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Buddhismus und Wiedergeburt
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#1897381) Verfasst am: 17.01.2014, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

oder gibt es jetzt was neues, was zwischen leben und tod eines körpers entdeckt wurde?
wenn nicht, ist das etwas, was sich mensch ausgedacht hat, was da sein sollte/könnte - man könnte es esoterisches geschwurbel nennen zwinkern


Was das sein sollte, verstehe icht nicht.

Die buddhistische Praxis, die ich kenne und übe, findet nun mal zu meinen Lebezeiten statt.


Die christliche Praxis eines Christen findet auch zu dessen Lebezeiten statt. Dessen ungeachtet behaupteen Christen, dass es so etwas wie ein Leben nach dem Tod gäbe, so wie Buddhisten behaupten, dass es so etwas wie Wiedergeburt gäbe.


Es wird (wenn überhaupt) nicht das selbe Wesen geboren. Es ist also imho gerade keine Wiedergeburt. Und auch dessen Entwicklung findet daher zu Lebezeiten statt.


Aber dieses Wesen bekommt das Karma von einem Wesen das früher existierte irgendwie "verabreicht"?


.


Im Buddhismus wird oft der Vergleich herangezogen, wie das "Licht" einer Kerze auf das einer anderen übertragen wird. Was wird übertragen ?


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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#1897384) Verfasst am: 17.01.2014, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Ich denke mal, Religion hat immer *ein höheres Wesen* bzw. *eine höhere Existenz* als Merkmal; des weiteren bestimmte Mythen über die Entstehung der Welt, des Lebens und des Menschen. ....

Schön gedacht - wie ist das im Buddhismus?


Da gibt es auch höhere Prinzipien, die jenseits dieser Welt sind. Die Fähigkeiten des - rational vergesellschafteten - Menschen, das Diesseits zu erfasssen und zu verändern, wird im Buddhismus als ein völliges no go betrachtet. Da gibt es immer dich selbst und deine Wanderungen von Existenz zu Existenz. Alles natürlich in Form eines Mythos.



Nein, das gerade nicht. Einen unveränderlichen, permanenten Wesenskern ("Seele") gibt es im Buddhismus nicht.

Die Seelenwanderung ist eine hinduistische Vorstellung, die im Pali-Kanon zwar wiederholt erwähnt wird, jedoch der Lehre Buddhas widerspricht.


Ich habe von "Seele" nichts geschrieben. Wie *Waschmaschine* schon schreibt, ist der Kern des Buddhismus zum einen die Karma-Lehre und zum anderen die Lehre von der Wiedergeburt.

Einige Vertreter des deutschen Faschismus - übrigens auch weit nach 1945 einige Neofaschisten! - haben z.B. den Juden ein schlechtes Karma zugeschrieben, weshalb sie halt vergast wurden.

In meinen Beiträgen wollte ich deutlich machen, warum der Faschismus stets starke Verbindungen zu irrationalen und mystischen Lehren aller Art pflegt, während der Sozialismus seine Theorien und Ziele auf der Grundlage der rationalen und gesamtgesellschaftlichen (- produktionsdemokratischen -) Gestaltbarkeit der Welt entwickelt.

Es ging um das Thema "Politreligion" und "Dödelidarismus-Diurie". Sehr glücklich

Dazu immer wieder lesenswert die Forschungsergebnisse von Peter Kratz - auch zum Thema "Buddhismus":

www.bifff-berlin.de/NA1c.htm

...



.


Der Link hat zwar mit "Buddhismus" nichts zu tun, aber ich gebe zu, daß die westliche Theosophie einen nicht unbeachtlichen Flurschaden hinterlassen hat, sowohl bei denjenigen, die aus solchem "Brimborium" ihren "Buddhismus" zusammengezimmert haben als auch bei solchen, die in ihrer Buddhismus-Kritik diesen theosophischen "Gedanken" buddhistischen Weihrauch entnommen zu haben meinen.


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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1897391) Verfasst am: 17.01.2014, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:


Aber dieses Wesen bekommt das Karma von einem Wesen das früher existierte irgendwie "verabreicht"?


.


Im Buddhismus wird oft der Vergleich herangezogen, wie das "Licht" einer Kerze auf das einer anderen übertragen wird. Was wird übertragen ?


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Für das vorwissenschaftliche Zeitalter ist es in der Tat eine spannende Frage und passender Gleichnis. Heutzutage lautet die Antwort schlicht: thermische Energie setzt weiteren Oxidationsvorgang in Gang... Cool

Imho ist ein anderer Gleichnis besser: von dem vergifteten Pfeil (Malunkya Sutta), in dem Buddha gerade methaphysische Spekulationen nicht als zielführend ablehnt. Er sagte immer wieder: Das Einzige, was er lehrt, ist die Befreiung vom Leid.
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#1897398) Verfasst am: 17.01.2014, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:


Aber dieses Wesen bekommt das Karma von einem Wesen das früher existierte irgendwie "verabreicht"?


.


Im Buddhismus wird oft der Vergleich herangezogen, wie das "Licht" einer Kerze auf das einer anderen übertragen wird. Was wird übertragen ?


()



Für das vorwissenschaftliche Zeitalter ist es in der Tat eine spannende Frage und passender Gleichnis. Heutzutage lautet die Antwort schlicht: thermische Energie setzt weiteren Oxidationsvorgang in Gang... Cool

Imho ist ein anderer Gleichnis besser: von dem vergifteten Pfeil (Malunkya Sutta), in dem Buddha gerade methaphysische Spekulationen nicht als zielführend ablehnt. Er sagte immer wieder: Das Einzige, was er lehrt, ist die Befreiung vom Leid.



.


Warum Oxidationsvorgang? Sind Reduktionsvorgänge nicht auch möglich ? Grins.
Vielleicht verstehe ich nicht viel von Naturwissenschaften. Ich würde es vermeiden, das so zu formulieren.




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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#1897401) Verfasst am: 17.01.2014, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Denn der behauptet ja, dass es Götter gibt. Das ist leichter verständlich als das buddhistische "Es gibt Götter und es gibt sie nicht." Ich bezog mich ja auf diesen Abschnitt Tso Wangs:


Vielleicht ist es ein Koan? zwinkern Es soll gerade nicht "leicht verständlich" sein...




.


Es ist nicht besonders kompliziert. Buddha hatte "Begegnungen mit Göttern" und wußte beispielsweise, als er Mara begegnete, daß all dessen "Versuchungen" nur Illusionen, Erscheinungen seines Unbewußten waren und letztendlich Mara selbst auch. Als er das erkannte, verschwand Mara ... Man könnte sagen, die "Götter" (ehr)fürchteten Buddha, hihihi. Brahma selbst schickte einen Mönch zu Buddha, weil er dessen Fragen nicht beantworten konnte (Kevaddha Sutta).


