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BW will Biologie als Schulfach abschaffen
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1904664) Verfasst am: 25.02.2014, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Aber die Frage hier ist ja wie man Kids am besten auf das, was auch immer kommen mag, vorbereitet.

Lerne auswendig was der Typ da vorn sagt und halte sonst das Maul, so wie bisher.....Das erscheint mir da als die schlechtere Alternative.


In diesem Punkt hast du natürlich Recht.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1904670) Verfasst am: 25.02.2014, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Lerne auswendig was der Typ da vorn sagt und halte sonst das Maul, so wie bisher.....Das erscheint mir da als die schlechtere Alternative.


Vielleicht definierst du mal, was du mit "Frontalunterricht" genau meinst, außer, dass es pfui ist.

Man kann Schüler auch beim Gartenlaubenbauen respektlos behandeln und niederbrüllen, weil sie Nägel schief einschlagen.

Und Mathematik kannst du durch Auswendiglernen ganz sicher nicht lernen. Du willst bloß weiterhin Mathematik auf Auswendiglernen reduzieren, nur dass dir das Auswendiglernen während des Gartenlaubenbauens besser gefallen hätte.

Ich bin großer Fan von selbstständigem Arbeiten, aber es gibt überhaupt keinen Zweifel, dass bei einer einigermaßen homogenen, einigermaßen interessierten Gruppe der interaktive Vortrag mit Abstand die schnellste Methode ist, Inhalte mit viel Informationsdichte und Rückfragenotwendigkeit zu vermitteln. Nur Einzelunterricht ist effizienter.

Selber lesen ist natürlich noch schneller, dafür steht man völlig an, wenn man ansteht. Ich habe mit 18 eine Zeitlang versucht, in Mathematikbüchern alle Theoreme zuerst selber zu beweisen, bevor ich den Beweis gelesen habe. Dabei lernt man viel, aber ich habe dann eingesehen, dass der enorm höhere Zeitaufwand es unmöglich macht, auch nur einen großen Teil der Mathematik so zu lernen.

Dein Gartenlaubenprojekt stelle ich mir in meiner ehemaligen Klasse so vor, dass da die Hälfte der Buben daheim den Mechanikbaukasten hat und mit dem Vater schon immer heimwerkt und die dann mit dir das große Wort führen. Die anderen dürfen mal ein Brett halten oder einen Nagel schief einschlagen.

Aus deinen Posts geht hervor, dass du praktisches Können über alles andere schätzt und Leute verachtest, die das nicht können. Das ist eine nachvollziehbare Motivation, um das als Schulstoff zu fordern, aber dann tu das, und behaupte nicht, dass das generell so toll für den Geometrieunterricht wäre. Und wundere dich nicht, wenn andere im Gegenzug andere Bildungslücken verachten.

Ich persönlich halte diese Art der Verachtung für mehr als eigenartig angesichts der Unmengen an Dingen, die "jeder wissen sollte", und der Tatsache, dass es derartige Projekte auch jetzt schon gibt, nur dass sie einen eher kleinen Teil der Unterrichtszeit einnehmen.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1904672) Verfasst am: 25.02.2014, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Aus deinen Posts geht hervor, dass du praktisches Können über alles andere schätzt und Leute verachtest, die das nicht können. Das ist eine nachvollziehbare Motivation, um das als Schulstoff zu fordern, aber dann tu das, und behaupte nicht, dass das generell so toll für den Geometrieunterricht wäre. Und wundere dich nicht, wenn andere im Gegenzug andere Bildungslücken verachten.
Das kann ich nicht daraus lesen.

esme hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich halte diese Art der Verachtung für mehr als eigenartig angesichts der Unmengen an Dingen, die "jeder wissen sollte", und der Tatsache, dass es derartige Projekte auch jetzt schon gibt, nur dass sie einen eher kleinen Teil der Unterrichtszeit einnehmen.

Da sollte mehr Wert drauf gelegt werden. Ansonsten stehen viele Schulabgänger wie "Ochse vor dem Berg", wenn es losgeht ins "wirkliche" Leben. Wie es jetzt wohl die Regel ist.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1904678) Verfasst am: 25.02.2014, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Zitat:
beefy hat folgendes geschrieben:

Sie haben doch am Ende die gleichen Lehrinhalte in der Birne wie der Geometer der durch die bisherige themenbegrenzte Frontalunterrichtsgeschichte gegangen ist nach Abschluß der Schule hatte.
Aber natürlich haben die Kinder, welche Laubhütten bauen, die gleichen Lerninhalte im Kopf, wie jene die Geometrieunterricht erhalten. Mit den Augen rollen
Zitat:

Nur nebenbei haben sie zusätzlich andere Dinge eben auch noch gelernt, und sie haben im Gegensatz zum jetzigen Geometer schon praktische Erfahrungen in diesem Bereich.
Wenn du meinst das Laubhütten bauen praktische Geometrie ist. Schulterzucken
Und zwar vor dem Studium/Ausbildung.

Sicherlich ein Vorteil im der Prüfungsfach 'Laubhütten bauen'.
Zitat:

Wo wäre jetzt der Nachteil?

Laubhütten bauen ist kein adäquater Ersatz für Geometrieunterricht. Auch zur Veranschaulichung ist es nur sehr begrenzt geeignet. Der Nachteil ist die Zeit, die für ernste Geometrie fehlt.


Du hängst dich hier an einem Beispiel auf, dass du dann acuh noch falsch verstehst... Es geht doch nicht darum, dass das Laubhüttenbauen die Geometrie ersetzen soll. Das wäre in der Tat blanker Unsinn. Aber wenn in der Schule sowieso ein Fach "handwerkliches Arbeiten" unterrichtet wird, wäre es doch sinnvoll, das im Geometrieunterricht Erlernte gleich praktisch anzuwenden.
_________________
There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#1904685) Verfasst am: 25.02.2014, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Selber lesen ist natürlich noch schneller, dafür steht man völlig an, wenn man ansteht.

OT: "anstehen" - ist das ein Austriazismus für "nicht weiterkommen" oder so?
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Wolf
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Beitrag(#1904688) Verfasst am: 25.02.2014, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Wenn du mehr willst, dann sollten wir erstmal über Geld reden.Ich biete ja Projekte an Schulen an,Thema (Nawi + Mathe ) steht auch....Gib mal ne konkrete Altersangabe,Zeitraum und die Inhalte des Lehrplans und ne Ansage was du auszugeben bereit wärest.....Denn das mache ich auf keinen Fall umsonst.

