt die Kinder, Gott in ihr Leben einzubeziehen. An Beispielen aus der Geschichte und dem Leben der Kirche werden den Kindern Grundzüge eines Lebens aus dem christlichen Glauben nahe gebracht. So lernen sie Wertmaßstäbe und Orientierungen zu entwickeln, "hinter die Dinge zu sehen" und die Welt als Schöpfung Gottes zu begreifen. Die Schulgottesdienste und die Feste des Kirchenjahres bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten, in Gemeinschaft mit anderen vor Gott zu feiern. Sie danken und bitten in kindgemäßen Gebeten, in bewährten und in neuen Liedern. Die Kinder erfahren im Religionsunterricht, dass Christinnen und Christen sich bemühen, Ungerechtigkeit und Armut zu überwinden und mit allen Menschen in Frieden zu leben. So wachsen sie in ihre Mitverantwortung für die von Gott geschenkte Schöpfung hinein.
Zusätzlich zum Religionsunterricht soll in den Klassen 3 und 4 auch über die in der Stundentafel vorgesehenen Religionsstunden hinaus eine "Seelsorgestunde" bzw. eine "Evangelische Kontaktstunde" angeboten werden. So haben in der "Seelsorgestunde" sowie in der "Evangelischen Kontaktstunde" Geistliche oder andere für den Religionsunterricht ausgebildete pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. andere pädagogisch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, an das Leben konkreter Gemeinden vor Ort heranzuführen.
In Nordrhein-Westfalen gibt es für die Kinder jüdischen Glaubens in den jüdischen Gemeindehäusern oder Synagogen/Gebetshäusern jüdischen Religionsunterricht. Er wird überwiegend nachmittags erteilt. Durch die geringe Zahl jüdischer Schülerinnen und Schülern je Schule und Klasse kann der Unterricht nur zentral erfolgen, d.h. in der jüdischen Gemeinde. Die Grundlagen des Religionsunterrichtes sind die hebräische Bibel sowie das Gebetbuch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch, doch wird auch Hebräisch "die Gebetssprache des Judentums" gelehrt. Die Kinder werden in jüdischer Ethik und Praxis erzogen, zum Glauben und zur Liebe zum Ewigen, dem Einzigen Gott. Das menschliche Miteinander und Füreinander steht im Mittelpunkt, aber auch die Allmacht des Schöpfers. Jüdische Traditionen und die Geschichte der Schöpfung sind wesentliche Bestandteile als Ergänzung der Gebete. |
Man kann also schlechte Information vorab bemängeln und anfragen, wo denn an die nicht-christlichen und nicht-jüdischen Kinder gedacht wurde, oder?
Aber dein Kind ist zum Reliunterricht angemeldet?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1878921) Verfasst am: 04.11.2013, 13:17 Titel: |
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kennstenich hat folgendes geschrieben: | ...
darin steht dann aber erschütternderweise
Zitat: | Religionsunterricht
....... |
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@kennstenich: Kommst Du von einem anderen Stern? Sieh mal in die NRW-Verfassung:
Zitat: | Artikel 7 (Fn 4)
(1) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung. |
Weiterhin zu diesem Zusammenhang Artikel 19 - 23.
Dein Text zum Religionsunterricht ist im Prinzip einfach eine Ausführung zu den mit den Kirchen abgeschlossenen Verträgen, was bedeutet, dass nach Artikel 23 (2)
Zitat: | Zur Änderung dieser Kirchenverträge und zum Abschluß neuer Verträge ist außer der Zustimmung der Vertragspartner ein Landesgesetz erforderlich. |
weder das Kultusministerium noch der Landtag diesen Zustand ohne Zustimmung der Kirchen ändern können.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1879126) Verfasst am: 04.11.2013, 22:48 Titel: |
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alter Schwede...das sieht ja übel aus
@kennstenich erstmal danke fürs recherchieren. wahrscheinlich bin ich von einer eigenen Selbstverständlichkeit ausgegangen, das es sowas 2013 nicht mehr gibt.
Also steht da, die Schule darf mein Kind indoktrinieren.....und das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.
