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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1910829) Verfasst am: 24.03.2014, 20:15 Titel: Wirksamkeit von Dawkins als Atheisten-Macher |
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In einer Zeitschrift, in der Dawkins letztes Jahr die 'Nummer 1' war, und dieses Jahr gar nicht mehr in die Liste kam, steht eine herrlich boshafte Analyse, die sich mit meiner Meinung deckt:
Zitat: | In his memoir, Dawkins describes himself as a “reasonably effective persuader”, though it’s hard to imagine that many people have been actually persuaded out of their faith by his anti-religious writings over the past decade. These aren’t arguments so much as reminders to the apostate that they’re not alone (though that’s not to diminish their importance to the lonely atheist in Tucson or Tallahassee). |
Dawkins schrieb sein Buch 'The God Delusion', damit Theisten es als Atheisten aus der Hand legen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein aufrechter Theist durch die Argumente des Buchs überzeugt wurde.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910847) Verfasst am: 24.03.2014, 21:02 Titel: Re: Wirksamkeit von Dawkins als Atheisten-Macher |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | In einer Zeitschrift, in der Dawkins letztes Jahr die 'Nummer 1' war, und dieses Jahr gar nicht mehr in die Liste kam, steht eine herrlich boshafte Analyse, die sich mit meiner Meinung deckt:
Zitat: | In his memoir, Dawkins describes himself as a “reasonably effective persuader”, though it’s hard to imagine that many people have been actually persuaded out of their faith by his anti-religious writings over the past decade. These aren’t arguments so much as reminders to the apostate that they’re not alone (though that’s not to diminish their importance to the lonely atheist in Tucson or Tallahassee). |
Dawkins schrieb sein Buch 'The God Delusion', damit Theisten es als Atheisten aus der Hand legen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein aufrechter Theist durch die Argumente des Buchs überzeugt wurde. |
Ist überhaupt schon mal ein "aufrechter" Irgendwas durch irgendwas von irgendwas überzeugt worden?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1910852) Verfasst am: 24.03.2014, 21:07 Titel: Re: Wirksamkeit von Dawkins als Atheisten-Macher |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ist überhaupt schon mal ein "aufrechter" Irgendwas durch irgendwas von irgendwas überzeugt worden? |
Bestimmt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1910855) Verfasst am: 24.03.2014, 21:10 Titel: Re: Wirksamkeit von Dawkins als Atheisten-Macher |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ist überhaupt schon mal ein "aufrechter" Irgendwas durch irgendwas von irgendwas überzeugt worden? :wink: |
ja. Behe und Johnson beispielsweise. Denton ist bei diesen Menschen mit
Zitat: | Denton, M. (1985) 'Evolution. A Theory in Crisis' Chevy Chase, Adler & Adler |
exakt das gelungen, was sich Dawkins von seiner 'The God Delusion' erhofft hatte.
Aber okay, dein Punkt ist 'aufrecht'. Ich hätte besser 'neutral' oder 'Argumenten zugänglich' schreiben müssen. Das war dann mein Punkt hinsichtlich Dawkins. Das ist dann der übliche Vorwurf nicht nur gegen Dawkins sondern allgemein gegen die 'Neuen Atheisten': Alte Argumente, laut verkauft.
Für Menschen wie dich und mich ist das ohne Belang, denn wir brauchten keinen Dawkins, der uns auf die rechte Bahn brachte. Die Frage ist, bei welchen Menschen ihm das grundsätzlich gelingen kann. Diese Menschen hat der Autor angeführt, ich gehe davon aus, dass er Recht hat. Bösartig ist natürlich die Formulierung im letzten Satz, ein paar mehr Menschen hat er wohl schon bewegt.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910886) Verfasst am: 24.03.2014, 22:05 Titel: Re: Wirksamkeit von Dawkins als Atheisten-Macher |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ist überhaupt schon mal ein "aufrechter" Irgendwas durch irgendwas von irgendwas überzeugt worden? |
ja. Behe und Johnson beispielsweise. Denton ist bei diesen Menschen mit
Zitat: | Denton, M. (1985) 'Evolution. A Theory in Crisis' Chevy Chase, Adler & Adler |
exakt das gelungen, was sich Dawkins von seiner 'The God Delusion' erhofft hatte.
