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Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirchen?

 
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1887064) Verfasst am: 01.12.2013, 12:25    Titel: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirchen? Antworten mit Zitat

Moin,

vor nicht allzu langer Zeit riefen von allen Kirchenkanzeln die Gottesprediger
ihre Gläubigen auf, den kirchengenehmen Adolf Hitler und sein Programm
zu wählen.
Die Christen sind dem Kirchenaufruf gefolgt und Adolf Hitler
wurde mehrheitlich gewählt und sein Programm umgesetzt.
Nach dem Ende des Nazi-Reiches haben die Kirchen die NS-Verbrecher
zur Flucht nach Südamerika und vielem mehr verholfen.

Das als Beispiel, dass die Kirchen bereits vor gar nicht allzu langer Zeit
im Hintergrund bestimmten, wer und welches Programm politisch
umgesetzt werden soll.
Ich bin davon überzeugt, dass auch heute noch die Kirchen im Hintergrund
unsere Politik maßgeblich bestimmen, weil die Kirchenstruktur seit Anfang
der Kirche bis jetzt unverändert mit gleichen Zielen feudalistisch regiert wird
und weil den Kirchen von staatlicher Seite immer mehr Privilegien und sozialer
Einfluss auf allen gesellschaftlichen Ebenen eingeräumt wird.


Die Parteien, die den Kirchen die meisten und angenehmsten Zugeständnisse
machen, werden nicht nur bei den Wahlen unterstützt.
Die Kirchen haben Zeit, die Parteien wirken nur über eine Legislaturperoide.

Unser Staatssystem ist hilflos gegenüber kirchlichen Bestrebungen (Lobbyarbeit),
die latent von Kirchenbediensteten und Verwandten der Kirchenbediensteten,
von Stipendiaten der Kirchen usw., usw. auf allen politischen Ebenen wirken.

Der Machteinfluss der Kirchen auf die Gestaltung der Organisation unserer
Gesellschaft nimmt immer weiter zu.

Das hat für alle Bürger immense Folgen!

Warum wohl wird von keiner deutschen Partei der seit Jahrzehnten bestehende
Verfassungsauftrag, die Staatsleistungen an Kirchen abzulösen, nicht verwirklicht,
sondern von allen Parteien werden die Staatsleistungen an die Kirchen weiter ausgebaut?

Ist der Gottesstaat nicht mehr fern?

Viele Grüße und eine schöne Woche

Arno Gebauer
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Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#1887072) Verfasst am: 01.12.2013, 13:03    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass auch heute noch die Kirchen im Hintergrund unsere Politik maßgeblich bestimmen, weil die Kirchenstruktur seit Anfang der Kirche bis jetzt unverändert mit gleichen Zielen feudalistisch regiert wird und weil den Kirchen von staatlicher Seite immer mehr Privilegien und sozialer Einfluss auf allen gesellschaftlichen Ebenen eingeräumt wird.

Nein. Die Kirchen bestimmen im Hintergrund unsere Politik maßgeblich, weil die Kirchen internationale Großkonzerne sind, und internationale Großkonzerne machen das nunmal so. In Deutschland kommen bezüglich der Kirchen noch gewisse andere historische Faktoren hinzu, aber Deutschland ist ohnehin in mancher Hinsicht ein Spezialfall - selbst heute noch. Aber alles, was du über den Einfluss der Kirchen auf die Politik sagst, kann man genauso über Großkonzerne insgesamt sagen.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1887077) Verfasst am: 01.12.2013, 13:43    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass auch heute noch die Kirchen im Hintergrund unsere Politik maßgeblich bestimmen, weil die Kirchenstruktur seit Anfang der Kirche bis jetzt unverändert mit gleichen Zielen feudalistisch regiert wird und weil den Kirchen von staatlicher Seite immer mehr Privilegien und sozialer Einfluss auf allen gesellschaftlichen Ebenen eingeräumt wird.

