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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1900404) Verfasst am: 02.02.2014, 14:30 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: |
Ist "Krankheit" aber nicht häufig auch eine Frage der Definition? Es könnte einerseits ja sein, daß irgendwann einmal Homosexualität als Krankheit definiert wurde. Sprich, daß diese Definition nicht irgendwie "natürlich gesetzt" ist, sondern sich aus einer "Übereinkunft" oder einer "autoritativen Festlegung" ergeben hat. Sprich: Bibel, Kirche, "allgemein verbreitete Auffassung", ... . (Zumindest gibt und gab es Kulturen, in denen Homosexualität anders bewertet wurde.) |
Ja, Homosexualität galt früher mal als Krankheit. Die Gründe für diese Kategorisierung waren aber medizinisch nicht zu rechtfertigen, sondern beruhten auf religiösen Wertvorstellungen.
Critic hat folgendes geschrieben: | Andererseits, wenn wir uns mal ansehen, wie die Pharmabranche schonmal arbeitet: Es gibt eine Definition, ab welchen Blutdruckwerten von "Bluthochdruck" gesprochen wird, laut WHO ab 140 (systolischer Wert) oder 90 (diastolischer Wert). Auch das ist eine "Übereinkunft", die vielleicht aus der medizinischen Praxis resultiert - oder eben auch nicht. Nun wurde vor ein paar Jahren ein Versuch publik, diese Definition im allgemeinen auf "130/80" zu senken. Das sei aber nicht unbedingt aus Sorge um die Lebensweise der Menschen entstanden, sondern insbesondere aus kommerziellen Erwägungen: Wenn dies Erfolg gezeitigt hätte, wären alleine in Deutschland Millionen Menschen zusätzlich für therapiebedürftig erklärt und vielen von ihnen insbesondere nahegelegt worden, blutdrucksenkende Mittel einzunehmen. |
Hier vermengst du zwei Dinge. Dass Bluthochdruck krankhaft ist, darüber besteht absolute Einigkeit. Die Frage ist nur, ab wann Bluthochdrock besteht. Da gibt es eben nicht nur den grünen und den roten Bereich, sondern dazwischen auch viel Gelb mit reichlich Abstufungen. Das gleiche gilt für Gewicht, BMI und alle anderen Werte. Dass wirtschaftliche Interessen hier teilweise Einfluss nehmen, ist ein Ärgernis, aber das ist ein anderes Problem, was mit der Frage nicht wirklich was zu tun hat.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#1900463) Verfasst am: 02.02.2014, 20:22 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: |
Ist "Krankheit" aber nicht häufig auch eine Frage der Definition? Es könnte einerseits ja sein, daß irgendwann einmal Homosexualität als Krankheit definiert wurde. Sprich, daß diese Definition nicht irgendwie "natürlich gesetzt" ist, sondern sich aus einer "Übereinkunft" oder einer "autoritativen Festlegung" ergeben hat. Sprich: Bibel, Kirche, "allgemein verbreitete Auffassung", ... . (Zumindest gibt und gab es Kulturen, in denen Homosexualität anders bewertet wurde.) |
Ja, Homosexualität galt früher mal als Krankheit. Die Gründe für diese Kategorisierung waren aber medizinisch nicht zu rechtfertigen, sondern beruhten auf religiösen Wertvorstellungen.
Critic hat folgendes geschrieben: | Andererseits, wenn wir uns mal ansehen, wie die Pharmabranche schonmal arbeitet: Es gibt eine Definition, ab welchen Blutdruckwerten von "Bluthochdruck" gesprochen wird, laut WHO ab 140 (systolischer Wert) oder 90 (diastolischer Wert). Auch das ist eine "Übereinkunft", die vielleicht aus der medizinischen Praxis resultiert - oder eben auch nicht. Nun wurde vor ein paar Jahren ein Versuch publik, diese Definition im allgemeinen auf "130/80" zu senken. Das sei aber nicht unbedingt aus Sorge um die Lebensweise der Menschen entstanden, sondern insbesondere aus kommerziellen Erwägungen: Wenn dies Erfolg gezeitigt hätte, wären alleine in Deutschland Millionen Menschen zusätzlich für therapiebedürftig erklärt und vielen von ihnen insbesondere nahegelegt worden, blutdrucksenkende Mittel einzunehmen. |
Hier vermengst du zwei Dinge. Dass Bluthochdruck krankhaft ist, darüber besteht absolute Einigkeit. Die Frage ist nur, ab wann Bluthochdrock besteht. Da gibt es eben nicht nur den grünen und den roten Bereich, sondern dazwischen auch viel Gelb mit reichlich Abstufungen. Das gleiche gilt für Gewicht, BMI und alle anderen Werte. Dass wirtschaftliche Interessen hier teilweise Einfluss nehmen, ist ein Ärgernis, aber das ist ein anderes Problem, was mit der Frage nicht wirklich was zu tun hat. | Zunächst ging es ja darum, auf Fake zu antworten, daß ja noch niemand bewiesen habe, daß Homosexualität _keine_ Krankheit sei. Die Definition ist aber nicht unbedingt medizinisch.