Das gleiche sieht man im tibetanischen Buddhismus. Wenn man mal durch das "Tibetanische Totenbuch" (auf das der Psychologe Carl Gustav Jung große Stücke hielt) blättert, in dem es um "die letzten Stunden und Tage des Körpers" geht, wird eindeutig erklärt, daß all die dort auftauchenden Gedanken (Freuden, Ängste, Qualen, ...) nichts weiter als Täuschungen durch unbewußte Regungen (die letzten "Zuckungen" neuronaler Korrelate ?) sind, die sich im Laufe des Lebens durch Interaktionen mit der Umwelt (Karma = Ursache und Wirkung, nicht "Schicksal") entwickelt haben.


Die zornigen Gottheiten (Tib. Totenb.):
"...Denk daran: auch sie sind lediglich Emanationen Deines eigenen Gehirns. Fürchte sie nicht. Erkenne, daß alles, was im Bardo (Anm.: "Zwischenzustand") vor Deinen Augen auftaucht, eine Manifestation Deines Unbewußten ist. ..."


In dem Buch geht es darum, diese Täuschungen, in denen gute oder rachsüchtige Götter/Gedanken auftauchen können als solche zu durchschauen. Übungen (z.B. Meditation) sollen dazu dienen, die dauernd auftauchenden Gedanken in ihrer Natur zu erkennen. Wer es einfach mal ausprobiert fünf Minuten still zu sitzen und versucht "keine Gedanken" zu haben, wird sehen wie schwierig das ist. Aber es geht letztlich nicht darum "keine Gedanken" zu haben, sondern sie nicht unkontrolliert zum "Herrn im Hause" zu machen.


In Träumen ist es machmal ähnlich. Es gibt nicht viele, die in der Lage sind, die Täuschungen (z.B. Alpträume) im Traum selbst zu durchschauen. Wir sind nahezu alle Gefangene dieser Visionen, die sogar heftigste körperliche Reaktionen hervorrufen können.


Das Unbewußte ist Teil der Realität, aber auch Illusion. Somit sind Götter real, aber auch irreal. Im philosophischen Daoismus würde man vielleicht sagen "Nicht wirklich, aber auch nicht unwirklich", grins. Eigentlich ziemlich einfach.


()

-----------
"Der Jesuitenpater William Johnston berichtet, daß er, als er sich in einem japanischen Zen-Kloster aufhielt, vom Meister gefragt wurde, nach welcher Methode er meditiere. Johnston antwortete, daß er still, ohne Worte, Gedanken, Bilder oder Ideen, in der Gegenwart Gottes sitze.

Der Meister fragte, ob sein Gott überall sei, und als Johnston bejahte, fragte der Meister ihn, ob er 'ganz in Gott eingehüllt' sei. Johnston bejahte. 'Und das erleben Sie?', fragte der Meister. Johnston bejahte. 'Sehr gut, sehr gut', sagte der Meister, 'machen sie so weiter. Mit der Zeit werden sie feststellen, daß Gott verschwindet und nur noch Johnston übrigbleibt.'

Johnston war von dieser Bemerkung schockiert., weil sie ihm wie eine Leugnung all dessen klang, was ihm heilig war. Daher widersprach er dem Meister und sagte: 'Gott wird nicht verschwinden. Aber vielleicht wird Johnston verschwinden, dann ist nur noch Gott übrig.'
'Ja, ja', erwiderte der Meister lächelnd. 'Das ist dasselbe. so meine ich es.' "



.


Zur Erläuterung:

Der Mönch im Kevaddha Sutta erlebte das alles nur in seinem Geiste (während einer Meditation?):

""..Jener Mönch (gewann) eine derartige geistige Sammlung, daß im gesammelten Geist der "gottfährige Weg sich auftat."


Das ist m.E. wichtig, da aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate von Sutren, oft Begegnungen mit Göttern als objektive Realität darstellen, um zu zeigen, der Buddhismus lehre Gottheiten, aber gar nicht der Zusammenhang mit inneren Geistesvorgängen wiedergegeben wird.


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Vobro
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Beitrag(#1897418) Verfasst am: 17.01.2014, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht ganz interessant dazu:

"Der strenge Buddhismus, der Theravadin-Buddhismus auf Ceylon, der dem historischen Ursprung am nächsten ist, braucht keinen Gott und keine Götter, aber in der Form hat der Buddhismus bezeichnenderweise sich nicht verbreitet. In Mahayana-, chinesischen, hinterindischen Spielarten des Buddhismus tauchen all die Götter wieder auf, von Vajrayana, vom diamantenen Fahrzeug, wollen wir gar nicht reden, da sind viele ursprüngliche Elemente des Bonpo mit aus tibetanischen Quellen eingeflossen, und es gibt wieder ein riesiges Ableitungssystem. Von den höchsten himmlischen Mächten bis herunter dann zum Menschen. Der Buddha selber ist gar nicht mehr der Buddha, sondern in einer ganzen Staffelung von Erscheinungen der Abglanz dessen, was z. B. der Buddha Avalokitesvara bereitet hat. Da ist wieder der Rückgriff auf Elemente der Religionspsychologie, die ein viel weiteres wollen als eine so rigorose Vereinigung. Was der Buddhismus zeigen kann, ist allerdings, wie man eine Religion seelisch leitet. Fast mit dem Aufklärer Epikur in Griechenland, 200 Jahre nach dem Buddha, hätte der weise Siddharta durchaus sagen können, was wir Götter nennen, sind nur die Angstzustände der Psyche."

Aus einem Interview zur Heiligenverehrung:

http://info-drewermann2.vobro.de/#Interview%20zur
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"Es gibt so stumpfsinnige Menschen, dass jeder Gedanke, der auf der Oberfläche ihres Gehirns aufginge, sogleich aus Einsamkeit Selbstmord begehen würde." - Emile Cioran
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Naastika
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Beitrag(#1897424) Verfasst am: 17.01.2014, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ganz interessant dazu:

"Der strenge Buddhismus, der Theravadin-Buddhismus auf Ceylon, der dem historischen Ursprung am nächsten ist, braucht keinen Gott und keine Götter, aber in der Form hat der Buddhismus bezeichnenderweise sich nicht verbreitet. In Mahayana-, chinesischen, hinterindischen Spielarten des Buddhismus tauchen all die Götter wieder auf,................



Tja, der Mensch ist halt schwach. Er hat doch kein Bock, so aus eigener Kraft sich selbst zu helfen. Da müssen doch Gott/Götter/Boddhisattvas/Weihnachtsmänner an`s Werk. Cool
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Tso Wang
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Beitrag(#1897435) Verfasst am: 17.01.2014, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
....

