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Sozialschmarotzer
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#380068) Verfasst am: 29.11.2005, 22:33    Titel: Sozialschmarotzer Antworten mit Zitat

Sozialschmarotzer Teil 1: Die Version der Herrschenden

Was ist ein Sozialschmarotzer? Nun, „Langenscheidts Fremdwörterbuch“ schweigt sich dazu aus. Zwei philosophische Wörterbücher und „Wilhelm Liebknechts Volks-Fremdwörterbuch“ helfen auch nicht weiter. Dafür aber die Leute vom „Stern“, nachlesbar z.B. auf der Internetseite http://stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/:Sozialschmarotzer-Haftstrafen-Schwarzarbeiter/547356.html . Also existiert der Begriff und wird versucht, durch ausreichend häufige Wiederholung in den kapitalistischen Medien in das Bewußtsein ihrer Konsumenten zu hämmern. Gerade in letzter Zeit, oft mit Bezugnahme auf eine Brandschrift des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit „Vorrang für die Anständigen - Gegen Missbrauch, 'Abzocke' und Selbstbedienung im Sozialstaat“ vom August 2005.
Liest man aber diesen Bericht, kommt das Wort darin gar nicht vor! Nur eine ähnliche Formulierung: „Das können wir uns aber nur leisten, wenn wir die Schmarotzer und Trittbrettfahrer aus dem System ausschalten" sagt auf Seite 24 der Mannheimer Sozialamtsleiter Hermann Genz nicht nur, sondern er sagt es „zu Recht“ (die Autoren, ebenda). Soso, „ausschalten“ will der freundliche Herr die Schmarotzer also.
Schon vorher, auf Seite 10, wird eine synonyme Formulierung „nicht“ verwendet: „Biologen verwenden für 'Organismen, die zeitweise oder dauerhaft zur Befriedi­gung ihrer Nahrungsbedingungen auf Kosten anderer Lebewesen - ihren Wirten - leben', übereinstimmend die Bezeichnung 'Parasiten'. Natürlich ist es völlig unstatthaft, Begriffe aus dem Tierreich auf Menschen zu übertragen. Schließlich ist Sozialbetrug nicht durch die Natur bestimmt, sondern vom Willen des Einzel­nen gesteuert.“ Soso, Begriffe aus der Biologie sind also nicht übertragbar (was ich anzweifle, da der Mensch ebenso biologisches Wesen ist). Aber warum das so sein soll, offenbart die Denkweise der Autoren des Berichts: Weil die Sozialbetrüger SCHLIMMER sind als jeder Schmarotzer, ääh, Parasit aus dem Tierreich.
Was aber enthält dieser Bericht? Zunächst ein Vorwort vom damaligen Bundesminister Wolfgang Clement. Zuerst beteuert er: „Bei der umfassenden Reform des Arbeitsmarktes kommen wir mit großen Schrit­ten voran.“ Nun, vielleicht hat er nur vergessen, zu erwähnen, in welche Richtung. Eine weitere Aussage ist unzweifelhaft: „die Betreuung und Vermittlung von Arbeitslosen wird stetig in­tensiver“. Wer davon betroffen ist, weiß, daß das stimmt. Nur die Wortwahl „intensiver“ sollte treffender „aggressiver und repressiver“ lauten. Auf die faustdicke Lüge: „Die Arbeitsmarktreform ist alles andere als 'sozialer Kahlschlag' oder 'Armut per Gesetz'.“ werde ich später zurückkommen.
Der übrige Bericht enthält eine Auflistung von Einzelfällen des „Mißbrauchs“ von Sozialleistungen seitens Empfängern, aber auch Firmen, welche die gesetzlich verordnete Zwangsarbeit und die „Vermittlungsgutscheine“ der Arbeitsagenturen im Wert von bis zu 2000€ egoistisch und – oh Entsetzen – ohne die Absicht der wirklichen Schaffung von Arbeitsplätzen ausnutzen. Dann wird noch ein wenig gegen Jene gehetzt, welche den ALG-II-Opfern juristische Hilfe anbieten, z.B. in Form von Musterwidersprüchen seitens der PDS. Die Autoren des Berichts entblöden sich nicht, hier den Boden juristischer Argumente zu verlassen: „Der oben beschriebene 'Musterwi­derspruch' ist also nicht rechtlich, wohl aber politisch zu beanstanden.“ Dann folgen noch Abschnitte, warum die verschärften Kontrollmaßnahmen „gerecht“ und wirksam sind. Hoppla, hier ist also plötzlich nicht mehr von „Recht“ (also bürgerlichem Klassenrecht) sondern sogar „Gerechtigkeit“ die Rede. Allerdings wird im Text dann wieder von „Recht“ geschrieben. Hier haben scheinbar die „Experten“ des Bundesministeriums noch etwas Nachholebedarf in Sachen Bedeutung von Begriffen. Zum Schluß folgt noch die Ankündigung, die Kontrollen würden strenger und auch der Hinweis auf „Harte Strafen für Abzocker“ darf nicht fehlen.
Entsprechend, wie es sich für eine Brandschrift gehört, fällt die Wortwahl aus, einmal in Form der Charakterisierung der „Sozialschmarotzer“: „Missbrauch ... Abzocke ... Selbstbedienung ... beispiellose[r] Dreistigkeit und Ignoranz ... geahndet und geächtet ... Sozialbetrug ... Mitnahme-Mentalität ... Melkkuh Sozialstaat ... Sozialmissbrauch ... fadenscheinige Angabe oder Ausrede ...“. Und selbstverständlich fehlte auch die Einschüchterung nicht: “Strafanzeige ... unnachgiebige Konsequenz ... ohne falsche Rücksichten ... Nun ermittelt die Justiz ... Post vom Staatsanwalt ... setzt ihn auf die Liste der gesuchten Betrüger ...“ Irgendwann hörte ich mit der Sammlung auf, weil mir übel wurde. Woher kam gleich der Report? Aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit oder aus dem Bundespropagandaministerium?

