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Angst vor dem Fremden
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1892403) Verfasst am: 21.12.2013, 11:33    Titel: Angst vor dem Fremden Antworten mit Zitat

Ist die bei uns verbreitete Angst vor dem Islam vielleicht nur die Angst vor dem Fremden, die mit der Konkretisierung "Islam" greifbar und angreifbar wird?
Politiker, die vor "Überfremdung" warnen, sammeln damit oft Punkte beim Wahlvolk. Warum?

Einige Gedanken zum Fremden, aus "Das Leben als letzte Gelegenheit" von Prof. Marianne Gronemeyer:


Zitat:
Als das Stadium der Versklavung sich überholt hatte, siegte die Generosität: dem Fremden sollte aufgeholfen werden zur Gleichheit. Angleichung nach oben stand auf dem Programm. Empor- Entwicklung. Wirklich entledigt hat sich der moderne Mensch der quälend gewordenen Lockungen durch das Fremde draußen, indem er es zum Gleichen auf niedrigerem Entwicklungsniveau erklärte. Nicht dass der andere unvergleichlich anders ist, macht seine Fremdheit aus. Sie reduziert sich vielmehr darauf, dass er weniger hat, weniger Nahrung, weniger Bildung, weniger Tüchtigkeit, also weniger Erfolg und weniger Vernunft.
Das Fremde ist das Zurückgebliebene, dass Rückständige, die Verspätung der Vernunft. In guten Stunden kann man sich ihm gegenüber sogar teils schwärmerische Nostalgie, teils leidvolle Ergriffenheit oder die noch populärere Betroffenheit leisten.
Als Restkategorie wird Fremdheit angewandt auf diejenigen, die es noch nicht geschafft haben, die noch immer störend zurückgeblieben herumstehen und die globale Aufwärtsbewegung hemmen.
Nur der Westen steht im Zeichen fortgesetzten Wandels, dem Vorrecht der Macht. Die Fremden sind derart gravierender Rest der Welt. "Mir scheint," schreibt P. P. Pasolini, "dass der Rassenhass heute der Hass ist, den der Bürger gegenüber den Bauern empfindet. Also der Hass, den der in eine moderne Zivilisation integrierte Mensch gegenüber einem Menschen fühlt, der eine frühere Zivilisationsstufe repräsentiert, die die heutige immer noch bedroht, indem sie ihr vor Augen führt, dass ein Rückschritt immer möglich ist."
Das Fremde ist aus dem Blickwinkel der Moderne mit einem intolerablen Makel behaftet. Fremdheit schreit nach Beseitigung eines Defizits, des Defizits schlechthin, um genau zu sein: sie ist nicht auf der Höhe der Zeit. Der Austausch mit dem Fremden, der tolerante Respekt vor dem anderen, den wir gern als Errungenschaft der westlichen Moderne beschwören, dieser ganze wohlmeinende Pluralismus endet dort, wo er sich der Viel- Zeitlichkeit der Welt gegenübersieht. Die anderen Kulturen werden nur dann herein gelassen, wenn sie ihre eigene Zeitlichkeit, ihre praktische Auffassung von Dauer, von Leben und Sterben der westlichen Einheitszeit zum Opfer bringen. Das Recht auf die Differenzierung halten wir schon hoch, aber bei dem Anspruch auf eine differente Zeit verstehen wir keinen Spaß und reden von Mittelalter.
Rückständigkeit macht sich vor allem darin störend bemerkbar, dass die Zurückgebliebenen nicht produktions- und nicht konsumtionsfähig genug sind und damit die allgemeine Beschleunigung aufhalten.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1892405) Verfasst am: 21.12.2013, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Der Buddhismus ist auch fremd. Der stößt allerdings auf sehr viel weniger Ablehnung.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1892407) Verfasst am: 21.12.2013, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann da alles mögliche kulturpsychologisch hineininterpretieren, und es gibt sicher auch eine ganz tiefsitzende prinzipielle Fremdenfeindlichkeit in jedem von uns. Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.