Imho ist ein anderer Gleichnis besser: von dem vergifteten Pfeil (Malunkya Sutta), in dem Buddha gerade methaphysische Spekulationen nicht als zielführend ablehnt. Er sagte immer wieder: Das Einzige, was er lehrt, ist die Befreiung vom Leid.




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"Metaphysik" hat in der Tat wenig Platz im Buddhismus. Es gibt sogar Bereiche, mit denen sich zu intensiv zu beschäftigen nur Leid und Verstörung mit sich bringen kann (atakkavacara: nicht im Bereich der logischen Schlußfolgerung liegend, z.B. "Nirvana o.ä.").


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"Ein Gelehrter fragte den Zen-Meister Gudo: 'Was geschieht mit einem erleuchteten Menschen nach seinem Tod?' Gudo erwiderte barsch: 'Woher soll ich das wissen?' Der Gelehrte sagte: 'Warum? Weil du ein Meister bist.'

Gudo bemerkte daraufhin: 'Ja, aber kein toter.' "
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Tso Wang
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Beitrag(#1897440) Verfasst am: 17.01.2014, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ganz interessant dazu:

"Der strenge Buddhismus, der Theravadin-Buddhismus auf Ceylon, der dem historischen Ursprung am nächsten ist, braucht keinen Gott und keine Götter, aber in der Form hat der Buddhismus bezeichnenderweise sich nicht verbreitet. In Mahayana-, chinesischen, hinterindischen Spielarten des Buddhismus tauchen all die Götter wieder auf,................



Tja, der Mensch ist halt schwach. Er hat doch kein Bock, so aus eigener Kraft sich selbst zu helfen. Da müssen doch Gott/Götter/Boddhisattvas/Weihnachtsmänner an`s Werk. Cool




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Es geht m.E. nicht immer um Bock, sondern einfach um Sachverhalte. Der eine steht nunmal hier, der andere dort. Wer nun "weiter" ist, sei dahingestellt. Im japanischen Buddhismus sind beispielsweise zwei Wege vorhanden: der Weg der eigenen Kraft (repräsentiert durch die "Selbst-Kraft" des Zen "finde es selbst heraus!") und der Weg der anderen Kraft (repräsentiert durch die Schule des Reinen Landes, in der man sich der Gnade und dem Erbarmen Amitabha Buddhas überantwortet). Albert Low hat das mal schön in einer Koan- Sammlung ("Wo bist du, wenn ein Vogel singt?") erläutert.


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Naastika
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Beitrag(#1897463) Verfasst am: 17.01.2014, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ganz interessant dazu:

"Der strenge Buddhismus, der Theravadin-Buddhismus auf Ceylon, der dem historischen Ursprung am nächsten ist, braucht keinen Gott und keine Götter, aber in der Form hat der Buddhismus bezeichnenderweise sich nicht verbreitet. In Mahayana-, chinesischen, hinterindischen Spielarten des Buddhismus tauchen all die Götter wieder auf,................



Tja, der Mensch ist halt schwach. Er hat doch kein Bock, so aus eigener Kraft sich selbst zu helfen. Da müssen doch Gott/Götter/Boddhisattvas/Weihnachtsmänner an`s Werk. Cool




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Es geht m.E. nicht immer um Bock, sondern einfach um Sachverhalte. Der eine steht nunmal hier, der andere dort. Wer nun "weiter" ist, sei dahingestellt. Im japanischen Buddhismus sind beispielsweise zwei Wege vorhanden: der Weg der eigenen Kraft (repräsentiert durch die "Selbst-Kraft" des Zen "finde es selbst heraus!") und der Weg der anderen Kraft (repräsentiert durch die Schule des Reinen Landes, in der man sich der Gnade und dem Erbarmen Amitabha Buddhas überantwortet). Albert Low hat das mal schön in einer Koan- Sammlung ("Wo bist du, wenn ein Vogel singt?") erläutert.


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Bruder, ich bin (zu sehr?) Westler, ich kann mit irgendwelchen Wesen nichts anfangen. Und ich bin (? würden einige sicherlich bestrieiten..) Theravadin, überzeugt, dass jede/r nur aus eigener Kraft weiter kommen kann. (Zu Kritik an Theravada, bittschön, wer´s will: http://www.buddhistische-gesellschaft-berlin.de/downloads/brokenbuddha.pdf )

Bei anderen Schule mißfällt mir, dass sie sich auf Lehren berufen, die auf angeblichen Geheimwissen beruhen (obwohl Buddha immer sagte, er legt alles offen, hält nichts "in der geschlossenen" Hand zurück und jeder kann Dhamma auf Tauglichkeit prüfen).

Und, nochmal, so wie und was ich mache, funzt für mich. Und das ist entscheidend. Irgendwelche Wiedergeburten spielen keine Rolle, ich (was immer es ein mag) bin hier und jetzt.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beitrag(#1897538) Verfasst am: 17.01.2014, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Ich denke mal, Religion hat immer *ein höheres Wesen* bzw. *eine höhere Existenz* als Merkmal; des weiteren bestimmte Mythen über die Entstehung der Welt, des Lebens und des Menschen. ....

Schön gedacht - wie ist das im Buddhismus?


Da gibt es auch höhere Prinzipien, die jenseits dieser Welt sind. Die Fähigkeiten des - rational vergesellschafteten - Menschen, das Diesseits zu erfasssen und zu verändern, wird im Buddhismus als ein völliges no go betrachtet. Da gibt es immer dich selbst und deine Wanderungen von Existenz zu Existenz. Alles natürlich in Form eines Mythos.



Nein, das gerade nicht. Einen unveränderlichen, permanenten Wesenskern ("Seele") gibt es im Buddhismus nicht.

Die Seelenwanderung ist eine hinduistische Vorstellung, die im Pali-Kanon zwar wiederholt erwähnt wird, jedoch der Lehre Buddhas widerspricht.


Ich habe von "Seele" nichts geschrieben. Wie *Waschmaschine* schon schreibt, ist der Kern des Buddhismus zum einen die Karma-Lehre und zum anderen die Lehre von der Wiedergeburt.

Einige Vertreter des deutschen Faschismus - übrigens auch weit nach 1945 einige Neofaschisten! - haben z.B. den Juden ein schlechtes Karma zugeschrieben, weshalb sie halt vergast wurden.

In meinen Beiträgen wollte ich deutlich machen, warum der Faschismus stets starke Verbindungen zu irrationalen und mystischen Lehren aller Art pflegt, während der Sozialismus seine Theorien und Ziele auf der Grundlage der rationalen und gesamtgesellschaftlichen (- produktionsdemokratischen -) Gestaltbarkeit der Welt entwickelt.