In einem anderen Abschnitt der Diskussion wurde das schon auf die Hormone bezogen, von wegen es gebe einen "Normalbereich" und was davon abweiche, sei eben "anormal" und "krankhaft". Analog zu der Blutdrucklobby: Es könnte ja auch einen Hormonspiegel geben, der auch schädlich sein könnte. Also denke ich dann auch, daß, sollte es eine Hormonpille geben, mit der man Homosexuelle "umpolen" könnte, sich auch eine Lobby finden würde, die Homosexualität als behandlungsbedürftige Krankheit definieren würde. Einfach, indem man die Definition des "Normbereichs" enger faßt...
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1900517) Verfasst am: 03.02.2014, 00:28 Titel: |
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Aber nur, weil ein Wert "ungewöhnlich" hoch oder niedrig ist, sich vielleicht sogar in einem "anomalen" Bereich bewegt, kann ich deswegen noch keine Krankheit begründen. Bluthochdruck ist Ursache oder zumindest Alarmzeichen für eine Vielzahl von Krankheiten und medizinischen Problemen. Auf Homosexualität (ob nun durch bestimmte Hormonspiegel verursacht oder nicht) trifft das nicht zu.
Die Abweichung von einem "Normalbereich" alleine ist kein Anzeichen von Krankheit.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1900523) Verfasst am: 03.02.2014, 01:55 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Bluthochdruck ist Ursache oder zumindest Alarmzeichen für eine Vielzahl von Krankheiten und medizinischen Problemen. Auf Homosexualität (ob nun durch bestimmte Hormonspiegel verursacht oder nicht) trifft das nicht zu. |
Ich halte es für einen Fehler, auf dieser Ebene zu argumentieren. Es ist zum Beispiel Mannsein und Frausein durchaus ein Risikofaktor für Prostatakrebs und Gebärmutterhalskrebs, und je nach Kriegslage und Hebammenqualität waren die Lebenserwartungen von Männern und Frauen auch immer sehr verschieden.
Die Sache ist doch, dass ganz grundsätzlich Krankheit eine Abweichung von der normalen Funktion bezeichnet, und was normal ist, wird sich nicht einmal bei ideologisch unverdächtigen Themen durch ein Medizinstudium klären lassen, da eben auch bei Bluthochdruck die Gesellschaft entscheidet, welches Risiko annehmbar ist und bei welchem Risiko gehandelt werden sollte.
Was sich relativ einfach überprüfen lässt, ist, dass Homosexuelle keine besonderen Risiken tragen, die über Risiken von verschiedenen anderen üblicherweise als normal eingestuften Personengruppen hinausgehen.
Weiters ist die Frage, ob etwas als Krankheit einzustufen ist, auch noch kein Kriterium dafür, ob es verändert werden darf und ob es verändert werden soll. Ungewollte Schwangerschaften sind keine Krankheiten, Unfruchtbarkeit nach dem Wechsel ist keine Krankheit, Abweichungen vom Schönheitsideal sind keine Krankheit, usw.
Ich kann dein Unbehagen nachvollziehen. Die Debatte über die Krankheit wird aber wenig ändern.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ich eine "Umpolungspille" erleben werde, einen "Liebestrank" vielleicht schon eher (also mit verschiedenen Hormonen dafür sorgen, dass es sehr wahrscheinlich ist, sich in eine anwesende Person zu verlieben).
Für gut möglich halte ich es aber, dass ich es erleben könnte, dass die Wahrscheinlichkeit für homosexuelle Kinder stark gesenkt werden kann, da das relativ sicher ein multikausaler Vorgang ist und der eine oder andere Faktor durch Zufall entdeckt werden wird.
Was soll man dazu aber schon groß sagen? Sagen wir mal, man findet heraus, dass die Einnahme von Aspirin bei gleichzeitigem Trinken von Cranberrysaft und mehrwöchigem Aufenthalt auf 4000m Höhe die Wahrscheinlichkeit für ein homosexuelles Kind halbiert, dann ist jede Diskussion über ein Verbot hinfällig. Entweder ist bis dahin die Homophobie soweit verschwunden, dass es egal ist, oder nicht. Da Homophobie aber sowieso unerwünscht ist, kann man unabhängig davon daran weiterarbeiten.
Es gibt übrigens eine Kurzgeschichte "Cocoon" von Greg Egan, die genau das Thema dieses Threads zum Inhalt hat. Eine medizinische Dienstleistung, die den Embryo vor allen unerwünschten Einflüßen schützt und dabei durch die Festlegung des "Normalbereichs" an Hormonen auch homosexuelle Babies verhindert.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1900524) Verfasst am: 03.02.2014, 02:03 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: |
Was sich relativ einfach überprüfen lässt, ist, dass Homosexuelle keine besonderen Risiken tragen, die über Risiken von verschiedenen anderen üblicherweise als normal eingestuften Personengruppen hinausgehen. |
RotesKreuz hat folgendes geschrieben: | Homosexuelle Männer: Männer, die Sex mit Männern (MSM) hatten, werden von der Blutspende ausgeschlossen. Dieser Ausschluss erfolgt aufgrund eines signifikant höheren Infektionsrisikos für HIV und des verbleibenden Restrisikos bei der Diagnostik. Leider kann dieses Restrisiko trotz modernster Testmethoden nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden Personen, die zu Risikogruppen zählen oder Risikoverhalten zeigen, vom Blutspenden ausgeschlossen. International besteht Konsens, dass MSM-Kontakte als Risikoverhalten einzustufen sind: Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA. |
_________________ Trish:(
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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(#1900525) Verfasst am: 03.02.2014, 02:06 Titel: |
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Bald werden wir live eine Heilung verfolgen können.