Oh du bist einer von denen. Einer dieser für nichts bezahlten Motivationscoaches, Teamklimaverbesserer, Esoteriker & Scharlatane.
Zitat:

Wobei, wenn ich sowas übernehme endet das wahrscheinlich nicht in Gartenlauben, sondern eher in die Theater und bildene Kunstrichtung- Also dann eher Kulissen bauen, "Mathevarieté" oder sowas, coole geometrische Figuren die mit Neonschnüren überzogen sind und überall rumstehen, ein, zwei selbsterfundenen Spielen und wir bräuchten ausreichend PC's und Kameras.....

Ein ziemlicher Schwachsinn.
Und nein ich bin nicht gegen Veranschaulichung. Nur das ist keine. (Darstellung und Manipulation von Kegelschnitten mit GeoGebra oder Ähnlichem wäre eine hilfreiche Veranschaulichung, hüpfende Kinder in Dreieckskostümen sind keine.)
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Trish:(
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Wolf
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Beitrag(#1904689) Verfasst am: 25.02.2014, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Selber lesen ist natürlich noch schneller, dafür steht man völlig an, wenn man ansteht.

OT: "anstehen" - ist das ein Austriazismus für "nicht weiterkommen" oder so?

Ja.
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Wolf
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Beitrag(#1904693) Verfasst am: 25.02.2014, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Und es wird auch in 20 Jahren noch unterrichtet werden.
Nur eben auf eine Art, die du dann nicht mehr begreifen wirst.
Frag mal AShriman wie er schriftliche Rechnenmethoden gelernt hat.
Dann erinnere dich daran wie du es gelernt hast, und dann geh mal an heutige Grundschulen....

Die Rechenhilfsmittel haben sich verändert.
Der Taschenrechner ist anstelle von Rechenschieber und Logarithmustabellen getreten.
Das Rechnen mit Rechenhilfsmittel stellt, aber nicht den wesentlichen Teil des Mathematikunterricht dar.
In der Grundschule nicht mit Zählen und Rechnen anzufangen, sondern mit abstrakter Mengenlehrer, war ein Fehler der 70er.
Ansonsten das schriftliche Dividieren hat damals wohl genauso funktioniert, wie jenes welches ich gelernt habe.
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Trish:(
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1904697) Verfasst am: 25.02.2014, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:

Und es wird auch in 20 Jahren noch unterrichtet werden.
Nur eben auf eine Art, die du dann nicht mehr begreifen wirst.
Frag mal AShriman wie er schriftliche Rechnenmethoden gelernt hat.
Dann erinnere dich daran wie du es gelernt hast, und dann geh mal an heutige Grundschulen....

Die Rechenhilfsmittel haben sich verändert.
Der Taschenrechner ist anstelle von Rechenschieber und Logarithmustabellen getreten.
Das Rechnen mit Rechenhilfsmittel stellt, aber nicht den wesentlichen Teil des Mathematikunterricht dar.
In der Grundschule nicht mit Zählen und Rechnen anzufangen, sondern mit abstrakter Mengenlehrer, war ein Fehler der 70er.
Ansonsten das schriftliche Dividieren hat damals wohl genauso funktioniert, wie jenes welches ich gelernt habe.


Auch der Taschenrechner ist inzwischen ueberholt. Heute macht man das laestige Rechnen mit seinem Smartphone.
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1904703) Verfasst am: 25.02.2014, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:


Vielleicht definierst du mal, was du mit "Frontalunterricht" genau meinst, außer, dass es pfui ist.



Ich halte mich da an die klassische Definition.
Lehrer steht vor der Klasse und unterrichtet.Je nach Zeitdruck wird auf Fragen und benötigte mehrmalige Erklärungen eingegangen....


Zitat:
Aus deinen Posts geht hervor, dass du praktisches Können über alles andere schätzt und Leute verachtest, die das nicht können.


Unsinn.Ehlich.
Aber aufgrund meiner arbeits - und persönlichen Erfahrungen bedaure ich es, nicht selbst so unterrichtet worden zu sein.Ich sehe wie leicht lernen sein kann wenn man mal gelernt hat, was für ein "Lerntyp" man eigentlich ist, und ich bedaure, daß ich als Kind niemanden hatte der mir die Chance gab so zu lernen, wie es für mich am besten gewesen wäre.

Zitat:
Dein Gartenlaubenprojekt stelle ich mir in meiner ehemaligen Klasse so vor, dass da die Hälfte der Buben daheim den Mechanikbaukasten hat und mit dem Vater schon immer heimwerkt und die dann mit dir das große Wort führen. Die anderen dürfen mal ein Brett halten oder einen Nagel schief einschlagen.


Ich bedaure die fixe Idee mit der Laube jetzt schon länger Lachen
Optimal wäre natürlich etwas, bei dem alle ins "Kalte Wasser" gehen.
Das funktioniert aber meist nicht.Mir bleibt da letztendlich nur darauf hinzuweisen, daß diese Methoden hier gerade erst im Enstehen sind.Dazu gehört natürlich auch bei den Kids das Lernen, wie sowas gemeinsam abläuft.Ist natürlich Aufgabe des Lehrers bei der Vorbereitung dafür zu sorgen, daß dieses Konkurrezding gar nicht erst aufkommt.Aber das ist ja dann auch möglich, wenn es vorher bedacht wurde.

Zitat:
Ich persönlich halte diese Art der Verachtung für mehr als eigenartig angesichts der Unmengen an Dingen, die "jeder wissen sollte"


Wirklich nicht.....

Zitat:

und der Tatsache, dass es derartige Projekte auch jetzt schon gibt, nur dass sie einen eher kleinen Teil der Unterrichtszeit einnehmen.


So wie ich es mitbekomme einmal im Jahr für fünf Tage.Schulen die sich für Modern halten manchmal auch zweimal.
Aber nicht direkt als fester Teil des Lehrprozesses, sondern eher als Besonderheit zum Schuljahresende, oder anstatt eines Wandertages (aber mit ähnlichem Charakter).
Ausnahmen kenne ich persönlich nur wenn direkte Probleme aufgetaucht sind , oder wenn Lehrer auf ganz konkret beschriebene Angebote anspringen.

Zitat:
Das ist eine nachvollziehbare Motivation, um das als Schulstoff zu fordern, aber dann tu das, und behaupte nicht, dass das generell so toll für den Geometrieunterricht wäre. Und wundere dich nicht, wenn andere im Gegenzug andere Bildungslücken verachten.