Es ging um das Thema "Politreligion" und "Dödelidarismus-Diurie". Sehr glücklich

Dazu immer wieder lesenswert die Forschungsergebnisse von Peter Kratz - auch zum Thema "Buddhismus":

www.bifff-berlin.de/NA1c.htm

...



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Der Link hat zwar mit "Buddhismus" nichts zu tun, aber ich gebe zu, daß die westliche Theosophie einen nicht unbeachtlichen Flurschaden hinterlassen hat, sowohl bei denjenigen, die aus solchem "Brimborium" ihren "Buddhismus" zusammengezimmert haben als auch bei solchen, die in ihrer Buddhismus-Kritik diesen theosophischen "Gedanken" buddhistischen Weihrauch entnommen zu haben meinen.


()


Im Westen orientieren sich viele Buddhisten an Osho. In dem Text von Peter Kratz wird die Theosophie eigentlich eher in anderen Zusammenhängen genannt.

Osho (Bhagwan) ist ein charismatischer Guru gewesen, der den Westlern buddhistische Lebenweisen vermittelt hat. Auch der Philosoph Sloterdijk hat hier seine einschlägigen Erfahrungen gesammelt.

Das Motto solcher alternativ-religiösen, aber eben religiösen (!) Lehren lautet: "Fühle viel und denke wenig!"

Die Ablehnung von Analyse & Kritik, von Rationalität & Wissenschaft, weil der Leidvermeidung bzw. dem Glückstreben nicht unmittelbar förderlich, ist Kennzeichen der auf westlich getrimmten buddhistischen Lebensphilosophie.

Es gibt und gab auch noch andere Heilslehren, wenn man z.B. an Carlos Castanedas mystische Weisheiten denkt oder auch ähnliches.

Letzten Endes aber gehören auch solche atheistischen oder auch nicht-theistischen Religionen zur Kategorie des Irrationalismus und der Antiaufklärung, mit dem impliziten Ziel, möglichst viele Menschen zu entpolitisieren ...-!
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Tso Wang
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Beiträge: 1433

Beitrag(#1897582) Verfasst am: 18.01.2014, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Im Westen orientieren sich viele Buddhisten an Osho. In dem Text von Peter Kratz wird die Theosophie eigentlich eher in anderen Zusammenhängen genannt.

Osho (Bhagwan) ist ein charismatischer Guru gewesen, der den Westlern buddhistische Lebenweisen vermittelt hat. Auch der Philosoph Sloterdijk hat hier seine einschlägigen Erfahrungen gesammelt.



.


Osho (Baghwan) war kein charismatischer Mensch. Ich halte ihn für einen Pfeifenkopf, der seinen ungezügelten Egoismus und seine wahnhafte Geltungssucht dadurch zu verbergen suchte, daß er vorgab, er halte anderen ja nur den Spiegel vor. Er hat sich auch übrigens nicht als Buddhisten bezeichnet. Im Gegenteil.


Das war und ist nichts weiter als (Ver)Blendung. Wenn er im Rolls-Royce vorfuhr und grinsend an der ihm zujubelnden Menge vorbeifuhr (eine Art "Das Leben des Brian-Variante", nur mit anderen Vorzeichen), mag man das ja noch als lustige Gesellschafts-Karikatur hinnehmen. Wenn seine ständige ungezügelte Provokation aber soweit getrieben wurde, daß Hitler als Heiliger dargestellt wird (nach dem Motto "sind wir nicht alle irgendwie Hitler?"), hört der Spaß auf. Mit den Mechanismen des Massenwahns zu spielen ("ich zeige Euch, wie Ihr funktioniert") hilft niemandem weiter. Diese Ausrede könnte jeder Durchgeknallte für sein Handeln beanspruchen.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513700.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513997.html



Zitat:
Das Motto solcher alternativ-religiösen, aber eben religiösen (!) Lehren lautet: "Fühle viel und denke wenig!"


Die Ablehnung von Analyse & Kritik, von Rationalität & Wissenschaft, weil der Leidvermeidung bzw. dem Glückstreben nicht unmittelbar förderlich, ist Kennzeichen der auf westlich getrimmten buddhistischen Lebensphilosophie.


...




Das ist richtig. Das genaue Gegenteil dessen, was Buddha lehrte ("sich seines eigenen Verstandes zu bedienen").



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Skeptiker
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Beitrag(#1897623) Verfasst am: 18.01.2014, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Im Westen orientieren sich viele Buddhisten an Osho. In dem Text von Peter Kratz wird die Theosophie eigentlich eher in anderen Zusammenhängen genannt.

Osho (Bhagwan) ist ein charismatischer Guru gewesen, der den Westlern buddhistische Lebenweisen vermittelt hat. Auch der Philosoph Sloterdijk hat hier seine einschlägigen Erfahrungen gesammelt.

.
Osho (Baghwan) war kein charismatischer Mensch. Ich halte ihn für einen Pfeifenkopf, der seinen ungezügelten Egoismus und seine wahnhafte Geltungssucht dadurch zu verbergen suchte, daß er vorgab, er halte anderen ja nur den Spiegel vor. Er hat sich auch übrigens nicht als Buddhisten bezeichnet. Im Gegenteil.


"Bhagwahn" und "Osho" sind Namen und Bezeichnungen aus dem Zen-Buddhismus. Außerdem übernahm der Guru viele Elemente aus buddhistischen Lehren, z.B. auch den Non-Theismus oder bestimmte Begriffe, wie "seinen Weg finden", usw. Andere Dinge übernahm er aus dem Bhuddhismus nicht, dafür mixte er seine *Lehre* mit westlichen Philosophien.

Attraktiv für verzogene, kleinbürgerliche Westler und -innen wurde dieser Mischmasch aber erst durch seine charismatische Verkäuferpersönlichkeit. Ob du Osho charismatisch findest, ist weniger von Belang. Aber für jemanden, der mit seiner Philosophie übereinstimmt, konnte Osho offenbar als Persönlichkeit Eindruck machen.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Das war und ist nichts weiter als (Ver)Blendung. Wenn er im Rolls-Royce vorfuhr und grinsend an der ihm zujubelnden Menge vorbeifuhr (eine Art "Das Leben des Brian-Variante", nur mit anderen Vorzeichen), mag man das ja noch als lustige Gesellschafts-Karikatur hinnehmen. Wenn seine ständige ungezügelte Provokation aber soweit getrieben wurde, daß Hitler als Heiliger dargestellt wird (nach dem Motto "sind wir nicht alle irgendwie Hitler?"), hört der Spaß auf. Mit den Mechanismen des Massenwahns zu spielen ("ich zeige Euch, wie Ihr funktioniert") hilft niemandem weiter. Diese Ausrede könnte jeder Durchgeknallte für sein Handeln beanspruchen.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513700.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513997.html


Also diese Interview ist einfach eine Unverschämtheit. Die gespielte Naivität, das vermeintlich Antiautoritäre, die Verlogenheit und das Pseudokritische, was sich darin findet. Eine Situationspsychologie je nach Bedarf. Für jeden ist was dabei in diesem Brei der Beliebigkeit.

