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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1896787) Verfasst am: 14.01.2014, 22:58 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Regierungschef Winfried Kretschmann geht auf Konfrontationskurs zur Kirche: Für ihn stehe außer Frage, dass sexuelle Vielfalt in Baden-Württemberg unterrichtet werden soll. Die Kritiker erinnerte er per Twitter an den Verfassungsrang der Menschenwürde.
Zitat: | Gegen den Entwurf des Bildungsplans 2015 der grün-roten Regierung läuft seit einigen Wochen eine Online-Petition. Initiiert hatte sie der baden-württembergische Realschullehrer Gabriel Stängle, der einem fundamentalchristlichen Verein aus der Nähe von Stuttgart angehört. Der Ursprungstext seiner Petition enthielt klar homophobe Passagen. Unter anderem stellte er Homosexualität in ursächlichen Zusammenhang mit erhöhtem Selbstmordrisiko und Alkoholsucht. |
Zitat: | Openpetition.de weist auch aus, aus von welchen Webseiten die Unterzeichner kommen. Die meisten Stimmen gegen sexuelle Vielfalt sammelte Initiator Stängle bislang von der rechtspopulistischen Webseite "Politically Incorrect" und von einer erst kürzlich erstellten Unterstützerseite eines weiteren Mitglieds der fundamentalchristlichen Prisma-Gemeinschaft, der auch Stängle angehört. Die meisten Stimmen für die Gegenpetition kommen derzeit von SPIEGEL-ONLINE-Lesern und der Plattform queer.de. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1896803) Verfasst am: 15.01.2014, 00:27 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Im SPON-Forum schrieb so ein Typ, er möchte nicht, dass sein Kind was über gewisse sexuelle Praktiken und Darkrooms lerne... |
Dahinter steckt ein typischer Denkfehler von Antihomos!
Homosexualität als eine sozioemotionale Orientierung zu Angehörigen des eigenen Geschlechts ist keine Sexualpraktik. Es gibt überhaupt keine exklusiv homosexuelle Sexualpraktik: Petting, Oralverkehr, Analverkehr, BDSM-Spielchen, Gruppensex – all das findet sich auch im Sexualleben von Heteros. Homosexualität ist an sich mit keiner bestimmten Sexualpraktik verbunden. So gibt es etliche Homos, die nicht auf Analverkehr stehen, und auch solche, die Darkrooms und Gruppensex verabscheuen.
Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte!
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1896804) Verfasst am: 15.01.2014, 00:35 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Der Ursprungstext seiner Petition enthielt klar homophobe Passagen. Unter anderem stellte er Homosexualität in ursächlichen Zusammenhang mit erhöhtem Selbstmordrisiko und Alkoholsucht. |
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Das trifft auf den aktuellen Text ebenfalls zu. Zumindest indirekt wird dieser Zusammenhang suggeriert:
Zitat: | In „Verankerung der Leitprinzipien“ fehlt komplett die ethische Reflexion der negativen Begleiterscheinungen eines LSBTTIQ-Lebensstils, wie die höhere Suizidgefährdung unter homosexuellen Jugendlichen, die erhöhte Anfälligkeit für Alkohol und Drogen, die auffällig hohe HIV-Infektionsrate bei homosexuellen Männern, wie sie jüngst das Robert-Koch-Institut (5) veröffentlichte, die deutlich geringere Lebenserwartung homo- und bisexueller Männer, das ausgeprägte Risiko psychischer Erkrankungen bei homosexuell lebenden Frauen und Männern. |
Zitat: | stadtfuchsenbau hat folgendes geschrieben:
Während ich den Forderungen der Petition vorbehaltlos zustimmen kann, kann ich nicht umhin zur Kenntnis zu nehmen, dass die Begründung dieser Forderungen mehr als unterschwellig homophob daher kommt.
[...]
Und mit sowas soll man sich gemein machen? Ich habe mich – zumindest diesmal – dafür entschieden. Manchmal muss man es mit der amerikanischen Methode halten: Der Feind Deines Feindes ist Dein Freund.
[...]
Schade, dass die Begründung der Petition so dämlich daher kommt. Denn so lange solche Petitionen so begründet werden, ist es in der Tat sinnvoll und richtig, auch in der Schule den Kindern eine helfende Hand zu reichen, die dabei sind ihre sexuelle Identität am anderen Ufer zu verorten, und in ihren Elternhäusern auf Ablehnung stoßen. Gegen die Aufnahme eines Abschnitts in den Bildungsplan, der als Ziel die Findung einer sexuellen Identität hat, mit der sich die Jugendlichen wohl fühlen, egal ob Hetero-Männlein, hetero-Weiblein, schwul, lesbisch, bi, tri oder was auch immer, wäre also nichts einzuwenden. |
Schade, dass du das vorhin noch nicht zitiert hast. Das liest sich in der Tat etwas differenzierter. Vom Vorwurf der Homophobie will ich ihn gerne freisprechen - wobei es schon interessant ist, dass der stadtfuchsenbau "vorbehaltlos" zustimmt, dass ein "Stopp einer neuen propagierenden Sexualmoral" gefordert wird (was bitte soll das sein? Kann man also davon ausgehen, dass der stadtfuchsenbau homosexuelle Beziehungen moralisch verwerflich ansieht?) und man lieber Lehrer davor "schützt", dass diese "als homophob stigmatisiert werden" (dieser Vorwurf wurde nie erhoben, ist auch absurd), nur weil man von Schule als "homophobem Ort" spricht, anstatt einzugestehen, dass an Schulen tatsächlich homophobe Diskriminierung stattfindet. Nun denn, sehen wir darüber hinweg...