Nein. Die Kirchen bestimmen im Hintergrund unsere Politik maßgeblich, weil die Kirchen internationale Großkonzerne sind, und internationale Großkonzerne machen das nunmal so. [..] Aber alles, was du über den Einfluss der Kirchen auf die Politik sagst, kann man genauso über Großkonzerne insgesamt sagen.

bravo

Zu den Großkonzernen gehören aber auch die Banken, die Typen stellen quasi die heutige Priesterschaft(die einem zeigen welche Dinge einen Wert haben und welche nicht, und so Leben/Alltag bestimmen).
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Tarvoc
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Beitrag(#1887081) Verfasst am: 01.12.2013, 13:57    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zu den Großkonzernen gehören aber auch die Banken, die Typen stellen quasi die heutige Priesterschaft.

Ja, die üblichen Verdächtigen halt. Aber lass uns auch mal über große Softwarekonzerne reden. Da, wo man an Software kein wirkliches Eigentum, sondern nur noch Benutzrechte erwirbt, haben wir nämlich wirklich sowas wie ein neues Lehnswesen. Da passt dann auch Arno Gebauers Ausdruck "feudal" (bzw. "feudalistisch") viel besser als bei heutigen Kirchen oder Banken.
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fwo
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Beitrag(#1887085) Verfasst am: 01.12.2013, 14:21    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
Nein. Die Kirchen bestimmen im Hintergrund unsere Politik maßgeblich, weil die Kirchen internationale Großkonzerne sind, und internationale Großkonzerne machen das nunmal so. In Deutschland kommen bezüglich der Kirchen noch gewisse andere historische Faktoren hinzu, aber Deutschland ist ohnehin in mancher Hinsicht ein Spezialfall - selbst heute noch. Aber alles, was du über den Einfluss der Kirchen auf die Politik sagst, kann man genauso über Großkonzerne insgesamt sagen.

Der Vergleich hinkt mehrfach: Die reale Abhängigkeit der Bevölkerung von Kirchen ist eine andere als die von den Konzernen, und es ist diese nur schwer kalkulierbare Abhängigkeit, die das Drohpotential der Kirchen gegenüber der Politik ausmacht, weshalb die Politik die Kirchen auch direkt alimentiert und dafür in der Regel keine Vor- bzw. Gegenleistung an die Parteien erfolgt.

Die Großkonzerne pflegen i.A. die "Landschaft" und drohen mit einem Entzug dieser Zuwendungen.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....Aber lass uns auch mal über große Softwarekonzerne reden. Da, wo man an Software kein wirkliches Eigentum, sondern nur noch Benutzrechte erwirbt, haben wir nämlich wirklich sowas wie ein neues Lehnswesen. Da passt dann auch Arno Gebauers Ausdruck "feudal" (bzw. "feudalistisch") viel besser als bei heutigen Kirchen oder Banken.

Hat sich da wirklich soviel verändert? Software ist nur teilweise mit dem Konsumgut Buch zu vergleichen, bei dem Du auch nur dieses Konsumrecht erwirbst, aber nie das Recht, es selbst wieder zu vervielfachen.

Bei Software wird das Geschäftsmodell nicht nur dadurch erschwert, dass eine eigene Kopie möglich ist, es ist also schwer zu kontrollieren, ob eine Veräußerung der Software nicht auch bereits einen Kopiervorgang enthält. Was hier oft dazukommt, ist dass die Software selst regelmäßig auch Produktionsmittel ist, d.h. durch ihre Nutzung neue Werte geschaffen werden. Aus diesem Grund sind such die Rechte nicht einseitig verteilt wie bei der Lehnsherrschaft, sondern der Nutzer der Software hat auch Rechte an den Hersteller, nämlich, dass dessen Software auch das leistet, was der versprochen hat, dass dieser ihm also bei seinem Geschäft hilft: SAP ist gleichzeitig Dienstleister bei seinen Kunden.

Ich halte das beides, sowohl die Kirche, die sich der Politik gegenüber wie ein Konzern verhält als auch den Lehnsherrn Softwarehersteller für hübsche Schlagwörter, die aber darüber hinaus nicht besonders geeignet sind, die Realität zu beschreiben.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Beitrag(#1887086) Verfasst am: 01.12.2013, 14:22    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zu den Großkonzernen gehören aber auch die Banken, die Typen stellen quasi die heutige Priesterschaft.

Ja, die üblichen Verdächtigen halt. Aber lass uns auch mal über große Softwarekonzerne reden. Da, wo man an Software kein wirkliches Eigentum, sondern nur noch Benutzrechte erwirbt, haben wir nämlich wirklich sowas wie ein neues Lehnswesen. Da passt dann auch Arno Gebauers Ausdruck "feudal" (bzw. "feudalistisch") viel besser als bei heutigen Kirchen oder Banken.