Die unaufgeklärten / fundamentalistischen Strömungen im Islam und auch im Christentum sind damit aber mE nicht vereinbar, da sie wirklich explizit gegen die Grundwerte einer offenen Gesellschaft eintreten. Alleinvertretungsanspruch / religiöser Chauvinismus, patriarchalisches Clanmodell, Homophobie, Erziehung und Staatsführung nach religiösen Prinzipien und dergleichen müßten komplett überwunden / aufgegeben werden.

Natürlich wäre das ohne weiteres mit dem Christentum und dem Islam machbar, denn wegen "ex falso quodlibet" kann man jede dieser Religionen durch beliebige Auslegung zu einem relativ harmlosen Wellnessmodell liberalisieren.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1892411) Verfasst am: 21.12.2013, 12:27    Titel: Re: Angst vor dem Fremden Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:


Einige Gedanken zum Fremden, aus "Das Leben als letzte Gelegenheit" von Prof. Marianne Gronemeyer:


Zitat:


Das Fremde ist aus dem Blickwinkel der Moderne mit einem intolerablen Makel behaftet. Fremdheit schreit nach Beseitigung eines Defizits, des Defizits schlechthin, um genau zu sein: sie ist nicht auf der Höhe der Zeit.


Etwas einseitig, denn Fremdheit ist andererseits mit Attraktivität behaftet. Wenn man sich z.B. esoterische Lehren ansieht, dann bestehen die immer aus "a little bit of everything" verschiedener Religionen.
Reizvoll ist es auch beim Chinesen Essen zu gehen, oder sich einen Döner reinzupfeiffen.
Fremdheit wird durchaus auch als Bereicherung gesehen.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1892412) Verfasst am: 21.12.2013, 12:30    Titel: Re: Angst vor dem Fremden Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:

Einige Gedanken zum Fremden, aus "Das Leben als letzte Gelegenheit" von Prof. Marianne Gronemeyer:


Zitat:
Der Austausch mit dem Fremden, der tolerante Respekt vor dem anderen, den wir gern als Errungenschaft der westlichen Moderne beschwören, dieser ganze wohlmeinende Pluralismus endet dort, wo er sich der Viel- Zeitlichkeit der Welt gegenübersieht. Die anderen Kulturen werden nur dann herein gelassen, wenn sie ihre eigene Zeitlichkeit, ihre praktische Auffassung von Dauer, von Leben und Sterben der westlichen Einheitszeit zum Opfer bringen. Das Recht auf die Differenzierung halten wir schon hoch, aber bei dem Anspruch auf eine differente Zeit verstehen wir keinen Spaß und reden von Mittelalter.


Frage Frage Frage
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Wolf
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Beitrag(#1892432) Verfasst am: 21.12.2013, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich mag das Fremde, solange es nur weit genug weg ist.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1892440) Verfasst am: 21.12.2013, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.

Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich. Hat vor nicht allzu langer Zeit trotzdem nicht viel geholfen.

-----

Um zum Zitat im Ausgangsbeitrag was zu sagen, müsste ich wohl mehr von der Autorin lesen; zum Verhältnis von Fremdheit und "differenter Zeit" usw. Das ist mir aus dem kurzen Ausschnitt alles nicht hinreichend klar.
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step
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Wohnort: Germering

Beitrag(#1892442) Verfasst am: 21.12.2013, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.
Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich. Hat vor nicht allzu langer Zeit trotzdem nicht viel geholfen.

Klar, alles kann irgendwie zum Sündenbock stilisiert werden, sogar Gutmenschen. Die Gefahr besteht immer. Trotzdem meine ich, daß die vereinbaren Grundwerte zumindest die wichtigste notwendige Bedingung sind. Weil es sonst keine Basis gibt, auf der man so etwas wie einen kategorischen Imperativ, kollektive Ziele oder gegenseitiges Vertrauen vereinbaren kann.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#1892516) Verfasst am: 21.12.2013, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.
Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich. Hat vor nicht allzu langer Zeit trotzdem nicht viel geholfen.