Sozialschmarotzer Teil 2: Die Wahrheit

Einen Hinweis darauf, wer die Sozialschmarotzer (diesmal nicht in Anführungszeichen) sind, die für leere Kassen bei sowohl den unteren sozialen Schichten als auch dem Staat sorgen, findet sich in einem anderen Bericht der Bundesregierung: „Lebenslagen in Deutschland: Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“.
Das Bruttosozialprodukt ist in den vergangenen Jahren – bis auf einen kurzen Knick 2003 – kontinuierlich gestiegen, wenn auch langsam. Davon kommt in den unteren Einkommensschichten immer weniger an – und auch seitens des Staates ist das Geheule über „leere Kassen“ zur Rechtfertigung weiterer „Reformen“ kaum noch auszuhalten. Nun, wo isses denn hin?
Die wachsende Armut in der BRD ist nicht nur Gegenstand der Untersuchungen von Wohlfahrtsverbänden, sondern auch des genannten Berichtes. Auf verschlungenen Wegen wird ein sogenanntes „Armutsrisiko“ ermittelt (wer mag, kann sich diese mathematisch-statistische Meisterleistung an Verwirrung im Report selbst ansehen). Aber welch abenteuerlich Ergebnis liefert das? „Insgesamt hat das Armutsrisiko von 1998 bis 2003 von 12,1 % auf 13,5 % leicht zugenommen“ steht „Öffentliche Transfers der Sozialversicherungen und der Gebietskörperschaften (z. B. Renten, Kindergeld, BAFöG, Sozialhilfe) senken das Armutsrisiko im Jahr 2003 um rund zwei Drittel“ gegenüber. Also geringfügige Zunahme oder sprunghafte Senkung trotz geringfügiger Zunahme oder was nun?
Aber nicht nur laut diesem Bericht steigt das Risiko. Die Armut – auch die von Kindern – nimmt ganz konkret zu: „Rund eine Million Kinder unter 15 Jahren leben in Deutschland von Sozialhilfe. 965.000 waren es im Jahr 2004, das sind gut drei Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden bekannt gab. Seit dem Inkrafttreten von Hartz IV am Jahresanfang sind nach Schätzungen von Sozialverbänden deutlich mehr Kinder betroffen. Von mehr als 1,5 Millionen geht der Deutsche Kinderschutzbund aus, wie Bundesgeschäftsführerin Gabriele Wichert sagt.“ (FAZ.NET, 19. August 2005).
Also nochmal: wo isses denn hin? Auch darüber weiß der „ Armuts- und Reichtumsbericht“ Auskunft zu geben: „Allerdings sind die Privatvermögen in Deutschland sehr ungleichmäßig verteilt. Während die unteren 50 % der Haushalte nur über etwas weniger als 4% des gesamten Nettovermögens (ohne Betriebsvermögen) verfügen, entfallen auf die vermögendsten 10 % der Haushalte knapp 47 %. Der Anteil des obersten Zehntels ist bis 2003 gegenüber 1998 um gut 2 Prozentpunkte gestiegen. Diese Entwicklung ist zum größten Teil auf eine Steigerung der von den Haushalten selbst eingeschätzten Höhe ihrer Immobilienvermögen zurückzuführen, was vor allem die Vermögen der reicheren Haushalte beeinflusst, da sie sehr viel häufiger als die übrigen Haushalte über Immobilien verfügen; im obersten Zehntel besitzt praktisch jeder Haushalt Grundvermögen, im untersten Zehntel nur rund 6 %. Auch sind die geschätzten Immobilienwerte bei den Haushalten im obersten Zehntel durchschnittlich über zehnmal so hoch wie bei denen im untersten Zehntel.“
Leider existiert kein Bericht darüber, inwieweit Diejenigen, auf welche der Reichtum konzentriert ist, zum gesellschaftlichen Reichtum beitragen. Aber das kann sich Jeder selbst fragen: stehen die Brüder Albrecht an den ALDI-Kassen? Kann Jemand, der ja als Reicher und Schöner ständig – schon für die Boulevard-Presse (die Seinesgleichen gehört) – mit Luxusleben beschäftigt ist, so viel arbeiten wie ein Arbeiter im Schichtbetrieb? Kann Jemand so viel mehr arbeiten, daß - gegenüber Vollbeschäftigten an der unteren Einkommensgrenze - Millionengehälter gerechtfertigt sind? Ist „Verantwortungtragen“ wirklich eine Arbeit, die zudem überproportional entlohnt wird?
Für jeden denkenden Menschen ist klar: Sozialschmarotzer existieren. Nur nicht dort, wo ihre eigenen Zeigefinger hinzeigen. Oder wo sie von ihren Lakaien in Staat, Management und Medien hinzeigen lassen.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
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Beitrag(#380119) Verfasst am: 30.11.2005, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Daumen hoch! Mein lieber Hr. Gesangsverein! bravo Prost
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Tarvoc
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Beitrag(#380129) Verfasst am: 30.11.2005, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Endlich 'mal ein durchweg gelungener Artikel von dir. Daumen hoch!
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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ChRISIS@theAREA
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Anmeldungsdatum: 16.09.2005
Beiträge: 767