Den Vorwurd der Dummheit muss ich leider aufrecht erhalten. NEIN, der Feind meines Feindes ist eben nicht automatisch mein Freund und der Zweck heiligt nicht alle Mittel! Wer diese Petition unterschreibt, zeigt eben nicht nur, dass er mit dem Bildungsplan nicht einverstanden ist, nein, er macht sich - wie der stadtfuchsenbau das ja auch erkannt hat - mit der Petition und dem Text gemein. Muss bestimmt toll sein für homosexuelle Schüler in Baden-Würtemberg, wenn man weiß, dass im Ländle über Hunderttausend Menschen so denken wie Herr Stängle. Das macht bestimmt Mut.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1896805) Verfasst am: 15.01.2014, 00:35 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
Verhältnismäßigkeit
Nochmal zur Erinnerung: Der Bildungsplan formuliert explizit einen Bildungsanspruch dahingehend, dass sich die Schüler intensiv mit einer Minderheit beschäftigen, die – zumindest soweit es die Inter- und Transsexuellen betrifft – irgendwo zwischen 0,05% und 0,5% Anteil an der Gesamtbevölkerung hat. Nimmt man die Schwulen und Lesben als Hauptschützlinge der Genderlobby mit rein, reden wir über 5% bis 10%, deren Sorgen und Nöte aktiv in der Schule behandelt werden sollten.
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Was vor allem in der Schule thematisiert werden soll(te), sind die Menschenwürde und die Menschenrechte Homosexueller/Transsexueller/Intersexueller. Denn für den Großteil der Sorgen und Nöte dieser gesellschaftlichen Minderheiten ist die gesellschaftliche Mehrheit mit ihren falschen Vorurteilen und ihrer ungerechtfertigten Intoleranz verantwortlich.
Es geht hauptsächlich darum, über den ideologischen Tellerrand der gesellschaftlich vorherrschenden "Heteronormativität" hinauszublicken und die Bi-, Homo-, Trans- und Intersexualität vom moralischen Stigma der "Unnormalität", "Widernatürlichkeit" und "Abartigkeit" zu befreien. Es geht darum, den SchülerInnen beizubringen, dass diese anderen Arten sexueller Identität oder Orientierung an oder in sich nicht schlecht, unrichtig, verwerflich oder tadelnswert sind.
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Bruni registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.01.2014 Beiträge: 275
Wohnort: Neckargemünd
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(#1896816) Verfasst am: 15.01.2014, 01:25 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Verhältnismäßigkeit
Nochmal zur Erinnerung: Der Bildungsplan formuliert explizit einen Bildungsanspruch dahingehend, dass sich die Schüler intensiv mit einer Minderheit beschäftigen, die – zumindest soweit es die Inter- und Transsexuellen betrifft – irgendwo zwischen 0,05% und 0,5% Anteil an der Gesamtbevölkerung hat. Nimmt man die Schwulen und Lesben als Hauptschützlinge der Genderlobby mit rein, reden wir über 5% bis 10%, deren Sorgen und Nöte aktiv in der Schule behandelt werden sollten.
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Was vor allem in der Schule thematisiert werden soll(te), sind die Menschenwürde und die Menschenrechte Homosexueller/Transsexueller/Intersexueller. Denn für den Großteil der Sorgen und Nöte dieser gesellschaftlichen Minderheiten ist die gesellschaftliche Mehrheit mit ihren falschen Vorurteilen und ihrer ungerechtfertigten Intoleranz verantwortlich.
Es geht hauptsächlich darum, über den ideologischen Tellerrand der gesellschaftlich vorherrschenden "Heteronormativität" hinauszublicken und die Bi-, Homo-, Trans- und Intersexualität vom moralischen Stigma der "Unnormalität", "Widernatürlichkeit" und "Abartigkeit" zu befreien. Es geht darum, den SchülerInnen beizubringen, dass diese anderen Arten sexueller Identität oder Orientierung an oder in sich nicht schlecht, unrichtig, verwerflich oder tadelnswert sind. |
Das ist alles richtig. Mit kommt aber zusätzlich auch der Gedanke, dass es trotzdem auch ein Prozess ist, weil man zunächst merkt man ist nicht hetero und wehrt sich. Hinzu kommt dass es in der Pubertät auch völlig unklar sein kann , wohin der Weg geht. Nur abhängig von einem akzeptablen Umfeld ist sicher auch verkehrt. Was mich aber ein wenig stört, dass viele schwule und Lesben wirklich gute Freunde haben, das geht total unter. Man wird doch nicht nur gemobbt. Mobbing ist schlimm, für jeden. Trotzdem viele haben kein Problem ein Bierchen miteinander zu trinken.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1896819) Verfasst am: 15.01.2014, 01:50 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Myron hat folgendes geschrieben: |
Was vor allem in der Schule thematisiert werden soll(te), sind die Menschenwürde und die Menschenrechte Homosexueller/Transsexueller/Intersexueller.
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Homo-/Trans-/Intersexueller besitzen die selbe Menschenwürde, Menschenrechte wie alle anderen Menschen auch.
Zitat: |
Denn für den Großteil der Sorgen und Nöte dieser gesellschaftlichen Minderheiten ist die gesellschaftliche Mehrheit mit ihren falschen Vorurteilen und ihrer ungerechtfertigten Intoleranz verantwortlich. |
Welche falschen Vorurteile? Oder meinst du die gängien Klischees?
