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Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1888844) Verfasst am: 06.12.2013, 20:01 Titel: |
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Größtenteils eine sehr schwache Argumentation. Ähnlich schwach wie die von Schwarzer selbst. Prositution hat meistens für die Prostituierten wenig mit Lust zu tun und Lust würde ansonsten ja nicht kriminalisiert werden. Es wird hier also eine bestimmte Art der Lust kriminalisiert (und das ist an anderen Stellen natürlich völlig legitim). Und ja, das Private ist politisch, aber selbst wenn nicht, wer behauptet, ein ganzer Wirtschaftszweig wäre etwas rein privates, erzählt einfach nur Unsinn.
Ich bin gegen ein Verbot, aber gerade für die Prostitution das Hohelied der sexuellen Autonomie zu singen, ist ziemlich absurd. Bei der Prositution geht es nicht um sexuelle Befreiung und Frauen und Männer auf Augenhöhe. Vor allem ist es nicht ohne Grund so, dass Prostitution weniger nachgefragt wird in Gesellschaften mit einem freieren Umgang mit Sexualität (solange nicht gänzlich verboten usw.).
Es ist richtig, dass Schwarzers Argumentation auch nicht gerade eine autonome und freie Sexualität von Frauen unterstützt. Ja, sie ist sexuell eher konservativ. Das zeigt sie ja auch schon in ihrer absoluten Ablehnung von (BD)SM. Aber ich halte es für unsinnig, dass angedeutet wird, bei dem Verbot der Prostitution ginge es Schwarzer um eine Durchsetzung konservativer Sexualmoral. Es gibt m.E. keinen Anhaltspunkt, dass sie nicht selber glaubt, dass die Prostitution größtenteils erzwungen ist und dass sie sich auch nicht vorstellen kann, dass es jemand freiwillig tun würde. Sie zeigt da ein mangelndes Vermögen von ihren eigenen Vorstellungen zu abstrahieren.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1888845) Verfasst am: 06.12.2013, 20:03 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | .... Ansonsten kann ich deine Aussagen eigentlich auch nur als Unterstellung interpretieren, ich meinte, dass es niemanden geben würde, der ein anderes Verhältnis zur Sexualität hätte oder Sexualität auch freiwillig verkaufen würde. ... |
Ich weiß nicht genau, was Du liest - meine Postings aber anscheinend nicht, auch wenn Du sie beantwortest:
Das einzige, was ich dir unterstelle, ist dass Du den Anteil derer, die Sexualitität etwas weniger intim sehen, für zu niedrig hältst.
Das Wort verklemmt taucht bei mir nicht mal verklausuliert auf und wenn ich sage, dass in dieser Diskussion das Bild einer romantischen Sexualität hochgehalten wird, dann bist Du mit deiner intimen Sexualität da allerdings relativ dicht dran - der Gegensatz die die unverbindliche, die konsumierte - oder auch die feilgebotene Sexualität. Der "one night stand" gehört auch dazu. Vergnüglich erlebte Triebabfuhr ohne soziale Komplikationen. Die ist anders als die intime, aber eben auch Sexualität. Dass es auch Freier gibt, die bezahlen, weil sie den intimen Sex nicht haben, ist kein Argument gegen diese andere Ebene der Sexualität.
Das mit der moralischen Entrüstung, solltest Du übrigens nicht auf dich beziehen, die letzten Zeilen waren sehr allgemein über die Diskussion, die stattfindet.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1888854) Verfasst am: 06.12.2013, 20:21 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Ansonsten kann ich deine Aussagen eigentlich auch nur als Unterstellung interpretieren, ich meinte, dass es niemanden geben würde, der ein anderes Verhältnis zur Sexualität hätte oder Sexualität auch freiwillig verkaufen würde. ... |
Ich weiß nicht genau, was Du liest - meine Postings aber anscheinend nicht, auch wenn Du sie beantwortest:
Das einzige, was ich die unterstelle, ist dass Du den Anteil derer, die Sexualitität etwas weniger intim sehen, für zu niedrig hältst. |
Nein, Du unterstellst den Leuten, die eine freiere Sexualität leben, eine "unverbindliche", Sexualität wäre für sie nicht intim. Das ist Quatsch.
Zitat: | Das Wort verklemmt taucht bei mir nicht mal verklausuliert auf und wenn ich sage, dass in dieser Diskussion das Bild einer romantischen Sexualität hochgehalten wird, dann bist Du mit deiner intimen Sexualität da allerdings relativ dicht dran |
Nein, eben gerade nicht! Und "Bild einer romantischen Sexualität" ist natürlich genau das, was sonst mit Verklemmtheit in Verbindung gebracht wird. Gerade von dem von dir immer gerne verteidigten Fake.
Zitat: | der Gegensatz die die unverbindliche |
Unverbindlich ist nicht unintim.
Zitat: | Der "one night stand" gehört auch dazu. Vergnüglich erlebte Triebabfuhr ohne soziale Komplikationen. Die ist anders als die intime, aber eben auch Sexualität. |
Nein, das ist überhaupt nicht per se unintim. Intimität hat nichts mit sozialen Komplikationen zu tun, sondern damit, dass es ein besonders enger, privater Bereich ist, den man eben gerade *nicht* mit jedem teilen möchte. Auch wenn man da nur nach sexueller Anziehung geht, ist das dann jemand, mit dem man *auf Grund dieser Anziehung* diese Intimität teilen möchte. Du wirst nur sehr wenige Menschen finden, die mit *jedem* Sex haben wollen und auch die meisten Prostituierten würden auch nicht von sich aus und für sich Sex mit jedem haben wollen.