Beitrag(#380137) Verfasst am: 30.11.2005, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Motzen Deine Gegenüberstellung der beiden Berichte ist prinzipiel richtig. Nur an welchem Ende der Skalen nach den vermeidlichen Sozialschmarotzern zu suchen ist, liegt wohl leider im Auge des Betrachters...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#380138) Verfasst am: 30.11.2005, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Nur an welchem Ende der Skalen nach den vermeidlichen Sozialschmarotzern zu suchen ist, liegt wohl leider im Auge des Betrachters...


Oben, unten, links, rechts, hinten, vorne, Norden, Süden, Osten, Westen, überall.
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Hel
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Anmeldungsdatum: 13.11.2003
Beiträge: 375

Beitrag(#380139) Verfasst am: 30.11.2005, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Auch von mir: Daumen hoch! Daumen hoch! Daumen hoch!
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Anmeldungsdatum: 16.09.2005
Beiträge: 767

Beitrag(#380142) Verfasst am: 30.11.2005, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Nur an welchem Ende der Skalen nach den vermeidlichen Sozialschmarotzern zu suchen ist, liegt wohl leider im Auge des Betrachters...

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Oben, unten, links, rechts, hinten, vorne, Norden, Süden, Osten, Westen, überall.


Smilie Ja, sehr witzig Tarvoc, aber eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, das Profitmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste, mehr mit Sozialschmarotzertum verbunden ist, als die ermogelte Straßenbahnfahrkarte oder ähnliches...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#380143) Verfasst am: 30.11.2005, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Ja, sehr witzig Tarvoc, aber eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, das Profitmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste, mehr mit Sozialschmarotzertum verbunden ist, als die ermogelte Straßenbahnfahrkarte oder ähnliches...