Er spricht in einem sehr liberalistischen Duktus, ähnlich wie ein geistiger Dienstleister oder auch Politiker, der locker darauf hinweist, dass man ja nicht nehmen müsse, was er anbiete und dass er eigentlich nichts tue, was seine Käufer/Wähler nicht wollen. Ansonsten würde er sich hüte, diesen etwas vorzuschreiben.

So etwas findet sich heute bei Versicherungsvertretern ebenso wie bei Wahlkämpfen.

Im Mittelpunkt steht vermeintlich das sich selbst emanzipierende Individuum, welches - und hier die Parallele zum Buddhismus - ganz egoistisch das Beste für sich heraus findet und natürlich für seine engere Gemeinschaft, in der es lebt.

Anders gesagt: Das ist nichts anderes als die Individualistische Ideologie des Bürgertums, aber dargeboten als ganz besondere und neuartige Entdeckung.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Motto solcher alternativ-religiösen, aber eben religiösen (!) Lehren lautet: "Fühle viel und denke wenig!"

Die Ablehnung von Analyse & Kritik, von Rationalität & Wissenschaft, weil der Leidvermeidung bzw. dem Glückstreben nicht unmittelbar förderlich, ist Kennzeichen der auf westlich getrimmten buddhistischen Lebensphilosophie....


Das ist richtig. Das genaue Gegenteil dessen, was Buddha lehrte ("sich seines eigenen Verstandes zu bedienen").

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Der eigene Verstand ist nur der eigene Verstand, der noch lange nicht zu Erkenntnissen führt, sondern sogar gerade durch seinen Gebrauch gesellschaftliche Ideologien mit jedem einzelnen Gedanken reproduzieren kann.

Was ich meinte, ist z.B. wissenschaftliche Methodik und Analyse, Logik und das Verstehen von materiellen Zusammenhängen. Das ist wesentlich mehr als Denken.

Insofern kann die Lehre vom "Gebrauch des eigenen Verstandes" die Illusion der Unabhängigkeit des Denkens von gesellschaftlichen Zusammenhängen befördern und vermeintlicher Weise als ein Gegensatz zu intellektueller Folgsamkeit erscheinen. Jene Lehre ist aber selbst Ideologie.
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Beitrag(#1897627) Verfasst am: 18.01.2014, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Im Westen orientieren sich viele Buddhisten an Osho. In dem Text von Peter Kratz wird die Theosophie eigentlich eher in anderen Zusammenhängen genannt.

Osho (Bhagwan) ist ein charismatischer Guru gewesen, der den Westlern buddhistische Lebenweisen vermittelt hat. Auch der Philosoph Sloterdijk hat hier seine einschlägigen Erfahrungen gesammelt.

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Osho (Baghwan) war kein charismatischer Mensch. Ich halte ihn für einen Pfeifenkopf, der seinen ungezügelten Egoismus und seine wahnhafte Geltungssucht dadurch zu verbergen suchte, daß er vorgab, er halte anderen ja nur den Spiegel vor. Er hat sich auch übrigens nicht als Buddhisten bezeichnet. Im Gegenteil.


"Bhagwahn" und "Osho" sind Namen und Bezeichnungen aus dem Zen-Buddhismus. Außerdem übernahm der Guru viele Elemente aus buddhistischen Lehren, z.B. auch den Non-Theismus oder bestimmte Begriffe, wie "seinen Weg finden", usw. Andere Dinge übernahm er aus dem Bhuddhismus nicht, dafür mixte er seine *Lehre* mit westlichen Philosophien.

Attraktiv für verzogene, kleinbürgerliche Westler und -innen wurde dieser Mischmasch aber erst durch seine charismatische Verkäuferpersönlichkeit. Ob du Osho charismatisch findest, ist weniger von Belang. Aber für jemanden, der mit seiner Philosophie übereinstimmt, konnte Osho offenbar als Persönlichkeit Eindruck machen.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Das war und ist nichts weiter als (Ver)Blendung. Wenn er im Rolls-Royce vorfuhr und grinsend an der ihm zujubelnden Menge vorbeifuhr (eine Art "Das Leben des Brian-Variante", nur mit anderen Vorzeichen), mag man das ja noch als lustige Gesellschafts-Karikatur hinnehmen. Wenn seine ständige ungezügelte Provokation aber soweit getrieben wurde, daß Hitler als Heiliger dargestellt wird (nach dem Motto "sind wir nicht alle irgendwie Hitler?"), hört der Spaß auf. Mit den Mechanismen des Massenwahns zu spielen ("ich zeige Euch, wie Ihr funktioniert") hilft niemandem weiter. Diese Ausrede könnte jeder Durchgeknallte für sein Handeln beanspruchen.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513700.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513997.html


Also diese Interview ist einfach eine Unverschämtheit. Die gespielte Naivität, das vermeintlich Antiautoritäre, die Verlogenheit und das Pseudokritische, was sich darin findet. Eine Situationspsychologie je nach Bedarf. Für jeden ist was dabei in diesem Brei der Beliebigkeit.

Er spricht in einem sehr liberalistischen Duktus, ähnlich wie ein geistiger Dienstleister oder auch Politiker, der locker darauf hinweist, dass man ja nicht nehmen müsse, was er anbiete und dass er eigentlich nichts tue, was seine Käufer/Wähler nicht wollen. Ansonsten würde er sich hüte, diesen etwas vorzuschreiben.

So etwas findet sich heute bei Versicherungsvertretern ebenso wie bei Wahlkämpfen.

Im Mittelpunkt steht vermeintlich das sich selbst emanzipierende Individuum, welches - und hier die Parallele zum Buddhismus - ganz egoistisch das Beste für sich heraus findet und natürlich für seine engere Gemeinschaft, in der es lebt.

Anders gesagt: Das ist nichts anderes als die Individualistische Ideologie des Bürgertums, aber dargeboten als ganz besondere und neuartige Entdeckung.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Motto solcher alternativ-religiösen, aber eben religiösen (!) Lehren lautet: "Fühle viel und denke wenig!"

Die Ablehnung von Analyse & Kritik, von Rationalität & Wissenschaft, weil der Leidvermeidung bzw. dem Glückstreben nicht unmittelbar förderlich, ist Kennzeichen der auf westlich getrimmten buddhistischen Lebensphilosophie....