Prostitution ist im Großen und Ganzen dadurch gekennzeichnet, dass die Prostituierten eben hier keinen Sex zu ihrem eigenen Vergnügen haben (ja, es gibt Ausnahmen). Das hat nichts mit der Befreiung der Sexualität von Verklemmtheit zu tun. Diese äußert sich vielmehr in offeneren Beziehungsformen, freierem Sex (zwischen Freunden oder One-Night-Stands oder was-auch-immer) oder auch einfach einer vernünftigen Kommunikation über Sexualität in einer Beziehung und einem dann freieren Umgang mit der *Art* der Sexualität.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1888871) Verfasst am: 06.12.2013, 20:42 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | .... Auch wenn ich selber sehr freizügig gegenüber Sexualität eingestellt bin und sie als weitaus weniger "persönlich" ansehe als viele Menschen, würde ich doch ganz sicher nicht dazu bereit sein, sie für Geld zu verkaufen, sondern möchte sie wenn dann nur mit den Personen teilen, wo ich das auch aus mir heraus möchte |
Das ist bei mir genauso, bloss nicht zwangslaeufig bei jedem anderen auch. Es gibt nun mal Menschen, die das anders sehen und auch die haben Rechte, einschliesslich des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung, was fuer mich auch das Recht beinhaltet sexuelle Dienstleistungen zu verkaufen um damit Geld zu verdienen!
Kival hat folgendes geschrieben: | Daraus (alleine) kann man natürlich nicht ein Verbot folgern. Aber eben z.B. durchaus einen Schutz vor staatlichem Zwang (z.B. Prostitution nicht als zumutbare Arbeit). |
Auch hier stimme ich voellig ueberein. Wenn ich selbst fuer eine weitgehende Liberalisierung auf diesem Gebiet eintrete, so meine ich ausdruecklich nicht, dass Prostitution in jeder Beziehung "ein Job wie jeder andere" sein soll. Insbesondere gehoert dieser Beruf fuer mich zu den Berufen, bei denen ausschliesslich der/die Betroffene selbst ueber die Zumutbarkeit entscheidet und keinesfalls ein Sachbearbeiter beim Arbeitsamt, der gegebenfalls die Unterstuetzung kuerzt oder streicht.
Dennoch verdienen die in diesem Bereich Taetigen gleichberechtigten Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen wie Menschen mit anderen Berufen auch!
_________________ Defund the gender police!!
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888879) Verfasst am: 06.12.2013, 21:19 Titel: |
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Prostitution ist ein Beruf mit einem bestimmten Anforderungsprofil, und es spricht viel dafür sexuelle Dienstleistungen als eine normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen, wenn sie von Menschen ausgeführt wird, die dieses Anforderungsprofil erfüllen. Das Argument mit der Intimität lasse ich an der Stelle nicht gelten. Schließlich wird es auch als normal akzeptiert, wenn sich Filmschauspieler für Kohle permanent gegenseitig die Zunge in den Mund stecken.
_________________ posted by Babyface
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1888883) Verfasst am: 06.12.2013, 21:26 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dennoch verdienen die in diesem Bereich Taetigen gleichberechtigten Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen wie Menschen mit anderen Berufen auch! |
Ja, natürlich.
Babyface hat folgendes geschrieben: | Prostitution ist ein Beruf mit einem bestimmten Anforderungsprofil, und es spricht viel dafür sexuelle Dienstleistungen als eine normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen, wenn sie von Menschen ausgeführt wird, die dieses Anforderungsprofil erfüllen. Das Argument mit der Intimität lasse ich an der Stelle nicht gelten. Schließlich wird es auch als normal akzeptiert, wenn sich Filmschauspieler für Kohle permanent gegenseitig die Zunge in den Mund stecken. |
A) Da gibt es Probleme, dass da teilweise ganz schöner Druck ausgebübt wird. B) Auch das wäre natürlich nicht zumutbar aufzuzwingen. Würdest Du *gar keinen* Beruf für zumutbar in diesem Sinne halten? Würdest Du keine Unterschiede machen?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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herzgeist registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.11.2013 Beiträge: 37
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(#1888884) Verfasst am: 06.12.2013, 21:32 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Prostitution ist ein Beruf mit einem bestimmten Anforderungsprofil, und es spricht viel dafür sexuelle Dienstleistungen als eine normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen, wenn sie von Menschen ausgeführt wird, die dieses Anforderungsprofil erfüllen. Das Argument mit der Intimität lasse ich an der Stelle nicht gelten. Schließlich wird es auch als normal akzeptiert, wenn sich Filmschauspieler für Kohle permanent gegenseitig die Zunge in den Mund stecken. |
Klar - aber nur, solange beide Schauspieler damit einverstanden sind. Ich denke, das ist von dir auch so gemeint? (Wenn du das nicht meinst, verstehe ich nicht, warum du weiter oben von "konsensuellem Ficken" geschrieben hast.)
Jemand, der sich für den Beruf als Prostituierte entscheidet, sollte (vorsichtshalber: solange es in diesem speziellen Umfeld keine Grundrechte verletzt) die gleichen Rechte und Pflichte haben wie jeder Arbeitnehmer.
Aber es darf niemand vom Staat zur Prostitution gezwungen werden, etwa von einem Sachbearbeiter der Bundesagentur für Arbeit. So sehe ich das und schließe mich da in diesem Punkt weitgehend denen an, die das schon vorgebracht haben.