Ja - brauchst du einem der seit ~15 Jahren Linux nutzt aber nicht zu sagen zwinkern

Und für Geschäftsgebaren wie „Embrace, extend and extinguish“ könnte man noch andere Ausdrücke verwenden.
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Tarvoc
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Beitrag(#1887090) Verfasst am: 01.12.2013, 14:32    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich hinkt mehrfach: Die reale Abhängigkeit der Bevölkerung von Kirchen ist eine andere als die von den Konzernen, und es ist diese nur schwer kalkulierbare Abhängigkeit, die das Drohpotential der Kirchen gegenüber der Politik ausmacht, weshalb die Politik die Kirchen auch direkt alimentiert und dafür in der Regel keine Vor- bzw. Gegenleistung an die Parteien erfolgt.

Wie genau sieht denn diese Abhängigkeit der Bevölkerung von den Kirchen aus?
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Beiträge: 14852

Beitrag(#1887091) Verfasst am: 01.12.2013, 14:37    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Bei Software wird das Geschäftsmodell nicht nur dadurch erschwert, dass eine eigene Kopie möglich ist, es ist also schwer zu kontrollieren, ob eine Veräußerung der Software nicht auch bereits einen Kopiervorgang enthält.

Die "Raubkopie" wird aber von kommerziellen Softwareanbietern gezielt genutzt um sich in Märkten zu etablieren.

»Unsere Software kann besser mit Linux konkurrieren, wenn es Piraterie gibt, als wenn eine keine gäbe«.
Bill Gates

Und wenn Software sich einfach kopieren lässt(im Gegensatz zu anderen verkauften Dingen) dann sind manche Geschäftsmodelle eben nicht möglich. Oder man muß z.B. Software+Hardware verknüpfen.
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Wolf
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Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1887104) Verfasst am: 01.12.2013, 15:14    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und wenn Software sich einfach kopieren lässt(im Gegensatz zu anderen verkauften Dingen) dann sind manche Geschäftsmodelle eben nicht möglich.

Glücklicherweise sind immer noch Leute bereit für Software zu zahlen. Wäre doch schade wenn ein Großteil an Software verschwinden würde, weil sich die Entwicklungskosten nicht mehr auszahlen.
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Trish:(
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1887107) Verfasst am: 01.12.2013, 15:40    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Und wenn Software sich einfach kopieren lässt(im Gegensatz zu anderen verkauften Dingen) dann sind manche Geschäftsmodelle eben nicht möglich.

Glücklicherweise sind immer noch Leute bereit für Software zu zahlen. Wäre doch schade wenn ein Großteil an Software verschwinden würde, weil sich die Entwicklungskosten nicht mehr auszahlen.

Es geht doch nur um das Geschäftsmodell, Software z.B. ohne Kopierschutz geht halt nicht mehr mit dem bisherigem Modell(wenn man es weiter nutzen will).
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1887146) Verfasst am: 01.12.2013, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die Zeiten, wo die Pfarrer mehr oder weniger direkt von den Kanzeln predigten, welche Partei Christen wählen sollten, ist vorbei. Jetzt ist es vielmehr so, dass die Parteien und Politiker die Kirchen hoffieren, weil sie nicht Gläubigen als Wähler verlieren wollen. Selbst die Grünen tun dies mit ihrer Gallionsfigur Göhring-Eckart.
Und natürlich sitzen die Bischöfe in allen möglichen Gremien wie z.b. im Rundfunkrat. Bei wichtigen öffentlichen Anlässen sind sie auch eingeladen. Da fürchte ich, dass eine strikte Trennung zwischen Kirchen und Staat nie kommen wird.
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1887188) Verfasst am: 01.12.2013, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
.....Und natürlich sitzen die Bischöfe in allen möglichen Gremien wie z.b. im Rundfunkrat. Bei wichtigen öffentlichen Anlässen sind sie auch eingeladen. Da fürchte ich, dass eine strikte Trennung zwischen Kirchen und Staat nie kommen wird.