Zitat: |
Es geht hauptsächlich darum, über den ideologischen Tellerrand der gesellschaftlich vorherrschenden "Heteronormativität" hinauszublicken
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Heteronormativität, ein ziemliches Unwort. Zitat: |
und die Bi-, Homo-, Trans- und Intersexualität vom moralischen Stigma der "Unnormalität", "Widernatürlichkeit" und "Abartigkeit" zu befreien. Es geht darum, den SchülerInnen beizubringen, dass diese anderen Arten sexueller Identität oder Orientierung an oder in sich nicht schlecht, unrichtig, verwerflich oder tadelnswert sind. |
Toleranz gegenüber anderen sexuellen Identitäten war auch Teil der bisherigen Bildungspläne
und ist nicht der Punkt der bei den meisten aneckt.
_________________ Trish:(
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1896825) Verfasst am: 15.01.2014, 02:39 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Bruni hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Verhältnismäßigkeit
Nochmal zur Erinnerung: Der Bildungsplan formuliert explizit einen Bildungsanspruch dahingehend, dass sich die Schüler intensiv mit einer Minderheit beschäftigen, die – zumindest soweit es die Inter- und Transsexuellen betrifft – irgendwo zwischen 0,05% und 0,5% Anteil an der Gesamtbevölkerung hat. Nimmt man die Schwulen und Lesben als Hauptschützlinge der Genderlobby mit rein, reden wir über 5% bis 10%, deren Sorgen und Nöte aktiv in der Schule behandelt werden sollten.
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Was vor allem in der Schule thematisiert werden soll(te), sind die Menschenwürde und die Menschenrechte Homosexueller/Transsexueller/Intersexueller. Denn für den Großteil der Sorgen und Nöte dieser gesellschaftlichen Minderheiten ist die gesellschaftliche Mehrheit mit ihren falschen Vorurteilen und ihrer ungerechtfertigten Intoleranz verantwortlich.
Es geht hauptsächlich darum, über den ideologischen Tellerrand der gesellschaftlich vorherrschenden "Heteronormativität" hinauszublicken und die Bi-, Homo-, Trans- und Intersexualität vom moralischen Stigma der "Unnormalität", "Widernatürlichkeit" und "Abartigkeit" zu befreien. Es geht darum, den SchülerInnen beizubringen, dass diese anderen Arten sexueller Identität oder Orientierung an oder in sich nicht schlecht, unrichtig, verwerflich oder tadelnswert sind. |
Das ist alles richtig. Mit kommt aber zusätzlich auch der Gedanke, dass es trotzdem auch ein Prozess ist, weil man zunächst merkt man ist nicht hetero und wehrt sich. Hinzu kommt dass es in der Pubertät auch völlig unklar sein kann , wohin der Weg geht. Nur abhängig von einem akzeptablen Umfeld ist sicher auch verkehrt. Was mich aber ein wenig stört, dass viele schwule und Lesben wirklich gute Freunde haben, das geht total unter. Man wird doch nicht nur gemobbt. Mobbing ist schlimm, für jeden. Trotzdem viele haben kein Problem ein Bierchen miteinander zu trinken. |
Warum glaubst du, ist dann die Suizidrate unter homosexuellen Jugendlichen um ein vielfaches höher als bei heterosexuellen? Vermutlich nicht, weil die alle so ein tolles Umfeld haben, mit denen sie ein Bierchen trinken können.
Es hat ja nun auch nicht JEDER überall Probleme. Ist auch immer etwas Typsache. Und andere haben auch Probleme. Nur haben die Homosexuellen in der Regel immer ein paar mehr, mit denen sie zurechtkommen müssen.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1896827) Verfasst am: 15.01.2014, 02:54 Titel: |
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Die Kinder beschäftigen sich und setzen sich auch ohne dies sowieso sehr oft mit Homosexualität auseinander. Aber auf welche Art und Weise!
Solange Bezeichnungen wie "(voll) schwul" und "(alte) Lesbe" in den Schulen tagtäglich abwertend gemeint benutzt werden, mit der Intention und in der Gewißheit, ein anderes Kind damit empfindlichst beleidigen zu können, was sich auf die Kinder, die dabei sind, zu entdecken, dass sie homosexuell sind, äußerst verstörend auswirkt (- und bis zu 10 % aller Kinder sind sehr, sehr viele Kinder), ist es durchaus angemessen, von Seiten der Schule aus auch im Sinne ihres Bildungsauftrags den Vorurteilen entschieden entgegenzuwirken und forciert aufzuklären und zu sensibilisieren. Erst recht heutzutage, wo, zusätzlich die Situation verschärfend, in Kinderköpfen verankerte "Hass"lehren aus Koran und Bibel in die Schulen getragen werden.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Bruni registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.01.2014 Beiträge: 275
Wohnort: Neckargemünd
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(#1896828) Verfasst am: 15.01.2014, 08:05 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Bruni hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Verhältnismäßigkeit
Nochmal zur Erinnerung: Der Bildungsplan formuliert explizit einen Bildungsanspruch dahingehend, dass sich die Schüler intensiv mit einer Minderheit beschäftigen, die – zumindest soweit es die Inter- und Transsexuellen betrifft – irgendwo zwischen 0,05% und 0,5% Anteil an der Gesamtbevölkerung hat. Nimmt man die Schwulen und Lesben als Hauptschützlinge der Genderlobby mit rein, reden wir über 5% bis 10%, deren Sorgen und Nöte aktiv in der Schule behandelt werden sollten.
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Was vor allem in der Schule thematisiert werden soll(te), sind die Menschenwürde und die Menschenrechte Homosexueller/Transsexueller/Intersexueller. Denn für den Großteil der Sorgen und Nöte dieser gesellschaftlichen Minderheiten ist die gesellschaftliche Mehrheit mit ihren falschen Vorurteilen und ihrer ungerechtfertigten Intoleranz verantwortlich.