_________________ "Wenn Du die Wahrheit erkennen willst, dann sei nicht für, aber auch nicht gegen etwas. Der Kampf zwischen dem 'Für etwas oder gegen etwas sein' ist die schlimmste Krankheit der menschlichen Vernunft." - Aus dem Zen
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888887) Verfasst am: 06.12.2013, 21:37 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | A) Da gibt es Probleme, dass da teilweise ganz schöner Druck ausgebübt wird. B) Auch das wäre natürlich nicht zumutbar aufzuzwingen. Würdest Du *gar keinen* Beruf für zumutbar in diesem Sinne halten? Würdest Du keine Unterschiede machen? |
Doch würde ich. Aber ich würde nicht die gesellschaftliche Stigmatisierung ein ganzen Gewerbes und damit der darin freiwillig tätigen Personen unnötig dadurch fördern, in dem ich deren Tätigkeit pauschal als nicht normal abstempele und sie damit schön am Rande der Gesellschaft bleiben. Das gilt insbesondere dann, wenn eben jene Stigmatisierung dazu beiträgt genau die Probleme aufrechtzuerhalten, welche Du hier beschreibst.
_________________ posted by Babyface
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888888) Verfasst am: 06.12.2013, 21:42 Titel: |
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herzgeist hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Prostitution ist ein Beruf mit einem bestimmten Anforderungsprofil, und es spricht viel dafür sexuelle Dienstleistungen als eine normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen, wenn sie von Menschen ausgeführt wird, die dieses Anforderungsprofil erfüllen. Das Argument mit der Intimität lasse ich an der Stelle nicht gelten. Schließlich wird es auch als normal akzeptiert, wenn sich Filmschauspieler für Kohle permanent gegenseitig die Zunge in den Mund stecken. |
Klar - aber nur, solange beide Schauspieler damit einverstanden sind. Ich denke, das ist von dir auch so gemeint? (Wenn du das nicht meinst, verstehe ich nicht, warum du weiter oben von "konsensuellem Ficken" geschrieben hast.) |
Hä? Es geht gerade ausschließlich um den Vergleich konsensueller sexueller Handlungen, also um konsensuelles Ficken für Kohle und konsensuelles Zunge in den Mund stecken für Kohle.
_________________ posted by Babyface
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Brudi registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.11.2013 Beiträge: 263
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(#1888889) Verfasst am: 06.12.2013, 21:46 Titel: |
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De facto hat aber der Versuch, die Stigmatisierung freiwillig in diesem Bereich beschäftigter Frauen und Männer aufzuheben, zu einem Dammbruch geführt,
der Tür und Tor für Zuhälterei und Menschenhandel öffnet.
Da muss eine andere Regelung her!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1888890) Verfasst am: 06.12.2013, 21:47 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | A) Da gibt es Probleme, dass da teilweise ganz schöner Druck ausgebübt wird. B) Auch das wäre natürlich nicht zumutbar aufzuzwingen. Würdest Du *gar keinen* Beruf für zumutbar in diesem Sinne halten? Würdest Du keine Unterschiede machen? |
Doch würde ich. Aber ich würde nicht die gesellschaftliche Stigmatisierung ein ganzen Gewerbes und damit der darin freiwillig tätigen Personen unnötig dadurch fördern, in dem ich deren Tätigkeit pauschal als nicht normal abstempele und sie damit schön am Rande der Gesellschaft bleiben. Das gilt insbesondere dann, wenn eben jene Stigmatisierung dazu beiträgt genau die Probleme aufrechtzuerhalten, welche Du hier beschreibst. |
Es gibt Berufe, deren Ausuebung die Moralvostellungen des Ausuebenden verletzten kann und die deshalb von manchen Menschen nachvollziehbarerweise als absolut unzumutbar angesehen werden koennen. Das ist z.B. der Unterschied zwischen der Taetigkeit einer Prostituierten und der einer Kassiererin im Supermarkt.
Es gibt allerdings auch noch andere Berufe, die hier eine Sonderstellung haben sollten, z.B. der des Schlachters im Schlachthof, insofern steht hier die Prostitution nicht allein.
Und ja dieser Unterschied sollte gemacht werden, hier geht es nicht es eben nicht um "Stigmatisierung", sondern um Selbstbestimmungsrechte in sehr sensiblen Bereichen und zwar um die beider Seiten der Medaille, diejenigen, die einen solchen Beruf partout nicht ausueben koennen, z.B. weil dies ihr sexuelles Selbstbestimmungsrecht genauso verletzen wuerde wie ein Verbot dieses Berufes, das derjenigen, fuer die dieser Beruf ein legitimes Mittel darstellt ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
_________________ Defund the gender police!!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1888892) Verfasst am: 06.12.2013, 21:52 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | ....
Nein, Du unterstellst den Leuten, die eine freiere Sexualität leben, eine "unverbindliche", Sexualität wäre für sie nicht intim. Das ist Quatsch. |
Du tust hier so, als wäre das binär. Das ist aber ein Spektrum. Da gibt es Leute, die abends nach dem Bier mit Leuten schlafen, die sie tagsüber nicht ansehen würden, und es gibt andere, die genauer aussuchen, die einen one night Stand auch wiederholen würden, was andere wiederum ausschließen.