Moin, Schlumpf,

wenn die Trennung von Staat und Kirche nicht gelingt oder nie kommen wird,
werden unsere Nachkommen mit Sicherheit erleben, dass die Kirchen unseren Staat
regieren werden. Die Kirchen sind nicht an kurzfristigen Legislaturperioden gebunden
oder interessiert, sie peilen langfristige Ziele, z. b. die Übernahme der Regierungsmacht
an.

Was das bedeutet, haben viele Generationen unserer Vorfahren leidvoll erleben müssen.

Gruß
Arno Gebauer
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1887192) Verfasst am: 01.12.2013, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Jetzt ist es vielmehr so, dass die Parteien und Politiker die Kirchen hoffieren, weil sie nicht Gläubigen als Wähler verlieren wollen.

Angesichts der Tatsache, dass die Mitgliederzahlen rückläufig sind, könnte sich dieses Problem eventuell früher oder später von selbst erledigen...
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22263

Beitrag(#1887229) Verfasst am: 01.12.2013, 23:30    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
vor nicht allzu langer Zeit riefen von allen Kirchenkanzeln die Gottesprediger ihre Gläubigen auf, den kirchengenehmen Adolf Hitler und sein Programm
zu wählen. Die Christen sind dem Kirchenaufruf gefolgt und Adolf Hitler wurde mehrheitlich gewählt und sein Programm umgesetzt.

Das alles ist doch ein klitzekleines bisschen komplizierter.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1887237) Verfasst am: 02.12.2013, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Wenn die Trennung von Staat und Kirche nicht gelingt oder nie kommen wird, werden unsere Nachkommen mit Sicherheit erleben, dass die Kirchen unseren Staat regieren werden.

Ja ja, wenn's nicht die Mullahs sind, sind's halt die Pfaffen. Hirngespinste either way. Menschen scheinen ja generell eine halbwegs angeborene Neigung dazu zu haben, das Hineinsteigern in irrationale Angstphantasien zu genießen. Wenn ich mal wieder die Neigung danach verspüre, nehme ich aber eher ein Buch von Lovecraft oder Poe in die Hand oder schaue mir einen schönen Horrorfilm an, statt mir selbst diese Art von Filmen zu schieben. Ist natürlich sicher eine Geschmacksfrage. Nur sollte man seinen persönlichen Geschmack, was Horrorvorstellungen angeht, nicht unbedingt sein politisches Urteilsvermögen bestimmen lassen. Da kann nur Soße bei rauskommen.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1887242) Verfasst am: 02.12.2013, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Wenn die Trennung von Staat und Kirche nicht gelingt oder nie kommen wird, werden unsere Nachkommen mit Sicherheit erleben, dass die Kirchen unseren Staat regieren werden.

Ja ja, wenn's nicht die Mullahs sind, sind's halt die Pfaffen. Hirngespinste either way. Menschen scheinen ja generell eine halbwegs angeborene Neigung dazu zu haben, das Hineinsteigern in irrationale Angstphantasien zu genießen. Wenn ich mal wieder die Neigung danach verspüre, nehme ich aber eher ein Buch von Lovecraft oder Poe in die Hand oder schaue mir einen schönen Horrorfilm an, statt mir selbst diese Art von Filmen zu schieben. Ist natürlich sicher eine Geschmacksfrage. Nur sollte man seinen persönlichen Geschmack, was Horrorvorstellungen angeht, nicht unbedingt sein politisches Urteilsvermögen bestimmen lassen. Da kann nur Soße bei rauskommen.


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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1887251) Verfasst am: 02.12.2013, 04:37    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Wenn die Trennung von Staat und Kirche nicht gelingt oder nie kommen wird, werden unsere Nachkommen mit Sicherheit erleben, dass die Kirchen unseren Staat regieren werden.

Ja ja, wenn's nicht die Mullahs sind, sind's halt die Pfaffen. Hirngespinste either way. Menschen scheinen ja generell eine halbwegs angeborene Neigung dazu zu haben, das Hineinsteigern in irrationale Angstphantasien zu genießen. Wenn ich mal wieder die Neigung danach verspüre, nehme ich aber eher ein Buch von Lovecraft oder Poe in die Hand oder schaue mir einen schönen Horrorfilm an, statt mir selbst diese Art von Filmen zu schieben. Ist natürlich sicher eine Geschmacksfrage. Nur sollte man seinen persönlichen Geschmack, was Horrorvorstellungen angeht, nicht unbedingt sein politisches Urteilsvermögen bestimmen lassen. Da kann nur Soße bei rauskommen.