Es geht hauptsächlich darum, über den ideologischen Tellerrand der gesellschaftlich vorherrschenden "Heteronormativität" hinauszublicken und die Bi-, Homo-, Trans- und Intersexualität vom moralischen Stigma der "Unnormalität", "Widernatürlichkeit" und "Abartigkeit" zu befreien. Es geht darum, den SchülerInnen beizubringen, dass diese anderen Arten sexueller Identität oder Orientierung an oder in sich nicht schlecht, unrichtig, verwerflich oder tadelnswert sind. |
Das ist alles richtig. Mit kommt aber zusätzlich auch der Gedanke, dass es trotzdem auch ein Prozess ist, weil man zunächst merkt man ist nicht hetero und wehrt sich. Hinzu kommt dass es in der Pubertät auch völlig unklar sein kann , wohin der Weg geht. Nur abhängig von einem akzeptablen Umfeld ist sicher auch verkehrt. Was mich aber ein wenig stört, dass viele schwule und Lesben wirklich gute Freunde haben, das geht total unter. Man wird doch nicht nur gemobbt. Mobbing ist schlimm, für jeden. Trotzdem viele haben kein Problem ein Bierchen miteinander zu trinken. |
Warum glaubst du, ist dann die Suizidrate unter homosexuellen Jugendlichen um ein vielfaches höher als bei heterosexuellen? Vermutlich nicht, weil die alle so ein tolles Umfeld haben, mit denen sie ein Bierchen trinken können.
Es hat ja nun auch nicht JEDER überall Probleme. Ist auch immer etwas Typsache. Und andere haben auch Probleme. Nur haben die Homosexuellen in der Regel immer ein paar mehr, mit denen sie zurechtkommen müssen. |
Ich kann nicht beurteilen warum die Suizidfrage so hoch ist. Ausnahmsweise greife ich jetzt auf Wikipedia zurück. Das Coming-out kann manchmal in eine Lebenskrise führen, die sich bis hin zu Selbsttötungsabsichten oder realisierter Selbsttötung steigern kann. Beratungsstellen in den größeren Städten und Info-Seiten im Internet versuchen diesen Menschen zu helfen, ihre Homosexualität anzunehmen. Tatsächlich ist die Selbsttötungsrate bei pubertierenden Homosexuellen deutlich höher als bei gleichaltrigen Heterosexuellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t Es kann sein dass es hierzu Studien gibt. Aber in der Hinsicht bin ich nicht besonders bewandert. Gewaltbereitschaft , Mobbing, Ausgrenzung, das würde ich mir wünschen als allgemeines Thema in der Schule zu verankern. Und für mich ist es keine Typsache, ob ich mit einem Schwulen ein Bier trinke, sondern eine Frage, der Sympathie. Es ist natürlich schon so, dass Schwule nicht die besseren Menschen sind. In diesem Forum geht es meistens ganz gesittet zu, aber bei Meinungsverschiedenheiten, gibt auch Kommentare von Schwulen, die Mobbern oder homophoben in nichts nachstehen. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass es unter Schwulen nicht auch Radikale gibt. In meinem Umfeld sind alle normal.
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Bruni registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.01.2014 Beiträge: 275
Wohnort: Neckargemünd
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(#1896832) Verfasst am: 15.01.2014, 08:35 Titel: |
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Im Zusammenhang auch noch wichtig, wenn über Vielfalt und auch Familienkostellation diskutiert wird , die künstliche Befruchtung. Das ist kein Thema, dass in 5 Minuten in der Schule abgehandelt werden kann, aber automatisch Thema wird. Es geht hier nicht nur darum, dass es diese Möglichkeit gibt. Es sind ethische Fragen, über die gesprochen werden muss auch Identitätsrecht und solche Dinge. Ich betrachte eine künstliche Befruchtung als Ausnahme, die so und so viel Beratung für sich beansprucht. Da es auch nicht so ist, dass es eine gute Erfolgsquote gibt geht hier um Einzelfallentscheidungen, die nicht alltäglich sind, beim Thema Familienplanung ein Thema sein kann. Grundsätlzich ist es aber so, die Ausnahme bestimmt die Regel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Geschichte zur Regel wird. Zum einen aus vielen med. Aspekten heraus, Kosten und und ethische Gründe, die hier zum Tragen kommen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1896833) Verfasst am: 15.01.2014, 08:38 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Es hat ja nun auch nicht JEDER überall Probleme. Ist auch immer etwas Typsache. Und andere haben auch Probleme. Nur haben die Homosexuellen in der Regel immer ein paar mehr, mit denen sie zurechtkommen müssen. |
Nun gibt es allerdings eine ganze Reihe von Dingen, die Heranwachsende in ihrer Entwicklung verunsichern können. Ob darunter Homosexualität eine so herausragende Rolle spielt und deswegen als gesonderter Themenkomplex und in großer Breite im Unterricht behandelt werden muß, kann ich nicht beurteilen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1896834) Verfasst am: 15.01.2014, 09:01 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Heteronormativität, ein ziemliches Unwort. |