Cure me, I'm gay!
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1900526) Verfasst am: 03.02.2014, 02:21 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: |
Was sich relativ einfach überprüfen lässt, ist, dass Homosexuelle keine besonderen Risiken tragen, die über Risiken von verschiedenen anderen üblicherweise als normal eingestuften Personengruppen hinausgehen. |
RotesKreuz hat folgendes geschrieben: | Homosexuelle Männer: Männer, die Sex mit Männern (MSM) hatten, werden von der Blutspende ausgeschlossen. Dieser Ausschluss erfolgt aufgrund eines signifikant höheren Infektionsrisikos für HIV und des verbleibenden Restrisikos bei der Diagnostik. Leider kann dieses Restrisiko trotz modernster Testmethoden nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden Personen, die zu Risikogruppen zählen oder Risikoverhalten zeigen, vom Blutspenden ausgeschlossen. International besteht Konsens, dass MSM-Kontakte als Risikoverhalten einzustufen sind: Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA. | |
Ich bin mir dessen bewusst, aber du musst das schon im Vergleich zu den Risiken anderer als normal eingestufter Personengruppen sehen.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1900527) Verfasst am: 03.02.2014, 02:23 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: |
Was sich relativ einfach überprüfen lässt, ist, dass Homosexuelle keine besonderen Risiken tragen, die über Risiken von verschiedenen anderen üblicherweise als normal eingestuften Personengruppen hinausgehen. |
RotesKreuz hat folgendes geschrieben: | Homosexuelle Männer: Männer, die Sex mit Männern (MSM) hatten, werden von der Blutspende ausgeschlossen. Dieser Ausschluss erfolgt aufgrund eines signifikant höheren Infektionsrisikos für HIV und des verbleibenden Restrisikos bei der Diagnostik. Leider kann dieses Restrisiko trotz modernster Testmethoden nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden Personen, die zu Risikogruppen zählen oder Risikoverhalten zeigen, vom Blutspenden ausgeschlossen. International besteht Konsens, dass MSM-Kontakte als Risikoverhalten einzustufen sind: Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA. | |
Völlig am Thema vorbei! Nicht die Homosexualität ist der Risikofaktor, sondern ungeschützter Sex bzw. riskantes Verhalten. Heteros mit deutlich riskanterem Sexualverhalten werden seltsamerweise nicht kategorisch ausgeschlossen.
Abgesehen davon wird der kategorische Ausschluss von Schwulen von der Bluspende zunehmend kritisiert - und in anderen Ländern auch anders behandelt. Auch die Deutsche AIDS Hilfe fordert ein Ende des generellen Verbots.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1900530) Verfasst am: 03.02.2014, 03:15 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: |
Was sich relativ einfach überprüfen lässt, ist, dass Homosexuelle keine besonderen Risiken tragen, die über Risiken von verschiedenen anderen üblicherweise als normal eingestuften Personengruppen hinausgehen. |
RotesKreuz hat folgendes geschrieben: | Homosexuelle Männer: Männer, die Sex mit Männern (MSM) hatten, werden von der Blutspende ausgeschlossen. Dieser Ausschluss erfolgt aufgrund eines signifikant höheren Infektionsrisikos für HIV und des verbleibenden Restrisikos bei der Diagnostik. Leider kann dieses Restrisiko trotz modernster Testmethoden nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden Personen, die zu Risikogruppen zählen oder Risikoverhalten zeigen, vom Blutspenden ausgeschlossen. International besteht Konsens, dass MSM-Kontakte als Risikoverhalten einzustufen sind: Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA. | |
Völlig am Thema vorbei! Nicht die Homosexualität ist der Risikofaktor, sondern ungeschützter Sex bzw. riskantes Verhalten. Heteros mit deutlich riskanterem Sexualverhalten werden seltsamerweise nicht kategorisch ausgeschlossen.
Abgesehen davon wird der kategorische Ausschluss von Schwulen von der Bluspende zunehmend kritisiert - und in anderen Ländern auch anders behandelt. Auch die Deutsche AIDS Hilfe fordert ein Ende des generellen Verbots. |
Unser Wolf sollte seine Quellen mal besser prüfen, er stolpert gerade von einem Touché ins nächste.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1900548) Verfasst am: 03.02.2014, 10:46 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Zunächst ging es ja darum, auf Fake zu antworten, daß ja noch niemand bewiesen habe, daß Homosexualität _keine_ Krankheit sei. Die Definition ist aber nicht unbedingt medizinisch. |
Natürlich ist die Definition von "Krankheit" eine medizinische. Und zwar ausschließlich. Deswegen kann ja auch die Frage, ob Homosexualität eine Krankheit ist, derzeit nicht beantwortet werden. Wir wissen zwar, was "Krankheit" ist, aber wir wissen (noch) nicht (genau genug), was Homosexualität ist.
