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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884441) Verfasst am: 22.11.2013, 22:23 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | andererseits einige nicht ganz so schöne Dinge angeordnet hat |
das hast du aber "wunderschön" ausgedrückt |
Einige versteigen sich ja bereits zu der These, dass Hitler eigentlich ein Opfer des Faschismus gewesen sei ...- |
Ich habe das extra so formuliert, weile eine Betrachtung die den Blick auf das angerichtete Leid konzentriert einfach unergiebig, rührselig und uninteressant ist. Die meinen Geschichtsunterricht prägende Betroffenheitspädagogik im Zusammenhang mit dem dritten Reich ist einfach intellektuell unergiebig.
Mich bewegen 2 Fragen:
- Wie konnte diese Person in diese absolute Machtperspektive gelangen - ein vorher in jeder Hinsicht - selbst als Soldat - weitgehend gescheiterter?
- Wie konnte diese Künstlerseele ein Initiator von Genozid und Weltkrieg werden? Wo und wie wurde sozusagen der Schalter umgelegt?
In dem oben erwähnten Roman wird übrigens gerade beschrieben, wie der glückliche Adolf H. von Siegmund Freud behandelt wird (der war ja tatsächlich zeitgleich in Wien) und seine ersten Erfahrungen mit den Frauen macht; wärend Hitler gerade ins Männerwohnheim zieht. Und ja, das Buch - Adolf H. 2 Leben - ist durchaus erhellend.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1884445) Verfasst am: 22.11.2013, 22:37 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | andererseits einige nicht ganz so schöne Dinge angeordnet hat |
das hast du aber "wunderschön" ausgedrückt |
Einige versteigen sich ja bereits zu der These, dass Hitler eigentlich ein Opfer des Faschismus gewesen sei ...- |
Ich habe das extra so formuliert, weile eine Betrachtung die den Blick auf das angerichtete Leid konzentriert einfach unergiebig, rührselig und uninteressant ist. Die meinen Geschichtsunterricht prägende Betroffenheitspädagogik im Zusammenhang mit dem dritten Reich ist einfach intellektuell unergiebig.
Mich bewegen 2 Fragen:
- Wie konnte diese Person in diese absolute Machtperspektive gelangen - ein vorher in jeder Hinsicht - selbst als Soldat - weitgehend gescheiterter?
- Wie konnte diese Künstlerseele ein Initiator von Genozid und Weltkrieg werden? Wo und wie wurde sozusagen der Schalter umgelegt?
In dem oben erwähnten Roman wird übrigens gerade beschrieben, wie der glückliche Adolf H. von Siegmund Freud behandelt wird (der war ja tatsächlich zeitgleich in Wien) und seine ersten Erfahrungen mit den Frauen macht; wärend Hitler gerade ins Männerwohnheim zieht. Und ja, das Buch - Adolf H. 2 Leben - ist durchaus erhellend. |
Damit wird Personenkult betrieben in dem Sinne, dass Hitler für den deuschen Faschismus unersetzlich gewesen sei. Das war er zum einen nicht und zum zweiten hätte das Kapital damals noch andere Formen der antisozialen Diktatur errichten können, um die Arbeiterbewegung zu vernichten und den Weltkrieg II vom Zaun zu brechen.
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884446) Verfasst am: 22.11.2013, 22:40 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Einige versteigen sich ja bereits zu der These, dass Hitler eigentlich ein Opfer des Faschismus gewesen sei und heute Mitglied im VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) wäre, wenn er noch leben würde ...- |
auch das ist schon älter. Bei uns im Dorf, erzählte meine Mutter, gab es den Spruch 'Wenn das der Führer wüsste ...', der immer dann fiel, falls irgendwelche Gräueltaten der Nazis ruchbar wurden.