Klar, alles kann irgendwie zum Sündenbock stilisiert werden, sogar Gutmenschen. Die Gefahr besteht immer. Trotzdem meine ich, daß die vereinbaren Grundwerte zumindest die wichtigste notwendige Bedingung sind. Weil es sonst keine Basis gibt, auf der man so etwas wie einen kategorischen Imperativ, kollektive Ziele oder gegenseitiges Vertrauen vereinbaren kann.

Richtig. Auch die gemeinsamen Grundwerte stellen keine Garantie dar, aber sie sind die conditio sine qua non. Da hilft auch kein Herumeiern. Wenn mir jemand einen Vertrag anbietet, in dem er mir alle Rechte garantiert, im Kleingedruckten aber darauf verweist, dass diese Zusagen hinfällig werden, sobald er das Sagen hat, ist er nicht vertrauenswürdig, unabhängig davon, wie weit er im Moment davon weg ist, das Sagen zu haben.

Damit nicht nur tillich weiß, wovon ich rede: Das genau ist die Haltung des Islam mit seiner eigenen Erklärung der eingeschränkten Menschenrechte und mit dem Fakt, dass selbst die moderateren Muslime, die wir hier in Deutschland fraglos haben, nach den üblichen Kriterien zu ca 50% als fundamentalistisch einzuordnen sind.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Wolf
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Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1892518) Verfasst am: 21.12.2013, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.

Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich.

Ist das so? Zum Kindeswohl gibt es sehr unterschiedliche Ansichten.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22261

Beitrag(#1892526) Verfasst am: 21.12.2013, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.
Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich. Hat vor nicht allzu langer Zeit trotzdem nicht viel geholfen.

Klar, alles kann irgendwie zum Sündenbock stilisiert werden, sogar Gutmenschen. Die Gefahr besteht immer. Trotzdem meine ich, daß die vereinbaren Grundwerte zumindest die wichtigste notwendige Bedingung sind. Weil es sonst keine Basis gibt, auf der man so etwas wie einen kategorischen Imperativ, kollektive Ziele oder gegenseitiges Vertrauen vereinbaren kann.

Hilft aber alles nix, wenn man dem anderen gar nicht das Potential für die gemeinsame Entwicklung gemeinsamer Grundwerte zugesteht. Sprich, vor den gemeinsamen Grundwerten muss der beidseitige gute Wille stehen, diese zu entwickeln.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1892538) Verfasst am: 21.12.2013, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hilft aber alles nix, wenn man dem anderen gar nicht das Potential für die gemeinsame Entwicklung gemeinsamer Grundwerte zugesteht. Sprich, vor den gemeinsamen Grundwerten muss der beidseitige gute Wille stehen, diese zu entwickeln.

Dazu scheinen mir aber die Grundwerte der Fundamentalisten zu weit von meinen entfernt. Wenn selbst Meta-Grundwerte nicht akzeptiert werden, wird es schwierig. Intoleranz selbst etwa kann mE kein Grundwert sein, auf den man sich einigen könnte. Es fällt mir auch schwer Kompromisse einzugehen, wenn es um stark einschränkende Eingriffe in das Leben Dritter, also etwa Frau und Kinder, geht.
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Vronib111
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1892539) Verfasst am: 21.12.2013, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe absolut nichts gegen das Fremde oder Fremde. Es scheint in Deutschland kulturhistorisch bedingt zu sein und noch vom Mittelalter der durch die Röm.-Kath. Kirche hervorgerufene Gehirnwäsche zu kommen, dass man sich vor Fremden fürchtet. "Fremd" ist nämlich immer nur das, was die RKK als "fremd" bezeichnet. Bei den vielen afrikanischen, indischen Priestern die in den deutschen Pfarreien wirken, würde nämlich auch niemand das Fremde hervorkehren.