Das ist richtig. Das genaue Gegenteil dessen, was Buddha lehrte ("sich seines eigenen Verstandes zu bedienen").

()


Der eigene Verstand ist nur der eigene Verstand, der noch lange nicht zu Erkenntnissen führt, sondern sogar gerade durch seinen Gebrauch gesellschaftliche Ideologien mit jedem einzelnen Gedanken reproduzieren kann.

Was ich meinte, ist z.B. wissenschaftliche Methodik und Analyse, Logik und das Verstehen von materiellen Zusammenhängen. Das ist wesentlich mehr als Denken.

Insofern kann die Lehre vom "Gebrauch des eigenen Verstandes" die Illusion der Unabhängigkeit des Denkens von gesellschaftlichen Zusammenhängen befördern und vermeintlicher Weise als ein Gegensatz zu intellektueller Folgsamkeit erscheinen. Jene Lehre ist aber selbst Ideologie.


Genauso wie ich nicht glaube, dass Hitler der große böse Verfüher einer für Verführung anfälligen Nation war, glaube ich nicht, dass der Typ, also BackWahn, ein so böser Verführer war. Er hat es doch sehr geschickt gemacht. Irgendwelchen unausgegorenen Müll erzählen und die Leute wie der Rattenfänger von Hameln hinter sich herziehen und sich hübsch anbeten und versorgen lassen.

Es gibt ein sehr schönes Sprichwort dazu: Wer andere in den Sattel hebt, darf sich nicht wundern, wenn die dann auf dem hohen Roß sitzen.

Und selbst wenn es diese bösen Verführer zu spinnerten Ideen gibt, sie können nur existieren und erfolgreich sein, wenn es eine blökende Hammelherde gibt, die ihnen hinterhertrottet.

Mit Leuten wie BackWahn habe ich keinerlei Probleme. Was mir allerdings enorme Probleme bereitet, sind jene, die den BackWahns, Hitlers, Päpsten, etc., dieser Welt unreflektiert folgen. DIE sind das wirkliche Problem.
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Myron
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Beitrag(#1897776) Verfasst am: 19.01.2014, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
"Metaphysik" hat in der Tat wenig Platz im Buddhismus. Es gibt sogar Bereiche, mit denen sich zu intensiv zu beschäftigen nur Leid und Verstörung mit sich bringen kann (atakkavacara: nicht im Bereich der logischen Schlußfolgerung liegend, z.B. "Nirvana o.ä.").


Die verschiedenen Dharma-Schulen haben sich äußerst intensiv mit metaphysischen (und ontologischen) Themen beschäftigt und eine vielfältige und reichhaltige metaphysische Literatur hervorgebracht.
Der gesamte Buddhismus ruht auf einer metaphysischen Grundlage. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe der Unbeständigkeit (anitya), der Selbstlosigkeit (anatman), der gegenseitigen Abhängigkeit (pratitya-samutpada) und der Leerheit (sunyata).

Siehe z.B. http://plato.stanford.edu/entries/abhidharma/
oder als Beispiel die buddhistische Philosophie des Geistes: http://plato.stanford.edu/entries/mind-indian-buddhism/
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Beitrag(#1897782) Verfasst am: 19.01.2014, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
[
Der gesamte Buddhismus ruht auf einer metaphysischen Grundlage. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe der Unbeständigkeit (anitya), der Selbstlosigkeit (anatman), der gegenseitigen Abhängigkeit (pratitya-samutpada) und der Leerheit (sunyata).


Selbstlosigkeit iSv Fehlen von wahrer Substanz, die die Dinge ausmacht.
Feststellung entspricht auch imho den wissenschaftlichen Feststellungen. Materie besteht aus Atomen, diese wiederum "undsoweiter". zwinkern


edit: Und zum Thema "menschliches Bewußtsein" ließe sich Vergleichbares ausführen.
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Tso Wang
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Beitrag(#1897879) Verfasst am: 20.01.2014, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Im Westen orientieren sich viele Buddhisten an Osho. In dem Text von Peter Kratz wird die Theosophie eigentlich eher in anderen Zusammenhängen genannt.

Osho (Bhagwan) ist ein charismatischer Guru gewesen, der den Westlern buddhistische Lebenweisen vermittelt hat. Auch der Philosoph Sloterdijk hat hier seine einschlägigen Erfahrungen gesammelt.

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Osho (Baghwan) war kein charismatischer Mensch. Ich halte ihn für einen Pfeifenkopf, der seinen ungezügelten Egoismus und seine wahnhafte Geltungssucht dadurch zu verbergen suchte, daß er vorgab, er halte anderen ja nur den Spiegel vor. Er hat sich auch übrigens nicht als Buddhisten bezeichnet. Im Gegenteil.


"Bhagwahn" und "Osho" sind Namen und Bezeichnungen aus dem Zen-Buddhismus. Außerdem übernahm der Guru viele Elemente aus buddhistischen Lehren, z.B. auch den Non-Theismus oder bestimmte Begriffe, wie "seinen Weg finden", usw. Andere Dinge übernahm er aus dem Bhuddhismus nicht, dafür mixte er seine *Lehre* mit westlichen Philosophien.



.

Ich lasse mich gern verbessern, aber "Bhagwan" kommt aus dem Sanskrit. Vielleicht sagt Dir die namensverwandte Bhagavad Gita
http://de.wikipedia.org/wiki/Bhagavad_Gita
etwas.

"Osho" ist zwar ein Zen-Begriff für "Lehrer", er selbst leitete diesen Ausdruck allerdings von William James' (Philosoph) Ausdruck "oceanic" her. Wie Du selbst schreibst, hat er seine Lehre mit Gedanken westlicher Philosophen gemixt. Sri Rajneesh (Osho) hat vielleicht viele Zen-Bücher gelesen und sehr viele andere von seinen Schülern schreiben lassen, kommt selbst aber nicht aus der Zen-Tradition. Vielleicht haben ihn die Zen-Geschichten von den alten Meistern so fasziniert, daß er meinte, sie unbedingt kopieren zu müssen.

Bei ihm endete das ganze m.E. allerdings in einer Art "spirituellen Stolzierens", nach dem Motto "ich bin so weit fortgeschritten, daß Ihr mich alle mal könnt!".