Kival hat folgendes geschrieben: |
Nein, eben gerade nicht! Und "Bild einer romantischen Sexualität" ist natürlich genau das, was sonst mit Verklemmtheit in Verbindung gebracht wird. Gerade von dem von dir immer gerne verteidigten Fake. |
Er scheint ja ein regelrechtes Feindbild für dich zu sein. Ich reg mich einfach nicht so über ihn auf. Manchmal geht mir sein Stil auf den Senkel, aber da muss ich nichts zu sagen - da schreien bereits genug (und oft auch sehr schräg), und regelmäßig habe ich das Gefühl, dass auch unberechtigt geschrien wird. Aber verteidigen würde ich das nicht nennen.
Kival hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Der "one night stand" gehört auch dazu. Vergnüglich erlebte Triebabfuhr ohne soziale Komplikationen. Die ist anders als die intime, aber eben auch Sexualität. |
Nein, das ist überhaupt nicht per se unintim. Intimität hat nichts mit sozialen Komplikationen zu tun, sondern damit, dass es ein besonders enger, privater Bereich ist, den man eben gerade *nicht* mit jedem teilen möchte. Auch wenn man da nur nach sexueller Anziehung geht, ist das dann jemand, mit dem man *auf Grund dieser Anziehung* diese Intimität teilen möchte. Du wirst nur sehr wenige Menschen finden, die mit *jedem* Sex haben wollen und auch die meisten Prostituierten würden auch nicht von sich aus und für sich Sex mit jedem haben wollen. |
Wenn dir bereits die sexuelle Ausstrahlung reicht, um von Intimität zu reden, meinen wir da allerdings etwas leicht verschiedenes - ich kenne Frauen, die mich menschlich abstoßen, aber sexuell reizen, ich könnte mir auch vorstellen, mit ihnen zu schlafen, würde das aber nie als etwas Intimes bezeichnen. Dazu gehört nicht unbedingt die große Liebe, aber das Vertrauen, mich öffnen zu können. Dafür reicht aber nur die sexuelle Anziehung nicht.
Kival hat folgendes geschrieben: | Prostitution ist im Großen und Ganzen dadurch gekennzeichnet, dass die Prostituierten eben hier keinen Sex zu ihrem eigenen Vergnügen haben (ja, es gibt Ausnahmen). Das hat nichts mit der Befreiung der Sexualität von Verklemmtheit zu tun..... |
Davon würde ich auch nie reden, und ich gehe auch davon aus, dass Fake das nicht so sieht. Was er aber wohl sieht, und was ich auf jeden Fall sehe, ist dass eine großer Teil der Argumentation für das Verbot der Prostitution aus einer Verklemmtheit heraus erfolgt.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1888894) Verfasst am: 06.12.2013, 21:57 Titel: |
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Brudi hat folgendes geschrieben: | De facto hat aber der Versuch, die Stigmatisierung freiwillig in diesem Bereich beschäftigter Frauen und Männer aufzuheben, zu einem Dammbruch geführt,
der Tür und Tor für Zuhälterei und Menschenhandel öffnet.
.... |
Das müsstest Du erst einmal zeigen, dass das wirklich so ist. Es wird nämlich genauso bestritten dass das so ist.
fwo
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888895) Verfasst am: 06.12.2013, 21:59 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Es gibt Berufe, deren Ausuebung die Moralvostellungen des Ausuebenden verletzten kann und die deshalb von manchen Menschen nachvollziehbarerweise als absolut unzumutbar angesehen werden koennen. |
Ja, und ich würde auch nicht auf die Idee kommen, einer konservativen Muslima einen Job als Bademeisterin aufzuzwingen. Das steht doch aber in absolut keinem Widerspruch dazu, den Bademeisterberuf, solange er von Menschen ausgeübt wird, die damit kein Problem haben, als normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen.
_________________ posted by Babyface
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Brudi registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.11.2013 Beiträge: 263
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(#1888897) Verfasst am: 06.12.2013, 22:13 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Brudi hat folgendes geschrieben: | De facto hat aber der Versuch, die Stigmatisierung freiwillig in diesem Bereich beschäftigter Frauen und Männer aufzuheben, zu einem Dammbruch geführt,
der Tür und Tor für Zuhälterei und Menschenhandel öffnet.
.... |
Das müsstest Du erst einmal zeigen, dass das wirklich so ist. Es wird nämlich genauso bestritten dass das so ist.
fwo |
Zitat: |
Womöglich hat auch das mit Zahlen zu tun. Glaubt man einer der wenigen offiziellen Statistiken, dann gab es im vergangenen Jahr bundesweit etwa 650 Frauen und Männer, die von Menschenhändlern sexuell ausgebeutet wurden. Das jedenfalls besagt das Lagebild des Bundeskriminalamts.
Die Ermittler von Kiel bis München geben allerdings unumwunden zu, dass die Fallzahlen die Wirklichkeit nicht abbilden. Die allermeisten Fälle werden nie bekannt. Scham oder Angst der Opfer, hilflose Behörden und eben: die Gesetzeslage. Es gibt viele Gründe. |
http://www.welt.de/politik/deutschland/article121491940/Drei-Dinge-die-Deutschlands-Prostituierten-helfen-koennen.html
Eine selbstbestimmte Frau bedient also dreissig Kunden pro Schicht...
Und kann ablehnen, wen sie will...?
Google selbst nach den Aussagen von Prostituierten aus den ehemaligen Ostgebieten, die unter solchen Umständen in der BRD arbeiten mussten.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1888898) Verfasst am: 06.12.2013, 22:16 Titel: |
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Intimität, Würdebegriff usw. ist ein weites Feld, sehr stark kulturabhängig und individuell verschieden. Ich würde daher zumindest im ersten Schritt mein Ansinnen darauf richten, zu verhindern, daß Menschen sich prostituieren müssen - etwa weil sie dazu gezwungen werden, sonst kein Geld haben, keine Aufenthaltsgenehmigung etc.