Aus der Laube komme ich wohl echt nicht mehr raus.
Ich versuchs mal anders zu erklären:
Wenn man begleitend zum trockenen Geometrieunterricht den Kindern die Möglichkeit bietet, den praktischen Nutzen der Geometrie mit allen Sinnen zu erfahren und zu begreifen, dann besteht die Chance daß sich viel mehr dafür interessieren als ohne die Praxis.Nebenbei bietet das ganze die Möglichkeit zusätzliches Wissen als trojanisches Pferd obendrauf zu packen, es mit anderen Fächern zu verknüpfen, wo dann ähnlich vorgegangen wird.

Zitat:
Und Mathematik kannst du durch Auswendiglernen ganz sicher nicht lernen. Du willst bloß weiterhin Mathematik auf Auswendiglernen reduzieren, nur dass dir das Auswendiglernen während des Gartenlaubenbauens besser gefallen hätte.


Ich glaube daß dir gerade völlig außer Augen geraten ist, was ich will, oder vielmehr mit diesem Satz wollte.....

Ich habe nur Vorurteile nachgeplappert.Daß ich mir schon ein klein wenig mehr Gedanken zum Thema "Bildung Vermitteln" gemacht habe, sollte doch eigentlich aus meinem geschreibseln hervorgehen.

Zitat:
angesichts der Unmengen an Dingen, die "jeder wissen sollte"


Darauf muß ich nochmal eingehen.
Ja .Massenhaft.Und sie haben dafür auf Gymnasien auch noch ein Jahr weniger Zeit, als unsereiner es hatte.
Wenn man sich dann mal mit Ausbildern hinsetzt und sich anhört was für Defizite Schulabgänger heutzutage haben dann muß man sich schonmal fragen woher sowas kommt und was man besser machen kann angesichts der Tatsache, daß unsere Kids heute viel mehr wissen müssen als wir damals und dafür weniger Zeit haben es zu erwerben.
Reicht es aus es auf die Blödheit der Jugend zu schieben?
Ist noch härterer Frontalunterricht die Lösung, wenn dann das Wissen nur bis zum nächsten Unterrichtsthema hängenbleibt ?

Ich persönlich halte diese "neuen" Methoden (auch aus Erfahrung heraus) für besser.Sie sind ein guter erster Schritt.Ausdünnung der Lehrpläne wäre der nächste.
_________________
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1904715) Verfasst am: 25.02.2014, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:

Oh du bist einer von denen. Einer dieser für nichts bezahlten Motivationscoaches, Teamklimaverbesserer, Esoteriker & Scharlatane.



Oh, du bist einer von denen.Genauso vorurteilsbeladen wie ahnungslos davon, was Projektarbeit im Bildungsbereich darstellt.
Ich persönlich formuliere das natürlich etwas anders.Ich bin einer von denjenigen, die akademischen Einthemenfachidioten an unseren Schulen aus der Pädagogischen Scheiße heraushelfen, in die sie sich und die Kids selbst geritten haben.
Gleichzeitig helfe ich ihnen den Bildungsauftrag den sie von Vater Staat angenommen haben auszuführen.Teilweise mit Widerstand am Anfang und meistens mit großer Dankbarkeit für den neu erworbenen Input am Ende.


Zitat:
hüpfende Kinder in Dreieckskostümen sind keine.)


Das hat nirgendwo gestanden und es zeigt nur einfach ganz deutlich daß du nicht wirklich weißt worum es dabei geht.Aber selbst Kids in Dreieckskostümen könnten (wenn ich sowas überhaupt angedacht hätte-was ich nicht habe) einen Lehreffekt haben.Es geht dabei ja nicht um die Aufführung sondern das Lernen betrifft die Zeit vor der Aufführung.Du siehst nur rumhüpfende Kinder und verkennst dabei völlig daß die eigentliche Wissensvermittlung während des "Schaffensprozesses" stattfindet.Das Hüpfen im Kostüm ist nur das Trojanische Pferd. Das was im Pferd steckt willst du nicht sehen.

Nenn das Pferd ruhig Schwachsinn, nenn diese Bildungsform Scharlatanerie, damit kann ich leben.So wie es sich abzeichet wird der Arzt der dir als Rentner dein künstliches Hüftgelenk einbaut eines der Kinder sein, die aus diesem Trojanischem Pferd daß du nur zu sehen bereit bist gesprungen sind.Und er wird dir trotzdem dabei helfen, dann auch wieder deinem Alter entsprechende kleinere Sprünge zu schaffen.
Ob du dich nun darüber aufregst oder nicht spielt da keine Rolle.Das Interessiert bis dahin eh keinen mehr.
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Kival
Profeminist Ghost



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Beitrag(#1904718) Verfasst am: 25.02.2014, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zusätzlich sind solche Vorschläge sinnvoll, aber knapp gesagt: Mir und ich vermute auch Esme und Wolf hätte man so Mathematik (oder Physik) verleiden können. Was ist mit denen, die *keine* praktische Anwendung *wollen* (zumindest erstmal nicht...)? Was ist mit den Lerntypen, denen ein Gartenlaubenprojekt jede Motivation nimmt, die sonst für die abstrakten Inhalte selbst hätten?
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Misterfritz
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Beitrag(#1904732) Verfasst am: 25.02.2014, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Zusätzlich sind solche Vorschläge sinnvoll, aber knapp gesagt: Mir und ich vermute auch Esme und Wolf hätte man so Mathematik (oder Physik) verleiden können. Was ist mit denen, die *keine* praktische Anwendung *wollen* (zumindest erstmal nicht...)? Was ist mit den Lerntypen, denen ein Gartenlaubenprojekt jede Motivation nimmt, die sonst für die abstrakten Inhalte selbst hätten?

das problem ist ja, man wird nie alle schüler gleich motivieren können.
es stellt sich halt die frage, wie man viele schüler, denen gerade mathematik völlig abgeht und die auch naturwissenschaften nicht im normalen unterricht prickelnd finden, dennoch ein gewisses mass an verständnis dafür beizubringen. das ganze wird eh' immer etwas sein, um einen grossen teil der schüler begeistern zu können, alle KANN man nicht "glücklich" machen.
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Wolf
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Beitrag(#1904737) Verfasst am: 25.02.2014, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Du hängst dich hier an einem Beispiel auf, dass du dann acuh noch falsch verstehst... Es geht doch nicht darum, dass das Laubhüttenbauen die Geometrie ersetzen soll. Das wäre in der Tat blanker Unsinn. Aber wenn in der Schule sowieso ein Fach "handwerkliches Arbeiten" unterrichtet wird, wäre es doch sinnvoll, das im Geometrieunterricht Erlernte gleich praktisch anzuwenden.