Mal sehen was das Buch bringt oder Andere hierzu noch wissen.....aber wenn dem so ist, möchte ich mein Kind nicht in den Unterricht schicken. Diese Freiheit bleibt mir (wenn ich das richtig weiß) noch.
Habe aber immer noch den Anspruch das Prozedere in der Schule zu ändern.
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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1882721) Verfasst am: 18.11.2013, 16:17 Titel: update |
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habe das Buch erhalten, bin jedoch noch nicht durch
hier für Interessenten ein Forum das sich aktuell mit diesem Thema auseinandersetzt. Es scheint sich wohl zunehmend Thema zu werden.
Gott in der Schule — Was tun?
Podiumsdiskussion vom 30.08.2013 in der Aula am Campus, Univ. Wien.
DiskussionsteilnehmerInnen
Mag. Daniela Musiol: Sie ist seit 2008 Nationalratsabgeordnete und Verfassungs- und Familiensprecherin der Grünen. Eine Politikerin, die zur Abwechslung Ihre Meinung meist offen und ohne Vorbehalte äußert.
Dipl. Ing. Neslihan Turan-Berger: Die ursprünglich aus der Türkei stammende Stadtplanerin und Integrationsexpertin, lebt in einer bi-kulturellen Ehe mit einem Österreicher zusammen. Außerdem ist sie Vorstandsmitglied des Elternvereins in der Volksschule Ihre Tochter.
Mag. Margit Lemerhofer: Sie war 22 Jahre Direktoren des Gymnasiums auf der Schmelz und ist seit 2009 im Ruhestand.
Claudia Satler: Die jetzige Studentin, besuchte vor Ihrem Studium das Gymnasium Feldkirch und ist seit Mai dieses Jahres Bundesvorsitzende der AKS (Aktion Kritischer SchülerInnen).
Mag. Eytan Reif: Ist Sprecher der Initiative „Religion ist Privatsache", die diesen Abend heute organisiert hat.
http://youtu.be/opScVEAJe9A
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1882808) Verfasst am: 18.11.2013, 19:26 Titel: |
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Verstehe jetzt nicht so ganz das Problem.
Wenn du nicht möchtest, dass dein Kind den Religionsunterricht besucht, kannst du das mit der Klassenlehrerin oder dem Direktor besprechen. Das dürfte kein Problem sein, Religionsunterricht ist freiwillig. Bei der Gelegenheit kannst du dann auch gleich sagen, wenn du nicht möchtest, dass dein Kind an Gottesdiensten teilnimmt. Auch dies wird respektiert werden. Man wird dir dann sicher einen Vorschlag machen, wo dein Kind dann für diese Zeiten untergebracht wird. Alles kein Problem.
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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1883094) Verfasst am: 19.11.2013, 03:05 Titel: |
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Ich möchte nicht das mein Kind untergebracht wird, sondern das in einer Schule Wissen vermittelt wird. Desweiteren ist es für das Kind immer ein Problem aus der Gruppe herausgenommen zu werden und damit einen Sonderfall darzustellen. Wie ich oben schon schrieb, war deren Angebot das Sitzen im Sekretariat. Desweiteren hat die Schule keinen missionarischen Auftrag und so ist über Religion sprechen etwas anderes als Religion praktizieren.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1883095) Verfasst am: 19.11.2013, 03:30 Titel: |
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borgdrone hat folgendes geschrieben: | Ich möchte nicht das mein Kind untergebracht wird, sondern das in einer Schule Wissen vermittelt wird. Desweiteren ist es für das Kind immer ein Problem aus der Gruppe herausgenommen zu werden und damit einen Sonderfall darzustellen. Wie ich oben schon schrieb, war deren Angebot das Sitzen im Sekretariat. Desweiteren hat die Schule keinen missionarischen Auftrag und so ist über Religion sprechen etwas anderes als Religion praktizieren. |
Ich kann dich gut verstehen und bin, wie kennstenich, erschüttert über diesen "Wegweiser zum Schulanfang". Ich bin sicher, du wirst das schon durchziehen und dein Kind hat Glück, dass es Eltern hat, die es nicht wiederstandslos solcher mittelalterlichen Indoktrination aussetzen.
Erfahrung und gute Ratschläge habe ich leider nicht für dich, da meinen Kindern und mir, in Hamburg, dieser Kampf "gottseidank" erspart geblieben ist.