Zitat:


Attraktiv für verzogene, kleinbürgerliche Westler und -innen wurde dieser Mischmasch aber erst durch seine charismatische Verkäuferpersönlichkeit. Ob du Osho charismatisch findest, ist weniger von Belang. Aber für jemanden, der mit seiner Philosophie übereinstimmt, konnte Osho offenbar als Persönlichkeit Eindruck machen.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Das war und ist nichts weiter als (Ver)Blendung. Wenn er im Rolls-Royce vorfuhr und grinsend an der ihm zujubelnden Menge vorbeifuhr (eine Art "Das Leben des Brian-Variante", nur mit anderen Vorzeichen), mag man das ja noch als lustige Gesellschafts-Karikatur hinnehmen. Wenn seine ständige ungezügelte Provokation aber soweit getrieben wurde, daß Hitler als Heiliger dargestellt wird (nach dem Motto "sind wir nicht alle irgendwie Hitler?"), hört der Spaß auf. Mit den Mechanismen des Massenwahns zu spielen ("ich zeige Euch, wie Ihr funktioniert") hilft niemandem weiter. Diese Ausrede könnte jeder Durchgeknallte für sein Handeln beanspruchen.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513700.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13513997.html


Also diese Interview ist einfach eine Unverschämtheit. Die gespielte Naivität, das vermeintlich Antiautoritäre, die Verlogenheit und das Pseudokritische, was sich darin findet. Eine Situationspsychologie je nach Bedarf. Für jeden ist was dabei in diesem Brei der Beliebigkeit.

Er spricht in einem sehr liberalistischen Duktus, ähnlich wie ein geistiger Dienstleister oder auch Politiker, der locker darauf hinweist, dass man ja nicht nehmen müsse, was er anbiete und dass er eigentlich nichts tue, was seine Käufer/Wähler nicht wollen. Ansonsten würde er sich hüte, diesen etwas vorzuschreiben.

So etwas findet sich heute bei Versicherungsvertretern ebenso wie bei Wahlkämpfen.

Im Mittelpunkt steht vermeintlich das sich selbst emanzipierende Individuum, welches - und hier die Parallele zum Buddhismus - ganz egoistisch das Beste für sich heraus findet und natürlich für seine engere Gemeinschaft, in der es lebt.

Anders gesagt: Das ist nichts anderes als die Individualistische Ideologie des Bürgertums, aber dargeboten als ganz besondere und neuartige Entdeckung.

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Motto solcher alternativ-religiösen, aber eben religiösen (!) Lehren lautet: "Fühle viel und denke wenig!"

Die Ablehnung von Analyse & Kritik, von Rationalität & Wissenschaft, weil der Leidvermeidung bzw. dem Glückstreben nicht unmittelbar förderlich, ist Kennzeichen der auf westlich getrimmten buddhistischen Lebensphilosophie....


Das ist richtig. Das genaue Gegenteil dessen, was Buddha lehrte ("sich seines eigenen Verstandes zu bedienen").

()


Der eigene Verstand ist nur der eigene Verstand, der noch lange nicht zu Erkenntnissen führt, sondern sogar gerade durch seinen Gebrauch gesellschaftliche Ideologien mit jedem einzelnen Gedanken reproduzieren kann.

Was ich meinte, ist z.B. wissenschaftliche Methodik und Analyse, Logik und das Verstehen von materiellen Zusammenhängen. Das ist wesentlich mehr als Denken.

Insofern kann die Lehre vom "Gebrauch des eigenen Verstandes" die Illusion der Unabhängigkeit des Denkens von gesellschaftlichen Zusammenhängen befördern und vermeintlicher Weise als ein Gegensatz zu intellektueller Folgsamkeit erscheinen. Jene Lehre ist aber selbst Ideologie.




Wie Du selbst schreibst, geht es Dir ums "Verstehen". Nichts anderes meinte ich, als ich vom "Verstand" sprach.


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Tso Wang
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Beitrag(#1897881) Verfasst am: 20.01.2014, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
"Metaphysik" hat in der Tat wenig Platz im Buddhismus. Es gibt sogar Bereiche, mit denen sich zu intensiv zu beschäftigen nur Leid und Verstörung mit sich bringen kann (atakkavacara: nicht im Bereich der logischen Schlußfolgerung liegend, z.B. "Nirvana o.ä.").


Die verschiedenen Dharma-Schulen haben sich äußerst intensiv mit metaphysischen (und ontologischen) Themen beschäftigt und eine vielfältige und reichhaltige metaphysische Literatur hervorgebracht.
Der gesamte Buddhismus ruht auf einer metaphysischen Grundlage. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe der Unbeständigkeit (anitya), der Selbstlosigkeit (anatman), der gegenseitigen Abhängigkeit (pratitya-samutpada) und der Leerheit (sunyata).

Siehe z.B. http://plato.stanford.edu/entries/abhidharma/
oder als Beispiel die buddhistische Philosophie des Geistes: http://plato.stanford.edu/entries/mind-indian-buddhism/




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Das mag ja alles schön und gut sein, aber in dem Dialog mit Naastika ging es um solche klassischen metaphysischen Fragen wie "Was kommt nach dem Tod, Sinn des Lebens, Nirvana, Gottesexistenz etc.), die Buddha strikt ablehnte. Naastika hat doch das Beispiel des vergifteten Pfeils aus dem (Cula)Malyunkya Sutta

http://www.palikanon.com/majjhima/m063n.htm

genannt und ich habe eine kleine Anekdote des "nicht-toten" Zen-Meisters Sehr glücklich hinzugefügt.

Man kann natürlich jeden Erkenntnisprozess als metaphysisch abtun. Wenn man "Vergänglichkeit" als metaphysisch sehen will, ist das recht lächerlich. Vergänglichkeit ist eine simple "Tatsache". Gegenseitige Abhängigkeit ebenso (nichts in dieser Welt entsteht und besteht aus sich selbst heraus) und über die anderen Punkte ließe sich vortrefflich streiten, wenn man eine gemeinsame Sprachregelung dieser Begriffe und deren Hintergrund findet. Nach dem klassischen Erklärungsanspruch sind die Gegenstände der Metaphysik "nicht durch empirische Einzeluntersuchungen zugängliche, sondern diesen zugrundliegende Bereiche der Wirklichkeit". Ich halte die oben genannten Begriffe (wie Vergänglichkeit, gegenseitige Abh.) schon für empirisch zugänglich, grins.


Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.