Welches erlernte Wissen aus dem Geometrie-Unterricht lässt sich den so einfach im Werkunterricht anwenden?
Das klingt ja alles allgemein-gesprochen wunderbar, aber im Konkreten?
Vermessen, zuschneiden und bohren kann's doch nicht gewesen sein.

Gegen Veranschaulichung durch Modelle platonische Körper, graphische Darstellung am Computer und Ähnlichem habe ich nichts, im Gegenteil.
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Misterfritz
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Beitrag(#1904743) Verfasst am: 25.02.2014, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Du hängst dich hier an einem Beispiel auf, dass du dann acuh noch falsch verstehst... Es geht doch nicht darum, dass das Laubhüttenbauen die Geometrie ersetzen soll. Das wäre in der Tat blanker Unsinn. Aber wenn in der Schule sowieso ein Fach "handwerkliches Arbeiten" unterrichtet wird, wäre es doch sinnvoll, das im Geometrieunterricht Erlernte gleich praktisch anzuwenden.

Welches erlernte Wissen aus dem Geometrie-Unterricht lässt sich den so einfach im Werkunterricht anwenden?
Das klingt ja alles allgemein-gesprochen wunderbar, aber im Konkreten?
Vermessen, zuschneiden und bohren kann's doch nicht gewesen sein.

ich schätze, die meisten handwerklichen ausbildungsbetriebe wären glücklich, wenn die auszubildenden das in der schule gelernte geometrische wissen denn nur halbwegs in die praxis umsetzen könnten. das scheint aber wohl nicht so zu sein.
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Tom der Dino
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Beitrag(#1904759) Verfasst am: 25.02.2014, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Du hängst dich hier an einem Beispiel auf, dass du dann acuh noch falsch verstehst... Es geht doch nicht darum, dass das Laubhüttenbauen die Geometrie ersetzen soll. Das wäre in der Tat blanker Unsinn. Aber wenn in der Schule sowieso ein Fach "handwerkliches Arbeiten" unterrichtet wird, wäre es doch sinnvoll, das im Geometrieunterricht Erlernte gleich praktisch anzuwenden.

Welches erlernte Wissen aus dem Geometrie-Unterricht lässt sich den so einfach im Werkunterricht anwenden?
Das klingt ja alles allgemein-gesprochen wunderbar, aber im Konkreten?
Vermessen, zuschneiden und bohren kann's doch nicht gewesen sein.

Gegen Veranschaulichung durch Modelle platonische Körper, graphische Darstellung am Computer und Ähnlichem habe ich nichts, im Gegenteil.


Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.
Platonische Körper lassen sich prima mit Chemie kombinieren. Tetraedrische Anordnung der Atome im Methan, Ikosaederstumpf bei Fullerenen oder auch beim Fußball, womit dann auch eine Verbindung zum Sport geschlagen wird.
Letztendlich sind diese Verknüpfungen mit Aktivitäten nur erfahrene Eselsbrücken. Deshalb helfen sie eben beim Lernen und das in mindestens zwei Richtungen.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Wolf
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Beitrag(#1904760) Verfasst am: 26.02.2014, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.

Suspekt
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Tom der Dino
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Beiträge: 3949

Beitrag(#1904761) Verfasst am: 26.02.2014, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.

Suspekt


Du hast drei Versuche Sehr glücklich
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Am Anfang war ......das Experiment.
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Beiträge: 3972

Beitrag(#1904762) Verfasst am: 26.02.2014, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Projektunterricht kann immer nur eine Ergänzung sein.
Besonders geeignet für die Fächer denen es an Fachpraxis mangelt.

Fächerübergreifender Unterrricht ist dann sinnvoll wenn es sich auch wirkungsvoll ergänzt und anbietet.
z.B. Atombau und Periodensystem fächerübergreifend in Chemie und Physik
oder Grundlagen der Ernährung in Chemie, Biologie, Hauswirtschaft.

Wenn es nur noch um beliebige Lernerfolge geht, hat man natürlich am Ende gute Lernmaschinen, die sich jeden Blödsinn aneignen können. Ohne Fachwissen und Sinnzusammnehänge ist das aber auch gefährlich.
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Beiträge: 3326

Beitrag(#1904768) Verfasst am: 26.02.2014, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.

Suspekt


Du hast drei Versuche Sehr glücklich


Oh ja. Man sollte dem Bildungsministerium das neue Fach "Hermeneutische Mathematik" vorschlagen; vielleicht wird es in den Lehrplan aufgenommen. Sehr glücklich
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beefy
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
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Beitrag(#1904771) Verfasst am: 26.02.2014, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.

Suspekt


Wolf, wie wäre es denn wen du uns sagst wo du glaubst, dass Geometrie Verwendung findet oder ob es deiner Meinung nach nur abstakte Rechenspielerei ist

Und dann erklär mal warum es keine Geometrie ist wenn ein Haus nur dann länger steht, wenn bei Wänden das Lot gefällt wurde, Wände die ohne im rechten Winkel zueinander stehen oder nicht die richtige Länge habe nicht passen, Werkzeuge wie Tischlerwinkel, Wasserwaage oder die moderne Form der Laserwasserwaage die Parallelen anzeigt, die Pyramiden, spitze Hausdächer die aufs Haus passen....


Alles Zufall, oder möglicherweise doch schlicht praktisch angewandte Geometrie ?
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Wolf
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Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1904780) Verfasst am: 26.02.2014, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Wolf, wie wäre es denn wen du uns sagst wo du glaubst, dass Geometrie Verwendung findet oder ob es deiner Meinung nach nur abstakte Rechenspielerei ist

In der Robotik(computergesteuerte Bewegungen von Maschinen); beim (computerunterstützten) Design; zur Veranschaulichung algebraischer Probleme insbesondere lineare Optimierungsaufgaben im Bereich der Informatik, Naturwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und der Mathematik selbst; perspektivischen Zeichnen, insbesondere auch am Computer; in Verbindung mit Wahrscheinlichkeitstheorie bei der Schätzung der Anzahl von Zellen in einem Ausschnitt (bei der Betrachtung durch ein Mikroskop) und zum Teil natürlich bei den klassischen Aufgaben, wie die Bestimmung von Volumina und Flächeninhalten.

Zitat:

Und dann erklär mal warum es keine Geometrie ist wenn ein Haus nur dann länger steht, wenn bei Wänden das Lot gefällt wurde, Wände die ohne im rechten Winkel zueinander stehen oder nicht die richtige Länge habe nicht passen, Werkzeuge wie Tischlerwinkel, Wasserwaage oder die moderne Form der Laserwasserwaage die Parallelen anzeigt, die Pyramiden, spitze Hausdächer die aufs Haus passen....