_________________ SUUM CUIQUE
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1883096) Verfasst am: 19.11.2013, 04:19 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Verstehe jetzt nicht so ganz das Problem. |
Wie kann man das Problem nicht sehen, es liegt doch auf der Hand? Ein funktionierendes Schulsystem ist darauf angewiesen, dass Eltern ihre Autorität guten Gewissens an die Institution Schule delegieren. Das bedeutet aber auch, dass die Schule diesem Anspruch gerecht wird - also Wissen vermittelt, das auf einer möglichst breiten und gesellschaftlich akzeptierten Basis steht und soweit möglich, dem aktuellen Stand der Erkenntnis nicht widerspricht. Das ist nicht immer möglich - ich habe zum Beispiel auf der Realschule ein anderes (wissenschaftlich nicht ganz so präzises) Atommodell vermittelt bekommen, als später auf dem Gymnasium. Für ein grundlegendes Verständnis von chemikalischen Prozessen reichte aber das auf der Realschule vermittelte Modell aus. Es war nicht grundsätzlich falsch, nur unvollständig.
Religion ist aber etwas ganz anderes. Religion ist keine unvollständige Theorie der Welt, die man nur erweitern muss, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Religion enthält Meinungen, Wertungen, moralische Vorgaben, die nicht auf nachvollziehbaren ethischen Prinzipien basieren, sondern auf dogmatischen Vorgaben, die man glauben kann oder auch nicht. Und genau da liegt das Problem des Schulfachs Religion. Es wird kein überprüfbares Wissen vermittelt, keine Methode zum Verstehen von Sachverhalten, sondern ein starres ideologisches Korsett, das auf Annahmen basiert, die wissenschaftlich längst widerlegt sind. Was hat so ein Fach an der Schule zu suchen?
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kennstenich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.05.2012 Beiträge: 301
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(#1883115) Verfasst am: 19.11.2013, 09:25 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Erfahrung und gute Ratschläge habe ich leider nicht für dich, da meinen Kindern und mir, in Hamburg, dieser Kampf "gottseidank" erspart geblieben ist. |
Darum ist mir auch nicht wohl, wenn die Abschaffung der föderalen Bildungspolitik gefordert wird. In dieser Hinsicht fortschrittlichere Bundesländer können ja nur verlieren.
In NRW kenne ich mich nicht aus, dieses Buch nennt aber einen Fall, dass eine Mutter erfolgreich der Rektorin mit einer Aufsichtsbeschwerde gedroht hat, damit dort endlich eine alternative Betreuung während der Gottesdienste eingerichtet wurde.
Hier http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2008/2008_02_22-Situation-Ethikunterricht.pdf ist eine ältere Bestandsaufnahme zum Ethikunterricht in den Bundesländern (NRW Seite 50) Es gab einen Schulversuch für Praktische Philosophie als Ersatzfach zu Reli.
Manche sehen das ja als Zwangs-Alternativunterricht und wollen lieber frei haben, andere finden es okay und sind froh über einen hoffentlich qualifizierten Unterricht.
Das wird auch hier deutlich http://hpd.de/node/16837: Engagiert man sich für die Abschaffung des Reliunterrichts, wird auch kein Ersatzunterricht gebraucht. Oder sollen alle Schüler verpflichtend einen staatlichen Ethikunterricht haben? Oder Wahlfächer Reli/Ethik(Philosophie)
Und hier wird über eine Klage für Ethikunterricht an Grundschulen berichtet.
http://hpd.de/node/9459
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1883271) Verfasst am: 19.11.2013, 17:25 Titel: |
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borgdrone hat folgendes geschrieben: | Ich möchte nicht das mein Kind untergebracht wird, sondern das in einer Schule Wissen vermittelt wird. |
Bekommt es doch. Oder werden Mathe, Deutsch und Co. in dieser Schule nicht unterrichtet?
borgdrone hat folgendes geschrieben: | Desweiteren ist es für das Kind immer ein Problem aus der Gruppe herausgenommen zu werden und damit einen Sonderfall darzustellen. |
Stimmt, aber wenn DU halt dein Kind aus der Gruppe herausnehmen willst, wenn die anderen Religionsunterricht haben, dann ist das eben dein Ding.