Ja, finde ich auch. Es sind solche Begriffe, die den Verdacht erregen, daß man es mit einer ideologische gefärbten Sichtweise zu tun hat. Mit diesem Wort soll anscheinend die die an sich völlig wertfreie Tatsache problematisiert werden, daß die die weitaus meisten Menschen nunmal herterosexuell sind und auch nichts anderes als Option ansehen und deswegen Heretosexualität als Normalfall ansehen. Hier wird unterstellt, daß das, was man als Ausnahmefall ansieht, automatisch nicht oder weniger akzeptiert wird, was aber keineswegs automatisch der Fall ist. Es liegt der Verdacht habe, daß es den Schöpfern solcher Begriffe nicht um die neutrale Bewertung von Normalfall und Ausnahme geht, sondern darum, die Vorstellung und Wahrnehmung von Normalfall und Ausnahme, von Mehrheit und Minderheit an sich anzugreifen. Daß sich viele Menschen dadurch in ihrer Selbstbgewißheit beeinträchtigt fühlen, erscheint mir nicht verwunderlich.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1896840) Verfasst am: 15.01.2014, 09:58 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Es hat ja nun auch nicht JEDER überall Probleme. Ist auch immer etwas Typsache. Und andere haben auch Probleme. Nur haben die Homosexuellen in der Regel immer ein paar mehr, mit denen sie zurechtkommen müssen. |
Nun gibt es allerdings eine ganze Reihe von Dingen, die Heranwachsende in ihrer Entwicklung verunsichern können. Ob darunter Homosexualität eine so herausragende Rolle spielt und deswegen als gesonderter Themenkomplex und in großer Breite im Unterricht behandelt werden muß, kann ich nicht beurteilen. |
Nicht die Entdeckung der eigenen Homosexualität, und damit die Feststellung, dass im eigenen Leben nicht alles nicht so sein wird, wie man es von klein auf eingetrichtert bekommen hat (Freundin -> Frau finden, heiraten, Kinder kriegen) wirkt automatisch verstörend, sondern vor allem die Feststellung, dadurch zu einer stigmatisierten und vielfach diskriminierten Minderheit in dieser Gesellschaft zu gehören, die tatsächlichen und erwarteten Reaktionen der sozialen Umwelt auf ein Coming out, die auf Vorurteilen, mangelnder Reife und Aufklärung basieren.
Wenn Betroffene sich aufgrund der befürchteten Konsequenzen, der Angst vor sozialer Ablehnung, Ausgrenzung und Anfeindung gezwungen fühlen, die eigene sexuelle Identität oder sexuelle Geschlechtspräferenzen verleugnen zu müssen. Und hiergegen kann man etwas tun.
Wenn einem Mädchen der beste Freund gesteht, dass er sich in sie verliebt hat, dann wird ihr das schmeicheln.
Wäre schön, wenn es einem Jungen auch einfach nur schmeicheln würde, wenn sein bester Freund ihm gesteht, dass er in ihn verliebt ist.
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1896842) Verfasst am: 15.01.2014, 10:05 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Im SPON-Forum schrieb so ein Typ, er möchte nicht, dass sein Kind was über gewisse sexuelle Praktiken und Darkrooms lerne... |
Das kommt doch wohl aufs Unterrichtsfach an. Korrekt ist, dass die Schule keinen Erziehungsauftrag, sondern einen Bildungsauftrag hat. Aber soziale Themen gehören auch zur Bildung, insbesondere in den Fächern Politik, Gemeinschaftskunde etc. Und Sexualpraktiken gehören zum Sexualkundeunterricht.
Die Info, dass Man(n) in Darkrooms unkomplizierten, anonymen Sex haben kann, ist doch für schwule Jungen durchaus hilfreich. Meines Erachtens ist auch sowas vom Bildungsauftrag umfasst. Sexualkundeunterricht sollte heutzutage sehr viel praxisbezogener sein. Gerade Analverkehr kann sehr schmerzhaft sein, wenn man es falsch macht. Sowas sollte man doch besser in der Schule lernen als im Darkroom.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1896843) Verfasst am: 15.01.2014, 10:15 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Heteronormativität, ein ziemliches Unwort. |
Ja, finde ich auch. Es sind solche Begriffe, die den Verdacht erregen, daß man es mit einer ideologische gefärbten Sichtweise zu tun hat. Mit diesem Wort soll anscheinend die die an sich völlig wertfreie Tatsache problematisiert werden, daß die die weitaus meisten Menschen nunmal herterosexuell sind und auch nichts anderes als Option ansehen und deswegen Heretosexualität als Normalfall ansehen. |
Nö. Normativität im Sinne von Normen, nicht im Sinne von Normalität (wobei das natürlich nicht ganz getrennt werden kann).
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Bruni registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.01.2014 Beiträge: 275
Wohnort: Neckargemünd
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(#1896847) Verfasst am: 15.01.2014, 10:51 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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immanuela hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Es hat ja nun auch nicht JEDER überall Probleme. Ist auch immer etwas Typsache. Und andere haben auch Probleme. Nur haben die Homosexuellen in der Regel immer ein paar mehr, mit denen sie zurechtkommen müssen. |
Nun gibt es allerdings eine ganze Reihe von Dingen, die Heranwachsende in ihrer Entwicklung verunsichern können. Ob darunter Homosexualität eine so herausragende Rolle spielt und deswegen als gesonderter Themenkomplex und in großer Breite im Unterricht behandelt werden muß, kann ich nicht beurteilen. |
Nicht die Entdeckung der eigenen Homosexualität, und damit die Feststellung, dass im eigenen Leben nicht alles nicht so sein wird, wie man es von klein auf eingetrichtert bekommen hat (Freundin -> Frau finden, heiraten, Kinder kriegen) wirkt automatisch verstörend, sondern vor allem die Feststellung, dadurch zu einer stigmatisierten und vielfach diskriminierten Minderheit in dieser Gesellschaft zu gehören, die tatsächlichen und erwarteten Reaktionen der sozialen Umwelt auf ein Coming out, die auf Vorurteilen, mangelnder Reife und Aufklärung basieren.