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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1887252) Verfasst am: 02.12.2013, 05:17    Titel: Re: Wohin führt die Angst der polit. Parteien in d. BRD vor der Macht der Kirche Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich hinkt mehrfach: Die reale Abhängigkeit der Bevölkerung von Kirchen ist eine andere als die von den Konzernen, und es ist diese nur schwer kalkulierbare Abhängigkeit, die das Drohpotential der Kirchen gegenüber der Politik ausmacht, weshalb die Politik die Kirchen auch direkt alimentiert und dafür in der Regel keine Vor- bzw. Gegenleistung an die Parteien erfolgt.

Wie genau sieht denn diese Abhängigkeit der Bevölkerung von den Kirchen aus?

Als müsste ich dir das erklären. Aber von mir aus:
Sie ist abhängig von der Kirche und von der Qualität der Überlieferung - bei uns im Norden kaum noch so ausgeprägt, dass man die Leute mit einer Beleidigung Gottes oder seines Propheten so trifft, dass sie in Wallung kommen, im Süden auf dem Dorf, kann aber der Pastor noch sagen was Sünde ist und damit im Zweifelsfall sogar ein paar Wahl%e bewegen. Das ganze lässt unter dem inzwischen Jahrzehnte währenden Dauerfeuer der journalistischen Information über die reale Kirche mit üblen Kinderheimen, beschützten Kinderschändern, der an Pillen verdienenden rkK usw. zwar langsam nach, wie auch die Austritte belegen, aber es ist nicht wirklich kalkulierbar. Außerdem habe ich den Eindruck, dass gerade christliche, gut vernetzte Seilschaften sich in den Parteien gut nach oben hangeln, dass es also gerade in den Parteiführungen Menschen gibt, deren Abhängigkeit vom Glauben die Vokabel Gottesfurcht vielleicht noch rechtfertigt. Was hat wohl die Leute geritten, die 45 Gott bzw. das Erziehungsziel Gottesfurcht noch in Länderverfassungen schrieben, was hat die wohl bewegt, diese Verträge mit den Kirchen einzugehen, die sie eingegangen sind? Und das, obwohl sie eigentlich gerade erlebt hatten, dass weder das Christentum allgemein noch die Kirchen im Besonderen sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus besonders hervorgetan hatten. Lobbyarbeit der internationalen Glaubenskonzerne?

Ein bisschen was von dem, was da im Unbewussten noch festsitzt, ahnt man auch, wenn man sieht, wie positiv das Image der Kirchen letztlich trotz der Information noch ist. Ganz vieles dieser Haltung spielt sich auf einem unterschwelligen "man tut" bzw. "man tut nicht" ab.

Auch wenn Du dir die Parteiskandale ansiehst, wird offensichtlich, dass der politische Druck der Kirchen anders funktioniert als der der Konzerne. Es gab etwa im Flick-Skandal keine wg.-Einträge in irgendwelchen Tagebüchern, die einen kirchlichen Zusammenhang zeigen. Auf der anderen Seite kannst Du bei Gelegenheiten, wie etwa dem Versuch der Gründung eines laizistischen Arbeitskreises in der SPD bei Leuten wie etwa Thierse dann Reaktionen erleben, die eigentlich schon ins Zwanghafte gehören. Oder sieh dir den Einfluss der Kirchen bei den Öffentlichrechtlichen an oder allgemein in beratenden Gremien in der Politik. Aber nirgends fließt Geld von den Kirchen an die Parteien, wie es bei den Konzernen geschieht. Die Einflussnahme geschieht offensichtlich über andere Wege.

Aber mal die Gegenfrage: Wie erklärst Du dir denn diese Macht?

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Naastika
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Beiträge: 6100
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Beitrag(#1887411) Verfasst am: 02.12.2013, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Diese unreflektierte, unbenannte Angst vor Möglichkeiten der Kirchen ist selbst bei aufgeklärten, politisch aktiven Menschen vorhanden.