Aber okay, dein Punkt ist 'aufrecht'. Ich hätte besser 'neutral' oder 'Argumenten zugänglich' schreiben müssen. Das war dann mein Punkt hinsichtlich Dawkins. Das ist dann der übliche Vorwurf nicht nur gegen Dawkins sondern allgemein gegen die 'Neuen Atheisten': Alte Argumente, laut verkauft. |
Ja, das war mein Punkt! "Überzeugte" Anhänger einer bestimmten Weltanschauung, und besonders die Spezies, die man in Weltanschauungsforen findet, haben als eine ihrer hervorstechensten Eigenschaften die "Unüberzeugbarkeit". Ein von mir sehr geschätzter Katholik hat das einmal so formuliert: "Es ist tatsächlich in gewisser Weise unsinnig, gegen den Glauben anzuargumentieren. Mit Argumenten führt man lediglich einen neuen Erkenntnisstand herbei, kann aber nicht verhindern, dass dieser Kenntnisstand schon wieder aus dem Glauben heraus interpretiert wird. Man kann die Unsinnigkeit bestimmter Glaubensaussagen durch Argumente widerlegen. Macht nichts! Dann macht sich der gleiche Glauben eben an anderen, besseren Aussagen fest. "
El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Für Menschen wie dich und mich ist das ohne Belang, denn wir brauchten keinen Dawkins, der uns auf die rechte Bahn brachte. Die Frage ist, bei welchen Menschen ihm das grundsätzlich gelingen kann. Diese Menschen hat der Autor angeführt, ich gehe davon aus, dass er Recht hat. Bösartig ist natürlich die Formulierung im letzten Satz, ein paar mehr Menschen hat er wohl schon bewegt. |
Sorry, je mehr ich mich mit Weltanschauungsfragen beschäftige, umso weniger habe ich den Eindruck, auf der "rechten Bahn" zu sein. Ich habe nicht einmal den Eindruck, daß es diese "rechte Bahn" gibt. In dem Augenblick, in dem man unser jeweiliges, (hoffentlich) auf Tatsachenbeobachtungen beruhendes Modell von dieser Welt nicht einfach nur zur praktischen Orientierung in ihr verwendet, sondern daraus eine "Weltanschauung" macht, religiös, philosophisch oder sonst wie, bauen wir uns einen gedanklichen Überbau, ein Fantasiegebilde, das uns selbst emotional befriedigen mag (ich bin der betoniert zu nennenden Auffassung, daß das seine eigentliche Aufgabe ist), während es anderen nichts sagt.
Einem Gläubigen, der sein seelisches Gleichgewicht aus der Hoffnung auf einen religiösen Hintergrund dieser Welt schöpft, wirst du mit noch so schönen erkenntnistheoretischen Einsichten nicht überzeugen - oder wie Schmidt-Salomon das so treffend formulierte, „nur die allerwenigsten Menschen sind bereit, “trostlose Wahrheiten” an die Stelle “hoffnungsvoller Illusionen” zu setzen.“
Wenn ich etwas sagen kann, dann ist es, daß ich das Gefühl habe, auf dem für mich richtigen Weg zu sein. So geht es wohl vielen hier. Aber es ist offenbar für jeden ein anderer Weg, zumindest für die meisten derjenigen, die sich in Foren wie diesen bewegen, und das ist keinesfalls auf die Nichtreligiösen beschränkt.
Hier ist zB der Anteil derjenigen ziemlich groß, die meinen über ein "wissenschaftliches" Weltbild zu verfügen. Ich will das niemandem absprechen, nur habe ich gewisse Zweifel. Die Zeiten der Universalgelehrten sind lange vorbei. Selbst wenn jemand mit Wissenschaft sein Geld verdient, so kann er höchstens in seinem Spezialgebiet auf dem Laufenden bleiben. Oder wie es einer meiner Professoren schon vor über 30 Jahren formulierte: "Wenn ich mich auf einem Kongreß meines Faches in den falschen Raum verirre, verstehe ich nur noch Bahnhof."