Wie aber schon etwa 100 Mal geschrieben, ist das völlig belanglos. Denn Homosexualität wird nicht abgelehnt, weil sie "als Krankheit angesehen" wird. Die Kausalität ist umgekehrt: Homosexualität wird als Krankheit angesehen, weil sie abgelehnt wird. An dieser Ablehnung wird sich aber nichts ändern, falls irgendwann bewiesen wird, dass die Einordung als Krankkeit fachlich falsch war. Eine Änderung ist nur zu erwarten, wenn der echte Grund wegfällt, nicht wenn ein nur vorgeschobener Grund wegfällt.
Im Grunde ist es doch viel einfacher. Menschen haben eine instinktive Abneigung gegen das andere. Schwarze Haut, homosexuell, pädophil etc. Was weit genug vom Durchschnitt abweicht, wird abgeleht. Daran ändert sich nur etwas, wenn sich der Durchschnitt verändert. Wenn der Anteil an Menschen mit schwarzer Haut, Homosexuellen, Pädophilen etc. steigt, steigt auch die Akzeptanz, bis irgendwann Normalität erreicht ist.
All diese Diskussionen über Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten lassen sich nicht mit Definitionen lösen, sondern letzten Endes nur über Statistik.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#1900552) Verfasst am: 03.02.2014, 11:20 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Bluthochdruck ist Ursache oder zumindest Alarmzeichen für eine Vielzahl von Krankheiten und medizinischen Problemen. Auf Homosexualität (ob nun durch bestimmte Hormonspiegel verursacht oder nicht) trifft das nicht zu. |
Ich halte es für einen Fehler, auf dieser Ebene zu argumentieren. Es ist zum Beispiel Mannsein und Frausein durchaus ein Risikofaktor für Prostatakrebs und Gebärmutterhalskrebs, und je nach Kriegslage und Hebammenqualität waren die Lebenserwartungen von Männern und Frauen auch immer sehr verschieden.
Die Sache ist doch, dass ganz grundsätzlich Krankheit eine Abweichung von der normalen Funktion bezeichnet, und was normal ist, wird sich nicht einmal bei ideologisch unverdächtigen Themen durch ein Medizinstudium klären lassen, da eben auch bei Bluthochdruck die Gesellschaft entscheidet, welches Risiko annehmbar ist und bei welchem Risiko gehandelt werden sollte.
Was sich relativ einfach überprüfen lässt, ist, dass Homosexuelle keine besonderen Risiken tragen, die über Risiken von verschiedenen anderen üblicherweise als normal eingestuften Personengruppen hinausgehen.
Weiters ist die Frage, ob etwas als Krankheit einzustufen ist, auch noch kein Kriterium dafür, ob es verändert werden darf und ob es verändert werden soll. Ungewollte Schwangerschaften sind keine Krankheiten, Unfruchtbarkeit nach dem Wechsel ist keine Krankheit, Abweichungen vom Schönheitsideal sind keine Krankheit, usw.
Ich kann dein Unbehagen nachvollziehen. Die Debatte über die Krankheit wird aber wenig ändern.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ich eine "Umpolungspille" erleben werde, einen "Liebestrank" vielleicht schon eher (also mit verschiedenen Hormonen dafür sorgen, dass es sehr wahrscheinlich ist, sich in eine anwesende Person zu verlieben).
Für gut möglich halte ich es aber, dass ich es erleben könnte, dass die Wahrscheinlichkeit für homosexuelle Kinder stark gesenkt werden kann, da das relativ sicher ein multikausaler Vorgang ist und der eine oder andere Faktor durch Zufall entdeckt werden wird.
Was soll man dazu aber schon groß sagen? Sagen wir mal, man findet heraus, dass die Einnahme von Aspirin bei gleichzeitigem Trinken von Cranberrysaft und mehrwöchigem Aufenthalt auf 4000m Höhe die Wahrscheinlichkeit für ein homosexuelles Kind halbiert, dann ist jede Diskussion über ein Verbot hinfällig. Entweder ist bis dahin die Homophobie soweit verschwunden, dass es egal ist, oder nicht. Da Homophobie aber sowieso unerwünscht ist, kann man unabhängig davon daran weiterarbeiten.
Es gibt übrigens eine Kurzgeschichte "Cocoon" von Greg Egan, die genau das Thema dieses Threads zum Inhalt hat. Eine medizinische Dienstleistung, die den Embryo vor allen unerwünschten Einflüßen schützt und dabei durch die Festlegung des "Normalbereichs" an Hormonen auch homosexuelle Babies verhindert. |
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1900562) Verfasst am: 03.02.2014, 12:42 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Völlig am Thema vorbei! Nicht die Homosexualität ist der Risikofaktor, sondern ungeschützter Sex bzw. riskantes Verhalten. |
MSM sind ein Risikofaktor. Zitat: |
Heteros mit deutlich riskanterem Sexualverhalten werden seltsamerweise nicht kategorisch ausgeschlossen. | Promiskuitive Heteros werden ebenfalls kategorisch ausgeschlossen.