Bei der letzten LDK der Berliner Grünen, die letztendlich doch beschlossen haben, die beim Austritt aus der Kirche entstandene Gebühren der jeweiligen Kirche aufzubürden (analog zu Kosten des Kirchensteuereinzuges) und parteiintern Frage der Ablösung von Staatsleistungen zu diskutieren, gab es sowohl von Seiten der Redners wie auch in allgemeinen Gespräche ausdrückliche Warnungen, sich doch nicht mit "diesen da" anzulegen.

DAS regt mich auf.
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Arno Gebauer
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Beiträge: 698

Beitrag(#1887525) Verfasst am: 02.12.2013, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Naastika,

jedem Bundesbürger ist bekannt, das sich keine Partei, wenn man von der Linken absieht,
mit der Kirche anlegen will und wird.

Viele ältere Menschen haben erlebt, dass die Kirchen von allen Kanzeln
aufgerufen haben, den ihnen genehmen Hitler und sein Programm zu wählen,
was dann auch alle mehrheitlich taten.

Weil die Kirchen Hitler gewähren ließen, wurden sie über Verträge finanziell und
vielen weiteren zugestandenen Privilegien bis ans Ende der Zeit abgesichert.

Keine Partei -außer die Linke - wird die Staatsleistungen an die Kirchen ablösen.

Um sich die Kirchenunterstützung und über sie ihre ständige Wiederwahl zu sichern,
haben zwei große Parteien sich mit einem "C" ausgestattet und den Kirchen
den Sozialbereich zugeschustert und die mit Hitler geschlossenen Verträge
unverändert übernommen, ich meine die CDU und die CSU.

Bis jetzt hatten diese Parteien damit Erfolg und auch die Kirchen können über die aus dem
Bundeshaushalt finanzierte Sozialarbeit ihre Verbrechen aus der Nazizeit leicht kaschieren.

Um so mehr bin ich erstaunt, dass jetzt die NPD verboten werden soll.
Die Kirchen hetzen nicht mehr gegen die Juden und rufen auch nicht zur
Wahl der NPD auf!

Sie haben ja dass maximal Mögliche für ihren Machtausbau erreicht!

Es erhebt sich der Verdacht, dass die Parteien den Kirchen doch nicht
so ganz vertrauen.
Es könnte ja möglich sein, dass die NPD mit Hilfe der Kirchen doch
an die Macht gelangt, oder?

Viele Grüße
Arno Gebauer
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1887953) Verfasst am: 04.12.2013, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:

....Viele ältere Menschen haben erlebt, dass die Kirchen von allen Kanzeln
aufgerufen haben, den ihnen genehmen Hitler und sein Programm zu wählen,
was dann auch alle mehrheitlich taten....




Vor 1933 hatten dies die Kirchen nicht getan. Damals stand der ueberwiegende Teil des Klerus zur Zentrumspartei.

Und nach 1933 machte das eh keinen Unterschied mehr, weil die Nazis erst gar keine Opposition zu Hitler zuliessen.

Es ist aber dennoch schlimm genug, dass sich die Kirchen ihr Gewissen durch das Reichskonkordat abkaufen liessen und schwiegen zur Zerstoerung von Demokratie und Kultur, zur systematischen Entrechtung der deutschen Juden, zum Mord an Behinderten, zu Krieg und Voelkermord und was die Nazis sonst noch an Verbrechen veruebten...

Noch schlimmer ist, dass viele Pfaffen bei der Hetze gegen Juden im 3.Reich fleissig mitgemacht haben als sie von ihren Kanzeln keiften "die Juden" haetten "unseren Herrn Jesus Christus" ermordet...
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1887975) Verfasst am: 04.12.2013, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Vor 1933 hatten dies die Kirchen nicht getan. Damals stand der ueberwiegende Teil des Klerus zur Zentrumspartei.

Quatsch. Der überwiegende Teil des evangelischen Klerus bestimmt nicht.


Zitat:
Es ist aber dennoch schlimm genug, dass sich die Kirchen ihr Gewissen durch das Reichskonkordat abkaufen liessen und schwiegen zur Zerstoerung von Demokratie und Kultur, zur systematischen Entrechtung der deutschen Juden, zum Mord an Behinderten, zu Krieg und Voelkermord und was die Nazis sonst noch an Verbrechen veruebten...

Bezüglich der Euthanasieprogramme (bzw. den so genannten stimmt das definitiv nicht.
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