Nun ja, jahrhundertelange Prägung der Menschen auf Armut, Entbehrung, Demut. Das Ganze gepaart mit regelmässigem Beichten (damit man auch wusste, wie man Fehlentwicklungen zentral gesteuert entgegenwirken, ggf. auch mit solchem Wissen zielgerichtet erpressen konnte), machen aus Menschen und deren Nachkommen richtige Vollidioten. Sorry, aber ich bin derzeit im christ-katholischen "Weihnachtsstress", sehe nur noch Nikoläuse, Christkinderl und katholisch-kirchlich Verbrämtes. Da wird mir so langsam auf den 24sten hin doch ziemlich ü..... Sehr glücklich
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Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1892556) Verfasst am: 21.12.2013, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hilft aber alles nix, wenn man dem anderen gar nicht das Potential für die gemeinsame Entwicklung gemeinsamer Grundwerte zugesteht. Sprich, vor den gemeinsamen Grundwerten muss der beidseitige gute Wille stehen, diese zu entwickeln.

Dazu scheinen mir aber die Grundwerte der Fundamentalisten zu weit von meinen entfernt. Wenn selbst Meta-Grundwerte nicht akzeptiert werden, wird es schwierig. Intoleranz selbst etwa kann mE kein Grundwert sein, auf den man sich einigen könnte. Es fällt mir auch schwer Kompromisse einzugehen, wenn es um stark einschränkende Eingriffe in das Leben Dritter, also etwa Frau und Kinder, geht.

Deswegen spreche ich ja auch nur vom Potenzial dafür. Klar, mit den harten Fundamentalisten geht erst mal nix in Hinsicht auf gemeinsame Grundwerte. Aber es gibt mMn für die meisten Fundamentalismen einen Rückweg zu einer nicht-fundamentalistischen Position, von der aus es geht. Wenn man nicht einmal das zugesteht, hat man ein Problem. Und erst recht, wenn man das nicht nur den wirklichen Fundamentalisten nicht zugesteht, sondern auch großen, in Bewegung befindlichen und noch gar nicht festgelegten Gruppen.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1892567) Verfasst am: 21.12.2013, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Vronib111 hat folgendes geschrieben:
Ich habe absolut nichts gegen das Fremde oder Fremde. Es scheint in Deutschland kulturhistorisch bedingt zu sein und noch vom Mittelalter der durch die Röm.-Kath. Kirche hervorgerufene Gehirnwäsche zu kommen, dass man sich vor Fremden fürchtet. "Fremd" ist nämlich immer nur das, was die RKK als "fremd" bezeichnet. Bei den vielen afrikanischen, indischen Priestern die in den deutschen Pfarreien wirken, würde nämlich auch niemand das Fremde hervorkehren.


Also bitte, die katholische Kirche ist nun sicher nicht schuld daran, dass die Ablehnugn des "Fremden" überall ein Problem ist. Man kann es mit seinen Feindbildern wirklich übertreiben. - und jawohl, doch natürlich wird auch bei indischen und afrikanischesn Priestern in Deutschland das Fremde hervorgehoben und diese erfahren Diskriminierung. Mit den Augen rollen
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
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Beitrag(#1892592) Verfasst am: 21.12.2013, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
. ... Aber es gibt mMn für die meisten Fundamentalismen einen Rückweg zu einer nicht-fundamentalistischen Position, von der aus es geht. Wenn man nicht einmal das zugesteht, hat man ein Problem. ...

Natürlich muss man ihm eine Abkehr von der nicht-fundamentalistischen Position zugestehen, auch wenn sie keinen Rückweg darstellt, sondern Neuland beschritten werden muss. Ich kenne auch niemanden, der das nicht tut. Aber Vertrauen kann erst da sein, wenn dieser "Rückweg" beschritten ist.

Ansonsten befindest Du dich in der Situation dessen, der einen Knüppel auf sich zukommen sieht, und darauf vertraut, der andere möge seinen Schlag noch unterbrechen. Und ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein normales Gespräch erst dann möglich ist, wenn der Knüppel offiziell weggelegt ist, wenn also die Einigung auf die gemeinsamen Werte da ist. Vorher kann man nur über diese Einigung sprechen und über nichts anderes. Statt dessen tust Du so, als sei Normalität. Und genau dieses Gespräch über die Differenz in den Grundwerten kennzeichnet das Zugestehen einer Abkehr von der fundamentalistischen Position.

fwo
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beachbernie
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Beitrag(#1892600) Verfasst am: 21.12.2013, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Der Buddhismus ist auch fremd. Der stößt allerdings auf sehr viel weniger Ablehnung.