Da würde ich dir unbesehen zustimmen. zwinkern

Allerdings scheinst du ein etwas "idealisiertes" Bild der unteren Schichten zu haben.
(Nun ja, vielleicht ist die ermogelte Fahrkarte hier nur als rhetorisches Stilmittel zu verstehen. Das würde ich sogar noch nicht einmal als schlimm ansehen.)

Rücksichtslosigkeit gibt's in jeder sozialen Schicht. Und gib einem Armen, der egozentriert denkt, die Möglichkeit, ein Unternehmen zu leiten, und er wird genauso handeln wie der 'Kapitalist'. Und mag sich nicht auch ein Reicher finden lassen, der nicht gründlichst verdorben ist? Ich glaube es wohl.

Rücksichtslosigkeit ist nicht auf eine gesellschaftliche Gruppe limitiert. (Genausowenig wie auf eine weltanschauliche oder ethnische Gruppe.)
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Anmeldungsdatum: 16.09.2005
Beiträge: 767

Beitrag(#380144) Verfasst am: 30.11.2005, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Allerdings scheinst du ein etwas "idealisiertes" Bild der unteren Schichten zu haben. [...]
Rücksichtslosigkeit ist nicht auf eine gesellschaftliche Gruppe limitiert. (Genausowenig wie auf eine weltanschauliche oder ethnische Gruppe.)

Moses (DEUTERONOMIUM) 5,8 hat folgendes geschrieben:
Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist.

NeinNein Dafür reicht meine persönliche Erfahrung, immerhin bin ich schon seit über 20 Jahren politisch aktiv!

Trösterchen

freakteach Rücksichtslosigkeit ist bei dieser Gegenüberstellung wohl etwas zu kurz gegriffen. Denn immerhin handelt der eine aus einer Mangel- bzw. Notsituation und der andere ist im Besitz aller Vorteile und bekommt den Hals nicht voll!
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Beitrag(#380147) Verfasst am: 30.11.2005, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
freakteach Rücksichtslosigkeit ist bei dieser Gegenüberstellung wohl etwas zu kurz gegriffen. Denn immerhin handelt der eine aus einer Mangel- bzw. Notsituation und der andere ist im Besitz aller Vorteile und bekommt den Hals nicht voll!


Meinst du wirklich, es gibt in den unteren Klassen keine (oder auch nur 'verhältnismäßig weniger') Leute, die 'den Hals nicht voll bekommen' können?

Dazu hätte ich doch gerne eine Statistik. noc
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Beitrag(#380153) Verfasst am: 30.11.2005, 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dazu hätte ich doch gerne eine Statistik. noc

Lachen Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!

zornig Ernsthaft: Das man von 345 € im Monat den Hals nicht voll bekommt, dafür brauche ich keine Statistik!

Mir scheint, in Deiner Argumentation verschwimmen doch allzu oft noch die Dinge ein wenig. In keiner Weise habe ich hier eine Heroisierung des mittelosen Arbeiters angestrebt. Das es in allen Lagern Probleme gibt und im besonderen in den Bereichen, wo Bildung und Erziehung Not tut, habe ich gar nicht bestritten. Genau deshalb will ich diese Gruppe ja stärker an der Gesellschaftlichen Entwicklung beteiligt sehen...
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#380154) Verfasst am: 30.11.2005, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
zornig Ernsthaft: Das man von 345 € im Monat den Hals nicht voll bekommt, dafür brauche ich keine Statistik!


Nun, auch unter Armen gibt es 'ehrenhafte' und 'weniger ehrenhafte' Arten, über die Runden zu kommen.
(Und ebenso natürlich unter Reichen.)

Wie die 'Verteilung' aussieht, darüber lässt sich wohl trefflich streiten und ich zweifle, dass es sich letztlich überhaupt ermitteln lässt.

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
In keiner Weise habe ich hier eine Heroisierung des mittelosen Arbeiters angestrebt.


Okay, dann habe ich dich einfach völlig falsch verstanden. Tut mir ehrlich Leid.

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Das es in allen Lagern Probleme gibt und im besonderen in den Bereichen, wo Bildung und Erziehung Not tut, habe ich gar nicht bestritten. Genau deshalb will ich diese Gruppe ja stärker an der Gesellschaftlichen Entwicklung beteiligt sehen...