Mein Frage an die Befürworter der Prostitution bzw. die Befürworter der Legalisierung, die ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, tendenziell ebenfalls obiger Ansicht sind:
Was sollte man Eurer Ansicht nach tun, damit es nur noch wirklich "freiwillige" (im Sinne von "diesen Beruf aufgrund besonderer Präferenz ausübende") Prostitution gibt?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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herzgeist registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.11.2013 Beiträge: 37
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(#1888901) Verfasst am: 06.12.2013, 22:23 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Es gibt Berufe, deren Ausuebung die Moralvostellungen des Ausuebenden verletzten kann und die deshalb von manchen Menschen nachvollziehbarerweise als absolut unzumutbar angesehen werden koennen. |
Ja, und ich würde auch nicht auf die Idee kommen, einer konservativen Muslima einen Job als Bademeisterin aufzuzwingen. Das steht doch aber in absolut keinem Widerspruch dazu, den Bademeisterberuf, solange er von Menschen ausgeübt wird, die damit kein Problem haben, als normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen. |
Sehe ich auch so.
Brudie hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Womöglich hat auch das mit Zahlen zu tun. Glaubt man einer der wenigen offiziellen Statistiken, dann gab es im vergangenen Jahr bundesweit etwa 650 Frauen und Männer, die von Menschenhändlern sexuell ausgebeutet wurden. Das jedenfalls besagt das Lagebild des Bundeskriminalamts.
Die Ermittler von Kiel bis München geben allerdings unumwunden zu, dass die Fallzahlen die Wirklichkeit nicht abbilden. Die allermeisten Fälle werden nie bekannt. Scham oder Angst der Opfer, hilflose Behörden und eben: die Gesetzeslage. Es gibt viele Gründe.
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Hier wären die "richtigen" Zahlen interessant, auch wenn diese anscheinend momentan nicht zur Verfügung stehen, und welcher Prozentsatz der Prostituierten zu den Ausgebeuteten zählt. Generell ist natürlich beides wichtig: Die Lage der (mit diesem Beruf einverstandenen) Prostituierten allgemein zu verbessern als auch die ausgebeuteten, unfreiwilligen Prostituierten aus ihrer Lage zu befreien. Was nicht heißt, dass das ein einfach zu lösendes Problem wäre.
_________________ "Wenn Du die Wahrheit erkennen willst, dann sei nicht für, aber auch nicht gegen etwas. Der Kampf zwischen dem 'Für etwas oder gegen etwas sein' ist die schlimmste Krankheit der menschlichen Vernunft." - Aus dem Zen
Zuletzt bearbeitet von herzgeist am 06.12.2013, 22:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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Brudi registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.11.2013 Beiträge: 263
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(#1888902) Verfasst am: 06.12.2013, 22:24 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | (...) etwa weil sie dazu gezwungen werden, sonst kein Geld haben, keine Aufenthaltsgenehmigung etc.
Mein Frage an die Befürworter der Prostitution bzw. die Befürworter der Legalisierung, die ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, tendenziell ebenfalls obiger Ansicht sind:
Was sollte man Eurer Ansicht nach tun, damit es nur noch wirklich "freiwillige" (im Sinne von "diesen Beruf aufgrund besonderer Präferenz ausübende") Prostitution gibt? |
(Unterstreichung von mir)
Eben, eine "Selbstständige" bekommt einen Aufenthaltsstatus, weil sie mit Gewerbeanmeldung nachweisen kann, nicht mehr von Sozialleistungen abhängig zu sein.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888910) Verfasst am: 06.12.2013, 23:21 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Intimität, Würdebegriff usw. ist ein weites Feld, sehr stark kulturabhängig und individuell verschieden. Ich würde daher zumindest im ersten Schritt mein Ansinnen darauf richten, zu verhindern, daß Menschen sich prostituieren müssen - etwa weil sie dazu gezwungen werden, sonst kein Geld haben, keine Aufenthaltsgenehmigung etc. |
Zunächst mal ist die Feststellung wichtig, dass nicht nur Vorstellungen von Intimität und Würde stark kulturabhängig und individuell verschieden sind, sondern insbesondere auch Dein Müssen. So ist es z.b. möglich, dass sich eine junge attraktive Frau als Edelhure prostituieren muss, wenn sie gut verdienen will und sonst keine andere Möglichkeit dazu hat. Um diese Art von müssen zu verhindern, wirst Du wohl nicht billiger als mit einem bedingungslosen Grundeinkommen von mehreren tausend Euro davonkommen.
Man braucht also offensichtlich erst mal einen gesellschaftlichen Konsens darüber, wann jemand tatsächlich muss und die Gesellschaft dann Verantwortung übernimmt, und wo eine Entscheidung der persönlichen Präferenz von Betroffenen zugeschrieben wird und sich die Gesellschaft von Verantwortung zurückzieht. Mein Vorschlag wäre, diese Grenze an ein soziokulturelles Existenzminimum zu knüpfen. D.h. wer darunter fällt, wenn er sich nicht prostituiert, der ist gezwungen sich zu prostituieren. Wer mehr haben will und sich deshalb prostituiert, der hat sich freiwillig aufgrund eigener Präferenzen dazu entschieden, auch dann wenn er den Job eigentlich nicht gerne macht, also die Tätigkeit selbst nicht seinen Präferenzen entspricht.