War sicher nicht nur in dem Dorf meiner Mutter so.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1884449) Verfasst am: 22.11.2013, 22:55 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | andererseits einige nicht ganz so schöne Dinge angeordnet hat |
das hast du aber "wunderschön" ausgedrückt |
Einige versteigen sich ja bereits zu der These, dass Hitler eigentlich ein Opfer des Faschismus gewesen sei ...- |
Ich habe das extra so formuliert, weile eine Betrachtung die den Blick auf das angerichtete Leid konzentriert einfach unergiebig, rührselig und uninteressant ist. Die meinen Geschichtsunterricht prägende Betroffenheitspädagogik im Zusammenhang mit dem dritten Reich ist einfach intellektuell unergiebig.
Mich bewegen 2 Fragen:
- Wie konnte diese Person in diese absolute Machtperspektive gelangen - ein vorher in jeder Hinsicht - selbst als Soldat - weitgehend gescheiterter?
- Wie konnte diese Künstlerseele ein Initiator von Genozid und Weltkrieg werden? Wo und wie wurde sozusagen der Schalter umgelegt?
In dem oben erwähnten Roman wird übrigens gerade beschrieben, wie der glückliche Adolf H. von Siegmund Freud behandelt wird (der war ja tatsächlich zeitgleich in Wien) und seine ersten Erfahrungen mit den Frauen macht; wärend Hitler gerade ins Männerwohnheim zieht. Und ja, das Buch - Adolf H. 2 Leben - ist durchaus erhellend. |
Damit wird Personenkult betrieben in dem Sinne, dass Hitler für den deuschen Faschismus unersetzlich gewesen sei. Das war er zum einen nicht und zum zweiten hätte das Kapital damals noch andere Formen der antisozialen Diktatur errichten können, um die Arbeiterbewegung zu vernichten und den Weltkrieg II vom Zaun zu brechen. |
hmmm,
mir kommt das ähnlich vor, wie, dass eben die motive/geschichte des täters immer interessanter sind, als die geschichte/das leiden der opfer.
das sieht man auch oft in gerichtsverfahren, dass sehr genau nachgesehen wird, wie hat der täter zu einem täter werden können - opfer sind halt eben opfer, da braucht man nicht genauer hinzusehen.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884450) Verfasst am: 22.11.2013, 22:57 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Damit wird Personenkult betrieben in dem Sinne, dass Hitler für den deuschen Faschismus unersetzlich gewesen sei. Das war er zum einen nicht und zum zweiten hätte das Kapital damals noch andere Formen der antisozialen Diktatur errichten können, um die Arbeiterbewegung zu vernichten und den Weltkrieg II vom Zaun zu brechen. |
Wenn ich ich recht erinnere (im Spiegel stand mal was über das Buch) geht der Autor davon aus, dass es in Deutschland durchaus ein autoritäres Regime gegeben hätte. Allerdings mit etwas anderer Struktur und anderer Besetzung.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884452) Verfasst am: 22.11.2013, 22:59 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
mir kommt das ähnlich vor, wie, dass eben die motive/geschichte des täters immer interessanter sind, als die geschichte/das leiden der opfer.
das sieht man auch oft in gerichtsverfahren, dass sehr genau nachgesehen wird, wie hat der täter zu einem täter werden können - opfer sind halt eben opfer, da braucht man nicht genauer hinzusehen. |
Das ist doch logisch. An den Opfern ist ja auch nichts ungewöhnliches, abnormes.
(Bei mir läuft grade übrigens im Hitnergrund mal wieder die DVD - Hanna Arendt.
Damals regten sich Leute - gerade die Juden - gerade darüber auf, dass im NS NICHTS dämonisches, personengetriebenes gesehen wurde.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1884454) Verfasst am: 22.11.2013, 23:03 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
mir kommt das ähnlich vor, wie, dass eben die motive/geschichte des täters immer interessanter sind, als die geschichte/das leiden der opfer.
das sieht man auch oft in gerichtsverfahren, dass sehr genau nachgesehen wird, wie hat der täter zu einem täter werden können - opfer sind halt eben opfer, da braucht man nicht genauer hinzusehen. |
Das ist doch logisch. An den Opfern ist ja auch nichts ungewöhnliches, abnormes.