Das heißt in der Praxis, wie groß und profund auch immer unser Wissen sein mag, auf fast allen Gebieten sind wir Dilettanten. Auf deutsch, wir erfreuen uns an den Wissenschaften, aber wir beherrschen sie nicht. Definitiv gilt das für mich.
Wie kriege ich nun den Bogen zurück zu Dawkins? Ja, ich habe seinen Gotteswahn gelesen, teils auch mit Vergnügen, wie man eine Polemik ließt, aber manchen Angriff gegen Religiöse fand ich übertrieben, auch wenn ich gerne zugeben will, daß sie motiviert sein mögen aus der Auseinandersetzung mit Fundamentalisten. Ja, ich denke auch, daß vieles, was Dawkins schreibt, eher die ermuntern soll, die nicht religiös sind, als die zu überzeugen, die es sind. Konvertiten sind auf allen Gebieten die Ausnahme. Überzeugen kann man eh eher die Nicht-überzeugten. Die Frage ist nur, ob man es soll, wenn man es könnte. Aber das ist ein anderes Thema.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 24.03.2014, 22:07, insgesamt einmal bearbeitet |
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1910887) Verfasst am: 24.03.2014, 22:06 Titel: |
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Den in einem bestimmten Jahr bei den Briten populärsten "Denker" per Umfrage zu eruieren, ist sowieso ein ziemlich nutzloses Unterfangen.
Ach, und wo grad der derzeitige Papst genüßlich auf der Liste erwähnt wird: Hat der schon einen einzigen wirklich neuen Gedanken gehabt, oder speist sich seine Popularität vielleicht einzig daraus, daß er als Papst wenigstens ein paar kleine Dinge ausspricht, die alle anderen schon lange kapiert haben?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910889) Verfasst am: 24.03.2014, 22:11 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
Ach, und wo grad der derzeitige Papst genüßlich auf der Liste erwähnt wird: Hat der schon einen einzigen wirklich neuen Gedanken gehabt, oder speist sich seine Popularität vielleicht einzig daraus, daß er als Papst wenigstens ein paar kleine Dinge ausspricht, die alle anderen schon lange kapiert haben? |
Ich vermute eher, daß seine Beliebtheit darauf beruht, daß er Hoffnungen geweckt hat, und jeder nun in ihn hineinfantasiert, was er oder sie so gerne hätte. Ich denke, entweder wird er für die RKK das sein, was Obama für die USA ist, oder - was Gorbatschow war für die UdSSR.
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Friedrich Nietzsche
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1910893) Verfasst am: 24.03.2014, 22:14 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ich denke, entweder wird er für die RKK das sein, was Obama für die USA ist, oder - was Gorbatschow war für die UdSSR. |
Ob das effektiv einen Unterschied macht, muss sich allerdings auch erst noch herausstellen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1910895) Verfasst am: 24.03.2014, 22:18 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Den in einem bestimmten Jahr bei den Briten populärsten "Denker" per Umfrage zu eruieren, ist sowieso ein ziemlich nutzloses Unterfangen. |
mein Punkt war ein anderer: Die Formulierung, die ich zitiert habe.
Die würde meinen Punkt immer noch machen, selbst wenn Dawkins als 'Denker des Jahrtausends' demokratisch von der gesamten Menschheit gekürt worden wäre. Oder auch nur von den höchstqualifizierten Menschen, die über saubere Kriterien für eine derartige Einschätzung verfügen würden.
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Der Christengott ist immens schwach!