Dem kann ich allerdings vollständig zustimmen! Daumen hoch! Smilie
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Beiträge: 767

Beitrag(#380185) Verfasst am: 30.11.2005, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
zornig Ernsthaft: Das man von 345 € im Monat den Hals nicht voll bekommt, dafür brauche ich keine Statistik!

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nun, auch unter Armen gibt es 'ehrenhafte' und 'weniger ehrenhafte' Arten, über die Runden zu kommen.
(Und ebenso natürlich unter Reichen.)

Wie die 'Verteilung' aussieht, darüber lässt sich wohl trefflich streiten und ich zweifle, dass es sich letztlich überhaupt ermitteln lässt.


Wenn die Bundesregierung ernsthaft daran interessiert wäre, die Vermögensverhältnisse in der Bundesrepublik aufzudecken, ginge das schon. Hier fehlt nur der "politische" Wille.

Wenn Du Dir einen Überblick verschaffen willst, empfehle ich Dir Rüdiger Liedtke's "Wem gehört die Republik - Die Konzerne und ihre Verflechtungen", da kann man schon allerhand nachlesen.

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
In keiner Weise habe ich hier eine Heroisierung des mittelosen Arbeiters angestrebt.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Okay, dann habe ich dich einfach völlig falsch verstanden. Tut mir ehrlich Leid.

Dem kann ich allerdings vollständig zustimmen! Daumen hoch! Smilie

Nein, so geht das nicht! Dann unterlasse es, solche Strohmänner aufzustellen! Smilie
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Beiträge: 8326

Beitrag(#380193) Verfasst am: 30.11.2005, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Motzen Deine Gegenüberstellung der beiden Berichte ist prinzipiel richtig. Nur an welchem Ende der Skalen nach den vermeidlichen Sozialschmarotzern zu suchen ist, liegt wohl leider im Auge des Betrachters...


Gewinnmaximierung und Egoismus (der den Wohlstand der Gemeinschaft angeblich automatisch produziert), sind doch nun einmal die obersten Prinzipien des kapitalistischen Systems.
Das bedeutet, dass der HarzIV-Empfänger genauso das Recht (sogar die Pflicht) hat, die Gesetze möglichst gewinnbringend und effektiv auszunutzen, wie es ein Konzernvorstand hat und tut.

Wer die Gesetze so verabschiedet, dass "Schmarotzertum" möglich ist, sollte die Profiteure dieser Gesetze nicht als Parasiten/Schmarotzer bezeichnen, sondern einfach die Gesetze ändern bzw. klarer formulieren.
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#380195) Verfasst am: 30.11.2005, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Wenn die Bundesregierung ernsthaft daran interessiert wäre, die Vermögensverhältnisse in der Bundesrepublik aufzudecken, ginge das schon. Hier fehlt nur der "politische" Wille.

Wenn Du Dir einen Überblick verschaffen willst, empfehle ich Dir Rüdiger Liedtke's "Wem gehört die Republik - Die Konzerne und ihre Verflechtungen", da kann man schon allerhand nachlesen.


Oh, Missverständnis. Ich meinte nicht die Verteilung von Besitz (das ist zugegeben auch ein unglaublich wichtiges Thema), sondern die Verteilung von Rücksichtslosigkeit... Mit den Augen rollen

ChRISIS@theAREA hat folgendes geschrieben:
Nein, so geht das nicht! Dann unterlasse es, solche Strohmänner aufzustellen! Smilie


Ein Strohmann wird in bewusster Absicht aufgestellt. Ein Missverständnis ist eine versehentliche Angelegenheit, die auf misslungener Kommunikation beruht. Mit den Augen rollen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#380197) Verfasst am: 30.11.2005, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Wer die Gesetze so verabschiedet, dass "Schmarotzertum" möglich ist, sollte die Profiteure dieser Gesetze nicht als Parasiten/Schmarotzer bezeichnen, sondern einfach die Gesetze ändern bzw. klarer formulieren.


Daumen hoch!
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1907663) Verfasst am: 12.03.2014, 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hoeneß sagt: "Ich bin kein Sozialschmarotzer!"

Wiki sagt:
Zitat:
Sozialschmarotzer ist ein seit etwa Ende der 1970er Jahre verwendetes pejoratives Schlagwort für einen Einzelnen oder eine Gruppe von Menschen, die eine andere soziale Gruppe (z. B. einen Sozialstaat oder eine Solidargemeinschaft) „ausbeuten“ würden.