Entweder es ist dir wichtiger, dass dein Kind in der Gruppe bleibt, dann schickst dus halt zum Religionsunterricht. Oder es ist dir wichtiger, dass dein Kind nicht am Religionsunterricht teilnimmt, dann musst du es halt aus der Gruppe nehmen.
borgdrone hat folgendes geschrieben: | Wie ich oben schon schrieb, war deren Angebot das Sitzen im Sekretariat. |
Darüber würde ich mal mit der Klassenlehrerin sprechen. Es sollte doch noch andere Möglichkeiten geben, z.b. dass dein Kind während des Religionsunterrichts in einer anderen Klasse sitzt und dort an einem anderen Unterricht teilnimmt. Oder dein Kind bekommt ein paar Matheaufgaben gestellt, die es dann z.b. im Lehrerzimmer zu lösen hat, während die anderen Kinder im Religionsunterricht sind.
Da wird man sicherlich eine Einigung finden. Sprich es doch eifnach nochmal an.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1883272) Verfasst am: 19.11.2013, 17:33 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Oder dein Kind bekommt ein paar Matheaufgaben gestellt, die es dann z.b. im Lehrerzimmer zu lösen hat, während die anderen Kinder im Religionsunterricht sind. |
Was anderes fällt dir nicht ein?
Zehn Runden nackt im Entengang um den Block würden die Kinder bestimmt noch mehr als Strafe dafür verstehen, nicht am Religionsunterricht teilzunehemen
Wie wäre es stattdessen mit Bildung am Vormittag und am Nachmittag nach Schulschluss dann den Hobbys nachgehen ?
Zu radikal?
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1883276) Verfasst am: 19.11.2013, 17:48 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Was anderes fällt dir nicht ein? |
Wieso? Der Threadstarter wollte doch, dass seinem Kind Wissen vermittelt wird, das nichts mit Religion zu tun hat.
Also darf sein Kind dann Mathe üben, während die anderen Religion haben.
Und nun ist das auch wieder nicht richtig?
beefy hat folgendes geschrieben: | Wie wäre es stattdessen mit Bildung am Vormittag und am Nachmittag nach Schulschluss dann den Hobbys nachgehen ? |
Über den Religionsunterricht herrscht offenbar ein Konsens in dieser Schule unter nahezu allen Eltern.
Wenn der Threadstarter da nun die absolute Ausnahme ist und an diesem Konsens nicht teilnehmen möchte, ist das sein gutes Recht. Er bekommt ja auch eine Alternative für sein Kind.
Aber es kann wohl niemand erwarten, dass sich alle anderen Menschen dieser Schule nun dem Willen des Threadstarters unterordnen und den Religionsunterricht abschaffen.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1883286) Verfasst am: 19.11.2013, 18:32 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Wieso? Der Threadstarter wollte doch, dass seinem Kind Wissen vermittelt wird, das nichts mit Religion zu tun hat.
Also darf sein Kind dann Mathe üben, während die anderen Religion haben.
Und nun ist das auch wieder nicht richtig? |
Du stellst dich gerade dumm, oder?
Zitat: | Über den Religionsunterricht herrscht offenbar ein Konsens in dieser Schule unter nahezu allen Eltern. |
Woraus ziehst du den Schluss?
Zitat: | Aber es kann wohl niemand erwarten, dass sich alle anderen Menschen dieser Schule nun dem Willen des Threadstarters unterordnen und den Religionsunterricht abschaffen. |
Das tut auch niemand.Sie können gerne nach Unterrrichtsschluss die Räumlichkeiten nutzen.
Aber solange wir alle mit unseren Steuern die Schulen am laufen halten, den Hausmeister und die Lehrer bezahlen ...Solange dürfen wir auch erwarten daß Unterrrichtszeit an Schulen optimal ausgenutzt wird.Dazu gehört nicht, wenn Lehrer statt Unterricht zu geben im Lehrerzimmer rumhängen und Kinder bei "Strafarbeiten" beaufsichtigen weil sie wegen Religionsunterricht Freistunden haben.Die Stunde könnte dann der Aufsichtslehrer auch in der Klasse Unterricht machen.