(Bei mir läuft grade übrigens im Hitnergrund mal wieder die DVD - Hanna Arendt.
Damals regten sich Leute - gerade die Juden - gerade darüber auf, dass im NS NICHTS dämonisches, personengetriebenes gesehen wurde. |
Steht doch alles in "mein Kampf".
Da konnte man genau lesen, was fürn idiotisches Monster das war.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884455) Verfasst am: 22.11.2013, 23:05 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Steht doch alles in "mein Kampf".
Da konnte man genau lesen, was fürn idiotisches Monster das war. |
das dachte meine Mutter auch, als sie das Buch zum ersten Mal las. Mitte der 1930er Jahre ...
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1884459) Verfasst am: 22.11.2013, 23:14 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Steht doch alles in "mein Kampf".
Da konnte man genau lesen, was fürn idiotisches Monster das war. |
das dachte meine Mutter auch, als sie das Buch zum ersten Mal las. Mitte der 1930er Jahre ... |
Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884460) Verfasst am: 22.11.2013, 23:17 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar. |
ich bezweifle, dass meine Mutter die Einzige war, die das Buch gelesen hat. Anscheinend hätten andere Menschen eine Erklärung gebraucht.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1884461) Verfasst am: 22.11.2013, 23:22 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar. |
ich bezweifle, dass meine Mutter die Einzige war, die das Buch gelesen hat. Anscheinend hätten andere Menschen eine Erklärung gebraucht. |
Das gleiche Muster wie immer, und das auch bereits Jahrhunderte funktioniert.
Wenns den Leuten schlecht geht, muß ein Sündenbock her. Wenn es sein muß, auch zwei oder mehrere.
"Wir", (wer das auch immer sein sollen) sind von "den andern" aufs Kreuz gelegt. Und wenn es "die" nicht geben würde, würde es "uns" ganz dolle gehen.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884462) Verfasst am: 22.11.2013, 23:23 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Steht doch alles in "mein Kampf".
Da konnte man genau lesen, was fürn idiotisches Monster das war. |
das dachte meine Mutter auch, als sie das Buch zum ersten Mal las. Mitte der 1930er Jahre ... |
"idiotisches Monster" ist eine Phrase.
Das erklärt nichts.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1884464) Verfasst am: 22.11.2013, 23:29 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Steht doch alles in "mein Kampf".
Da konnte man genau lesen, was fürn idiotisches Monster das war. |
das dachte meine Mutter auch, als sie das Buch zum ersten Mal las. Mitte der 1930er Jahre ... |
"idiotisches Monster" ist eine Phrase.
Das erklärt nichts. |
Er konnte halt besonders gut Sündenböcke kreieren.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884465) Verfasst am: 22.11.2013, 23:33 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
ich bezweifle, dass meine Mutter die Einzige war, die das Buch gelesen hat. Anscheinend hätten andere Menschen eine Erklärung gebraucht. |
Das gleiche Muster wie immer, und das auch bereits Jahrhunderte funktioniert.
Wenns den Leuten schlecht geht, muß ein Sündenbock her. Wenn es sein muß, auch zwei oder mehrere.
"Wir", (wer das auch immer sein sollen) sind von "den andern" aufs Kreuz gelegt. Und wenn es "die" nicht geben würde, würde es "uns" ganz dolle gehen. |
hmmm, das könnte man doch als Anmerkung in das Buch schreiben, an konkreten Passagen festgemacht.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884466) Verfasst am: 22.11.2013, 23:42 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
ich bezweifle, dass meine Mutter die Einzige war, die das Buch gelesen hat. Anscheinend hätten andere Menschen eine Erklärung gebraucht. |
Das gleiche Muster wie immer, und das auch bereits Jahrhunderte funktioniert.
Wenns den Leuten schlecht geht, muß ein Sündenbock her. Wenn es sein muß, auch zwei oder mehrere.