Wenn jemand Steuern hinterzieht, dann handelt es sich nach dieser Definition also eindeutig um Sozialschmarotzertum. Schließlich betrügt man die Allgemeinheit um einen ihr zustehenenden Anteil an Ressourcen. Wie kommt es also dazu, daß Hoeneß unprovoziert(?) sich dazu veranlasst sieht, seine offensichtlich irrige Selbsteinschätzung zu verlautbaren? Ist es die Furcht vor dem sozialen Absturz, die ihn noch im Fallen dazu bringt, auf die Mittellosen zu treten, auf daß er nicht ins Bodenlose falle? Kommt hier nicht zum Ausdruck, was eigentlich immer schon klar war, für den, der sehen wollte? Nämlich daß HartzIV eine Chiffre für die Paria Deutschlands ist. Hoeneß sagt: "Gleichgültig was ich auch tue, ich gehöre nicht zur Klasse der Paria." Das soll es wohl bedeuten. Hoeneß hat es geschaftt. Er wird nie sozial Abstürzen. Aber er fürchtet sich davor, zu ihnen gezählt zu werden.
Die Furcht vor der Zurechnung zu dieser Klasse, vor dem unumkehrbaren Abstieg, hat wohl auch den nicht unerwünschten Nebeneffekt, die Menschen gefügig zu machen.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1907730) Verfasst am: 12.03.2014, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Glaubst Du wirklich, dass der sich solche Gedanken macht?

Wahrscheinlich wollte er nur sagen: "Ich bin doch eigentlich ganz lieb. Sperrt mich nicht ein, bitteee!"
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1907740) Verfasst am: 12.03.2014, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Furcht vor der Zurechnung zu dieser Klasse, vor dem unumkehrbaren Abstieg, hat wohl auch den nicht unerwünschten Nebeneffekt, die Menschen gefügig zu machen.

Natürlich, deshalb ist ein gewisser Prozentsatz an Gelderwerbslosen, Hartzer usw nicht unerwünscht(zur Abschreckung).

"Erfolg" ist häufig nur eine Umschreibung für Anpassung (an Vorgaben, Werte usw)
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1907745) Verfasst am: 12.03.2014, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du wirklich, dass der sich solche Gedanken macht?

Wahrscheinlich wollte er nur sagen: "Ich bin doch eigentlich ganz lieb. Sperrt mich nicht ein, bitteee!"


Wahrscheinlich wollte er nur sagen : "Ihr könnt mich doch nicht einsperren.Ich bin doch reich"
_________________
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1907746) Verfasst am: 12.03.2014, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du wirklich, dass der sich solche Gedanken macht?

Wahrscheinlich wollte er nur sagen: "Ich bin doch eigentlich ganz lieb. Sperrt mich nicht ein, bitteee!"


Wahrscheinlich wollte er nur sagen : "Ihr könnt mich doch nicht einsperren.Ich bin doch reich"


Oder so. Sehr glücklich
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1907781) Verfasst am: 12.03.2014, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du wirklich, dass der sich solche Gedanken macht?

Wahrscheinlich wollte er nur sagen: "Ich bin doch eigentlich ganz lieb. Sperrt mich nicht ein, bitteee!"


Wir kamen heute an einem Zeitungsständer vorbei. Eine Bildzeitungschlagzeile sprang uns entgegen: bringt diese Frau Uli Hoenes im Gefängnis?

Wir haben uns gleichzeitig drüber aufgeregt. Er hat sich wohl selber dahingebracht.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1907783) Verfasst am: 12.03.2014, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

ich hab ja letztes jahr mit einem freund gewettet, dass hoeneß sich links und rechts in jacket 10 Millionen steckt und einfach in einer nebligen nacht sagt: "scheiß drauf, ich hau ab!"
bis jetzt ist er standhaft geblieben, hätte ich nicht gedacht. aber vor der urteilsverkündung kommt ja noch eine nacht.
angeblich soll er in einen zellenblock mit lauter BVB-Fans gesperrt werden, wenn das nicht der blanke horror ist.
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sünnerklaas
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Beitrag(#1907785) Verfasst am: 12.03.2014, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du wirklich, dass der sich solche Gedanken macht?

Wahrscheinlich wollte er nur sagen: "Ich bin doch eigentlich ganz lieb. Sperrt mich nicht ein, bitteee!"