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Beitrag(#1898046) Verfasst am: 21.01.2014, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen
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Beitrag(#1898071) Verfasst am: 21.01.2014, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen


Jedes Thema hat Relevanz, und zwar immer dann, wenn sich jemand dafür interessiert und sich darüber austauschen möchte. Ob andere es gutheißen oder verstehen oder ablehnen, spielt dabei keine Rolle zwinkern
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Beitrag(#1898085) Verfasst am: 21.01.2014, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen


Jedes Thema hat Relevanz, und zwar immer dann, wenn sich jemand dafür interessiert und sich darüber austauschen möchte. Ob andere es gutheißen oder verstehen oder ablehnen, spielt dabei keine Rolle zwinkern

Veto. Wenn jedes Thema, über das gesprochen wird, alleine dadurch relevant wird, würde der Begriff Relevanz mangels Unterscheidungskraft bedeutungslos. Ich bin demgegenüber der Auffassung, dass relevant nur ist, was eine gewisse Wichtigkeit hat. Was natürlich niemanden davon abhalten soll, irrelevante Gespräche zu führen. zwinkern
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Beitrag(#1898089) Verfasst am: 21.01.2014, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen


Jedes Thema hat Relevanz, und zwar immer dann, wenn sich jemand dafür interessiert und sich darüber austauschen möchte. Ob andere es gutheißen oder verstehen oder ablehnen, spielt dabei keine Rolle zwinkern

Veto. Wenn jedes Thema, über das gesprochen wird, alleine dadurch relevant wird, würde der Begriff Relevanz mangels Unterscheidungskraft bedeutungslos. Ich bin demgegenüber der Auffassung, dass relevant nur ist, was eine gewisse Wichtigkeit hat. Was natürlich niemanden davon abhalten soll, irrelevante Gespräche zu führen. zwinkern


Da staunt der Fachmann, der Vobro wundert sich...

Du möchtest doch wohl nicht darüber entscheiden wollen, was für andere Menschen wichtig oder interessant, also bedeutsam ist?

Ich finde Themen wie Buddhismus und auch Wiedergeburt geistes- und kulturgeschichtlich höchst bedeutsam, selbst wenn ich davon ausgehe, dass es für letzteres in der Wirklichkeit keine Entsprechung gibt. Den Buddhismus in seinen vielfältigen Erscheinungsformen gibt es sehr wohl, ganze Kulturen sind nach wie vor in hohem Maße von ihm geprägt, wie soll es da keine Relevanz geben?
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Beitrag(#1898091) Verfasst am: 21.01.2014, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen


Jedes Thema hat Relevanz, und zwar immer dann, wenn sich jemand dafür interessiert und sich darüber austauschen möchte. Ob andere es gutheißen oder verstehen oder ablehnen, spielt dabei keine Rolle zwinkern

Veto. Wenn jedes Thema, über das gesprochen wird, alleine dadurch relevant wird, würde der Begriff Relevanz mangels Unterscheidungskraft bedeutungslos. Ich bin demgegenüber der Auffassung, dass relevant nur ist, was eine gewisse Wichtigkeit hat. Was natürlich niemanden davon abhalten soll, irrelevante Gespräche zu führen. zwinkern


Relevanz und Wichtigkeit sind synonym.

Anhand welcher Fakten stellst du diese Eigenschaft eines Gesprächsthema fest?
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Beitrag(#1898094) Verfasst am: 21.01.2014, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nur so als Einwurf, welchem Thema ihr beide gerade Relevanz beimesst: http://de.wikipedia.org/wiki/Relevanz
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Tso Wang
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Beitrag(#1898134) Verfasst am: 21.01.2014, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen




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Beitrag(#1898135) Verfasst am: 21.01.2014, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen




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Beitrag(#1898136) Verfasst am: 21.01.2014, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Das macht nichts, da euer Thema keinerlei Relevanz hat. Auf den Arm nehmen




.


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smallie
resistent!?



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Beitrag(#1898187) Verfasst am: 21.01.2014, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung von Analyse & Kritik, von Rationalität & Wissenschaft, weil der Leidvermeidung bzw. dem Glückstreben nicht unmittelbar förderlich, ist Kennzeichen der auf westlich getrimmten buddhistischen Lebensphilosophie.

Zur "auf westlich getrimmten" Variante kann ich nichts sagen, das habe ich nicht verfolgt.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt und gab auch noch andere Heilslehren, wenn man z.B. an Carlos Castanedas mystische Weisheiten denkt oder auch ähnliches.

Letzten Endes aber gehören auch solche atheistischen oder auch nicht-theistischen Religionen zur Kategorie des Irrationalismus und der Antiaufklärung, mit dem impliziten Ziel, möglichst viele Menschen zu entpolitisieren ...-!

Das sehe ich anders.

Irrationalität und Antiaufklärung kann ich keine finden, in dem, was mir aus der fernöstlichen atheistischen Überlieferung gefällt. Zum Beispiel aus dem ersten Spruch im Tao Te King:

Zitat:
Der Weg, den man nennen kann, ist nicht der wahre Weg.


Das ist kritisches Denken pur. Wenn ich das in meine Sprache übersetze: es gibt keinen Plan, der immer funktioniert. Glaub' nicht, daß eine Strategie, die einmal funktioniert hat, auch ein zweites Mal funktioniert. Verlass' dich nicht auf Regeln, Gebote und Verbote, sondern schau, ob sie im speziellen Fall überhaupt sinnvoll sind. Mit zuvielen vorgefertigten Konzepten im Kopf kann man nicht mehr unvoreingenommen denken.

Dieses Motiv wird in den einschlägigen Geschichten immer wieder thematisiert. Noch mehr Beispiele:

Zitat:
Heilmittel

Baso pflegte zu sagen: "Das Herz ist Buddha."

Nanyo, sein Schüler sagte: "'Das Herz ist Buddha', das ist Medizin für Kranke. 'Weder Herz noch Buddha', das ist Heilung für diejenigen, die von der Medizin krank wurden."



Zitat:
Blinde Spiegel

Mazu lebte im Chanfu-Temple und übte sich den ganzen Tag lang in Zazen. Als Nanju davon hörte, was für ein großer Quell der Erkenntnis Mazu sei, fragte er Mazu: "Großer Meister, was bezweckt ihr damit, den ganzen Tag still zu sitzen und zu meditieren?"

Mazu sagte: "Ich will ein Buddha werden."

Nanju nahm einen Ziegel und und bearbeitete ihn mit einem Stein.
Mazu fragte: "Was machst du da?"

Nanju antwortete: "Ich versuche einen Spiegel zu machen."



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
mit dem impliziten Ziel, möglichst viele Menschen zu entpolitisieren ...-!


Ich bin bereits entpolitisiert.

Zu jeder Zeit, in jeder Gesellschaft, wird es Zustände und Regeln geben, die mir nicht gefallen. Ich bezweifle, daß meine Sicht der Dinge mehrheitsfähig wird. Das werde ich kaum ändern können - lieber kümmere ich mich um die Dinge, die mir nahe sind.
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Beitrag(#1898219) Verfasst am: 22.01.2014, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss mein Urteil relativieren. Wer sich mit Buddhismus auskennt, hat großartige Karrierechancen in der Glückskeksindustrie. Cool
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Vobro
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Beitrag(#1898231) Verfasst am: 22.01.2014, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Beantworte doch lieber mal die Fragen, die an Dich gerichtet wurden. Nach welchen Kriterien hat Deiner Ansicht nach ein Thema Relevanz oder auch nicht?
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