 Zitat: |
Abgesehen davon wird der kategorische Ausschluss von Schwulen von der Bluspende zunehmend kritisiert - und in anderen Ländern auch anders behandelt. Auch die Deutsche AIDS Hilfe fordert ein Ende des generellen Verbots. |
Solange ein statistisch erhöhtes Risiko für HBV-, HCV-, HIV-Infektionen besteht, ist ein Ausschluss sinnvoll.
Die Akzeptanz der (männlichen) Homosexualität zu fördern, indem man den Ausschluss von Blutspenden aufhebt, ist der falsche Weg. Unabhängig davon, dass Homosexualität selbst keine Krankheit ist.
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Unser Wolf sollte seine Quellen mal besser prüfen, er stolpert gerade von einem Touché ins nächste. |
MSM fällt für mich unter männliche Homosexualität.
_________________ Trish:(
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1900600) Verfasst am: 03.02.2014, 15:08 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
MSM sind ein Risikofaktor. Zitat: |
Heteros mit deutlich riskanterem Sexualverhalten werden seltsamerweise nicht kategorisch ausgeschlossen. | Promiskuitive Heteros werden ebenfalls kategorisch ausgeschlossen.
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Das stimmt eben nicht! Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. Aber einmal MSM = verbrannt für immer.
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Abgesehen davon wird der kategorische Ausschluss von Schwulen von der Bluspende zunehmend kritisiert - und in anderen Ländern auch anders behandelt. Auch die Deutsche AIDS Hilfe fordert ein Ende des generellen Verbots. |
Solange ein statistisch erhöhtes Risiko für HBV-, HCV-, HIV-Infektionen besteht, ist ein Ausschluss sinnvoll. |
Das statistisch erhöhte Risiko besteht aber nicht aufgrund von Homosexualität oder MSM, sondern aufgrund von riskantem Verhalten.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Die Akzeptanz der (männlichen) Homosexualität zu fördern, indem man den Ausschluss von Blutspenden aufhebt, ist der falsche Weg. Unabhängig davon, dass Homosexualität selbst keine Krankheit ist. |
Natürlich sollte man nicht das Infektionsrisiko durch Bluttransfusionen erhöhen, um Akzeptanz zu fördern. Das wäre sogar kontraproduktiv. Das Aufrechterhalten eines kategorischen Blutspendeverbots, das eben nicht sachlich begründet ist (ich halte die Deutsche Aids Hilfe für kompentent genug, eine solche Aussage tätigen zu können), führt aber zur Stigmation.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1900603) Verfasst am: 03.02.2014, 15:24 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Das statistisch erhöhte Risiko besteht aber nicht aufgrund von Homosexualität oder MSM, sondern aufgrund von riskantem Verhalten.
| Das statistische Risiko besteht, weil MSM häufiger von den genannten Infektionen betroffen sind.
Ob es überhaupt sinnvoll ist, MSM als Gruppe zu betrachten, ist durchaus strittig.
Der Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA, etc. halten es für sinnvoll. Zitat: |
Natürlich sollte man nicht das Infektionsrisiko durch Bluttransfusionen erhöhen, um Akzeptanz zu fördern. Das wäre sogar kontraproduktiv. Das Aufrechterhalten eines kategorischen Blutspendeverbots, das eben nicht sachlich begründet ist (ich halte die Deutsche Aids Hilfe für kompentent genug, eine solche Aussage tätigen zu können), führt aber zur Stigmation. |
Ich halte die oben genannten Institutionen für kompetent genug. Die deutsche Aids-Hilfe halte ich in der Frage für befangen.
_________________ Trish:(
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1900609) Verfasst am: 03.02.2014, 16:05 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Das statistische Risiko besteht, weil MSM häufiger von den genannten Infektionen betroffen sind. |
Afrikaner sind statistisch auch häufiger betroffen als Europäer. Niemand würde aber deshalb auf die Idee kommen, in Europa lebende Afrikaner als Risikogruppe zu bezeichnen.
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ob es überhaupt sinnvoll ist, MSM als Gruppe zu betrachten, ist durchaus strittig.
Der Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA, etc. halten es für sinnvoll. |
Nur können sie kaum begründen, warum ein Mann, der z.B. als Teenager mal einen MSM Kontakt hatte, lebenslang ausgeschlossen ist. Das ist jetzt natürlich der Extremfall. Die HIV Tests, die bei jeder Blutspende durchgeführt werden, haben aber nur eine Unsicherheit bei einer wenigen Wochen alten Neuinfektion.
Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Natürlich sollte man nicht das Infektionsrisiko durch Bluttransfusionen erhöhen, um Akzeptanz zu fördern. Das wäre sogar kontraproduktiv. Das Aufrechterhalten eines kategorischen Blutspendeverbots, das eben nicht sachlich begründet ist (ich halte die Deutsche Aids Hilfe für kompentent genug, eine solche Aussage tätigen zu können), führt aber zur Stigmation. |
Ich halte die oben genannten Institutionen für kompetent genug. Die deutsche Aids-Hilfe halte ich in der Frage für befangen. |
Ein ziemlicher Vorwurf, der begründet sein sollte.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1900611) Verfasst am: 03.02.2014, 16:24 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: |
Ob es überhaupt sinnvoll ist, MSM als Gruppe zu betrachten, ist durchaus strittig.