Wenn Betroffene sich aufgrund der befürchteten Konsequenzen, der Angst vor sozialer Ablehnung, Ausgrenzung und Anfeindung gezwungen fühlen, die eigene sexuelle Identität oder sexuelle Geschlechtspräferenzen verleugnen zu müssen. Und hiergegen kann man etwas tun.
Wenn einem Mädchen der beste Freund gesteht, dass er sich in sie verliebt hat, dann wird ihr das schmeicheln.
Wäre schön, wenn es einem Jungen auch einfach nur schmeicheln würde, wenn sein bester Freund ihm gesteht, dass er in ihn verliebt ist. |
Die Angst vor Stigmatisierung ist sicher ein Grund. Aber das es der einzige Grund ist, das glaube ich nicht. "Es wäre schön, wenn es schmeicheln würde"...Ich finde das ist zu einfach gedacht. Es muss kein riesen Problem sein, es kann auch sein dass es schmeichelt, aber wenn es nicht schmeichelt , ist das auch normal. Wenn ein Schwuler sagt, dass er sich vor nackten Frauen ekelt, oder eine Lesbe oder ein Schwuler seine /ihre Abneigung gegen heterosexuellen Sex ausdrückt? Was ist dann? Was soll ich nun damit anfangen? Ist eben so, dass er so empfindet, oder? Das heißt nicht dass er/sie grundsätzlich etwas heterosexuelle Männer oder gegen Frauen hat oder sie nicht mag.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1896852) Verfasst am: 15.01.2014, 11:37 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Im SPON-Forum schrieb so ein Typ, er möchte nicht, dass sein Kind was über gewisse sexuelle Praktiken und Darkrooms lerne... |
Dahinter steckt ein typischer Denkfehler von Antihomos!
Homosexualität als eine sozioemotionale Orientierung zu Angehörigen des eigenen Geschlechts ist keine Sexualpraktik. Es gibt überhaupt keine exklusiv homosexuelle Sexualpraktik: Petting, Oralverkehr, Analverkehr, BDSM-Spielchen, Gruppensex – all das findet sich auch im Sexualleben von Heteros. Homosexualität ist an sich mit keiner bestimmten Sexualpraktik verbunden. So gibt es etliche Homos, die nicht auf Analverkehr stehen, und auch solche, die Darkrooms und Gruppensex verabscheuen.
Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte! |
Danke dafür!
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1896864) Verfasst am: 15.01.2014, 12:50 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Im SPON-Forum schrieb so ein Typ, er möchte nicht, dass sein Kind was über gewisse sexuelle Praktiken und Darkrooms lerne... |
Dahinter steckt ein typischer Denkfehler von Antihomos!
Homosexualität als eine sozioemotionale Orientierung zu Angehörigen des eigenen Geschlechts ist keine Sexualpraktik. Es gibt überhaupt keine exklusiv homosexuelle Sexualpraktik: Petting, Oralverkehr, Analverkehr, BDSM-Spielchen, Gruppensex – all das findet sich auch im Sexualleben von Heteros. Homosexualität ist an sich mit keiner bestimmten Sexualpraktik verbunden. So gibt es etliche Homos, die nicht auf Analverkehr stehen, und auch solche, die Darkrooms und Gruppensex verabscheuen.
Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte! |
Danke dafür! |
Fake hat folgendes geschrieben: |
Die Info, dass Man(n) in Darkrooms unkomplizierten, anonymen Sex haben kann, ist doch für schwule Jungen durchaus hilfreich. Meines Erachtens ist auch sowas vom Bildungsauftrag umfasst. Sexualkundeunterricht sollte heutzutage sehr viel praxisbezogener sein. Gerade Analverkehr kann sehr schmerzhaft sein, wenn man es falsch macht. Sowas sollte man doch besser in der Schule lernen als im Darkroom. |
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1896865) Verfasst am: 15.01.2014, 12:52 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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immanuela hat folgendes geschrieben: |
Wenn einem Mädchen der beste Freund gesteht, dass er sich in sie verliebt hat, dann wird ihr das schmeicheln.
Wäre schön, wenn es einem Jungen auch einfach nur schmeicheln würde, wenn sein bester Freund ihm gesteht, dass er in ihn verliebt ist. |
Der besten Freundin die Liebe zu gestehen, ist einfach nur eine Scheiß Idee. Auch aus als Hetero.
_________________ Trish:(
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1896866) Verfasst am: 15.01.2014, 12:53 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Im SPON-Forum schrieb so ein Typ, er möchte nicht, dass sein Kind was über gewisse sexuelle Praktiken und Darkrooms lerne... |
Dahinter steckt ein typischer Denkfehler von Antihomos!
Homosexualität als eine sozioemotionale Orientierung zu Angehörigen des eigenen Geschlechts ist keine Sexualpraktik. Es gibt überhaupt keine exklusiv homosexuelle Sexualpraktik: Petting, Oralverkehr, Analverkehr, BDSM-Spielchen, Gruppensex – all das findet sich auch im Sexualleben von Heteros. Homosexualität ist an sich mit keiner bestimmten Sexualpraktik verbunden. So gibt es etliche Homos, die nicht auf Analverkehr stehen, und auch solche, die Darkrooms und Gruppensex verabscheuen.
Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte! |
Danke dafür! |
Fake hat folgendes geschrieben: |
Die Info, dass Man(n) in Darkrooms unkomplizierten, anonymen Sex haben kann, ist doch für schwule Jungen durchaus hilfreich. Meines Erachtens ist auch sowas vom Bildungsauftrag umfasst. Sexualkundeunterricht sollte heutzutage sehr viel praxisbezogener sein. Gerade Analverkehr kann sehr schmerzhaft sein, wenn man es falsch macht. Sowas sollte man doch besser in der Schule lernen als im Darkroom. | |
So viel zur allgemeinen Wirksamkeit der ja bereits vorher von Myron vorgebrachten Sachargumenten in diesem Diskussionsstrang.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1896871) Verfasst am: 15.01.2014, 13:08 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
So viel zur allgemeinen Wirksamkeit der ja bereits vorher von Myron vorgebrachten Sachargumenten in diesem Diskussionsstrang. |
fake ist kein Antihomo, sondern ein übereifriger Aufklärer.
_________________ Trish:(
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1896897) Verfasst am: 15.01.2014, 15:13 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
Der besten Freundin die Liebe zu gestehen, ist einfach nur eine Scheiß Idee. Auch aus als Hetero. |
Nö.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1896903) Verfasst am: 15.01.2014, 15:19 Titel: |
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Kein Grund zur Aufregung. Der These
Myron hat folgendes geschrieben: | Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte! |
stimme ich doch zu. Das sind zwei verschiedene Dinge. Und über beide kann unabhängig voneinander aufgeklärt werden.
Ich merke gerade, dass ich bei meiner Zustimmung eine Einschränkung machen muss. Ich halte diesen Punkt nicht für besonders wichtig. Er ist offensichtlich und eher banal.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1896961) Verfasst am: 15.01.2014, 18:07 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Heteronormativität, ein ziemliches Unwort. |
Ja, finde ich auch. Es sind solche Begriffe, die den Verdacht erregen, daß man es mit einer ideologische gefärbten Sichtweise zu tun hat. Mit diesem Wort soll anscheinend die die an sich völlig wertfreie Tatsache problematisiert werden, daß die die weitaus meisten Menschen nunmal herterosexuell sind und auch nichts anderes als Option ansehen und deswegen Heretosexualität als Normalfall ansehen. Hier wird unterstellt, daß das, was man als Ausnahmefall ansieht, automatisch nicht oder weniger akzeptiert wird, was aber keineswegs automatisch der Fall ist. Es liegt der Verdacht habe, daß es den Schöpfern solcher Begriffe nicht um die neutrale Bewertung von Normalfall und Ausnahme geht, sondern darum, die Vorstellung und Wahrnehmung von Normalfall und Ausnahme, von Mehrheit und Minderheit an sich anzugreifen. Daß sich viele Menschen dadurch in ihrer Selbstbgewißheit beeinträchtigt fühlen, erscheint mir nicht verwunderlich. |
Die religiösen Ideologien des Judentums, Christentums und Islams sind "heteronormativ", weil sie die Heterosexualität als Norm, als Gebot festgesetzt haben: "Nur Heterosexualität ist gut und richtig, und deshalb sollen alle Menschen heterosexuell sein! Homosexualität ist eine Sünde!"
Mit einer wertfreien Feststellung von Tatsachen hat das nichts zu tun.
"Welche Aufgabe hat der Mensch in Bezug auf seine geschlechtliche Identität?
Gott hat den Menschen als Mann und Frau mit gleicher personaler Würde geschaffen und ihm die Berufung zur Liebe und zur Gemeinschaft eingeprägt. Jeder Mensch muss seine geschlechtliche Identität annehmen und ihre Bedeutung für die ganze Person, ihre spezifische Eigenart für Mann und Frau sowie ihre gegenseitige Ergänzung anerkennen."
(Kompendium des Katechismus der katholischen Kirche, §487)
Daraus geht eindeutig die Norm hervor, dass Mann und Frau heterosexuell sein sollen, weil nur die Heterosexualität der gottgewollten Natur- und Sozialordnung entspricht.
(Es stellt sich natürlich die Frage, wieso Gott die sündhafte Homosexualität dann überhaupt in die Welt gesetzt hat.)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1896964) Verfasst am: 15.01.2014, 18:16 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Myron hat folgendes geschrieben: |
Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte! |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Was vor allem in der Schule thematisiert werden soll(te), sind die Menschenwürde und die Menschenrechte Homosexueller/Transsexueller/Intersexueller. Denn für den Großteil der Sorgen und Nöte dieser gesellschaftlichen Minderheiten ist die gesellschaftliche Mehrheit mit ihren falschen Vorurteilen und ihrer ungerechtfertigten Intoleranz verantwortlich.
Es geht hauptsächlich darum, über den ideologischen Tellerrand der gesellschaftlich vorherrschenden "Heteronormativität" hinauszublicken und die Bi-, Homo-, Trans- und Intersexualität vom moralischen Stigma der "Unnormalität", "Widernatürlichkeit" und "Abartigkeit" zu befreien. Es geht darum, den SchülerInnen beizubringen, dass diese anderen Arten sexueller Identität oder Orientierung an oder in sich nicht schlecht, unrichtig, verwerflich oder tadelnswert sind. |
_________________ Tja
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1896967) Verfasst am: 15.01.2014, 18:24 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Heteronormativität, ein ziemliches Unwort. |
Ja, finde ich auch. Es sind solche Begriffe, die den Verdacht erregen, daß man es mit einer ideologische gefärbten Sichtweise zu tun hat. Mit diesem Wort soll anscheinend die die an sich völlig wertfreie Tatsache problematisiert werden, daß die die weitaus meisten Menschen nunmal herterosexuell sind und auch nichts anderes als Option ansehen und deswegen Heretosexualität als Normalfall ansehen. Hier wird unterstellt, daß das, was man als Ausnahmefall ansieht, automatisch nicht oder weniger akzeptiert wird, was aber keineswegs automatisch der Fall ist. Es liegt der Verdacht habe, daß es den Schöpfern solcher Begriffe nicht um die neutrale Bewertung von Normalfall und Ausnahme geht, sondern darum, die Vorstellung und Wahrnehmung von Normalfall und Ausnahme, von Mehrheit und Minderheit an sich anzugreifen. Daß sich viele Menschen dadurch in ihrer Selbstbgewißheit beeinträchtigt fühlen, erscheint mir nicht verwunderlich. |
Die religiösen Ideologien des Judentums, Christentums und Islams sind "heteronormativ", weil sie die Heterosexualität als Norm, als Gebot festgesetzt haben: "Nur Heterosexualität ist gut und richtig, und deshalb sollen alle Menschen heterosexuell sein! Homosexualität ist eine Sünde!"