"Wir", (wer das auch immer sein sollen) sind von "den andern" aufs Kreuz gelegt. Und wenn es "die" nicht geben würde, würde es "uns" ganz dolle gehen. |
hmmm, das könnte man doch als Anmerkung in das Buch schreiben, an konkreten Passagen festgemacht. |
Kann man auch lassen. So was triviales.
Nein, in den Anmerkungen könnte man schreiben, was die Quellen der "Weltanschauung" waren; welchen vorhergehenden Reaktionären und Antisemiten Hitler seine Ideen übernommen hat und andererseits welche Aussage später wie rezipiert worden ist.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1884467) Verfasst am: 22.11.2013, 23:43 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | andererseits einige nicht ganz so schöne Dinge angeordnet hat |
das hast du aber "wunderschön" ausgedrückt |
Einige versteigen sich ja bereits zu der These, dass Hitler eigentlich ein Opfer des Faschismus gewesen sei ...- |
Ich habe das extra so formuliert, weile eine Betrachtung die den Blick auf das angerichtete Leid konzentriert einfach unergiebig, rührselig und uninteressant ist. Die meinen Geschichtsunterricht prägende Betroffenheitspädagogik im Zusammenhang mit dem dritten Reich ist einfach intellektuell unergiebig. ...
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Man kann aber auch nicht dieses "Leid" einfach ausblenden und dann den Rest analysieren, ohne selbst psychopathische Zuege zu haben. Was immer Hitler umtrieb, es fuehrte zu genau diesem "Leid"!
_________________ Defund the gender police!!
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884468) Verfasst am: 22.11.2013, 23:45 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar. |
Ich glaube kaum das "Monster" (was für ein nichtssagender Begriff) und "Idiot" (hier wäre es wirklich interessant, die fehlschlüsse und Fehlannahmen zu sehen) zum Verständnis des Phänomeen Hitlers beitragen.
Mit wem hat er wann gesprochen und was übernommen? Wo hat er welchen Gedanken gelesen - und so welche Puzzleteile haben sein Weltbild geprägt. Welche Erfahrungen hatten welchen Einfluss auf ihn (zu den Kriegserfahrungen und den Erlebnissen in der Wiener Gosse gibt es widersprüchliche Ansichten).
Was du hier an den Tag legst, ist eine absolut unwissenschaftliche und banale Sichtweise.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884469) Verfasst am: 22.11.2013, 23:47 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Man kann aber auch nicht dieses "Leid" einfach ausblenden und dann den Rest analysieren, ohne selbst psychopathische Zuege zu haben. |
Quatsch. Mitleid und moralisches Aufwühlen ist einfach bei historischen Betrachtungen nicht hilfreich (ein Grund warum ich keinen Deschner mehr lese).
Das Leid ist einfach ein Faktum. Uninteressant.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1884470) Verfasst am: 22.11.2013, 23:48 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar. |
Ich glaube kaum das "Monster" (was für ein nichtssagender Begriff) und "Idiot" (hier wäre es wirklich interessant, die fehlschlüsse und Fehlannahmen zu sehen) zum Verständnis des Phänomeen Hitlers beitragen.
Mit wem hat er wann gesprochen und was übernommen? Wo hat er welchen Gedanken gelesen - und so welche Puzzleteile haben sein Weltbild geprägt. Welche Erfahrungen hatten welchen Einfluss auf ihn (zu den Kriegserfahrungen und den Erlebnissen in der Wiener Gosse gibt es widersprüchliche Ansichten).
Was du hier an den Tag legst, ist eine absolut unwissenschaftliche und banale Sichtweise. |
Und ich glaube kaum, dass jemand, der die Verbrechen des Nationalsozialmismus als "einige nicht ganz so schöne Dinge" euphemisierend umschreibt, auch nur das Geringste vom Wesen dieser Diktatur begriffen hat noch je begreifen wird.