Das ist vor allem eine Frage der Sichtbarkeit. Fremdenhass sucht sich meistens die sichtbarste Minderheit als Ziel und das sind heutzutage nun mal die Moslems in Europa.

Waeren auf der Strasse mehr Buddhisten mit auffaelliger Kleidung zu sehen als Frauen mit Kopftuch, dann wuerden die auf mehr Ablehnung stossen.
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Misterfritz
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Beitrag(#1892601) Verfasst am: 21.12.2013, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Der Buddhismus ist auch fremd. Der stößt allerdings auf sehr viel weniger Ablehnung.



Das ist vor allem eine Frage der Sichtbarkeit. Fremdenhass sucht sich meistens die sichtbarste Minderheit als Ziel und das sind heutzutage nun mal die Moslems in Europa.

Waeren auf der Strasse mehr Buddhisten mit auffaelliger Kleidung zu sehen als Frauen mit Kopftuch, dann wuerden die auf mehr Ablehnung stossen.

das glaube ich nicht mal. buddismus ist vor allem exotisch - und da sich einige berühmte schauspieler und musiker als buddisten bezeichnen, ist buddismus eher positiv besetzt.
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beachbernie
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Beitrag(#1892602) Verfasst am: 21.12.2013, 22:31    Titel: Re: Angst vor dem Fremden Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Dorian hat folgendes geschrieben:


Einige Gedanken zum Fremden, aus "Das Leben als letzte Gelegenheit" von Prof. Marianne Gronemeyer:


Zitat:


Das Fremde ist aus dem Blickwinkel der Moderne mit einem intolerablen Makel behaftet. Fremdheit schreit nach Beseitigung eines Defizits, des Defizits schlechthin, um genau zu sein: sie ist nicht auf der Höhe der Zeit.


Etwas einseitig, denn Fremdheit ist andererseits mit Attraktivität behaftet. Wenn man sich z.B. esoterische Lehren ansieht, dann bestehen die immer aus "a little bit of everything" verschiedener Religionen.
Reizvoll ist es auch beim Chinesen Essen zu gehen, oder sich einen Döner reinzupfeiffen.
Fremdheit wird durchaus auch als Bereicherung gesehen.



Das Fremde ist nur solange als "exotisch" attraktiv wie es auch wirklich "exotisch" ist, also die Ausnahme bleibt. Sobald es alltaeglich sichtbar ist, verkehrt sich die einstige Attraktiviaet in ihr Gegenteil.


...so wie das unser Mitforist hier mustergueltig zum Ausdruck bringt:

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ich mag das Fremde, solange es nur weit genug weg ist.

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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1892608) Verfasst am: 21.12.2013, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.

Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich.

Ist das so? Zum Kindeswohl gibt es sehr unterschiedliche Ansichten.


Die jüdischen Männer sind allesamt psychische Krüppel, weil sie als Kinder beschnitten wurden?
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vrolijke
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Beitrag(#1892612) Verfasst am: 21.12.2013, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ich mag das Fremde, solange es nur weit genug weg ist.


Manchmal flößt Du mir Angst ein.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Wohnort: München

Beitrag(#1892613) Verfasst am: 21.12.2013, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ich mag das Fremde, solange es nur weit genug weg ist.


Manchmal flößt Du mir Angst ein.


Keine Angst, der ist weit genug weg von Dir.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1892632) Verfasst am: 21.12.2013, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

"[...] ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!"
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Misterfritz
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Beitrag(#1892643) Verfasst am: 22.12.2013, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"[...] ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!"

wenn deine besten freunde fremde sind, wie fremd sind dir dann die, die nicht deine freunde sind? zwinkern
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1892648) Verfasst am: 22.12.2013, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"[...] ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!"

wenn deine besten freunde fremde sind, wie fremd sind dir dann die, die nicht deine freunde sind? zwinkern


Psst: Das ist Satire: http://www.comedix.de/lexikon/db/ich_habe_nichts_gegen_fremde.php
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Beitrag(#1892649) Verfasst am: 22.12.2013, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"[...] ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!"