Alles Zufall, oder möglicherweise doch schlicht praktisch angewandte Geometrie ?

Was du beschreibst hat mit Statik zu tun, bei einfach Dingen wie deiner Laube kommt man ganz gut mit Erfahrungswerten zu recht.
Bei komplexeren Gebilden muss nachrechnen.
Wäre Statik eine geometrische Eigenschaft, könntest du ein Haus mit einem Satteldach am Boden bauen.
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.

Suspekt


Du hast drei Versuche Sehr glücklich

Musst du beim Schrankbauen etwas auf die Länge einer Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks zu schneiden oder war es ein Witz den ich nicht kapiere?
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esme
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Beitrag(#1904810) Verfasst am: 26.02.2014, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Wolf, wie wäre es denn wen du uns sagst wo du glaubst, dass Geometrie Verwendung findet oder ob es deiner Meinung nach nur abstakte Rechenspielerei ist


Für dich gibt es hier nichts außer der direkten "praktischen" Anwendung, die es schon vor Jahrtausenden gab und "abstrakter Rechenspielerei".

Dazwischen liegt die gesamte moderne Technik und Naturwissenschaft und vor allem die ganze Mentalität der modernen Naturwissenschaft.

Mit Betonung auf "Wissenschaft": Warum ist es so?
Das kommt in deinen Alternativen überhaupt nicht vor, eine solche Frage zu stellen.

Und zwischen "abstrakt" und "aus Holz und Drachenseide zusammenbauen" gibt es eben eine ganze Menge, die letzen Jahrtausende and Kulturgeschichte.

Mir geht es im übrigen nicht darum, dass mir das Drachenbauen die "Mathematik/Physik verleidet" hätte, sondern dass wir eben in der Zeit noch weniger Mathematik und Physik gemacht hätten als ohnehin schon, wenn das ein *typischer* Unterricht sein soll. Pyramiden und Drachenbau sind einfach nicht besonders interessante Mathematik, während Drachenflug für die Schule viel zu schwierig ist. Es ist nicht die Anwendung, die die Mathematik interessant macht.
Stell dir vor, wir hätten ein Schulfach "Praktisches Werken" und weil mich das nicht interessiert, darf in diesem Schulfach niemals direkt etwas gebaut werden, da aus Rücksicht auf mich alle Schüler ausgetrickst werden müssen, um Dinge zu bauen, ohne zu merken dass sie Dinge bauen.
Würdest du dich da wohlfühlen?
Würde sich ein Schüler, der für Leichtathletik begabt ist, wohlfühlen, wenn man aus Rücksicht auf mich niemals schnell läuft und vor allem absolut niemals läuft, ohne dass es mit einem Spiel kaschiert wird, dass man läuft?

Und weil du ständig betonst, wie unnütz die Kugel ist, weil du nichts aus Kugeln baust: Wie wäre es mal mit so unnützen abstrakten Rechenspielereien wie Signalausbreitung? Was bedeutet das für die Abnahme der Intensität? Für solche Dinge sind abstrakte Argumente wie Dimensionen und Größenordnungen wesentlich interessanter als die exakte Formel für das Volumen, aber Abstraktes hast du ja schon im Vorfeld als Dichotomie zu Nützlich aufgebaut.

Und ohne jede Diskussion ist für dich Interessant=Nützlich=Im Alltag Nützlich= Nicht Abstrakt.

Ich bin kürzlich mal auf einer NaWi-Ausstellung für die allgemeine Bevölkerung unter anderem beim Seifenwasser-Minimalflächen-Experiment gewesen, ganz ohne Frontalunterricht. Selbstverständlich haben Minimalflächen Anwendungen, aber die Leute, die aus Interesse bei so einer Ausstellung auftauchen, wollen wissen, warum diese Minimalfläche so aussieht und nicht anders, wie man so etwas grundsätzlich ausrechnen kann, was man noch nicht weiß, usw.
Kein einziger Besucher hat mich nach Anwendungen gefragt, sie haben mit den verschiedenen mathematisch-physikalischen Experimenten gespielt und gefragt, warum das so ist.

Dir ist überhaupt nicht klar, wie schwierig es wäre, seriös Fragen zum Drachenflug zu beantworten, sodass der Verdacht naheliegt, dass du dich auf "gelogene" übervereinfachte Antworten beschränken willst, deren Mängel man leicht erkennen kann, wenn man den Drachen beobachtet. Oder das soll halt der Physiklehrer machen, da das nicht deine Sache ist, wie das nun sinnvoll mit zugänglicher Physik verbunden ist.

Das Entscheidende für das Interesse ist immer "Warum ist das so?".
Wenn du mir mit einen Egoshooter-Spiel mit Zeitreisen das Regierungsdatum von Ludwig dem Vierzehnten "unterjubelst", wird das nichts daran ändern, ob ich es interessant finde, wie die Geschichte dazu beiträgt, dass die Welt heute so ist, wie sie ist, und ob ich es interessant finde, wie sich die Welt in der Vergangenheit entwickelt hat.

Wir haben im Musikunterricht ohne irgendeinen "Projektunterricht" zu jeder Epoche immer mitgelernt, was sich in Politik, Kunst, Wissenschaft und Philosophie zur selben Zeit getan hat und inwieweit sich das auf den Musikstil ausgewirkt hat. Das war alles ganz übler Frontalunterricht.

Der Kern der Geometrie ist nicht die Genauigkeit der Pyramidenwinkel, der Kern ist es, im altgriechischen Sandbrettchen oder auf Geogebra zu sehen, dass es hier eine überraschende Eigenschaft gibt, und wissen zu wollen, warum, und darüber nachzudenken, wie eine zufriedenstellende Begründung überhaupt aussehen kann.

Ich habe überhaupt nichts gegen Angebote, die Kinder "austricksen", ein Gebiet kennenzulernen, gegen das sie eine Aversion entwickelt haben. Diese Aversion hat aber nichts mit Lerntyp zu tun und das Angebot sollte sich an die entsprechende Gruppe richten, die bereits eine Aversion hat, statt vorauszusetzen, dass jeder gegen das Gebiet eine Aversion hat.

Ein Beispiel: In den USA gibt es ein Sommercamp für Kinder, die in der Regelschule Probleme hatten. Ein typischer Besucher war ein achtjähriger Bub, der vollkommen überzeugt war, dass er zu dumm ist, lesen zu lernen, seine Eltern haben langsam begonnen, ihm zu glauben. Auf dem Camp hat er mit Begeisterung hundert chinesische Schriftzeichen erlernt, da er nicht wusste, dass das unter "lesen" fällt.