Der Europarat, Europäische Blutallianz EBA, Europäische Qualitäts- und Gesundheitsbehörde EDQM und US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA, etc. halten es für sinnvoll. |
Nur können sie kaum begründen, warum ein Mann, der z.B. als Teenager mal einen MSM Kontakt hatte, lebenslang ausgeschlossen ist. Das ist jetzt natürlich der Extremfall.
| Es ist ein Extremfall. Mit den Risikogruppen werden auch immer geeignete Spender, bei denen keine Infektion besteht, ausgeschlossen. Bei einer recht kleinen Gruppe mit einem erhöhten Risiko, überwiegt meines Erachtens der Vorteil des Ausschlusses gegenüber den verlorenen Spenden. Zitat: |
Die HIV Tests, die bei jeder Blutspende durchgeführt werden, haben aber nur eine Unsicherheit bei einer wenigen Wochen alten Neuinfektion.
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Das ist leider nicht wahr. Einen 100% zuverlässigen Test gibt es noch nicht. Daher macht es ja auch Sinn im Vorhinein Risikogruppen auszuschließen.
Umgekehrt macht es deswegen auch keinen Sinn, einfach pauschal alle ohne Grund(Blutspenden, Risikokontakt) zu testen.
Zitat: |
Wolf hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
Natürlich sollte man nicht das Infektionsrisiko durch Bluttransfusionen erhöhen, um Akzeptanz zu fördern. Das wäre sogar kontraproduktiv. Das Aufrechterhalten eines kategorischen Blutspendeverbots, das eben nicht sachlich begründet ist (ich halte die Deutsche Aids Hilfe für kompentent genug, eine solche Aussage tätigen zu können), führt aber zur Stigmation. |
Ich halte die oben genannten Institutionen für kompetent genug. Die deutsche Aids-Hilfe halte ich in der Frage für befangen. |
Ein ziemlicher Vorwurf, der begründet sein sollte. |
Weil sie zu einem guten Teil selbst von diesem Ausschlusskriterium betroffen sind und sie darin evtl. eine "Stigmatisierung" sehen.
_________________ Trish:(
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1900614) Verfasst am: 03.02.2014, 16:58 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. |
Wer beantwortet denn schon die Fragen nach seiner Promiskuität ehrlich?Ich würde nicht jeden One-Night-stand zugeben und mich sperren lassen.
_________________ SUUM CUIQUE
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1900620) Verfasst am: 03.02.2014, 17:21 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. |
Wer beantwortet denn schon die Fragen nach seiner Promiskuität ehrlich?Ich würde nicht jeden One-Night-stand zugeben und mich sperren lassen. |
Wie wäre es damit, einfach nicht Blutspenden zu gehen, wenn man in letzter Zeit One-Night-Stands gehabt hat?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1900652) Verfasst am: 03.02.2014, 18:30 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. |
Wer beantwortet denn schon die Fragen nach seiner Promiskuität ehrlich?Ich würde nicht jeden One-Night-stand zugeben und mich sperren lassen. |
Wie wäre es damit, einfach nicht Blutspenden zu gehen, wenn man in letzter Zeit One-Night-Stands gehabt hat? |
Die meisten gehen Blutspenden, weil sie das Geld brauchen.
_________________ SUUM CUIQUE
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1900653) Verfasst am: 03.02.2014, 18:34 Titel: |
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Desperadox hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. |
Wer beantwortet denn schon die Fragen nach seiner Promiskuität ehrlich?Ich würde nicht jeden One-Night-stand zugeben und mich sperren lassen. |
Wie wäre es damit, einfach nicht Blutspenden zu gehen, wenn man in letzter Zeit One-Night-Stands gehabt hat? |
Die meisten gehen Blutspenden, weil sie das Geld brauchen. |
Für's Blutspenden gibt's kein Geld. (Oder ich wurde beschissen.)
_________________ Trish:(
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1900655) Verfasst am: 03.02.2014, 18:39 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. |
Wer beantwortet denn schon die Fragen nach seiner Promiskuität ehrlich?Ich würde nicht jeden One-Night-stand zugeben und mich sperren lassen. |
Wie wäre es damit, einfach nicht Blutspenden zu gehen, wenn man in letzter Zeit One-Night-Stands gehabt hat? |
Die meisten gehen Blutspenden, weil sie das Geld brauchen. |
Für's Blutspenden gibt's kein Geld. (Oder ich wurde beschissen.) |
Tja, wenn man nur einmal spendet ...
http://www.blutspende-plasmaspende.de/vergutung/aufwandsentschadigung-fur-blutspenden-geld-verdienen-als-blutspender/
Zitat: | Von den meisten Blutspendediensten gibt es ab der 2. Blutspende eine monetäre Aufwandsentschädigung. |
(Ich weiß allerdings nicht, wie das in Österreich gehandhabt wird)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1900668) Verfasst am: 03.02.2014, 19:17 Titel: |
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Zitat: | Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) gibt es dagegen zumeist kleine nicht-monetäre Geschenke. |
Ebenso gibt es beim österreichischen roten Kreuz kein Geld, da ein finanzieller Anreiz, dazu verleitet falsche Angaben zu machen.