wenn deine besten freunde fremde sind, wie fremd sind dir dann die, die nicht deine freunde sind? zwinkern


Psst: Das ist Satire: http://www.comedix.de/lexikon/db/ich_habe_nichts_gegen_fremde.php

neeeee, wirklich? *seufz* ich hätte nicht gedacht, dass man mich als so dämlich ansieht.
naja, auch egal...
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beachbernie
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Beitrag(#1892667) Verfasst am: 22.12.2013, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber mittelfristig gesehen ist meines Erachtens der entscheidende Punkt, ob - bei aller unterschiedlichen Kultur - eine Einigung auf wesentliche Grundwerte und gemeinsame Ziele möglich ist.

Ich glaube nicht, dass das entscheidend ist. Wie wir jetzt wissen, ist das zB mit dem Judentum problemlos möglich.

Ist das so? Zum Kindeswohl gibt es sehr unterschiedliche Ansichten.


Die jüdischen Männer sind allesamt psychische Krüppel, weil sie als Kinder beschnitten wurden?



Zumindest sieht das die Graeuelpropaganda so.
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beachbernie
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Beitrag(#1892668) Verfasst am: 22.12.2013, 02:35    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"[...] ich hab' nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!"

wenn deine besten freunde fremde sind, wie fremd sind dir dann die, die nicht deine freunde sind? zwinkern



Mit manchen koennte ich auch nie befreundet sein, nicht weil sie mir fremd waeren, sondern weil ich sie zu gut kenne.
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Ahriman
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Beitrag(#1892693) Verfasst am: 22.12.2013, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
das glaube ich nicht mal. buddismus ist vor allem exotisch - und da sich einige berühmte schauspieler und musiker als buddisten bezeichnen, ist buddismus eher positiv besetzt.

Es ist wohl eher so, daß der Islam das Image des "gefährlichen Irren" hat. Das sind Leute, die friedliche Bürger in die Luft sprengen. Der Buddhismus dagegen gilt allgemein als friedlich und brav. Dabei haben sich Buddhisten schon zu Rudyard Kiplings Zeiten untereinander auch die Köpfe eingeschlagen wegen religiöser Fragen. Er erwähnt das in seinem Roman "Kim".
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Dorian
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Beitrag(#1892711) Verfasst am: 22.12.2013, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Mir scheint, die Intention des Eingangs- Textes wurde von Einigen fehlinterpretiert. Es geht mir nicht um die Religion "Islam". Das war nur ein Beispiel. Deshalb schrieb ich dazu, dass man bei uns mit dem Hinweis auf "Überfremdung" punkten kann. In dem Text von Frau Gronemeyer wird gesagt, dass unser Zivilisations- Anspruch arrogant ist. Er zielt auf maximale globale Verwertbarkeit. Wer nicht gut genug produziert und konsumiert, dem gilt die Ächtung. Fleißige Asiaten stören uns doch gar nicht- im Gegenteil. An ihnen sollen wir uns ja ein Vorbild nehmen- so forderte es etwa Philip Rößler.
Was dagegen stört, ist das Fremde in seiner Eigen- Zeit. In seiner Eigen- Sinnigkeit, die sich nicht rasch genug unseren Marktgesetzen unterwirft. In vielen islamisch geprägten Ländern leben Menschen nach unserem Verständnis in "rückständigen Verhältnissen". Was stört, ist auch der "faule Afrikaner". Oder der Asylbewerber, bei dessen Kritik meist ausgeblendet wird, dass ihm kaum Möglichkeiten zur Erwerbsarbeit gegeben werden. Jeder, der nicht in unsere Zeit- und Leistungsökonomie passt, stört den modernen, westlichen, zivilisierten Menschen.
Ein saudi- arabischer, muslimisch orientierter Ölscheich ist nützlich, denn er liefert uns den Stoff, der unsere Autos antreibt.
Wir freuen uns auch über dönerverkaufende Muslime und putzende Muslima.
Religion ist kein Problem. Aber Ökonomie.
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