Man kann weder diese Diktatur noch ihre Protagonisten verstehen ohne ihre Verbrechen in seine Betrachtung einzubeziehen.
_________________ Defund the gender police!!
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1884473) Verfasst am: 22.11.2013, 23:53 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar. |
Ich glaube kaum das "Monster" (was für ein nichtssagender Begriff) und "Idiot" (hier wäre es wirklich interessant, die fehlschlüsse und Fehlannahmen zu sehen) zum Verständnis des Phänomeen Hitlers beitragen.
Mit wem hat er wann gesprochen und was übernommen? Wo hat er welchen Gedanken gelesen - und so welche Puzzleteile haben sein Weltbild geprägt. Welche Erfahrungen hatten welchen Einfluss auf ihn (zu den Kriegserfahrungen und den Erlebnissen in der Wiener Gosse gibt es widersprüchliche Ansichten).
Was du hier an den Tag legst, ist eine absolut unwissenschaftliche und banale Sichtweise. |
Ich weiß, dass ich "unwissenschaftlich" bin.
Über banale Sachen, die man mit Hilfe der Küchenpsychologie klären kann, braucht man keine wissenschaftliche Abhandlungen zu schreiben.
Leute wie Hitler gibts immer wieder, und werden in der regel nicht zur Kenntniss genommen.
Er war halt zu rechter Zeit an der richtigen Stelle. Eine Verkettung von Umständen wenn Du so willst.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884474) Verfasst am: 22.11.2013, 23:56 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Man kann weder diese Diktatur noch ihre Protagonisten verstehen ohne ihre Verbrechen in seine Betrachtung einzubeziehen. |
Die Verbrechen bleiben im Zentrum der Betrachtung (vor kurzem habe ich ein echt interessantes Buch über die Nürnberger Prozesse gelesen... und "die Ermittlung" von Peter Weiss, wo durch Ausschwitz ähnlich wie durchs Dantes Inferno geführt wird- beschreibend die Sanitären Verhältnisse, die Folter, die Selektionen, die eigentliche "Endlösung"). Aber ohne alberne "das war alles so schrecklich" und "darf nie wieder passieren" pathos. Gerade dieser Pathos ist es, der damit dauerkonfrontierte Schüler provoziert, sich gemeine Judenwitze zu erzählen. Und diese dauerbetroffenheit ist es, die von echtem Verständnis ablenkt.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884480) Verfasst am: 23.11.2013, 00:07 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Mit wem hat er wann gesprochen und was übernommen? Wo hat er welchen Gedanken gelesen - und so welche Puzzleteile haben sein Weltbild geprägt. Welche Erfahrungen hatten welchen Einfluss auf ihn (zu den Kriegserfahrungen und den Erlebnissen in der Wiener Gosse gibt es widersprüchliche Ansichten). |
das in etwa meinte ich mit 'Interpretationshilfen'.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884482) Verfasst am: 23.11.2013, 00:09 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
hmmm, das könnte man doch als Anmerkung in das Buch schreiben, an konkreten Passagen festgemacht. |
Kann man auch lassen. So was triviales. |
hast du nicht gemerkt, dass das mäeutisch gemeint war?
Samson83 hat folgendes geschrieben: | Nein, in den Anmerkungen könnte man schreiben, was die Quellen der "Weltanschauung" waren; welchen vorhergehenden Reaktionären und Antisemiten Hitler seine Ideen übernommen hat und andererseits welche Aussage später wie rezipiert worden ist. |
Yepp, so in etwa meinte ich das.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#1884483) Verfasst am: 23.11.2013, 00:11 Titel: |
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Wa?