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910923) Verfasst am: 24.03.2014, 23:44 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ich denke, entweder wird er für die RKK das sein, was Obama für die USA ist, oder - was Gorbatschow war für die UdSSR. |
Ob das effektiv einen Unterschied macht, muss sich allerdings auch erst noch herausstellen. |
Nun, Gorbatschow hat definitiv ein Imperium zerstört; Obama nur ein paar liberale Hoffnungen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#1910928) Verfasst am: 24.03.2014, 23:55 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Ich denke, entweder wird er für die RKK das sein, was Obama für die USA ist, oder - was Gorbatschow war für die UdSSR. |
Ob das effektiv einen Unterschied macht, muss sich allerdings auch erst noch herausstellen. |
Nun, Gorbatschow hat definitiv ein Imperium zerstört; Obama nur ein paar liberale Hoffnungen. |
Ich glaube, Tarvoc wollte sagen, dass Obama mit seiner Tätigkeit ja noch nicht am Ende ist.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1910937) Verfasst am: 25.03.2014, 00:05 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nun, Gorbatschow hat definitiv ein Imperium zerstört; Obama nur ein paar liberale Hoffnungen. |
Und ich sagte, das muss sich erst noch herausstellen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910938) Verfasst am: 25.03.2014, 00:13 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nun, Gorbatschow hat definitiv ein Imperium zerstört; Obama nur ein paar liberale Hoffnungen. |
Und ich sagte, das muss sich erst noch herausstellen. |
Nun, an der Bewertung von Gorbatschow kann es wohl keine Zweifel geben, und ich denke, auch nicht an der Obamas. In welche Richtung dagegen Franz geht, das muß sich erst noch zeigen.
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Friedrich Nietzsche
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1910939) Verfasst am: 25.03.2014, 00:13 Titel: |
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Ich wuerde die Ansprueche atheistischer Aufklaerung bescheidener formulieren. Ziel ist es nicht aus moeglich vielen Theisten Atheisten zu machen. Damit bewegt man sich zu nahe am Zeugen-Jehovas-Niveau, sondern denjenigen unter den Theisten, die fuer andere Antworten als immer nur denen, die ihnen ihre Religion bietet, prinzipiell offen sind, eine Alternative anzubieten. Was die mit diesem Angebot machen, bleibt ihnen dabei letztlich selbst ueberlassen.
Missionare gibt es naemlich ohnehin schon mehr als dieser Welt gut tut.
_________________ Defund the gender police!!
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1910964) Verfasst am: 25.03.2014, 06:07 Titel: Re: Wirksamkeit von Dawkins als Atheisten-Macher |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein aufrechter Theist durch die Argumente des Buchs überzeugt wurde. |
Ich auch nicht. Aufrechte Theisten sind noch seltener als die Götter, an die sie glauben.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910993) Verfasst am: 25.03.2014, 10:44 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Was die mit diesem Angebot machen, bleibt ihnen dabei letztlich selbst ueberlassen. |
Als ob man die Wahl hätte an Gott zu glauben oder nicht.
Der Missionierungsvergleich passt schon deswegen nicht, weil man ein Buch lesen muss, damit es eine Wirkung entfalten kann. Das Interesse muss schon vorher da sein. Dawkins Leistung sehe ich daher auch nicht in der Konvertierung von Theisten, sondern darin dass er Atheisten das Outing erleichtert und ihnen erklärt, was sie irgendwie immer schon vermutet haben. Er hat das atheistische Selbstbewustsein gestärkt.
Wie Michael Schmidt-Salomon so schön gesagt hat: Die Atheisten hatten schon immer die besseren Argumente, allerdings ein schlechtes Marketing.
Ich denke darum geht es. Atheismus aus der Schmuddelecke zu holen und gesellschaftfähig zu machen. Die meisten Deutschen sind doch nur noch in der Kirche, weil sie Angst vor den Reaktionen der Familie und Nachbarn haben, wenn sie austreten. Ich hab schon x mal gehört "Damit ich in weiß heiraten kann" oder "Damit ich mal eine ordentliche Beerdigung bekomme". Im Alltag dieser Menschen spielt Gott keine Rolle. Es geht nur noch um Rituale, die ihren Sinn längst verloren haben.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1910995) Verfasst am: 25.03.2014, 10:51 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Wie Michael Schmidt-Salomon so schön gesagt hat: Die Atheisten hatten schon immer die besseren Argumente, allerdings ein schlechtes Marketing. |
ich stimme mit dem überein, was in dem Artikel steht: Dawkins Marketing ist auch nicht gerade erste Klasse.