Ich denke, damit hab ich auch eine, wenngleich natürlich keine erschöpfende, Antwort auf Deine Frage gegeben, was gegen unfreiwillige Prostitution getan werden kann.
_________________ posted by Babyface
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888913) Verfasst am: 06.12.2013, 23:28 Titel: |
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herzgeist hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Es gibt Berufe, deren Ausuebung die Moralvostellungen des Ausuebenden verletzten kann und die deshalb von manchen Menschen nachvollziehbarerweise als absolut unzumutbar angesehen werden koennen. |
Ja, und ich würde auch nicht auf die Idee kommen, einer konservativen Muslima einen Job als Bademeisterin aufzuzwingen. Das steht doch aber in absolut keinem Widerspruch dazu, den Bademeisterberuf, solange er von Menschen ausgeübt wird, die damit kein Problem haben, als normale berufliche Tätigkeit anzuerkennen. |
Sehe ich auch so. |
Das freut mich.
_________________ posted by Babyface
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1888934) Verfasst am: 07.12.2013, 01:15 Titel: |
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Brudi hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Brudi hat folgendes geschrieben: | De facto hat aber der Versuch, die Stigmatisierung freiwillig in diesem Bereich beschäftigter Frauen und Männer aufzuheben, zu einem Dammbruch geführt,
der Tür und Tor für Zuhälterei und Menschenhandel öffnet.
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Das müsstest Du erst einmal zeigen, dass das wirklich so ist. Es wird nämlich genauso bestritten dass das so ist.
fwo |
Zitat: |
Womöglich hat auch das mit Zahlen zu tun. Glaubt man einer der wenigen offiziellen Statistiken, dann gab es im vergangenen Jahr bundesweit etwa 650 Frauen und Männer, die von Menschenhändlern sexuell ausgebeutet wurden. Das jedenfalls besagt das Lagebild des Bundeskriminalamts.
Die Ermittler von Kiel bis München geben allerdings unumwunden zu, dass die Fallzahlen die Wirklichkeit nicht abbilden. Die allermeisten Fälle werden nie bekannt. Scham oder Angst der Opfer, hilflose Behörden und eben: die Gesetzeslage. Es gibt viele Gründe. |
http://www.welt.de/politik/deutschland/article121491940/Drei-Dinge-die-Deutschlands-Prostituierten-helfen-koennen.html
Eine selbstbestimmte Frau bedient also dreissig Kunden pro Schicht...
Und kann ablehnen, wen sie will...?
Google selbst nach den Aussagen von Prostituierten aus den ehemaligen Ostgebieten, die unter solchen Umständen in der BRD arbeiten mussten. |
Es bestreitet doch niemand, dass es diese Fälle gab und gibt. Was bestritten wird, ist dass es sie erst gibt, seit Prostitution erlaubt ist, und dass diese Ausbeutung durch diese Erlaubnis wesentlich zugenommen hat und dass sie die Hauptmasse der Prostitution darstellt. Wesentlich an dieser Gesetzeslage für das nicht oder nur schwer Verfolgenkönnen ist auch nicht die Erlaubnis der Prostitution, sondern z.B. ein fehlender Zeugenschutz. So wird seit Jahren beklagt, dass Zeuginnen nicht für ihre Aufklärungsunterstützung Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis erhalten. Wenn ich das heute im Auto richtig mitbekommen habe, wurde diese jahrelange Forderung erst heute erfüllt.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1888936) Verfasst am: 07.12.2013, 01:20 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | ....So wird seit Jahren beklagt, dass Zeuginnen nicht für ihre Aufklärungsunterstützung Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis erhalten. Wenn ich das heute im Auto richtig mitbekommen habe, wurde diese jahrelange Forderung erst heute erfüllt.
fwo |
Das waere schon mal ein Riesenfortschritt im Kampf gegen die uebelsten und menschenverachtendsten Formen der Prostitution!
_________________ Defund the gender police!!
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Mad Magic auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.09.2007 Beiträge: 2172
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(#1888949) Verfasst am: 07.12.2013, 02:08 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Mein Frage an die Befürworter der Prostitution bzw. die Befürworter der Legalisierung, die ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, tendenziell ebenfalls obiger Ansicht sind:
Was sollte man Eurer Ansicht nach tun, damit es nur noch wirklich "freiwillige" (im Sinne von "diesen Beruf aufgrund besonderer Präferenz ausübende") Prostitution gibt? |
Haha, all die Jahrhunderte gar Jahrtausende waren das sooo viele "Freiwillige"...
Die nicht erwähnenswerte Zahl der Prostitution ohne Not ist in dieser Diskussion überflüssig, um die geht es nämlich nicht.
Wer Prostituierte benutzt, oder achja "bezaaaahlt", um seine Triebe zu befriedigen ist ein perverses Arschloch, nur will derjenige das nicht wahrhaben. Das war schon immer so und ist heute genauso.
Für mich würde die Inanspruchnahmen einer Hure eine Beleidigung meiner Männlichkeit bedeuten.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air
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(#1888955) Verfasst am: 07.12.2013, 02:35 Titel: |
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Ad: Brudi hat folgendes geschrieben: | De facto hat aber der Versuch, die Stigmatisierung freiwillig in diesem Bereich beschäftigter Frauen und Männer aufzuheben, zu einem Dammbruch geführt,
der Tür und Tor für Zuhälterei und Menschenhandel öffnet.