Die Kinder sollen in ihrer Freizeit dem Hobby ihrer Eltern nachgehen
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1883300) Verfasst am: 19.11.2013, 18:48 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Du stellst dich gerade dumm, oder? |
Nein, warum? Der Vater möchte, dass sein Kind in der Schule Wissen vermittelt bekommt. Aber Mathe statt Religionsunterricht ist nun auch wieder nicht richtig? Das verstehe ich nun nicht mehr.
beefy hat folgendes geschrieben: | Woraus ziehst du den Schluss? |
Aus dem Beitrag des Threadstarters habe ich entnommen, dass er der einzige ist, der da dieses riesige Problem hat, während alle anderen es scheinbar normal finden an einem Einschuldungsgottesdienst und Religionsunterricht teilzunehmen.
beefy hat folgendes geschrieben: | Das tut auch niemand.Sie können gerne nach Unterrrichtsschluss die Räumlichkeiten nutzen.
Aber solange wir alle mit unseren Steuern die Schulen am laufen halten, den Hausmeister und die Lehrer bezahlen ... |
Wer ist "wir"? Soweit ich weiss zahlen Christen genauso Steuern.
beefy hat folgendes geschrieben: | Dazu gehört nicht, wenn Lehrer statt Unterricht zu geben im Lehrerzimmer rumhängen und Kinder bei "Strafarbeiten" beaufsichtigen weil sie wegen Religionsunterricht Freistunden haben. |
Also nochmal:
Alle anderen Kinder haben Religionsunterricht. Der Threadstarter möchte nicht, dass sein Kind am Religionsunterricht teilnimmt.
D.h. die Schule muss sein Kind vom Religionsunterricht freistellen und bietet eine Alternative an. Und diese Alternative könnte z.b. Matheübungen oder ein Deutschaufsatz oder etwas anderes sein.
Wo ist das nun das Problem dabei, dass SEIN Kind kann etwas anderes lernt, während die anderen Religion haben?
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1883303) Verfasst am: 19.11.2013, 18:51 Titel: |
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Hast Schiß daß das mit der Religion nicht mehr so weiterläuft, wenn der Unterricht außerhalb der Schulzeit stattfindet, was?
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1883306) Verfasst am: 19.11.2013, 18:53 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Mathe üben, blabla, Lehrezimmer, blabla, usw. |
Ich hoffe echt, du hast keine Kinder. Wenn das Kind keinen sinnlosen, bronzezeitlichen Aberglauben aufgezwungen bekommen will, kann die Alternative doch keine Maßnahme sein, die sicher eher als Strafe, ähnlich wie nachsitzen, empfunden wird. Aber wenn an dieser Schule so ein mittelalterlicher, geistiger Mief herrscht, werden ihm sicher ein paar Freistunden, an Stelle von Religion, gut tun, um seinen Kopf etwas auszulüften.
_________________ SUUM CUIQUE
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1883313) Verfasst am: 19.11.2013, 19:03 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
D.h. die Schule muss sein Kind vom Religionsunterricht freistellen und bietet eine Alternative an. Und diese Alternative könnte z.b. Matheübungen oder ein Deutschaufsatz oder etwas anderes sein. |
Die Alternative könnte auch sein, Religion in die Randstunden zu legen. Wer nicht teilnehmen will, hat halt früher Schulschluss oder kann länger ausschlafen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1883339) Verfasst am: 19.11.2013, 19:50 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
D.h. die Schule muss sein Kind vom Religionsunterricht freistellen und bietet eine Alternative an. Und diese Alternative könnte z.b. Matheübungen oder ein Deutschaufsatz oder etwas anderes sein. |
Die Alternative könnte auch sein, Religion in die Randstunden zu legen. Wer nicht teilnehmen will, hat halt früher Schulschluss oder kann länger ausschlafen. |
Das führt allerdings regelmäßig zu Geschrei aus den Kirchen, weil denen klar ist, dass sie gegen eine echte Freistunde nicht besonders viel Attraktivität besitzen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1883485) Verfasst am: 20.11.2013, 03:18 Titel: |
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Schöngeist hat folgendes geschrieben: | Wieso? Der Threadstarter wollte doch, dass seinem Kind Wissen vermittelt wird, das nichts mit Religion zu tun hat. |
Der Threadstarter wollte vor allem in einem Forum, in dem er sich Rat von Gleichgesinnten erhofft, über ein Problem reden, das ihn persönlich betrifft. Er wollte bestimmt keine bornierten Sprüche von Religionsvertretern hören, die nur mal eben zeigen wollen, dass sie unverdiente Privilegien geniessen und auf die Grundrechte anderer einen Dreck geben. Ihr Theisten solltet Euch besser in Bescheidenheit üben, wenn Ihr nicht wollt, dass man in wenigen Jahren mit Euch so umgeht, wie Ihr noch meint, mit Andersdenkenden umgehen zu können. Ihr verliert gefährlich an Boden und lange könnt Ihr Eure Sonderrechte nicht mehr halten.