Die meisten Spender spenden beim roten Kreuz und nicht bei einem dubiösen privaten Blutspende-Dienst.
_________________ Trish:(
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1900669) Verfasst am: 03.02.2014, 19:21 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) gibt es dagegen zumeist kleine nicht-monetäre Geschenke. |
Ebenso gibt es beim österreichischen roten Kreuz kein Geld, da ein finanzieller Anreiz, dazu verleitet falsche Angaben zu machen.
Die meisten Spender spenden beim roten Kreuz und nicht bei einem dubiösen privaten Blutspende-Dienst. |
bei der uniklinik freiburg gabs ab der ersten spende 25 euro.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1900733) Verfasst am: 04.02.2014, 05:58 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Natürlich ist die Definition von "Krankheit" eine medizinische. Und zwar ausschließlich. |
Bezogen auf die Frage, ob die Krankenversicherung zahlt, wohl auch eine juristische. Und ich würde mal behaupten, dass in der medizinischen Frage, was eine Krankheit ist durchaus auch eine ethisch-moralische Bewertung mitschwingt, früher wie heute, vor allem bei psychischen Krankheiten. Einen Menschen, der zwanghaft klaut, würde man wohl eher als krank bezeichnen als einen Menschen, der zwanghaft anderen Menschen hilft.
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1900734) Verfasst am: 04.02.2014, 06:04 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Im Grunde ist es doch viel einfacher. Menschen haben eine instinktive Abneigung gegen das andere. Schwarze Haut, homosexuell, pädophil etc. Was weit genug vom Durchschnitt abweicht, wird abgeleht. Daran ändert sich nur etwas, wenn sich der Durchschnitt verändert. Wenn der Anteil an Menschen mit schwarzer Haut, Homosexuellen, Pädophilen etc. steigt, steigt auch die Akzeptanz, bis irgendwann Normalität erreicht ist. |
Bezweifle ich, ich würde mal behaupten, dass es in Ländern mit einem höheren Moslem-/Juden-/Schwarzenanteil auch mehr Rassismus gegen diese Gruppen gibt. Auch wenn ich keine Studie kenne, die das belegt.
Außerdem würde ich (ausgelebte) Pädophilie nicht in einer Reihe mit den anderen Gruppen nennen.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1900777) Verfasst am: 04.02.2014, 14:12 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Natürlich ist die Definition von "Krankheit" eine medizinische. Und zwar ausschließlich. |
Bezogen auf die Frage, ob die Krankenversicherung zahlt, wohl auch eine juristische. Und ich würde mal behaupten, dass in der medizinischen Frage, was eine Krankheit ist durchaus auch eine ethisch-moralische Bewertung mitschwingt, früher wie heute, vor allem bei psychischen Krankheiten. Einen Menschen, der zwanghaft klaut, würde man wohl eher als krank bezeichnen als einen Menschen, der zwanghaft anderen Menschen hilft. |
Ich nehme an, dass bei der Behandlung von Leidensdruck auf Grund bestimmter Symtome in der Abrechnung des Arztes nur solche Dinge aufgelistet werden, die von der Krankenkasse akzeptiert werden.
Das ist völlig unabhängig davon ob eine Vokabel mit einer Krankheit gleichgesetzt oder eine bestimmte Lebens oder Verhaltensweise bestimmte Krankheitsbilder hervorbringt oder wahrscheinlich macht.
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1900816) Verfasst am: 04.02.2014, 16:26 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Desperadox hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Wird das riskante Sexualverhalten beendet und der Hetero lebt danach z.B. monogam oder abstinent, kann er nach einer Zeit wieder spenden. |
Wer beantwortet denn schon die Fragen nach seiner Promiskuität ehrlich?Ich würde nicht jeden One-Night-stand zugeben und mich sperren lassen. |
Wie wäre es damit, einfach nicht Blutspenden zu gehen, wenn man in letzter Zeit One-Night-Stands gehabt hat? |
Wie wäre es damit, als Homosexueller einfach nicht Blutspenden zu gehen, wenn man in letzter Zeit riskantes Sexualverhalten gehabt hat?
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1900835) Verfasst am: 04.02.2014, 17:25 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) gibt es dagegen zumeist kleine nicht-monetäre Geschenke. |
Ebenso gibt es beim österreichischen roten Kreuz kein Geld, da ein finanzieller Anreiz, dazu verleitet falsche Angaben zu machen.
Die meisten Spender spenden beim roten Kreuz und nicht bei einem dubiösen privaten Blutspende-Dienst. |
Auch beim DRK hab ich früher eine finanzielle Aufwandsentschädigung bekommen.Ist aber schon ein paar Jahre her.