Das war aber ein Problem mit der Einstellung des Kindes, nicht mit seinem "Lerntyp" und keinesfalls lässt sich daraus schließen, dass alle Kinder hundert chinesische Schriftzeichen lernen müssen, um Englisch lesen zu lernen. Es ging in dem Fall auch nicht um "praktische" Anwendung, lediglich um den Abbau des mentalen Blocks.

Es ist falsch, allgemein festzulegen, dass Schulstoff uninteressant ist und Popkultur und Technisches Werken interessant ist und daher alle Kinder mit dem letzteren ausgetrickst werden müssen, ersteres zu lernen.
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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sponor
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Beitrag(#1904824) Verfasst am: 26.02.2014, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Diskussion(en) sind ja nicht ganz neu und tauchen wohl in jedem Forum immer wieder auf...
Sei's drum:

Ich glaube ihr habt alle recht, irgendwie. Ja, "man muss Kinder da abholen, wo sie stehen"*; ja, Abstraktes kann oft interessanter sein als (noch dazu bemühte) Konkretisierungen**; ja, jede Lehr-Methode hat ihre Berechtigung.***


* Geschwurbel, ich weiß. Individuelle Förderung ("Binnendifferenzierung" und so) ist dennoch unabdingbar, wenn alle Kinder ihr Potential ausschöpfen sollen.

** "Eine Küstenlinie wird durch ein Polygon 4. Ordnung dargestellt. Berechnen Sie..." – Grausam. Es ist sehr schwer, oft unmöglich, für irgendeinen vorgegebenen Lehrstoff passende "lebensweltliche Motivationen" aus dem Hut zu zaubern. Oft sind die dann hanebüchen oder gleich ganz falsch, auch gern in Abituraufgaben (s.o.). Die echte Welt in Modelle zu gießen wird halt ganz häufig sehr schnell sehr kompliziert...
Ich hab's im fgh schon mal irgendwo erwähnt: Eines meiner schönsten Erfolgsmomente als Lehrer war der Vierfarbensatz mit Sechstklässlern. ("Natürlich" nicht im Rahmen des regulären Unterrichts, sondern als experimentelles Häppchen.) Die hatten so viel Spaß, die haben freiwillig nach mehr Mathematik gerufen... Wenn man hätte dürfen (Lehrplan...) wären wir womöglich bei Erörterungen der verschiedenen Beweisverfahren gelandet...

*** Die praktische Ausbildung zum Lehrer besteht dann meist zum großen Teil darin herauszufinden, welche didaktische Sau im Moment (vom Ausbilder zumal) durchs Dorf getrieben wird...
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beefy
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Beitrag(#1904828) Verfasst am: 26.02.2014, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

@ esme und Wolf

Ich glaube ihr Versteht hier etwas grundlegend falsch.
Solche Projekt sind nicht als Ersatz für Unterricht gedacht, sondern als Ergänzung.
Sie dienen dazu möglichst viele Unterschiedliche Charaktäre unter einen Hut zu bringen und auch bei im klassischen Unterricht "hoffnungslosen" Kandidaten ein "Interesse" oder "Begreifen" zu wecken.
Ähnlich wie beim klassischen Unterricht wo es auch Unterschiede im Empfinden des Schwierigkeitsgrades des Themas gibt, so wird es diese auch bei Projekten geben.Ganz klar.
Diejenigen werden sich dann die gleichen Sprüche anhören wie die, die beim klassischen Unterricht etwas nicht begreifen und zurückbleiben.Das Leben und die Schule sind nunmal kein Ponyhof.

Es ist auch nicht für Abiturjahrgänge gedacht sondern in dem Falle eher für die Altersgruppe, bei der es mit Geometrie losgeht.Es hilft den Stoff zu vertiefen und abzuspeichern und birgt die Chance, die sich schon nach einigen Stunden abzeichnenden "hoffnungslosen" Fälle von Geometriedaus doch noch mit ins Boot zu holen.Gerade bei aufeinander aufbauenden Fächern ist sowas ja wichtig.
Niemand wird alleine durch sowas zum Mathegenie,
Aber es kann interessen für Mathe bei denjenigen geweckt werden, für die es vorher nur ein nerviges Pflichtfach war und es kann einem versteckten Psychologengenie oder Superanwalt die wahrscheinlich nach dem Abi nie wieder mit Mathe zu tun haben helfen, sich das Abi nicht durch eine schlechte Mathenote zu vergeigen.

Und selbst diejenigen die Lauben bauen schon irgendwie von zu Hause her kennen haben durch die trojanisches Pferd Funktion irgendeinen Nutzen.


Ich gebe zu daß mit der Laube war ein unglückliches Beispiel.
Nicht zuletzt weil es offenbar ganz unterschiedliche Sichtweisen zu dem was eine Laube ist zu geben scheint.

War halt ne fixe Idee.
Lasst uns stadessen Drachen bauen.Kastendrachen am besten.Zur Not auch Modelle
Gleiches Prinzip - geht aber schneller und veranschaulicht wahrscheinlich besser was ich meine.
Dreidimensionale geometrische Figuren werden Konstruiert, man kann schön anschaulich berechnen wieviel Stoff zum bespannen nötig ist und man hat wieder genug Material für trojanische Pferde, falls man sie benutzen will.
Es ist praktisch angewandte Geometrie, vertieft und erklärt in anschaulicher und greifbarer Weise das erlernte und bietet "alernative Abspeichermöglichkeiten" für die Schüler.
Auch hier können/sollten Lehrer zusammenarbeiten.
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Beitrag(#1904839) Verfasst am: 26.02.2014, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:

Solche Projekt sind nicht als Ersatz für Unterricht gedacht, sondern als Ergänzung.
Sie dienen dazu möglichst viele Unterschiedliche Charaktäre unter einen Hut zu bringen und auch bei im klassischen Unterricht "hoffnungslosen" Kandidaten ein "Interesse" oder "Begreifen" zu wecken.



So ist es.

In Geometrie wird üblicherweise mit Geodreieck und Zirkel auf Papier konstruiert.
Im weiteren Schritt eventuell ein Modell aus geeignetem Material gebastelt.
Dann kann man zusätzlich mit Bindfaden und Zollstock mal eine Raumdiagonale im Klassenraum veranschaulichen und vermessen.
Mit Hilfe des Satzes von Pythagoras auch berechnen.
Beim Rauminhalt (Volumen) möglicherweise fächerübergreifend mit Physik und Chemie, weil dort eine Menge Hohlkörper unterschiedlichster Form sind, die man befüllen , ausmessen, umfüllen und berechnen kann.
Zum komplexeren Basteln ist dann Werken/Technik geeignet.(wegen der vorhandenen Werkzeuge und Maschinen)
So könnte man dort praxisorientiert, problemorientiert und fächerübergreifend arbeiten.