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borgdrone registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Deutschland
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(#1883486) Verfasst am: 20.11.2013, 03:26 Titel: |
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@Schöngeist
Dir fehlt das Verständnis über das Empfinden und die Wahrnehmung des Ausschließens von einem Mensch/Kind aus einer Ihm zugehörigen Gruppe. Das sind sozialpädagogische und psychologische Aspekte, die auch den Lehrern im Studium fehlen. Von daher sehen sie wie du die Sache eben nur rein pragmatisch. In den letzten hundert Jahren hat es jedoch Entwicklungen und Erkenntnisse gegeben, die eigentlich schon längst im Lehrplan und im Schulalltag umgesetzt sein sollten. Auch hier gibt es in den letzten 10 Jahren deutliche Fortschritte was Kindergärten und Grundschulen angeht. Es sind eben nicht alle Schulen gleich weit und schnell. Hier hilft zumeist auch ein Denkanstoß, Kritik und Mitgestaltung der Eltern. Über die Herangehensweise informiere ich mich u.a. hier gerade und suche Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, Erfolgen oder Niederlagen. Wenn du also noch etwas sachliches und hilfreiches anzubieten hast, bin ich dir sehr verbunden. Deine bisherigen Vorschläge gehen nicht auf meine Fragestellung ein.
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kennstenich auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.05.2012 Beiträge: 301
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(#1883503) Verfasst am: 20.11.2013, 10:33 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
D.h. die Schule muss sein Kind vom Religionsunterricht freistellen und bietet eine Alternative an. Und diese Alternative könnte z.b. Matheübungen oder ein Deutschaufsatz oder etwas anderes sein. |
Die Alternative könnte auch sein, Religion in die Randstunden zu legen. Wer nicht teilnehmen will, hat halt früher Schulschluss oder kann länger ausschlafen. |
Das führt allerdings regelmäßig zu Geschrei aus den Kirchen, weil denen klar ist, dass sie gegen eine echte Freistunde nicht besonders viel Attraktivität besitzen.
fwo |
Da es um Grundschüler geht, wäre sicher Papi bereit, wegen dieser Freistunde(n) später zur Arbeit zu gehen oder früher zu Hause zu sein???
So leicht kommt man aus der Nummer nicht raus. Um den Anforderungen von Arbeit und Erziehung gerecht zu werden, muss auf alle Fälle eine dauerhaft zuverlässige Betreuungs- bzw. Unterrichtszeit gewährleistet sein.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1883748) Verfasst am: 20.11.2013, 22:25 Titel: |
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borgdrone hat folgendes geschrieben: | Dir fehlt das Verständnis über das Empfinden und die Wahrnehmung des Ausschließens von einem Mensch/Kind aus einer Ihm zugehörigen Gruppe. |
Nein, aber ich verstehe nicht, welche Lösung du dir nun vorstellst.
Du willst nicht, dass dein Kind am Religionsunterricht teilnimmt. Das ist dein gutes Recht und du hast die Möglichkeit dein Kind von diesen Unterrichtsstunden freistellen zu lassen.
Aber dann kannst du doch nicht gleichzeitig beklagen, dass dein Kind dann eben aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen ist, wenn du es von diesem Unterricht ausschliesst.
Diese Logik verstehe ich nicht.