Nur nebebei, Dawkins hat sich mehrfach, genau wissend, was das bedeutet, als Agnostiker geoutet. Das sollten sich Atheisten gelegentlich klar machen.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910997) Verfasst am: 25.03.2014, 10:55 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Wie Michael Schmidt-Salomon so schön gesagt hat: Die Atheisten hatten schon immer die besseren Argumente, allerdings ein schlechtes Marketing. |
ich stimme mit dem überein, was in dem Artikel steht: Dawkins Marketing ist auch nicht gerade erste Klasse.
Nur nebebei, Dawkins hat sich mehrfach, genau wissend, was das bedeutet, als Agnostiker geoutet. Das sollten sich Atheisten gelegentlich klar machen. |
Was wieder sehr schön zeigt, daß es DIE Atheisten nicht gibt. Gegen den Spaltpilz innerhalb der Nichtreligiösen wäre eine Vollversammlung aller Freikirchler ein Paradies an Einigkeit.
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Friedrich Nietzsche
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1911000) Verfasst am: 25.03.2014, 11:00 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Wie Michael Schmidt-Salomon so schön gesagt hat: Die Atheisten hatten schon immer die besseren Argumente, allerdings ein schlechtes Marketing. |
ich stimme mit dem überein, was in dem Artikel steht: Dawkins Marketing ist auch nicht gerade erste Klasse.
Nur nebebei, Dawkins hat sich mehrfach, genau wissend, was das bedeutet, als Agnostiker geoutet. Das sollten sich Atheisten gelegentlich klar machen. |
Was wieder sehr schön zeigt, daß es DIE Atheisten nicht gibt. Gegen den Spaltpilz innerhalb der Nichtreligiösen wäre eine Vollversammlung aller Freikirchler ein Paradies an Einigkeit. |
Der Streit zwischen Atheisten und Agnostikern wird überbewertet. Ich denke es geht dabei gar nicht um Gott. Es geht um die viel allgemeinere Frage, ob man Nichtexistenzen beweisen kann, bzw., ab welchem Grad von Absurdität man das nicht mehr muss.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1911003) Verfasst am: 25.03.2014, 11:06 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Ich denke es geht dabei gar nicht um Gott. Es geht um die viel allgemeinere Frage, ob man Nichtexistenzen beweisen kann, bzw., ab welchem Grad von Absurdität man das nicht mehr muss. |
letztlich ist Agnostizismus eine epistemische Position, Atheismus eine pragmatische.
Richtig aufrechte Atheisten gibt es kaum noch, alle, die ich kenne, sind, bis auf eine Ausnahme, Agnostiker.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1911004) Verfasst am: 25.03.2014, 11:07 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Was wieder sehr schön zeigt, daß es DIE Atheisten nicht gibt. Gegen den Spaltpilz innerhalb der Nichtreligiösen wäre eine Vollversammlung aller Freikirchler ein Paradies an Einigkeit. :wink: |
Dawkins sprach immer von 'herding cats', kann sein, dass er das von irgendwem übernommen hat.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1911005) Verfasst am: 25.03.2014, 11:19 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | .... Ich denke darum geht es. Atheismus aus der Schmuddelecke zu holen und gesellschaftfähig zu machen. Die meisten Deutschen sind doch nur noch in der Kirche, weil sie Angst vor den Reaktionen der Familie und Nachbarn haben, wenn sie austreten. Ich hab schon x mal gehört "Damit ich in weiß heiraten kann" oder "Damit ich mal eine ordentliche Beerdigung bekomme". Im Alltag dieser Menschen spielt Gott keine Rolle. Es geht nur noch um Rituale, die ihren Sinn längst verloren haben. |
Networking, Marketing, Schuld- und Zusammengehörigkeitsgefühl, ja sogar soziales Engagement usw. spielen auch eine erhebliche Rolle bei der Kirchenzugehörigkeit sowie dem Kirchengang.
Was hat man als Atheist/Agnostiker/etc. im Gegenzug für ein vereinendes Element außer der teilweise stark differenzierten Ausprägung der Ablehnung des Theismus?