Mit einer wertfreien Feststellung von Tatsachen hat das nichts zu tun.
"Welche Aufgabe hat der Mensch in Bezug auf seine geschlechtliche Identität?
Gott hat den Menschen als Mann und Frau mit gleicher personaler Würde geschaffen und ihm die Berufung zur Liebe und zur Gemeinschaft eingeprägt. Jeder Mensch muss seine geschlechtliche Identität annehmen und ihre Bedeutung für die ganze Person, ihre spezifische Eigenart für Mann und Frau sowie ihre gegenseitige Ergänzung anerkennen."
(Kompendium des Katechismus der katholischen Kirche, §487)
Daraus geht eindeutig die Norm hervor, dass Mann und Frau heterosexuell sein sollen, weil nur die Heterosexualität der gottgewollten Natur- und Sozialordnung entspricht.
(Es stellt sich natürlich die Frage, wieso Gott die sündhafte Homosexualität dann überhaupt in die Welt gesetzt hat.) |
Genau. Das ist ja auch ein Grund dafür, weshalb ich dafür bin, religiöse Einengung menschlicher Entwicklung im Rahmen der bürgerlichen Familie zu verunmöglichen.
Denn so modern die Schule auch sein mag, wenn sie modern ist, so rückständig sind doch viele christliche/muslimische/jüdische/buddhistische/sonstigeReligiöse Familien und ihre Oberhäupter. Da muss man an die Kinder denken und nicht an die Eltern ...-
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1896978) Verfasst am: 15.01.2014, 19:38 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Aufklärung über Homosexualität ist also nicht dasselbe wie Aufklärung über Sexualpraktiken – und das ist ein wichtiger Punkt in der Debatte! |
Ein zweiter wichtiger Punkt:
Genauso wenig wie Homosexualität eine Sexualpraktik ist, ist sie ein Lebensstil. So etwas wie die homosexuelle Sexualpraktik oder den homosexuellen Lebensstil gibt es nicht. Was soll das sein? Etwa ein Leben als schrill-bunte Travestie-Tunte in einer Wohnung mit rosa Tapete und Zarah-Leander-Riesenposter? Oder als vollbärtig-muskulöser Lederbär mit Jahresabo für'n SM-Club? Klar, solche Schwulen gibt es tatsächlich, aber es gibt eben auch unzählige andere, die ein ganz anderes Leben führen und sich ganz anderes geben. Unter den Homosexuellen findet sich genauso eine bunte Vielfalt individueller Lebensstile wie unter den Heterosexuellen.
Ich betone erneut:
Der Begriff "Homosexualität" steht an sich weder für bestimmte Sexualpraktiken noch für einen bestimmten kulturellen Habitus oder bestimmte kulturelle Präferenzen, sondern für nichts weiter als eine bestimmte, sozioemotionale Orientierung, die über das rein Sexuelle hinausgeht – ja, es geht auch um Liebe und Freundschaft!
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1896980) Verfasst am: 15.01.2014, 20:06 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Myron hat folgendes geschrieben: |
(Es stellt sich natürlich die Frage, wieso Gott die sündhafte Homosexualität dann überhaupt in die Welt gesetzt hat.) |
(Um den freien Willen des Menschen zu testen.
Um den Heteros durch die stattfindenden Steinigungen Abwechslung und Kurzweil zu verschaffen.)
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1896987) Verfasst am: 15.01.2014, 20:51 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: |
(Es stellt sich natürlich die Frage, wieso Gott die sündhafte Homosexualität dann überhaupt in die Welt gesetzt hat.) |
(Um den freien Willen des Menschen zu testen.
Um den Heteros durch die stattfindenden Steinigungen Abwechslung und Kurzweil zu verschaffen. |
Die Behauptung, dass sich der Mensch frei für oder gegen das Schwul- bzw. Lesbischsein entscheiden könne, ist nachweislich falsch. Auch Heterosexuelle können sich nicht frei für oder gegen ihr Nichtschwul- bzw. Nichtlesbischsein entscheiden.
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1896989) Verfasst am: 15.01.2014, 20:55 Titel: Re: Streit um Homosexualität und Schule |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Myron hat folgendes geschrieben: |
(Es stellt sich natürlich die Frage, wieso Gott die sündhafte Homosexualität dann überhaupt in die Welt gesetzt hat.) |
(Um den freien Willen des Menschen zu testen.
Um den Heteros durch die stattfindenden Steinigungen Abwechslung und Kurzweil zu verschaffen. |
Die Behauptung, dass sich der Mensch frei für oder gegen das Schwul- bzw. Lesbischsein entscheiden könne, ist nachweislich falsch. Auch Heterosexuelle können sich nicht frei für oder gegen ihr Nichtschwul- bzw. Nichtlesbischsein entscheiden. |
Gemeint ist hier die freie Entscheidung zum Unterlassen von Handlungen.
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