_________________ SUUM CUIQUE
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1900958) Verfasst am: 05.02.2014, 13:08 Titel: |
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"Der Einfluss der Sexualhormone auf das Gehirn beginnt bereits im Mutterleib. Hat der Embryo ein Y-Chromosom, wird er in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche Hoden ausbilden, welche hohe Mengen an Testosteron produzieren. Testosteron führt zur Ausbildung männlicher Geschlechtsmerkmale und zu einer männlichen Organisation des Gehirns und ist damit das geschlechtsbestimmende Hormon. Bleibt die Testosteronwirkung aus, entwickelt sich der Fötus weiblich.
Das hormonelle Milieu in der Entwicklung bestimmt die Ausbildung geschlechtsspezifischer Merkmale im Gehirn. Die Auswirkungen sind in jenen Gehirnregionen am deutlichsten, die eine hohe Zahl an Bindungsstellen für Sexualhormone, und hier insbesondere männliche Sexualhormone (Androgene), besitzen. Dazu gehört der Hypothalamus, eine Region, die für die Regulation der Hormonausschüttung verantwortlich ist.
Im Hypothalamus sind Geschlechtsunterschiede insbesondere in präoptischen Kernen, (Ansammlung von Nervenzellkörpern) zu beobachten, einschließlich des „Sexuell Dimorphen Nukleus“ (SDN), der bei Männern bis zu viermal größer sein kann als bei Frauen. Diese Regionen spielen neben anderen wichtigen Funktionen im Stoffwechsel auch eine Rolle in der Sexualität in Bezug auf Aktivität, sexuelle Präferenz und Geschlechtsidentität. Die hypothalamischen Kerne im Gehirn transsexueller Männern können beispielsweise eher einen weiblichen als männlichen Strukturaufbau („Organisation“) aufweisen."
http://www.sexmedpedia.com/artikel/auswirkungen-von-sexualhormonen-auf-die-psyche
Durch eine Kontrolle des Hormonhaushaltes bei Schwangeren und die Korrektur einer eventuellen hormonellen Schieflage, würden sich einige Diskussionen erübrigen.
Ist die sexuelle Praeferenz erst mal ausgebildet, lässt sie sich nicht mehr ändern.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1900984) Verfasst am: 05.02.2014, 15:39 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | "Der Einfluss der Sexualhormone auf das Gehirn beginnt bereits im Mutterleib. Hat der Embryo ein Y-Chromosom, wird er in der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche Hoden ausbilden, welche hohe Mengen an Testosteron produzieren. Testosteron führt zur Ausbildung männlicher Geschlechtsmerkmale und zu einer männlichen Organisation des Gehirns und ist damit das geschlechtsbestimmende Hormon. Bleibt die Testosteronwirkung aus, entwickelt sich der Fötus weiblich.
Das hormonelle Milieu in der Entwicklung bestimmt die Ausbildung geschlechtsspezifischer Merkmale im Gehirn. Die Auswirkungen sind in jenen Gehirnregionen am deutlichsten, die eine hohe Zahl an Bindungsstellen für Sexualhormone, und hier insbesondere männliche Sexualhormone (Androgene), besitzen. Dazu gehört der Hypothalamus, eine Region, die für die Regulation der Hormonausschüttung verantwortlich ist.
Im Hypothalamus sind Geschlechtsunterschiede insbesondere in präoptischen Kernen, (Ansammlung von Nervenzellkörpern) zu beobachten, einschließlich des „Sexuell Dimorphen Nukleus“ (SDN), der bei Männern bis zu viermal größer sein kann als bei Frauen. Diese Regionen spielen neben anderen wichtigen Funktionen im Stoffwechsel auch eine Rolle in der Sexualität in Bezug auf Aktivität, sexuelle Präferenz und Geschlechtsidentität. Die hypothalamischen Kerne im Gehirn transsexueller Männern können beispielsweise eher einen weiblichen als männlichen Strukturaufbau („Organisation“) aufweisen."
http://www.sexmedpedia.com/artikel/auswirkungen-von-sexualhormonen-auf-die-psyche
Durch eine Kontrolle des Hormonhaushaltes bei Schwangeren und die Korrektur einer eventuellen hormonellen Schieflage, würden sich einige Diskussionen erübrigen.
Ist die sexuelle Praeferenz erst mal ausgebildet, lässt sie sich nicht mehr ändern. |
Aus dem Zitierten ist das von dir Gefolgerte aber nicht ableitbar.
Ich bezweifle, dass das von mir Gefette nur die Entwicklung im Mutterleib betrifft, sondern denke, dass es sich um die ganzheitliche Entwicklung bis zur Geschlechtsreife und darüber hinaus handelt. Eigentlich ist ja bekannt, dass der Hormonhaushalt in der Entwicklung eines Menschen durchaus sehr starken Schwankungen unterliegt. Und das nicht nur bis zur Geschlechtsreife, sondern auch danach, weshalb ich bezweifle, dass es eine grundsätzliche und unabänderliche Ausbildung der Sexualpräferenz überhaupt gibt -> siehe auch den Abschnitt geschlechtsspezifische Unterschiede auf der von dir verlinkten Seite. Wobei ja im gesamten Abschnitt auf Transsexualität abgezielt wird, was aber nichts über die Präferenz bei der Sexualpartnerwahl aussagt.
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