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1911008) Verfasst am: 25.03.2014, 11:20 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Richtig aufrechte Atheisten gibt es kaum noch, alle, die ich kenne, sind, bis auf eine Ausnahme, Agnostiker. |
Die Karawane zieht in Richtung Glaubensoase.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1911009) Verfasst am: 25.03.2014, 11:25 Titel: |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Richtig aufrechte Atheisten gibt es kaum noch, alle, die ich kenne, sind, bis auf eine Ausnahme, Agnostiker. |
Die Karawane zieht in Richtung Glaubensoase. |
Kann ich in meinem Umfeld (noch?) nicht bestätigen. Der wilde Osten halt.
Da brauchts evtl. noch eine oder zwei Generation(en) für´s Brainwashing.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#1911010) Verfasst am: 25.03.2014, 11:27 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nun, an der Bewertung von Gorbatschow kann es wohl keine Zweifel geben, und ich denke, auch nicht an der Obamas. |
Mann. Obama ist noch nicht fertig. Und auch die langfristigen Folgen seiner Präsidentschaft haben wir noch nicht gesehen. Auch Gorbatschow verfolgte mit seiner Politik sicher nicht die Absicht, die Sowjetunion zu spalten.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1911015) Verfasst am: 25.03.2014, 11:33 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Ich denke es geht dabei gar nicht um Gott. Es geht um die viel allgemeinere Frage, ob man Nichtexistenzen beweisen kann, bzw., ab welchem Grad von Absurdität man das nicht mehr muss. |
letztlich ist Agnostizismus eine epistemische Position, Atheismus eine pragmatische.
Richtig aufrechte Atheisten gibt es kaum noch, alle, die ich kenne, sind, bis auf eine Ausnahme, Agnostiker. |
Es sind zwei Versuche, dieselbe Sache zu definieren: den Nichtglauben.
Viele Freigeister lassen sich aber nunmal nicht gerne definieren oder halten die Unterscheidung als solche für überflüssig (und damit falsch). Persönlich sehe ich auch nicht ein, Gott in meinem Weltbild einen anderen Stellenwert zuzubilligen als allen anderen Dingen an die ich nicht glaube. Ich unterscheide auch sonst nicht zwischen "ich glaube nicht", "ich halte für falsch", "ich halte für Unsinn" und "mir ist egal". Und auch sonst schließe ich nichts mit 100% Sicherheit aus, ohne dass ich das besonders betone.
Diese Diskussion ist inhaltsloser Formalismus. Es geht ausschließlich um Worte.
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1911020) Verfasst am: 25.03.2014, 11:41 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Diese Diskussion ist inhaltsloser Formalismus. Es geht ausschließlich um Worte. |
es kommt darauf an, mit welchem Anspruch du mit wem diskutieren möchtest.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1911023) Verfasst am: 25.03.2014, 11:47 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Richtig aufrechte Atheisten gibt es kaum noch, alle, die ich kenne, sind, bis auf eine Ausnahme, Agnostiker. |
Verrätst du uns, wen du meinst?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1911026) Verfasst am: 25.03.2014, 11:51 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nun, an der Bewertung von Gorbatschow kann es wohl keine Zweifel geben, und ich denke, auch nicht an der Obamas. |
Mann. Obama ist noch nicht fertig. Und auch die langfristigen Folgen seiner Präsidentschaft haben wir noch nicht gesehen. Auch Gorbatschow verfolgte mit seiner Politik sicher nicht die Absicht, die Sowjetunion zu spalten. |
Es geht nicht darum, was Gorbatschows Absicht war, sondern was die Folgen seiner Handlungen. Obama hatte seinen Wählern ein paar Dinge versprochen. Die hat er nicht gehalten. Ob er nicht wollte oder nicht konnte, ist dabei ohne Belang. Die einzige langfristige Wirkung, die er sicherlich haben wird, ist, gezeigt zu haben, daß in den USA ein Schwarzer Präsident werden kann. Das ist nicht wenig, aber entschieden weniger als das, für das er gewählt wurde.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1911027) Verfasst am: 25.03.2014, 11:53 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Diese Diskussion ist inhaltsloser Formalismus. Es geht ausschließlich um Worte. |
es kommt darauf an, mit welchem Anspruch du mit wem diskutieren möchtest. |
Gibt es im Bezug auf Glaubensvorstellungen einen "Anspruch", und was könnte dafür der Maßstab sein?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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