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Schöngeist permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.10.2013 Beiträge: 803
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(#1883751) Verfasst am: 20.11.2013, 22:30 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Der Threadstarter wollte vor allem in einem Forum, in dem er sich Rat von Gleichgesinnten erhofft, über ein Problem reden, das ihn persönlich betrifft. Er wollte bestimmt keine bornierten Sprüche von Religionsvertretern hören, die nur mal eben zeigen wollen, dass sie unverdiente Privilegien geniessen und auf die Grundrechte anderer einen Dreck geben. Ihr Theisten solltet Euch besser in Bescheidenheit üben, wenn Ihr nicht wollt, dass man in wenigen Jahren mit Euch so umgeht, wie Ihr noch meint, mit Andersdenkenden umgehen zu können. Ihr verliert gefährlich an Boden und lange könnt Ihr Eure Sonderrechte nicht mehr halten. |
Hä? Wie gehen "wir" denn mit "euch" um?
Es gibt keinen Religionsunterrichts-Zwang. Und das finde ich absolut richtig. Ich würde mich jederzeit für das Recht eines jeden Atheisten einsetzen, sich vom Religionsunterricht freistellen zu lassen.
Ich verstehe nicht wo das Problem liegen sollte, wenn ein Atheist doch jederzeit das Recht hat dem Religiongsunterricht fernzubleiben.
Intoleranz sehe ich eher auf Seiten der Atheisten. So wird beim Humanistischen Pressedienst regelmäßig gefeiert, wenn mal wieder ein Gericht ein Kind zur Sexualkunde oder zum Schwimmen zwingt oder religiösen Eltern die Kinder wegnimmt, weil sie diese zuhause unterrichten.
Oder ich denke an den staatlichen Ethik-Zwang in Berlin, der von Atheisten dort erkämpft wurde, anstatt eines freien Wahlangebots.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1883757) Verfasst am: 20.11.2013, 22:49 Titel: |
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borgdrone hat folgendes geschrieben: | Ich möchte nicht das mein Kind untergebracht wird, sondern das in einer Schule Wissen vermittelt wird. |
das ist eine gute Einstellung. Es gibt auch eine Reihe von Eltern, die zudem möchten, dass ihre Kinder auch in der Schule religiös erzogen werden. Du musst zuerst checken, ob du zu einer Mehrheit oder einer Minderheit gehörst.
borgdrone hat folgendes geschrieben: | Desweiteren ist es für das Kind immer ein Problem aus der Gruppe herausgenommen zu werden und damit einen Sonderfall darzustellen. |
Stimmt. Als unsere Tochter zur Grundschule ging, lag Religion immer in den Randstunden. Dann gingen die Kinder, die keinen Religionsunterricht besuchten, später hin oder früher heim.
Inzwischen gibt es hier in der Gegend meist Ethik (auch ich unterrichte dieses Fach). Früher hielt ich diese Fakultas eher 'geheim', denn ich wollte den Religionsunterricht nicht indirekt stützen. Seit Ethik aber flächendeckend eingerichtet ist, ist das nicht mehr erforderlich.
borgdrone hat folgendes geschrieben: | Wie ich oben schon schrieb, war deren Angebot das Sitzen im Sekretariat. |
Das hängt mit der Aufsichtspflicht zusammen. Bei uns heißt das 'verlässliche Schule'. Die Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Kind betreut wird. Wenn du anbietest, das Kind in der Zeit selber zu betreuen, wird man dir das wohl nicht verwehren.
borgdrone hat folgendes geschrieben: | Desweiteren hat die Schule keinen missionarischen Auftrag und so ist über Religion sprechen etwas anderes als Religion praktizieren. |
Exakt.
Das Problem liegt aber auch auf einer anderen Ebene. Das ist deine Meinung. Du musst nun checken, was die Meinung der anderen Eltern ist. Im schlimmsten Fall bist du ein Außenseiter, wenn du Glück hast, bewegst du sogar etwas in der gewünschten Richtung.
Ist aber immer eine Gratwanderung. Du musst immer der Gefahr ins Auge sehen, dass du dein Kind isolierst, eben weil du es 'anders' machst als die anderen. Wenn der Rest der Kinder 'fromm' ist, dann ist das ein Problem, das du nicht mit der Forderung 'mein Kind darf nicht isoliert werden' beseitigen kannst, denn das ist dann Fakt.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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