Da muss eine andere Regelung her! |
Es könnte aber auch sein, daß das "Prostitutionsgesetz" die Situation für diejenigen verbessert hat, die diese Tätigkeit freiwillig ausüben, weil es ihnen ermöglicht, in einem Rahmen zu arbeiten, in dem sie sich auch einigermaßen vor Übergriffen schützen könnten.
Und wenn man die Stigmatisierung wieder aufsetzt, sehe ich auch nicht, wie es besser werden sollte: Für diejenigen ist die Einkommensquelle womöglich geschmälert, weil viele Kunden* nicht mehr kommen. Während für die Zwangsprostituierten der Druck steigt: entweder wird es für sie schwerer, den nötigen Umsatz zu machen -- oder die Klientel, die zu Zwangsprostituierten geht, und die Zuhälter werden dann gröber und ihre Situation schlimmer, damit sie jetzt nicht etwa loslaufen und "Kunden" anschwärzen, damit diese dann zu 1500 Euro und einem "Sensibilitätskurs" verdonnert werden.
Und man könnte als Arbeitsthese doch auch behaupten, daß es die Straftatbestände alle schon gibt?! Bei der Ermittlung gegen Zwangsprostitution kommt übrigens auch noch dazu, daß auch "befreite" Opfer oft nicht aussagen, eben weil Prostitution - insbesondere in den Herkunftsländern - häufig stigmatisiert ist (Link). Ich sehe nicht, wie eine weitere Stigmatisierung der Prostitution da helfen sollte.
Schließlich finde ich aber auch die Auffassung des Verwaltungsgerichts Berlin zur Rolle der Menschenwürde in dem Falle interessant: "[D]ie staatliche Verpflichtung zum Schutz der Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 Satz 2 GG) darf nicht dazu missbraucht werden, den einzelnen durch einen Eingriff in die individuelle Selbstbestimmung gleichsam vor sich selbst zu schützen." (Link)
Ein Verbot der Prostitution kann demnach auch nicht der richtige Weg sein. Was man jetzt machen kann, um Frauen vor Zwangsprostitution zu schützen und Täter zu verfolgen, wäre eine andere Frage.
________
* = Ach was, ein "Hohelied" muß man ja vielleicht nicht singen, aber sollte man Prostitution ggf. als normalen Bestandteil der Gesellschaft sehen? Aber ich könnte nur mal ein paar Fälle konstruieren, in denen ja auch eine "Not" behandelt werden kann bzw. Prostitution ggf. auch ein Weg ist, überlebte Moralvorstellungen zu unterlaufen: Was tut etwa jemand, den Frauen nicht einmal ansehen, wenn er nicht dafür bezahlt (und ich kann mir nicht so richtig vorstellen, daß alle solchen Männer "Saden" sind, die im Grunde ihres Herzens Frauen verachten, oder was immer so eine Auffassung sein könnte -- denn Universalerklärungen greifen meines Erachtens immer zu kurz); ein katholischer Priester etc..
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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herzgeist registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.11.2013 Beiträge: 37
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(#1888958) Verfasst am: 07.12.2013, 02:58 Titel: |
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Mad Magic hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Mein Frage an die Befürworter der Prostitution bzw. die Befürworter der Legalisierung, die ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, tendenziell ebenfalls obiger Ansicht sind:
Was sollte man Eurer Ansicht nach tun, damit es nur noch wirklich "freiwillige" (im Sinne von "diesen Beruf aufgrund besonderer Präferenz ausübende") Prostitution gibt? |
Haha, all die Jahrhunderte gar Jahrtausende waren das sooo viele "Freiwillige"...
Die nicht erwähnenswerte Zahl der Prostitution ohne Not ist in dieser Diskussion überflüssig, um die geht es nämlich nicht.
Wer Prostituierte benutzt, oder achja "bezaaaahlt", um seine Triebe zu befriedigen ist ein perverses Arschloch, nur will derjenige das nicht wahrhaben. Das war schon immer so und ist heute genauso.
Für mich würde die Inanspruchnahmen einer Hure eine Beleidigung meiner Männlichkeit bedeuten. |
Ok. Wenn der Anteil der Freiwilligen wirklich verschwindend gering wäre, hättest du mit deiner Aussage Recht - zumindest mit der Situation der prostituierten Frauen (und Männer). Wo kann man das denn nachlesen, wie viele das damals (im Lauf der Jahrhunderte) waren oder momentan sind? Ich habe dazu immer nur einzelne Aussagen gefunden (in der Presse behandelte Fälle), aber keine wirklich aussagekräftigen statistischen Erhebungen.
Momentan denke ich, dass das Gesamtbild vermutlich differenzierter ist, als es von dir dargestellt wird.
_________________ "Wenn Du die Wahrheit erkennen willst, dann sei nicht für, aber auch nicht gegen etwas. Der Kampf zwischen dem 'Für etwas oder gegen etwas sein' ist die schlimmste Krankheit der menschlichen Vernunft." - Aus dem Zen
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Mad Magic auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.09.2007 Beiträge: 2172
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(#1888962) Verfasst am: 07.12.2013, 03:17 Titel: |
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herzgeist hat folgendes geschrieben: | Wo kann man das denn nachlesen, wie viele das damals (im Lauf der Jahrhunderte) waren oder momentan sind? Ich habe dazu immer nur einzelne Aussagen gefunden (in der Presse behandelte Fälle), aber keine wirklich aussagekräftigen statistischen Erhebungen. |
Wie wäre es damit, Deine eigene Lebenserfahrung und Deinen eigenen Verstand zu benutzen, statt fremde Statistiken von denen Du nicht weisst, wie und weshalb sie zu Stande kommen?