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1884487) Verfasst am: 23.11.2013, 00:16 Titel: |
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die Methode von Sokrates, Menschen durch Fragen dazu zu bringen, etwas zu erkennen. Bedeutet wörtlich 'Hebammenkunst'.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1884492) Verfasst am: 23.11.2013, 00:30 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Damit wird Personenkult betrieben in dem Sinne, dass Hitler für den deuschen Faschismus unersetzlich gewesen sei. Das war er zum einen nicht und zum zweiten hätte das Kapital damals noch andere Formen der antisozialen Diktatur errichten können, um die Arbeiterbewegung zu vernichten und den Weltkrieg II vom Zaun zu brechen. |
Ich bin sicher, Du kennst Dich da besser aus, aber trotzdem juckt es mich in den Fingern da zu widersprechen: Hitler war nicht nur Faschist, sondern für die damalige Zeit auch so eine Art 'Pop-Star', er war der Führer und der Personenkult um ihn essentiell für den Deutschen Faschismus. Das 'Dritte Reich' in der Form wäre ohne ihn sicher nie möglich gewesen.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1884495) Verfasst am: 23.11.2013, 00:50 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Siehste! Da braucht man doch keine Erklärungen dazu.
Höchstens die Erklärung, wieso soviele Menschen auf den Idioten reingefallen sind. Das ist schwer begreifbar. |
Ich glaube kaum das "Monster" (was für ein nichtssagender Begriff) und "Idiot" (hier wäre es wirklich interessant, die fehlschlüsse und Fehlannahmen zu sehen) zum Verständnis des Phänomeen Hitlers beitragen. |
Ich glaube hier haengst Du Dich zu sehr an Begriffen auf.
So wie das interpretiere (und genauso verwende ich den Begriff "Monster" in bezug auf manche Menschen auch) wird hier nur zum Ausdruck gebracht, dass da ein Mensch Dinge tut, die fuer normale Menschen einfach nicht mehr nachvollziehbar sind, weil sie aus einem psychopathischen Hirn stammen.
Wenn z.B. irgendwer seine Frau inflagranti erwischt und die Frau oder den Liebhaber oder beide in einem Anfall von Eifersucht umbringt, dann ist es fuer jeden, der schon einmal bei sich selbst Eifersucht erlebt hat, zumindest nachvollziehbar wie der Betreffende dazu kommt. Bei Verbrechen von Psychopathen ist dies fuer nichtpsychopathische Menschen eben nicht mehr nachvollziehbar, was diese Verbrechen und damit letzlich auch den oder die Taeter "monstroes" erscheinen laesst, als ausserhalb der eigenen Vorstellungswelt liegend und agierend. So ging es mir schon immer bei der Betrachtung einschlaegiger Sektenmorde, bei rein ideologisch motivierten Morden ohne echten Realitaetsbezug wie im Falle des Anders Breivik oder bei Faellen kollektiver Psychopathie wie sie im Dutzendjaehrigen Reich vorlag und genau das bringe ich mit dem Begriff "Monster" oder "monstroes" zum Ausdruck. Und warum soll ich das nicht tun? Muss mich das automatisch blind machen fuer die Faktoren, die ein Monster erst zum Monster machten?
Samson83 hat folgendes geschrieben: | Mit wem hat er wann gesprochen und was übernommen? Wo hat er welchen Gedanken gelesen - und so welche Puzzleteile haben sein Weltbild geprägt. Welche Erfahrungen hatten welchen Einfluss auf ihn (zu den Kriegserfahrungen und den Erlebnissen in der Wiener Gosse gibt es widersprüchliche Ansichten).