Wir kamen heute an einem Zeitungsständer vorbei. Eine Bildzeitungschlagzeile sprang uns entgegen: bringt diese Frau Uli Hoenes im Gefängnis?

Wir haben uns gleichzeitig drüber aufgeregt. Er hat sich wohl selber dahingebracht.

Daumen hoch!
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Beiträge: 4007

Beitrag(#1907817) Verfasst am: 12.03.2014, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Hoeneß sagt: "Ich bin kein Sozialschmarotzer!"

Wiki sagt:
Zitat:
Sozialschmarotzer ist ein seit etwa Ende der 1970er Jahre verwendetes pejoratives Schlagwort für einen Einzelnen oder eine Gruppe von Menschen, die eine andere soziale Gruppe (z. B. einen Sozialstaat oder eine Solidargemeinschaft) „ausbeuten“ würden.


Wenn jemand Steuern hinterzieht, dann handelt es sich nach dieser Definition also eindeutig um Sozialschmarotzertum. Schließlich betrügt man die Allgemeinheit um einen ihr zustehenenden Anteil an Ressourcen. Wie kommt es also dazu, daß Hoeneß unprovoziert(?) sich dazu veranlasst sieht, seine offensichtlich irrige Selbsteinschätzung zu verlautbaren? Ist es die Furcht vor dem sozialen Absturz, die ihn noch im Fallen dazu bringt, auf die Mittellosen zu treten, auf daß er nicht ins Bodenlose falle? Kommt hier nicht zum Ausdruck, was eigentlich immer schon klar war, für den, der sehen wollte? Nämlich daß HartzIV eine Chiffre für die Paria Deutschlands ist. Hoeneß sagt: "Gleichgültig was ich auch tue, ich gehöre nicht zur Klasse der Paria." Das soll es wohl bedeuten. Hoeneß hat es geschaftt. Er wird nie sozial Abstürzen. Aber er fürchtet sich davor, zu ihnen gezählt zu werden.
Die Furcht vor der Zurechnung zu dieser Klasse, vor dem unumkehrbaren Abstieg, hat wohl auch den nicht unerwünschten Nebeneffekt, die Menschen gefügig zu machen.


Na ja, man braucht schon einiges an bösen Willen um diese Äußerung von Uli Hoeneß als "treten auf andere" zu interpretieren. Einen Angriff auf andere Personen, sehe ich nicht.
Was er damit zum Ausdruck bringen wollte ist klar: Er wollte damit sagen, dass er auch für andere Leute Gutes getan hat. Er spricht anschließend ja über seine Spenden und wohltätigen Werke.
Dass er Hartz Vierler als Sozialschmarotzer sieht, geht nicht aus dem Zitat hervor. Das ist eine Unterstellung.
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vrolijke
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Beitrag(#1908039) Verfasst am: 13.03.2014, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Urteil gesprochen:

Drei Jahr, und sechs Monate.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Beitrag(#1908045) Verfasst am: 13.03.2014, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

dürfte interessant werden, zu sehen, wie sich der Aufsichtsrat des fc-bayern verbiegen muss, um hoeneß nach einem solchen urteil noch in amt und würden zu halten. auf die spielstärke des vereins kann das wohl kaum positive wirkung haben.
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#1908046) Verfasst am: 13.03.2014, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Urteil gesprochen:

Drei Jahr, und sechs Monate.

Ja, da guckt er ...
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1908048) Verfasst am: 13.03.2014, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Glaubst Du wirklich, dass der sich solche Gedanken macht?

Wahrscheinlich wollte er nur sagen: "Ich bin doch eigentlich ganz lieb. Sperrt mich nicht ein, bitteee!"


Wir kamen heute an einem Zeitungsständer vorbei. Eine Bildzeitungschlagzeile sprang uns entgegen: bringt diese Frau Uli Hoenes im Gefängnis?

Wir haben uns gleichzeitig drüber aufgeregt. Er hat sich wohl selber dahingebracht.

Daumen hoch!
heutige bildschlagzeile im vorübergehen gesehen, aus dem Gedächtnis: im Namen aller ehrlichen Steuerzahler: sperrt hoeneß ein!
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1908058) Verfasst am: 13.03.2014, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Vermutlich wird er wohl in Berufung gehen.
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Erich Fromm

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