Ich kann Dir keine nachlesbaren Quellen nennen, die meine Meinung nachlesbar stützen würden.
Zitat: | Momentan denke ich, dass das Gesamtbild vermutlich differenzierter ist, als es von dir dargestellt wird. |
Ach..., hast Du etwa seriöse Statistiken die Deine Meinung bestätigen?
Womit genau soll denn diese differenziertere Betrachtung begründet sein?
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#1888965) Verfasst am: 07.12.2013, 03:46 Titel: |
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Mad Magic hat folgendes geschrieben: | Haha, all die Jahrhunderte gar Jahrtausende waren das sooo viele "Freiwillige"...
Die nicht erwähnenswerte Zahl der Prostitution ohne Not ist in dieser Diskussion überflüssig, um die geht es nämlich nicht.
Wer Prostituierte benutzt, oder achja "bezaaaahlt", um seine Triebe zu befriedigen ist ein perverses Arschloch, nur will derjenige das nicht wahrhaben. Das war schon immer so und ist heute genauso.
Für mich würde die Inanspruchnahmen einer Hure eine Beleidigung meiner Männlichkeit bedeuten. |
Meiner Erfahrung nach haben viele Männer, die so penetrant wie Du den moralischen Zeigefinger schwingen selbst keinerlei Skrupel die Dienste von Sexarbeiterinnen regelmäßig in Anspruch zu nehmen um ihre Triebe zu befriedigen, meist auch noch rechtswidrig ohne dafür zu bezahlen. Geht ja im Internetzeitalter auch ganz einfach und bequem mit wenigen Mausklicks auf entsprechende Pornoseiten. Also ungefähr so nach dem Motto:
das eigene Ding in Sexarbeiterinnen reinstecken und dafür bezahlen = pervers, unvereinbar mit der eigenen Männlichkeit
Sich anonym daran aufgeilen wie andere ihr Ding in Sexarbeiterinnen reinstecken = normal
Kann natürlich sein, dass diese Doppelmoral auf Dich nicht zutrifft. Ich wollte auch nur mal darauf hingewiesen haben.
_________________ posted by Babyface
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herzgeist registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.11.2013 Beiträge: 37
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(#1888966) Verfasst am: 07.12.2013, 03:56 Titel: |
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Zitat: |
Mad Magic hat folgendes geschrieben: | herzgeist hat folgendes geschrieben: | Wo kann man das denn nachlesen, wie viele das damals (im Lauf der Jahrhunderte) waren oder momentan sind? Ich habe dazu immer nur einzelne Aussagen gefunden (in der Presse behandelte Fälle), aber keine wirklich aussagekräftigen statistischen Erhebungen. |
Wie wäre es damit, Deine eigene Lebenserfahrung und Deinen eigenen Verstand zu benutzen, statt fremde Statistiken von denen Du nicht weisst, wie und weshalb sie zu Stande kommen?
Ich kann Dir keine nachlesbaren Quellen nennen, die meine Meinung nachlesbar stützen würden.
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Die "Frage" nach Statistiken war vielleicht übertrieben bzw. von mir ungeschickt formuliert, weil du sagtest, die Anzahl der nicht in der Zwangsprostitution arbeitenden Frauen wäre verschwindend gering. Ich hätte mich über genauere Zahlen gefreut, weil ich sie selbst nicht gefunden habe. Falls du darauf eingehen willst: Durch welche Lebenserfahrung kommt deine Meinung denn zustande?
Zitat: |
Zitat: | Momentan denke ich, dass das Gesamtbild vermutlich differenzierter ist, als es von dir dargestellt wird. |
Ach..., hast Du etwa seriöse Statistiken die Deine Meinung bestätigen?
Womit genau soll denn diese differenziertere Betrachtung begründet sein? |
Dass das Leben nicht nur aus Statistiken besteht, kann ich bestätigen.
Ich habe keinen Kontakt zu "echten" Prostituierten, deshalb muss ich mich hier leider aufs Fernsehen berufen.
In der ÖR-Sendung "Maischberger" waren Vertreterinnen sowohl der in die Prostitution gezwungenen als auch der "Freiwilligen" geladen.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=zHcZ_bG2WD8#t=446
Wie gesagt, ich habe keine Statistik gefunden. Über das zahlenmäßige Verhältnis der beiden "Typen" von Frauen macht das Video natürlich keine Aussage, ich kann mir aber vorstellen, das beide "Typen" in der Realität noch häufiger existieren und der eine Typ wenigstens nicht unverhältnismäßig häufiger auftritt als der andere.
_________________ "Wenn Du die Wahrheit erkennen willst, dann sei nicht für, aber auch nicht gegen etwas. Der Kampf zwischen dem 'Für etwas oder gegen etwas sein' ist die schlimmste Krankheit der menschlichen Vernunft." - Aus dem Zen
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1888971) Verfasst am: 07.12.2013, 09:12 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Vor allem ist es nicht ohne Grund so, dass Prostitution weniger nachgefragt wird in Gesellschaften mit einem freieren Umgang mit Sexualität (solange nicht gänzlich verboten usw.).
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Die Bemerkung in der Klammer finde ich seltsam. Wenn eine Gesellschaft Prostitution verbietet, dann zeichnet sie sich nicht durch einen freien Umgang mit Sexualität aus.
In der besten aller möglichen Sex-Welten wäre Prostitution überflüssig, weil jeder in freier Wildbahn zum Zug käme, aber nicht verboten.
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