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Genau dies wurde doch schon ausgiebigst versucht. Da haben sich schon mehr als ein Historiker oder Psychologe mit versucht und dabei durchaus Interessantes zutage gefoerdert. Da wurden bereits ausfuehrlich Hitlers Elternhaus und Kindheit analysiert, da wurde z.B. das Faktum beschrieben, dass in der Kommision, die dem voellig untalentierten Hitler die Aufnahme in die Wiener Kunstakademie verweigerte, ueberwiegend Juden sassen und dies offensichtlich bei Hitler zu einer schweren narzistischen Kraenkung fuehrte, seine Militaerzeit wurde mehrmals durchgekaut u.v.a.m. Wieso man das jetzt besser tun koennen soll, wenn man die Folgen von Hitlers Weltbild und Persoenlichkeitsentwicklung entweder in den Hintergrund draengt, verniedlicht oder gleich ganz ausblendet, das verstehe ich jetzt, ehrlich gesagt, ueberhaupt nicht. Im Gegenteil! Erst wenn man die typisch psychpopathischen Allmachtsphantasien, die Hitler erst in seinem politischen Handeln ausleben konnte, in die Betrachtung mit einbezieht, kann man begreifen wie schwer der psychische Schaden war, der bei Hitler irgendwann in seiner Biographie entstanden sein muss. Erst wenn man z.B. weiss wie weit Hitler in seinem pathologischen Judenhass ging, erst dann kann man die Schwere der narzistischen Kraenkung wirklich ermessen, die diesen Hass ins Extrem trieb.
_________________ Defund the gender police!!
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1884500) Verfasst am: 23.11.2013, 01:42 Titel: |
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Dass es gerade diese Figur war, die einen derartigen Massenanhang erhielt, war, so würde ich meinen, vor allem mit seiner Rhetorik, mit seinen Reden verbunden. Durch die damals neue Technik von Lautsprechern und etwas später heimischen "Volksempfängern" fanden Hitlers Reden eine größere Verbreitung als die Reden anderer Akteure vor ihm. Auf diesem Gebiet war Hitler eben nicht austauschbar gegen einen anderen Propagandisten, und das hatten seine Förderer auch früh erkannt.
"Mein Kampf" hat als die geschriebene Rede wahrscheinlich vergleichsweise gar nicht einmal so eine große Rolle gespielt wie die Reden. Ein Leser musste bereits vorher auf die Lektüre dieser Tiraden eingestimmt sein. Es ist überliefert, dass etliche NS-Funktionäre diese "Kampfschrift" gar nicht so ernsthaft studiert haben und nur Versatzstücke daraus für ihre Propaganda verwendeten.
Dieser Grundton des "Beleidigtseins" und "Ungerecht behandelt worden-Seins", der Hitlers Reden durchzog, fand einen Widerhall bei vielen durch Inflation und Weltwirtschaftskrise Gebeutelten, andere mussten schuld gemacht werden für die Misere, und das wurde von vielen geglaubt.
Die Art, wie Hitler sich beim Reden immer mehr in eine rasende Anklage hineinsteigerte, fand Anklang durchaus auch bei Gebildeten, die sich dem Sog der durch die Reden erzeugten Stimmung nicht entziehen konnten, die heute mit historischem Abstand mehrheitlich als abstoßend erscheint.
Die meisten dachten damals nicht, dass der Mann verrückt sei, die die Wirkung dieser Reden auf die fanatisierten Massen verspürten. Eine bedeutende gedankliche und damals wünschenswerte und überlebenswichtige räumliche Distanz muss dazu vorausgesetzt werden.
Natürlich hat es auch damals Menschen gegeben, die Hitlers Auftritte mit Abscheu zur Kenntnis nahmen, aber die waren entsprechend vorbereitet und fanden sich inmitten einer aufgeputschten, emotionalisierten Menge in einer isolierten Situation, in der es besser war, den Mund zu halten.
Goebbels hielt eher pathetische, großartige Reden, die aber (außerhalb des Berliner Parteikaders) kaum eine derartige Wirkung erzielten. Mein Vater konnte nach Jahrzehnten beide Redner noch gut nachahmen.
Wer für die Lektüre einer kommentierten Neuauflage von "Mein Kampf" eine beträchtliche Zeit aufwenden will, muss sich schon fragen, welches Erkenntnisinteresse ihn leitet, sich das jetzt anzutun.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1884501) Verfasst am: 23.11.2013, 01:51 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Steht doch alles in "mein Kampf".