Geschlechtsspezifische Neigungen und Wahlverhalten führen hier zu einer überwiegend männlichen Teilnehmergruppe. Das daraus resultierende Genderproblem, mit dem Wunsch die weiblichen Teilnehmer mehr zu fördern und zu interessieren, geisterte in zahllosen Modellversuchen durch die
Bildungslandschaft.
Diese ursprüngliche Genderforschung schaffte den Sprung an die Hochschulen.
Die " neuen Gender" sprangen mit auf und versuchen nun ihre Interessen mit ins Boot zu bringen.

Unterm Strich kam dann dabei heraus, dass die Mädchen gefälligst den Hammer halten sollen, die "neuen Gender" überall thematisiert werden sollen mit dem Ziel einer positiven Anerkennung. Den Jungen hat man nur ihr Spielzeug weggenommen.
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Tom der Dino
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Beitrag(#1904889) Verfasst am: 26.02.2014, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:

Hmm, der Satz des Pythagoras ist einer der geometrischen Sätze, die ich praktisch immer beim Schrankaufbauen benutze.

Suspekt


Du hast drei Versuche Sehr glücklich

Musst du beim Schrankbauen etwas auf die Länge einer Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks zu schneiden oder war es ein Witz den ich nicht kapiere?


Ich kaufe meist sehr hohe Schränke. Bevor ich überhaupt anfangen kann mit Zusammenbauen muss ich mir darüber klar werden, ob ich den Schrank liegend aufbauen kann oder ob ich ihn direkt am Bestimmungsort stehend aufbauen muss. Ist er zu hoch kann ich ihn nicht mehr aufrichten. Dafür muss die Hypotenuse deren Katheten wahlweise die Schranktiefe bzw. Breite und die Höhe sind, kleiner sein als die Deckenhöhe des Zimmers. Da der Schrank noch nicht aufgebaut ist, kann ich es nicht einfach messen, sondern muss es berechnen, eben mit dem Satz des Pythagoras.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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fwo
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Beitrag(#1904977) Verfasst am: 27.02.2014, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
....
Lasst uns stadessen Drachen bauen.Kastendrachen am besten.Zur Not auch Modelle
Gleiches Prinzip - geht aber schneller und veranschaulicht wahrscheinlich besser was ich meine.
Dreidimensionale geometrische Figuren werden Konstruiert, man kann schön anschaulich berechnen wieviel Stoff zum bespannen nötig ist und man hat wieder genug Material für trojanische Pferde, falls man sie benutzen will.
Es ist praktisch angewandte Geometrie, vertieft und erklärt in anschaulicher und greifbarer Weise das erlernte und bietet "alernative Abspeichermöglichkeiten" für die Schüler.
Auch hier können/sollten Lehrer zusammenarbeiten.

Aber es dauert viel zu lange - Mathe ist eine Geisteswissenschaft und Ideen sind schneller zu bewegen als handwerklich Materialien. Und das muss überhaupt nichts mit Pauken zu tun haben, oft reicht es, die richtigen Fragen zu stellen, um neue Gedanken in Gang zu setzen.

Aus der Praxis - ich hatte mal eine Dreiergruppe Primaner (die letzten beiden Jahre vor dem Abi) als Mathenachhilfeschüler, davon mussten zwei von der 5 runter und einer brauchte eine 2 oder 1 weil er Medizin machen wollte. Ich habe mit allen dreien das selbe gemacht - es ging um allgemeine Fragen zu den (mathematischen) Gegenständen, was man mit ihnen machen kann und was nicht, welche Operationen man mit welchen Gegenständen ausführen kann und zu welchen Schwierigkeiten es führt, wenn man andere Operationen zulässt. Hinweise auf die physikalische Realität waren möglich, aber selten. Den aktuellen Unterricht habe ich völlig außen vor gelassen. Sie haben zuerst gemosert, weil sie sich vorgestellt hatten, ich würde mit ihnen ihre Arbeiten pauken, sich dann aber einfangen lassen und wir haben am Ende das Soll überall erreicht.

Ich habe einen von den beiden schlechteren 30 Jahre später bei einem Spaziergang im Wald wieder getroffen, habe ihn zuerst erkannt und ihn mit Vornamen angesprochen. Nachdem es ihm dämmerte, woher er mich kannte, kam als spontane Reaktion "Du warst doch der, bei dem wir gelernt haben, dass Mathematik Spaß machen kann." Und da komme ich auf den Punkt: Zu jedem Fach gehört eine bestimmte Art zu denken, auf die man sich einlassen muss. Begreifen kann, aber muss nicht, vor allen Dingen nicht immer am besten, über die Hände gehen. Mein Begreifen als Schüler in der Mathematik kam immer daher, dass ich mir diese Welt als Spiel vorstellte - das hat mich durch die Schule getragen und die Schüler auch, die ich selbst ab meiner Mittelstufe unterrichtet habe (das war mein Taschengeld und nachher ein Teil der Finanzierung meines Studiums).

Insofern kann ich die Antworten von Wolf und Esme aus meiner Sicht nur bestätigen, auch wenn ich kein gelernter Mathelehrer bin.

esme hat folgendes geschrieben:
....
Dir ist überhaupt nicht klar, wie schwierig es wäre, seriös Fragen zum Drachenflug zu beantworten, sodass der Verdacht naheliegt, dass du dich auf "gelogene" übervereinfachte Antworten beschränken willst, deren Mängel man leicht erkennen kann, wenn man den Drachen beobachtet. Oder das soll halt der Physiklehrer machen, da das nicht deine Sache ist, wie das nun sinnvoll mit zugänglicher Physik verbunden ist.....

