Buchmesse - ein Requiem für das tote Buch?

[kungfutius]

Gelegentlich der diesjährigen Buchmesse kam mir ein Wort Dieter Schormanns zu Ohren. Der Herr ist der Vorsteher des Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V und meinte, eine Krise des Buches gibt es nicht.
Na, Börsenmässig bestimmt nicht. Wie man heute auch hört, erwirtschaftete die vorjährige Buschmesse einen satten Gewinn von 600 Millionen Euros. Was es also Buch als Ware angeht, da wäre alles in Ordnung.
Aber wie ist das mit dem Buch als einzigartigem Kulturgut, als Subjekt der Übermittlung des Wissens, als Freund, als Seelentröster, als weiser Ratgeber, als Gutelaunemacher, als Anstifter und Antrieb, als Herausforderung?... Befindet sich das Buch in dieser Hinsicht nicht in einer strukturellen Krise, die das Buch sehr bald sehr überflüssig machen könnte? Bereits das Web ersetzt das Buch mehr und besser als nötig: das Wissen, das Denken, die Bildung, die Aufklärung, das Pläsier, Trost und Rat – all das bekommt man im Internet auf wesentlich angenehmere Weise als bisher, durch die mühsame, trockene Buchlektüre?
Ein einfaches Beispiel: das Lesen ist eine sehr einsame Beschäftigung. In einer Gruppe (bei einer Autorenveranstaltung etwa) kann man nur symbolisch lesen, wahrer Lesegenuss kann das kaum sein, denn das Buch verlangt die ganze Aufmerksamkeit, will es wirklich genossen werden. Im Internet jedoch kann man sowohl als auch sein: man ist mit Freunden, lernt etwas dabei, bildet sich weiter, entdeckt neues, und auch vergnüglich geht es dabei zu – und doch ist man alleine, kann seine Individualität in voller Intimität ausleben... Hat das Buch da nicht bereits verloren?
Natürlich wird das Buch bestimmt so lange leben, bis es den Menschen gibt. Doch es wird kein absolut notwendiges Utensil der Bildung, Kultur und der edlen, gepflegten Unterhaltung mehr, sondern nur ein Statussymbol, eine Reliquie, ein Denkmal einer seltsamen Kulturerfindung, die wie keine andere den Weg der Menschheit beeinflusst und bedingt hatte.
Die Frage hier: spielt das Buch immer noch seine alte Rolle oder ist es bereits jetzt zu einem Statussymbol `verkommen`?
Ich meine: wieviel Male verzichtet man auf das Lesen, nur um mehr Zeit für das Surfen zu haben?
kungfutius

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rede, damit ich dich sehe!
sokrates

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Das mit dem Statussymbol stimmt sicher - aber ich kenne auch ein paar Leute, die noch sehr gerne in Büchern lesen.

[Shadaik]

Ein Buch an sich war für mich immer nur ein Datenträger. Allerdings war er für einige Medien (vor allem Langtext) der bestgeeignete Datenträger.

Mit der zunehmenden Gewöhnungn an das Lesen von Texten auf Bildcshirmen wird dies wohl schwinden. Ich trauer nicht darum - es ist nur eine oberflächliche Entwicklung, denn nur weil Der Herr der Ringe jetzt auf dem eBook gelesen wird steht auch nix anderes drin.

Owbohl grade bei solchen Büchern wie HdR das Buch als Medium einen großen Beitrag zur Atmosphäre leistet.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode

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[Shadaik]

[kungfutius]

[nickchanger]

also ich lese sogar wieder mehr.

ebooks hab ich zwar auch haufenweise, aber am pc kann ich nicht lesen (zuviel ablenkung).

und so ein richtig gut gefülltes grosses bücherregal erwärmt einfach mein herz
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RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!

[frajo]

[Rollimom]

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[Rasmus]

[frajo]

[Rasmus]

[rabenkrähe]

das Problem ist ja, daß heute jeder meint, schreiben zu können, aber immer weniger lesen....

bin rabenkrähe

[kungfutius]

[Kookie]

[Ralf Rudolfy]

[Ralf Rudolfy]

[nickchanger]

[Kookie]

I`m special so special.......

[Reschi]

Für mich spielt das Buch, was Philosophie Politik und Information angeht eine immer geringere Rolle.
Zeitungen sind halt jetzt noch praktischer am Frühstückstisch, aber das kann sich alles ändern, und das ist nichts schlechtes.

Allerdings könnte ich mir nie vorstellen einen Roman, Fantasy-Buch, oder sonstiges längere Texte aus der Belletristik auf dem Bildschirm zu lesen.

Also grob gesagt:

Sachbuch durch Web ersetzen: Ja und gut

Belletristik (wenn lange Texte): Nein, unmöglich
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You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)

[Nordseekrabbe]

Diese Buchmesse hebt sich wohltuend von der Biografieversuchen a la Dieter Bohlen etc... während der letzten Buchmesse im vergangenen Jahr ab.
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)

[gwarpy]

in österreich wurde gestern ein neuer rekord an ausgeliehenen büchern in büchereien gemeldet.

ich glaube nicht, dass das buch allzubald verschwinden wird, und auch nicht von computer und internet verdrängt wird. immerhin sind bücher die über´s internet meistgekauften produkte.

persönlich möchte ich bücher nicht missen. ich hab´ hier etwa 1500 bücher herumstehen (natürlich gelesen), und könnte mir eine wohnung ohne bücher gar nicht vorstellen, denn bücher verleihen einem raum leben und wärme.
bei mir geht es sogar so weit, dass ich bücher nicht nur nach dem inhalt und dem aussehen beurteile, sondern auch nach dem geruch. an einem neuen buch muss ich erstmal riechen und sanft darüberstreichen.


gwarpy
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Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar

[rabenkrähe]

[Kookie]

[Reschi]

[Critic]

"Ist das Buch also tot? Wohl eines, das man nicht liest, ist ein totes Buch. Eines aber, in das man sich vertieft, ist ein lebendiger, ein sinnlicher Ort."

Ich gestehe, daß ich relativ wenig Zeit habe, einen meiner dicken Wälzer zu lesen. Daß Leute von sich sagen, sie seien Langsamleser, und dann sagen, sie bräuchten für 800 Seiten eine Woche, da muß ich sagen, "bloß" und "Respekt" . Das letzte Mal habe ich das bei dem letzten von Goldhagen geschafft. Zu wenig Zeit... Ich sollte ja auch mit dem Studium fertigwerden, damit ich Euch nicht mehr all zu lange auf der Tasche liege...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)

[rabenkrähe]

Und jetzt hat auch noch die Jellinek den Literatur-Nobelpreis bekommen. Ich glaubs ja wohl nicht. Ausgerechnet die. Die schreibst so schmuddelig wie nur was.
Ich weiß nichtmal, wer sie vorgeschlagen hat. Also ich käme da nie drauf. Es scheint ja auch so, als sollte von dem erzkonservativen Gremium unbedingt eine Fraun gekürt werden. Wahrscheinlich haben sie ein paar aufgestellt und dann einfach gelost....

bin rabenkrähe

[kungfutius]

[Ronson]

ich finde bücher geil

das schreib ich jetzt mal so

ausserdem wäre eine moderne form der schriftrolle auch cool--so zu weiterdrehen statt umblättern