Da konnte man genau lesen, was fürn idiotisches Monster das war. |
das dachte meine Mutter auch, als sie das Buch zum ersten Mal las. Mitte der 1930er Jahre ... |
"idiotisches Monster" ist eine Phrase.
Das erklärt nichts. |
deine "unendlich faszinierenden" Mystifizierungen dieser Person sind auch nur Phrasen, die weder etwas erklären, noch die Beweggründe des Irren (im Wortsinn) wirklich beleuchten können.
Das du zugleich "dauerhaftsbetroffene Betroffenheitspädagogik" thematisierst und seine Greueltaten als "nicht ganz so schön" kleinredest, zeugt doch von deiner bedeutend weniger "intelektuell ergiebigen" Objektivität in der Betrachtung der Person.
Adolf, die als Soldat gescheiterte Künstlerseele, ist lediglich ein Kind ihrer Zeit, jedoch mit erheblichen sozialen und psychologischen Defiziten. Das ist eigentlich alles, was man wissen muss, um ihn nicht auf einen erhöhenden Sockel der Personenanalyse zu hieven.
Und nein, das hat nichts mit einem emotionalen Ablehnungsreflex zu tun, sondern ergibt sich aus den bereits vorher verlinkten Quellen.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1884515) Verfasst am: 23.11.2013, 09:15 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Dass es gerade diese Figur war, die einen derartigen Massenanhang erhielt, war, so würde ich meinen, vor allem mit seiner Rhetorik, mit seinen Reden verbunden. Durch die damals neue Technik von Lautsprechern und etwas später heimischen "Volksempfängern" fanden Hitlers Reden eine größere Verbreitung als die Reden anderer Akteure vor ihm. Auf diesem Gebiet war Hitler eben nicht austauschbar gegen einen anderen Propagandisten, und das hatten seine Förderer auch früh erkannt.
"Mein Kampf" hat als die geschriebene Rede wahrscheinlich vergleichsweise gar nicht einmal so eine große Rolle gespielt wie die Reden. Ein Leser musste bereits vorher auf die Lektüre dieser Tiraden eingestimmt sein. Es ist überliefert, dass etliche NS-Funktionäre diese "Kampfschrift" gar nicht so ernsthaft studiert haben und nur Versatzstücke daraus für ihre Propaganda verwendeten.
Dieser Grundton des "Beleidigtseins" und "Ungerecht behandelt worden-Seins", der Hitlers Reden durchzog, fand einen Widerhall bei vielen durch Inflation und Weltwirtschaftskrise Gebeutelten, andere mussten schuld gemacht werden für die Misere, und das wurde von vielen geglaubt.
Die Art, wie Hitler sich beim Reden immer mehr in eine rasende Anklage hineinsteigerte, fand Anklang durchaus auch bei Gebildeten, die sich dem Sog der durch die Reden erzeugten Stimmung nicht entziehen konnten, die heute mit historischem Abstand mehrheitlich als abstoßend erscheint.
Die meisten dachten damals nicht, dass der Mann verrückt sei, die die Wirkung dieser Reden auf die fanatisierten Massen verspürten. Eine bedeutende gedankliche und damals wünschenswerte und überlebenswichtige räumliche Distanz muss dazu vorausgesetzt werden.
Natürlich hat es auch damals Menschen gegeben, die Hitlers Auftritte mit Abscheu zur Kenntnis nahmen, aber die waren entsprechend vorbereitet und fanden sich inmitten einer aufgeputschten, emotionalisierten Menge in einer isolierten Situation, in der es besser war, den Mund zu halten.
Goebbels hielt eher pathetische, großartige Reden, die aber (außerhalb des Berliner Parteikaders) kaum eine derartige Wirkung erzielten. Mein Vater konnte nach Jahrzehnten beide Redner noch gut nachahmen.
Wer für die Lektüre einer kommentierten Neuauflage von "Mein Kampf" eine beträchtliche Zeit aufwenden will, muss sich schon fragen, welches Erkenntnisinteresse ihn leitet, sich das jetzt anzutun. |
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