Dieses oberflächliche mit "dem gesunden Menschenverstand erklären" findet leider auch in der Wissenschaft statt und derartige Ansätze, die auf den ersten Blick logisch erscheinen, solange man nicht versucht die Beschreibung präzise zu mathematisieren, können sich dann jahrzehntelang halten.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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beefy
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Beitrag(#1905004) Verfasst am: 27.02.2014, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
....
Lasst uns stadessen Drachen bauen.Kastendrachen am besten.Zur Not auch Modelle
Gleiches Prinzip - geht aber schneller und veranschaulicht wahrscheinlich besser was ich meine.
Dreidimensionale geometrische Figuren werden Konstruiert, man kann schön anschaulich berechnen wieviel Stoff zum bespannen nötig ist und man hat wieder genug Material für trojanische Pferde, falls man sie benutzen will.
Es ist praktisch angewandte Geometrie, vertieft und erklärt in anschaulicher und greifbarer Weise das erlernte und bietet "alernative Abspeichermöglichkeiten" für die Schüler.
Auch hier können/sollten Lehrer zusammenarbeiten.

Aber es dauert viel zu lange - Mathe ist eine Geisteswissenschaft und Ideen sind schneller zu bewegen als handwerklich Materialien. Und das muss überhaupt nichts mit Pauken zu tun haben, oft reicht es, die richtigen Fragen zu stellen, um neue Gedanken in Gang zu setzen.

Aus der Praxis - ich hatte mal eine Dreiergruppe Primaner (die letzten beiden Jahre vor dem Abi) als Mathenachhilfeschüler, davon mussten zwei von der 5 runter und einer brauchte eine 2 oder 1 weil er Medizin machen wollte. Ich habe mit allen dreien das selbe gemacht - es ging um allgemeine Fragen zu den (mathematischen) Gegenständen, was man mit ihnen machen kann und was nicht, welche Operationen man mit welchen Gegenständen ausführen kann und zu welchen Schwierigkeiten es führt, wenn man andere Operationen zulässt. Hinweise auf die physikalische Realität waren möglich, aber selten. Den aktuellen Unterricht habe ich völlig außen vor gelassen. Sie haben zuerst gemosert, weil sie sich vorgestellt hatten, ich würde mit ihnen ihre Arbeiten pauken, sich dann aber einfangen lassen und wir haben am Ende das Soll überall erreicht.

Ich habe einen von den beiden schlechteren 30 Jahre später bei einem Spaziergang im Wald wieder getroffen, habe ihn zuerst erkannt und ihn mit Vornamen angesprochen. Nachdem es ihm dämmerte, woher er mich kannte, kam als spontane Reaktion "Du warst doch der, bei dem wir gelernt haben, dass Mathematik Spaß machen kann." Und da komme ich auf den Punkt: Zu jedem Fach gehört eine bestimmte Art zu denken, auf die man sich einlassen muss. Begreifen kann, aber muss nicht, vor allen Dingen nicht immer am besten, über die Hände gehen. Mein Begreifen als Schüler in der Mathematik kam immer daher, dass ich mir diese Welt als Spiel vorstellte - das hat mich durch die Schule getragen und die Schüler auch, die ich selbst ab meiner Mittelstufe unterrichtet habe (das war mein Taschengeld und nachher ein Teil der Finanzierung meines Studiums).

Insofern kann ich die Antworten von Wolf und Esme aus meiner Sicht nur bestätigen, auch wenn ich kein gelernter Mathelehrer bin.

esme hat folgendes geschrieben:
....
Dir ist überhaupt nicht klar, wie schwierig es wäre, seriös Fragen zum Drachenflug zu beantworten, sodass der Verdacht naheliegt, dass du dich auf "gelogene" übervereinfachte Antworten beschränken willst, deren Mängel man leicht erkennen kann, wenn man den Drachen beobachtet. Oder das soll halt der Physiklehrer machen, da das nicht deine Sache ist, wie das nun sinnvoll mit zugänglicher Physik verbunden ist.....

Dieses oberflächliche mit "dem gesunden Menschenverstand erklären" findet leider auch in der Wissenschaft statt und derartige Ansätze, die auf den ersten Blick logisch erscheinen, solange man nicht versucht die Beschreibung präzise zu mathematisieren, können sich dann jahrzehntelang halten.

fwo


Wir reden aber nicht über Primaner die kurz vor dem Abi sind sondern über 5.+6. Klasse.In manchen Bundesländern sind das noch Grundschüler.
Und es hilft auch nichts darüber zu reden was Lehrer geschickt fragen könnten,wenn sie könnten oder wollten, oder was für Superergebnisse im Privatunterricht mit Supertypen zu erzielen sind.
Verbessert die Ausbildung von Lehrern, dünnt die Lehrpläne aus, gebt den Lehrern mehr Vorbereitungszeit und verlangt von ihnen dafür diese auch tatsächlich zu nutzen,verkleinert die Klassen,ersetzt unmotivierte Lehrer gegen frische.
Bis das gelöst ist wird man sich damit abfinden müssen daß in den entsprechenden Behörden jeder Strohhalm ergriffen wird bevor sie ganz "ertrinken" und daß das eben auch neue, und für einige unbekannte bzw:"lächerliche,schwachsinnige,blöde" Methoden und sogar externe Helfer beinhaltet.
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Beitrag(#1905070) Verfasst am: 28.02.2014, 05:11    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
.....
Bis das gelöst ist wird man sich damit abfinden müssen daß in den entsprechenden Behörden jeder Strohhalm ergriffen wird bevor sie ganz "ertrinken" und daß das eben auch neue, und für einige unbekannte bzw:"lächerliche,schwachsinnige,blöde" Methoden und sogar externe Helfer beinhaltet.

Stimmt. Damit müssen wir leben. Und auf diese Art hat die Pädagogik in den letzten Jahrzehnten einige Missgeburten als Säue durchs Dorf getrieben, von denen die Kinder alles andere als satt wurden. Ich muss das das wohl nicht alles aufzählen.

Ansonsten sind mir Kinder des Alters, das Du ansprichst, durchaus bekannt - meine eigenen wurden auch ganz normal mit 0 geboren und der eine ist gerade durch dieses Alter, und der andere mittendrin. Von daher weiß ich ganz gut, was sie verstehen und was nicht, was für sie zu abstrakt ist und wo ihnen die Konstruktionen, die sie im Kindergarten im Wald fabriziert haben, heute zu platt sind. Auch in dem Alter ist das Fach Mathematik mit Bastelstunden ergänzen zu wollen so etwas ähnliches wie wie den Geschichtsunterricht durch Cowboy- und Indianerspiele zu bereichern: Das geht ohne Flitzebogen nur mit der Vorstellung besser. Allerdings muss man die "wecken" können. Auch ohne dafür Bauklötze in die Hand zu nehmen.

Ansonsten habe ich nichts gegen neue Unterrichtskonzepte wie das Fach Naturwissenschaften statt der Fächer Physik, Chemie und Biologie, solange das keine Mogelpackung ist, die nur dem Sparen dient.

fwo
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